^ IIS Mittwoch den 2S. September 1878. XVII. Jahrgiug Die „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preis- - für Marburg a^anzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. b0 kr? für Sustelluna ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendnng: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr S k. pr. Seile. Kit ßtbtnmalhunderttaastnd Ealdcn des Grast« Ktufi. Marburg, 24. September. Der österreichisch-ungarische Botschafter in London — Gras Beust — soll dieses Poj^enS enthoben werden. Seit 21. Dezember 1871 befand sich Gras Beust, den langen Urlaub nicht gerechnet, als gemeinsamer Beobachter an der Themse und bezog hiesür und für die Zeit des Urlaubes jährlich über neunzigtausend Gulden — in sieben Jahren also rund siebenmalhtmdert-tansend Gulden. Je thellrer eine StaatSeinrichtung ist, desto gröber soll auch der Nutzen sein, welchen dieselbe bringt. Die gute Gesellschast in der Hauptstadt Englands kann zufrieden sein mit dein Grafen Beust, denn er t)at sich bei verschiedenen Gastmählern als Tischredner ausge« zeichnet und darf tnan vom Vertreter auf die ^vertretenen sicher schließen, so beztveifelt in London Mlnand, daß wir Feinschmecker, gewandte Tafelredner uud heitere Menschen sind. Wir halten es mit dem Sprüchworte, daß selbstessen felt macht und sragen nach unserem Vortheil. Mögen Alle, welche die zünstige Diplomatie noch als eine Nothwendigkeit verlheidigen, eins doch gesälligst sagen: was z. B. der ganze BotschasiSdienst während dieser sieben Jahre gefrommt und wo die Leistung ist für den hohen Preis von siebenmalhunderttausend Gulden ? Alle Zunftgenossen und Zuiiftsrennde müssen utlS die Antwort schuldig lileiben und mü^en unwillkürlich schweigend zugestehen, daß die polnischen Beziehungen Grobbritaniens und Oesterreich-Ungarns die gleichen gewesen wären, auch wenn letzteres keinen ständigen Diplomaten nach London gesandt. Befreien wir uns doch endlich von den Vorurtheilen der alten Schule; werfen wir über Bord den unnöthigen Ballast, welcher das sturmgepeitschte Staatsschiff noch beschwert. Werden wir praktisch; geizen wir mit dem Steuergelde, welches sich im Schtveiße unseres Angesichtes kaum erschwingen läßt und sparen wir auch, um dort zahlen zu können, wo Staatspflicht und Bolkehre dies gebieten. Franz Wiesthaler. Zur Geschichte des Tages. Die Vorzüge bertthmter Staats-tnänner kosten Geld. Hat Oesterreich-Ungarn sich wie recht und billig gefreut, an dem Grasen Beust in London einen beliebten Tischredner zu besi^en, so hat dieser wie billig und recht gedacht : diesen Ruhm sollt Ihr bezahlen und verla>tgt die Erhöhung seiner Beziige; mit tnehr als neunzigtausend Gulden jährlich könne der viplotnatische Vertreter einer Doppel-Grobmacht noch nicht glänzen, wie es die Interessen dieser Macht ersordern. Dieses Begehren soll den Anlaß geboten haben, dem Grasen die schwere Bürde abzunehmen. Das Drei-Kaiser-Bündniß soll mit frischer Kraft erneuert werden. BiSlnarck hat den Antrag bereits gestellt und hat Rußland behuss Köderung Oesterreich-Ungarns erklärt, die Einwilligung zur „Annexion" BoS^ Niens und der Herzegowina geben zu wollen. Andrassy lviderstrebi noch — behauptet man, ader die Parter, welche diese Länder erobern und besitzeu will, ist stärker als der gemeinsame Millister des Aeußeren. Die Beziehungen Italiens zu Oesterreich-Ungarn sind die denkbar besten — wer's nicht glauben will, lese die Halbamtlichen. Zu dieser Denkbarkeit gehört es tvohl, daß dle Regierung in Rom die Alpenjäger auf bleibenden Kriegsfuß gesetzt, die, zehnlanfend Mann stark, «»ich Beendigung der Herbstübungen längs der österreichischen Grenze untergebracht werden. Und zu Sterzing, wohin alle in Tirol stationirten Truppen zum Manöver und die Schützenbataillone des Landes zur Waffenübung gezogen, erscheint der Kaiser in Begleitung des Kronprinzen und des General-stabs-Chess Baron Schönfeld — eine Reise, der in gutunterrichteten Kreisen Wiens politische Bedeutung beigelegt wird. DieMahomedaner organisiren eine allgemeine Landesvertheidigung. Vertreter' au» Bosnien-Herzegowina, Albanien, Mazedonien, Altserbien. Rumelien und aus dem Rhodope-gebirge werden zu diesem Zwecke einen Natio» nalrath abhalten und stellt die islamitische Psaffheit die nöthigen Geldmittel zur Verfügung. Veriilischte Kachrichten. (Aus dem Leben eines deutschen Forschers. Ein seltenes Weib.) Dr. Brehm, der