Mtmcher Nr. 161, fi. »1, h«l»l. fi, »-«<>. YÜ, d«« »>, «, ll, Vlll d« Post «an»j, fi, >N< Yaltj. 7 «, Samstag, 17. Juli. 1WN. Nichtalntlicher Theil. Zeitnngsschau. Die meisten Wiener Blätter feiern das fran-z°!'sche „VastiNensest", „das Fest der Republik", wen „Veburlslag der Freiheit", theils mit, theils bc-Mechrit sie es und ergehen sich in nicht ganz von Be-Mchlungtn freien Betrachtungen über die früheren und l"e gl'neliwärtigl'n Zustände Frankreichs. .. Von inneren Angelegenheiten hat vor allem v" lixtschkidunq des Reichsgerichtes über eine Schul-Mwerde der Stadt Brody die Aufmerlsamleit der Blätter auf fich gezogen. ..Das Reichsgericht", schreibt die «Deutsche Zei-">.'N"' ..hat eine wichtige Entscheidung gefällt. (5s hat "^'mmt, dass der Artikel XIX der Staatsgruudgejetze '"chl immer bloß den Czecheu, Polen lc. zugute kom-"en sulis. sondern dass auch die Deutschen' kraft sei. ^ Nestimmungen zu ihrem Rechte gelangen lönuen. ^ler Fünflh-ile der Bevölkerung Brodys bedienen sich kl drMschcn Sprache, uild dennoch versagte der ga^ ^'zlsche Landezschuirall) eine Einwilligung zur Errich-'UN« einer deutschen Schule, da nach dem galizischeu "ndesgssf^ vom 22. Juni 1N67 in einer aus dem ^l'zisctM Landesfond« subventionierten Schule nnr l"e Polnische oder ruthenische Unterrichtssprache ein-Mchn weiden da,f. Das Reichsgericht aber entschied, bass jenes Gesetz schon längst dnich das Staalsgrnnd Mh vom I I. December i'^ii? derogierl sei, welches veswnmt. dass alle Sprachen an dem Orte. wo sir landesüblich seien, als gleichberechtigt angesehen werden nulssen." H, Das „Fremdenblatt" erblickt in dem Urtheile des "elchsgenchtes einen ..Sieg der Verfassung". „Das ^elchsgericht". sagt das Blatt, ..seinem Wesen nach ""e Nachahmung des mächtigen nordamerikanischen ^lNldesgerichtes, welches die Rechte der Unionsbürger Zkgen alle einzelnen Legislaturen, Verwaltungen und Ivßar Staalengerichte zu schützen berufen ist, hat durch Mne bishevige Rechtsprechung nnzweifelhaft dargelhan, °«ls niemand außerhalb des Gesetzes stehe, weder der ^taat seldst noch einzelne Bänder. Die heule gefällte Entscheidung des Reichsgerichtes spricht den Schutz .er nationalen Minoritäten gegen unduldsame Ma-»°Nläten aus. Sie wahrt das Princip der Gleich. ^Al'g'Mg, welches jene missachten, die e« zumeist "" Viundc führen." Die .Presse" sagt: .Das Reichsgericht hat sich H? w dem vorliegenden Falle all ein schirmender Achter der Slaatsqrundgcsetze erwiesen und den ^uiel XIX in einer Weise interpretiert, welcher jeder "Uonulität ln Oesterreich eine Bürgschaft dafür ge. währt, dass. wenn die sprachliche Gleichberechtigung von wem immer vellrtzt zv^^n sollte, der Appell an das Reichsgericht lein vergeblicher sein wird. In diesem Sinne hat das letztere bcrcits zwei Entscheidungen zu> gunsten der slavischen Rationalität gefällt, indem es einer rulhenischen und dann auch einer slavischen Beschwerde aus Niederösterrelch, die Errichtung von Schulen betreffend, stattgab." Die ..Neue freie Press?", das ..Neue Wr. Tag. blalt" ul'.d die „Vorstadt-Zeitung" heben die hohe Be-denlung des reichsgerichtlichen Spruches ebenfalls in mehrfacher Beziehung hei vor. Die „Wiener Allgememe Zeitung" sieht gleich der «Deutschen Zeitung" besonders darin eine Sanctio-nierung des Satzes, dass Rcichsrechl Landesrecht breche. Das Nationalist in Paris. Das am 14. Juli - dem Jahrestage der Erstürmung der Vastille — in Paris gefeierte neue republikanische Nrtioualfesi ist vorübergegangen, ohne dass es dabei zu den von den Monarchisten so sehnlich herbeigewünschten Unordnungen und anti-republikaui-jchen Demonstrationen gekommen wäre, man hat nicht einmal den „Gaulois" und „Figaro" die Fenster eingeschlagen, wie die beiden reactionären Organe pro-voc,ertrn. Die Radicalen mussten einsehen, dass die gemeinsamen Gegner m. Trüben fischen wollten; es wurde deöhalb auch die beabsichtigte Demonstration auf dem P^re-Lachaise abgesagt. Die Arbeiter-Syndicate hatten einen Aufruf erlasse!', in welchem die Erhallnng von Ruhe, Ordnung .,nd Anstand als selbstverständlich bezeichnet werden. .^, Ueber den Verlanf des Festes und das Bild, das Paris an diesem Tage bot, geht der „Köln. Ztg." aus Paris, 14. d. M., folgender telegraphischer Bericht zu: „Schönes Wetter begünstig! d^is Fcst. Das Boulogne, Wäldchen bietet seit 'i Uhr morgens einen ungemein malerischen Anblick; überall campieren Soldaten, alle Wege sind von Fußgängern überfüllt; rmt Wageu ,st schwer durchzukommen, da nur die Straßen längs der Seine dafür offen sind. Die Tribünen sowohl wie der Pavillon des Präsidenten und die zu beiden Seiten angelegten großen Estraden sind auf das prächtigste geschmückt. Die Deputationen der Regimenter, welche die Fahnen in Empfang nehmen sollen, haben Auf-stcllung genommen, desgleichen die zur Parade commandierten Truvpcn. Um halb 12 Uhr ist alle« zum Fcstbeginn in Ordnung, um Mittag ist die Tribüne, auf der Frau Orlvv, nebst Tochter, die Frauen der Minister und Gambcttas Mutter Platz genommen haben, dicht besetzt. Frau Orövy ist schwarz, ihre Tochter weiß gelleidel. Die Mitglieder des diplomatischen Corps. Senatoren. Deputierte, die hohen Würde-len sich vollzählig ein. Plötzlich schlagen d,' . . an, Musil spielt. Vambetta mit dem Bureau der Deputiertcnlammer lai'gt in sieben Wagen nn unter dem Geleite von drei Schwadronen Kürassieren. Laut ertönt «Vive la 1^,ul»!j!" Der Senator" fahrt in derselben Weise vor wie Gambetta. l, 1 Uhr wird aus dem Pavillon des Präsiden!