S»riftleit«»g: W ,:haa«!,aflt Wr. 6. tcicTl-s Kt. 21» tetOSCbsr. »»«, »»,»-! «nlnatiwr >«* v«s». «. ft< i«r-tlj! MI ll-U Uhr CM». 1$ -M4rc;t»n crttsn mffit >tU|üitni, muwnlef« 5t»-c**nnce« UffifiO frt' lrtf8 i-n Af5s?r«r cstfles«. I«i WrttijcliiBBtn $<*«• »t.r «n»» e*«i- 1«»« aßS f»1l wfsflr*-Ä»iit» Verwaltn««, ? S!athau«gafle V!» 5 tdithi Ik. II, icttrvrta«. PtiB8#beStnqBn««» t>»r» Mr fjf. ixw«'» > «tRUli&tct« ...IM* At!M«ir« »„,>,»» tt»»6tn M Mc 6quiaaa»-0<äiiHi«n- ,iMai . H »- . K * — . K •-. K »*— Nr. 1« HiÜi, Kamstag den 26 Aeßruar 1916. «legrtfitcte IttoiuicmniU jcllnt M »ll! KMxfifSuis 4!. Iaölgang. Belgien und Montenegro. Die VitrverbandSmSchte sind andauernd init ihren eigenen Verhältnissen beschäsligt. Die Reise Briands »ach Rom galt der Ausgabe, die Italiener, die schon recht unbotmäßig geworden waren, wieder zu beiuhigen und für die «heilige Sache" Englands anzufangen. Ztalitn scheint nnn nicht der einzige zu sein im Kreise der im Interesse Englands gegen die europäischen Mittelmächte marschierenden Staaten, die nachzudenken und nachzurechnen beginnen und nicht alle« gut finden im Lager der Verbündeten. Auch der Liuig der Belgier und dessen seit kurzrm beträchtlich erweiterte Regierung, die allerdings au-ßerhalb bei eigenen Reichsgebiete! ohne rechte Ver-waltungStätigkeit ihr Dasein sriste», haben offenbar Anwandlungen von Frirdensdedürsnisfen gezeigt. Vielleicht hat der Schritt drs König» von Montene-gro dem König ' er Belgier den Gedanken nahegelegt, ob es, um da« «gen? Räch für die Dyuastie zu retten, nicht doch besser wäre, sich mir den siegreichen Feinden auStinanderzusetzen, anstatt dir Hoffnung«-lose Sache Englands weiter zu vertreten. Jedenfalls hat König Albert irgend elwaS getan oder gesagt, das Absichten in dieser Rich.'ung vermuten ließ. Während nun biim König von Montenegro die Her» ren von Pari« und London schon zu spät kamen, vor vollendete Tatsachen gestellt waren, so daß ihnen nicht« anderes mehr übng blieb, al« den König Nikolaus zum Verrate an der eigenen Sache zu be-reden, ist man bei Belgien doch noch rechtzeitig ein« geschritten, um einen üblen Sonderstrcich des belgischen KönigS zu verhindern. In st'erlicher Weise sind die Vertreter Frankreichs, England« und Rufe land« beim König der Belgier erschienen, um ihm die Erkläiung abzugeben, die verbündeten Mächte hatten durch einen feierlichen Akt die Erneuerung der Vtipflichlungen beschlossen, die sie zegen Belgien aus sich genommen haben. Die Feindseligkeiten sollen nach dieser seierlichen Erkläru«g nicht beendigt werden, ohne daß Belgien in seiner politischen und wirtschaft« lichtn Unabhängigkeit wirder hergestellt und für die erlittenen Verluste reichlich entschädigt wird. Diese in feierlicher Form abgegebene Verficht-rnng der Dreiverbandsmä^te läßt deutlich erkennen, Ada. Von Adols Ledwinta. Die Sonne lachte, die Vögel schwangen sich vergnügt von Ast zu Ast, über die Wiesen flössen Silberwellen, die warme Lust zitterte. Manchmal kroch ein dunkler Schatten wie ein böser Gedanke der Erde über die Felder, ganz lautlos und geister hast — und du zucklest zusammen, griffst ängstlich nach meiner Hand und deine Wangen wurden bleich wie die Blüten der Sommerlilien. Weißt du e« noch? Ja. dort, wo zwischen dem Erlenstand der Bach murmelt, «o daS Aohrgra« im Winde singt, wo rote und gelbe Falter aus den Blumen träumen, ja, dort wandelten wir wie Kinder im Lenz und schwiege» in seliger L-ebe. Oben ans der blinkende» Halde saß ein Hirte; eS war immer der gleiche braune Knabe und er sang immer da« gleiche traurige Lied: .Rosen im Mai, Kinder der Liebe, wie lachet ihr froh! Mein Herze, sei stille, waS willst du mir breche«, was blutest du so!' Immer daS gleiche Lied sang er. Wir aber lauschten dem Gesänge, senkten daS Haupt und blieben still. Einmal, da flog ein goldener Schmetterling aus dein weiße» Kleid; du sahst ihn nicht, dein Blick hing an dem wogenden Saatfeld dort hinterm daß etwa« bei den Verbündeten nicht in Ordnung war. Praktischen Zweck hat das, was die Dreier-bandsmächle sagen, nicht. Den» damit Belgien da« erhält, wa« ihm von Frankreich, England und Ruß» land versprochen wird, müßten sich aus dein Krieg«-schauplatze Dinge begeben, an die im Ernste auch in London. Paris oder Petersburg niemand denkt. Da« war aber auch nicht die Hauptsache. Belgien mußte aus diese Erklärung hin antworten. Das ist auch geschehen und s • liegt eine feierliche Versicherung eine« König« und eine« Ministeriums ohne Land vor, in der da« fast völlig unter deutscher Verwaliung sie hende Königreich Belgien sich verpflichtet, an der Seite der Franzosen, Engländer und Russen diS um endgültigen kriumphe de« Rechtes au«zuharre». ES trifft sich gut, daß gerade au dem Tage, da die seierliche N^uverpflichiung des bei zischen Königs und dessen Regierung (vom Lande Belgien kann man ja nicht sprechen) an der BundeStreue zum Dreiverbände sestzuhalten, verössenilicht wir«', auch die Aktenstücke in die Oefjrnilichkeit gelangen, die wegen eine« Friedensschlüsse« Montenegros vorliegen. Da wird noch einmal jedem AblenguungSverfnche zrm Trotze festgelegt, daß König Nikolaus e« war, der um Frieden bitt.» kam. daß die von ihm de-vollmächtigten Minister und Offiziere die Waffen-streckung vereinbart habe» und daß dann später erst König Nikolaus unter den Drucke seiner Verbündete» sich zum preisgebe» seiner Absichten entschloß, ter mit dem König Nikolaus landesflüchtig gewordene montenegrinische Ministe«Präsident hat deu dummen Versuch unternommen, da» Friedensangebot Monte-negro« abzuleugnen und damit die Behauptung auf zustellen, daß niemand in Montenegro berechtigt ge-wesen fei, Vereinbarungen mit Oesterreich Ungarn zu treffen, die zur Waffenstreckung führten. Eine der-arttge Ableugnung ist »mio d mmer, da sie ja an dem Wichti sten, der Tatsache der Waffenstreckung und der glatten Durchführung derselben, gar nicht« zu ändern vnmag. WaS für uii« in der Zeit der Kriegführung das Wichtigste war, ist erreicht. Mo«-tenegro ist au« den Reihen der im Kriege gegen unS Stehenden tatsächlich au«geschieden. Von einer Krieg führung der Montenegriner gegen Oesterreich-Ungarn kann im Ernste gar nicht mehr gesprochen werden und gegen ein etwaiges Wiederaufleben des Krieges Bach. Ich wollte ihm die leuchtenden Flügel streu chen, da gaukelte er empor und berührte im Fluge fceme Wange. „Sahst du ihn?" fragte ich. Da« war ein leiier, glühender Ton. Du lächeltest wie im Traum. Ich sah dich an, sah dir lange inS Auge und fchwieg. Dann schlug eS fünf und wir gaben uns die Hand zum Abschied: wortlos, mit bangem, fragendem Blick. War da« nicht die Liebe? O, damals jubelte mein Herz, jauchzte zum Himmel vor innigster Seligkeit, vor hohem, himm-lischcm Glück! Nur manchmal, wenn ich deS Nachts über s.ille Felder streifte, oder am dunklen Waldrand lag und mit feuchten Augen nach den Sternen blickie, dachte ich an mein Leben und Schaffen, an daS Große, das ich mir zimmern wollte und ein grau-samer Gedanke beschlich meine Seele! WaS ist daS Leben? Wir Menschen gleiten über seine Wellen, schauen nach den Sternen, sprechen ein fluchtig-S Gebet, lausche» den Tönen der Tage, flüstern der Welt heimlich neue Gedanken in« Ohr, suchen, sin-nen, grübeln, mancher verliert darüber den Verstand, andere jauchzen und springen, sie sind glücklich, sie leben ein lachendes Leben. Ja, ein Wirrwarr von Erlebnissen, ei« EhaoS von taufenden, tollklingenden Wellen ist e«, daS je-dem von unS durch die Seele flutet, damit wir lei-den, lache» und lieben lernen. ist durch die Durchführung der Waffenstreckung ziem-lich gründlich gesorgt. Durch die Flucht des Königs Nikolaus und nach der Erklärung des mit ihm geflüchtcten Ministerprä-sidenten ergaben sich nur Schwierigkeiten wegen eines Friedensschlüsse«. Die Waffenstreckung war von OesterreichUngarn al« unumgängliche Voraussetzung der FriedtnSverhandlungen verlangt worden. Die FnedenSverhandlungen selbst konnten nur im Inte« reffe Montenegro« liegen Jetzt haben österreichisch-ungarische Truppen die Wassen der Montenegriner un» hallen deren Land besetzt. Nun ist aber Nilo-laus landflüchtig und die im Lande veibliebenen Minister und der königliche Prinz Mirko werden vom montenegrinischen Ministerpräsidenten als nicht be-rechtigt erklärt, »amen« der montenegrinischen Re-gierung zu handeln. Oesterreich Ungarn habe ke-ne Ursache, den Beginn der FriedenSvei Handlungen zu betreiben, aber e« hat gewiß daS Recht und die Pflicht, sich die Leute gencu anzusehen, die mit ihm über den Frieden vahandel» sollen. Darum hat man jetzt beim König Nikolaus angefragt, wie e» um die Vollmachten zu d«n Friedens Verhandlungen bestellt ist. Diese Fragt scheint recht unangenehm zu sei». Wa« soll Kö:ng Nikita antworten? Für seiue wirk-lichen Absichten liegen schriftliche Beweise vor. Die Wassenitreckung selbst ist zur Tatsache geworden, wer soll nun Friede» schließen, da die im Land« verbliebenen Staatsmänner von dem landflüchtigen Ministerpräsidenten verleugnet werden? Die Ant-wort ist schwer, aber mit größter Ruhe kann man zusehen, wie 'ich die Herren in Frankreich, Gast und Gastgeber, die Kopse zerbreche» werden. Der Hall Belgien zeigt, wie der Fall Montenegro, daß es im Kreise der Vierverbandimächte immer ungemütlicher wird. Der Weltkrieg. Der Fliegerangriff auf Laibach. Hierüber wird aus Laibach geschrieben: Der 18. Februar 1916 wird in der Geschichte unserer Stadt festgehalten werden, da es an diesem Tage nach mehr als hundertjähriger Unterbrechung zu« Schauplatz einr.' kriegerische» Handlung wurde. Wir Menschen buhle» um die Kunst der Göt-ter und diese sind gi'tig und spenden unS Glück. Da schaffen und wirken wir gerne, zerren mit blu-tigen Händen die rohen Balken herbei und bauen sreudig das hohe Gerüst. Wir bauen immerzu, im-mer höher und höher und da wähnen wir un« schon den Sternen ganz nahe. Plötzlich kriecht aus dem Dunkel ein häßliches, zahnlose« Weid mit verzerrter Fratze hervor, lächelt uns höhnisch an und krächzt: Ich bin daS Schicksal! S«in Atem ist giftig und vernichtend und trifft da« Werk deS Menschen, den Bau, an dem er sei, Blut, sein Leben gesetzt und wacht ihn mit spöttischer Gebärd» zu Trümmern. Ja, so ist eS, schwacher Mensch, so bist du dem Schicksal ergeben! Aber nein, schrie eS dann wieder in mir, «ei«, nein, bei mir dars e» nicht so kommen; ich will «it knochensesten Fäusten gegen das Schicksal kämpfe« und will stark sein gegen Alles, wa» sich mir ent-gegendäumt. Ich war ja doch glücklich, uniäglich glücklich l Du, dann kam der letzte Tag. Die Erde glühte rot im Abendlicht, das Korn wogte wie goldeue MeereSwellen und rauschte ein dunklet Lied. Dort drüben standen wir; standen sehr lange . . . „Ob wir unS tinst wiedersehen werden?" frag-test du, dein Auge war feucht. Ich zog die Schulter hoch und lächelte. I«, ich «.tae 2 OeutjHe Wacht iKiimrr« 16 war gegen 9 Uhr vormittags, als drei italienische Flieger über Laibach erschienen und sich zunächst, da ste infolge des dichten Nebels nicht gesehen wer-den konnten, durch daS Geräusch der Flugzeuge bemerkbar machten. Nachdem sie sich orientiert hatten, begannen sie sowohl au? die Stadt, als auch auf deren Umgebung Bomben abzuweisen. Die erste Bombe