bekannte Naturforscher, isi von einem schweren Schicksalsschlage getroffen worden. Seine Gattin, welche vor acht Tagen eines Kindes genesen, ist nun in Berlin plötzlich atn Herzschlag gestorben. Die Ver-storbene war eine durch Geistes- und Herzens» gaden ausgezeichnete Frau und ihr Tod wird in weiten Kreisen tief beklagt. In den ersten Jahren ihrer Ehe begleitete ste ihren Gatten ans dessen Expedition nach Nubren. deren Strapazen sie mit Heroismus ertrug, und später half sie fleißig mit bei der Schaffung des rvelt-berühmten ^Thluleden", indem sie die stenographischen Aufzeichnungen ihres Gatten in r^iisere Schrrstzeichen übertrug. Sie start) in der Blütl^e ihrer Jahre und ihrer Kraft. i^B o S n i e n-H erzegowina. Winter-qrimtier der Truppen.) Die k. k. Militär-Bau-direktion tvill in Bosnien-Herzegowina Holzba-raken als Winterquartier für die Truppen erbauen. Nach dern Plane besteht erne Barake aus Holziiegelwänden rnit doppelter Seiten-rvandschalung, Fntzboden, ^^ Bretterdach und S e u i t l e t o n. Ei« poloischrr Arft. Von E. Etiar. ^Fortsetzung.) Der Almesültder trug iveiße, leinene Beinkleider und eine neue, braune Jacke, so eng, daß die Arme bogetrförtnig vom Leibe abstanden; eine gestrickte Mütze, die man ihm gereicht, mit großer, rother Quaste, hielt er aus Ehrfurcht vor den Zuschauern in der Hand. Die Haare wareir ihm dicht abgeschnitten und das finstere Gesicht sah inager und eingefallen aus. Der Galgen lag außerhalb der Stadt, ehe rnan zur Brücke gelangt, aus einer Anht>he, dem sogenannten Galgenberg. Etwas weiter zurück hatte die Ulleruper Kirche gelegen. Im Schwedenkriege errichtete mal» ininerhall) ves PrilizenthorS noch einen zweiten Galgen, sainmt Rav uno Hfahl. Davon führen noch heutigen Tages zwer Häuser ihren Natiren. — Es war also ein langer Weg vom Rathhause zur Rrchtstälte. Kurz bevor man das Wallthor erreichte, erscholl aus eitrem der Haufen ein durchdringender Schrei. Ein halberwachsener Knabe in Lumpen und Fetze»» riß sich von einem alten Weibe los und sprang in die Reihe hinein, die dem Delinqeuten zunächst ging. Da die Alte, ergrimmt und erbittert, alle ihre Mühe, den Knaben zurückzuhalten, umsonst sah, rief sie lnit kreischender Etilnme: „Hallet itin l haltet ihn fest! laßt ihn nicht durch!" Der Knabe aber drängte sich uitgestütn voa und bat flehentlich mit jamtnervollen Mienen und rührenden ALorten. „Es ist mein Vater!" rief er tlnd streckte die erhobenen Hände rrach dem Zigeuner aus. ,.O, erbarmt Euch, erlaubt doch, daß ich ihrn ein letztes Lebewohl sage!" „Er lügt, der Junge lügt!" schrie das Weib und suchte ihtn nachzudringen. „Sam ist so wenig sein Vater, als Einer von Euch." Die Menge aber, gerührt urrd erweicht von den Bitten des Knabeir, rnachte ihtN Platz und ließ ihn willig durch die Reihe. Als der Zigeuner ihn erblickte, nickte er frerrdlich und legte ihm die Hand auf's Haupt. Daraus gingen sie zusainineu. Von nun an war Aller Äusmerkiamteit getheilt zwischen dern Armen-suirdcr und selnein Sohn. Es lag im Aeußern dieses Knaben ein gewisses Etwas, das nicht sür vre Behauptung sprach, wonach er diesern Geschlechte angehöreir wollte; zivar ivar die Farbe seiner Haut dunkel wie die des Andern, er hatte eben solches Haar, schwarz und kraus und dunkle, sunkelnde Augen ; dann aber war'S auch vorbei tnit der Aeht'lichkeit. Nein, es ließ sich kein hübscheres, kern lieblicheres Angesicht denken: die hohe Stirne, die gebogene Nase, die Sanftmuth und Milde, die Offenherzigkeit, die attS aUel» seinen Zügen sprach, deutete auf eine andere Herkunft, als die des Zigeuners. Währettd sie nrtn, Hand in Hand, nebe,» einander dahtnschriNen, eirtspaiur sich solgendes Gespräai zwischen itjneii. ^Nun, Garre", sprach der Zigeuner, „hättest Du nur noch ein wenig länger gewartet, da wärest Du zu spät gekornnren." Der Knabe erwiderte: „Ja, ja; Fabrine hat's mir zwar neulich gesagt. Du wolltest tnich sprechen; das böse Weib aber, die Sille, liat inich nicht fortlassen wollen. — Sam, o Sam!" filgte er hiiizii, «Du warst irnmer lieb und freundlich zu rnir, lratinlst Dich meiner an und beschütztest mich, urrd hast mir einst gesagt, Du wüßtest, was mich ihren Klauen entreißen, was nnch frank und frei von ihrer Herrschaft machen könne." „Nun ja", fvrach Sam; „Etwas wüßt' ich schon; doch die Zeit ist nur sparsam zuge» messen; darf ich denr Prediger und seinen Worten trauen, so