«/f-. H ^,H «M^ , H u n i a d. (V a l l a d e.) lTFli Kossow auf der Heide, Erschallt's vom Roßgesiampf. Da ringen Türk und Ungar In blutig wildem Kampf. Da läßt wie Blitze leuchte« Den Säbel manch ein Held, Da dröhnt, wie Donnerrollen, Der Hufschlag durch daS Feld. Wer ist's. der also stürmend Dahin durch's Schlachtfeld braus't? Das ist der Hnniadi, Den Säbel in der Faust. Von hellen Feuerkreisen Scheint rinqS fein Haupt umflirrt, Wie blitzesschnell die Lüfte Sein blanker Stahl durchschwirrt. Halt ein, du tapfrer Necke, Dich treibt dein Muth zu weit, Wend' um dein Unaarrößlein, Wend'um, 's ist höchste Zeit. Zu spät! schon sinkt'S, getroffen Von einem Pfeil, zur Grd', Und in dem Sturz zertrümmert Dem Huniad sein Schwert. Wie schnell zwei Moölims springen Nach ihm, nur da voll Muth, Die fassen ihn und schleppen Ihn fort in toller Wuih. Sie schleppen vom Getümmel Hinaus ihn auf die Heid'. Sie lockt an seinem Halft Das blinkende Geschmeid'. Sie lockt das goldne Kreuzlein, Das ihm die Mutter gab, Schon reißt's mit Hast der Ein« Vom Halse ihm herab. Scheu ist'a das Gut dcs Raubers, Der dir'ö so frech entwandt. Und dn kannst nichts als knirschen. Da wehrlos deine Hand. Doch auch der And're fordert Darnach mit Ungestüm. Da re^t in beid,n Heiden Mit einmal sich der Grimm. Da lodert's auf in ihnen. Geschürt von Trotz und Ge!z, Un>> Keiner will da weichen Und Keiner läßt daK Kreuz. Allein bevor sie's ahnen» Springt Hllniad hinzu, Sein krummes Schwelt dtw Eiuen Entreißet er im Nu. «Jetzt gilt's 'ne and're Sprzche, Der Huniad ist bewehrt!" Und blut'gen Scheitels taumeln Die Beiden hin zur Erd'. Das Kreuzlein reißt er wieder Den Räubern aus der Hand, Gr dankt gerührt der Mutter Und küßt das theure Pfand. Dann stürzt er in's Getümmel, Wo kündbar nur Gefahr. Und muthig schlägt der Kühne Eich durch mit seiner Schaar. I. Vt. Vogel. 90 Vaterländisches. Andreas von Auersperg. Die Geschichte des Vaterlandes ist reich an Heldenthaten großer Männer, aber indem wir das Leben griechischer oder römischer Heroen anstaunen, gehen wir oft kalt an den Thaten unserer eigenen vorüber, oder würdigen sie kaum eines vergessenden Ueberblicks. — Und doch verräth es eine bedauerungs» würdige Unwissenheit, fremd in der Geschichte seines eigenen Vaterlandes zu seyn. Unter den edlenMännern, deren Helden» oder Geistesgröße einen überwiegenden Einfluß auf das Wohl ganzer Länder und Volker hatte, und deren die Geschichte mit Auszeichnung erwähnt, behauptet Andr,as von Auersperg einen vorzüglichen Platz. Verkündigen gleich ke«ne prunkenden Monumente das Große der begangenen That, so ist sie doch zu entscheidend in ihren Folgen gewesen, um jemals ganz vergessen zu werden. Es liegt außer den vor« gezeichneten Gränzen dieses Blattes, das Leben die« ses Helden zu schildern; nur eine Scene aus seiner thatenreichen Laufbahn wollen wir hier ausHeden und darstellen. — Vergebens hatte Rudolpl) der Kaiser unter sehr lästigen Bedingungen einen dauerhaften Frieden von dem Sultan Amurath zu erkaufen ge. sucht. Obgleich Despot, dennoch Nicht Herr in seinen eigenen Ländern, sondern dem Willen seiner Bässen untergeordnet, konnte er nicht hindern, daß die Raubgierde dieser Barbaren alle Mittel ver» suchte, den kaum errungenen Frieden zu vernichten! Besonders thätlg zeigte sich Hassan Bassa von Bos. Nien. — Mit wilder Mordgier nahete er sich der kroatischen Gränze,, fest entschlossen, die Festung Sisseck, das noch einzige Hinderniß seiner räuberi--schen Unternehmungen, zu erobern. Mit einer klei-tien Schaar stellte sich »hm der Ban von Croatien, Thomas Erdödy encgegen, und Sisseck schien ohne Rettung .der- Wuch der Fe»nde Preis gegeben. Die Befehlshaber der belagerten Festung fieheten dringend um Hilfe und Entsay. Erdödy, der sich wieder gesammelt und mit Eggenberg vereinigt hatte, war sogleich entschlossen, den Fe,nd anzugreifen, aber seiner