fiel in nächster Nähe uncS Reservespital/s, etwa 3 Meter vom Gebäude auf das Straßenpfla-ster und grub ein etwa 1 Meter tiefes und 2*5 Meter breites Loch in den Siraßcnboden. Eintge Fensterscheiben wurden insolge oeS Luftdruckes zertrümmert, jedoch kein weiierer Schaden angerichtet. Der Flieger warf dann unweit des St. Jakodplatzes drei Bomben ad. Am Hause deS Besitzers Jerina w»rd« das Dach sowie eine Mauer beschädigt; zwei Bomben krepierten aus dem Straßenhoben. Der Be» sitzer deS Hauses befand sich allein im anstoßenden Hausgarten, blieb jedoch unbeschädigt. Eine Bombe fiel in den Laibachfluß und kam nicht zur Explosion. Durch die Detonationen ausg^schreckt, versammelten sich die Bewohner aus den Straßen und Plätzen, um die Flieger zu beobachten. Die erste Ausregung hatte sich bald gelegt. Mmlerweile war die Nebelschichte verschwunden und leuchtend schien die Sonne auf die Straßen herab. Wenige Minuten nach Mittag erdröhnten die Abwehrbatterien — und im volle i Sonnenlichte ward ein großer italienischer Aeroplan sichibar, der einige Zeit über der Stadt kreiste und dann Bomben abzuwerfen begann. Eine Bombe fiel in der Nähe der ehemaligen Zuckerraff.nerie auf den Polanaplatz. Durch die zertrümmerte» Fensterschei-den wurden mehrere Soldaten unerheblich verletzt, ein achtjähriger Schulknabe, Johann Zorschek, aber wurde unglücklicherweise derart verletzt, daß er im Lause der Nacht im LandeSspital den Verletzungen erlag. Insgesamt wurden aus Loibach 14, auf die Umgebung etwa 40 Bomben abgeworfen. Der Flieger scheint von einer Abwehrbatterie getroffen worden zu feui; da« Flugzeug neigte sich etwas seit-wärts, erhob sich dann hoch in die Liistc und ver-sch vand in der Richtung nach Süden. Der Krieg gegen Rußland. Die Berichte des österreichischen General st ab« S. 22 Februar. Amtlich wird Verlautbart: Nord-westlich von Tarnopol schlugen unsere SicherungS-truppcn russische Vorstöße gegen die schon wiederholt >ei,annten vorgeschobenen Feldwachenverschanzungeu ab. Sonst keine besonderen Ereignisse, ver Stellvertreter des Ehefs des Generalstabe«: v. Hifer, Feldmarschall Leutnant. ver Bericht der Deutschen Obersten Heeresleitung. 24. Februar. An dem nördlichen Teil der Front lebhafte Ariilleriekämpse, an zahlreichen Stellen Pa« troaitlengesechte. Keine besonderen Ereignisse. Oberste Heeresleitung. Gegen Frankreich. Gi oße» Hauptquartier, 23. Februar. Durch eine Sprengung in der Nähe von unS am 21. Februar lächelt« sogar kühl, anscheinend gleichgiltig. doch tief drinnen in der Brust fraß und nagte ein heißer Schmerz, mir wollte das Herz bersten. „Leb' wohl!" sagte ich dann laut. „Leb' wohl, Ada!" So jagte ich davon. DaS njt der Abschied.----------- Ein Jahr nachher. Grau,« Gewölk bedeckt den Himmel. Die Saat-selber regen sich kaum, sie scheinen in der drückenden Schwül« zu träumen. Wie daS alles anders aussiebt, und doch ist es geblieben, wie et war. Dort am Bache brüten die Erlen, drüben am Waldesrand steht noch immer das kleine graue Hau« mst seinen verschobenen Wän-den und bort draußen, ganz in blauer Ferne ver-schwömmen, liegt stumm und arm die alte Mühle. Wie rasch ist mir doch da« Jahr in W . . . «ergangen, unv doch wcckie jeder Tag in mir die stille Sehnsucht nach diesen lieben Fluren nnd Wäl der» und machte mir die Stunden lang und schwer. Dann kam wieder ein Brief von dir und mein Herz wurde ruhig. .Ich gehe täglich über die Wiesen, wo wir so oft bniammen standen/ schriebst du, „und da denke ich jedesmal an die seligen Stunden, an dich!" A»a, wie ich dir danke! Ich wollt« vor Glück nicht schreiben, daß ich heute komme; ja. ich will dich hier am Felde überraschen. Weil drinnen in der Statt schlägt eS vier Uhr. eroberten Gräben östlich von Souchez wurde die feindliche Stellung erheblich beschädigt. Die Gefan-genenzahl erhöhte sich a»f 11 Offizier« und 348 Mann; die Beute beträgt drei Maschinengewehre. Auf den MaaShöhen (nördlich von Verduu) dauer-ten die Actilleriekämpse mit unverminderter Stärke s-rt. Oestlich deS Flusses griffen wir die Stellungen an. die der Feind etwa in der Höhe der Dörser Consenvohe-Azannes seit anderthalb Jahren mit al-len Mitteln der Besestigungskunst ausgebaut hatte, um eine für uns unbequeme Einwirkung ans unsere Verbindungen im nördlichen Teile der Woepre zu biHalten. Der Angriff stieß in einer Breii« von reichlich 10 Kilometern, in der er angesetzt war, bis zu 3 Kilometer Tiefe durch Neben sehr erheblichen blutigen Verlusten büßte der Feind mehr als 3000 Mann an Gesangenen und zahlreiches, noch nicht übersehbares Material ein. I» Oberelsaß führte der Angriff westlich Heidweiler zur Fortnahme der seind-lichen Stellungen in einer Breite von 700 und einer Tief« voa 400 Metern, wobei etwa 80 Ge-fangen« in unterer Hand blieben. In zahlreichen Lusikämpse» jenseits der feindlichen Linie» behielten unsere Flieger die Obeihkird. 24. Februar. Der Ersolq östlich der Maas wurde weiter ausgebaut. Die Oite B-aban«, Hau-mond und Samogneux sind genommen, das gesamte Waldgebiet nordwestlich, nördlich und nordöstlich von Beaumont sowie das HerbcboiS sind i» unserer Hand. Südlich von Metz wurde ei» vorgeschobener französischer Posten überrascht und in seiner Stärke von über 50 Mann gefangen abgeführt. 25. Februar. Auf dem rechten MaaSuser wur-den auch gestern die schon berichteten Ersolge »ach verschiedenen Richtungen ausgewtrtet. Die besestig-ten Dörser und Höse Champiieuville an der MaaS, ColeletlrS, Marmont, Beaumont, ChanbretteS und Ornes wurden genommen, außerdem sämtliche seind-lichen Stellungen bis an den Louvenontrücken ge-stürmt. Wieder waren die blutigen Verluste des Feinde» außerordentlich schwer, die unsrigen blieben erträglich. Die Zahl der Gefangenen ist um mehr als 7000 auf üb«r 10.000 gestiegen. Ueber die Beute an Material lasten sich noch kein« Angaben machen. Der Krieg gegen Italien. 23. Februar. Amtlich wird Verlautbart: Die lebhaften Artilleriekämpse an der küstcl>ländischen Front dauern sort. Hinter de» feindlichen Linien wurden größere Brände beobachtet. Der Stellvertreter deS Ehes« des GeneralstabeS: v. Höjer, Feldmarschall Leutnant. Der Aormarfch in Albanien. 23. Februar. Amtlich wird verlautbari: Süd-östlich von Drirazzo wurde der Gegner auS einer Vorstellung geworfen. Ein österreichisch ungarischer Flieger dewars die im Hasen von Durazzo liegenden italienischen Schisse mit Bomben; ein Transportschiff wurde in Brand gesetzt und sank. 24. Februar. Unsere Truppen in Albanien ha-ben gestern die Italiener und ihren Bundesgenosse» Essad bei Durazzo geschlagen. Am Vormittag be- W Der Bach hebt sich tiesblau von den Matten ab, sei« Wasser fließt langsam und müde. Ein Schwalbenpaar segelt zwitschernd übers weite Feld, die Berae tragen eine dunkle, bläulichgrüne Farbe, ihre Kämme sind in gelbe Wolkenschleier gehüllt. Alle« schweigt, alleS ist von banger Schwertmut durchzogen. WaS bist du so traurig, du lieb« Natur?" Ein weißes Kleid leuchtet aus der Ferne . . . Ich erkenne eS, mir brennt da« Auge. Wer ist e», der an ihrer Seite geht, der sie am Arm führt? Dort hinter dem Erlenstand bleiben sie stehen, sie lichen un> scherzen. Er schlingt den Arm um ihre Mitte, er preßt sie wild an die Brust, sie wehrt sich nicht . . . Siehst du dort deine Ideale, Jüngling? Du glaubtest sie ins Himmellicht zu heben, indes sie für «in« elende Frauenfeele vergeudet wurden! Was willst du mir bersten, armes Herz, waS willst du mir zerspringen? Die Zahne vergraben sich in die Lippe, ein tiesroter Bluttropsen fällt inS Gras. WaS feuchtest du dich, brennendes Auge, waS blickest du noch hinüber, wo sie nun den Fremden küßt? — Dort oben ans der grauen Halde sitzt ein brauner Hirte, er singt das alt«, traurige Lied: Rosen im Mai, Kinder der Liebe, wie lachet ihr mächtigen sich unsere Bataillone — während kleinere Abteilungen den unteren Arzea übersetzten — der letzten feindlichen Vorposiuonen östlich von Ba-zar-Sjak. Am Mittag wurde die italienische Brigade Savona auch aus der stark ausgebauten Hauptstel-lung östlich deS eben genannten Orte« geworfen. Gleichzeitig erstürmt« «in« andere Kolonne die zehn Kilomeier südöstlich von Durazzo angelegte» Ber-schanzuiigeu von Sasso-Bianco. Der Feind verließ seine Gräben zum Teile fluchtartig und wich hinter den inneren Verteidigungsring zurück. Er wird »er-folgt. 25. Februar. Unser« Truppen in Albanien haben gestern die tagSznvor östlich und südöstlich von Durazzo geshlagenen Italiener in scharfer Versol-gung ans die Landzunge westlich der Tur«,Teichc zurückgetrieben. Die Hafeaanlagen von Durazzo lie-gen im Feuer unserer Artillerie. Die Einschiffung von Mannschaft und KriegSgerät wird erfolgreich ge-stört. DaS Auftreten einiger italienischer Kriegsschiffe blieb ohne Einfluß aus den Gang der Ereignisse. Wir nahmen in diesen Kämpsen bisher 11 ilalieni-sche Ossiziere und über 700 Mann gefangen und erbeuteten 5 Geschütze und ein Maschinengewehr. Der Stellvertreter des Chefs deS Generalstabes: v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Der Krieg zur See. Sieben Schisse versenkt. A»S Madrid wird amtlich gemeldet: In Santa Cruz (Tenerifa) ging das englische Schiff „West-buru" (3300 Tonnen) unter deutscher Flagge vor Anker, um Schäden auszubeffern. Die Besatzung be-steht aus 7 Mann, von denen einer eine Mütze mit der Ausschrist s. M. S. „Möben" ("Möwe"/) trägt. Die „Westburn" brachte 206 Gefangene der engli-schen Schiffe.Horace' (3336 Tonnen). „Clan Mac-tavifh", ..Ediudourgh" ^LloydS Register enthält nur ..Cdindourgh Castle" mit 13.326 Tonnen), „Cambridge' (1259 Tonne»), „Flawengo" (4 >40 Tonnen) und des belgischen Schiffe« „Luxemburg" (4332 Tonneu) sowie 11 spanische Matrosen mit. Der deutsche Tauchbootkrieg. EtaatSsekrtiir Jagow hat den Bereinigten Staaten dmch Vermittlung des Berichterstatters der „New Dork World" Wiegand mitgeteilt, daß es die unabänderliche Absicht der deutschen Regierung sei. am gegebenen Tage, nämlich am 2. März, anzu> sangen, bewaffnete Handelsschiffe wie Hilsskreuzer zu behandeln. 670 Schiffe torpediert. „Nieuve Rotterdamsche Couraut" stellt al» Er-gebniS deS deutschen U BootkriegeS, der am 18. d. «in Jahr im Gange war, folgendes fest: Torpediert wurden insgesamt 670 Schiffe, davon waren 611 Handelsschiffe und 59 Fahrzeuge, die zur Kriegs-manne z» zählen sind. Bon diesen Schiffen gehör-ten 439 England, Frankreich verlor 44, Rußland 29, Italien 28, Belgien 8. Die größten Handels-dampfn, die versenkt wurden, waren die „Lusitania", die „Arabic', „'iucona", „Falaba" und „Bille de la Ciodad*. froh! Mein Herze, sei stille. waS willst du mir brechen, was blutest du so! Eine Träne roll» mir über die Wange. Ada, Ada! Das Lied klingt voll Wehmut über das still« Land; immerfort klingt eS, immer, immer . . . Da streis« ich di« letzte Träne aus den Augen. Da richte ich den letzten Blick nach dem Erlenfta«d Leb' wohl, Ada. leb' wohl! Ich schreite sort: wende mich nochmals um . . Mein Herze, sei stille l ... so schallt es von der Halde herad . . . Ich verbeugt mich stumm. Ada! Ich verbeuge mich tief vor deiner Kunst. — Komödiantin!