^Wi. /^' ^ Nr. 146. prHnnm«lat!°n«pl«<«: Im somplolr »n^' fi. II, hall,,, st, z 50. YUr bll Znfi«llnn» «n« K»n4<. hnlbj. NN ll. Vllt b«« Post g«n,I. sl. >5, halbj. 7 «>V^ ^. ^titag, 1. Iuli. wj«b«h,Inn,lN P« Zelle 8 l» 1881. Amllicher Theil. Gesetz vom N. Iuni 188t, betreffend Gebilrenerleichterllng bei der Lonvertierung von Hypothelarforderungen. Mil Zustimmung briber Ha'user del Reichsrathes sinde Ich llnzuurdlN'N wie folgt: § 1. Die Fmanzvetwaltung wird ermachtigt, den Hypothekar-Crcditanstaltrn, Sparlassen und den unler offentlicher Velwallung stehenden oder zur o'sfentlichen Rechnungslcqung veipflichteten Fondeu und Anstalten, welche die Eonvertielung von Hyvothelar.Dallrhens' forderungeu in sulche zu eiucnl geringcren Zinsfuhe verzinsliche Forderungen vovneliincil, bezichungsweise den dabei brtheiliglen Hypothekarschuldneru und den Cedentcn solchcr Furdcrungen die 3iachsicht der fur die a,'' Anlass drr Eonvcrtierlmg auszustellenden Schuld< und EessionioUlkulldcn cnlsallendcn Scalageburen bis auf den Vrttag dcr von jcdem Bogrn zu cntnchtendcn festen Grbiir von 50 lr., dann dcr aus Anlass dcr Einverlcibung dirser Urkundeil zu cntrichtcnden Ein-traaungsgeburen zu gewahren, wenn durch eine solchc Conurrtierung einc dauerndc Herabsctzimg des Zins-fufjfs der bcziiqlichen Hypolhekavforderuugrn ohnc gleichzcitisse Elhohuilg dcs KapitalKbrlraqes und dcr nebst deu Zinsen zu entrichtenden Ncbrngeburen erfolgt. In Ansehlmg der aus dicsem Anlasse fur die zu convertielcude Forderuna auszustellenden Li)schllngsqllit-tunqen laun dic Nachsicht der hicsilr enlfallcndcn Scalagcbur insoweil gewa'hrt wcrden, als dcr zu lo-schende Bctrag drn neu cinzuvcrleibenden Vetrag nicht iibelsteigt. § 2, Un! diese Nachsicht habcu die betrcsfenden Fonde und Anstalten, bezichungswcise die Hypothetar- schulbner, unler Geibrinqung der erforderlichen Nach- weise binnen langslcns 30 Tagen nach erfolgter Aus- . » fertigung der betlcffenden Urlunden bei den lcitendcn » Finanzbehiirden unmittelbar oder imWege einesSteuer- » amtes einzuschreilen. » Die ausschliks,lich zum Zwccke dieses Nachwrisrs » beigebrachten Glundbuchsauizilge und Ulkundenabschrif-V ten find stemftrlfrei, insulanqe hievon kein anderer als » der in dem gcgenft arligen Paragraphe bezcichnctc Ge-» branch gemacht wird. M 8 A. Die Willsamkcit dieses Gcsehes beqinnt mil M dem Tage der Kuudmachung und dauert bis 3Isten » Dezember 1885. »_________ > Ieuilleton U Die geopferte Hand. > Pariser Polizeiroman von F. du VoiSgobey. ^ (8!l. ssortschunss.) Der Schlussel hattc sich czeranschlos im Schlosse umgedreht und die Damr war' im Innern des Hauses verschwunden. Maxime ware qern mit einqctreten, aber die Thur hatte sich rasch wieber geschlossen. c^.< 55 ^'^ ""'^ ^luglnblicke rathlos und unent. schlossen stelien. Plo'tzlich brant, ein leichtes Germlsch zu semen Ohrru, ein Gewusch von Schritten, das vom Emqange der Stras;e hcvkam. Er sah hin und unterschicd dcutlich drci Manner, welche in der Avenue de Ailliels sftazicren giengen. Es schien ihm noch eine lleine schlanke Gestalt dort zu sein, welche sich naherte, lndem sie an drn Maucrn der Strasie Ioufsroy hin-schlich. Maximcs Gedanlen nahmen sofort eine andcre Richtung. Er erinnerte sich ftlijhlich. dass Mitternacht vor-ubcr sci, dass dic Vkwohncr dieses eleganten, aber ruhigen Vlerlels sichcr frilh schlafen gsa.ana.en warcn und dass er lcine Hllfe zu crwaNen habe. wcnn man ihn anqreifcn sollte. Und dicse Manner, wclche am Eingangc dcr Strafte sich helumtrieben, sahen ganz sn aus.' als crwarlelcn sie ihn, und sie lhaten'das N^wiss nicht in c^nlcr Msicht. , ..O." saqle sich Maxime, ..hcltte mich die Un-velannle hierhrlacsuhrt, um m,ch in eine Falle zu ' ,7"'^ Die eine der dunllen Oeslallen lommt heran« den E?w^"^ W" mulhia. und seine wenig beruhissen-^lwag,u,gen bestimmien ihn lcineswegs, zu siie'hen. Im Gegcntheile, er beschloss, seiner peinlichen Un-gcwissheit ein Ende zu machcn nnd gieng der Gestalt entgrgcn, die ihm mit leise,, Schritten niiher kam. Er sah die Gestalt emes Knabcn. Er hatte noch nicht drci Schritte genmcht, als er, mit leiser Stimme gcspro-chen, die Worte: ..Gchen Sie uicht von der Stelle. Herr Maxime, ich bin es." ,Wer ist das ,,ich"?" fragte er, sehr crstaunt, bei seincm Namcn gcnaimt zu werdeu. Man anlwortete ihm nicht, aber er sah nun, im Schein der Strahenlaternc eine drrifachc Reihe Metall. llwpfe blitzcn und qleich darauf erlannle er den Knabcn. ,.Georg!" ricf cr. ,.Lausst du mir drnn ubcrall in den Wcq?" ,,Vltlc, nicht fo laul, mem Herr," fliisterte der Knave. ,Was brdeutct denn das?" ,,Das bedeulct, das man Ihnen dort unten auf-lauert, um Sie zu bcraubcn u»d —" ,,Was lveisU dcnn du davon?" ^Ich habe die Sftchdnben plaudern hb'ren. Ich gieng hmtcr ihneu her und sic nahmen sich nicht vor mir in acht. Es find drci Manner, denen es ein Vergnugcu ist, cincn Vunlbergchenden zu tiidtcn." ,,Du krnnst sic also?" ,,Von Anschcn, ja. Sic lunqcrn den ganzen Tag an drr Aarri^e dc (5uiccllcs unchcr und dort spiele ich dcs Sonnlags." ..Vah, wcnn sic die Nbsicht ha'tten, mich zu be-rauben, so wurden sie schon hicr scin, und du sichst, sie