«-!, öle Fahne aufgezogen und vom Mont-Valerien donnern Kanonen. Jetzt wirbeln Trommeln, die Mufil spielt die ..Marsellaise". Grcvy lommt an. Am ^ zum Lon^champ empfängt ihn der Kriegsmu einer glänzenden Suite, in der viele aui Officiere. und gibt ihm das Geleite bis zur ^. Vlcvy selbst ist von allen Ministern begleilel und hat eine Escorte von Kürassieren. Um 12"/, 1"' '^'r,nt er auf der Tribüne. Die officielle Welt , latz. Zu Grrvys Rechten sitzt Lcon Say, zur ^.lü- ^m-betta, die Minister hinter ihnen. Äegeisterle Hochrufe auf die Republik ertönen. Der Kriegsminister mi< der Suite und den Corpecommaudanten stellen sich an die Spitze der Truppentheile und rücken vor den Pa-villon des Präsidenten. Die Ceremonie der Fahnen» vertheilung beginnt. Grcvy hält folgende Rede an die Trnppen: „Officiere, Unterofficiere und Soldalen. die Ihr bei diesem feierlichen Anlasse die f, Armee repräsentiert! Die Regierung der Äl,, .,">! >st glücklich, sich im Anliesichtr dieser wahrhaft nationalen Armee zu befinden, welche Frankreich aus dü« Theile feiner selbst gebildet hat. indem es ganze Jugend, das will sagen, was es mi Theiierstem. an Großherzigstem, an Tapferstem besitzt, hingab, sie derart mit seinem Geiste und seinen Gesinnunqe»' durch» drang, ihr seine Seele emhauchle, um von >w Söhne zlnückzuerhaltsn, welche, m der streunen ?>ctmle d^r militärischen Disciplin erzogen, in da5 Achtung vor der Autorität, das Pflia , der Hingebung mitbringen, mit jenem Schmucte der Ehre und des Patriotismus und mit jenen männlichen Tugenden des Wassenhanbwerles. welche so geeignet sind, Männer und Bürger zn machen. Wenn do« Land leme Anstrengung gescheut hat, um seine Uime< wieder zn heben, so hat es die Armee an nichts fehler lassen, um diese Anstrengungen des Landes zu unter» stützen, und durch Hingabe an die Arbeit, durch Stu> dlum. durch den Unterrichi. duich die Disciplin ist si« für Frankreich eine Bürgschaft der ihm gebürende» Achtung und des Friedrns geworden, welchen es be< wahren will. Ich beglückwünsche Sie dazu und dank« Ihnen dafür. Dies sind die Gefühle, mit welchen di« Regierung der Republik Ihnen diese Fahnen übergibt Empsangen Sie dieselben als cin Unterpsanb lhrei tiefen Sympathie für die Armee, empfangen S»e sl Feuilleton wiener Skizzen. 15. Juli. H «Im Schweiße deines Allgesichtes sollst du dein rot esse,,« — s^gtc der Herr zu Adam nach dem ^nngiusvollen Äpfelbisse. Wenn es nur dabei ge-leck» ^"' Aber es ist mit der Zeit eine ganz Hslvidrige Verschärfung diefer Strafe eingetreten; ^l bloß das ..Brot", sondern auch den Braten, die ^''«vierteln und Backhähndeln. die Pasteten und h Mprlscn mlisz der Mensch „im Schweiße seines tz'gt lchtrz" z„ sich nehmen, denn bei 28" N. im !ei??z <" ^t)l das nicht anders, noch mehr: im Schweiße till» ^"aksichlcs muss er auch festesten und banket' lede»"' ^"^''ge mitmachen. Monstreconcerte und Fest' lvliln ?."^""' feierlichen Eröffnungen beiwohnen, Fchiu . "' "nd marschieren — weit hinab zum "och s^! ""'"lich ^, und was derlei Festcmotionen ^stlisl ^ ^k" wieder einmal am Vorabende großer „fh^.^ Ereignisse, welche alle oben angeführten An« ^.'"lcylellen im Gefolge haben werden. Wenn diese die ,-'e " ' ein so prächtiges, künstlerisch vollendetes F,i wie der große Festzng vom vorigen Iahie. wnb der Schühenfestzug nicht bieten, grau und grün wi,b den Glnndton bilden und nur die Fahnen und Standarten, die Feslwagen. umaeben von den bunt gekleideten Zillern, werden eine Abwechslung in das Gan»? bringen, ^ ' »langen die Tndüin'nb sitz^s ,^ n,, ^c für ihre Sitzc. ^ ^^ s,-^ es ^iott jci Dank haben, sich't >. ov sie sich eine Karte lösen sollci,. Es ha ''' ^n An^ schein, als ob für die Zeit des und der Ausstellung so ei», bisckien The>ir>»! .j , ^0,', ringe-sührt werden solle, wie Anno 73; <5 zri^t sich somit, dass auch unsere Wirte nichts gelernt und nichts vergessen haben. 