Schwäche sich bewußt, sandte er Eilboten an den obersten Befehlshaber der croatischen und Mce-reSgränzeN/ Andreas von Auersp,rg, um ihn zur schleunigen Theilnahme zu bewegen. Noch bevor diese Aufforderung an Mersperg gelangt war, hatte er schon, eingedenk der nahen Gefahr, alle Anstalten getroffen, den hart Bedrängten kräftigen Bci< stand zu leisten. Al).r allc seine Bemühungen ver» mochten nicht mehr als 4000 Mann um ihn zu vetsamnleln, die aus dem nahen Krain und ande» ren benachbarten Ländern hetbei geströmt waren. Klein schien dieses Häuflein gegen die ungeheuere Anzahl der Türken, aber Vertrauen auf Gott und ihren heldenmüthigett Anführer machte jeden einzel« nen aus ihnen Hum unbesiegbaren Helden. Von Andreas AucrSperg geführt, zog die tapfere Schaar aus Karlstadt, fest entschlossen zu siegen oder zu fül» len. An der Seite des obersten Befehlshabers glänz, ten als Unterbefehlshaber: Adam Rauber, Christo.ph von Obrutschan und Melchior Rädern. Nach einem höchst gefährlichen Marsch trafen sie mit Thomas Erdödy zusammen, und nun lagerte sich, der ganze Haufen »n emer -kleinen Entfernung von der Festung Sisseck. Hassan Bassa wollte anfänglich der Nachricht von der Annäherung der christlichen Streiter keinen Glauben beimessen, und als er sich dann selbst über» zeugt hatte, schwur er in seinem stolzen Uebermu» the, seine Feinde bis auf den letzten Mann auszu» rotten. Sogleich ließ er eine Brücke über den Fluß schlagen, und setzte dann mit mehc als 25,000 Mann seiner geübtesten Truppen auf daS jenseitige Ufer über. D»ese fürchterliche Macht nahete sich NUN wi« ein reißender Waldstrom dem christlichen Heere. Die Anführer desselben hatten sich eb«n zu einem Kriegsrath versammelt. Nicht Feigheit, sondern Vor» sicht bestimmte die Befehlshaber, sich etwas zurück, zuziehen, um die zu hoffende Verstärkung abzuwar. ten. Aber mit jenem entscheidenden Uebcrgewicht, die wahrhaft großen Männern eigen «st, bewies AuerSperg, daß jetzt der beste Augenblick zum Angriff vorhanden sey, und daß ein längeres Zögern die Truppen muthlos und zaghaft machen würde. Die Begeisterung, Mit der er sprach, wirkte irie ein clccnlscher Funken auf die Herzen der Versammelten. Emmüchig stimmten, aNe seinem Vortrage bei, und mit heiligem Heldcneifer wurden sogleich An« stalten zum blutigen Kampfe getroffen. Es war der 22. Juni des Jahres !593 — dieser in der Geschichte des Vaterlandes ewig unvergeßliche Tag — als beide Heere an einander trafen. Hassan Bassa hatte den Seinigen durch die Hoffnung auf die reiche Beute und die glänzendsten Belohnungen Muth einzuflößen gesucht. Mit wüthendem Geschrei fielen die räuberischen Horden über die christlichen Truppen, aber wie eine ungeheuere Mauer standen die Helden, eingedenk ter großey. Sache und der 91 unerläßlichen Pflicht gegen Fürst und Vaterland. __ Immer frische Schaaren führte Hassan herbei__ ertrotzen wollte er den Sieg, der ihm so leicht ge« schienen hatte. Ermüdet vom unaufhörlichen Kampfe schwand allgemach die Kraft der christlichen Truppen / Lücken entstanden, die man nicht mehr auSfüllenkkonnte und eme gänzliche Niederlage schien unvermeidlich. — Da sammelte Auersperg — der bisher überall, wo die Gefahr am größten gewesen, mit unwldei stchllchem Muthe gekämpft hatte — ein Häufl^n d.l Tapfersten um sich. Mit wenig Wor« t n schildere er ihnen, daß, d»e Ueberlebung dieseS Tages CntehlUlig wäre __ und stürmte dann mit Löwenmuth auf den Feind. Nichts widerstand sei< nein Arm-----und sein Beispiel wirkte unwiderstehlich auf die schon gewankten Trupp.'