faillachtlOZeUung. Nr. 137. ^lä>lu:n..'»U. ssllr die .^uftellung inC Haur halbl. 5>" ll, W»! d« Post ssanzj. II. !!>, H^Ibj. ss. ?.5l» Tienötl,«, l8. Juni ^nsellloneglbüht bl< iv.^eilcn! im»! «0 ll., xm. «>lr.< »m. I N.; sontt pr. Zeile lm. « ll., »m. X sr., »m. >s> ls. u. >. w. ^l>,>.iiion?fts!npel ledetü», :l«ll, 1872. 3lintlicher Theil. Gesetz vom 4. Juni Z832 über dic Entlastung einiger zur Veräußerung bestimmten Objecte deS unbeweglichen Staalseigenlhums durch die Uebertragung der darauf hastenden Pfandrechte auf an- dcte Objecte. Mit Zustimmung beider Häuser deS RcichSrathcs finde Ich anzuordnen, wie folgt: Art. 1. Die Bestimmung des Artikels 3 des Ge' sttzes vom 20. Juni 1«tt8. R. G. Bl. Nr. 68. in Vetrcss der Ncbcrtragung des für die Vodcliercditanstall haftenden Pfandrechtes von den daselbst zur Veräußerung bestimmten Staatsgütern auf andere Gegenstände des Unbeweglichen Staatseigentums hat auch auf die im Gesetze vom 28. Juni 187l. N. G. Bl. Nr. 60, lit., d Und <> bezeichneten Objecte Anwenduug. Art. 2. Mit dem Vollzuge dieses GcsctzcS ist Min > 3inan^ninister beauftragt. Schünbrunn, am 4. Juni 1872. Frau.; Joseph in. p. Aucrsperg m. p. Pretib m. p. Se. t. und l. Apostolische Majestät haben auf Grund eines vom Minister des kaiserlichen Hauses und des Aeußern erstatteten alleruutcrlhänigsten Vcnlrages mit Allerhöchster Entschließung vom 10. Juni d. I. dem Hof-Und Miniftcrialconcipistcn der Präsidialsection dcs gemeinsamen Ministerium« dcS Aeußern Cajctan Cerri eine in jcucr Scction cilcdigtc systcmisirte Hof» und MinisterialsccretärSsteUe allcrgnädigst zu verleihen geruht. Der Minister dcs laiserl. HauseS und dcs Aeußirn hat dem mit dem Titel und Ran», cincS Hof. u»d Mi-nisterlalconcipisten lictlcidclcu Dr. Victor H o s st ä l t n e r Edlen o. HochstedeN'Hohcnhos eine in dcr Prtt» sidialsection des gcuninsamcu Ministeriums dcs Aeußern erledigte syslemisirte Hof- und Ministcrialconcipistenstcllc zu verleihen befunden. Der NÄerbauministtr hat dem provisorischen Forst-Inspector für dic KarsvBcwaldung Simon Schar-naggl die systemisirle Forstinspeclorsstelle für daS Kii-stmla)id verliehen. Am 15). Juni 1872 wurde in der t, l. Hos- und Staats "uclcrei in Wicu das XXX!. Slilcl des Rcichsgesetzlilattc« -"orlllufig blos in dcr deutschen Ausgabe — ausgegeben und versendet. Dasselbe enthält unter '"r. 7« das Gesetz vom 4. In»! 1«?2 über die Entlastung einiger zur Verilnsicrung befümmlen Objecte dcs unbeweglichen Staatseigenthllms dnrch die Ucberlragnng der darauf has-... tenden Pfandrechte ans andere Objecte; "l'. 77 daü Gesetz uoin er Postdirection in Czer-uowitz fNr das Herlogthnin Buloniiua. (Wr, Ztg. Nr l35 vom 15. Inni. ^^, _________ Nichtamtlicher Theil. Sc. Majestät der Kaiser haben dem lrainischen ^ushilf«beamtcn.Kranlen°UnterstützungSvereine in Laibach ö"l Gründung deS Vercinsfondes einen Beitrag von ^eihundert Gulden aus Merhöchstihren Privatmittcln "uergniidigst zu spenden geruht. Die Reform dcr Mitargreye. ,. Die „Wiener Heilung" vom 15. d. veröffentlicht ?'tl auf die Provinzialisiruna dcr Banaler Glenze und ^ ^sailistcn,Districts bezügliche Dokumente. ^ Das erste ist ein vom 9. Juni d. I. dalirtes Manifest Sr. Majestät des Kaisers, welches verfügt, aß vom I. November d. I. angefangen auf dem Ge-,'kte dcr Banaler Militärgrcnze und des Titeler Va. ?'llons die Armee»OlganisationSnorm für die l. l. Mi. ,'!