roerd' ich schon heute im Himtnelreich sein.' Pappebedachung und saßt sechzig Betten für eben so viele Mann. Die Kosten für je eine solche 250 Meterfläche große Barake sind mit 2100 fl. fixirt. Die Unternehmer haben dieselben ilt Brod „zerlegbar" abzuliefern, von wo der Transport auf Kosten des Militär-Aerars an Ort und Stelle nach dem Innern Bosniens erfolgt; dagegen ist der Unternehmer gehalten, die fertige Ausstellung zu besorgen. Zum Schutz gegen Näsie und Kälte werden an den Seitenwänden ErdwäUe ausgeworfen werden. Im Innern der Barake selbst sind außer den sechzig Bettstellen, ein Herd und die nöthigsten Gelaffe zu placiren. Bis jetzt sind 200 Stück solcher Baraken lieferbar binnen sechs Wochen an verschiedene Unternehmer gegen hohe Kau-tionsleistttng im Kommissionswege vergeben worden. Die Offerten schwanken zwischen 2400 fl., 2300 fl. dis 2270 fl. Wie groß der Bedarf dieser Baraken, ist noch uicht bestimmt, da die Heeresleitung heute außer Stande ist, die Zatil der in den Ortschaften und Städten unterzubringenden Truppen festzusetzen. Man nimmt jedoch an, daß die Hälfte der in Bosnien und der Herzegowina exponirteil Armeekorps in Häusern untergebracht werden könne. Wie Unternehmer glauben, werden 1000 Holz-baraken angeschafft werden, die, jede zu 2500 fl. inklusive der fertigen Einrichtung veranschlagt, einen Kostenauswand v^n 2,500.000 fl. erfordern wurden. Ob zu Feldspitälern ebensalls Holzbaraken verwendet werden, darüber steht die Entscheidung noch aus, da man fügllch auS Gesundheitsgründen die Verwendung für diesen Zweck nicht angezeigt hält. (Von der serbisch-bosnischen Grenze. Die Begs und der Ausstand.)" Wie der „Politischen Korrespondenz von der serbisch-bosnlschen Grenze geschrieben wird, hat der berüchtigte Beg Begovics das Kommando in Bjelina übernommen. Wiewohl dieser Wcchsel im Kommando in der ausgesprocheneil Weise erfolgt ist, dem Ausstände an der Drina eine festere Gestaltung und eine gröszere Lebensfähigkeit zu verschaffen, muß doä) konstatirt werden, daß dieser Zweck bisher nlcht erreicht wurde, und, soferi» mcht verschie^ dene Anzeichen tauschen, dürfte derselbe überhaupt lücht mehr erzielt werden. So sehr auch die bosnischen Motiamedaner von ünem Fana-tlsnlus beherrscht werden, so beginnt sich doch unter denseli^en die Erkenntniß Bahn zu brechen, daß sie aus de»n ungleichen Kampfe gegen die öltnveichischen Truppen nicht nur l'esiegt, fonderit nahezu veriuchtet hervorgehen müssen; der allgemeine Rückzug wird zwar noch nicht angetreten, aber es werden bereits, wenn auch vorerst nur vereinzelte Versuche gemacht, sich t'em TrrroriSnuiS der Filhrer zu entziehen und fern votn Kampfplatze das Resultat d«r Opera- tionen abzuwarten. Die Majevitza-Planina wimmelt von mohamedanischen Flüchtlingen, unter denen sich auch viele Männer befinden. Letztere verlassen die bedrohten Orte, wie Bjelina, Tuzla, Groß-Zwornik, unter dem Vor-wande, die Harems zu entfernen, und kehren dann nicht mehr zurück. Von nicht zu unterschützender Wichtigkeit ist serner die Thatsache. daß auch die Begs Ost'BoSniens in ihrem Eiser zu erkalten beginnen, so daß bereits viele Begs, wie z. B. die Begs Klatis und MuschitS, welche in der Posavina begütert sind, ihre Sache von der der Insurrektion zu trennen und unter verschiedenen Vorwänden sich aus dem Lager der Aufständischen zu absentiren beginnen. Je tieser die Okkupations-Truppen in die Posavina eindringen werden, desto rascher wird sich der Abfall des Begs von der Rebellion vollziehen. Auch von den anderen Punkten des Okkupationsschauplatzes liegen verbürgte Nachrichten vor, daß der Zersetzungsprozeß in den Reihen der Gegner bedeutende Fortschritte macht. Kulen Bakus, eine kleine Festung an der kroatischen Grenze, soll die weiße Fnhne aufgezogen habei» und selbst die Garnison Ltv-nos, bisher ein Hauptstützpunkt der herzego-winischen Jnstirgenten, soll zur Kapitulation geneigt sein. (Hohe Politik. Fragen ohne Ant' Worten.) Der „Figaro" wirst in seiner letzten Nummer folgende Fragen auf, die Jeder nach Beliebeil sich lieantworte» kann: „Wer ist dümmer, die türkischen Staatsmänner oder Diejeuigeil, welche gescheidter als die türkischen Staatsmänner zu sein glauden ?" — „Wenn wir jetzt, wo das Silber-Agio gleich Null ist, kein Lilbergeld zu Gesicht bekomnten, wie viel werden wir dann sehen, wenn das Agio wieder 30 Perzent ausmachen wird— »Fließt