nahcrn sich nicht." »Wcil die Stra§e Iouffroy bcwohnt ist. Wenn sie einen Ucberfall wagten, da brauchlen Sie nur um § 4. Mit dem Vollzuge des Gesehes ist der Fi. nanzminister beauftragt. Schijubrunn, am 11. Iuni 1881. Franz Joseph m. p. Taafse m. zi. Dunajewfli m. p. Se. k. und k. Apostolische Ma^estat haben mit Mer-liijchstcr Entschlirhung vom 2tt. Inni d. I. dem Pra-sidenten des Baucomitis fur das lwhmische Landcstheatcr in Prag, Dr. Franz Ladislaus Rieger, taxfrei den Ordcn der eiscrnen Krone zweilcr Klasse, dem Nurqer. mcister dcr LandcKhcmvtstadt Prag. Omilian Skram-lit, das Comchuilrcuz des Franz>Iossph'Ordens, dem Landcsausschllss'Bcisiher und Intrndanten des bbhmi-schcn Landeslhealers, Dr. Ialob Skarda, dem Landed ausschuss-Beisiher Ernst Theumer und dem Pro< frssor der Architektur an der deulschen tcchnischcn Hoch« schnle und Lritcr des Vaues d?s bb'hmischcn Landcs-theaters, Joseph Zitek, den Ordcn der eisernen Krone driltcr Klassc mit Nachsicht dcr Taxen, dem Vurger-mc>slcr"SlcUvei trctcr Dr. Thomas Herlly. den Stadt-rachen Dr. Ludwig Vendiener und Karl Ncu« reutter sowie dem Sladlrathc und Viccpra'sidenten dcs Vaucvmilcs fiir das liohmische Landcslhcater. Dr. Robert Nittinger, das Rltlcrllcnz dcs Franz-Joseph-Ordens, dann dcn Sladtrathcn Hcinrich (ickert, Joseph Kandert, Ferdinand Vadis, Iohauu Vl»e des bu^e,lichen Grenadicrcorps Weuzel Pctzold das goldcue Verdicnstlleuz mi: der Krone, und dem Vii'ger u»d Hausbcsitzer Adalbert Rubricius das goldene Verdieilstkreuz allergna'digst zu verleihen geruht. E r k e n n t n i s s e. Das l. l. llniidrSstcrich! Wim als Prrssgrricht ha! ans Nntrag der l. l. SlaatSnuwallschast lllaii!,!. t>ass drr InhaU der Nr, 11 der . l^, bcsslundc', und Hal nach H ^!»Z St. P. O. daS Vcrbl)t dcr Wrilclvrrbrcitlina. dicjrr Drncllchrist ausgrsprochcn. Das l. l. Landcssscricht l>ls Strassslricht in Prast Hal ans Antrag drr l. l. Ttaaisanwallschnfl mit dcn Ellcnntnisscn vom 15>. Iuni 1881. Z. Nvl!«» und Uli;?Z, dic Nritcrvcrbrrilnnn drr Zeitschrift ,,PoIi«il" lAl'cidmlSaabc) '.'/s. 160 vom 11. Iuni 1881 wrsirn dcs Artifels ,/^om ^onfiscationsapparllt" nach tz !'.00 Sl G., dann dcr Zcilschrist ,,!^9 Illas)'" V/r. 6 von, 12. Iuni 18«1 wcgcn deS Arlilcls ,,(1u ^»^ iidorklni?" nach 8 <»5 » St. G. verbotcn. Nichtaintlicher Theil. In vergilbten Bliittern. Der «Mahrisch-schlesische Correspon-dent" Nr. 145 vom 27. Iuni d. I. bring! nach. stehenden Nrtikel: Es ist ein melaucholisches Veschaft, in verstilbten Alattern zu wuhlen. Manchmal indessen Hal es doch sein Gutes. Fort und sort braust die Klage an unser Ohr, bass das Cabinet Taaffe lew Programm habe, das Parlament aber steril sei. Ift cs da nicht naturlich, dass wir nach vergilbten Vla't. tern greifen, um in suhen Erinnerungen zu schwelgen an die scho'ne Zeit, da das Ministerium Auersperg, das eigenste Eabinct der Verfassungspartei, am Ruder stand; da das erste direct gewahlte Abgeordnetenhaus, in bem die czechischrn Abgeordneten noch nicht er» schienen waren, machtig und frei walten lonnte sur das Wohl der Voller. Kann es ein edleres Vergnilgen geben, als zu blattern in den Iournalen jener Tage, sich ins Gedachtnis zuruckzurusen, wie damals Mllch und Honig durch die Spaltcn sioss, die heute dem Eabinct Taaffe gegenu'ber von Galle uberstriimen? Um dieses Vcrgnua.cn in vollem Mahe gcniehen zu kiwnen, greifen wir nach den Osterartikeln jener Tage. In Osterartileln ist man wohl geneigt, nuld zu urthcilen, ja die Dinge in rosigem Lichte erscheinen zu lassen. Oreifcn ivir zuna'chst zum ^Neuen Wiener Tagblatt", OstcraNikcl !87<.<: ,,Das Charalteristische uxserer Epoche ist. dass im Volte die Begeisterung fllr das freiheitliche Ideal zu fchwinden beginnt. . . Wir wollen gar nicht von den reactionaren Tendenzen der Regierungen sptechen, son» dern von dem Indifferentismus, der die GemAhtftim-mung der 9lcg>eltcn brherrscht. Um wahr zu sein, niussen wir zugcben. bass die reaction5re Stimmung in den tonangebenden Klassen der Gesellschaft eine Hinl2ng» lich slarle ist, um den Regicrungen alle reactionsren Anstrengungen zu ersparen. . . Dic lostbaren GesLhe find vorhande,,. aber cs fehlt der edle Inhalt. In den Partciprogrammen hallen die alten liberalen Schlag-worte wilder, aber die Worte haven nicht mehr die Vrdcutung, die ihnen einst innewohnte. . . Die Ursache diescr Erscheinnng mag nicht ausschliehlich in drn socialen und wirtschciftlichen Vcrhaltnissen gesucht wrrden, aber die socialen und wirtschaftlichrn Vcrhaltnissr haben daran einen grosien Anthcil. . . Und Weil man sich nun nicht mehr glucllich suhlt. Weil man die wirtschaftlichen Ve« dingungen dcs Liberalismus verlannt hat, zreift man zuruck zu den alten Formen..." Hilfe zu rufen oder an einer Thilr zu lauten, e« lame sichcr jrmaud, wahrend dort unten in del Strahe de Villers der Weg breit ist und wenig Hiiuser daselbst stehen. Deshalb erwarten sie Sie dort." «Was soll ich lhun? Ich habe leine Lust, die Nacht hier zu verbringen. Und wenn ich ans andere Eude der Strahe gehe, so werden sie mir nacheilen." ..Sie werden Ihnen folgen, aber Ihnen nichts anhaben, so lange ich bei Ihnen bin." ,,AH, bildest