^Nrenze außer Wirksamkeit zu treten, dagegen die ^««8er XI... Xl.l. und Xl.II. Gcsetzarlilel über die ^hrtraft. die Landwehr und daS VoltSaufgcbot in A"st zu treten haben, daher zur erwähnten Zeit das ^- Deutsch.Banaler, daS 13. Rumänisch-Banaler, da« '4- Serbisch.Banaler Grenz.Regiment und das Titter ^"taillon aufgelöst werden. DaS Manifest schließt: „Euer Kaiser und König' dankt (öuch für eure Treue und Anhänglichkeit, die ihr bisher für den Thron und daS Vaterland allzeit bcivicsen habt, nnd spricht zugleich die Ueberzeugung aus, daß ihr auch unter den neuen Verhältnissen eine gleiche Anhänglichkeit für NnS und euer Vaterland an dcu Tag legen werdet." In dem zweiten lömglichen Rcscriptc sind die Be« stimmuligen enthalten nach welchen die Banaler Grenze auS dcr n'illtärischcn in die Civilverw^ltung übcrgchl. Vom ersten November an werden die Militärümlcr auf« gelöst und an ihre Stcttc tretcn Commissionen, welche die Civilisirungs - Arbeiten durchführen werden. Die Slädtc Paucsova, Wcißlirchen und KarauscbcS werden besondere Municipicu bilden und nnmittclbar dcr ungarischen Regierung untcrgcordnct wcrdcn. Die Vcrwal» tungsbe^irke erhalten dcu Namcn Stuhlrichlc'.bcziile, die jchigcn Beamten werdeil bei Besrtzuug dcr Acmler in erster Rcihc berücksichtigt wcrdcn. Gerichte erster Instanz wcrdcn errichtet in Ka-.anscbcS, Weißtirchen und Panlsova. Dic Appcllalioncn gehören vor das Forum 'der königlichen Tafcl. Oie Steuervcrhältuissc wcrdcn einstweilen in dem alten Zustande belasst:-, die <^igtn« lhumsvcrhallnisse bleiben u>wcrändert, die wohlthätigen Stiftungen bleiben in ihrer bisherigen Vcifassung. Iedcr Ndcligc in dcr Militäigrcnze. der seinen Adel nachweisen kann, wird in den ungarischen AdclSstand aufgenommen. Das Patronat über römisch - katholische und griechisch-katholische Kirchen suhlt der ungarische Cultusmiuisttr. Die Verordnung in Betieff dcs Militärdienstes brfichll: 1. Daß die Banaler Grenze und der Csaitistcn. District in die (brgänjuügslttzirle dcr Iliscmteric - Nrgi. mcnter 43, 6l, 29 und 6 eingetheilt wcrdcn; 2. die wchrpffichlia.cn Grenzer wüden in die bcticffmdtn Rlgi> mcnter eingereiht; 3. bli der nächsten Rccrutirung wird die Landwehr ciiigchobcn; vom Iahrc l873 angefangen darf nur mit Zustilnunma der Gesetzgebung recrutirt werden; die Milltärschulc.l iu Weißlirchen und Karan» scdcs werden aufgelöst. Das letzte Gcsctz übcr einige administrative Angc--lcgenhcileu dcr Banatcr Grenze nnd dcs Tilclcr Bataillons hebt alle in Bc;ug auf dcn E'gcnthumSerwcrb ,n dcr Grenze bisher bestandenen Beschränkungen auf und stellt dcn Einzelnen den vluSlritl aus dcn HauS-communioncn frei. Zum Llln>ulehrgcfthe. Die im Reichsralhe obschwebcndcn Verhandlungen über die Novelle zum Landwchrgcsctze finden in dem „Neuen Frcmdeublatt" die nachfolgende Beurtheilung: „Worüber sür uns lcin Zweifel besteht, ist, daß die fer« tigen Cadres für jeden Wchrlörpcr, dcr vcrtheidigungS. fähig sein soll, nothwendig sind. Ein einfaches Ablehnen der in Frage stehenden Regierungsvorlage würde dcs« halb gleichbedeutend sein mit dcr völligen ^ihmlcgung der Landwehr. Die nothwendige Konsequenz müßte die gänzliche Abschaffung