Nr. 126. «H,,»z„f.?.H'.H,«V.7'3"' Meustag, 5. Ium. ««"- "ö,^lR«.r:.^„°.?^"" ««^ 1,883. Amtlicher Theil. Ee. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Gutsbesitzer und Vicepläsidenten der Triester Handels« und Gewerbekammer Johann Vucelichv. Aieliz als Ritter bes Ordens der eisernen Krone dritter Classe in Ge-lniißheit der Ordensstatuten den Rilterstand ullergnä« ^sft zu verleihen geruht. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 23. Mai d. I. de>, Pfarrer in Vira.cn Michael Uuterpertinger zum Canonicus am Collegiatcapitrl in Innichen allergnädigst zu ernennen geruht. Conrad-Eybesfeld m. p. Am 1. Juni 1883 wurde in der l. l. Hof« und Staats« «ruckerci in Wien das XXVI. Stück des Neichsgesehblattes, vor-'aufig blos in deutscher Ausgabe, ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter "r, 77 das Gesch vom 23. Mai 1883, betreffend die Eröffnung von Nachtragscreditcn zum Voranschlage des l. l. Mini ,., sterwms des Innern für daS Jahr 1883; "r, 78 das Geseh vom 25. Mai 1883 über strafrechtliche Vo-y stlinlnungen gegen Vereitelung von Zwangsvollstreckungen; "l. 79 da>j Gesch vom 2Ü. Mai 1883, betreffend die weitere zeitweilige Einstellung der Wirksamkeit der Geschwornen-gerichte für den Kreisgerichtssftrengel Cattaro in Dal° maticn: Nr, 80 die Verordnung der Ministerien der Finanzen und dcö Handels vom 1. Juni 1883, betreffend die Aufhebung des 8 5 der mit der Verordnung der Ministerien der Finan« zen und des Handels vom 18, September 1857 (R. G. Äl. Nr, l75) eiugcsührten Vorschrift über das Zollverfahren sür den Verkehr aus den die Zollinic berührenden Eisen« bahnen und Einführung einer Instruction für die Zoll« organc, betreffend die Untersuchung der Lastwagen bczüg» lich ihrer Eignung zum Transporte von Zollgütern. („Wr.Ztg." Nr. 123 vom 1. Juni 1883.) Erkenntnis. Das k. t. Landesgericht Wien als Prcssgcricht hat auf Antrag der k. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass der Inhalt des >n der in Budapest erscheinenden periodischen Druckschrist „Telc< Phon" Nr. 21 vom 27. Mai 1883 enthaltenen Artikels mit der Mlchrlft „vor Taschendieben wird gewarnt" seinem ganzen schatte nach das Vergehen uach 8 ^l)2 St, G. begründe, und At nach § 483 St. P. O. das Verbot der Weiterverbrcitung dieser ^Nlckschrift ausgesprochen. Zugleich wurde die von der Sicher-Utsbehörde vorgenommene Beschlagnahme uach den 88 487 bis -?" St. P. O. bestätigt und gemäfz 8 37 P. G. auf die Ver« "Achtung der smsierten Ezeniplarc erkannt. Jemlleton. Der zerbrochene Sporn. Noinan aus dem Leben einer großen Stadt. Von Wilh. Hartwig. (U0. Fortsetzung.) 2 2. Capitel. , . Der Tod des Mrs. Parson traf Richard Iottrat ^le eiu vernichtender Blitzstrahl. Welche Hoffnungen Me er auf die Geständnisse dieser Frau gesetzt! Nun ^?r das alles zerstört, alles vereitelt und er stand , leder da, von einem Dunkel umgeben, das so dicht ^d undurchdringlich war, wie der Nebel, der an lesen, Tage über Stadt und Land ausgebreitet lag. Stundenlang verbrachte Richard, in düsteres Sin- 'kn versunken, in seinem Zimmer. .. Was sollte er jetzt thun? Das war die Frage, ^ er sich unaufhaltsam vorlegte. Plötzlich fprang er ^>- Er war zu einem Entschlüsse gekommen. Er wollte "'«sen Tag benutzen, um nach der Hauptstadt zu fahren "."d sich mit dem Polizeidirector berathen. Es musste ," entscheidender Schritt geschehen, diese Ungewissheit °" verscheuchen. » Der Zug aus Guilford fuhr in einer Stunde. ^ hatte also keine Zeit zu verlieren, wenn er ihn "°.ch erreichen wollte. Seine Vorsicht gebot ihm, un-Uehen den Ort zu verlassen, so dass niemand seine "vrueselcheit von Moorfield bemerken konnte. Die vor. Ulhafte Lage seines Zimmers begünstigt sein Vor- 3> l. Ueise öffnete er sein Fenster und blickte in den H,. el hinaus. Die jetzt in vollem Laube stehenden "ume und Sträucher warfen einen fo tiefen Schat- Nichtamtlicher Theil. Zur Lage. Die „Wiener Allgemeine Zeitung" er-örtert das Resultat der Landtagswahlen in Galizien und betont bei dieser Gelegenheit, wie nothwendig es sei, dass nicht bloß in Galizien, sondern überall in Oesterreich die nationalen Reibungen ihr Ende er° reichen. Sie schreibt: „I» Böhmen zeigen sich trotz alles Lärmens und Tobens doch Symptome einer Besserung, nur die Fanatiker in beiden Heerlagern schreien noch nach Kampf um des Kampfes willen, vielseitig wird doch schon von der Nothwendigkeit, sich zu vertragen, gesprochen. Es wird auch in Galizien nach dieser Richtung besser werden. In dem Augenblicke, da man im ruthenischen Lager die letzten Spuren des Panslavismus abstreift, wird man sich hoffentlich im polnischen Lager daran erinnern, dass in Galizien so wenig als in Böhmen oder in Krain eine Nationalität eine Vorherrschaft über die andere beanfpruchen darf. Der Spruch, der mit goldenen Lettern auf dem Wiener Burgthore steht, gilt nicht bloß für die Reichsgesetz, gebung, jedes einzelne Land muss ihn bei sich und für sich heilig halten." Die „Gemeinde - Zeitung" bespricht in einem leitenden Artik.'l die Auflösung des böhmi-scher, Landtages und bemerkt u.a.: „Offenbar gebürt dem Grafen Taaffe das Verdienst, die wahre Situation e»kannt und den naturgemäßen, naturnoth» wendigen Entwicklungsgang der Dinge in Böhmen vorausgesehen zu haben, als er zum zweitenmale das Staatsruder in seine geschickte Hand nahm." Die „Neue Preußische Zeitung" behandelt in ihrem Leitartikel gleichfalls die Auflösung des böhmischen Landtages, über welche sie sich folgendermaßen äußert: „Die Auflösung des böhmischen Landtages kann, so weit es sich um die Intentionen der Regierung handelt, nicht als eine Concession an eine Nationalität, sondern nur als eine politische Maß« nähme aufgefasst werden, zu der man sich, nachdem die Session doch ohnehin im nächsten Jahre zu Ende gegangen wäre, aus politischen Gründen schon jetzt entschloss. Man kann es einer Regierung nicht verargen, dass sie den Wünschen einer Partei, auf welche sie sich stützen muss, Rechnung trägt, zumal keine Aussicht vorhauden ist, dass die Gegenpartei die Schroffheit ihrer Stellung modificiere____Wohin das ten, dass ein Mensch mit leichter Mühe unbemerkt die Wiese passieren konnte. Nach einer sorgfältigen Umschau schwang Richard sich leicht aus dem Fenster, das er hmter sich wieder zuzog, glitt dann, nachdem er sich nochmals überzeugt, dass er nicht gesehen wor-den. in den Schatten des Haines und eilte an das entgegengesetzte Ende des Dorfes. Leichtfüßig wie er war und mit großer Physischer Ausdauer begabt, hatte er binnen kurzem die Eisenbahnstation von Guilford erreicht. Er lam daselbst in dem Augenblicke an, als das Rollen des Zuges von London hörbar war. Geschützt durch den dicken Nebel wusste er den Bahnhof gerade in dem Momente zu erreichen, als der Zug donnernd an dem Perron anfuhr. Es war ein Localzug, der zu unmittelbarer Rück-kehr nach der Hauptstadt bestimmt war. Auf dem Perron in der Nähe des Durchganges Posto fassend, musterte Richard Iottrat, da er ja doch bis zum Wiederavgang des Zuges warten musste, ohne Aufsehen ?u erregen, scharf die angekommenen Passagiere, die den Bahnhof verließen. Da