du dir ein, bass sie sich vor einem Kinde furchten werden?" ,,Nein, aber sie wisscn, bass, wenn sie Vliene machten. uns zu nahe zu kommcn, ich ohneweilers in cin Ease laufen wuide, das nicht writ von hier entfernt und bis zwci Uhr morgens geoffnet ist. Ich habe Freunde dort, iibrigens lenne ich hier alle Welt." ,,So weiht du auch, wem dies Haus gehbrl?" fragte Maxime. auf dasjenige deutcnd, in welches die Unbelannte eingetrclen war. «Ncin, es ist noch nicht lange vermietet und ich dachle nicht daran, darnach zu fragen. Wenn Sie wollen, so sage ich cs Ihnen morgen. Nber gehen wir jetzt. Es ist die hochste Zeit." Maxime sand, bass dcr Knabe nicht unrecht habe unb scin Plan besser sei, als rin anderer. ,,Wohlan, grhen wir," sagte er. ,,Wir wollen sehen, was diese Wegclagerer beginnen werden, welche uns dort unten bcwachcn." Georg fieng an zu laufen. Abe's, anstatt voraus-zulaufcn, hiclt er sich an dcr Seile Maximes. drr sich endlich auch zum raschcn Grhen geliolh'gt sah, nicht ohne noch cincn lrhtcn Blicl auf das Haus der Un» bclannlen geworfen zu haven. llaibachcr Zeitung Nr. 146 1248 _____1. Iuli 1881. Die ..Deutsche Zeitung", das Organ der Fort-schrittspartei. brscha'fNgt sich in ihrem Osterartikel mit den Neuwahlen fur das Abgeordnetenhaus, die damals bevorftanden. Sie halt der Verfassungspartei ein langes Silndenregister vor und schlieht mit den Zeilen: «Die Wahlorganisation nach der biSherigen Scha-blone hat sich uberlebt. Die Wahlagitation muss nach Parteien, nach wirklichen Parteien organisiert wer-den. Wir diirfen das Voll nicht durch eine Ginigleit, die nicht befteht, beliigen und irrefllhren. Wir milssen ihm zeigen, dass wir zwei Parteien find." Ach! das klingt alles recht traurig und triibselig. Nehmen wir die ,,Neue freie Presse" jener Tage zur Hand; das ist Evangelium; da herrscht lautere Wahr-heit. Also «Neue freie Presse", 13. April 1879, Oster-artilel. Wir lesen: «Sobald die lurze Ruhe der Festtage voriiber ist. geht die im Iahre 1873 gewshlte Vollsvertretung zum lehtenmale an die Penelope-Arbeit, an der sie durch die ganze sechsjiihrige Legi slativ-periode gesponnen... Wollten wir heute die Oeschichte dieses Abgeordnetenhauses schreiben, welches so viele Hoffnungen erweckte und so we-nige erfullt hat —sie lviirde mit der festlich-frohen Stimmung des Tages schlecht harmo-nieren . . . Wie aber ist die Auferftehnng aus der wirtschaft li chen, politischen und morali-schen Nothlage, in der wir uns befinden, zu be-werkstelligen? Was haben wir zu thun, um uns dem Marasmus zu entwinden, dem wir all-gemach oerfallen find?... Der Iersetzungs-process, welcher sich in den lehten sechs Iahren inner-halb der Verfassungspartei vollzog. ist untrennbar mit der Geschichte des Ministeriums Auersperg verlnupft . . . Nei jeder neu auftauchenden Frage erschien eine neue Constellation der Fractionen. Manner, die in der einen Sache Schulter an Schulter gefochten haben. beka'mpften sich in der anderen bis aufs Messer. Das Resultat aber war. dass am Schlusse der Session eine regj erungsfa'hige Majoritst nicht mehr be stand . . . Das lange zuruckgedrangte Bedurfnis nach Frieden, Wohlstand, matericller Entwicklung und Stockung des Vollseinflllsseb auf die offentlichen An-gelegenheiten pocht ungestilm an die Thore des Parla-mentes! ..." Wir trauen unseren Nugen kaum! Keine Spur von der Gliickseligleit, die wir in den Iournalen der Aera vor Taaffe zu finden hofften! Doch vielleicht war am Charsamstag 1879 schlechtes Wetter und hatte bloh die Aussicht auf die verregneten Feiertage die Federn der Leitartikel so v!z und en 66ti^il ihr ganzes Pulber gegen das Ministerium Taaffe verschossen, bis sie endlich in einer ihrer letzten Nummern die Integritat deb Fortbestmides dieser von ihr bestgehassten Regierung zugestehen musste. Nachdem die bisherige Taktit dem genannlen Blatte zu keinen Erfolgen geholfen, beliebt dasselbe in anderer Weise zum Angrifte zu schreiten. indem e« dem Gesammtministerium dadurch an den Leib zu riicken oersucht, dass es ein einzelnes Mitglied des-srlben herausgreift und an diesem Proven seiner dia-lettischen Kraft, seiner polemischen Feinheit ablegt. Der erste, welchen die ,,Neue freie Presse", wie sie selbst sagt, ,,nicht schmilht", aber in ihrer Art ,.dar-stellt und schildert" (l). ist der Finanzminister Dr. Ritter v. Dunajewsli. Ohne sich viel mit sachlichen Eriirterungen abzumuhen, fuhrt die ,,Neue freie Presse" nicht nur alle ihr tribularen inneren Factoren gegcn den verfehmten Minister in das Treffen, es milssen auch politische Gespenster von auhen her schrectllche ,,Cs scheint mir aber doch, als liimen sie uns zuvor." «Teien Sie unbesorgt. Sie werden schon stehen bleiben. Sehen Sie die zwei Laternen hier vor uns. mitten auf der Strahe? Das ist ein Wagen. Er ist leer, denn er fahit im Schritt. He, Kulscher! Hun-dert Sous Trinlgeld!" Bei diesem Ruf peitschte der Kutscher auf seine Pferde und hatte sie im nachsten Augenblick an den Rand des Trottoirs gelellkt. Oeorg ijffnete den Wagenschlag. ,,Steige mit ein," sagte Maxime. «Ich kann dich hier nicht allein mit diesen Spihbuben zuruck-lassen." ^Fnrchten Sie nichts. Mir