der „PeterS-Psennig" spärlich, weil die „Reservisten« Pfeiinige" reichlich fließen, oder flteßen die „Reservisten.Psenluge" spärlich, iveil der „Pe-tcrö-Pfennig" reichlich fließt?" — „Wenn wir, um »tit den BoSinaken fertig werden, die Al-tianz Serbiens und Montenegros brauchen, welche Allianzen brauchen wir. um dann tnit Seibieit und Moiitenegro ferrtg zu werden — „Eignen sich zu kulturmissionellen Zwecken besser die Krupp- oder die UchatiuS-Kanonen?" (Vergiftung durch Tabaksast.) Die „Wiener Medizinische Wochenschrist" er-zählt nachstehenden Fall: Ein 3jähriger Knabe dlies aus einer vorher ausgewaschenen, seit 1 Jahr iiicht mehr gebrauchten Holzpseise Seifenblasen. Innerhalb einer Stunde wurde er unwohl, brach viel und wurde »rachher sehr schläfrig und bleich. Tags darauf verschliminerte sich der Zustand zu vollständiger Lähmung, besserte sich trotz angewandter ärztlicher Hilfe nicht tnehr und am viertel» Tage starb das Kind. Bei der heftigen Wirkung des Nikotin«, das in einer Dosts von 1 Tropfen einen starken Hund tödtet und der wahrscheilllichen starken Durchtränkung der Pseise mit Tabaksast, kann der Tod des jungen Knaben nicht sehr ausfallend sein. (S a lz k a m m e r g u t-V e r k e h r.) Der lebhafte Verkehr, welcher im Sommer dieses Jahres aus den Seen des österr. Salzkammergute« stattgesunden hat, dauert auch jetzt noch an, wo die Saison eigentlich schon ihrem Ende entgegengeht. Mit jedeln Zuge der Elisabeth-und Rudolf-Bahn kominen noch Touristen, um den mächtigen Ändruck einer prachtvollen Alpengegend in den immer grünen Seen des Salzkammergutes zu genießeli. Die nachhaltige Dauer dieses Verkehres ist größtentheils der praktischen Einführung voll Rundreise-Billets zuzuschreibell, welche an den StatioilS-Kaffen in Wiell, Linz. Salzburg und ^zschl zur Ausgabe gelangen. Die gr »ßen Begünstigungen, welche diese Billets dem Pllblikum gewähren, oerfehlen nicht, die vielen Vergnüguligsreisen. welche meistens im Herbste unternommen werden, über die Seen des genannten Alpei»landes auszudehnen. «lliarburger ^ierichte. (Brandstifter aus Rache.) Der Schlleider Leopold Ostroschnik von Steindorf, Gerichtsbezirt Pettau, wurde nach seiuer Entweichung aus der Strafailstalt Messendorf wegen öffentlicher Gewaltthätigkeit zu schwerem Kerker auf die Dauer eitle« halben Jahres ver-urtheilt. Aln 4. Mai 1878 machte Ostroschnik beiln Uiltersuchungsrichter in Graz die Anzeige, daß er im Herbste 1876 in der Nähe von Pettau em Gasthaus in Brand gesteckt, um sich wegen llbler Behandlung von Leiten des Wirthes uitd der Gäste zu rächen. Die Uiiter-stlchung bestätigte die Nichtigkeit dieser seldst-anzeige. Die Eillier Geschwornen bejahten eiil-stimmig die Schuldsrage und muß Leopold Ostroschnik, welcher kallm vieruliddreißig Jahre alt ist. nun sein Verbrechen mit lebenslänglicheln schweren Kerker büßelt. — (Für dürstige R e s e r v i st e n s a-lnilien.) In Wlndisch-Landsberg hat eine Tombola mit musikalischen Vorträgen zuln Besten armer Reservistenjamilien stattgesunden, deren Reinertrag sich auf 101 fl. beläuft. (Blitz und Brand.) Zu Micheldors hat kürzlich vor Mitteriiacht der Blitz in das WirthschaftSgebäude des Grundbesitzers Georg Bernath geschlagen lind gezündet. Der Schaden lst beträchtlich. (Bauer n kr ach.) Wegen einer rück-stälidigen Steuer von 51 fl. 20 kr. wird (Bezirksgericht Marein) eine Liegenschaft, die auf Tief aufseufzend jainmerte der Knabe: „O, ich halt es nicht länger aus, bei dieseln garstigen, abscheulichen Weibe!" Saln richtete den .ttopf aus und sah sich um. Sie waren nun zur Stadt hinaus gelangt. Dulch das Gebüsch a,n Wege sah lnan droben auf dein !^^erge den Galgen sich erheben. „Hör' ttial", sprach Laln, „nuii »vill ich Dir was sagen. Komln' diese Nacht, wenn der Mend untergegangen, zu inir aus die Höhe dort, klettre hinauf ulid nimm das kleine Päckchen, das ich auf der Brust unterm Hemde verwahrt habe. Es ist Etwas drin für Dich, Garr. Kannst Dich darauf verlassen", fügte er lnit wehlnüthlgen Lächeln hinzu, „lauf' Dir nicht davon, bis Du gekolnmen. Geh' nun Deines Weges, mein Junge. Muß 'mal hören, wos der Prediger sagt; der spricht so hübsche, ruhrende Worte. Hab' nur wohl Acht, daß die Sille Nichts lnerkt. Sie ist ein kluges, geriebenes Weib; siehst tvohl, wie sie beständig nach uliS hinschielt? Der Knabe ergriff seine Hand, drückte sie zu wiederholten Malen an die Stirn