plötzlich fesselte seinen Blick die Erscheinung eines schlankgewachsenen, jungen Mannes von schwächlichem Körperbaue, mit einem bleichen, aber schlauen Gesichte, das Richard auf den ersten Blick wiedererkannte. Er musste gewaltsam an sich halten, um sich nicht zu verrathen, denn dieser schlanke, bleiche Passagier, der ungezwungen und unverkennbar mit der Oertlich-keit wohl vertraut, über den Perron dahinschritt, war nie« mand anders, als jener listige Spion, den er an jenem dritten Morgen nach der geheimen, mitternächtlichen That von der Morgue aus verfolgt hatte und der ihm trotz all' seiner Wachsamkeit auf so raffinierte Weise damals entschlüpft war. Ahnungslos, wem er gegenüberstand, blieb der junge Mann unweit von Richard einen Moment auf Streben der Regierung gehen mufs, das ist, selbst wenn es ihr nicht gelingen sollte, eine Versöhnung der Parteien herbeizuführen, die nationale Gruppierung derselben in eine politische zu verwandeln. Man muss dahin kommen, dass, welche Partei auch immer Oberwasser habe, in den parlamentarischen Körperschaften sich nur politische Parteien gegenüberstehen, dass es sich darum, ob im Sinne der conservative»! oder liberalen Partei regiert werden solle, handeln müsse, nie aber darum handeln dürfe, dass die eine Nationalität durch die andere Nationalität unterdrückt werde, weder durch die rcichsräthliche, noch durch die landlägliche Legislation. Auch in Böhmen wird man die Dinge sich nicht zu der Frage, ob czechische oder deutsche Oberherrschaft, zuspitzen lassen dürfen. Die Deutschen tragen selbst die Schuld daran, das« nicht, wie das Magyarenthum in Ungarn, so das Deutsch-thum in Cisleithanien zum Staatsprincipe erhoben worden ist. Denn diesseits der Leilha wäre naturgemäß den Deutschen dieselbe Rolle zugefallen wie den Ungarn in der jenseitigen Reichshälfte, wenn sie es verstanden hätten, sich derselben zu bemächtigen und in dieser Rolle zu behaupten. Dazu hätte es bedurft, dass man die gemeinsame österreichisch-ungarische Staatspolitik ebenso unterstütze, wie dies von uugarischer Seite geschehen. Dies thaten aber die Deutschen in Cisleithanien nicht, uud hiedurch — wir erinnern nur an ihre bosnische Politik — thaten sie selbst den ersten Schritt zur Untergrabung ihrer Stellung. Mögen sie nun auch aus ihrer politischen Präponoeranz verdrängt worden sein, so wird doch weder in der Gesammtheit der cisleithanischen Rnchshälfle, noch in einzelnen Theilen derselben von einer Unterordnung des deutschen Elementes unter andere Nationalitäten die Rede sein können. Und vor allem gilt dies von Böhmen." Aus Klausenburg wi,d unterm I. Juni gemeldet: Se. k. und k. Hoheit Herr Erzherzog Albrecht mspiciette heute trotz des Rt'gellwetters die Truppen der hiesigen Garnison, rief bei diesem Anlasse den mit der großen silbernen Ta-pfelleitsmedaille oecorierlen Corporal Csorosba vom 51. Regiment vor die Front, belobte denselben für seine Tapferkeit uud beschenkte ihn mit einem Ducaten. Sodann ließ der durchlauchtigste Herr Erzherzog den mit der großen goldenen Tapferkeitsmedaille ausgezeichneten Fahnenträger Feldwebel Nagy vortreten, welcher sei- dem Perron stehen, gleich als ob er nicht recht wisse, wohin er sich zuerst wenden wolle, als der Stationsvorsteher herantrat und ihn lebhaft begrüßte. „Halloh, Sam," rief er, dem Ankömmlinge feine Hand entgegenstreckend und dieselbe schüttelnd. „Halloh, Sam, was führt Sie denn hierher?" „Die Dame, bei der ich diene, hat sich verheiratet," entgegnete der Angeredete, „und macht jetzt leine Hochzeitsreise. Da wollte ich die Zeit benutzen und einmal meine Mutter besuchen. Ich denke, es geht alles seinen gewöhnlichen Gang in Moorfield?" „So viel ich weih, ja." lautete die Antwort. „Aber Ihre Mutter und Mr. William sollen eben jetzt eine schwere Zeit mit dem alten Mr. Lancaster durchzumachen haben." Richard öffnete seine Augen weiter und Weiler hinter seiner blauen Brille. Ein schneller Gedanke durchblitzte sein Hirn. Un« zweifelhaft! Der Spion war Susannens Sohn, und das war auch der Grund, dass er in diese Sache ver« flochteu war, die der junge Detectiv auszuforschen sich zur Lebensaufgabe gemacht hatte. Die Locomotive gab ihr letztes Signal zur Ah, fahrt. Richard wartete es nicht ab, noch mehr von dem Gespräch der beiden zu vernehmen; schnell sprang er in den Zug, mit dem er auch glücklich binnen kurzer Zeit die Hauptstadt erreichte. Sofort nach seiner Ankunft eilte er nuch dem PoUzcigebäude, um sich seinem Chef vorzustellen, ob-gleich er diesen kaum noch zu dieser vorgerückten Stunde zu trcffrn hoffen durfte. Doch das Glück begünstigte ihn; ein dringendes Geschäft hatte den Polizeipräsi. denlen bis lange über die gewöhnliche Zeit in seinem Bureau zurückgehalten, er war soeben erst im Begriffe, sich nach Hause zu begeben. (Fortsetzung folgt.) klibncher Zcillmq Nr. 126 10ftft 5. Juni 18».'i. nerzeit die ihm anvertraute Fahne dadurch rettete, dass er sich dieselbe um deu Leib wand. reichte ihm die Hand, belobte ihn und erkundigte sich um seine Familie. — Der Obergespan Graf Esterhüzy, der Vicegesftan Gyarmathy, del- Bürgermeister Minorich und andere Notabilitäten hatten die Ehre, von Seiner k. und t. Hoheit zum Diner geladen zu werden. — Abends setzte der durchlauchtigste Herr Erzherzog die Reise fort. Von den Landtagen. Graz, 1. Juni. Graf Wurmbrand und Genossen interpellieren die Regierung inbelreff eines Aufrufes des Clubs der Rechtspartei an sämmtliche Landgemein« den»Vertretungen Ober- und Mittelsteiermarks wegen Unterzeichnung einer Sr. Majestät dem Kaiser an-lässlich Allerhöchstdefsen Anwesenheit zu unterbreitenden Huldigungsadresse. — Der Statthalter beantwortet die Interpellation dahin, dass, obwohl diesem Streben, gleichwie dem analogen von anderer Seite, unzweifelhaft nur die beste und loyalste Absicht zugrunde liegt, doch nur Eine Körperschaft, nämlich der steiermäi tische . Landtag, berufen erscheint, der Huldigung aller Ve« Völkerungsclassen des ganzen Laubes Ausdruck zu geben, und bemerkt hiezu, dass die von Gemeinden allenfalls beschlossenen Adressen seitens der Regierung ihrer Bestimmung zugeführt werden und dass es selbstverständlich keinem Auslande unterliegt, wenn sich die Oemeindevmstände der einzelnen Aeznke in den Orten, wo ein Aufenthalt Sr. Majestät des Kaisers stattfindet , zum Empfange Allerhöchstdesselben einfiude». Vom Ausland. Inbetreff der Zeitungsmittheilungen über eine kirchenpolitifche Vm wge an den preußischen Landtag verlautet, dass, wie in der „Nordd. ullg. Ztg." vom 21. Mai bereits hervorgehoben wurde, nunmehr mit Hilfe des Landtages eine einseitige Gesetzesrevision staltfinden soll. In der Note der preußischen Regierung vom 5. Mai sind bereits diejenigen Puukte be« zeichnet, in denen die Regierung die Befriedigung des religiösen Bedürfnisses ihrer katholischen Unterlhaueu jetzt durch die Landesgesetzgebung herbeiführen will. — Die „Kreuz-Zeitung" glaubt, dass eine Modifica cation der Anzeigepflicht, durch welche eine ausgiebige Seelsorge der katholischen Geistlichen erreicht werden soll, den Gegenstand einer demnächst zu erwarteuden lnchenpolitischeu