«. — In weni» ßer als einer Stunde war der Türken Antergang nicht mehr zweifelhaft, — sie flohen in.wilder Eile und chlsseck war' gerettet. '— Hassan Bassa büßte dcn Wahn semer UNvesiegbarkeit mit dem Leben. An seiner Seite fiel Mehem^t, Amuraths gelkbter Neffs^ und viele vornehme türkische Befehlshaber. So hatte die Kraft und der Heldcnmuch eines einzigen Mannes das Schicksal vieler Länder und Völ» ker entschieden; denn wer kann die Folgen berechnen, die daraus entstanden wären, wenn die Tür» fen den Sieg errungen hätten? __ Sieben Tage darauf hielt der hochgefeierte Held seinen triumphi-renden Einzug in Kalistadt. Ihm war Ver seltene Verzug zu Theil, daß selbst der Papst ihm in einem eigenhändigen Schreiben Glück wünscht'e. und turch folgende Worte, die darin enthalten: Hui ot ju pu^n2nn für Spiele einer leicht erregbaren Fantasie, welche höchstens dazu dienen, manche ganz gewöhnliche Vorfälle mit einem gewissen poetischen Schmuck zu bekleiden und daher den Dichtern ein sehr will« kommenes, bereits reichlich ausgebeutetes Material liefern. Folgende Begebenheit ist übrigens allen poetischen Schmuckes bar und ledia, sie ist buchstab» , lich war. Mögen die Leserinnen sich selbst ihr Urtheil darüber bilden.__Eme polnische Familie von hohem Range hatte eine nahe Verwandte, die kleine Com« tesse Agnes von L**, zu sich genommen. Das lie. benswürdige Kind war verwaist und erhielt nebst den Kindern, deS HauseS eine sehr sorgfältige Erzie» hung. Das Schloß, welches die Fannlie bewohnte, war sehr geräumig; die Kinder bewohnten mit ihrer Gouvernante einen besonderen Flügel, und, um aus diesem in die Wohngemächer zu kommen, mußte man durch einen großen Saal gehen, welcher fast das ganze CcrpS'de »Logis einnahm. Die Comtesse Agnes, welche damals ungefähr sechS Jahre alt war, stieß jedesmal einen lauten Schrei aus, wenn man sie der Thür zu führte, welche den großen Saal von dem Gesellschaftszimmer trennte. Sobald sie im Srande war, sich' über diese sonderbare Ge-wohnhcit deutlich auszudrücken, deutete sie zitternd auf ein großes, über der Thür befindliches Gemälde, welches die cumä'ische Sybille darstellte. Vergebens suchte man sie mit dem Bilde vertraut zu machen, welches gleichwohl durchaus nichtS an sich hatte, waS ein Kind in Schrecken sctzen konnte. S,e be, kam jedesmal heft'ge Zuckungen, sobald sie den Saal beirat; unl» da der Oheim daS Bild, ein Me,ster» werk von Tizian, nicht wegnehmen wollte, so er-theilte dic Tante, welche Mitleid mit der armen kleinen Comtesse hatte, den Befehl, letztere immer über den Hof oder d»e Gartenterrasse in den andern Flügel des Schlosses zu führen, so daß also der ge-fürchtcte Saal »nnncr vernncden wurde. Diesen Weg nahm die Comtesse zwölf Jahre hmdmch täglich zwei oder drei Male. Agnes war zur reizen» dcn Jungfrau emporgcblüht; sie war groß, schlank, und »hre rabenschwarzen Locken umwallten einen blendend weißen HalS. Man denke sich dazu dunkelblaue schmachtende Augen und ein edelgeformteS gelstrei, ches Gesicht, und man hat das Porträt der reizen« den Comtesse AgneS. ^_ Am WcihnachtSfeste bcfand sich auf dem Schlosse eine zahlreiche Gesellschaft. Einige der jüngeren Damen schlugen ein Gesell» schaftSspiel vor, welches in dem großen geräumigen Saale gespielt werden sollte. Zum ersten Male in ihrem Leben zeigte die Comtesse Agnes keinen Schrecken darüber. Ihr Oheim machte ganz leise die Bemerkung, daß sie «uf e>nmal fthr viele Selbstbe-herrschung bekommen habe, und hie Tonte hielt ihre 92 nahe bevorstehende Vermählung für die Ursache die-seS Entschlusses, da sie sich nicht habe weigern wol« len, den Saal zu betreten, wo in wenigen Tagen der Hochzeitsball Statt finden sollte. — Genug, Agnes suchte ihren Widerwillen mit oller ihr zu Gebote stehenden Selbstbeherrschung zu bekämpfen; aber, als sie in die Thür trat, verlor sie den Muth, sie wagte nicht weiter zu gehen. Di« Umstehenden führten sie jedoch lachend in den Saal, und um ihr den Rückzug abzuschneiden, wurden die beiden Flügelthüren schnell geschlossen. Die Comtesse war einer Ohnmacht nahe, sie beschwor ihren Verlobten, die Thür wieder zu öffnen, sie schwebe in einer großen Gefahr! In diesem Augenblicke ertönte em