und verließ ihn. Saln lvaiidte sich nun wieder zum Getstlichen, doch hörte er ihln nicht init der frriheren Andacht zu; seitdem er den Knaben gesprochelt, war eine sonderbare Unruhe über ihn gekomlneil; er schlug die Augen auf und starrte die Sonne an. „Meln Sohn", ermahnte der Prediger, „Du hörst ja nicht, loas ich sage." „Die Sonne scheint so schön", erwiderte Saln. „?lch, iver nun wohlgebetet, von ihr be-strat)lt, iln Kraut der Haide ruhete uitd sich an Ampfer und kühlenden Schwarzbeeren erquickte !" ' „Mein Sohn, lnein Sohn", verwies der Prediger, „sprich nicht so frevelnde Worte ; ste frommen Dir nicht; laß fahren dahin die irdischen Gedanken und wende Dich der Gnade ulld der Erlösung zu!" „Das thu' ich auch, bester Herr!" ant» wartete Sam. „Wißt Ihr, was ich eben grübelte? — Ha! wenn ich's nur wollte, ja, wenn ich's nur wollte! ein Leichtes wär' es lnir, mich zu befreien. Sakerlot noch 'lnal! Nur ein tüchtiger Sprung zum Kreise hinaus, ein Schlag rechts, ein Schlag liilks — bin noch tln Besitz aller lneiner Kräfte — fort Über Stock und Stein; hinaus, hinaus zu Denen, die mich mit offenen Armen auf der Haide erwarten! Doch", beruhigte er, „leid unbesorgt! erschreckt nur nicht. Sain läßt's hübsch bleiben. Führt'S ja doch »lur, wie srüher, zu Hunger und Noth, zu Mangel und Elend. Neili, nein, will lieber ln's Hirnmlreich hinein. ^ Ei der Tausend! Nein, seht mir doch den schönen neuen Galgen drüben — und, wie uns umsummen, die lieben, lieben Leute alle! Ach, sie haben mein' Lebtag' nicht so viel aus mir gemacht, als heute. — Nun, ehrwürdiger Herr, erzählt mir doch noch einmal die Geschichte von gestern Abend, die von detn Hauptmanil, der das große Gastmahl anrichtete und Arm und Reich, Hoch und Niedtig gleich lieb hatte. Das hörte sich recht hübsch an." Der Prediger schüttette den Kopf; während er darüber nachsann, wie er am nachdrücklichsten und eindringlichsten zu dieser unwissenden Seele spreche, flogen die Gedanken des Delinquenten anders wohin; er trat einen Schritt zurück und ging nun an der Seite des Henkers. .Ein Wort Meister! erlaubt!" sprach er. „Sagt doch, verhält's sich denn so, daß alle lneille Kleider Euch gehören, lvenn Ihr mir das Leid angethan, dem wir jetzt entgegen gehen ?" „Allerdings", bestätigte der Büttel, so ist's!" „O". sprach Saln, „ich inöchte mich doch gerile so lange als möglich lnit meiller schönen Tracht geschinückt wissen. Wie, weim Ihr sie lnir bis lnorgen Früh anließet?" „Hab' Deine gatzze Montur den Juden 2060 fl. geschätzt worden, zur zwangsweisen Feilbietung ausgeschrieben. (Zur landwirthI chaftlichenAuS-stellung in Cilli.) Der Gemeinderath von Cilli hat beschlossen, den Handelsminister, welcher Ehrenbürger der Stadtgemeinde isl, zum Besuche der landwirthschaftlichen Ausstellung sü. 6. 7. Oktober) einzuladen. (Zur Hebung der Pferdezucht.) Der Verein zur Hebung der Pferdezucht wird Heuer die VertheUunq der Preise sür Cilli während der dortigen landwirthschastlichen Ausstellung vornehmen. (Volksschule.) Der Landes-Schulrath genehmigt die fernere Belassung der Parallelklassen an der Volksschule in Hochenegq. (Vom heimischen Regiment.) Herr Oberst Kinnart, Kommandant des Reserveregimentes Härtung, ist am Montag srüh von Bosnien hier eingetroffen und begiebt sich nach Trient, um das Kommando des Linienregimentes Härtung zu übernehmen. (Systematischer Unterricht für Tanz und Anstand.) Herr Eduard Eichler in Graz, diplomirter Tanzlehrer und Mitglied der Deutschen Akademie für Tanzkunst, welcher durch seine vorzügliche Unterrichtsmethode die günstigsten Resultate erzielt, dürste zu Marburg noch in bester Erinnerung stehen. Um vielen Wünschen zu entsprechen, wird Herr Eichler noch vor Beginn der Grazer Saison in den ersten Tagen des nächsten Monats hier einen Tanz-Lehrtunrs (ästhetische Gymnastik) sür Erwachsene und Kinder eröffnen. Letzte Vost Die tschechischen Abgeordneten haben mit Mehrheit beschvsseu, den Landtag zu be-schicken. In Pest wird eine Volksversammlung stattfinden, um dieAurückziehung d?r Trnpp-n aus BoSnien-Herzegowina nnd die Anklage gegen die Miuifter jn verlangen. Unsere Truppen haben die Schanzen von Senkovatz im Sturme genommen. Die Auf-ständischen flüchten aus der Straße gegen No-gatitza. Die Verluste sind beiderseits groß. Die Entwaffnung in Kozara^ und Tro-sarogebirge ist anstandslos beendet worden. Die Einwohner voil Külen-Vakuf, Ha-vala, Ostrovitza und Orasatsch haben durch Abgeordnete ihre Unterwerfung angezeigt. Dom Zitüchertisch. .Neue Jllustrirte Zeitung" Nr. 52. Illustrationen: Das Kinder-Asyl im 5?ahlen-bergerdörfl bei Wien. Nach der Natur gezeichnet von I. I Kirchner. — Hadschi Loja. Nach einer photographischen Abbildung. Verlag von öihak in Wien. — Bilder aus der Herzegowina. Nach Skizzen unseres Spezial-Artisten: 1. An der Krupa. 