Regierungsvorlage bilden werde. Das „Memorial Diplomatique" bespricht den diplomatischen Schritt Englands zu Gunsteu Armeniens und sagt: Es scheint, dass Gladstone sich der Verpflichtungen entfchlage» wolle, die für England aus der Abtretung Cyperns erwuchsen. Der Sultan ist entschlossen, Reformen für alle Provinzen zu octroyieren, und sieht nicht ein, warum er mit deu Armeniern beginnen sollte. Die Pforte hat Lord Dufferin bemerkt, es dürfe nicht den Anfchem haben, dass der Sultan bei der Ausfühning der Reformen dem Andrängen dieser oder jener Macht gehorche; er müsse vielmehr die ganze Initiative behalten. Das genannte Journal sagt Weilers: Die Pforte wolle es nicht zulassen, dass Englnnd in Kleiu-Asien in gleicher Weise vorgehe wie in Egyvten; sie wolle sich von England nicht düpieren lassen. Ebenso wenig als Gladstone in Iiland, könne der Sultan die Reformen in Armenien beschleunigen. Diese Reformen siud be« Aus der Jugendzeit des Erzherzogs Karl. gehalten in der feierlichen Sitzung der kaiserlichen Akademie der Wissenschaften am 30. Mai 1883 von Heinrich Ritter v. Zcitzberg, wirtlichem Mitglicde der taiserl. Aladcmie der Wissenschaften. (Fortsetzung.) Weniger genau sind wir aus dieser Zeit über den sonstigen Studiengang Karls unterrichtet. Wir hören bloß, dass er frühzeitig Iillius Cäsars und Polybios im Originale las; vermuthlich auch Tacitus. An diefe classischen Muster erinnert später sein gedrungener Stil. Aus der Kinder- und ersten Jugendzeit besitzen wir noch mauche Briefe Karls in deutscher, lateinischer, französischer und italienischer Sprache. Am liebsten schrieb er deutsch; denn deutsch war die Sprache, deren sich die Prinzen im wechselseitigen Verkehre bedienten. An seiner religiösen Bildung nahm die Grohherzogin lebhaften Antheil. Ein Zug echter Frömmigkeit hat ihn durch fein ganzes Leben begleitet, und dazu wurde selbstverständlich in der Kindheit der Grund gelegt. Vor Bigotterie hat ihn srin eigenes nesunbes Urtheil und das Beispiel seines maßvollen Vaters bewahrt. Im Alter von 16 Jahren trieb Karl das Studium der Geometrie. Karl erhielt auch ClavietNNterricht.Varu-Hagen von Ense hörte im Feldlager 1809 deu Erzher-zog Karl ..mit meisterhafter Geschicklichleit" auf dem Fortepiano phautasiereu. Fnchzeitia offenhalte sich Karls künftiger Beruf. „Hienn einmal dir Trumms gerührt ward, wenu beim schloffen, können jedoch nur unter einem mit den vorbereiteten Reformen für das ganze Reich zur Aus« führung gelangen. Diefer Moment ist übrigens sehr nahe. Aus Moskau schreibt man der „Wiener Zeitung" unterm 26. Mai: Der feierliche Einzug Ihrer Majestäten am letzten Dienstag war ein Freudeutag für das ganze Volk, von dessen Jubel man sich nur eiue Vorstellung machen kann, wenn man ihn gehört hat. Es kam keine Unordnung vor, obgleich die Leute von hier und aus der Umgegend zu Hunderttausenden die Straßen füllten. Als bei der Kapelle der Iberischen Muttergottes Se. Majestät der Kaiser vom Pferde stieg und seine Gemahlin in den Tempel führte, wo beide Majestäten in kurzem Gebete verweilten, herrschte e.ne feierliche Stille; der Jubel fieng aber in dem Augenblicke wieder an, als die Majestäten »hren Weg fortsehten. Rührend war es, als von der große» Tribüne des rothen Platzes zehntausend Kinderstimmen die Ma-jestä'ten mit dem Gesänge der Volkshynnie begrüßten. Endlich kam der Zug, welcher über zwei Stunden unterwegs gewesen war, im Kreml an. Die ersten Abtheilungen, aus denen die Asiaten durch ihre Co» stüme uud ihre Eigenthümlichkeiten hervorstachen, bogen ab, der Kaiser und die Hoheiien mit ihrem zahlreichen Gefolge stiegen vom Pferde, die Kaiserin mit ihren jüngeren Kindern und den Damen-Hoheiten ver< ließen die Wagen und begaben sich zur Hauptpforte der Kathedrale, wo sie von drei Metropoliten, welche von zahlreichen Erzbischöfen, Bischöfen und anderen hohen Geistlichen gefolgt waren, mit dem Kreuze, dem Evangelienbuche und mit Weihwasser empfangen wurden. Darauf trat die ganze kaiserliche Familie in die Kathedrale, in welcher seit vier Stunden die an der Procession nicht theilnehmenoen Spitzen der Behörden, Damen vom Hofe und Deputierten versam« melt waren. Reizend war die kleine Großfürstin Xenia Alexan-drowna (sie trägt den Namen der Ahnmutter Xenia, später Marfa Iwanowna, Gemahlin des späteren Pa> triarchen Filaret Nikititsch. Vaters des Zaren Michael Fedorowitsch), welche m>t ihren Eltern und Brüdern den berühmten Heiligenbildern ihre Ehrfurcht bezeigte. Dann begaben sich die höchsten Herrschaften in den gegenüberliegenden Dom zum Erzengel Michael, wo sie an den Gräbern der Zaren beteten, sodann in die Kathedrale zu Maria Verkündigung und zuletzt iu das Palais über die sogeuanute rothe Treppe, au deren Fuße sie vom Oberstmarschall der Krönung Fürsten Dolgorukow, vom Hofminister Grafen Worontzow-Daschkow, dem Oberhofmeister Grafen Orlow-Dawy-dow und dem Präsidenten der Krönungscommission geh. Rathe v. Richter empfangen wurden. Einen prachtvollen Anblick gewährte diese Treppe, auf welcher die Herren vom Hofe in ihren überaus reichen Uniformen geschart waren und zwischen denen die vergoldeten, mit Diamanten und Smaragden gezierten Stäbe der Hofmarschälle und Ceremonienmeister im Sonnenglanze funkelten. Am Mittwoch fand in der Orufcheinaja Palata, der alten Schatz- und Waffenkammer, die Einsegnung der Reichsfahne statt. In dem mittleren Saale dieses Gebäudes war ein Altar errichtet, und lag neben dem-selben auf einem Tifche die von dem Maler Balaschow ausgeführte Fahne. Sie ist auf besonders dazu be- Schalle kriegerischer Musik Soldaten in Reih nnd Glied vorüberzogen oder wenn vom Kriegswesen, von Schlachten und Belagerungen die Rede war da gieng dem sonst stillen Fürstenkinde das Herz auf, da zeigte es ungewöhnliche Lebhaftigket." Es ist dies umso wun-derbarer, als Leopold, sein Vater, kein Freund des Militärs war und seine kleine toscanische Armee zuletzt ganz ausa/löst hat. Als Kaiser Josef — so lautet eine bekannte Erzählung — im Jahre 1776 zu Florenz war, stand der kleine Erzherzog als Schildwache vor den Gemächern des Kaisers. Auf die Frage, was er denn hier mache, entgegnete Karl: „Ich bewache meinen Oheim." Josef umarmte feinen Neffen und ernannte ihn zum Oberswl uud Inhaber des Regimentes Lo> thrilM'n, welches seit dieser Zeit beständig dem Erz-Herzoge gehörte. Diese Hübsche Anekdote mag im wesentlichen auf Wahrheit beruhen, nur mit dein Unterschiede, dass sich Josef ll. nicht 1770, sondern das Jahr zuvor in Florenz aufgehalten hat und dass die Verleihung des Regimentes Lothringen mit diesem Vorfalle nicht im Zusammenhange stand. Vielmehr gab hiezu der am 4. Juli l780 erfolgte Tvd des Prinzen Karl von Lothringen, des Inhabers jenes Regiments den Anlass. Maria Theresia wünschte, dass das Regiment für alle Zukunft den Namen des Prinzen beHallen sollte; aber sie erreichte bei Josef II. bloß, dass dasselbe dem dritt-gebornen Sohne des Großherzogs, der den Namen ihres unvergeßlichen Schwagers führte, verliehe» wurde. Der lleiue Oberst wurde zu Florenz in seiner neuen Uniform abgebildet und tms Porträt Maria Theresia übersendet. „Sie werden gesehen haben", fügte Leopold in eimm Schreiben an feine Mutter bei, „dass sein stelltem, in der hiesigen Saposchnikow'schen Fabrik schön ausgeführtem feidenen Doppelstoffe von goldgelber Farbe gemalt und stellt den Doppeladler, um< geben von den Titelwappen, welche auf Lorbeer- und Eichenzweigen ruhcn, dar. Die Fahnenbänder, von blauer Seide, zeigen in Goldstickerei die Jahreszahlen 862 (Gründung des Reiches durch Ruril). 