135« als Zeugen Ihrer Tapferkeit, Ihrer Pflichttreue, Ihrer Ergebenheit für Frankreich, welches Ihnen mit diesen edlcn Abzeichen seine Ehre, sein Territorium, seine Gesetze anvertraut." Lang andauernde Hurrah« folgen der Rede. Die Generale, die Truppen, das Publicum der Tribünen und das ganze Volk, das natürlich kein Wort von der Rede verstanden hat, alles schreit und jubelt: „Hoch die Rrftublik! Hoch die Armee! Hoch Grevy!" Der Enthusiasmus ist ungeheuer. Als die ersten Fahnen auf den Tribünen emporgehoben und so der Menge sichtbar werden, bricht der Jubel von neuem los. Die Musik spielt die „Marseillaise", und unter ihren Klan» gen erfolgt die Ueberreichung der Fahnen an die stetig nachrückenden Deputationen. Jedesmal treten zwei Oberste und zwei Fahnenträger vor Grevy. Erstere nehmen den letzteren die Fahne aus der Hand und neigen sie vor dem Staatsoberhaupte, das den Gruss erwidert. Darauf nehmen die Träger die Fahne wieder und alle Vier treten in die Reihe der Deputation zurück. Die ganze Ceremonie dauerte etwa eine Stunde. Nach Schluss derselben zogen sich Grioy, Say und Gam« detta zurück. Hagesnemgkeiten. — (Der Ausbau der Ofener Vurg.) Der hauptstädtische Vaurath in Pcst-Ofen hat dem Minister« Präsidenten ein Memoire übergeben, welches den Plan des Umbaues der Ofener Hofburg erklärt. In der Ein« leitung wird besonders betont, dass es ein Wunsch der ungarischen Nation ift, den Kaiser oft und möglichst lange im Lande zu sehen, und dass dieser Wunsch durch eine würdige Herstellung der Burg am besten gefördert werden könnte. Es ist ein förmliches Modell der nenen Burg aufgestellt, deren Umbau auf drei Millionen zu stehen kommen wiirde, die Se. Majestät der Kaiser zu beftreiten hätte, während man dafür sorgen würde, dass die Burg durch Beseitigung mehrerer Privathäuser und Herstellung neuer Bauten eine ihr würdige Umgebung erhalte. — (Eine Stadt ohne Trinkwasser.) Man schreibt der „Wr. Mg. Itg." aus Pola. dass daselbst furchtbarer Wassermangel eingetreten sei und die Pnmpen der Carolinenquelle augenblicklich ganz leer gehen. Der Commandant hat die Vertheilung des vorhandenen trink baren Wassers auf das sparsamste eingerichtet. Die Bevölkerung ist dnrch diese Calamität in eine begreif» liche Aufregung versetzt. — (Ein neuer Hinterlader.) Aus Velluno wird über ein neuerfundenes Hinterladergewehr geschrieben, welches die Abgabe von dreißig Schüssen in der Minute gestatten soll. Der Mechanismus wird als höchst einfach, gegen das Unwetter geschützt, leicht zu handhaben, rasch zu zerlegen, ohne Schrauben und ohne einen Schat-ten von Gefahr für den Schützen geschildert. Das neue Gewehr ist bei gleichem Laufe um fünfzehn Centimeter kürzer, als das Vetterli'Gewehr. Die Ladung und Fcuerbereitschaft wird mittelst dreier Griffe bewerkstelligt, und nach der Abgabe des Schusses genügen andere drei Griffe, um die gebrauchte Patronenhülse zu entfernen und das Gewehr wieder in Feucrbcreitschaft zu sehen. Das Totalgewicht der Waffe beträgt 3 4 Kilogramm und die bei derselben in Verwendung kommende Patrone ist identisch mit jener neuesten Modells, die für da« Vet> terli« Gewehr im Gebrauche ift. Locales. Krainischer Landtag. 14. (Schluss.) Sitzung. Laib ach, 13. Juli. (Fortsetzung.) In der Specialdebatte ergreift Abgeord» neter Dr. Zarnit zur Rubrik „Gehalte" das Wort. Redner will nur constatieren. dass, als es sich seinerzeit unter der nationalen Majorität darum handelte, einigen Beamten nur um ein geringes die Gehalte zu erhöhen, der damaligen Majorität der Vorwurf gemacht wurde, sie verschleudere die Landesgelder. In der betreffenden Sitzung habe Redner als Referent die Behauptung aufgestellt, dass, soferne die damalige Minorität je zur Majorität werden sollte, es ihr Erstes sein werde, die Beamtengehalte zu erhöhen. Damals haben ihm die Herren der Gegenpartei mit Entschiedenheit zugerufen: „Nicht um einen Kreuzer!" Und doch seien in der vertraulichen Sitzung vom 9ten d. M. die Gehalte um ein bedeutendes erhöht worden. Angesichts dessen constatiere er daher, dass die da-malige Opposition der heutigen Majorität lediglich nur ein Spiel war. Abg. Dr. v. Schrey entgegnet. dass gerade die damals von der heutigen Minorität vorgenommene Gehaltserhöhung, bei der nur einige Beamte heraus« gegriffen wurden, um aus Gründen, die Redner heute nicht erläutern will, ihnen Bonificationen zuzuwenden, einen der Hauptgründe der jetzigen Gehaltsregulierung bilde. Man werde doch zugeben, dass ein Landes« beamter mit seiner Familie mit 500 bis 000 ft. Jahres-gehalt nicht leben könne, daher zu einer Nebenbeschäftigung greifen müsse. Es waren somit nur Gründe der Gerechtigkeit und der Billigkeit, dass die Gehalte erhöht wurden. In früherer Zeit half man sich eben mit Remunerationen und Aushilfen. Abg. Dr. Zarnik bemerkt, eines der hervor« ragendsten Mitglieder der heutigen Majorität habe gelegentlich der von ihm erwähnten Gehaltserhöhung die Worte geäußert: „Der Staat kann verschwenden, wenn er will, das Land Kram nicht!" Das war im Jahre 1873. In der heurigen Session aber haben die sämmtlichen Herren wie Ein Mann für die Gehalts-erhöhnng gestimmt. Referent Abg. Dr. Ritter v. Vesteneck weist darauf hin, dass die heutigen größeren Kosten nur für die Dauer des Uebergangsstadimns bestehen. Sobald die durch die Reguliernng angebahnten normalen Verhältnisse eintreten, werde die Mehrausgabe nur 800 fl. betragen. Unter der Verwaltung der früheren Majorität wurden bloß für Diurnen 1800 st. jährlich verausgabt, die jetzt ganz entfallen. So wurde für das Land ein nicht unbedeutendes Ersparnis erzielt und die Ungerechtigkeit ausgeglichen. Abg. Dr. v. Schrey beantragt, dem Landes' ingenieur Herrn Witschl infolge seiner außerordentlichen Amtsthätigkeit eine Remuneration per 200 ft. zu bewilligen. Wird