werden sie nichls thun. Und srhen Sie, sie geben die Iagd auf. sie kehren um. Sie haben eingesehen, dass der Streich misslungen ist. Sie fahren nach Hause, nicht wahr?" ,.Ia, Strahe de Chateaudun 99." ..Horen Sie, Kutscher? Gute Nacht, Herr. Ich laufe nach der Strahe Cardinet. Meine Grohmutter wird heftige Angst ausgestanden haben." ,,Ich danle dir, Veorg," rief Maxime. in den Wagen springend; ,,du hast mir einen grohen Dienst erwlesen, du hast mir vielleicht das Leben gerettet. Ich bin eincr grohen Gefahr entgangen und ich werde mich daran erinnern. Und das Armband auch," fugte er leise hinzu, ..denn ich fange an, zu muthmahen, dass der beabsichtigte Ueberfall hauptsachlich dem Schmuck der ihrer Hand beraubteu Diebin gelten sollte. Aber der Streich ist missgluckt, denn noch habe ich da2 Armband!" (Fortlehung solgt.) Lalbacher Zeltung Nr. 146 1249 1. Iull 1381. Schatten in das in diesem Blatte schwarz in schwarz gemalte Nachtbild hereinwerfen, um den..Generalstabs-chef der jehigen Richtung" in den Sand zu streckcn, es werden die beiden benachbarten und befreundeten Grohma'chte Deutschland und Nussland geaen Se. Excel-lenz aufgeboten. Wahrlich, viel Ehre fur einen ein-zelnen Minister! ,,W»r haben — fchreibt die ..Wiener Nbendpost" vom 28. v. M. — die von der ,.Deutschen Zeitung" erst jungst wieder gegen uns erhobenen Angriffe und Verda'chtigungen zuriickgewiesen und insbesondcre der Veschuldigung gegeniiber, es sei ..Mclhode der ..Wiener Abendpost", anla'sslich der Prager Excesse die Deutschen als die Schuldigen, als die Provocierenden hinzustellen, das genannte Blatt aufgefordert, daruber Rechenschaft zu geben, in welchen Lleuherungen der ..Abendpost" etwa diese ..Mrthude" zum Ausdrucke gelangt sei. Die ..Deutsche Zeitung" ist uns die Ant-wort darauf vollstandig schuldig geblieben. Dies die Methode" des Fortschrittsorganes." Ueber die Stellung der Rumilnen in Sicbenbiirgen. Die ..Pol. Corr." vcro'ffentlicht in Nachstehendem den telegraphisch avisierten Hirtenbrief, welchen der rumanische Erzliischof.Metropolit Miron Roman an die Siebenburger Orzpriester erlassen hat. Derselbe lautet wie folgl: ..Einigen faljchen Annahmen gegen-liber, die — wie ich vernehme — immer mehr. und zwar insbefondere in den Tagen der Wahlen derNeichs-tagsabgeordneten um sich greifcn, dra'ngt mich mem Gewissrn und meine hochftriesterliche Stellung, der ge-liebten Geistlichkeit und den Glaubigeu meiner erzprie-sterlichen Diocese zu wissen zu geben. dass ich an der in Hermannstadt im Monate Mai abgehaltenen ru-munlschen polilischrn Conferenz weder miltelbar noch unmitlelbar theiluahm und dass ich mit dem Beschlusse jener Conferenz, wclcher sich auf die Pafsivitat der Siebenburger Rumanen bci den Abgeordnetenwahlen wie auch mit den, in das Programm der gefammten Rumanen aufgenommenen Punlte, welcher sich auf die Helstellung der Autonomie Siebenburgens bezirht, nicht e inversi anden bin. Diese zw'ei Punlte des erwahnten Conserenzbeschlusses find die Negation der factischcn Nechtslage und nur geeignet, unsere Loyalist, unseren Patriotisnnls und hauptscichlich den Wert der rumanischen Intelligenz zu compromittiercn und unsere Lage noch zu erschweren; wogegen wenn wir uns fest auf die bestehende staatsrechlliche Basis stellen und in loyaler Weise den Raum benuhen, der uns gegeben wurde, wenn wir im constitutionellen Leben eine ener-gische oder lluge Activitat entfalten, wir uns jene Uchtung verschaffen lunnen, die uns als einem histo-rischen und compacten Volke des Laudes zulommt, und wir die culturellen und nationalen Intcressen unseres Voiles sowohl. als seine materielle Wohlfahrt heben und sichern lonnen; und zwar umsomehr, als nach meinen persiinlichen Erfahrungen in den hiiheren mahgebenden Kreisen diesbeziig-lichnochniesPecielleZeichensovielenWohl-wollens wahrzunehmen waren, als eben in lehterer Zeit. Ich weih es gewiss. dass vicle von den vorzuglichsten und besten Sohnen der ru-manifchen Nat,onal,tat mit mir in Betracht des eben dargeleqlen Principes einer Meinung find, und gerade dieser Umsland berechtigt mich, die Hoffnung hegen zu liiimen, dass die Solidarita't. welcher em bedeulender Theil der Rumanen auf dem Hermannsta'bler Congresse grohe Opfer gebracht hat. verwirllicht werden wird. jedoch nicht auf Grund der Beschliisse dieser Conferenz, sondern auf solch sicheren Grundlagen, welche fahig sein werden, unsere spcciellen Interrfsen in volligen Einllang zu bringen mit den allgemeinen Intercssen des Staates. Uebr',gens ist mein Wunsch und das Ziel dieses meines Ciiculars lein anderes, als der geUeb-ten Geistlichleit und den Gla'ubigen meiner DiScese eine sichere Information uber die Lage zu geben, auf dass sie sich jeder dahin abgeziclten Prcssion. die Glau« bigen von der Ausilbung ihrer polilischen Rechte fern« zuhalten, widersrhen." Im weiteren fordert der Metropolis die priesterlichen Aemter auf, seinen Hirtenbrief zu verlautbaren. Vom AuSland. Aus Vulgarien liegeu bereits Berichte llber die Wahlen vor. welche fur die Sache des Filrsten gilnstig lauten. Wie aus diesen Berichten hervorgeht, find niimlich in den wichtigsten Stadten