988 (Einführung des Christenthums durch den apostelgleichen Großfürsten Wladimir), 1497 (das byzantinische Erbe, Annahme der byzantinischen Wappen, unter Iwan III, dem ersten Zaren) und 172 l (der Kaisertitel). Auf der Fahnenstange erhebt sich der Doppeladler aus emailliertem Silber. Die heilige Handlung vollzog der Obergeistliche der Garde, des Heeres und der Flotte, Vashanow, welcher eine kurze, aber passende Rede hielt. Darauf fchlug Se. Majestät der Kaiser den ersten Nagel ein, worauf die anwesenden Großfürsten durch die weiteren Nägel das Fahnentuch an dem Fahnenstocke befestigten. Anwesend waren außer den Majestäten und ihrer ganzen Familie die Hoheiten, alle Generale nnd Flügel« adjutanten, viele Herren vom Hofe u. a. Donnerstag begannen die Herolde ihren Umritt, wählend die Ceremonienmeister in vergoldeten Kutschen zu den Botschaftern und Missionschefs fuhren, um ihnen die feierliche Einladung zur Krönung zu überbringen. Die Herolde trugen die übliche Tracht, deu Wap< penrock aus Goldstoff mit dem auf Brust, Nück>n u»d den Schultern eingestickten Wappen, auf dem Haupte dcu purpurrothen, breitlrämpigeu Hut (das Skiadiml der byzantinischen Hostracht) mit den Federn iu de>' Reichsfarbcn und den silbernen, vergoldeten Heroldstab. Jubel rief es hervor, als der stattliche Großfürst Wladimir die ersten Exemplare der „Bekanntmachung" eigenhändig vertheile. Das Volk riss sich um die sehr elegant im Buntdrucke ausgeführten Bekanntmachungen, von denen die Staatsdruckerei 20000 Exemplare hergestellt hat. Sie zeigen oben die in blau dargestellte Chiffre des Kaifers, von der goldenen Andreas-Kette umgeben, daneben Verzieruugen mit den kaiserlichen Wappen' figure» uud unten das in roth gedruckte kleinere Reichs-sieget. Der Rand ist sauber in Buntdruck ausgeführt und die Schrift flavonifch. Aus Kopenhagen wird über die Audienz einer Bauern-Deputation beim König berichtet: Die am 20. Mai abgehaltene ..Volks' Versammlung" hatte 34 Bauern dazu ausersehen, dem König ihren Beschluss kundzulhun, dass die vom Folkelhing an das Staatsoberhaupt gerichtete (aber bereits ablehnend beschiedene) Adresse die volle Zn-stimmung des VoltVs habe. Da der König aber mir 12 Abgeordnete jener Versammlung iu einer Privat' audienz empfangen zu wollen erklärte, fo stellten M denu auch nur so viele im Schlosse Amalienborg ein< Ihr Sprecher verlas die Adresse, welche von dem Verlangen nach Entlassuug des Ministeriums spricht. Der König verlas dann eine Antwort, welche folgendermaßen lautete: „Ich habe mich mit der auf einer Versammlung in Leire am Sonntag angenommenen Resolution bekannt gemacht und habe die Herren empfangen, urü Ihnen zu fagen, dass nur des Volkes gesetzliche V"-tretuug — unter der ich beide Kammern des Reichs" tages verstehe — Recht hat, im Namen des Volkes zu sprechen. Resolutionen, betreffend Handlungen meiner Gesichlsausdruck geistvoll ist; auch habe» wir alle» Grund, zufrieden mit ihm zu fein, da er fehr fleW uud feinem Alter entfprechend verständig ist. Es >" wahr, sein Aeuheres ist zart, und er ist es auch "' der That. Aber seine Gesichtsfarbe hat sich gebessert, und obwohl er nicht sehr wächst uud schwächlich isl» so beklagt er sich doch iiber nichts, hat Appetit u"" Schlaf und ist sehr heiter. So hoffe ich, dass mit d^ Zeit sich alles geben wird." Noch in eine andere Combination wurde dania»" der Name des Erzherzogs Karl mit dem des P'inz^ Karl von Lothringel! gebracht. Durch des Ichlere" Tod war der Statthalterposten iu Brüssel erledig und Maria Theresia hatte schon seit Jahren diese e»^ trägliche und glänzende Stelle ihrer Lieblingktochte Marie Christine und deren Gemahl dem Herzog Alb?! von Sachsen»Teschen zugedacht. Indem sie nun diel^ Amt ihreu Kiudern wirklich übertrug, wurde die St" eines Statthalters (Locumtenens) von Uugarn, wel« Albe.t bisher bekleidet hatte, frei, mch Maria The"'^ beabsichtigte, dieselbe einem der Söhne des Oroßye zogs von Toscana zu übertragen. Allein LeoP" meinte, seine Söhne seien noch zu jurig; cr riell), e>>^ weilen die Stelle eines Locumtencils seinem ^^ .,/ dlM Coadjutor von Köln, Maximilian zu Übertrag ' E.st Wenu dieser dereinst dem Kurfürsten folgen tw" möge man einen feiner Söhne in Betracht ziehen, ) zwar erlaube er sich diesfalls auf Karl hinzu"? ...K Indessen ist es zur Verwirklichung dieses Pl"' nicht gekommen. Maria Theresia staib bald daN"' und in dem Josefinischen Einheitsstaate fand stcy '» einen erzherzoglichen Locumtenens lein Raun,. ^ Laibacher Zeitung Nr. 126 1089 5. Juni 1883. Negierung, die von anderen Versammlungen gefasst Horden, haben für mich keine Bedeutung als giltige Ausdrücke der Wünsche des Volkes. Ich benutze diese Gelegenheit, um zuzufügen, dass es mein bestimmte, Aille ist, die grundgesetzmäßige Ordnung in ihrer Ganzheit zu wahren, und gleichwie ich selbst immer das Recht des Volkes, auf grundgesetzmäßige Weise an der Staatsverwaltung durch die Männer theilzu-nehmen, zu denen es Vertrauen hat, geachtet hab?, so löchere ich auch mein Recht respectiert, zur Führung "er Negierung die Männer zu wählen, welche ich dazu ^tn besten geeignet finde." Der König ließ der Depu-»atmn eine Abschrift dieser Antwort durch seinen Se« ^lär überreichen und unterhielt sich dann mit mehreren d^r Mitglieder.__________________ Tagesneuigkeiten. — (Truppen- Inspicierung) Am 2. d. M. "wrgenS um 7 Uhr wurde durch Se. Majestät den «aiser die Inspicierung der Truppen der Wiener Garnison fortgesetzt, und zwar wurde diesmal eines der Neuen, durch die Armee-Neorganisation geschaffenen Re-Anienter, daS Infanterieregiment FZM. Freiherr von "auer Nr. 84 inspiriert. Das Regiment unter dem Com< 'Nando seines Inhabers, des Landescommandierendeu, »orpscommandanten Baron Bauer hatte um halb 7 Uhr "ich in Marschadjnstierung bei der Kaiser-Iosef-Brücke lln Prater mit dem Rücken gegen den Donau-Canal Aufstellung genommen. Um 6^ Uhr erschienen Seine Majestät der Kaiser in Begleitung des General-Adjutanten FZM. Baron Mondel und der Flügeladju« ^nten Major Graf Christalnigg und Major Graf ^"Ultenstein auf dem Nendezvous'Platze der Suite, beim offenen Pferdewartestande im Prater. Dort hatten sich ^"ther eingefunden: Ihre l. und k. Hoheiten die durch-^uchtigstcn Herren Erzherzoge Kronprinz Rudolf und ^ohanil, die dienstfreie Generalität, die Stabs» und "berofficiere sowie einige fremdländische Officierc. Nach ^lgegengenommener Begrüßung ritten Se. Majestät der "aiser mit der Suite zu der ausgerückten Truppe, "nd nachdem der Regimentsinhaber Baron Bauer die 'Militärische Meldung erstattet, nahmen Se, Majestät "Nter den Klängen der Vollshymne die Besichtigung vor. Hierauf machten die