5. Torre di Norino an der Narenta. — Metkooiö. Nach der Skizze unseres Spezial-Artisten. — Eroberte Geschütze im Hose der großen türkifchen Infanterie-Kaserne in Sarajevo. Nach der Skizze unseres SpezialArtisten. — Die Eustachius-Messe im Wiener Thiergarten. OriginaÜZeichnung von A. Richter. Die Katastrophe ans der Themse. — Im Wiener Postrestant-Bureau. Original-Zeichnung von A. Palm. Texte: MariazellerkWunder. Von S. Schiskorn. (Schluß.) — „Ein Lied." Gedicht von Rudolf Sperling. — Das gebrochene Eheversprechen. Eine deutsch-amerikanische HeiratSgeschichle. Von Karl Fischer. (Schluß.) — Ein Kinder-Asyl. Von Balduin Groller. — Schilderungen aus ÄoSnien und der Herzego-wina. II Von A. Luköiö. — Geivini; als Lohn. — Die Katastrophe auf der Themse. — Die Eustachius-Meffe im Wiener Thiergarten. Von — Aus dem Narenla-Thale. Von L. I^. — Ein Frauenliebling. Roman von E. v. Schwarz. (Schluß.) — Auf dem Postrestant-Bureau in Wien. — Chronik. — Schach. — Korrespondenzkasten. — Wochenkalender. Die soeben erschienene Nummer 52 des illustrirten Kamilienblattes „Die Heimat" enthält: Der Kanipf um's Glück. Preis-Novelle von Elise Lmhart. (Schluß.) — Fresco-Sonett. Von Friedrich von Strobach. — In todter Hand. Roman von E. Dincklage (Schluß) — Illustration: Das Erzherzog Johann-Denkmal in Graz. Entworfen und ausgeführt von Pros. Franz Pönninger. Nach dem Model! gezeichnet von Frl. Schönn; auf Holz übertragen von I. Weixelgärtner. — Erzherzog Johann von Habsburg'Lothringen. Eine Skizze vou Prof. Fr. KrontS. — Fahrende Leute. Von P. ^ Episoden vom Okknpations -- Schauplatze. 1. Ein Husarenstilck, Von S1—y. — Illustration : Rittmeister Stefan von Paczona, ein Tapferer von Maglaj. Originalzeichnuug von Prof. Franz Zverilia. — Aus aller Welt. Das Erzherzog Johann-Denkmal in Graz. — Titelblatt und Jnhallüverzeichniß des II. Bandes (III Jahrgang). Abonnements auf die „Heimat" vierteljährlich 1 fl. 20 kr., mit Postversendung I fl. 45 kr. — auch in Heften a 20 kr. (am 15. und letzten eines jeden Monates). Durch alle Buchhandlungen und-Postanstalten zu l)eziehen. Manz'sche Hof- Verlags- und Univ.-Buchhand- lung, Wien, Kohlmarkt 7 (Expedition der „Heimat" Seilerstätte 1). Frlttltn-Hiiftkomite in Marbarg str verVvlldete Krieger. BerzeichniH der eingegangenen Spenden. (Aus Oberpulsgau.) Frau Pivec (Bürgermeisters-Gattin) Wäsche und Charpie Herr JenLiö, k. k. Bez.-R. i. P. 100 Maß Wein Frau Griesmayr Packet Wäsche Frau Sorünik Packet Wäsche Frau Berlinger Wäsche und Charpie Anna Wallner, Wirthschasterin l Silberthaler Frau Emmich Wäsche Frau SorSak Wäsche Frau Hufschmied Charpie Frau Breznik Charpie Frau DominkuS Wäsche, Charpie u. 6 Hemden Herr Erker Packet Wäsche Baroiiesse Post (Oberpulsgau) Charpie. Falschen und Verbandzeug Frau M. Frohm Charpie u. Verbandzeug Herr Dr. Dominkuö 100 BouteilleN Wein A. v. Kriehubersche Kellerei 20 Bout. Rothwein. Bekanntmachungen ist für alle (auch amtliche) Blätter zu deren tarifmäßigen Preisen entgegenzunehmen autorisirt und empfiehlt ihre Dienste die Annoncen-Expedition von Kaaseustew .K Aogter in Wien. ^^achrichten, PenfionS-Empfehlungen tt. übernehmen zur direkten Uebermittlung an jede Zeitung in allen Ländern der Erde Kaasenstein ck Aogter, Ate«. Geschäfts-, Vieh.. Hotz-u. s. w. An- und Verkaufs-, sowie Per-pachtungS-Anzeigen befördert an alle Zeitungen. Wochen-, Kreisblätter ». die Annoncen-Expedition von ^aasenstein L Kogter, Die«. ^^ergnüguttgs-, sowie Anzeigen jeder Art vermittelt fiir die lnesigen Blätter und überhaupt sämmtliche Zeitungen und Jnsertlonö-Organe die Annoncen-Expedition von Kaasenstein Vogter, Aien, Mrag, ZSudapeft ic. und Gesuche, sowie alle auf den Ii - Arbeitömarkt beziigliche Ankündigungen mit Namensnennung oder anon^im, finden an alle existirenden Zeitungen die schnellste und zuverlässigste Beförderung durch die weltt'ekannte Annoncen-Expedition L^aasenstein 6c Dogter in ?