-- Mutter und Kind. Bon Dr. Ewald Haufe (Meran). Als lch, noch angehender Erziehungserneuerer, vom Norden her schweizerischen Boden betrat und im Züricher Ptftalozzistübchen jenen Unsterblichen in Marmor vor mir sah, wie er Waisenvater und 'Mutter war, wurden meine Augen seucht. Der ganze Jammer der Mutter- und Heimlosen schien mich zu ersoffen und zum e stenmale fühlte ich P«-stalozzi als wahrhast Großen. Heute erleb« ich den MenschheitSjammer. Ein Vernichtungek^mps tobt, % Nummer 16 Veutscke Wacht E»i»e I Türkischer Kriegsbericht. Mitteilungen de» türkischen Haupt, quarti et«: 23. Februar. Jraksront. Sine etwa »in Bataillon starke feindliche Stieilkraft, die sich unsere» Stellungen bei Felahie zu nähern versuchte, wurde durch »nser Feuer zum Rückzüge gezwungen, aus dem sie zahlreiche Tote zurückließ. Unter den im letzten Kampfe bei Felahie Ge sallenen befinden sich siede» englische Offiziere. Von den feindlichen Truppen, die sich während diese« Kampie« in die Umgegend geflüchtet haben, haben «ir 17 Mann zu Gefangenen gemacht. Kaukafu»front. Die ohne Unterbrechung andau-etnden Kämpfe sind noch nicht abgeschlossen. Dardanellenfront. Einige feindliche Kreuzet und Torpedoboote haben in der Zeit vom 18. bi« zum 22. Februar mit Unterbrechungen die Gegenden von Sedil Bahr und Tekkeburnu wirkungslos beschossen, sich jedoch infolge de« Gegeufeuer» unserer Batterien von Kumkale und Sedil Bahr zurückgezogen, ohne ibr Feuer lange unterhalten zu können. Feindliche Flugzeuge überflogen in den letzten Tagen die Meer-enge, wurden jedoch von unseren Flugzeugen verfolgt und vertrieben. Am 20. Februar beschoß ein seind-licher Kreuzer, der unter dem Schutze von Minen-suchern und unterstützt durch Beobachtungen von drei Flugzeugen in den Golf vvn Saro» eingedrungen war, wirkungslos die Gegend von Galata Galhpoli). Eine« unserer Flugzeuge griff die feindlich»» Flugzeuge an und jagt» sie in die Flucht, woraus der Kreuzer da« Feuer einstellte und sich mit den Mi» »enfuchern entfernte. 24. Februar. Dardanellenfront. Am 23. F»-binar gaben »in feindliche« Panzerschiff und ein Kreu-zer, unterstützt durch die Beobachtungen von Flug-zeugen, «ukung»lo» einige Schüfst aus die Gegend von Kilia Balamutluk ad. Eine« unserer Wasjer-flugzeuge jagt» ein feindliche» Flug in die Flucht. Ein andere» seindliche» Panzerschiff und ein Kreu-zer gaben gleichsall« ohne Wirkung einige Schüsse gegen Sedilbahr und Tekeburuu ab und zogen sich sodann zurück. Bon den übrigen Fronten ist keine Nachricht über eine wesentliche Aenderung eingelangt. Aus Sladl und Land. Trauung. Am 1A d sand in Leuischach die Trauung de» Südbahnassistenten Herrn Adolf Pulko in Epielseld mit Fräulein Mizzi de Crini», Kaufmann«- >nd Be tzerStochier in Leutschach statt Kriegsauszeichnungen. Verliehen wuide dem Major Erich 1H tter von Räcke de» 87. Juf.-Reg. da» Eiserne Kreuz 2. Klasse, dem Heldwedel Johann Glavnik 87 die Kriegerverdienstmedaille; serner die silberne Tapserkeitsmedaille 1. Klasse Joses Baranyai und dem Pionier Michael Mario», dem Feldwebel M'hl PUtinvvsek, dem ZugSsührer Anton Mihelac, den Korporalen Anton Sajko und Franz Safanc, die letzteren viet vom Jnf.-Reg. 87; die silberne TapserkeiiSmedaille 2. Klisie den Fähn- ein Morden deutschen Leben», soweit die deutsche Zunge klingt'. Die Dolomiiennesen, meine Lieblinge, sind noch rö.er, Blut fliegt von ihnen, und gar manche Mutter schon, manche Waise sah ich i» die Knie sinken vor dem Heiligen am Fel« de« Wege«. „Wie viele Mütter", frage ich mich im Angesichie be« furchtbaren, un« aufg»drung»nen Ringen« um Sein oder Nichtsein, .weiden nun selbst kämpsen muffen, daheim, für da« Kind? Wie viele nach einem neuen Pestalozzi rufen?" Wenn Meister de» Pinsel« und Meißel« Mut-ter und Kind verewigen, ist da» ein schwacher Au«-druck ewigen Menschhert«danke«, ein Versuch, da« Heilige zu verdolmetschen, da» solchem Menichheit«-bilde zukommt. Wa» verkutet Gegenwart und Zu-kunst? Sind Mutter u.id Kind nicht der Weg zum MenschheitSfrüdling? Wa» könnte un», die wir zum Scbwerte greifen, deutiche Erde für Kind und Km-beSkinder gegen eine Welt von Niedertracht verteidi-gen müssen, der blutige Finger tiefer in Herz und Gewissen schreiben, al« wa« alle Großen in Herz und «Äcwissen geschrieben liaben wollten? Wa» an-der» machten sie zut Pflicht, al» daß wir fort und fort gerüstet fein sollten, sähig und würdig da« hei. lige Erbe zu hüten, da» große Deutsche, solange noch ein deutscher Arm, ein deutsche« Schwert vor Handen sind, noch Feinde da sind, um deutsche Erde mitsamt dem deutschen Leben zu vernichten? Mutier und Kind sind heilige Saat? richen i. d. Res. Johann Bernardi, Bogdan Ferlinc, dem Kadetten i. d. Res. Rudolf Horvath. dem Zug»-führer Johann Petek, den Korporalen Franz Filipic, Heinrich Heinzl, Martin Kokol, Johann Kovacic, Johann Malgai, Johann Novak, Amon Pepernik, Roku» Sever, Andrea« Sketh. Martin Stor, Franz Supan, den Gefreiten Johann Jnkret, Franz Ko stajnfek, den Infanteristen Franz Her;!, Erich Mi» kusch und Jakob Pu»nik, alle zwanzig de« IR. 87; dem Ulanen (Meldereiter) Thoma» Eacek, zugeteilt dem Jnf^aon 1V/87. Soldatenbegräbnisse In den letzten Ta-gen sind nachstehende Sold -iea, die hier an einer vor dem Feinde erlittenen Krankeit bezw. Verätzung ge-starben sind, am städtischen Friedhose zur letzten Ruhe bestattet worden: am 26. Februar Landsturmmann Johann Ojstersek de« L. J.-R. 26, Ins. Michael Kozelj, J.R 87; am 27. Februar Ins. Franz Bednarik, J.-R. 3. Spenden. Für da« Rote Kreuz spendeten Herr Rudolf Wintherri al« Ertrag seine» Gastspie-le» 80 K, Frau Marie Peer in St»re 20 K, Herr Jchann Hermann in Store 10 K, beide anstatt eine» Kranze« für die verstorbene Frau .Hwetko. Für den Fond zur Au«speisung notleidender Cillier widmeten die Eheleute Kupka 20 K, Herr Karl Stipanek 2 K. Hochherzige Spende. Herr Dr. Paul Musil von Molienbruck hat dem Cillier Stadtve'schänerung». vereine eine Spende von 100 Kronen zukommen lassen. Heil! Mufikvereinskonzert Run hal sich Herr Musikdirektor Paul Stolz al» Oechesterleiier un« vorgestellt und sein musikalische« Glaubensbekenntnis feierlich und beherzt abgelegt Nur edle und edelste Musik hat er uns geboten. Herr Direktor Stolz liebt die Musik der Großen uns gibt denen, die unter seinem Stäbe spielen, den gleist der Lieb«, ohne dem alle» Musizieren ein Greuel vor Gott ist. Er ist begeistert und begeisternd bei der Sache. Nicht mit äußeren Mitteln. Seine Gebärde ist über-au» zurückhaltend. Nut selten nimmt dieser Dirigent die linke Hand zur Hilfe. E« geschieht nur in wich-tigen Augenblicken, wenn e« gilt, die Musiker zu höchste? Steigerung des Ausdrucke« hinzureißen. Ge-mahnt schon die Geste an da« Vorbild der großen Meister der Kunst dc» Dirigieren», so gilt die» in noch höherem Maße von dem «eiste, in welchem Musikdirektor Stolz arbeitet. Er ist AuSdrucksmusi-ker. Er steht über dem Kunstwerke und weiß jedem Tone, jeder Phrase Gestalt und Seele zu geben. Weil et aber weiß, daß plastische Gestaltung eine» Kunstwerke» erst dann möglich ist, wenn alle» tech-niiche vollständig überwunden ist, übt er und übt rastlos mit seinem Orchester, bi« jene» Höchstmaß von technischer Beherrschung erreicht, dessen ein aus ungleichartigen nicht znsammengeipielten Kräften be-st,hender Körper überhaupt sähig ist. Nur so konnte vor allem eine würdige Aufführung de» „Siegfried-Idyll«" von Richard Wagnet zustande kommen. Wie die'?« Werk au« einem seligen irlebnifse de« Mei-stet» geboren wurde, so wurde un» feine Aufführung zu einem seligen Erlebnisse. Die Themen der Schluß szene des dritten Akte» feine» Siegfried, da« unau»-sprachliche Geheimnis einer erhabenen Liebe, mit Aber da» heißt nicht nur, daß Mutler und Kind nun neue Pflichten haben; nein, da» heißt, daß auch wir uun neue Pflichten haben, und schon eben jenen Müttern und Kindern gegenüber, deren Heldenväier nicht «ehr zurücksehten, Weib und Kind i icht mehr umarmen, sie allein lassen werden in alUn Nöten. Ader weil jede solche Mutier, jede« solche« Kind ein Baustein zum großen deutschen Zu-kunst«baue bedeutet, fetzt da« große Pflichtgebot vor allem für un« ei», die wir winzige Opfer brachten im Vergleich zu den übermenschlichen derer aus dem Felde der Ehre. Niemand von un» ist jetzt Pflicht-frei jener Mutter und jenem Kinde gegenüber, die wir al» heiligen Nachlaß der großen Vaierlandabe-freier zu empfinden haben. Wir Uebetlebenden, die wir vor dem neuen Zukunftstore stehen, da« die Besten schon gezeichnet, haben die heilige Pfl'cht, alle Wenn und Aber zu entkräften, wo es sich um Pestalozziliebe handeln wird, Staat und Gemeinde, Hau«, Schult, Kirche für Muiter und Kind e «zutreten haben. Schaffen wir den Bekümmerten und Entmutigten, wa« wir ihnen schulden! Schaffen wir Heimnätten für arme und kranke Kriegerwiiwen und «iirgermütter, rlnd wer kann, nehme Mutter und Kind in eigene» Heim! Schaffen wir Stätten für arme und kranke Ktiegetwaifen und vergessen wir nicht, daß e« sich im Angesichte der neuen Gefahr um die natürliche Grundlage des Menschenerziehen» zu handeln hat, die de» Selbstdenken», Selbstkön.- ihrem heroischen Ringen und ihrem beseligende« Glücke, in Tönen offenbarend, verflechten sich dan» mit duftigen, den Zauber der Namrumgebuug ver« yegenwänigenden Motiven zu einem musikalischem Gebilde von seltener Innigkeit und feinstem Zart-sinn. Mit der ihm eigene» wunderbaren Deutlichkeit de» Ausdrucke» versetzt un« datin bet Tondichter auf die, von den smaragdgrünen Fluten deS Vier-waldstädtetsee« umspülte Halbinsel Ttiebschen mit der eseuumrankten Villa zwischen dichten Baumwip« fein: die Sonnenstrahlen blitzen auf den Wellen de» lächelnden See«, und mit der süßen Ruhe in der herrlichen Natur harmoniert da» heitere Lächeln de» glücklichen, spielenden Kinde», dem sein großer Va-ter da» erste Wiegenlied singt. Von diesem Geiste der Liebe war auch die Aufführung am letzten Sonn-tag beseelt. Dirigent und Mitwirkende waren mit restloser Hingebung bei der Sache. Rühmend sei namentlich da« edle Spiel der erst,» Geiger und der Holzbläser hervorgehoben. Nach dieser Probe ist unser Wunsch wohl begreiflich, Herr Direk. tor Stolz möge bei dem hoffentlich nicht al!zu-fernen nächsten Konzerte wieder ein Werk des Baq-teuther Meister», zum Beispiel die „Holländer-Ouverture" bringen. Daß unser Orchesterleiter ein echter Jünger Richard Wagner« ist, beweist er in besonderer überzeugender Art dadurch, daß er nicht nur zu Wagner, sondern auch zu seinen großen Vor-gängern betet. So stellt« er dieSmal neben da» Siegsriedidyll da« Divertimento Nr. 17 in D-dur von Mozart. Der göttliche Wolsgang «madeuS hat die der Serenade verwandte »iorm de» Divertimento mit der süßesten scheinbar leicht dahin tändelnde», in Wirklichkeit wundervoll beseelten Musik gefüllt. Direktor Stolz überzeugte jeden Kundigen, daß er feinen Mozort kennt und liebt. Und da» sagt sehr piel Sieht e» doch längst sest, daß die Beherrschung de« Mozattschen Slile» »ine ganz schwere Sache ist, die nur »on einer musikalischen VoUnawt gemacht werden kann. Auch die Leistung der Herren im Orchester verdient warme Anerkennung. Hut ab inSbe-sondere vor den erste» Geigern, welch» technisch voll-tndet und echt mozartisch spielte«. Alle» i« allem: »« war so schön, daß mau die ganze Nacht hätte zuhören können. Die Eckplätze der Vortrag«ordnung nahmen Volkmann und Felix