genehmigt. Abg. Pfeifer schildert in eingehender Weise die durch de>, Hagelschlag in Unterkrain angerichteten Verwüstungen an Feldfrüchten. Redner betont, dass das Land doch noch Hilfe leisten sollte, daher er be-antrage, dass die für Elementarfchäden im Budget präliminierte Summe per 0000 fl. noch um weitere 4000 fl. erhöht werde, und zwar so, dass 2000 fl. in den Voranschlag pro 1880 und 2000 fl. in jenen pro 1881 eingestellt werden. Der Antrag wird abgelehnt Hierauf werden sämmtliche Posten des Voranschlages pro 1880 und 1881 genehmigt und die Anträge des Finanzausschuß ses sowie jene des Abgeordneten Robii auch in drittel Lesung angenommen. XIII. Abg. Dreo stellt namens des Svecialaus' schusses betreffs Förderung von Vicinalbahnen fol« gende Anträge: 1.) Der Landesansschuss wird beauftragt, sich erneuert für den Bau einer Locomotiv-Eisenbahn vo» Laibach durch Unterkrain mit dem Anschlüsse an die ungarisch'troatischcn Bahnen bei dem k. k. Handels' Ministerium und den beiden Häusern des Reichsrathel zu verwenden. 2.) Mit Beziehung auf den letzien Absatz de» Artikels VI des Reichsa/sehcs vom 25. Mai 1880 (Nr. 56 R. G. Bl.) wird der Landesausschuss ermäa> tigt, die Zustimmung zur unentgeltlichen Benützung der nicht ärarischen Straßen und Wege zur Anlagt von Vicinalbahnen zu ertheilen. 3.) Der Landesausschuss wird ermächtigt, de» Bau von Vicinalbahuen mit allen Kräften zu fördern, dieselben durch eine angemessene Zeit von den Landes" umlagen zu befreien, eventuell auch mäßige Beitrag aus dem Landesfonde unter Vorbehalt der Genehm^ gung des Landtages für den Fall in Aussicht zu stellen, als das Heimfallsrecht der Bahnanlagen nach einet zu vereinbarenden Frist an das Land gewahrt würde. Die Anträge werden ohne Debatte genehmiget. XIV. Abg. Dr. Ritter v. Savinschegg b? gründet in eingehender Weise seinen Antrag auf Vel' anstaltung einer Landesausstellung in Lai" bach und beantragt, benfelben dem Landesausschust mit dem Auftrage zuzuweisen, darüber in der nächste" Landtagssession abgesondert eingehenden Bericht ^ erstatten. Der Antrag wird angenommen. XV. Eine Reihe von Petitionen wird dem Landes' ausschusse zur Erledigung, eventuell Berichterstattung in der nächsten Landtagssession zugewiesen. Die PeU' tion der Stadtgemeinde Stein wegen Bewilligung eines lüproc. Zuschlages auf Fleisch wird abgewiesen. ^ Petitionen derselben Gemeinde wegen Uebernahme vo" zwei Brücken in die Erhaltung des Landes »verbell dem Landesansschusse zugewiesen. Dem patliolischen Fraucnvercine wird ein uN> entgeltliches Locale, im Falle sich ein solches in deN landschaftlichen Gebäuden ermitteln lässt, zugesprochen^ Landespräsident Winllcr beantwortet hieraus die Interpellation des Abgeordneten Dr. Vosnjal und Genossen wegen der slovenischen Amtierung bei deü k. k. Aemtern in Kram. Der Landespräsident coN' statiert, dass nach den eingeholten Berichten der Ä? zirkshauptmannschaften bei sämmtlichen politischen V^ Horden mit slovenischcn Parteien auch durchwegs '" slovenischer Sprache verhandelt werde, und dass Z"' schriflen an Gemeinden, welche slovenisch amtieren, auch in slovemscher Sprache erfolgen. Nur besonder? schwierige Verhandlungen in Wasscrrechtsfragen, Cultus angelegcnheiten und im Forst- oder Bergwesen, »^ viele technische Ausdrücke vorkomme», werden deuts^ geführt. Bezüglich der Finanz, und Justizbehörde,^ seien die Verhandlungen bei den betreffenden Min' sterien noch im Zuge. Schließlich erklärt der Landes Präsident unter dem Beifall des Hauses, dass die 3"' qierung bestrebt sein werde, allen berechtigten 2M' schen in dieser Richtung zu entsprechen. Auf dem Schützenfestplatze ist noch gar manches zu thun, wenn er am Tage des Festbeginnes einen günstigen Totaleindruck machen soll. Es trennen uns nur noch einige Tage von dem Feste, und noch sind viele Bauten, die Restauration nächst der alten Schießstünde, die Kioske, Buden und Baracken erst im Entstehen, mit dem Aufstellen der Zelte ist noch gar nicht begonnen worden. Dafür sind die Hauptgebäude bereits vollendet und wird jetzt an der inneren Ausschmückung Neißig gearbeitet Die Wiener wandern schon recht fleißig dem Schützenplahe zu, trotz der 28" II. und trotz des weiten Weges; die Zahl der Neugierigen ist in Wien bekanntlich sehr groß, und dem Pudelwaschen im Donaucanale zuzuschauen ist auch schon langweilig, da bietet die Besichtigung des Schützenfestplatzes doch eine angenehme Abwechslung. Und das Presscomitc des Bundesjchießens thut auch. was in feinen Kräften steht, die Neugierde anzuregen, wobei es von den Journalen eifrig unterstützt wird. Das Publicum thut übrigens gut daran, schon jetzt alles in Augenschein zu nehmen, denn während des Festes wird auf dem verhältnismäßig kleinem Raume des Festplatzes ein ungeheueres Gedränge sein, auch wenn anstatt der in Aussicht gestellten 20,000 nur 10.000 Schützen kommen, denn vorigen Sonntag, als nur 8000 Personen gegen E» legung von 20 kr. die Tourniquets passiert hatten, war der Festplatz schon überfüllt, wie wird das erst sein, wenn außer den Schützen noch 20—30.000 