derselben sein, denn wo^u für eine Institution Gcld auSgcben, wclche dem Zwccke, dem sie dienen soll, nicht gewachsen ist? Wir frcncn unS dcs» halb, daß dcr Ausschuß auf deu bckauntcn Vertagung«, antrag nicht eingegangen, sondern in die sachliche Be« Handlung dcr Angelegenheit eingetreten ist. Die ganze Welt ringsum klirrt in Waffen. Ällc Staaten suchen ihre Wehrkraft zu erhöhen. Auch Oesterreich muß ge. faßt sein anf alle Eoclitualilälcn. Nur wenn es iu sich start dasteht, darf es hoffen, sein Slaate«schlff glücklich durch Sturm und Wetter hindurchzusteucrn. Wir wollen keinen unserer Nachbarn angreifen. Unsere Politik ist im eminenten Sinne dcs Wortes eine Friedenspolitik. Darum auch wollen wir in erster Linie eine starke Landwehr, die, indcm sie vor allem zur Vertheidigung dcs vaterländischen Bodens berufen ist, eine Mission des Friedens zu erfüllen hat." — Die „Neue Freie Presse" fchreibt: „Dcr Landwchrausschuß hat in seiner letzten I Sitzung die von der Regierung eingebrachte Vorlage mit Modifikationen, welche den Kern dcS Entwurfes nicht berühren, angenommen. Die chllichc und vernünftige NuSeinandersctzung der Verhältnisse vom Ministerlischc hat die Zweifler und Opponenten von dcr Nothwendigkeit der Landwehrnovellc vollauf überzeugt. Die An. nähme der Vorlage im Plenum steht außer Zweifel. Ist cS einmal anerkannt, daß wir jährlich fünf Millionen Gulden für das Laudwchrmstitut nutzlos ausgeben, dann wäre eS auch in der Thal eine bellagenSwcrlhe Oelono» mit, die Mehrausgabe für eine bessere Institution zu scheuen. DaS läßt sich aber nicht bestreiten, daß durch die Annahme dcs CadresystemS ein Landwehrlern geschaffen wird. an wclchcn fich die hinzukommenden Thcilc gut anschließen werden. Der Ausrüstung einer guten Landwehr zu opponiren, hicße die heiligsten Interessen, die Sichcrhcit b:S Landes preisgeben." Zur Wllhlresorm. Die öffentlichen Blältcr sind fort bemüht, den Herbst-schcn Wahlreformcntwmf einer Kritik zu unterziehen. DaS „N. Fremdbl." schreibt: „Ernstere Beachtung verdienen jene Einwendungen, die von verfassungstreuer Scite ßegcn dcn Herbsl'schen Wahlcntwmf gemacht werden und die darin gipfeln, daß das deutsche, das Cullurclement in der pubUcirten Slizzc nicht jcnc hohe Berücksichtigung gefunden, die sie wohl in Anspruch nehmen darf. Wir selbst haben ähnliche Gedenken gleich in dem ersten Artikel, den wir die» scm Gegenstände gewidmet, zum Ausdrucke gebracht und namentlich hervorgehoben, daß die ländliche Bevölkerung, diejenige also. die clcricalen und nationalen Einflüssen am allermeisten zugänglich, durch die neue Eintheilung am imisteu profilirt. Wir hallen diese Gedenken auch heule noch aufrecht, allein wir sind auch so ehrlich, an» zuerkennen, daß die gerügte Bevorzugung der Landbc» völlcrung nur die Eouscquenz cincs an sich vollkommen gerechten imb unpartciischcu GlUi'dsatzcS ist, den wir cnlwcber auf der ganzen Linie acccpliren oder auf der ganzen Linie verleugnen müssen. Herbst hat ein großes Beispiel von Priucipienlrcue und Unparteilichkeit gegeben, indcm er die Coüslqueilzen der einmal als richtig an» erkannten Grundsätze auch da acceplirte, wo sie der Ver» fassungSparki unangcnchm werden. Es wäre eine leicble Sache, einen zweiten Entwurf anzufertigen, der der dculsch'libcralcn