Mendel»sohn ei«. Ersterer mit der Serenade II in F dur, letzterer mit der Symphonie Nr. 3. Volkman» wird oft für eine» Ungarn gehalten, ist aber ein Sachse, der allerdings vom Jahre 1858 bi» 1883 in Ungarn lebte. Er ist innerlich mit Robert Schumann verwandt, ohne allerding» die Größe Schumanr» zu erreichen. Diese Eigenart Bolkmann« .vmmt auch in der hübschen Serenade II zur Geltung. Hervorgehoben fei der reizende Walzer. Da« ganze Weilchen wurde fehr sauber gespielt u»d machte sich al» Austakt de« Kon« zerte» recht gut. Ueber Mendelssohn „Schottische" kann wohl nicht» gesagt werden, wa« nicht schon längst gesagt ist. Da« formvollendete, klangvoll in-strumentierte. melodienreiche Werk ist noch immer farbenkräftig und gehört mit Recht zu dem eiserne» Bestaube jede» Symphonieorchester». Die Wiedergabe unter Musikdirektor Stolz Leitung war in jeder Be-ziehung ei»wandstei. Nur litt die Klangwirkung ei- nen», Selbstglauben«, daß wir eine wahrhaft deutsche Arbeiter- und Handwerkerschaft, Bauer»- und Bür-gerschaft brauchen, Männer, Helden schon in Frie» den«zeit! Und vergesse» wir nicht, daß e» zu sol-chen nie und nimmer kommt, wen» wir nicht z»r wahrhaft deutschen Frau kommen, der Mutter de« Mannes; daß wir auch das verwaiste Mädchen al» große ZukunstSiaat zu betrachte« haben, da die grt-ßere Zeit größere Ziele finden, vollwertige Mütter brauchen wird. Haus- und Heiwfähige, leibl'ch°fee» lisch« wie wirtschaftlich - sittliche Mitkämpserinue». Kulturheldinnen! Und Mutter und Kind selbst tuse ich zu? Verzaget nicht. Gott wird helsen! Wisset, daß die Opset, so schwer sie sin), ein ewig Notwendige« sind, ein heilige« Naturgesetz, wie der Heldentod dessen, den ihr beweint; daß e« sich um da« Größte handelt, da» nationale Besser- und Glücklicherm»-chen, und solche« Kampf vorausseht, die Ueberw»-dung minderwertiger Völker und Rassen durch Höherstehende wie die der eigenen bösen Trieb« durch persönliche und nationale Selbstläutetu»g! P*4- des Cillirr Zladwerschöne-WCCCIltCt rungsvereines bei Spielei. Wetten und Legalen. Seite 4 »igermaßen unter der mangelhaften Akustik des Theaters. Die leider nicht sehr zahlreich erschienene Zu-Hörerschaft spendete, namentlich nach dem Siegsried-idqll, rauschende» Beisall. Dennoch hätte die äußere Anerkennung um einige Grade wärmer sein können. Denn abgesehen von der Güte des Gebotenen und dem edlen Zweck (RoteS Kreuz) der Veranstaltung müßte unsere Kunstgemeinde sich doch immer wieder sagen, wie viel selbstlos« Mühe und nervenzerstören-der Aerger an einem solchen Konzerte klebt. Nament» lich in dieser Zeit sind die Schwierigkeiten, welche einem so groß«» Borhaben in einer so kleinen Stadt entgegenstehen, sast unüberwindlich. Wenn es dann doch geht und so gut geht, wie neulich, dann sollte auch der Ausdruck des Dankes der Genießenden von ungehemmter Herzlichkeit sein. Heldentod. 9hch einer hier eingetrvssene» Nachricht ist Herr Ferdinand Panzner, der vor t Ausbruch deß Krieges beim hiesigen Baumeister fllois Kaiser als Bautechniker tätig war, am 3. Juli 1915 in der Schlacht bei Polichno in Galzien ge-sollen. Sammelergebnis fürs Rote Kreuz. Sammlung Buchberg 7650, Sammelbüchse Traft! Karl Traungassr 35, Sammelbüchse Lukas Putan 19 10, Sammelbüchse Firma Stiger 3-97 K. Evangelische Gemeinde. Morgen Sonn-tag findet in der ChristuSkirche um 10 Uhr vormittags ein öffentlicher Gottesdienst statt. Evangelischer Frauenverein. Montag, den 28. d. um 3 Uhr nachmittags findet im evangelischen Pfarrhause die Jahresversammlung dieses Vereines statt. Die Mitglieder werden um zahlrei-ches Erscheinen gebeten. Besondere Einladungen wer-d«n nicht ausgesandt. Konzert der Diolinkünstlerin Nora Duesberg in Eilli. Wie wir hören, veranstaltet die berühmte Violinistin Nora DueSberg am 24. März im hiesigen Stadttheater ein Konzert zugunsten des Witwen» und Waisensondes für gefallene Offiziere de« dritten KorpS. Die näheren Einzelheiten werde» demnächst bekannt gegeben werden. Ausgabe von Brot- und Mehlkarten Infolge Einschreiten» deS StadtamteS hat nun die Statthalterei auch bezüglich der Stadt Eilli bestimmt, daß hier AuSweiSkarte» zur Ausgabe zu gelangen haben, welche sowohl sür Brot alS auch für Mehl giltig sind. Di« Ausgabe dieser Brotkarten wild für das Stadtgebiet für die Zeit vom 5. März bis 2. April, das ist also für vier Wochen am 3. und 4. März beim stadtamte erfolge». Die Parteien werden nochmals daraus aufmerksam gemacht, daß die Ausgabe von Brotkarten nur an diesen beiden Tagen erfolgt und daß bei jeder verspäteten Behe-bu»g von Brotkarten sür jede einzelne Karle ein Betrag von 10 Heller zu bezahlen ist, der dem Fonde zur Verköstigung notleidender Eillier Familien zugeführt wird. — Die gleichen Bestimmungen, wie für die Stadt Eilli, werde» Voraussichtlich auch für die Ortschaften Gaberje und Rann getroffen werden, s» daß auch dort, wie im ganzen Unterlande die Brotkarten in gleicher Weise zum Bezüge von Brot »der Mehl berechtigen werden. Die Brotoerforgung der Stadt Cilli Die Versorgung der Bevölkerung der Stadt Eilli »nd den angrenzenden Gemeinden hat in der abge-lausenen Woche grope Stockungen ersahren; allge-«ein ist in der Stadt die Ansicht verbreitet, daß die Einführung der neuen Brotkarte und die Erzeu» znng von durch diese bedingte größere Brotmenge deshalb unmöglich ist, weil die Bäcker in der Stadt »icht so viel leisten könnte«. Tem ist aber nicht so, sondern durch den momentan eingetretenen Brot-mchlmangel konnten die Bäcker nicht so viel erzeu-gen als gebraucht wird, daher an den verschiedenen Schwierigkeiten, welche der Bevölkerung beim Brot-bezuge in der abgelaufenen Woche gemacht wurden, »ich! die Bäcker, sondern einzig und allein der Biot-«ehlmangel schuld sind. Bitte um Auskunft über einen Kriegs-gefangenen. Frau Rosalie Matjasic, die im Fe.d. lazarett des Roien Kreuzes in Jll. Feistritz tätig ist, erhielt vom Gem. Ze»tralnachwei«büro in Wie» die Nachricht, daß ihr Gatte, der als Infanterist bei der 4. Feldkompagnie de» IR. 87 diente, im De zember 1914 gefangen wurde und in Kattj Kura-gan, Gebiet Samarkand. interniert ist. Trotz wieder-holten Schreibens erhält sie von ihm keine Nach-richt. U« zu einer Gewißheit zu kommen, sucht sie die Adresse eine« Mitgefangenen zu erfahren und stellt daher an jene, die gleichfalls einen Angehörigen m dem genannten Orte gefangen wissen, um dessen Adreffe, um auf diesem Wege über daS Schicksal ihres Mannes Erkundigungen einzuziehen. Dlatternfäll« in der Umgebung von Eilli. Im Anschlüsse an einen Blatternsall, welcher einen Mitte Dezember erkrankten Soldaten betraf, erfolgten im hiesigen Landeskrankenhaus weitere In-fektionen, welche zum Teil ausgesprochene, zum Teil leichtere Formen auswiesen. Außerdem wurde in da« LandcSkrankenhauS eine an Blattern erkrankte Frau aus Felderndorf bei Sachsenfeld üderbracht, welche vermutlich während ihres Ausenthaltes im Leobener Krankenhause infiziert wurde. In letzter Zeit wur> den ins Krankenhaus abermals zwei an Blattern erkrankte Personen, nämlich die Kinder der ober» wähnten Frau überbracht. Im Stadtgebiete selbst sowie in der nächsten Umgebung desselben sind bis-her Blatternerkrankungen nicht vorgekommen. Sämt-Ische Schule« und zwar sowohl die Volks und Bür« gerschulen als «uch die Mittelschulen sind bis aus die i» der allerletzten Zeit wieder eröffneten unteren Schulklaffen durchgeimpft. Die Impfung in diesen letzterwähnten Klassen wird in den nächsten Tagen vorgenommen werden. Konkurs. Da« Kreisgcricht Cilli hat die KonkurSerössnung über das Vermögen der Fabrik für Möbel aus gebogenem Holze und sür Holzarbei-ten Hafenrichler u. Co., G. m. b. H, registr ert unter der gleichen Firma vcrsügt. Zum Konkurskom-miffär wurde La»desgerichisrat Dr. Josef Kolnik des KreiS- als Handelsgerichte« in Eilli, zum Masse-vermalter Dr. Jofef Sernce, Rechtsanwalt in Eilli, bestellt. Aenderung der Benennung des Post-amtes „Kriegsgefangenenlager Sterntal bei Pettau". Das Postamt „Kriegsgefangenen» lager Sterntal bei Pettau" wir» künftighin die Be-zeichnung „Kriegifpital Sterntal bei Pettau'' führe». Ein Soldat tot aufgefunden. Am 20. d. wurde in Pollule abseits von der Straße ein Sol-dat leblos aufgefunden, der am Hinterhaupte eine 26 Zentimenter lange Sprengung der Hirnschale auswies. ES wird »ermutet, daß diese Verletzung durch einen Sturz über die steile Straße»böschu«g erfolgt ist. Der tote Soldat wurde al« der Land-sturminsanterist Johann Fraß erkannt. Da« Gesicht deS Verunglückten war bereits vo» Wild angefressen. Kindesmord. Am 15. gebar die tn Rietz-d»rf im Bezirke Schönstein bcdicnstete Magd An-tonie Zagoricnik im ViehNalle «in K>nd, da« sie durch Anschlagen an die Mauer tötete. Al« sie den kleinen Leichnahm verscharren wollte, wurde sie ertappt, ver-hastet und dem KreiSgerichte eingeliefert. Die KindeS-Mörderin wurde schon v»r drei Jahren wegen Kin-desweglegung zu einer mehrmonatig.» Kerkerstrase »erurteilt. Eröffnung der Kriegsbilderausstel-lung in Graz. Im LandeSmuseum wurde die vom Sieirrmärkischen Kunstverein veranstaltete Ausstellung d«r Bilder des KriegSpressequartiers eröffnet. Namen« des Steiermärkischen Kunstvereine« begrüßte Dr Uranitfch die Erschienenen und dankte dem Kommandanten des Kriegspressequartiers GM. R. von Hocn und den Künstlern sür die Ueberl«ssu«g der Ausstellungsobjekte. Die Ausstellung besteht aus 362 Werken, woran 60 Künstler beteiligt sind. GM. v. Hoen betonte, daß der Anregung deSStei» ermärkiichen KunstveninS, die Kriegsbilderausstellung in Graz zu veranstalten, gern entsprochen wurde, und gedachte hierbei des unvergleichlichen Heldenmutes, den die wehrsähigen Männer SteiermarkS in dem gegenwärtigen Kriege betätigt haben. Das Genesendenhelm in Windisch-felstritz wurde über Auftrag des Stammvereines in Graz aufgelöst. Von militärischer Seite wurde dem leitenden Arzte Herrn Dr. Murmayr für die gewissenhafte und erfolgreiche Tätigkeit der Dank ausgesprochen, desgleichen dem VereinSausschusse und den Pflegerinnen. Das aufgelöste Heim hatte bisher 376 Kranke beherbergt. gur Saatgutbeschaffung in Sommer« roggen. Sommerweizen und Kartoffeln. Abg. von Pantz hat in feiner Eigenschaft al» Bei-rat der KriegSgetreideveikedrSanstalt an den Mini-ster des Innern, Konrad Prinz zuHolienloheSchil» UngSfürst eine Eingabe gerichtet, in welcher derselbe aus die Schwierigkeiten der Saatgutbeschajfung in Sommerroggen und Sommerweizen für die Alpen« länder hingewiesen und das dringende Einvernehmen zwischen dem Ackeibauministerium und der KriegSge-treideverkehrSanstalt in diesem Gegenstände erbeten hat. In der gleichen Eingabe verwies Abg. v. Pantz auf das in Böhme» erweiterte Kontingent für Kar» toff.lvrenurreien zur Erzeugung von Spiritus, wo- Nummer 16 durch die Versorgung der durch die eigene Erzeugung in Kartoffeln nicht gedeckte» Länder eine namhafte Beeinträchtigung erfährt. Auch die dringende Be> schaffung von Saatgut in Kartoffeln wurde in dieser Eingabe hervorgehoben. Die Gründung einer gentraleinkauf-stelle der deutschösterreichischen Städte, vekanullich hat die GeschästSlertung deS Bundes deutscher Städte in Oesterreich im Sinne ihres Be-fchlufses, die Gründung einer Zentraleinkaufstelle für diese Städte zu schaffen, die Meinungen