Bulgariens, wie in Sofia, Varna. Rustschuk. Sistowo u. s. f. durchwegs solche Deputierte siir die grohe National, versammlung gewa'hlt worden, welche das Programm des Fiirsten Alexander angenommen habcn. In Nilo-poll und Nahova wurden die muselmiinnifchen Wahler seilens der Opftusitionellen mit Oewalt an der Ab-stimmung gehilldert. wudurch Streitigleiten enlstanden. Um ernsten Unordnungcn vorzubeugen. verhangte General Ereilroth iibcr die genannten zwe, Sladtc den Velagerungszustand. Sonst herrscht in ganz Bul-garien Ruhe. Der franziisische Senat hat das Nrmee-Nvancementsgeseh angenommen, und die Kammer votierte das Marinebudget. — Aus Oran wild ge« meldet: Sftione berichten, bass Vuamema gefanqene Zuaven und Chasseurs hinrichten lirh und nur 33 Spa-nier, worunter 7 Frauen. verschonte. Buamema be-findel sich allein mit seiner Escorte in Tismulin. Seine Contingent fuhrten die Beute nach Hause. — Nach einer Meldung aus Rom wurde der Erzbischof in Algier, Allsmand'Lavigerie, zum apostolischen Administrator in Tunis ernannt. Der ..Agence Havas" zufolge hat der Bey von Tunis sich bestimmen lassen. jein Ministerium des Aeuhern ganzlich aufzulilsen und den franziisischen Ministerresidenten ausschliehlich mit der Pflege der internationalen Angelegenhciten der Regentschaft zu betranen. Die amllichen Schriftstiicke des lehtc,en werden die Unterschrift tragen: ..Der von Sr. Hoheit dcm Bey filr die auswartigen Angelegenheiten dele-gierte Ministerresident Roustan." Aus Paris versichert man, bass Russland , den Machten den Entwurf einer Collectiver'lalung inbelreff der Ereignisse in Vulgarien mitgethcilt habe. Der Entwurf spricht sich fur den Finsten Alexander und fur das bulgarische Volk in gleich gunstiger Weise aus und hofft, dass es gelingen werde. das Land zu beruhigen und vor Anarchic zu bewahrcn. ImenglischenUnterhause stellle am 2^sten Iuni Gladstone den angelundigten Antrag und er-llarte, die Regierung wcrde auher der Landbill nur solche Bills, dle nicht Anlass zu einer starken Contro-verse bietei,, durchzubringcn suchen. Gladstone theilte mit, das Parlament werde anfangs August geschlossen werden, dies ha'nge aber von der lKrledigung der Land-bill ab. Der Antrag Gladstonrs wurde angenommen und die EinzcllielathlMg der Landbill mit Arlitel V forlgeseht. Auf cine Anfrage Cowens anlwortete Dille, bei gcwissen Eventualilalell diirfte der gleichzeitige Nb-schluss der Handelsvertrage mit Spanien, Italien und Portugal fur den britischen Handel eine grohe Wichtig. leit haben. Das ..Journal de St. Piters bourg" be-mcrkt zu den englischen Rcclamationcn in Washington gegen das Treiben der Fenier: ..Regierung und Pu» blicistit Ellglands vertrelen gegenwartig gegenilber den Vereinigten Staaten die These von der Solidarita't der Nationen gegen jel,e Verbrechcr, welche die ver-alischeuungswiirdigstcn Thaten begehcn unter dem Deck-mantel ..polltischer Verschwdrung", der man Straf-losigleit sichern will, wie immer auch die betreffenden Kllndgebungen beschaffen sein und wie fern auch die Opfer dcr Sache stchen mijgen, welche belampft wer-dcn soll. Diese These der Solidarity, welche jene des Fortschrittcs und der Humanitat ist, halten wir seit Iahren aufrccht. und es hat uns dies von Seite der ..libcralen" Organe der englischen und continen-talrn Prcsse zahlreiche Angriffe eingclragen. Dessen-ungeachtet gcwinnt diese These immer mchr Nnhanger und wild endlich auch die Widerstrebendsten uber. zeugen." Das ..Dresdncr Journal" verijssentlicht eine Ver» ordnung des gesammten Ministeriums vom 27. Iuni, giltig filr ein Iahr vom 29. Iuni ab, wonach auf Grund des Socialisten-Geskhes Personcn, von denen eme Gefahrdung der offenllichen Ruhe und Sicherheit zu besorgen ist. der Aufenthalt in Leipzig und dem Bezirle Leipzig unlerfagt werben lann. Hagesnemgkeiten. — (Schuhe oder Sties el?) Da» ist die Frage. welche nach einer Wiener Correspondenz der ^Bohemia" seit lingerer Zeit in der Armce erilrtert wird. Die Stiefel scheinen den Sieg ilber Schuhe da« vontragcn zu wollen, aber in der Praxis haben sie sich wieder munches Misstrauensvotmn zugezogen. Nuch der lehte von der Commission dcS FML, Baron Vibra ent» wurfene Rcformschuh hat nicht alien Anforderunnen entsprochen und neue Neformprojccte musstcn in Er-wagung aezugen werden. Seit April dieses Iahres tagt nun in Wien eine vom Neichslriegsministerium zusam» menberufene Commission unter dem Vorsihe des Herrn Generalmajor Hempfing, bestehend aus dem Obersten Iohann Eolen v. Grasern als Vertreter des Neichs» KriegsministeriumS, dem Oberften unb Regimelilscom-mandanlen Alrxander Mayer des t>3. Insanlericregi' mcnts und Otto Fuchs drs 17. Insanterieregimcnts. Oberstlieutenant Nilter v. Theuerlauf. Commandanten des 3. Kaiser'IiigerbataillonS. Major Ritter v. Steinih. Commandanten bes l l. Feldjagerbataillons. Militcir» Oberiiitendantcn Josef KrauSzler. virr Hauptleuten und einem Rcssimentsarzt. ferner drm Director dcr Heeres' schuh-Cmlfcctionsanstalt Plilsch, und dem Redacteur del ..Schuhwarcn-Isitung" Kosler als Sachverstcindigen zur grimdlichcn Durchberathuna und Erlcdigung dieser An-gelegenheit. Die Commission ist