neu« gierige Wiener kommen. Ich bin fest überzeugt, es Wi:d Nächsten Sonntag große Enttäuschungen geben. Wenn nur das Wetter für den Festzug günstig bleibt, es wäre sehr fatal, wenn ein solcher (Yewittersturm einträte wie neulich, denn an eine „Vertagung" des Festzugcs kann nicht gedacht werden. Was sonst noch Bemerkenswertes aus dem Wie« ner Leben vorliegt, ist bald erzählt. Auf politischem Gebiete ist bereits jene Stille eingekehrt, welche ein Hauptcharakteristicum der „Sauregurkenzeit" ist; die Herren, welche Welt- und Specialgeschichte machen, ftnd auf Reisen gegangen, haben sich in Bäder begeben! oder sitzen auf ihren Landgütern; die Landtage, die letzten Symptome parlamentarischer Thätigkeit, haben ihre Session zum großen Theile beendet, und die verschiedenen Referenten. Interpellanten, Antragsteller und Redner ruhen aus auf ihren Lorbeeren, und was die orientalische Wirrnis betrifft, welche durch die Con« ferenz heraufbeschworen worden ist, so macht sie uns wenlg Kopfzerbrechen, wir überlassen das unserm auswärtigen Amte, das im Knacken türkischer Nüsse schon geübt ist. Bleibt somit nur die Localgeschichte. und an der arbeiten unsere Spitzbuben, Defraudanten, Selbst, mörder, Engländer von der, wie „Figaro" sagt, „Im° pertinental.Gasgesellschch". Gemeinderäthe, Kalauer-Fabrikanten, Entenzüchler, Todtenbeschauer u. s. w. so fleißig, dass dem Chronisten gar nie der Stoff ausgeht. Eine Eigenthümlichkeit des Wiener Witzes isi es, dass er mit Einem Worte oft wirkt, während andere zu demfelben Zwecke eine ganze Satzperiode brauchen. So hat man die Experten, welche über die abgestor. benen Ailanthusbäume an der Ringstraße ihr Gut- achten abgeben, einfach „Toolenbcschauer" genannt. "."? es muss zugestanden werden, ein? treffendere Bezeig nnna, gibt es nicht. Die Ailanthusbäume sind todt """ die Experten sollten die Ursache des Todes erforschen. U"" nne es bei anderen Todtenbeschauern auch qeht, wN? den ganz verschiedene Todesursachen angegeben; ^ eine Experte sagte: die Bäume seien verdurstet, ^ andere: sie seien ersäuft, der dritte: sie seien vergifw' der vierte: sie seien erfroren u. s. w. Auch solltctt l» Experten Vorschläge über die Wiederbcpflanzuna A Ringstraße machen, und da empfehlen sie die N^. kastanie, die Linde, die Platane u. s. w.. nur den e'N^ Baum, der an der Ringstraße vortrefflich aedeiht, "" Aones Blatt hat. buschig wächst und demnach sch"" Schatten gibt. auch einen schönen Habitus zeigt. "' nannten sie» nicht ^- die italienische Pappel. '^ !,. uinert das an jenenIrzt, der zu seinen Schülern sag"' ..Dass dieses Mittel wirkt, wissen wir nicht. darN" velsllchen wir es einmal mit etwas anderem." ^, ^ Der Kampf gegen die „Impertinental-Gasge'^ Aast" wird eifrig sotta/scht; man bringt jetzt schon "' ° Stammkneipen Proben jener Röhren mit, welcheH Gesellschaft für tadellos erklärt hat und welche tU durchlöchert wie ein Sieb sind. Zugleich werden^ Proben m,t elektrischer Beleuchtung fortgesetzt, "' wenn sie auch »och lein genügendes Resultat erae" haben, so ist doch nnzwcifelhaft. dass die H^'Zet. der englischen Gasgesellschaft ihrem Ende zuMe" ^ Lew's- 1355 XVI, M;. Barnn Apsal < rsr» referiert »omens I es Rechenschaftsberichts'Ausfchuffes mit) stillt folaeilde lnträge: > ) Der Landtag genehmigt nachträglich die Er» Mung . eines Schulbaulosten-Vorschufses an die nach Urem lngeschulten drei Gemeinden ^ 200 fl., zusammen mil 'Wfl., im Schulbezirle Adelsberg; einer Schulhausbau - Subvention au die Schul-emeinde Tschatesch per 300 fl. im Schulbezirte Gurkfeld; . eines unverzinslichen Schulhausbau-Vorschusscs an 'e Schulgemeinde Trata per 5)00 fl. im Schulbezirle lrambmg; einer Schulerrichtungs-Subvention an die Schul-lMemde St. Lamprecht per 400 fl.; einer Unterstützung für die Schulgemeinbe Groß« Mer per 100 fl., letztere beide im Schulbezirle Liltai; einer in drei Jahresraten zahlbaren Unterstützung Ablichtung einer Schule in Warmberg per 800 fl., '""st. und 400 fl., zusammen per 2000fl., im Schul-'Mle Nudolfswert, "'b erklärt sich einverstanden, dass der Landes. Mchusz^ von einer Unterhandlung mit jeuem des -andes Steiermarl wegen Ausgleichuug der Schullostcn "^ gegenseitig eingeschulte Kinder flir derzeit Umgang lwonnnen habe. >, 2.) Der Landtag nimmt die Verwendung der Kaiser 5lanz-Iosef-Stiftuug für Gewerbeschulen in Kram und "e mitgetheilten Daten über die Resultate des land. "'tljchaftlichen Unterrichtes an Volksschulen, — wei-"«lene bezüglich der gewerblichen Fortbildungsschulen ' "aibach und Rudolfswert zur Kenntnis und spricht ocr das erfreuliche Wirken derselben, besonders der 'Mmi, sciue Vefricdiguug aus. den, '^ ^" Landcsausschuss wird beauftragt, mit ,, l- f. Landesschulrathe das Einvernehmen darüber ^pflegen, in welcher Weise die Schulgemcinden dort, l>!