der Städte eingeholt, insbesondere auch deshalb, weil die vom Ministerium des Innern legitimierte Einkauf-stelle nur den Verkauf eingeführter Ware» besorgt und ihre Tätigkeit mit Beendigung des Krieges ein» stellen dürfte. Dte zu gründende Zentraleinkaufstelle wird aber wahrscheinlich auch im Frieden notwendig sein, ja vielleicht erst im Frieden so recht prei»re-gelnd wirken könnep. Ja diesem Sinne wurden an die Städte mit mebr als 10.000 Einwohnern Frage-bogen versendet. Bisher sind 30 Antworten einge-langt. Für die Gründung einer Zentraleinkoufstelle des Bundes sprachen sich 17 Städte aus. für die Gründung nach Friedensschluß 3 Städte, eine Stadt für eine kronlandSaktion, 1 Stadt (Linz) für die Einholung und Vermittlung von Anboten, 8 Städte wünichen erst nähere Aufklärungen, 2 Städte heben hervor, daß ei» Zusammenarbeiten mit der legiti-miertcn Einkausstelle erwünscht sei. Die Stadt Bre-ge»z hat eine» lehrreichen Bericht über die Beschlag-nähme von Kraut erstattet. Diese Stadi hat nämlich daS auf der Durchfahrt befindliche Kraut in den Eisenbahnwagen beschlagnahmt und damit da« Bei-spiel der Stadt Linz befolgt, die auf der Donau angekommenen Weizen und anderes Getreide für die Versorgung der Stadt Linz in Beschlag genom-men hat. Vermischtes. Die reichsdeutfchen Lehrer auf dem Felde der Ehre. Nach den Zusammenstellungen, die aus Grund von Mitteilungen in der Fachpreffe vorgenommen worden sind, habe» bisher 3^68 reich«-deutsche Lehrer den Heldeniod für« Baterland erlit» ten. Hiervon kommen 5158 a»f da« Königreich Pre»-ßen und 3410 auf die übrigen deutschen Bunde«-floaten. Unter den preußischen Provinzen stehr Lchle-sien mit 828 Gefallenen /»benan, unter den übrigen Staaten des Königreiches Sachsen mit 794 Gefal-le»en; dann folgen Bayer» mit 504, Baden mit 396, Württemberg mit 368 Gefallenen usw. Liebelei mit russischen Kriegsge» s a n g e n e n. Durch einen Erlaß oberösterr-ichischer Bezirk»haup!mannjchasten wurde den weiblichen Ons-bewohnern der Verkehr mit kriegsgesangenen, zu Ar-betten verwendeten Russen als ungehörig und un-sittlich verboten. Bor dem Beznk«zerichl in Linz hat-ten sich nun die Dienstmädchen «nna Schuster und Therese Aumayr, welche den nächtlichen Besuch eines kriegsgesangenen Ruffen empfangen hatten, zu »er-antworten. Anna Schuster erklärte, sie habe sich der Zudringlichkeiten des verliebten Russen nicht er» wehren können. Therese Aumayer brachte zu ihrer Verantwortung vor, sie habe den Russe», der nur gelispelt habe, in der Finsternis sür ihren eigenen Gelieh en gehalten, »nd leider zu spät ihren Irrt»» entdeckt. Der Richter sand keine der beiden Verant-wortungen sür glaubwürdig, sand beide Angeklagten der Uebertret-ng gegen die öffentliche Sittlichkeit — weil der Schlafraum, in dem der Rüste ste besucht hatte, auch andere« Mägden zugänglich wir — schul ng un» verurteilte Anna Schuster zu 5 Tagen, Therefe Aumayr zu 8 Tagen strenge« Arrest. DieVorläuser derTorpedo undU»« terseebvote. In schwerer Sorge »st England, weil unsere Torpedo- und Unterseeboote seine Han-de!« und Krieg«schisfe bereits in der empfindlichste» Weise dezimiert haben, und ihre Tätigkeit sich nun noch eiheblich steigern dürfte. DaS Streben, die gez» nerische Flotte und die gegnerischen Befestigung««»-lagen mit alle« zu Gebote stehenden Mitieln zu ver» uichlen, ist so alt. als Kämpfe auch auf dem Wasser stattfinden. Früher, als man n»r hölzerne Schiffe zu baue« vermochte, waren die Mittel zur Ver »ich-lung von Schiffen und zur Vernichtung gegnerischer Unternehmungen natürlich recht primitiver Art, er-füllen indessen durchaus in den meisten Fällen ihre» Zweck. Während heute Torpedo» und Unterseeboote in Anwendung komme», bediente man sich in frü-heren Zeiten der Brander. Die Geschichie erwähnt die Brander zuerst zur Zeit Alexander« d.s Gioßen, als dieser Syrien «nd Palästin« sich unterwerfen stummer 16 »«klte und ihm die große Seestadt TyruS sich wider-setzte. Wie in unserer Zeit England sich gemäß sei-„er insularen Lage und seiner Flotte für unüberwindlich hält, so beseelte der gleiche Sedanke die Tyrer. TyruS war }»r Zeit bei großen Alexander« eine Doppelstadt. Der eine Teil lag auf dem Festlande der andere Teil auf einer Insel, deren Umfang un> gefähr eine halbe Meile betrug. Wie die Engländer eine Ueberfchreilunz der Straße von Doner für über« au» schwierig, wen« nicht unmöglich halten, s» hiel-ten e# auch die Tyrer sür unmöglich, daß Alexander über den ihre Jnsrlstadt von dem Festlande trennen-den Nahretarm in dieselbe eindringen könne. Allein Alexander ließ sich durch daS Wasser nicht abschrkk-ken. Er begann im Jahre 332 v. Chr. mit dem staue eine» Dammes, um vun diesem auS gegen die Befestigungen von TyruS vorgehen zu können. Alt der Damm durch Einrammen von Pfählen soweit in daS Meer hinein gebaut war, daß die Möglichkeit nicht mehr fern lag, den Angriff zu beginnen, war e» natürlich da» Bestreben der Tyrrr, die Bollendung des Damme« zu verhindern und die auf demselben schon befindlichen hölzernen Angrff«mafchinen zu vernichten. Zu diesem Zwecke füllten sie ein große« Frachtschifs mit dürrem Reisig und anderen brenn-baren Stoffen an, brachten auch an den Mastspitzen Borrichtungen an, i» denen ebenfalls leicht brennen-de» Material Aufnahme fand und befestigten noch an den Raen Kessel, in die sie allerlei da« Feuer schnell verbreitende Stoffe, wie Pech, Schwefel brach-ten. Dieser Brander wurde auch nach feiner Fertig-stellung von einigen anderen Schiffen in« Schlepp-tau genommen und gegen den Damm de« Feinde« herangefchleppt. Al« er fo nahe au den Damm heran war, daß ihn der Wind unbedingt an den Damm heranbringen mußte, wurde der Inhalt de« Sch'ffe« iu Brand gesetzt. Die Mannschaft verließ de» Schiss, indem sie sich in da» Meer stürzte und zu den Be gleitschiffen heranschwamm, die sie aufnahmen. Da« brennende Echisf nahm nun, vom Winde getrieben, den von den Tyrern gewünschten Weg und hatte bald da« äußerste Dammende erreicht. Die Mannschaft Alexanders vermochte e« nicht abzuwehren und al«. bald begannen die äußersten Holzpseiler zu brennen und ihr Brand verbreitete sich auch auf die Hölzer» nen Türme, Schirmdächer, Gerüste und Faschinen-Haufen, die sich auf dem Damme fchon befanden. Ein Retten dieser war unmöglich, da die Krieg«-schiffe der Tyrer diejenigen, die zu löschen versuchten, mit ihren Geschossen übe« schütteten. Ja kurzer Zeit war der größte Teil de« Damme« vernichtet, und waS da« Fener verfchont hotte, fiel den Wogen de« MeereS zum Opfer. Die Tyrer hatten also mit ihrem Brander ihre Absicht völlig erreicht, allerdings uur für kurze Zeit, denn Alexander ließ den zer-störten Damm wieder Herstelleu und e« gelang ihm auch, den Damm ganz fertig z» stellen. Mit seiner Vollendung war dann auch da» Schicksal von Tyru« besiegelt. E« fiel nach kurzem Kampfe in die Hand Alexander«. Auch rn späteren Seekriegen kamen Brandschisfe in Anwendung. Recht ersolgreich erwie-sei, sie sich besonder« bei der Verteidigung von Ant-werpen im Jahre 1584. In diesem Jahre suchten die Spanier unter dem Herzoge von Pa»ma Ant-werpen zu erobern. Sie stellten bei Kallvo eine Brücke über die Lchelde her und um diese zu vernichten, brachten die Antwerpener Brar.dfchiffe in Anwendung, aber endlich auch, da die Spanier immer wieder die Biücke herstellten, im nächsten Jahre 1585 einige von dem italienischen Kriegsbaumeister Fcderigv Gi-anibelli erbaute, mit Uhrwerk versehene Spr?ngfchiffe in Anwendung. Diese Sprengschiss« können als die Vorläufer der Torpedo- un» Unte, seeboote erachtet werden. GianibeUi« Brand- und Sprengschisse er-retteten zwar nicht Antwerpen, aber sie sollten doch sich bald eine« fehr großen Erfolge« freuen. Al« nämlich die große spanische Kriegsflotte, die «rmada, am 7. August des Jahre« 1588 in den Kanal e n-gelaufen war, und infolge einer Windstille liegen bleiben mußte, waren es Gianibellis Brand- und Sprengschiffe, die in die spanische Flotte hineinfuhren, sie i» Unordnung brachten, die dann noch durch einen eintretenden Sturm so vermehrt wurde, daß die stolze Aimada zum größten Teile Vernichtung fand. Armenien und seine Ha u p t sta d t Er-z e r u m. In (Erzerum, der Hauptstadt de» türkischen Aimenient sind die Rufftn eingezogen. Ein Ersolg, wenn auch kein solcher, der auf den Krieg von be-fonderem Einflüsse ist. ist den Russen ouf Grund ihrer Uedermacht geworden, dt»n da« türkische Ar-menien ist ein Gebiet von 2(10.000 Quadratkilome-tern, also größer al« das halbe Preußen. Da« tür-kische Armenien fetzt sich zusammen au« den Wila-jets Erzerum, Wan, Bttli«, Mamnret ül Azi« und Diatbelr. ES ist ein rechleS Bergland, daS in dem __Deutsche Wacht ^__ großen Ararat bi« zu einer Höhe von 5156 Meter ansteigt und mit dieser Höhe noch die Jungfrau in der Schweiz mit fast 1000 Meter überragt. In die-fern für einen Angreifer recht schwierigem Lande bil-den nun keineswegs die Armenier den Hauptbestandteil der Bevölkerung. Drei Viertel derselben sind viel-mehr Türken und Kurden und nur ein Viertel bil-den Armenier. Diese Armenier haben hinsichtlich ihrer geschichtlichen Entwicklung eine große Ähnlichkeit mit dem jüdischen Volke, denn wie diese« bilden auch sie ein zerstreute« Volk, da« zäh on seiner Eigenart sesthält und durch seine Intelligenz, seinen Fleiß und seine Nüchternheit vorteilh -st von den Volk«stämmen absticht, mit denen e« zusammenlebt. Armenier leben in ganz Westosien verstreut, ja selbst in Europa fin-den sich armenische Kolonien vor allem natürlich in der europäische» Türkei, bann aber auch noch in Sa-lizien und Ungarn. In religiöser Hinsicht sind die Armenier zerspalten in Grez»rian«, deren Oberhaupt der KatholikoS, d. h. der allgemeine Bischof ist, und in die katholisch Unierten, deren Ritu« indessen kei-ne»weg« dem rimifch-katholischen völlig entspricht. Ein Teil der Armenier gehört sogar der proteltan-tischen Kirche an und eine große Zahl armenischer Geistlicher hat sich auf deutschen Universitäten gebil-det. Gemäß ihrer vou den Türken und Kurden ver-fchiedenen Religion haben die christlichen Armenier schon gar viele Anfeindungen erdulden müssen. Ge-genwärtig zerfällt die armenische Kirche in zwei Hauptgebtete, ersten! in daS Patriarchat von Kon-stantinopel, dem die Verwaltung der Kirche in der Türkei, in den Balkanstaaten, in Aegyplen und Pa-lästina untersteht, und zweiten« in da« Katholikat zu Etschmiadsin mit vier Epiengeln in Rußland, Ar« menien und dem Kaukasu«, zwei Sprengeln in Lüd-rußland und je einem in Persisch Armenien, Persien, Europa mit dem Bischossitze in Manchester und in Amerika mit dem Bischossitze in Fre«n» i» Kalifornien. von den Armenischen Städten sind in wirt-schastlicher Hinsicht wichtig da« iu einem an Obst> und Früchten überreichen Gebiete gelegene Erzingjan, da« namentlich in Textil und Lederwaren «in wich-tige« Handelszentrum bildet, Eharput, da« den Han-bei mit Trapezunt und Samsan unterhält, t-ann Wan, Vitli« und ferner Erzerum, da» die Einfuhr-güter von Trapezunt und Rifeh weiter nach dem Innern abgibt. Da» W'lajet Erzerum ist etwas größer als daS Königreich Bayern. Seine Haupt-stadt Erzerum, die nun in die Gewalt der Raffen gelangt ist, liegt am Südrande einer Hochebene, die vom westlichen