bcreitS zu bem Ncsul. tate gelangt, rs cmpfehle sich. den Stiefcl aus der Armee z» verdannen und die Trupprn lediglich mit Schuhen auszurusten. Allch die von den Truftften eingrlangten Relationen haben sich fast durchwegs bis auf einen ge» ringen Procentsah filr Schuhe und gcgen Sliefel aus-gesprochen. Durch die Militiirattaches der fremden Ge» sandschaften waren der Commission auch Proben der Geschuhung fast ftmmtlicher europaischen Armeen iiber-mittelt worden; merlwurdigerweise zeigte sich als die leichteste und nettefte Fuhbrlleidung die oer russischen Nrmee, Die Sitzungen der Commission, benen das Reichs-Kriegsministerium seine oollste Ausmerksamleit zuwendet, werden im Laufe des nschsten Fruhjahrs beendet jein und werden die entsprechenden Versuche bann der Armee iiberlassen werden. — (Ein Vlih im Tanzsaal.) Montag nach-mittaas entlud sich plshlich in dem eine Viertelstunde von Wicner'Neustadt entfernten Orte Neudlirfel an der Leitha, wo eben das Kirchweihfeft begangen wurde, ein fchweres Gewitter. Ein Blihstrahl schlug in die k:wpp am Leithci'WirtShause ausgestellte ttletterstange, von da durch das Gesimse des Hauses in den im ersten Stocke befilidlichrn Tanzsaal, langs ber Seitenwand durch die innere Ecke des Spiegels, ttidtete den davorftehenden lbjahrigen WirtschastsbesiherK.Sohn Josef Kettenbrunner lus Ncubbrfel, fuhr schrag gegen dle Langenfront del pauses, merkwurdigerweise durch die nur hier geschlos-enen Fcnfter nach auhen und abermals durch die Wand ,n das ebenerdige Extrazimmer, um da zu verschwinden, Lowohl der Tanzsaal wie alle Locale lvaren von GLften llbervoll, Es herrschte Entschen und grbhte Verwirrung; oie Anwesenden hielten sich an den Wiinden fest oder lagen unlrr den umgesturzten Tischen und Sesseln, Zum Gllick hc>< der Frncrstreich nicht grzundet. Kurz vor dem Glihschlagc hattcn die Hunde cntsehlich aeheult. Im ganzrn find etwa achtzig Personen l2ngere Zeit bewusst-los geblieben; die Wirtin Anna Sumritsch wurde an der Hand erheblich getrossen, als fie eben einem Gafte den Stlihl zureichte, cine betrachtliche Zahl erlitt germ-grir Verletzungrll Der 14jahrige Bauerssohn Anton G0H und die 10j5hrige Hliuslerstochter Marie Nuss-baumcr, beide aus Neubdrsel. liegen fchwer verletzt ba» nieder. Nil dem Getsoteten ift auherlich leine Wundstelle merlbar- am linlen Obcrschenlel aber ift besjen Hose queruber wie abgeschnitten." — (Vergistung burch Oefrornes.) In dem Hause Kizn!gsgllssl> Nr. l l zu Pest befinbet sich die Gefrornenfabril des Franz Kralil, von welcher die meisten O-afitiers in der Umgegend das Vefrurne ve-ziehrn. Sonntag nachmittags nahmcn circa 24 Personen, die im gcnannten Hause wohnen, von Kralil Vesrornes, und noch in brrsclben Nacht wurben hievon circa zmanzig von Uelilichleitei'. Kliimpsen und Ohnmachtsansallen be» fallen Sofort wurden Aerzte herbcigeholt, denen es erst nach stundenlangen Vemlihungen gelang, den Kranten einige Linderung zu verschaffen, einige derseloen be-sinden sich schon am Wlge der Vessrrung. Nach Nussage dcr Aerzte enthelt entweder das Gefrorne derfaultes und verschimmeltes Obft, over waren bem Gefrornen gewisse Vestanbtheile beigemengt, um eine schbne Farbe hervorzubringen, welche ber Gesundheit schlldlich find. — ( S e h m a f ch i ne.) In Ibnlbping in Schwe. den wurde in letzter Zeit eine Sehmaschine erfunden, welche durch ihre grohe Leistungsf^higleit allgemeines Aussehen hervorruft. Die Maschine foll unter Leitung eincS Mannes direct nach dem Manuscripte jehen, nicht mehr Raum als ein einsacher Schriftlaslen einnehmen und ihre Arbeit mit zuverlassiger Slcherheit in viermal lllrzerer Zsit, als ein Mensch dieselbe zu leisten imftande ift, verrichten. Auch daS Ablegen des Sahes erfolgt viermal so schnell dutch die Maschine als durch Men-schenhand. Der Sah selbst lann in sechs verschiedenen Schriftarten ausgesuhrt werden. Locales. — (Inspicierung.) Am 22. v. M. beehrte der Herr Landesprilsident die hiesige Lehrerinnen-Vildungs-anstalt und am 27. v, M. die hiesige Lehrer»Bilbung»» cmslalt mit seinem Vesuche. wobei der Herr Lanbes. prgstdent ben praltischen Neifepriisungen an biesen An-stalten liingere Zeit beiwohnte. — (Siingerfahrtber philharmonischen Gese llschaf t.) Der Mannerchor der philharmonischen Gesellschaft oeranstallet Sonntag. den 3. Iuli, eine S5ngrrfahrt. als dcssen Ziel diesesmal das romantische Raiblerthal mit seinem prlichtigrn See und der Predil ausersehen wurden. Das Programm dieses UusflugeK, an dem sich zu betheiligen alle Mitglieber der Gesell-schaft sowie uberhanpt alle Naturfreundr, auch wenn dieselben nicht bem Gesellschaftsverbande angehttren, ein-geladen find, ist folgenbes: Absahrt vom Sudbahnhose um halb 6 Uhr morgens mittelft Srftaratzug. Nnlunft in TarviS um 8 Uhr frilh. Von bort 3°hrt um halb 9 Ilhr mittelst Wagen nach Raibl, Anlunft daselbft um halb 10 Uhr vormittags. hierauf Spaziergang nach dem Raiblersec unb cms ben Predil und wieber zuruck nach Raibl. Um 1 Uhr gemeinschaftliches Mittagsmahl im neuen Speisesaale des ..Tourlstenhauses". Nach Tilth zwanglose Liedertafel, Um 6 Uhr abrnds Ruckfahrt nach Tarvis, um 9 Uhr Absahrt vo» Tarvis