Partei weit bessere Chancen böte, und wer mit dem abdircn nur halbwegs vertraut ist, bringt eine solche Arbeit ohne Mühe in einer halbcn Stunde zusammen, allein die Rcsullale wären denn doch nur müssigc Combilinlicmcn, m denen Willkür die Slclle von Grundsätzen ersetzen müßte. Herbst'S Elaborat zeich» nct sich gerade dadurch so besonders aus, baß es ein wahres Re i chS-W ahlg csetz ist, für daS nicht der Staudpunlt einer Partei, „icht dcr Standpunkt einer Nationalität, sondern nur das Interesse der gesamm» ten Rcichsbcoöllc'.ung als maßgebend eischeint. Manches, was in dem Entwürfe sich hart und jchroff auSnimmt, läßt sich übrigen« noch in der Nu«. führung und in der Wahlordnung mildern. Es wirb sich da Gclcgenhcit bieten, durch die Ausdehnung der Wählbarkeit auf die wirtliche und nicht blos auf die ein« heimische Bevölkerung den Einfluß dcr kleinen Städte in di!N Landgemeindegruppen auf ihr berechtigtes Maß zu bringen; eS wird die Möglichkeit gegeben sein, durch die Loslösung der Wählbarkeit von dcn Gemcindelisten die bestehenden crassm Uiiylcichheilcn climinircn und noch mancherlei andere Ucdclsländc zu beHeden, auf die wir zunächst zu sprechen kommen werden. AlleS daS ist Sache cincr RcichSwahlordnung, an die die Regierung so rasch als möglich Hand anlegen muß. Nur täusche sic sich nicht über die Schwierigkeit und über die Com» plicirlhcit dcr Arbeit. Dergleichen ist nicht am grünen Tische zu machen, daS ist lein Thcma, das durch Scharfsinn oder Nachdenken gelöst werdrn kann, dazu bedarss gründlicher Kenntnisse von Land und Leulen, nenauer statistischer Nachwcise über die Bevölkerung der einzelnen Wahlbezirke, über die Vertheilung der Nationalitäten, über die Anzahl der Wähler und liber alle sonst,gen maßgebenden Verhältnisse. Es gibt in Oesterreich nicht viele Leute, die einer solchen Aufgabe gewachsen sind, und die Wenigen, die eS sind, finden sich vielleicht just nicht unter den Beamten. Die Regierung mag sich beeilen, daß sie für die große Arbeit die rechten Männer finde. Die Wahlreform an sich ist noch nichts, erst die Wahlordnung gibt ihr Bedeutung und macht sie zum Glücke oder auch zum Unglücke des Landes!" Der Wahlreformentwurf de« Abgeordneten Herbst wird nun auch seitens der in Prag erscheinenden Blätter lebhaft erörtert. Wir brauchen wohl nicht erst zu vcrsichein, daß oi: von der czechischen Presse an ihm geübte Kritik lcmc all;ufreundliche ist. Ganz abgesehen davon, daß man im czcchischcn Lager von der Durchführung dcr Wllhlresorm mit Recht eine Befestigung der Verfassung besorgt und darum Allem, waS damit im Zusammenhange steht, überaus gram ist, genügt der Umstand daß der Entwurf den Führer der Verfassung«. Partei zum Verfasser hat, an sich, um ihm eine unbedingte Verurtheilung in diesen Kreisen zuzuziehen. So 986 finden die „Narodni Listy", daß der Entwurf nichts, Anderes, als „eine vermehrte Ausgabe dcs Schmer« ling'schen Februarpatentes mit allcn seiden Mänglln und Lücken" sei. Mit dem Czcchenblatte darüber streiten, hieße einen Mohren weiß waschen wollen. Der „Tagesbote aus Böhmen" hingegen begrüßt den Entwurf mit großer Freude und findet, daß mit demselben der Anfang zur Wahlrcform in bester Weise gemacht sei. Er werde zweifelsohne den Faden bilden, um dcu sich alle übrigen aus dem ^'llger der Vcrfassungspartei hervortretenden Anschauungen wie lrystalllsirendc Theilchen gruppnen werden. ^ _____^ Ncichsrath. 