donnerähnliches Geräusch in dem weiten Raume, aber nur wenige Secunden — dann war Alles wieder stlll. Durch die heftige Erschütterung, welche daS Zuschlagen der Flügelthüren an der Thürbekleidung verursacht halte, war das verhängmßoolle Bild mit seinem schweren Rahmen und der eisernen vergoldeten Grafenkrone hinunter gefallen. Em Theil dieses schwe, ren Gewichts siel der Comtesse auf den Kopf, und sie sank entseelt zu Boden. Rdg. Feuilleton. (Voeomotivkampf.) Im nordamerikani-schen Staate Missuri hat kürzlich ein Zweikampf ganz eigener Art Statt gefunden. Zwei Direktoren zweier rivalisirender Eisenbahnen stritten über die Kraft ihrer Dampfmaschinen; einer von ihnen belei» bigte den andern mit den Worten, die Maschine des» selben sey keine 2 Cent. werth. Der Beleidigte jchickte ihm eine Herausforderung, worin er ihm vorschlug, die beiden Dampfmaschinen auf demselben Geleise gegen einander losfahren zu lassen, indem nothwendig die schwächere von der stärkeren zertrümmert werden müsse. Die Herausforderung wurde angenommen. Da beide Gegner Familienväter waren, so bat man den Go-vernor, das Duell zu verhindern; aber dieser gab die Erlaubniß zu dem Wagestücke. Veide Widersacher bestiege» ihre Dampfmaschinen allein, ohne Ingenieur und Heizer, die sil begleiten wollten, zuzu» lassen. Sodann heizten sie bls zum höchsten Grade und fuhren in eine Entfernung von 2 engl. Meilen auseinander, kehrten dann um und fuhren in Gegenwart einer unzählbaren Menge von Zuschauem auf einander los. Jeder stand auf seinem Locomotive. Die beiden Maschinen stießen aufeinander, die eine fuhr über die andere, und in einem Augenblicke war der Kampf beendet. Den Kopf und ein Bein deS Hrn. Williams»«, des Beleidigers, fand man Noch wieder; sein übriger Körper, die Maschine ?c. waren zermalmt. Der Gegner war ganz unverletzt geblieben. (Würdigung der Zeitungen.) August Ludwig v. Schlözer, Mitglied der kaiserl. russischen Academie der Wissenschaften seit 1765 u. s. w., sagt über die Zeitungen: «Zeitungen — mit einem Gefühl von Ehrfurcht schreibe ich dieses Wort nieder — Zeitungen sind eines der großen CulturiNlttel, durch d«e wir Euroväer — Europäer geworden sind; werch, daß sich noch jetzt Franzojen und Deutsche über die Ehre der Erfindung streiten. Die Menschheit tonnte nicht eher zum Genuß derselben glangen, als bis zwei andere wichtige Erfindungen, Buchdruckerci und Postwesen, vorausgegangen waren. Was würde besonders unsere neueste und Tagsstatistik ohne Zejtungen seyn i Im Mittelalter konnten Reiche entstehen und untergehen, und ein Paar Hundert Meilen weiter erfuhr man es erst nach Jahren. Stumpf ist der Mensch, der keine Zeitung lieSt. Wenn gemeinnützige Unternehmungen überhaupt allgemeine Anerkennung verdienen, so verdient der Gemeine, Georg Pirz, aus Kropp, im Bezirke NadmannSdorf m Oberkrain, gebürtig, als Verferti» ger einer vortrefflichen Thurm-Uhr, insbesondere sei» nen Landsleuten bekannt gemacht zu werden. Dieser Mann hat auS eigenem Antriebe eine derlei Uhr selbst verfertiget, welche bereits auf der hitsigen St. Peters-Caserne angebracht ist; die großen vergoldeten Zeiger weisen den Datum, die Stunden und Viertelstunden; ober dem Zifferblatte hangen zwei gegossene Glocken, worauf zwei aus Eisenblech ver» fertigte, fünf Schuh hohe Figuren (Negiments-Zimmer» leute vorstellend) mit ihren Hacken die Stunden und Viertelstunden schlagen-I Diese Uhr hat Gemeiner Pirz dem Regi» mente verehrt, damit alle seine jetzt dienenden und in künftigen Zeiten zu dienenden Kameraden sich seiner freundlich erinnern, da eine Uhr gewiß daS regelnde Princip deS Casernen-Lebens ist. Es wird dem Gemeinen P»rz demnach hiermit der Dank seiner Regiments. Genossen zur öffentlichen Kenntniß gebracht, und die Geschicklichkeit des Thurm-uhr-Verfertigert für anderweitige Bestellungen be» stens gerühmt. Verleger; Iguaz Alyis Sdler v. Kleiuwayr.