>s ^^ bestehen, zur Anlage von Schulgärten, ins« ?",." zur Pflege der Obst'l'aumzuchl verhalten wer-" u'imtcn, nnd wie den, uberwähntcn Uebelstande der "Wl,klmlM,a. der bestehenden Schulgärten zu ihrem M'tlichcn Zwecke abgeholfen werden kann. ^ ) Der Landtag richtet an die k. l. Regierung «s Ersuchen, sich beim hohen Ministerium für Cultus "o Unterricht dahin zu verwenden, dass bei dem Vor-egen des detailliert ausgearbeitetcu Bauprojectes für ^ne Lehrcr-Alldungsanstalt in Laibach die Allerhöchste Denehnngung der Ausführllng des Baues und der «MMung des entsprecheuden Betrages in den Staat«. Anschlag des Jahres IK8! erwirkt werde. . ü.) Endlich stellt der Ausfchuss in Würdigung "^ olesbezüglich dargelegten Erwägungen und in der "lenntnis, dass das von der Bevölkerung des ganzen "ndes lebhaft gefühlte und vielseitig als das ein ^«cres Fortkommen im praktischen Leben sichernde Atlel zum Ausdruck gelangte Bedürfnis der Erlernung ^deutschen Sprache vom Landesausschusse richtig er» 'M worden sei. d?n Antraa: Wz 5" ^k Landtag wolle dahin 'sich aussprechcn. ^ ^" Kandesausschuss in des Landtags Intentionen UMelt hat, da er vom l. l. Landesschulrathe die "Mrung des Unterrichtes in der deutschen Sprache üen. „ h" "lle Rechte benahmen. Unser Landtag, so lange ^df! ' die nationale Majorität herrschte, hat die ^ttal Ä^ .^nftig gewahrt, lau>n aber hatte die ""h'n, ^ '^ die Majorität, so hat sie durch An. ^kbs, ^ itandes.Schulgesetzes alle Rechte preis» l e ^in' l. ^ den, ^ ^ des Relchsvollsschulgesetzes soll ^ii, . !^"ug in der Volksschule eine relig'iös.sittl,che e„ "","" heute ist in der Volksschule leine Zeit zu ' 9!an ^" Uebungen der katholischen Kirche, für !" sfssi 1"^'^^ der Directors,, aber mangelt es nicht Xl l"lM. In der Schule wird die christliche ^t»,^ ""ergraben, nnd zwar durch die Lehrer selbst, ^M'nss f.^ diesbezüglich auf einen jüngsten Prü- > ^ dp« <» "''" hiesigen Lehranstalt hui. So wird I^evM -"^r, was die Eltern in langen Jahren ^tt u?' Herzen der Kinder aufgebaut haben, in ^tt»^' vernichtet. So ein Vorgehe,, kann den !^'le li >> '"^'^ «lelchglltlg sein. Die Kinder in der ^ssei, 's.'b >"'« Gcqen'ständen überladen und darum "'chttz. ^ Von einzelne» Gegenständen fast gar i^ks ^'^ Jugend leidet geistig und Physisch da- ^»>h ."" das Turnen bietet ein schwaches Prä« ""^ß/n, D,e Grundlage eines gedeihliche, Unterrichte? in der Volksschule aber ist der Unterricht! in der Mnllersprache. So lange in dieser unten lchtel wird, denkt das Kind selbst, sobald es aber in einer anderen Sprache lernen muss, wird es passiv. Und was soll dem Kinde die Erlernung einer Sprache, die es ja in der Volksschule doch nicht erlernen kaun und die den, größten Theile der Schüler am Lande, der ohnehin beim Pfluge bleibt, gar nichts nützt? Nicht das Stieben, dass die deutsche Sprache erlernt wird, lft es, warum dieselbe von der Majorität in die Volksschule gezwungen wird, sondern »nr die Absicht, die loveoische Sprache zu unterdrücken, den» dies erreicht man all, bestcn, wenn man eine Sprache auch nur lhcilweise aus der Volksschule verdrängt. Wenn uns zugerufen worden >ft, dass wir alles dem Liberalismus zu verdanken haben, auch dass wir unsere Sprache aus« gebildet haben, so ist dies wohl mcht richtig. Was wir erreicht habei,, danken wir alles nur uns allein. Man hat uns im Reichsrathe seitens der Versassungspartei gefragt, warum wir uns mit ihren größten Gegnern alliiert haben, man hätte uus ja in sprachlicher Rich» tung alles bewilligt. Wir haben darauf geantwortet, dass die Verfassungipartei durch !8 Jahre die Majorität im Rrichsrathe und hiedurch genügend Zeit halle, die Gleichberechtigung durchzuführen, falls es ihr wnllich darum zu thn» gewesen wäre. Und als die ResoluNou des Abgeoidneten D>. Vosnjat wegen der Gleichberechtigung der slovenijchen Sprache zur Verhandlung kam, hat die Verfafsungspartei dieselbe mit der gleichen Entschiedenheit bekämpft wie früher. Wenn wir dieser Partei übe»Haupt etwas zu verdau» danken haben, so ist es höchstens das, das« sie uns jahrelang bedrückt hat. Die Einführung des deutschen Sprachunterrichtes an allen mehrclassigei, Volksschulen ist ganz zwecklos, denn wenn die Laiidessöhne in Ge-schästen außer Landes wandern, um Verdienst zu snchen, so gehen sie zumeist nach Italien und nach Kroazien. U»d warum hat man, wenn man die Slovene», zwin» ge» will. deutsch zu lernen, nicht auch in den mehr-classiqe,, Volksschulen inGottschee die slovenische Sprache ,ils Lehrgegeüstmid eingeführt? Die schwarzen Punkte, die in der heu»,gen Session wiederholt betont wurden, zeigen sich gerade hierin am besten, und es wäre wohl ein tüchtiger Wind zu wünschen, um sie wegzublascu, diese Landtagsmajorilät nämlich, welche für die Bedülfnisse des Volkes keinen Sinn hat und nur ihren eigenen Tendenzen dient. „Darum — ruft Red-„er schließlich — auf Ninnne,wiedersehen in dieser Zusammensetzung!" Abg. Dr. r,. Schrey sagt. der Vorredner habe sich in sehr weitspuriger Weise ausgelassen. Er werde ihn, in dieser Richtung nicht folgen, weil das meiste, wa« er vorgebracht, ,,'cht zilr Sache gehört. Der Al'qel'rdnete .'»tllin scheme die Stelle eines freiwilligen Schulobcraufschcr« zu üben, da ihm allerlei Vorkommnisse au« der Schule zugebracht werden, die ai«. deren Rednern nicht zugebote stehen. Dass d,e Landes-Vertretung