Truppen alle vom Reglement vor-geschriebenen Formationen des taktischen Exercierens in ber Compagnie und im Bataillon und giengen dann zum tzeuergefechte über. Um halb 9 Uhr war die In« ,'p'cltlung beendet. Se. Majestät der Kaiser kehrten ^ bie Hofburg und Se. l. und l. Hoheit der durch« auchligste Kronprinz Erzherzog Rudolf nach Laxen. °"rg zurück, — (Todesfall) Am 2. d. M. früh um 3 Uhr ^ in Wien Heinrich Barb, t. k, Hofrath. Director der orientalischen Akademie und der öffentlichen Lehranstalt ^ die orientalischen Sprachen, Ritter der eisernen ^lone dritter Classe, Besitzer des goldenen Verdienst« ^kuzes mit der Krone sowie der kais. österreichischen Medaille für Kunst und Wissenschaft, Großosficier des ^fischen Sonnen- und Löwen>Ordens, im Alter von i/ Jahren gestorben. Durch feine Forschungen und fristen über persische Sprache und Literatur hat sich °lr Verstorbene in der wissenschaftlichen Welt einen ^achteten Namen erworben. Er bekleidete auch die Stelle ""es Dolmetsch für orientalische Sprachen, . — (Amtsketten.) Das Comite, welches die An< ^ltigung von Ehrenketten für den Bürgermeister von ""en und dessen beide Stellvertreter angeregt hat. über» lpii'er unter gänzlich veränderten Verhältnissen wurde ^ nicht Karl, sondern dessen jüngerer Bruder Leopold °"Nl Palatin gewählt. ^ Ueberhaupt schien eine Zeitlang die schwankende Gesundheit Karls nicht ohne Einfluss auf die Wahl e>nrK Berufes bleiben zu sollen. Schon Maria The-^a hatte im Jahr? 1779 für einen ihrer Enkel das ^ursüchenthum Köln und das Visthum Münster ins 3^k gefasst und der Großherzoq von seinen Söhnen , ?ll owl Leopold als am meisten dazu geeignet be-Mnet. Bekanntlich ist dies Project 1780 verwirk-^t worden, jedoch nicht in der Pel son eines jener "den Prinzen, sondern zugunsten Maximilians, des "Ugsten Sohnes der Kaiserin. ! Q Auch als 1784 der Grohherzog seinen ältesten ^°hn nach Wien begleitete, kam die Sprache auf , Me Bisthümer. Zugleich wurde ausgemacht, dass ^ einiger Zeit zwei von den jüngeren Söhnen Leo-3"d2 ebenfalls nach Wien übersiedeln follten. Denn ?>er Iofef gieng von der Ansicht aus. dass sich die Unzen nur unter seinen Angen und in Wien die h°)h'gen Kenntnisse in Militär und Verwaltung, ms. «londere auch die Kenntnis der Sprachen jener Länder "Eignen könnten, in denen sie einst Verwendung finden ü.^den. Leopold ordnete sich hierin dem Urtheile seines <>."" Bruders unter. „Meine Kinder", schrieb er an Ms „sind Diener des Staates und Deine Diener. f7" kannst also über sie nach Deinem Belieben ver-de» ^ Daz» kam, dass, während die Erzichungslunst ,. k «roßherzogs alle Welt in Entzücken versetzte, ge-h"k der Kaiser an derselben gar manches zu tadeln Me. Bekannt ist das herbe, ja harte Urtheil, welches sendet uns folgende Beschreibungen dieser Ketten: 1.) Beschreibung der Amts kette des Bürgermeisters. Die Amtskette des Bürgermeisters besteht aus zwanzig Gliedern, von welchen zehn größere Glieder viereckig und überhöht, zehn kleinere rund geformt sind. Beide Gliederformen wechseln in der Reihenfolge ab, den Abschluss der Kette bildet ein Medaillon, Die über« höhten Kettenglieder zeigen die Allegorien des Handels, der Gewerbe, der Wohlthätigkeit, des Unterrichtes, der Gesundheitspflege, der Religion, der Stärke, der Weis» heit, der Gerechtigkeit, der Gemeinde'Autonomie. Diese allegorischen Darstellungen werden in Niello ausgeführt. Die kleineren, runden Zwischenglieder enthalten in Email das Herzschild des Wiener StadtwippenS mit dem weiß« rothen Kreuze. Das Medaillon zeigt auf der Vorderseite in goldener Umrahmung das Wiener Stadtwaftpen. auf der Rückseite die Widmungsinschrift. beides in Niello Die Widmungsinschrift wird nach der bisherigen Feststellung folgendermaßen lauten: „Die Bürger Wiens ihrer Vaterstadt. 12. September 1883." Auf der Rückseite der Kettenglieder werden die Namen jener Bürger« meister. welche diese Kette getragen haben, sammt der Dauer ihrer Amtsführung ersichtlich gemacht, Die ganze Kette wird von Gold angefertigt und wird eine Länge uon 1.20 Meter erhalten. 2.) Beschreibung der Amtsketten für die beiden Bürgermeister-Stellvertreter. Diese Kette besteht aus viereckigen Gliedern mit dem Herzschild des Wiener Stadtwappens. Diese Glieder sind durch längliche Stücke eines Ketten, gestechtes verbunden. Die Kette schließt mit einem Medaillon ab, welches an der Vorderseite das Wiener Stadtwappen, auf der Rückseite die gleiche Widmungsinschrift wie die Kette des Bürgermeisters zeigt. Die Kette, ein Meter lang. wird aus Gold angefertigt, die Herzschilde der Glieder werden in Email ausgeführt. - (Die Anzahl der Volksschulen) in Oesterreich beträgt 15 989. der Lehrkörper umfasst 32 650 Personen, hievon mannlich 27 059. weiblich 5591; die Anzahl der Schulkinder beträgt 2 347446. hievon männlich 1198 887, weiblich 1148 559. — (Homer dramatisiert.) Unter dem Titel „Die Geschichte Trojas" hat Professor Warr unter möglichster Benützung des Originaltextes die Iliade und die Odyssee zu einem Drama verarbeitet, welches in der englischen Version am Dienstag und im grie« chischen Texte am Mittwoch Abende vor einem distin. guierten Publicum in Cromwell House, Kensington, London, zur Aufführung gelangte. Die M!86 6N 8C6U6 besorgte der Präsident der tönigl. Malerakademie Sir Frederick Leighton. nach dessen und mehrerer anderer Akademiker-Entwürfen die Costüme und Decorationen angefertigt worden. Die Aufführungen fanden großen Beifall und sollen Anfangs Juli zu Ehren Dr. Schlie. manns wiederholt werden. Locales. Aus dem Sanitiitslierichte des Laibacher Stadt-Physikates für den Monat März 1883 entnehmen wir nachstehende Daten: l. Meteorologifches. Luftdruck: Monatmittel Lufttemperatur: Monatmittel -l- 1.3° Celsius. ^ ^nMlck : Monatmittel 3.8 mm., Maximum dcn < 27. d. M. 2 Uhr 7.4 mm. ' ' ^ , Feuchtigkeit: Monatmittel 75 Procent. ' Joses II. über die Erziehung seines Neffen, des Erz. Herzogs Franz fällte, ein Unheil, das nicht so sehr in den thatsächlichen Behältnissen begründet war, als vielmehr ans der streng idealistischen Lebensanschauung des kaiserlichen Erziehers entsprang. Kaiser Josef wollte anfangs nur die Erzherzoge Leopold und Josef nach Wien kommen lassen. Karl sollte wegen seiner schwächliche» Gesundheit anßer Be« tracht bleiben. Aber diesmal erhob doch der Großher, zog Einsprache. ..Karl", schrieb er an Josef, „ist seit elinger Heit gesund, rührig und stark. Es fehlt ihm nicht an Talent- ev zeigt viel Fleiß und ist voll Ehr-geiz. Er hat sich ganz erholt, und ich glaube, Du würdest mit ihm zufrieden sein. Er ist imstande, zu kommen, und wenn er je sehen würde, dass man ihn beiseite lässt, würde cr trostlos und mit ihm nichts mehr anzufangen sein." Endlich gab der Kaiser nach. „Es mögen alle drei kommen, Karl, Leopold und Josef; es sind ihrer nicht zu viel. Aber auch jetzt noch schien die Zukunft Karl unentschieden. ..Was Karls betrifft", meinte der Kaiser (15. Jänner 1787). «so wird seine Gesundheit darüber entscheiden, ob ihm der geistliche Stand, eine Civilanstellung oder das Militär mehr zusagt, und danach soll seine weitere Erziehung eingerichtet werden", und Leopold erwiderte: „Ich glaube wie du, dass der geistliche Stand sich für Karl am meisten eignen dürfte." Man wird es unter diesen Umständen fast als ein Glück für Karls fpätcre Laufbahn betrachten dürfen, dass die beabsichtigte und von ihm selbst mit Ungeduld erwartete Reise nach Wien unterblieb. Schon waren alle Vorbereitungen zu derselben getroffen, selbst Bewölkung: Monatmittel 6,9 Procent, im Verhältnisse 1 : 10. Niederschlage: Regen und Schnee waren Ibmal, dai »>'!