Euphrat durchströmt wird. Die Stadt verdankt ihre Entstehung dem byzantinischen Heer-führer Theodosiu« II, AnatoliuS. der sie in der Nähe der Sta»t Arsen im 5. Jahrhundert unter dem Namen Theodosiopoli» begründete. Fast ein hal-be« Jihriausend hindurch konnte sie sich ruhig ent-wickeln. Ansang« de« elften Jahrhundert« wurde Arsen von den au« per Bucharci unter Seldschuk, d m heldenhaften Sohne de« Dekak, vorgedrungenen Türken zerstört und die Bewohner diefer Stadt rot-toten sich nach Theodoflopoli« und belegten bald dies« Stadt mit dem Namen ihrer Stadt, mit dem Namen Arsen. Allmählich erweiterte sich dieser Name in Aisenerum, ein Name, der das Ars n der Römer, d h. der Oströmer bedeutet, und dieser N >me wan-delie sich dann wieder in den heutigen Namen Er-serum oder Erzerum. Die Stadt entwickelte sich bald zu einer blühenden Handelsstadt und gelangte im Jahre 1201 unter die Herrschast der von Suleirna» bei, Kuiulmisch begründeten «konische» oder kleinasia-tischen Dynastie der Selöschuken. Im 13. Jahrhundert ergriffen die Mongolen von Erzerum Besitz, denen dann die Stadt vor nun 400 Jahren, im Jahre 1517 von den Türken entrisse» wurde. An-fang« de« 19. Jahrhunderts sah dann Erzerum zum ersten Male Russen in seinen Mauern. Al« nämlich die Türken den Bestimmungen de« mit Rußland zu Bukarest am 6. Oktober 1326 abgeschlossenen Frie-densvc trage« nicht im russi'chen Sinne entsprachen, erklärte am 28. April 18.'8 der Zar der Tüikei den Krieg. Die Russen drangen nicht nur in Europa, sondern auch in Kleinasien gegen die Türkei vor. Im Jahre 182? gelang eS dem russischen General PaSkewiisch, dem späteren Fürsten von Warschau, be» Kar« und an den Quellen de« Euphrat türkische Truppen z» besiegen und am 9. Juli i829 in Erzerum alS Sieger einzuziehen. Auch im rassisch-türkischen Kriege von 1877/78 bildete da« türkische Armenien einen Kriegsschauplatz und auch um Er-zerum wurde gekämpft. Zwar war eS am 4. No-vember 1877 den Russen gelungen, den istlich von Erzerum gelegenen Höhenzng Dew« Bojun, der auch in diesem Kriege erst von ihnen genommen werden mußte, zu erobern, allein Erzerum selbst wurde aus die erfolgreichste Weise »on den Türken verleidi t Seite 5 und wurde erst infolge der FriebenSprälimiuarie» von San Stefano im April 1878 von den Russen besetzt. Trotzdem blieb Erzerum auch später den Tür-ken erhalten. AlS ilbrigen« im Jahre 1828 die Rus-sen zum erste» Male Erzerum erobert hatten, be-nahmen sie sich wie echte Barbaren. Erzerum glich nach ihrem Abzüge einem Trümmerhaufen und Greuel schlimmster Art hatten sich in seinen Mauern abge-spielt. Welche Folgen die jüngste Eroberung ErzerumS zeitigen wird, liegt im Schoße der Zukunft begraben. Ein« ist wohl aber sicher, daß Erzerum unbedingt auch ferner den Türken erhalte» bleiben, daß feine jüngste Eroberung den Verlauf de« Kriege« in keiner Weise beeinfluß» wird. de»n dieser Krieg wird nicht im Osten auf asiatischem Gebiete, sondern im We-sten entschieden werden. Filmprimadonna — der neueste Frauenberuf. Eine ganz merkwürdig« Neben-erfcheinung hat der Krieg im Betriebe der Film-bühnen gezeitigt. Dort ist nämlich da« Bedürfnis entstanden, daß Damen des Bürgerstandes in den gegenwärtigen Zeitliusten die berufsmäßigen Film-fchauspielerinnen unterstützen und zum Teil ersetzen. So soll zum Beispiel die Nordische Filmgesellschaft nach den Mitteilungen ihres Direktor« eine ganze Reihe neuer großer Filmdramen in Szenen setzen, steht sich aber vor der Schwierigkeit, daß sie sich der Schauspielerinnen aus den kriegführenden Län-der» nur selten oder überhaupt nicht bedienen kann. Denn natürlich will man in Deutschland keinen Film mit enalischen Schauspielerinnen und in England keinen mit deutschen Künstlern sehen. Man hat zu-erst in den Bereinigten Staaten zu dem Mittel ge-griffen, sich durch die Heranziehung nichtberuflicher Filmprimadonne» zu helfen uud in Dänemark hat man entschlossen, nunmehr denselben Ausweg zu be-treten. Die däniiche Gesellschaft bietet das immerhin stattliche AnsangSgehal» von 15.000 K im Jahre, fall« eine Dame sich für die Filmerei eignet. Na-türlich muß die Dame gut aussehen, sie muß Hal-tung haben und über die Gabe einer ausdrucksvollen Gebärdensprache verfügen. Der Direktor der däni-fchen Gesellschaft behauptet, daß sein Plan bei den Damen der Gesellschaft eine fehr günstige Ausnahme gesunden habe, und in dänischen Filmdramen viel-sach, wie bekannt, auch aus unseren Lichtspielbühnen erscheinen, so kann eS in absehbarer Zeit wohl gr-schehen, daß wtr Damen der dänischen Gesellschaft als Filmprimadonnen genießen werden. UebrigenS wird in der dänischen Pceffe darauf hingewiesen, daß die Verwendung bürgerlicher Damen al« Film-Primadonnen doch eigentlich der bündigste B:weiS dafür sei, wie geringe Anforderungen an Seele an eine Filmprimadonna gestellt werde». Günstige äußre Be ingungen und ein wenig Intelligenz schei-nen hiernach zur Darstellung großer weiblicher Film-rollen ausreichend zu sein. Die bombardierten englischen Städte Liverpool und Birkenhead. Wie ein Blitz au« heiterem Himmel kam über die seigen Baralongmörder der letzte große deutsche Luftangriff. In London und in anderen Städten der englische« Küste an der Nordsee hatten sie zwar schon mit deutschen Bomben au« Himmelshöhe Bekanntschaft gemacht, doch sie wiegten sich in dem Wahne, daß ihre Küste on ver irische» See gänzlich ungefährlich Wie sie sich aber getäuscht haben in der Größe des Aktionsradius der deutschen Unterseeboote, so haben sie sich nun getäuscht in dem der Zeppeline. Quer über England sind sie geflogen bis an das Gestade England«, an da« die Wogen der irischen See branden und wo an der Mündung de« Mersey in die irische See auch die zweitgrößte Stadt Großbritannien« , die Dreivierielmillionenstadt Liverzool und am anderen User dcS Mersey, mit Liverpool durch einen Unte,wassertunnel verbunden, da« elwaS Über 200.000 Einwohner zählende Birkenhead sich dehnen. Zahlreiche Docks am Liverpooler und Bir-kenheader Ufer de« Mersey sprechen deutlich von dem Riefenvcrkehr», der jahrau«, jahrein auf den Wassern des Mersey stattfindet. Noch ansang« de« 17. Jahrhunderts war Liverpool ein unbedeuiendes Fischernej», doch schon im folgenden Jahrhundert war e« zu einer ansehnlichen Handelsstadt empor-geblüht dank der »hohen Intelligenz" feiner Kaufleute, die e« verstanden die Zeit de« spanischen Erb-solgekriege«, die Jahre 1701 di« 1713 sür sich durch einen einträglichen „Menschenhandel" nach den spa-wichen Kolonien und einen ebenso einträglichen „Schleichhandel" mit Manuiakturwaren nach Süd-amenka in der ersolgreichsten Weise sür ihren Geld-beutet auszunützen Und al« die ersten Dampfer den atlantischen Ozean durchfurchten, begann die Ver-bindung mit Nordamerika sich für die Live»pooler ganz gewaltig zu steigern. Ausfuhr und Einfuhr Seite 8 De«We Macht 1tum»cr 1« erreichten riesige Zahlen. So liefe» i« Jahre 1906 nicht «eniger denn 20.004 Schiffe mit einem Ton-«engehalt von fast 1'/, Millionen in Liverpool-Bir-k«»h«ad ein, während 13.987 Schiffe mit einem Tonnengehalt von fast 11 Millionen diese beiden Häfeu verließe«. Inzwischen ist dieser Verkehr noch erheblich gestiegen. Vo» welcher Bedeutung Liverpool und Birkenhead sind, erhält daraus, daß ihre Ein» fuhr fast ein Viertel, ihre Ausfuhr über 34$ der gesamten grobbritannischen Einfuhr resp. Autfuhr auSmicht, während die Wellstadt London an der Einfuhr nur «it etwat über 13« beteilig» ist. Ein-fuhrartikel Liverpool! sind von.^mlich Rohbaum-wolle, Schafwolle, Kautschuk Kupfer, Zinnerz, Le-der, lebende Tiere, Weizen, Mait, Reit, Rindfleisch. Hammelfleisch, Fische, Rohrzucker, Holz. Palmöl, AuS dieser Liste erkennt man schon, wie wichtig Li-verpool für Großbritannien auch hinsichtlich der Zu-fuhr von Nahrungsmitteln ist und wie schwer et getroffen werden kann, wenn einmal in Verbindung mit den Zeppelinen die deutsche« Unterseeboote die irische See unsicher machen, den Verkehr auS dem Auslande mit Liverpool wen« nicht ganz unmöglich machen, so doch wesentlich erschweren. Die Ausfuhr Liverpo>lS besteht vornehmlich in Baum woll-, Woll« und Leinenwaren, aber auch aut Maschinen, Eise«-und Stahlwartn, Eisenbahnwagen und Chemikalien. So finden sich denn auch In Liverpool bedeutende Eisen- und Stahlwerke, chemische Fabriken und vor allem auch bedeutende Schiffswerften, die alle »un gerade vollauf beschäftigt sind und dere» Störung für Großbritannien sehr empfindlich ist. Wie fchou gesagt ist Liverpool «it Birkenhead durch einen Un-terwafskNunnel verbunden, der 1 14 Kilometer lang, 6 bit 8 Meter hoch und 8 Meter breit ist. Auch Birkenhead« Größe hat sich erst in der Neuzeit ent-wickelt. Zwar bestand hier schon im 1l. Jahrhnn dert eine Priorei der Benedikiiner unter de» Namen Birkhed, aber noch am Ansänge det vorigen Jahr-hundert« waren hier kaum 100 Menschen ansässig. Der Aufschwung der Stadt begann, alt Liverpool» Kaufleute im Jahre 1fc24 Birkenhead« Gebiet behufs Anlage von Dock« zu billigen Preisen ankauf-ten. Im Jahre l£47 erstand da»n dat erste Dock u»d ging e« auch mit virkenbeod rapid in die Höhe. E» entstanden besonder« auch zahlreiche Schifftwerf-ten, die sich mit dem Bau großer Eifenschiff« be-fchäftigten, Fabriken für den Bau eiserner Brücken, riesige Eisengießereien und Kupferschmieden. E« ist also sehr begreiflich, daß die' Bombardierung dieser Heiden Handel«- und Industriestädte nicht nur ihren Bewohnern, sondern ginz Großbritannien einen ganz gewaltigen Schreck eingejagt hat, zumal in ihnen auch ein sehr großer Teil der KriegtmuniUn gegenwärtig hergestellt wird. Wer in England von der Wehrpflicht befreit ist. Der Präsident de« Loe^l Government Board hat nach einer Mitteilung der „Trau«" ausführliche Bestimmungen erlasien, welche über die Befreiung vom Heeresdienst verfügen sollen. Diese soll in folgenden Fällen gewährt werden: 1. Wenn e« im nationalen Jnterrffe liegt, daß der Wehrpflich« tige seine gewohnheitsmäßige Beschäftigung weiter fortsetzt 2. Wenu es im nationalen Interesse liegt, daß der Wehrpflichtige «ine bürgerliche Beschäftigung ergreift, in der er sich zu betätigen wünscht. 3. Wenn e« im nationalen Jntereffe liegt, daß der Wehrpflich-tige eine Erziehung oder Ausbildung zu irgend einer Arbeit fortsetzt. 4. Wenn der Eintritt in den Mili-»ärdienst infolge auSnabmsweis« hoher finanzieller oder geschäftlicher Verpflichtungen oder einer aus-nahmtweise schwierigen häuslichen Lage ein „ernst-licheS Unglück- für den Wehrpflichtigen fein würd« b. Körperliche U»tauglichleit. 