öten. Geschäfts., GrundstiilkS-An nnd Verkäufen, Stellen Angeboten und Gesuchen, sowie in den sonstigen Fällen, wo Inserenten Bedenken tragen, ihren Namen in den Zeitungen zu nennen, nelimen wir Offerten von Reflektanten gebührenfrei entgegeii. — Auf Gruiid lang-jälirlger uud vielseitiger Ersahrungen ertlieilen wir Rath bei Abfassuiig von Anzeigeii und der Wahl geeigneter Blätter. Strenge Verschwiegenheit wird beobachtet. Haascnstei« ^ Bogler in Wien. in der Strandstraße verkaust. Wetin ich Dich diese Nacht werde begraben haben, kommt er und holt sie ab." Der Zigeuner sann einen Augenblick nach; kam der Henker vor Garre, so fand er das Päckchen, das für den Knaben bestimmt war. „Ja so", entgegnete er, „ich werde also diese Nacht begraben werden?" „Aus ganz besonderer Gunst ist's Dir verstattet worden; sonst hättest Du da droben müssen hangen bleiben." „Ja. wahrlich, ja ne große Gunst! spöttelte Sam. „Wie Hab' ich's doch nur vergessen können, der hochlöblichen Obrigkeit meinen wärmsten Dank abzustatten?! Unverzeihlich! Na", fuhr er fort, „wie viel bekommt Ihr denn für meine Kleider?" „Sieben Thaler", aittwortete der Büttel. „'S ist gar wenig, Du. nicht wahr? Er wollt' mir aber nicht mehr geben, der schofle Kerl, der!" ^Sieben Thaler?!" wiederholte Lam, „das ist wahrhastig zu wenig. Von den Leuten, die gestern kamen, um mich zu beschauen, Hab' ich vier Thaler erhalten. Die stecken hier iil meiner Tasche und gehören Euch, falls Ihr mir liis morgen die Kleiber anlasset. Ihr braucht mich ja erst herunter zu holen, wenn die Sonne ausgeht; 's lst immer früh genug. Hab' stets, wen»r's anging, am liebsten in der freien Luft gelebt." „Alles, was Du an Dir trägst, gehört mir", sagte der Henker; „die vier Thaler sind also auch mein." „Ich fürchte, Ihr verrechnet Euch, mein lieber Meister", versetzte Sam mit pfisfiger Miene. „Thut Ihr nicht, wi>» ich Euch gesagt, so wers' ich sie den Arinen zu." Der Büttel begriff, sich das thun ließe. „Den Armen ?!" wiederholte er entrüstet. Laß das hül'sch l'leiben. Tain I Sei's darum ! Deine Bitte ist Dir gcwährt l Sprechen wir nicht ivelter davon l" „Ja, ja", erwiderte der Zigeuner; „rvir sagens oenl Ltadtrichler, iven,» er auf's Gerüst steigt und mir das llrtheil vorliest." Daraus trat Sam iviever zum Prediger, faltete demüthig die Hände, senkte das Haupt und lauschte desse>l Worten. Hatt' er doch nun, so gtU er'ö vermochte, die Sache sür Garre geordnet. Von nun an war er still und in sich gekehrt und sprach nicht-' »nelzr; eine Halde Stunde später hatte er aufgehört zu leben. In selbiger Nacht schlich sich ein Knabe auf den Galgenberg. Der Mond stand noch am Himmel; auf den bräunlicheii Brombeerranken und den Stoppeln der abgemähten Felder lag der Thau. Ringsulnher zeigten sich die Spuren und die Fiißstapfen der Menge, die sich am Tage hier bewegt hatte; die Zäune warcn durchbrochen, die Hecke aus ihren Angeln getjobeii. Garre ging rasch vorniürts ; bisweilen sah er hinter sich, als sei ihm Angst und fürchte er Verfolgung. Er hörte Nichts; kein Laut unterbrach die tiefe Stille um itzn her. Drot^en aus dem Berge lieschien der Mond die lveißen Pfosten des Galgens; die Leiter stand an den Valken gelehnt. Garre bliei) einen Augenblick stehen und bedachte sich; dann saßt' er sich ein Herz uiid stieg die Leiter hinaus, zögerte aber bei jedein Tritt, bis er an die Sette der Leiche gelangt war. Der Henker hatte dem Armensünder ain Tage die iviütze über de>i Kopt herabgezogen; nitn liatte der Wind sie sortge-führt. Ein barscher ergrimmter Ausdruck sprach ans den Zügen des erdfahlen Angesicht'ö; die Augen standen offen und schreiten deii Knaben anzustieren. Dieser aber legte dem Todten lnuthig die Hand aus's Haupt und sprach: „Ja, schau mich nur an, inein lieber Sain ! Ich arnrer Junge habe Dir nie was zu Leide gethan; es ist ja Deii» eigener Wunsch und Wille, daß ich hier bin." Kortse^ung folgt. Nr. 3S1. (l077 Kundmachung. Am 1. Oktober l.J. wird der gewerbliche Fortbildullgskltrs siir Lehrlillge des Gewerbe-statldes eröffnet. Die Lehrlinge werden Sonntag den 29. Septeinber d. I. zwischen 9 nnd 11 lll)r Morgens in der Direktionskanzlei der ftädt. .'t^nabenvolksschule ^^Realschnlgebände) eingeschrieben. Dieselben tiaben das Entlassnngs-oder Abgangszeltgnis; der Volksschnle mitzubringen. Daselbst kann anch der Lehrplan dieses Fortbildnngsknrses eingeseheil werden. Indem der gefertigte Stadtschnlratli sämmt-liche Gewerbetreibende