>''- 8mal, Schnee, in Summa 112.5 mm. Windrichtung: Drr vorher, schenke Wind war Ost. Das Tagesmittel der Temperatur war 24mal unter und nur 7mal über dem Normale; am differen« testen den 23. d. M. 10,1" unter, den 19. d. M. 2,1° über demselben. II. Morbilität. Dieselbe war so bedeutend, wie in den beiden Vormonaten d. I., vorherrschend auch in diesem Monate der entzündlich-katarrhalische Krankheitscharakter, besonders in den Respirations« organ?!!, daher B>onchitiden besonders im Kmdesalter mit häufig letalem Ausganae und eine Grippe-Epidemie unter den Erwachsenen besonders zu bemerken sind: Anginen. Pn,uml)llien, Pleuritiden und acute Gelenks-rheumatislnen sowie Verschlimmerungen tuberculosen und marastlscher Zustände gelangten häufig zui Behandlung. Von den zymotischen Krankheiten traten noch immer Älatl-'M am meisten, nach ihnen Diphthenlis und Keuchhusten in den Vordergrund, vereinzelt Typhus und Masern. III. Mortalität. Dieselbe war der großen Morbilität entsprechend wie in den Vormonaten auch sehr bcdi'ulc'üd. Es starben 113 Personen (gegen 100 im Vormonate Februar und gegen 118 im Monate März 1882), daoon waren 51 männlichen und 62 weiblichen Geschlechtes, 81 Erwachsene und 32 Kinder, oah.'r das weibliche Geschlecht mit 11 Todesfällen mehi. die Erwachsenen jedoch mit beinahe drei Vier« theilen aller Todesfälle an der Monalssterblichkeit überwiegend participierten. Das Alter betreffend wurden todt geboren...... 0 Kinder und starben: im 1. Lebensjahre .... 17 ., vom 2. bis 5. Jahre . . 10 „ „ n. „ 1^1. „ . . 4 5 „ 10. „ 20. „ . . 8 Perfonen ., 20. „ 30. „ . . 11 „ 30. „ 40. „ . . 7 ., 40. „ 50. „ . . 9 .. 50. „ 60. „ . . 15 ,. 60. „ 70. „ . . 13 ,. 70. « 80. „ . . 18 .. 80. .. 90. „ . . 1 über 90 Jahre . . 0 Summe. .113 Personen. Häufigste Todesursachen: Tuberculose 24mal, d. i. 21,2 Procent; Marasmus Ilmal, d. i. 9,7 Procent; Fraisen und Lungenentzündung je 6mal, d. i. 5,4 Procent; Diphlheritis und Lebensschwäche je 4mal, d. i. 3.4 Procent, und Bronchitis und Blattern je 3mal, d. i. 2.7 Procent aller Verstorbenen. Von den zymotischen Krankheiten gaben außer Blattern und Diphlheritis noch Rothlauf und Typhus je Imal die Todesursache ab. Der Oertl ich keit nach starben: im Civil« svitale 41, im Siechenhause zum heil. Josef 5, im Elisabeth-Kinderspitale, k. t. Strafhause und l. t. Var- nisonLspitale jc 3, im städtischen Armenhause und dem Land^s-Zwangsarbeitshause je 2, in der Stadt und den ! Vororten 54 Personen. -- Letztere vertheilen sich wie folgt: Innere Stadt 19, Petersvorstadt 7, Polana 4, ! Kapuzinervorstadt 7, Gradischa 7, Krakau 3, Tirnau 4, die Zimmer, welche die Prinzen in Wien bewohnen, die Personen, die sie dahin begleiten sollten, bestimmt, als zuerst die Unruhen in den Niederlanden, sodann der Ausbrnch des Türkenkrieges den Kaiser bewogen, anzuordnen, dass die Uebersiedlung der Prinzen vorläufig und bis zum Friedensschlüsse unterbleiben solle. In der That konnte davon umso weniger die Rede sem, da sich der Kaiser und sein Neffe Franz zur Armee begaben und fomit in Wien die jungen Prinzen ohne Aufsicht gewesen waren. Um aber die Cam« pagne mitzumachen, dazu dünkten sie dem Kaiser zu jung. Mit lebhaftem Interesse verfolgten die jungen Erzherzoge in Toscana den Verlauf des Türkenkrieges. Wie fchmerzte es sie. an demselben nicht persönlich lheilnehmen zu können, wie beneideten sie Manfredini, als derselbe die Erlaubnis erhielt, der Belagerung von Brlgrad beiwohnen zu dürfen. Besonders galt dies von Karl, über den sich jetzt auch der Kaiser günstiger auszusprechen begann. Er hatte zu Anfang des Jahres 1788 den Oberst Rollin, den Generaladjutanten des Erzherzogs Franz, mit der Nachricht von der Vermählung des letzteren nach Toscana gesendet: „Ich bin überzeugt", schreibt aus diesem Anlasse der Kaiser an seinen Bruder, „dass Rollin deinen Söhnen dieselbe Gerechtigkeit widerfahren lassen wird wie die Fremden, nnter denen ich viele besonders über Ferdinand ganz entzückt gefunden habe. Ich wünsche von ganzem Herzen, dass sich Karls Gesundheit stärke. Er verspricht unendlich viel, wie mir die ganze Welt versichert." (Fortsetzung folgt.) Laibachcr Zeitung Nr. 126 IWtt 5. Juni 1883. Karlstädtn Vorstadt 0, Hradetzkydorf 1, Hilhmrdovf 0, auf dem Moorgiunde: Schwarzdorf 2. IV. Aus dem Civilspitale gieng für diesen Monat folgender Bericht ein: Vom Monate Februar 1883 sind in Behandlung verblieben......425 Kranke, im Monate März 1883 neu auf« genommen......... . 404 „ Summe des Gesammt-Krankenstandes. 829 Kranke. Abfall: Entlassen wurden .... 365 Kranke, gestorben sind . . . . 41 „ Summe des Abfalls . . . . 406 Kranke. Verblieben mit Ende März 1883 in Behandlung.........423 Kranke. Es starben demnach in diesem Monate im Civil-spital 4,9 Procent vom Gesammt-Krankenstande und 10,1 Procent vom Abfall. Unter den im Monate Februar 1883 im Civilspitale Verstorbenen waren 11 Laibacher, d. i. solche, welche von der Stadt aus krank ins Spital kmnen, und 28 Nicht-Laibacher, d. i. solche, welche auf dem Lande erkrankten und von dort aus krank ins Spital kamen, dann zwei neugeborene Kinder männlichen Geschlechtes. Den Krankheitscharakter im Civilspitale in diesem Monate betreffend, so war derselbe folgender: k) Medicinische Abtheilung: Vorherrschend waren acute und chronische Magenkatarrhe, ferner rheumatische Nffectionen der Muskeln und Gelenke. Wenige Typhuserkrankungen und Pleuropneumonicn. Der Krankenstand war im Monate März d. I. durchgehenos ein hoher; die Todesfälle betrafen meist tuberculose und marastische Individuen. b) Chirurgische Abtheilung: Der Krankenstand war in diesem Monate sehr hoch, die höchste Ziffer war 110. Unter drn Krankheitsformen waren die Vrr-letzungm am meisten vertreten, sodann pflegmonöse Entzündungen des Unterhaut-Zrllgewebes; Nt'nbildun< gen kamen sehr wenig zur Beobachtung; der Wund« verlauf war im allgemeinen günstig, nur in verein« zelten Fällen gestört durch Rolhlauf und andere Com« plicationen. Die Versuche mit Torfvel bänden werden mit günstigem Erfolge fortgesetzt. o) Abtheilung für Hautkranke: Vom Vormonate verblieben 8 Blatternkranke: 4 Männer und 4 Weiber. Zugewachsen sind im Monate März 2 Männer und 4 Weiber; entlassen wurden 5 Männer und 4 Weiber, 1 Weib ist gestorben; mithin verblieben mit Ende März 4 Blatternkranke (1 Mann und 3 Weiber) in Behandlung. Unter den dermatologischen Fällen wären noch je ein Fall von Urticaria und von ?uipula, »implex zu erwähnen. 