6. Gcwissen«bedrnk«n — Wir erlauben unS die bescheidene Frage zu stel-le», ob et wehrpflichtig« Engländer gibt, die nicht in einen der sechs Paragraphen hineinpassen? NuHhanöknng 'Fritz BasH! tafc Willi' :: "iÄT Schrifttum. Den Müttern und Hausfrauen ist da« soeben erschienene Hest 22 „DaS Blatt der Haut-srau" gewidmet. Es will den Müttern Anleitung und Erleichterung in der Kinderpflege geben, e« be-handelt die WäicheauSstattung für den Säugling, feine natürliche und künstliche Ernährung, da« Kin-derdett. Krankheiten, Kleidung und verschiedene« an-der«. Der Inhalt dieses H stes wird sür die Mütter, besonder« aber für junge Frauen, die ihr erstes Kind erwarten, von großer Wichtigkeit fein. Den Hausfrauen dient diefe Sonderausgabe mit prakli-fchen Erfahrungen und Anregungen aller Art, unter denen besonders zu erwähnen sins: „Der gemein-same Haushalt", „Die häusliche Geselligkeit" und „Die Krieg«küche" mit erprobtem Rezepten. Eine Auswahl hübscher moderner Kleidervorlagkn für Da-men, junge Mädchen und Kinder «nd ein Hand-arbeittteil mit beigegebenem Schnittmusterbogen vervollständigen das reichhaltige Hest. ..Da» Blatt der Hausfrau', in jeder Buchhandlung «rhättlich, kostet •■ii Heller «inzel» (v'erieljährliche AbonnementSg«-bühr 3 K, frei in« HauS). Probeheft« vom Verlag Wien 1., Rosenburi«nstraße Nr. 8. __ I — ULI_»_. Eierverkauf beim Stadtamte. pariser oder Wiener-Wode. Ueber di«s«t, besonder« di« Damenwelt i»t«res-sierende Thema schreibt die „Reichspost": Seit dem 18. Jahrhundert hat Pari« der ganzen zivilisierte» Welt die «lkgant« Lebentart in Brauch, Sprache und Bekleidung vorgeschrieben und speziell die Erzeugung und den Konsum von Modeartikeln mo»opolisiert. Für die kritische Beurteilung und für jed« Art na-tionaler Nutzanwtndung diefet unbestrUt« «n Zu-standet ist ei nebensächlich, ob Pari« seine Mode entlehnt oder selbst aeichasfrn hab«, oder ob di« im Bkrlauf« der Jahrhunderte und im W«chs«l vo» Morgen und Abend immer sich verändernd«» Mod«-typtn det Pariser Markte«, österreichische, englisch«. ori««talische ov«r slavische Stileinflüsse verarbeitet haben. Da« Wef«n liegt im ästhetisch«« «nd kaufmännischen Wilt«rs«lge, der bi« zum gegenwärtige« Weltkrirg« nirgend» einstlich bekämpft worden ist. ES ist ander« geworden. Oesterreichische ?«-Horden, Körperschaften. Vereine, Fachleute, Künstler und nicht zuletzt Frauen au« den höchste» Kreisen, welche die Förderung unserer weiblichen Arbeitt-»erbänd«, d«r Lehranstalten für Fraueng«w«rbk, der Fra»en Hausindustrie«, der nationalen, industriellen und Handarbeilstelleu, mit vollster Hingabe deireuen. Da« Ziel all dieser ernster Mühen bildtt dir Ab-wehr fremder Mode und di« Ertüchtigung d«r «in-heimischen Arbeit. Dr«i österreichisch« Verbände; die Aktion zur Vorbereitung einer Wiener Modellscha», wklch« de» Verkaus von Modellen nach Deutschland, nach dr» Balkanländern, Schweiz usw. im Frühjahr und Hirbst« von Wien an« durchführen will, da« U»-ternehmni dt« Nitdkrösterrtichischr« Landi«autschuss«t, w«IcheS die Wiener zirpen zu einer Modellgesellschast aus genoffenfchaftlicher Grundlage zuiammtuführl und «ndlich di« vom österreichischen Museum und der Wien«r Kunstgewerdeschule angestrebt« künstlerisch« Vetinfluffung b«r öst«rr«ichifchen Modkgewerb«, stehen heule an der Spitz« dieser volkswirtschaftlich und kulturell überaus zeitgemäßen Arb«ii»ziil«, der«» volkstümlich« Einbürgerung durch Autsttllungrn und Vorführungen «i»heimilch«r BekltidungSkunst am ltbendin Modell mit überraschendem Erfolg bezon-nen wurde. Der Erfolg wird aber erst dauernd werden, »enn übertriebene Hokfnungen und Befürchtung,» vermieden «erden. Denn vorauSsichllich w«rd«n icho» Die Sparkasse der Stadtgemeinde Cilli gibt bekannt, daß Spareinlagen wie bisher auch weiterhin mit verzinst werden. Ueber neue Einlagen oder Nacheinlagen kann der Inhaber eines Einlagebüchels jederzeit, auch bis zur ganzen Höhe der Einlage, verfügen. Spareinlagebücher der eigenen Ausgabe und die Kriegsanleihe werden kostenfrei in Ver-Währung übernommen. Auswärtigen Einlegern stehen Posterlagscheine kostenlos zur Verfügung. Aus Anlaß des övjährigen Bestandes der Sparkasse werden im laufenden Jahre schön aus-gestattete Einlagebücher, die sich besonders zu Geschenkzwecken eignen, herausgegeben. nhmarß Blätter zur Unterhaltung »nd Belehrung für Hans imb Familie. twaaUtiftftttsadr ott 0e»tsche» Wacht" tu itflH. 9Zr. 8 fcis .Süd «urf «Ic&etul I«d«» «sonnra^ al» uiwnueUiuJK BeUagr füt die L«>e ■«: „$eut»6e* BJartt". - ttmjeln ik .Di, ©Abwarf* «ick» '»usti» 1916 Morgenrot. IKoman aus der Zeit der Befreiungskriege uoi Ludwig Richard. Heut? bagcgcn jagte ihr sein Blick lähmenden Schrecken ein. E« war nicht nur der ehrliche, fragende Ausdruck, nicht der streng prüfende — nein, in seinen Auge» glänzte ti unheimlich! Et war »och etwa« darin, da» sie sich kaum zu »euteu wagte und doch li'ß c» nur eine Deutung zu es war Miß-rauen — Mißtrauen in ihre (Stire! Von Entsetzen gepackt klammerte sie sich mit der Hand on die Lehne eine» Stuhle« um nicht zu taumeln, sie war keine« Wortes fähig. — Plötzlich wurde sie befreit. ^in rascher Schritt aus dem Gange näherte sich. „Man kommt", flüsterte sie, „laffen Sie mich!" Auch Arno stutzte. Es nahten sich mehrere Personen in aufgeregtem Gespräche. Rasch tauchle Anna ihr Tafchenluch in ein dort-stehende« Wasserglas und netzte ihre Augen, al« man auch schon im Stimmengewirr vor der Türe deutlich dis Schloßvermaller« Worte vernahm: .Ist es auch wirtlich — Jakob — bist Du sicher?" Arno und Anna prallte» nach den entgegenge-fetzten Seite» de« Zimmer« auseinander und suchten so harmlos al» möglich auszusehen. Doch ganz unnütz war die Vorsicht. Keine« der Kommenden schenkte ihnen Beachtung. Die Türe fUg so weit aus, daß sie in den An-gel» trachte. Thalau trat in einer Erregung ein, wie ihn Anna noch nie gesehen hatte. Ihm solgte die Ver« walterin mit iing. »den Händen; auch Kurt, der einen dunkelgrünen Zivilrock angelegt halte, stürzte hinterher, und knüpfte noch an feiner i« Eile an gelegten Hal«binde. In der Mitte von allen aber stand die jetzt bedeutende Person, ein junger, semmelblon. der Mensch mit dem Gewehr in der Hand — der Waldhüter Jakob Dümmel. ..Vor allen Dingen, Ruhe!" mahnte Thalau, „und nicht so lau». Jakob, rede zusammenhängend. Wa« weißt Du — — wa« ist mit dem Gra» fe» ?" .Tot ist er —" rief der Bursche — .maus-tot! — Ich bin noch ganz drehend!" „Wirklich?" — »Was" — „Wann?" tönte e« von allen Seite» gleichzeitig. Nur Anna sagte nicht«. Leblos stand sie in der Ecke de« Zimmer« und sah wie im Traume aus den Waldhüter. Arn» allein beobachtete sie und er wendete fein Ange nicht von ihr ab. während Jakob erzählte. »Ich war eben im Laugitzer Walde und als ich dort oben quer über die Fahrstraße ging, wo der Pfad, der au» dem Walde kommt, in di« Straße mündet, bei der alten Kapelle, sah ich den Wagen stehen. Sofort erkannte ich den Kutscher. Er müßte auch mich schon erkannt haben, denn er war vom Bocke gesprungen und eilte mir entgegen. .Ja, ist denn der Wagen leer?' frug ich er« staunt „wo haft Dn Deine Herrschaft?" — „Ich cueiß e« nicht", erwiderte er, „ich bin ganz ängstlich-. — .Run', frug ich wieder, „wo ist denn der Kam-mcrdiener 7^ „Der hal sich in den Wagen gesetzt und schläft", war die Antwort. Der Gras und die Gräsin sind im Walde, aber e« kommt mir schon vor wie eine Ewigkeit." Dann erzählte er mir, daß sie gestern l« dem großen Gasthose zu Lauffen eingekehrt wären, um die Pferde ruhen zu lassen. Der Graf aber hätte den Besehl gegeben, trotz de« Regens, gleich nach Mitternacht wieder einzuspannen, weil er heute srßh hier eintreffen wollte. — Im Gasthofe nun sollen die Herrschaften heftig aneinander geraten sein. DaS hat der Kammerdiener wieder dem Äut» scher erzählt. WaS fte aber gesprochen haben, hat der Die» »er nicht »erstanden, beim sie sollen ganz leise ge> zischelt haben. Um ein Uhr nacht» ging e« also wieder weiter. Die Lose aber mußte in Lauffen zurückbleiben, de»» sie halte sich den Fuß irgendwie verletzt und solle erst am nächsten Tag« den Königen Arzt fra« ge» und bann in einem Mietwagen hieherkommen. €» fuhren denn die Herrschaften mit Kammerdiener und Km scher durch die Nacht bis gegen Laugitz Da ließ der Gras plötzlich anhalten. „ES dämmert", sol! er gesagt haben, „und der Regen hat ausgehört. Ich gehe ein Stück zu Fuß durch den Wald, unten be>m Kapellenweg komme ich wieder zu Euch. Fahret langsam." Und er ging ganz allein». Der Kutscher meinte, er wäre auf d^e Gräfin böse gewesen und wollte alleine iein. Der Wagen fuhr im Schritt wnter, kam zum Kapellenweg, aber der Gras war noch »ich! da. Man wartete und wartete--er kam nicht heraus. Die Gräfin wurde ungeduldig und wollte ihm e»tgegengehen. Es sei nur der eine Weg, meinte sie u»d so ?önne sie nicht irre gehen. Der Kammerdiener wr,llte sie begleiten, aber sie »irt ihn schroff zurück mit de» Worten: „Bleiben Sie bei de« Gepäck, ich gehe nur ein paar Schritte." Damit verschwand auch sie im Wald« und nun kamen beide nicht zurück. Der Diener wollte nach, aber er traute sich nicht, dem Verbole zu trotze», fo fetzte er sich in den Wagen und schlief. — Da kam ich hi»zu und dann erzählt« mir dcr Kutscher alle«, was ich eben jetzt erzähle. Nun fängt es aber eigentlich ernst an. Ich weckte den Kammerdiener und wir gi»ge» zusammen den schmalen Weg in den Wald um die Herrschaften zu suchen. Eine Viertelstunde »schien w»r etwa marschiert fein, al» wir die breite Lichtung erreichte», auf welcher der große Sumpf ist und dort--o mir stehen noch die Haare zu Berge, wenn ich daran denke! — Dort stand die Gräfin! Blaß wie ein Gespenst, halb bewußtlos, die lugen geschlossen, mit dem einen Arme einen Baum-stamm umklammernd, denn sonst wäre sie gestürzt! Und ihr zu Füßen, halb im Schilfe des Sumpfe« lag unser Herr — der Gras — bluten» — bewegungslos — und über beide fiel gerade der volle Schein de« Morgenrotes! Wir standen wie zwei Säulen. Der Kammer-diener sah mich an »nd ich ih», aber gesagt hat keiner von uns etwa«. Endlich stürzte ich t Kälte >s getan —doch er hatte keine Waffe bei sich — nur eine Pistole — feine Wunde war aber ein Stich! Wir brachten die Gräfin zum Wag«n und ich riet »och 5>0 unaussprechlichem Reize »ersüßt wurde! AlleS war nun mit einem Male zu Ende! — S>u«m, wie unwillkürlich oldnete sie die Stube, dann setzte sie sich, und stützte den Kopf in die Hände. Mochl« sie unrecht gedacht habe» oder nicht — sie wußte, daß mit den Tränen, die sich jetzt gewalt-sam in ihre Augen drängten, die letzte Erinnerung an diese Episode ihre« Leben« fortströmen müßte, wenn sie sich wieder zurückfinden wollte zu dem, waS sie einstens war, — So lehnte sie sich nun mit vor die L'ppen gepreßtem Tafchentuche in das Ruhebett und weinte.