und um halb 12 Uhr Anlllnft in Laibach. Die Kosten der Theil-nahme belragfn silr die Fahrt nach Tarvis hin unb zuruck 3 si., fur die Fahrt von Tarvis nach Raibl und zuruck 1 si. das Diner in Roibl (zu vier Vilngen ohne Getrilnle) 1 fl. also in Summa D si per Person Dieses billige Arrangement und die wundttvollen Nntur.' Uaibachcl Zeituug Nr. 146 1250 1. Iuli 1881. schtinheiten dieser reizenden Partie im Vereine mit der Erinnerung an den so uberaus gelungenen vorjclhrigen Aussiug nach den Weihenfelser-Seen werden nicht ver. sehlen. recht zahlreiche Theilnehmer anzulocken, Alle, welche diese Fahrt mitzumachen wunschen. find gebeten, dies in der Handlung des Herrn Karl Till bis liing-ftens Samstag, den 2. Iuli mittags. anzumelden. — (Wohlthiitigleitsconcert.) Zum Besten des Pensionsvereins der iisterreichischen Militarlapell-meister findct morgen abends im Kosler'schen Brau» hausgarten ein Concert der vollstandigen MuMipelle des ^6. Infanterieregiments miter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Czerny statt. Das Concert beginnt um ii Uhr; im Falle ungunftiger Witterung wird es auf Samstag, den 9. Iuli, verschoben. — (Der Komet.) Der gegenwartige Held des geftirnten Himmels, der in Lai bach unseres Wissens zum erstenmale am Donnerstag, den 23. Iuni. wahr-genommen wurde. benimmt sich dem hiesigen Publicum gegenuber entschleden writ weniger sprSde als in Wien. Wshrend er sich nHmlich der neugierigen VevSllerung der Residenz. die ihn allnachtlich, mit allen msglichen optischen Hilfsmitteln bewaffnet. erwartet. bisher kaum zweimal in seinem vollen Glanze zeigte, so dass man in Wten uber sein malitiSses Versteckenspielen bereits ernstlich ungehalten ift und ihn schon mit vSlligem Igno« rieren bedroht. war der Komet in Lai bach bisher so liebenswurdig. sich in den verstossenen acht Tagen seiner sichtbaren Existenz, mit Ausnahme von 2. hochstens 3 nicht ganz wolkenfreien Niichten, allabendlich in seiner ganzen Gloire zu pra'sentieren und die wohlverdiente Aufmerl-samkeit fur sich in Anspruch zu nehmen. Wer ihn zu beobachten wunscht, findet ihn von halb 10 Uhr abenos an ganz leicht mit freiem Augc auf dem Horizonte ober den Steiner Nlpen. Besonders schiin, noch bis lauge nach I Nhr morgens war er in scheinbar unvera'ndertcr Stellung in der versiosseuen Dienstagsnacht (vor dem Peter> und Paul-Festtage) zu sehen. Auf der Wiener Sternwarte gelang erst in dieser Nacht die eiste voll« gunftige Veobachtung, so dass cine Zeichnung des Kopfes des itometen angefertigt werden lonnte, Adjunct Palisa g>bt daruber folgende Mittheilungen: Aus dem Kopse gehen drei hellere Strahlenbuschel aus. welche ursvrung. lich die Angabe von den zwei Schwcifen auslommeu lichen Diese Annahme war aber einc irrige. Um den Kern des Kometen schwebt ein dunllerer Naum, hiuter welchem eine glasglockenfLrmige hellere Lichtpartic er» scheint. Neben dieser ist eine shnliche, seitw5rts ver« schobene Lichtpartie zu sehen, welche man in dieser excen-trischen Stellung nur auherst selten zu beobachten Ge-legenheit hat. — (Buchdruckerverein.) Anlasslich der alljclhrlich ublichen Gutenbergfeier unternimmt der Laibacher Buchdruckerverein im Falle gunftiger Witterung nachsten Sonntag, den 3. Iuli, mit dem Morgenzuge der Rudolsbahn einen gemeinschaftlichen Ausfiug nach VeldeS. — (Laibacher Iitherclub) Am verflos. senen Samstag und Sonntag machte der Laibacher Iitherclub einen Ausstug nach Stein und von dort nach Domschale, wobei derselbe in beiden Orten llcine Con» certe veranstaltete. In Stein spielte der Club Samstag abends vor sehr zahlreichem Publicum im neuen Cur-haussalon. wahrend er sich in Pomschale am nachstfol-genden Abende inmitte einer grsheren Gesellschaft in den Localita'len der H. Wencel'schen Restauration HSren lieh. — (Ertrunken.) Der am verstossenen Sonn« tag im Laibachsiusse nachst der Einmiindung des Gru-ber'schen Kanals beim Baden ertrunlene IHiihrigeSchnei-dergeselle hieh Anton Koiccik, war aus Oblak gebiirtig und stand beim hiesigen Schneidermeister Lulas Modic (am Seilergang Nl. 5) in Arbeit. — (Einbruchsdiebstahl.) Im Pfarrhause zu Neuohliz im Gerichtsbezirle Lack wurde am Sonntag, den 12. v. M., w5hrend des vormittagigen Gottesdien-ftes durch Nufsprengung des Hausthores und einer Zim< merthure in die Wohnung des dortigcn Pfarrers Herrn Franz Lavri^ eingebrochcn und hiebei von dem unbelannt gebliebenen THLter Silbergeld im ungefthren Betrage von 15 fl. geftohlen. — (Gemeinoewahl.) Bei der Neuwahl des Gemeindevorstandes der Ortsgemeinde Kraxen im Be-zirte Stein wurden gewa'hlt: Ium Gemeindevorsteher der Grundbesiher Josef Podgor^ek von Kraxen und zu Gemeinderiithen die Grundbesiher Josef Uranler von Verh. Vincenz Strulelj von Kompole, Lulas Us von Berh und Franz Strukelj von Kraxen. — (Die Ernte-Aussichten.) Dem vom k. k. Ackerbaummisterium diesertage oersffentlichten amt-lichcn Berichte uber die Ernte-Aussichten in Cislei-thanien nach dem Stande vom 15. Iuni b. I. find folgende Vinzelnheiten zu entnehmen: Seit dem letzten Berichte von Anfang Iuni ergab sich als Gesammtwir» kung wechselnder, meist kuhler Temfteratur und reichlicher Niederschlsge eine nicht iiberall nachtheilig gewordene Verlangsamung der Vegetation und Stiirung dcr Feld-arbeiten. Die Ernte. geordnete gewa'hlt. Von diesen gehoren 198 der live-ralen Partei. 