6) Irrenabtheilung: In die Laibacher Inen-anstatt wurden aufgenommen: ein an Verrücktheit leidendes Weib, ein maniakalisches Mädchen und ein an paralytischem Blödsinn leidender Mann, letzterer aus der Triester Irrenanstalt übernommen. Gebessert und zur Probe entlassen eine melancholische Köchin, die jedoch in wenigen Tagen wieder in die Anstalt zurückkehrte. Gestorben ist ein an Blödsinn leidendes Mädchen nach dreijährigem Aufenthalle in der Anstalt an Scrophulose. — In der Irrenanstalt in Studenec ist zugewachsen ein maniakalisches Mädchen infolge von Chlorose. Entlassen wnrden drei Kranke, und zwar im gebesserten Zustande, ein am angeborenen Schwachsinn leidender Bursche, ferner eine melancholische Frau, ungeheilt der Familienpflege übergeben wurde ein blödsinniges, taubstummes Mädchen. «) Gebärhaus und gynäkologische Abtheilung: Die Klinik sowie das ganze Krankenhaus sanitätswidrig überfüllt, daher fortwährend zymotifche Erkrankungen, respective Wochenbettfieber an der Tagesordnung. Eine Wöchnerin storb nach regelrechter Geburt an eittiger Bauchfellentzündung. V. Ans dem k. k. Garnisonsspitale gieng für den Monat März d. I. folgender Bericht ein: Mit Ende Februar 1883 sind in Behandlung verblieben......79 Kranke, im Monate März 1883 sind zugewachsen ........ . . 84 „ Summe sammt Zuwachs . . 163 Kranke. Abfall: genesen (diensttauglich) entlassen 65 Kranke, erholungsbedürftig (Urlaubsantrag) ..... . . 18 „ mit bleibender Superarbltne-rung........5 ., an andere Heilanstalten abge» geben.......2 „ gestorben.......3 „ vor Ablauf des Krankheit«-Processes entlassen . . . 2 „ Summe des Abfalles . . . ^89 » Verbleiben mit Ende März 1883 . . 74 Kranke. — Der Herr k. k. Land es Präsident ist am 2. d. M. abends 6 Uhr mit dem Schnellzuge aus Wien zurückgekehrt. — (Gemeindewahl.) Bei der in der Gemeinde Slaft, Bezirk Adelsberg, stattfindenden Wahl des Ge. meindevorstandes wurden Josef Polßak zum Gemeindevorsteher. Johann Uisic und Johann Muli! gewählt. — (DasRevertoire derSchwurgerichts-Verhandlungen), welche gestern begannen, ist fol« gendes: 4, Juni: Gertraud Stansa. Kindesmord; 5ten Juni: Simon Sisel, Todtschlag; 5. Juni -. Maria Hinter-schweiger. Betrug; 6. Juni: Johann Kristan, Todtschlag; 6. Juni: Andreas Lutcnmc, Todtschlag; 7. Juni: Anton Frakelj, Raub; 8, Juni: Andreas Okorn, Brandlegung; 9. Juni: Johann Erzar, Todtschlag; 9. Juni: Jakob Sirnik, schwere körperliche Beschädigung; 11. Juni: Gregor Hribar. Todtschlag; 12. Juni: Thomas Oblak. schwere körperliche Beschädigung. -x- — (Pas Affentheater des Herrn Salvini) auf dem Kaiser-Josef«Platze (in dem bisherigen Circus Sidoli), das vorgestern seinen Anfang nahm, wird recht gut besucht und bietet durchwegs brave und mitunter ganz vorzügliche Leistungen der wohldressierten Vierfüßer, Außer den gewöhnlichen Productionen derartiger «Bühnen" sieht man bei Herrn Salvini auch manch neue Pi^ce, und ist die Abwechslung in Vorführung von Affe. Hund. Ziege (chinesische und spanische) sowie Pferd aufs beste geeignet, auf das für derartige Vorstellungen sich interessierende Publicilm eine besondere Anziehung zu üben. —C8. Neueste Post. Wien, 4. Juni. (Wiener Abendpost.) Ihre Majestät die Kaiserin und Königin sind mit Ihrer k. und k. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie gestern, den 3. d. M., abends nach Feldafing abgereist. — Auf Allerhöchste Anmdnung wlrd für weiland Ihre königliche Hoheit Marianne verwitwete Prinzessin von Preußen, geborene Prinzessin der Niederlande, die Hoftrauer ! von Dienstag, den 5. Juni d. I., angefangen, durch sechs Tage, ohne Abwechslung, bis einschließlich lOten Juni, getragen. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Budapest, 4. Inni. Die „Post" meldet: Ein gemeinsamer Ministlrrath beschloss die Einberufung der Delegationen zwischen dem 15. und 20. Oktober. 'Paris, 4. Juni. Der Beicht Lesseps' in der Versammlung der Suezcanal-Actionale constatiert die ununterbrochene Uebereinstimmung der Suezcanal-Gesell« schaft mit der durch drei Repräsentanten vertretenen britischen Regiernng. Bezüglich des Baues eines zweiten Canals versprechen die mit der britischen Regierung eingeleiteten Verhandlungen günstigen Erfolg. Fiume, 3. Juni, nachts. Se. k. Hoheit Erzherzog Rainer besuchte heute Tersato, Martinschirra und mittelst des Dampfers des Gouverneurs Auccari und Porto,« und kehrte um 8 Uhr abends nach Fiume zurück, woselbst die städtische Musik vor der Wohnung des durchlauchtigsten Herrn Erzherzogs spielte. Berlin, 4. Juni. Ihre Majestät dieKaiferin besnchte vormittags die hygienische Ausstellung und zeigte besonderes Interesse an den Objecten des deutschen Ritter-Ordens, der Gesellschaft vom Rothen Kreuze und an den preußischen, bairischen und ungarischen Sanitätszügen. — Im Abgeordnetenhause interpellierte Stablewski (Pole) über die Verfügung der Posener Regierung vom 7. April wegen Ertheilung des Religionsunterrichtes an polnische Kinder in deutscher Sprache. Der Cultusminister erwiderte, diese Verfügung gehe über die Ministerial-Verordnung vom Jahre 1873 hinaus, wonach der Religionsunterricht in polnischer Spiache zu ertheilen ist, soweit die polnischen Kinder der deutschen Sprache nicht hinreichend mächtig sind. Das Ministerium erhielt erst durch die Blätter Kenntnis davon. Die Poseuer Regierung corrigierte am 27. April ihre erste Verfügung und wurde angewiesen, Abhilfe zu schaffen. Der Minister hofft, dass derartige Fälle sich nicht wiederholen. Hämmerst ein (couservativ), Windt horst (Centrum) und Dirich let (Fortschritt) beklagen, dass die Po» sener Regierung die besten Absichten des Ministeriums vereitelte. Hannover, 4. Juni. Im Hoftheater fand gestern bri der Aufführung von Gounods „Margarethe" im zweiten Act an einem Veleuchlungsapparal eine Knallgas-Explosion statt. Die Flamme wurde durch die Hydranten bald gelöscht und die Vorstellung ohne Unterbrechung fortgesetzt. Das Publicum bewahrte große Ruhe. Paris, 3. Juni. Dem ..National" zufolge haben die Howa«Vehörden auf Madagaskar Eröffnungen gemacht, in der Absicht, ein Einvernehmen mit Frankreich anzubahnen. Moskau, 3. Juni. Der Kaiser und die Kaiserin kehrten um 6 Uhr abends vom Dreifältig« keitskloster des heiligen Sergius nach Moskau zurück. Die Majestäten machten den ganzen Mg durch die Stadt ohne Escorte im offenen Wagen, von der Bevölkerung wärmstens begrüßt. — Anlässlich des heutigen Jahrestages des Todes der Mutter drs Kaisers wohnte das Kaiserpaar einer Todtenmesse für die Ver< storbene bei. — Die militärischen Uebungen und Scheingefechte der Kosaken und Tscherkessen sind auf das glänzendste ausgefallen. Heule abends findet das Festessen der ausländischen Zeitungs-Berichterstatter zu Ehren des Censors Waga« noff statt. St. Petersburg, 4. Juni. Die Eisenbahnlinie Batum-Samtredi wurde am 22. Mai eröffnet. Handel und Volkswirtschaftliches. Oesterreichisch'ttngarische Baul. Stand vom 31, Mai 1883. Bmitnotcnumlauf 343 278 000 fl. ( - 2 398 000 fl,). Silber 120232 000 ft. (^- 73000 ft,), Gold «8452000 fl, (- 1000 ft,), Devisen 11232 000 ft, (4- 245000 ft,). Portefeuille 129801000 ft, (— 511000ft), Lombard 21925000 fl. (-218 000 ft,), Hypo' thekar-Darlchcn 88 067000 fl. (— 23000 fl,), Pfandbriefumlaus 85 1ll5 000 fl (-j- 154 000 ft ) Angekommene Fremde. Am 3. Juni. Hotel Itaot Wien. Unger. Kaufm., Stuttgart. — Ierl, Fa« Iirilcmt; Bnmner, Raumanu, Mislaft, Fcitler, Ksite ; Klei< ner Karl und Josef, Private, Wien. Hotel Elefant. Straßler, Med.'Dr., Budapest. — Kavtii. Notar, Schönstem. — Aufsinger, Weinhändler, sammt Frau, Merau. — Salvini sammt Familie, Italien. — Schnabl, Kfm,, Görz. — Löwy, Kfm,, Kanischa. Kaiser von Oesterreich. Frank Ludwig und Samuel, Reis,, Wien. Sternwarte. Burger, Adelsberg. — Lackner, Tschernembl. - Aumcum, Harzfeld. Mohren, Weber, Gastwirt, sammt Frau, Wien. - Winzlich, Nfm., Graz. — Lehner, Tischler. Grein. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. " "Z WZ Z5 2 ?.« ."ft 7U.Mg. 736.06 > ^15.2 windstill " Nebel 4, 2 ., N. 734.74 4-23.4 NO. schwach bewöllt 0,00 9 ., Ab. 734.30 ^16,8 windstill heiter Morgens Nebel, dann heiter; nachmittags vorüberziehende Regenwolken, abends heiter, Das Tagesmittel der Wiirntt -j- 18,5°, um 0,9« über dem Normale, Verantwortlicher Redacteur: P. v. Radics. Eingesendet. TVeis^ - Seiden - .AJJLao fl. 0,75 per Meter (i88) 3-2 bis fl. 9,55 (in 18 versch. Qual.) versendet in eiuzelnen ßobou und ganzon Stücken zollfrei ins Haus das Seidenfabrik-Deput 0. Heimefoergr (könig. Hofl.) Zttrich. Muster umgehend. Briofo koston 10 kr. Porto nach dor Schweiz. » Danksagung. > W Für die herzliche Theilnahme während der lange»! > W Krankheit und beim Tode der uuvcrgcsslicheu Frau > > Marie Kasim gell. Merkel, ! W für die schönen Kranzspenden und für die zahlreiche I W Betheiligung am Leichenbegängnisse auch nus der > W Umgebung sprechen wir hiemit unseren tiefgefühlten, > M herzlichen Dank aus. > W Laibach. drn 5. Juni 1883. ! W Die trauernden Hinterbliebenen. ! W Beerdigungsanstalt des Franz Doberlet, Laibach. D bestes Tisch- und Erfrischungsgetränk, erprobt bei Husten, Halskrankheiten, Magen- und Blasenkatarrh. PASTILLEN (Verdauungszeltchen). Heinrich Mattoni, Karlsbad (Böhmen)- Etiquette u Kork brand MATTONI '^ wie nebenstehend M » ¦> "nlCP genaa za beachten. GIESSHLL§ttU- 1091 Course an der Wiener sörse vom 4. Juni llM. (Nach bem officiellen Cour«^««) ^ ^ «elb W«>> W Staats «nlehe«. 3°l«Nl«ntt.......783b 7850 «'««rente.......78« 7» — A4«l 4°/, Vtaatslose . 250 fi. 11» 75 120 50 M« 4°/» ga»ze K00 ^ 134 to 135 - ^««a« 4°/„ Fünftel 10« « 139 - 129-50 l»«4« Staatslost . . 100 „ 18« 70 167 10 ,'bicr , . . 00 „ 16« 50 16? — *»m<>°«en»enschelnk . per Et. »? — 3»'— ^ 0eft, Golbrente, steuerfrei . »«95 9S15 "eft^l. viotcnrente, fieuerfiei . »8 30 ^»45 ll°8- «olbrente ««/, . . . , 120 d5 120-70 » » 4«/o . . . . 88 üb 8840 X Paplerrente 0°/u .... 8« 55 8«-70 » «iicnb,,Unl. 120fi. ö.W.S. 138-H0 159 zo » Ostbahl>>Pliorttäten . . 91 65 9190 » Staat«-Obl. (Una. Oftb.) 112'/« — » „ vom 1.1U7U 98 80 9» 2l> ^, Priimien.Unl. k loofl.ö.w. 114 5c 11!) -<'?«iß.Vllg.,z'os!: 4°/° io» st> - . 109 50 109 75 ^rnndeutl.. Obligationen (für i 2b«rösterreichlsche .... 104 00 ioö eu "/° N«lrijche.......103 — 105-— °o lioatisch» und slavonische . »» — 10z — °/»steblilbiiigKch«.....»»'-- 9» b0 >«eld Ware b°/u Teme«vlll»Vanatn . . »»-— 9» 50 6°/» ungarische......9» 80 100 lO Andere üffentl. Nnlehen. Donau«Reg.«Lose 5»/« 100 fi. , 1,4 - 114K0 dto. «nleihe 1878, steuerfrei . 10» — 102 «5 Nnlebln d. Etabtgemeinoe Wien 102 — I0le 00 klnleyln d. Siadtgemeinoe Wien (Silber ober Gold) ....-------— - PiHmien-Unl.b.Vtadtgem.Wi«, i«3 ic 12» 00 Pfandbriefe ifürioofi.) Vodencr. allg. osterr. 4l/,°/,Gold 11» 20 118 0b bto. in 50 „ , 4'/, «/^ 95 iili »550 bto. in 50 „ „ 4^/„ . 91 »0 sl-30 bto. Plämien-Schulbvnschr,3«/o 9?'?^ »l»'— Oeft. Hypotbclenbanl I0i. 5>/,'/<> 100^0 ,c>» — veft.-ung. Van! Verl. 6°/, . . - — — — bto. „ 4'/,«^ . . »g — 9l> 15 bto. . 4°/„ . . 918N »«10 Nnss. llllg.Vodencredit'Ncllenges. in Pest in 34I.verl. 5'/,°/!, - K-i 25 103 »5 Prioritöts. Obligationen lfiil 100 fi.). ElifHbeth.Wesibahn 1. Emission io2'b0 102 ?ü fferdinaudö-Norbbahn in Silb, 105 — 10b 5? Fran>, Josef. Bahn.....10« i« 103 40 Gaii,ische «arl»Ludwig«Vahn Em 188l »oa ft, S. 4>/,'/<> . . 98 L0 »ü »0 Qtfteri. Nvrbweftbahn. . . .102 «0 103 — Eiebeubürgn.......98 »8'— 183 50 Südbahn k »"/n......189'— l8»'l>0 „ ill'"/»......l20'60 l20'90 Una.«galiz. Vayn . . . . 8»zo l>« 80 Diverfe llose (per Stilly. Lrebitlose 10a fi...... 170--170 25 Elary-Lose 40 ft....... z^zi, zg—, 4°/p Donan-Damvfsch. 100 n, <08'— 10» — klllbacher Prämlen.Nnlehen «« fi. 23'— 24- Ofencr i.'ose 4U ff...... 4i._ 42^. Palffh.Lofe 40 fi...... 86 7K 37'2I> Nöthen Kreuz, öü. z5 Vanl - Actieu (per Eti»5). «nss'o-Oeft«!, Vanl izy fl. . , m — mzo «anl.Vcsellschaft, Wicner M0 ft.-------____ lvanlverem, Wiener, 100 fl. . . 105-80 l0U > Ndncr..Nnst„Oeft.200fl.S.4««/« 21a —!218-(lrdt,-Anft. f. Hand ». G. i«<, ft. 238 -!293 2Ü Erdt..«nst., «ll«. Un«. 200 fl. . «uo s.c 290 ?b DepoNtenb^, Ally, xuo fi. . . . ,c»5 25 20« 25 Ei,co!NPte.GeI.,Nicd«öft.500fi, 85!i - 8«o - Hypotyelcnb., ösl. l'»u fl. 25°/^ E.____^.._ ^änderbanl öst. 2«o st. G. 50°/.«. 13» 2li 130 5» Oeften,.Una. Van?.....»33 — 841 — Umonbaul 100 fi......ng,^ ^ß.^ V«lehlsba>,r All«. 140 il. . 14L ^it«-- Heid Ware Actien von TranSpori» Unternehmungen (per Stück). «lbreHt,«ab,n 200 fi. Gilb« . ?»'— »0 -Alfold.Fiumcm.Vahii2y0fl.AlI»'. 170 50 170 ?5 Nusfi«,.TePl. Lisenb, 200 fi, 6Vc, !>»s. - 595 — Vöhm, Vtorbbahn l50 st. . , . 20» - 2b5> - , Weflbahn »00 fl. . , . z«2 — 504 — «llschtiehrad« Eis». 500 fi. « N) 200 fl.---------------- Donau » Dampfschiffahrt » Ges. Qcfterr. 5oa fi. «M.....590 — 5»2 — DraU.«lis.(Vat..PH..^,)200N.N.-------— — Dur«Vod!'nvachcrE..H.lioa!l.S, 332 — 387 — Lllsabetb'liahn 200 N, TM, , . 2x1-50 22i' — „ ömz'Nudweiö 200 N. , . . ,»7 kn 19» -„Slzb.'Tirol,llI.V,i8785!t>oN,H, !8?'5u 183 — sserblnands'Norbb. looa fl. LVi 276?i 2??« Yran»»Iosef»Vahn 200 fl. Sild l!»l> 2L >!!«-?!, zzUnfllich«N'Natcser «il 25 Gal,,NarI'l»ndn,!g.V 200fl. LM, 2!>s>— :!>!>'25 Glliz>KbftacherE,'V,200!l.ö.W. l>65 — 2KS — Kablenb?ra°E>senl>. 230 ss. . . z» 5c, O'— «llschauoOberb. Llsenb. 200fi. S. ici 2^ 144 75 Vemberg»Lzrnow-Iaff» Eis^N' bahn-Gefell. Ä»0 fl. ö. W. . , ißü— 169 50 l!loyb, «st.'UNg., Trief» 500fl.61':, «?9 - S3^— Oesterr. «ordwestb. «00 ss, S>!b. l»e ?5 19» 25 dto. (Ut. li> 20N ss. Sill'ec , ,17' - «l?'25 Prag'Duxer Lisenv. 150 ft. Silb, 58 60 57-«udlllf. Vahn 20U ff. Silber 107 50 l«? ?5 Oiebenbüiger ltls^nb. 20a fl. Gef.,Wr. 170'l, 3.'.'U, 21«^.. 216-25 , Wr., n«ue 70 N. . , «1 oo 52 — Tiansport.GesM.vaft lü» !l. ,-------—... Turnanxssrawv 2»5 fl. s, w, , — — —— llnn,.».'.li,.«isenl>.2«oft. «ilb« i««>- iS2'oc> llnst. Norboftbahn 200 fi. «ilber i!i7 - 15? k» >IN8.Weftb.(«aab.«»ra,)»«!fl.V, 1«S 55 1L« 7l Induftri«.Actien (pcr Stü«l). Egybi und llindbera, Eisen» nnb Stahl'Änb. in Wien 200 st. . —— — — <^ !01'25 „ElbemllhI", Papiers, u. «.»A. n« ?s, «7 5a Montan-Gesells. öslcrr.»alpine , ?2 5t 73'— Präger E,len-Ind.°Ges. 200 fl, i»2 — 193 — Balc>0"T Tiifailef»ohl?uw.- öoudon.........il» 90 122 ia Pari«.........4745 47 5U Petersburg.......—.-— —-— Valuten. Oucaten........ l«ül 5s? 20'Franc«»Stückt..... »-52 95«» Bild«........ --- —- Deulfcht i>t«ich»l>aulnote». . . »8 45 «50