sich um dcu Rcligionölmterlicht nicht lüM' mere, ist unrichtig; erst in der heurigen Session hat sie durch die Volierung von Remnncralionen für die Eltheil»ng des Religionsunterrichtes das Gegentheil hievon bewiesen. Auch der Umstand, dass in der Volksschule zu viel gelehrt wird, scheint nicht der Fall zn sein. dcnu sonst wäre der Einfluss gewisser Leute beim Landvolle nichO^fo groß, wie er thalsächlich noch immer ist. Der Unterschied zwischen den jetzigen und den früheren Vertretern des Landesausschusses im Landesschulrathe sei der. dass die jetzigen die Sitzun» gen besuchen, was bei den früheren bclannllich nicht der Fall war. An den cinclassigrn Volksschulen Krams ist die Unterrichtssprache durchaus die slovenische. In den vierclassigcn Volksschulen werde der deutsche Sprachunterricht in rationeller Weise, <» bis 7 Stunden wöchentlich, ertheilt, wodurch die slovenische Sprache durchaus nicht verkürzt wird und den Schülern Ge» legcnheil geboten wird, die deu der Staal ' ' memand zur Er-lcrnung einer zweite» . . . gezwungen warden lain,, wenn sich jedoch der Landtag, der berufenste Vertreter, dafür erklärt, dass an mehrllassigcn Schulen die deutfche Sprache als Unterrichtsgegenstand gelehrt werden soll, so ist dies ganz correct, denn wohin würde es kommen, wenn man jeden Einzelnen fragen wollte, ob er deulfch lernen will oder nicht. An 2^0 Volks« schulen Krains wird ausschließlich nur slovenisch unterrichtet und »ur an 45, mehrclassigen Volksschulen wird die deutsche Sprache als Lehrqegenstand behandelt, da kann doch von einer Germanisiernng keine Rede sein. Wenn der Abgeordnete Klun meint, es sei für das Landvolk gst eben die Nusgabe des Landes, mit dem Reiche harmonisch zusammen-zuw'llen, dmrum glaubt Redner die Nothwendigkeit der Erlernung der deutschen Sprache mit Bezug auss Land und Reich nachgewiesen zu haben. Redner er« zählt zum Schlüsse, er habe seinerzeit einen Voltsäna/r gekannt, den er fragte, wie er denn von seinem germ-gen Erwerbe leben könne. Der Mann habe chm darauf geantwoltet: „Gott verlässt leinen rh> lichen Krainer, wenn er nur ein wenig deutsch kann!" Hier kann man wohl sagen: Was das Auge des Veistänoi» gen nicht steht, das übt oft in Einfalt ein kindlich Gemüth. (Lebhafter Beifall rechts.) Abg. Svetec wendet sich gegen die Ausfllh. rungen des Vorredners, die er als Trugschlüsse be-zeichnet. Der ArOlel lU sagt, dass jeder den Unter' richt in seiner Muttersprache e> hallen soll. das ift Gesetz u»d lein Landtag hat das Recht, daiün zu rütteln. Und zudem ift ja die heutige Lc,ndtlia.5Mlijl.,r,jät nur die Repräsentanz der Minorität der B^wichnsr Krains. Die Deutscheil gehen mcht nach diesem Be" spiele vor, das sieht man letzt in Böhmen Die Be-hauptung. das ganze Lend wünsche d " ' mii^ der deutschen Sprache, ist nicht wahr. l l)>e und d nicht entspricht. Beim Militär ist die deutsche Sprache nicht »nbidingt er» forderlich fm's Avancement, denn fönst sollte t. so viel ma» sich auch Mühe gab. seine Wahl zil hintertreiben. Redner sagt, er fürcht-, dass das deutsche Reich seine Hände nach den deutschen Provinzen Oesterreichs ausstrecken möchte, darum müsse jeder wahre öster-rcichlsche Vaterlandsfreund wünschen, dass Oesterreich oegeilnamsiert wird. damit es desto leichter das ge» fräßiae Deutschland abzuwehren vermag. Der Lande«, aueschus« hatte kein Recht, das mrhrbesprochene Er« snche» an bei, Landesschulralh zu stelle», bei " ' hat ihm dasselbe sicherlich nicht gegeben, »i antragt schließlich: Der L^ndwq wolle sich dahin , spreche», dass der Lii'desau^ichuss, indem er a» >> l. l. Landesschulralh das E'suchen lichtete, es m, «< die dculjche Sprache an den inch,llässige» Vollsschüllli als obligater Lchrgeqenstand e,na,ls»h,t werben, seinen Wirlilngslieis ' '' ilen lpb-. »nd das» >' wegen d,c M, ng des L^x^wget m> weids. lGchlui» johl.) ,358 — (Besichtigung.) Der Herr Landespräsident Ninkler beehrte gestern um 4 Uhr nachmittags die in zwei Lehrzimmern der hiesigen k. l. Lehrsrinnen'Bildungs-anstalt aufgestellte Ausstellung der uon den Schülerinnen und Zdglingen der genannten Anstalt im abgelaufenen Schuljahre verfertigten weiblichen Handarbeiten mit seinem Besuche Der Herr Präsident wurde von einer anwesenden Uebungslehrerin empfangen, ließ sich von ihr die ausgestellten Arbeiten erklären und verlieh nach mehr als halbstündigem Besuche die Anstalt, nachdem er sich über die in Augenschein genommenen Erfolge in diesem Unterrichtszweige wiederholt in sehr anerkennender Weise ausgesprochen halte. Die Ausstellung wurde gestern um 6 Uhr abends geschloffen. — (Abfahrt der Laibacher Schützen zum Wieuer Schützenfeste.) Gestern abends verlieh eine 32 Mann starte Deputation der Laibacher Rohr« schützengesellschaft unsere Stadt und trat um 10 Uhr abends mit dem Nachtcilzuge der Südbahn untcr Führung des OberschützemneistelS Dl. Emil Ritter uun Stöckl die Fahrt ne Begrüßung in deutscher Sprache statt. Der Innsbrucker Landtag wurde hente mitttags geschlossen. Lembcrg, 10. Juli. Der Hmdtag votierte dem Üandesausjchnsse sein