-- 2. Einige Tage waren verstrichen. — Im Garten des VerwalterhauseS unier einer großen Linde faß Thalzu m>t seiner Frau. DaS Mittagessen war eben vorüber, aus dem noch g-deckien Tische stand die unentbehrliche Kaffee-kanne »nd zwei volle Tassen. Der Verwalter »auchie auS einer Meerschaum-pseise und blickie zerstreut nach auswärts, in die grünen, schattenspendenden Aeste deS mächtigen Bau» m?S. — „Wie schin ist e« doch eigentlich —" sing Frau Thalau an, „aber —sie seufzte und brach ab. .Du meinst, wie schön könnte «S sein", ver-bessert« ihr Mann. „So ist e» Wann werden wieder ruhigere Zei-ten kommen!" „DaS weiß niemand, aber sie müssen wieder kommen, dat steht fest. Und bei alledem sind die Hofsnungen deS Volkes jetzt größer als jemals." „Wenn unser Kurt nicht mit im Spiele wäre, könnte mir alle» übrige gleichgiltiz fein, oder wenigstens nahezu." „Du sprichst eben wie eine Frau, kein Mensch wird e» Dir »erÜbeln. — Wir denken ander». >W» ist denn Kurt hingegangen?" „Er läuft gewöhnlich in» Dorf hinab und hofft irgend eine Nachricht von feinem Korps zu erfahren." .Er hat un» eigentlich fehr wenig von feinen bisherigen Erlebnissen erzählt." „Er hat mir genug von Gefechten und vergib-lichen Streifzllgen erzählt, daß mir ganz unheimlich zu Mute wurde, aber Du und wir alle sind doch von dem letzten, großen Unglück hier so abgezogen worden, daß er ganz in den Hinterzrund kam." Der Verwalter machte einen langen Zug auS feiner Pfeife und sagte: „Ja da» war aber anch danach. — Hast Du die Gräfin schon gesehen?" „Ein einzige» Mal am Fenster, und da nur flüchtig." ,.Jch sah sie auch seit meiner ersten Begrüßung nicht wieder. — ES ist doch seltsam, daß sie an den ganzen Trauerseierlichkeiteu so gar keinen Anieil nahm." ..Wenn sie leidend ist, kann sie eS eben nicht." ,,Eigentlich", fuhr Thalau fort, „hätte der Graf sollen auf fein Stammschloß Rodenburg gebracht werden, aber bei diesen Zeiten!" (Fortsetzung s^lgt). Vermischtes. Frauen-Trunksucht in England. Der Kampf gegen die Trunksucht der englischen Frauen hat trotz allerfchärfster Anordnung keinen Erfolg ge-zeitigt. Jede neue Maßregel der Aufsichtsbehörde hat wohl vorübergehenden Erfolg, aber die weiblichen Trinker finden schnell neue Mittel und Wege, die verschärften Bestimmungen zu umgehen. Seitdem die Verabreichung von Schnaps in den öffentlichen Lo-kalen verboten wurde, wird in den Wohnungen ge» trunken. Außerdem bildeten sich sogenannte Teegesell» schaften, deren Mitgliedschaft gegen Erlegung einer halben Krone wöchentlich erworben werden kann und auf deren Veranstaltungen uneingeschränkt Bier und WhiStv ausgeschenkt wird. Die Ausbreitung der Trunksucht ist nicht nur unter den kriegsunterstützten Soldatenfrauen festzustellen, die die ihnen gewährte Geldunterstützung auf diese Weise verwenden, son« dern in allen Jndustriebezirken, wo der Krieg eine Erhöhung der Frauenlchne mit sich gebracht hat. Nach einem Bericht der Londoner „Times" au» Manchester macht sich die Folge dieses Zustandes im englischen Industriegebiet in einer Entartung der Jugendlichen und einem außergewöhnlichen Empor-schnellen der Kriminalziffer für Jugendliche bemerk» bar. Im Bezirk von London sind 773 Gasthäuser geschlossen worden. Di« Entschädigung betrug 35 Millionen Mark, davon über 20 Millionen für die Brauer. r ¥«rir«irilrli fcewMfcrt für die brf^r Ina F»-ld* ni>4 Shfrheapl sUr Jfdprm*#n hüt steh aii d<>i- tc!ü7inrzsll!l»itfg Ei.relEijna bei ErbAHaiyr«t»t Rb«BmatU«m». ülciit, lutlurnza, Hall-, l)rui> cad EUolteoarbmor« «. a. w « Dr. RICHTERS Anker-Liniment Kraal* für Änksr-Pain-Expeüsr. riuck« k 1*44, r—. Zo k*h»a In Apoth«k»ti «der rtlrski r» brti«hu »»» Dr RICHTERS Apoihcke .Zorn GoWnm Lbw*n" '•'M. 1. RU*ab»th#i/aO«> 4. % cwki eoajM. Kummer 16 Äentiche Utucht Citie 7 mit dem ersten Fernzuge nach Pari« einige unserer großen Firmen französische Modelle an der Quelle kaufen und nach Wien befördern willen, »eil eS im-«er einzelne Frauen geben wird, welche nur in Pariser Kleider« glücklich sein könne«, daß auch eine LuxuSsteuer. welche diese krankhaste AuSländerei doppelt belasten würde, ganz wirkungslos wäre. Wir kämpfen aber nicht gegen Ausnahmen, sondern wol len der Regel ein gesunde« Fundament errichten. Und die Regel wird sich si«den. da« zeigt der offene Sinn «nd die gesunde Natürlichkeit, mit der heute bereit« Damen au« allen Kreisen, die Bemühungen obge< «annter Verbände unterstützen und an ihrem Werke Gesallen finden. Da« gesunde Fundament errichten aber auch alle die Tausende von Mädchen, welche heute i« Schulen und Werkställen Kleider machen und an dem künstlerischen Geiste dr» Entwürfe«, ihr Gefühl verseinern, an der gediegenen Technik und bei der Anwendung eine» guten Material« unmerk-lich, Schritt für Schritt, durch die Edelarbeit zum Edelsinn herangezogen werden. Diese Schule der Arbeit beruht aus einem schön« geistigen Heimatsinne. welcher die so vielgestaltigen, nationalen Talente der österreichischen Volksstämme sorgfältig behütet und zu vnfeinern sucht, welcher die Arbeitskraft auf volkswirtfchafilich fruchtbare Ar-beit«g»biete hinleilet und durch die Uebung erstarken macht. Wenn dann später wieder versucht werden sollte, den Pariser Modenflirt in die großen Wiener ve-»riebe hineinzutragen, dann werden unsere Kleider« former seine Reize richtiger taxieren, mit selbstsicherer Meisterschaft den fremdländischen Modesormen gegenüber treten, auch nach velieben und Gefühl allsällige Anregungen dem eigenen Wesen eingliedern. Rudolf Biuni & Sohn WLi Marburg Auftiäue nimmt entgegen: Peter Majdiä »Merkur* in CillL Cilli, Grazeretrasse 33. pfaff - Häbrnascbine SINGER SINGER «II«» ncti«*nte und VOIIUOIII IIKMINlC Ü&iiuiaNchln«'. jtUKcbiiieii crhiiKcit Sie nur durch tuiNoro l.üdrn, Unübertroffen im Nähen, Stopfen u. Sticken! Neueste Spezia!-Apparate! Niederlage bei :: Jos. Weren Manufaktur-Geschäft Cilli, Rathausgasse ^Poltfporhane Nr. 36.800 Ltm»Äuchdr«ikmi Celejai Erstellung von Druckarbeiten wie: » Iverke, Zeitschriften, Broschüren, Rechnungen, Briefpapiere, Ruverts, Tabellen, Speisentarife, Geschäfts-und Besuchskarten, Etiketten, kohn-listen, Programme, Diplome, Plakate Inseratenannahmeftelle für die Deutsche Wacht I vormählungsanzeigen, öiegelmarken Bolletten, Trauerparten, Preislisten, Durchfchreibbiicher, Drucksachen für Aemter, Aerzte, Handel, Industrie, Gewerbe, tandwirtschaft u. private in bester und solider Ausführung. ■ i:: Cilli, RathnuSliaffe Nr. s :: I IWVWSWW fe# 1 | Eingesendet. Matfnni'8 bewährtes Vor-uUUlli beugungsmittßl. 9 ■ Sauerbrunn Te»'e 8 flfttis-ljC Wacht Jlu«wfr 16 Grösstes Spezialgeschäft Cillis in Fahrrädern und Nähmaschinen. Lageren l>g>e». Schlüge), Vent!!«vtilii«ck>-, GrltTe, Breniajriinimi, L*nk»ta>i*eu, Glocken werden eingetauscht Gnnnninunng, Ho»enbaiter. <>el, liu?->in u. » w, Elektrische Taschenlampen uml Batterien. ItsafcnxMlilung 25 Kr. Belohnung demjenigen, der mir den Gemsbar ft den ich am Freitag den 11. d. M. verloren, übet bringt oder bestimmte Angaben macht, wo sieb derselbe befindet. Besondere Kennzeichen: etwas nach der Seite liegend, in Silberzwinge mit Gemskopf gefasst. A. Pcrissich, Cilli, Klrchplatz. Lose, Beriten und Akt in« werden zu 'tu höchsten Tsiceskursen xkmft und b-dehnt, MMM Josef Kojel & Co. Wien VI., Marlahüferstrasse 105. Ge*cblfts»telle d-r k. k. KIjskoiiIo' t-eri*". Schöne Wohnung mit 2 Zimmern, Köche samt Zu-gehstr, ab 1. Mai zu vermieten. Laibacherstrasse Nr. 17 bei Gregl. Nette und flinke jüngere Frau welche kocht und wäscht, als Bedienerin tagsüber gesueht. Lohn 18 Kronen und Kost. Anzufragen in der Verwaltung d. BI. 21719 Gesucht: Person di« einfsoh kocht, »II« hlln-lieh^n Arbeiten ▼errichtet «nd die Aufsicht Ober fduf (7—14 Jahre »It») Kinder führen kann, irr Zeit entsprechendepamarnen Haoshn'lf&lirt. Ar-tr&t't', wenn möglich mit Bild, unter 21722 an die Venealt nne d. BI. bis 120 cm Breite werden gelegt in der Plissieranstalt C. Bfldefeldt, Marburg, Herrengasse 6. Auswärtige Aufträge schnellsten*. Es wird freundlichst ersucht, d s Seiden-Musterbuch rflekzuerstatten, da es wahrscheinlich irrtflmlichnrwoisn vergesse» wurde. Modewaren Versandhaus Cilli, Kaiserwilhelmstrasse Nr. 3. ZI. 5077/VI 262. am Hauptplatze Nr. 2 ist ab 1. Juli zu vermietsn. Auskunft erteilt der Eigentümer Jobann Josek. Sonniges, schönes, möbliertes Zimmer wird ab 15. März von einem Ftäulcin gesucht. Erwflnscht wäre auch ganze Verpflegung. Briefe an Julius Vidor. Marburg, „Stytta,'-DampfinQhle. Für einen sechsjähiigrn Knaben wiid ein Kostplatz «»sucht. Adresse in der V rwaltuog des Blattes. 21722 Achtung ! Grösste Auswahl in Herren-, Damen- und Kinderschuhen. Militärschuhe stets auf Lager. Massige Preise. Solide Bedienung. Stefan Strasek Erstgrösste Sc^uhniederlage u. Erzeugung Schmiedgasse 21218 Kassierin umsichtig, wird aufgenommen im Manufakturgeschäst von Eck-Weg-schaider in lladkersburg. Kundmachung. Der Landesausschuss bringt hiemit fflr die diesjährige Vor- und Sachsaison in der L indeskuranstalt H o h i t s c h - S a u e r b r 11 n n ja einhundert ermässigte Plätze zur Ausschreibung. Gesuche um Gewährung von BadebegQnstignngen für die am 1. Mai 1916 beginnende Vorsaison sind bis längstens 15. März I. J., für die am 1. September 1916 beginnende Nachsaison bis längstens 1. Juli I. J. beim steier-mäikischen Latidesatissciiusse einzubringet1. Durch die Verleihung von BadehegQnstigungen entsteht kein Anspruch aur die Absolvieruug der Kur im heurigen Jahre, da infolge des Krieges der fortlaufende Betrieb der Kuranstalt fflr Privatparteien nicht unter allen Umständen gewährleistet werde« kann. Bemerkt wild, da s B<»debegi!nstigungen nur unter d^r Bedit gung erteilt werden, dass die Kurgäste in Anstaltsgebäuden wohnen. Weitet8 kommen in der Znit vom 1. Mai bis Ende September 1. J. in Wildbad-Sanatorium Tobelbad 50 Freiplätze fflr je 3 Wochen z ir Ausschreibung. Die Gesuche hielör sind bis längstens 15. Mäiz I. J. beim Lsndesausschusse einzubringen. Sämtliche Ansuchen um ermäßigte, b> -ziehungsweis» freie Fläfze, in den beiden Bädern rnflssen mit einem ärztlichen Zeugnisse, einem Armuts-, beziehungsweise Mittellosigkeitszeugnisse und dem Nachweise der Zuständigkeit iu einer Gemeinde Steiermarks belegt werden. Nach dem vorbezeichneteu Termine einlangende Gesuche können nur iu he onderen Atisual nisfällcn t erslcksichtigt werden. Graz, den 18. Februar 1910. Vom steierraärkischen Landesausschusse. Allen lieben Freunden und Bekannten, welche ihre aufrichtige hetzliche Teilnahme anlässlich des Ablebens unseres lieben, herzensguten Gatten, bez. Vaters, Schwiegerund Grossvaters, des klirrn Karl Sabukoschegg durch das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte und die Kranzspenden bekundeten, sprechen wir an dieser Stelle unseren innigsten Dank aus. Cilli, am 25. Februar 1916. Familie Sabukoschegg. f)ruckso^tcii l'fttti i» «atuaen Ptttfm VereinsbuchdrurKerei „Celejn" Cilli. ^erba d»ys Unterphosphorigsaurer «ur «l» mit »»»» «de. dn »-»u««ait- Kalk-Ilhcit-Sirii!» Seit 46 Jahren ärjtlicb erprobt und empfohlener tflruftfirup. Wirkt idili imloienb, buftenfttilrnb, appetitanregend. Befördert Verdauung und Ernährung und ist norictaiid) geeignet für Blut- und Anochenbildung insbesondere bei schwäiblicken A>ndern. Preis einer Flasche 2 K 50 h. per Post 40 h mehr für Packung. sr.Hi)lZ-MAW< jUIIUSHERBABNV A>,rvucnys Aromatische Essenz. Seit 48 IaKren eingeführte und e r p r o b t e schmerzsts Ilende u»d mustr lnä > lende Einreibung Linde« und beseitigt schm.r»hafte Zuilänc>e in d n Gelenken und Muskeln sowie auch nerpdse «chmer^e«. ferner vorzüglich bewährt als belebende« und stärkendes Mittel bei groben Anstrengungen. für KaMmuni » ernt«. Preis einer Flasche 2 K, p-r Post 40 ii mehr für Packung. AM" Aus der III. Internat. Pharmazeut. Ausstellung mit der grasten goldenen Medaille prämiiert. "W Alleinige Erzeugung und Hauptversand: l»r. llcllumnn'N (Herbabnys Nachfolger) Apoth«*k»* ,,Zur Barmherzigkeit", Wien, Vll/I, Kaiserstrasse 73—79. täglich. — Depots bei den Herren Apotbekern in Cilli, Teutsch>Landsberg, Feldbacki, Gonodi», Graz, Kindberg, Laidach, Liejen, Marburg. M>ueck, Pettau, Na'ker^b.i>g. Ran», ^"inhiiefe'rvgiftttB. Windückmrciz. Woliaberg. ©tfrri'tteitunn, Verwaltung. Dtuck und Lerlag: Berein-buchdruckerei .Celeja" in Eilli. — Verantwortlicher Leiter: Guido Echi5!o.