Marburgs hievon in die Kenntniß seht, gibt er der Ueberzeugung AllS-druck, daß kein Lelirherr diese Gelegenheit, seinen Lehrlingen unentgeltlich die höchst wichtige weitere Ausbildung zu ermöglichen, ver-säinneil wird. ^ Stadtschulrath Marburg, 23. Sept. 1878. Der Vorsitzende: Dr. M. Reiser. Nr. 7774. (1072 Kundmachung. Das Verzeichniß aller jenen Personen, welche nach dem Gesetze von: 28. Mai 187:^ R. G. B. Nr. 121, zll Geschworenen berllfen werden können, für das Jahr 187^» ist bereits versaßt lmd liegt in nleiner Amttzkanzlei am Rathhause, Hauptplatz Nr. 90 durch 8 Tage, d. i. bis zum 3. Ottober 1878.zu Jedermanns Einsicht Mlf. Den Betheiligten steht es frei, nmlireild dieser Frist wegen Uebergehung gesetzlich zll-läsiiger oder wegen Eintragung unzlllässiger Personen schriftlich oder nli'lndlich Einspruch zu erheben oder in gleicher Weise seine Befreiungsgründe geltend zu machen. Stadtrath Aiarburg, 2-1. Sept. 1878. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. kmMl'ü MUü-Lelmlk in fzii!. ^is tlurciti die privateu annonoirt wuräo, vrlliulis mir äsm I'. '1'. rioek dölcannt 2u mavderi, das» am ?<»., 2?. u. 2ti. Vor- uull ^-Usc» nivliL arit vviv auaouoirt vvurds) iiu die I^inseNieii^uu^ /u livm klnt (1. uiiwiclerlutlieli tikKiuusudvn seoksvvöekvntliol^sn xrünälioliou l/ttvoUsll, damit der tiiniual l»e^0UNtZiw llktterriel^t duroli svktersk i?',intrston niolit ßssstcirt xvird. In der anxsnsl^msn IlotNiun^, diogss niil rsebt ^ablrsioUsln 1^S!zu(zk dkstirt Tiu werden, /.eicd-ust. mit aller k'. eonnvlli, tjalletiueister und Ltndt. I'all/Ietirer aus ^j^rum. D«s kiivstt. von vvrlcovLts öd (?o. iil — Stefansplat; s» — ist ein aus feinstem Email gefertigtes Schiilchen natürlich in Bewegung und Ausdruck, das sich leicht und schmerzlos einfilgen läßt. Anerkannt von deil ersten lind größten augenärztlichen Autoritäten als gediegenste Leistung der Neuzeit. (1071 Herr Lvrkovits ivird sich anl l. u. 2. Vlctobvr d. I in Lra?, ttotvl Kiv8 lui' Ltacli 1'i'iv8t, mit einer reichen Sanunlung allfhalten. Wvhttuug, 1V74 bestehend aus 4 Zimmern, Küche, Holzlage und Kellerraum, ist im Hause Nr. 20 Hauptplah im 2. Stock vom 1. Oktober d. I. an zu vcrmiethen. Näheres bei Herrn Ludwig A l b enSbcrg. Nr. 7646. (104L Knndmachnng. Das k. k. Reichs-Kriej^smintsterium hat im Einvernehmen mit dem k. k. Ministerium für Li^ndesvercheidigulig und dem k. ung. Landes-vertbeidiflungs-Minlsterium mit dem Erlasse vom 8. September d. I., Abth. 2, Nr. 5920, die Abhaltung der diesjährigen Kontrolls-Versamm-lungm der dauernd Beurlaubten und Reservemänner in allen ErgänzungSbezirken aufgelassen. Was hiemit zur allgemeinen Kenntniß ge« bracht wird. Stadtrath Marburg, 18. September 1873. Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. vlink V s t t i'8 (d im Geschäft belvandcrt, sucht dauernde Unterkunft hier oder auswärts. (1052 Anträge wollen im Comptoir dieses Blattes allgegeben werden. »t8 öK8t«8 llNlt pfviS^llfliigStS« vi« KSA0llMki.Ilto1, (?!»cliei>), lellMlZN». kellsl«?« dsr k. k. pr. k'Akrik - — von 1. cisxngvr S.8öl,i,o1 in ^Vic^n, ^eul)n.u, ^ollerx^asLe 2, ^ l^iefersnten äes il. un6 tc. K>-ieesminiatel-ium8, Sr. KiieASMÄfine, vieler ttumanitsissn^ililten etc. etc. Eill Gewölbt nebst ztvei hofseitigen Zimmern zn vergeben __in der Postgasse HauS Nr. 4. GeVölb-Veründernng. Gefertigter zeigt dem ?. I. Publikum er-gebenst an, daß er fein Verkaufslokale in die obere Herrengasse, Kaup'sches Haus Nr. 27 vis-i^-vis „Hotel" Mohr" verlegt ljat. Dankend für das bisher geschenkte Ver« trauen, bittet er zugleich um daS fernere Wohl-lvollen seiner geehrten Kunden. 1061) Achtungsvoll Schuhmacher. Eillem I'. "I". Pllblikultt die er^^edeue Anzeige, daß ^ch Herrn Holzer, RathhauSplatz Str. 8, Steinkohlen errichtet habe, und empfehle: Lankowitzer Braunkohle ... Cillier n. Trifailer Glanzkohle Fünfkirchner Schmiedkohle . . l073) Achtungsvoll 4« kr. 44 kr. «o kr. " ^ ^ v'___ _ Berantvortliche Kevaktion, Druck un^ Verlag von Eduard Zanschih in Marburg. Ei« solider ^nabe wird als Lehrling sogleich aufgenommen bci Qspaltl, 1047) Gold- u. Silberarbeiter in Petta i!. empfehlend in IVIurni«'» Steinmetzgeschäft, Ecke der Kaiserstraße u. Theatergasft (10Z5) in Marburg. umiui uinl I< i^eiit»l«l8«il, sicheres Vorsichts-Präparat pr Dutzend fl. bisfl. 4.—, feinste fl. 6.—. Vamvn-Spvvjalität pr. 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