Vertrauen. Rom, 1'). Juli. Eine bezügliche Interpellation lN der Kaminer beantwortend sagte Cairoli, er glaube, die Tü.tei we>,dc den einstimmigen Beschluss der Mächte annehmen. Petersburg, 10. Juli. Der von Bann nach Ben. dessin commandierte Arzt Studitzly wurde mit seiner ans 12 Kosaken bestehenden Cöcmte von :i(A) Tck> kinzen überfallen. Studitzky und zwei Mann wnrden gelödtct, fünf verwundet. Eine Compagnie Infanterie zerstreute die Angreifer. Paris, 15. Juli. Der „Köln. Ztg." wird ge-meldet: „Das Nachtfest verlief in gröber Ordnung, die Ruhe wnrde an keinem einzigen Punkte gestört. Alle Welt befand sich auf den Straßen, die fast aus« nahmslos den prächtigsten Anblick darboten; nament« lich die Vorstädte, die großen Boulevards und die Arbeiterquartiere waren geradezu zauberisch ausgeschmückt, trotzdem war das Gedränge nicht belästigend, w!?il von 7 Uhr abcndö ab jeder Wagcuvelkehr ein« gestellt worden war. In Scharen giengen Leute mit Lampions dnrch die Straßen und sangen die „Mar. seillalft". Viele Soldaten, die bis 5 Uhr früh Urlaub hatten, mischten sich unl>r diese Gruppen; in den Cafes fraternisierten sogar Osficicre mit den Bürgern und Arbeitern. Die im Freien abgehaltenen Bälle waren fehr start besucht, namentlich der Ball auf dem Vör« senplah, der in seiner ganzen Ausdehnung mit tanzenden Paaren bedeckt war. Trotzdem sind keinerlei unangenehme Zwischenfälle vorgekommen. Mitternachts brach ein starker Sturm aus und störte die Fcstsrcude; als sich der Slmm wieder gelegt hatte, fieng der Ge. sang und Tanz von neuem au. und erst grgen 7 Uhr morgens war das Fest zu Ende, wenn man nicht vielleicht richtiger sagen will, dass es noch jetzt fortdauert. In jeden, Falle >ft alles über alle Erwartung gut ge« lungen; es war wohl das fchönste Fest, das Pari« jl gefeiert. Fast nirgends machte sich die Polizei bt' merkbar. Die Pariser waren vollständig ihrer eigene» Leitnng überlassen; trotzdem ertönten nirgends a»s' lühielische Rufe, ebensowenig fanden Kundgebung^, gegen die Klöster statt. ^ London, 15. Juli. (Wr. Allg. Ztg.) Die V,' rufung deutscher Fuuclionäre in das türkische Finals amt, sowie neuestens in das Zollamt wird hiel als ein gegen gewisse englische Pläne gerichteter tiil' kischer Schachzug aufgefasst, zu welchem sich die tül-j lische Regierung aus Furcht vor der Bestellung ei»" Liquidationscommission, nach dem Muster der egyptischc», entschlossen habe. um durch Befestigung des deutsch" Einflusses auf das linkische Finanzwesen dem Einllllle dieser Eventualität entgegenzuarbeiten. Konstantinopel, 15. Juli. (Pol. Corr.) V gewinnt die Situation unter dem Einfluffe der euro« päifchen Nachrichten einen überaus ernsten Eharaktel Die Hoffuuua.ru der Pforte auf eine eventuelle Spa>' tuug unlcr den Cabinelen der Großmächte beginne" allmählich unter dem Elndrucke der beforgnisvolle» Berichte der diplomatische, Vertretungen der Pfolle iul Auslande an Boden zu verlieren. Mehrseitig si^ in den letzten Tagen türkische Aotschaftslierichte el> gegangen, welche daraus vorbereiten, dass eine lall' fällige ablehnende oder dilatorische Antwort der Pfolll auf die zu gewärligende Collectivnote der Mächte eine» neuerlichen Collectivschritt dieser letzteren in weitab dringlicherer Form als unmittelbarste Folge nach si4 ziehen dürfte. Telegraphischer WechselcurS vom l(». Juli. Papier - Rente 72 «5. - Silber - Rente 73 lX). Go» Rente «810. - 1860er Staats-Anlehen 133 -. — Nanlactie' KN. - (lreditacticn 880 20. — London 117 75. — Silber "' — K. l. Münz-Ducaten Ü s.5. - 20.Franlen«Stilcke lj:l4'/, " 100.Reichsnlall 5? 75. Verstorbene. Den 15. Juli, Josef Rainer, ,'jwängliug. 41 Iah"' ^wangsarbeitshaus (Polanadamm Nr, 50), Lungenödem, Den 1 ri dem deichen M begängnisje meiner gclieliten m,d nnveraesslichen ^ Gemahlin > MM klWliiüi V>>. M. W sowie siir die vielscitigen und herzlichen Veweise vo" M sreuudschast und Theilnahme saae ich hiemit de» W tiesgefiihltcn. innigsten Dank. W !»!llibach. 15. Juli 1880. W Andreas Praprotnik, ^ Oberlehrer und Keiler der ersten städtischen sims' ^ classigen Kuabcnvullsschulr, Eingesendet. » Die von Otto Franz (Wie». VII. Mariah'ls"^F Nr. .l«) m den Vcrlehr gebrachten losmetischcn Präparate z ^ neu sich durchwegs vor allen anderen ähnlichen Erz"'^"' schon dadurch aus. dass dieselben, auf Grundlage nat'"'"''^ schaftlicher Forschung bereitet, geprüft und als vollsom'''"^ schädlich fur den Gebrauch bczsichuc! wordeu sind, ^dg^^ von den vielen, durch Änrrlcnnungssckreiben ?c verbürgtc" ^F zrnden Erfolge liegt schon in der Äcrcitung selbst d't ^, Gewähr, Seine,. l. palentierte haarvcrjüngungsmilch "V"^F deren mehr als zehnjähriger Äcstaud das beste Zc"ss"^ «,F fur die unübertreffliche Wirsung bei ergrauten haare", n, ^ m lürzrster Zeit ihre frühere ^iatllrsarbe wieder «H^W? Das Nussöl-Präparat,.(5olori!as" wirll lvie seln m'dcrcs ^ auf die Belebung der Haarwurzel und die ÜapillarglsH^ daargris! ..llrania" fördert den Haarwuchs und ^^ d,c nchuppenbildung. „Brillantine" conseiviert die ^l^ und den natürlichen Glm,z der haare; ferner das