68 der Unabhiingigkeitspartei. 69 der gemahigten Opposition, 0 find parteilos unb 7 Na« tionale. Rom, 29. Iuni. Vom Erzbischof Sembratowicz, dem Weihbischof von Lemberg, und dem lateinischen Bischof von Mostar geleitet, find 450 Pilger aus Ga» lizien. der Herzegowina, Bosnien und Dalmatien an« gelommen. Morgen werden 300 czechische Pilger er« wartet. In den lehten zwei Tagen find zahlreiche lroatische. slovenische und polnische Pilger einzeln hier eingetroffen. Paris, 29. Ium. Dem ^Temps" zufolge hat die in Salda eingeleitete E»quLte ergeben, dass die Alfacompagnie von der drohenden Vefahr durch die Milita'rbehorde benachrichtigt und aufgefordert worden war, ihr Personal entfernen zu lassen. — Der «Ti-ligraphe" sagt, General Farre habe beschlossen. eine besestigte Postenlinie vor Geryville zu errichten. Es wird versichert, Buamema habe die Auslieferung der Gefangenen gegen Lo'segeld ungeboten. Konstantinopel, 29. Iuni. Das Ultheil in dem Processe wegen Eriliordung des Sultans Abdul Aziz wurde heute gesallt. Neun der Angellagten. na'm-lich: Mithad Pascha. Mahnmd Dam'at Pascha, Nliri Damat Pascha. Fahri Bey, Ali Bey, Nedjib Bey, Mllswpha Pehliwan, Mustapha Djczairli und Hadji Achmet wurden zum Tode, Said Bey und Riza Vcy zu zehnjahriger Zwangsarbeit venlrlheilt. Konstantinopel, 29. Il,ni abends. Die tur-kischen Iournale melden, dass eine tiuklsche Fregalte und zwei Corvclten nach Kreta abqegangen find, von wo sie mit der dort befindlichen Corvette «Muzaffer" nach Tripolis absegeln werden. Die directe Cvllvention mit Griechenland wird morgen oder Samstag miter-zeichnet werden. Tunis. 29. Iuni. Der Bey befahl die Entsen. dung von 1200 Mann nach Sfax zur Verhinderung der Agitation und Kriegscontrebande. Vier franzo'sische Kriegsschiffe lreuzen zu demselben Zwecle im Golf von Gabes. Verftorbene. Dcn 28. Iuni. Maria Gcrmovses, TchneidcrSwltwe 70 I,. Schcllenburgnafse Nr. «. Lunacnudem insolge chronischer Vrustwassersucht. — Lambert j^oal. ttlasercr. 36 I.. Erschilp una dcr Kriljte. — Iuhann Vrate. Arbeitcrssohn. 1'/. I., Riimer. strahc Nr. 15. Vrandwundcn. Dcn 29. Iulli. Ursula Dovi. Magd, 27'/, I.. Kuh. thai Nr. U. Gchirnlahmuna. Den 30. Iuni. Franz Vransberger, Locomotivfuhrer. 58 I,, Wiciierstrafie Nr. 15, Lungenblutung. Lottoziehung vom 28. Iuni: Prag: 76 55 70 56 41. Meteorologische Bcobachtungen in Laibach7 n ^ t: ^ Z « - » ^»^ r ' ^ W zz z u W 7U.Mg. 7:<7 90 4-15 6 windstlll bewiillt 30. 2 ^ N. 737 68 i ^21 6 NO. schwach bewiiltt 0 00 i) . Ab. ?:l8 92 -^16 0 O. schwach hciter Vormittags bewiillt, nachmittags Ausheiterung, sternenhelle Nacht. Das Tagesmlttel der Wtlrme 4> 17 7°, um 13' unter dem Normalc. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vambero. Curse an der Wiener sorse vom 3U.Inni 1881. (N°ch dem°fficiellen Cur«blatte) Veld Walk ««pl«r«nt«........7720 7735 SM«r«nt«........78- 7815 Voldrente.........93 70 93 90 Uos«. 1854........122 50 123 - ^ 18S0........13275 133 25 . I860 (zu 100 fi.) . . 13450 135- , 1864........17550 176- Un«. Prll«olf««U.........13 25 1975 Priimienanl. der Stadt «l«n - - 129 -VonaU'Reaull«rung««Los« . . 11.V25 —' -Domanen'Pfandbrltse . . . 143— 144 — Oesterr. Ochatzichelne 1381 nick. zahlbar.........— — — — Oefterr. Schatzscheine 1882 riick- zahlbar.........101 25 10150 Unaarische Goldrente . . . .117 50 11770 Ungarische Gisenbahn-Nnleihe. 134 50 134 30 Unaansche EisenbahN'NnIeihe, Cumulativftulle......134 50 134 80 Unlehen dcr Stadtgemein>e Wicn m ^. »......l0l 75 l022b Gruudentlastungs-Obligatiouen. O«ld Ware VSHmen.........105 50 106 50 «<«b«ssterre.«ahn .......178 25 173 75 DonllU.Dampfschiff..»esellsch<»ft 617 - ttl!< — Ellsabcth-Wcstbahn.....209' - 210 - Ferdinands'Nordbahn . . . .2462—2463- Veld Maie Franz.Ioseph.Vahn .... 19675 197 50 Valizischt llllrl-Uubwia-Vahn . 340 25 34" 75 Kaschau-Oderberger Vahn . . 15175 152 25 Ltmberg.Hzernowiher Vahn . 180 75 181 25 Lloyd. Gesellschllst.....696 - 69« - vefterr. 3lorbw«ftbahn .... 224 50 225 -Ut. L. . 249 - 249 50 Nudols.Vahn.......16625 16675 LtaaUbahn........36? - 3i750 Eiibbahn.........12825 12675 Iheih.Vahn........24950 250 Ungar.zaliz, «erblnbuna«bahn 168 25 166 75 Ungarilche Nordoftbahn ... 164 75 165 25 Ungarische Ncstbahn .... I7l 50 172 Wiener Tramwalj-Gesellschaft . 2l)6 - 206 50 Pfandbriefe. «ll«.Sft.Vobencreditanft.(l.<»d.j 116 25 116 50 , . . (i.«..«.) 1K2 25 102 80 Oeslerreichlsch. ungarische Vanl 102 70 102 90 Un«. Vobencrebit.Inst. (V.-V.) 99 50 100 — Prioritiits-Obligationen. lilisabeth.V. 1. Em.....100' 100 25 Ferd.'Nordb. in TUber . . . 10550 l0« — Gtlb W«« Franz'Iofeph.Nahn .... 102 - 10325 «al. Tarl.Uudwiz.V. 1. «m. —'-. .--— Oesterr. Norbwest.«ahn . . 103— 103 50 Blebenburger Vahn .... 9120 9140 Btaatsbahn 1. Em..... i?g . 179 - Viibbahn z 3«/,...... 132— 138 75 . ^ li'/«...... lib- 11bbt> Devisen. Aus beutsche Pl»lle.....57 ._ 57.^ London. lurz« Slcht .... us 90 11705 Parl«..........45,5 4g,g Noten .... 5? . - , 57 . Ob . V