4H. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien. 14, Juni. Präsident R. o. Hopfen eröffnet die S»tzung um 11 Uhr 30 Min. Auf der Ministerbaut.- Sc. Durchlaucht der Herr Ministerpräsident Fürst Adolf Auersperg, Ihre Excellenzen die Herreu Minister Freiherr v. Lasscr, Dr. Glaser, Freiherr de Pret is, R. v. Chl u mecly. Dr. Unger. Das Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und genehmigt. - Die eingelaufenen Petitionen, zumeist das Lacker-bahn-Project und den Legalisiruugszwaug betreffend, wer» den den Ausschüssen überwiesen. Vertheilt wurden die Gesetzvorlagen, betreffend die Erhöhung der HofstaalSdotation und betreffend die Abänderung des provisorischen Gch'tzeS vom 6. September 1850 bezüglich der Gedührcu von Ankündigungen und Einschallungen in die Tagesblätter. Abg. Dr. R. o. Grocholski und Genossen richten eine Intcipcllaticm an die H. Regierung, dahin lau» tend: „Die Allerhöchste Thronrede, womit die gegenwär» tige ReichSrathöftssion eröffnet wurde, hat erklärt, daß, insoweit die eigenthümlichen Verhältnisse dcS Königreichs Galizien eine besondere Berücksichtigung in der Oesctz-gcoung und Verwaltung erfordern, die l. t. Regierung bereitwillig die Hand bieten werde, um die im Schoße der Rcichövcrttelung geltend gemachten Wünsche innerhalb der Grenzen dec Emheit und Macht des Gesamml' staates zu erfüllen und hiemit die Angelegenheit zum endgilligen Abschlüsse zu bringen. Diesem Regierungöprogramme gemäß haben die Unterzeichneten die Wünsche dcs Königreiches Galizien der verfassungsmäßigen Behandlung unterbreitet. Da jedoch der Schluß oder wenigstens eine längere Untcr^ vrechung der Rcichsrathssessiou bevorsteht und die Verwirklichung der obigen Rcgicrungsaufgabe gegenwärtig nicht mehr möglich ist, so könntt diese Sachlage bezüglich der galizischcn Angelegenheit zu maimigfachcn Deutungen und unserem Lande zu ernsten Besorgnissen Anlaß gcben. Die Unterzeichneten erlauben sich daher die Frage, ob die kaiserlich: Regierung an ihrem in der Allerhöchsten Thronrede bezüglich GalizienS aufgestellten Programme festhalte." Sc. Durchlaucht d?r Minister-Präsident Fürst Aucrsperg: „Dic Regierung wird die Ehre haben, dicfe Interpellation in einer d^r nächsten Sitzungen zu beantworten." Zur Tagisordnung übergehend, erstattet Abg. van der Straß dm mü^dlichcü Bcricht des strafproceß. Ordnungs'AusschusscS bezüglich dcS Beschlusses des Herrenhauses we^en Anwendung des § 11 des Gesetzes vom 30. Juli 1867, bezügl-ch der Thätigkeit deS Herrenhauses bei Berathung dcr Strafprozeß Ordnung. Der Ausschuß beantrag, daß dcm Gcsailusse deS Herren» Hauses, cS sotlc die Strafproccß.OronungS-Commission deS Herrenhauses während der Vertagung ständig sein. beigetreten wcrde. (Angenommen.) Hierauf erstattet Abg. Rohrmann mündlich Bericht übcr daS Gesctz, betreffend daS Real'FideicominIß ljer Gudcnuö'schen Güter uud beantragt namens dcs Ausschusses im Gesetze statt Folio 350, d), Folio 327 d) einzufügen. Der Antrag wird angenommen. Hierauf wird di« Debatte über das Gesctz, betreffend die Erwerbs- und W irths cha f ts-Gen o ssen-schaftcn fortgesetzt. An derselben nehmen Theil Berichterstatter Dr. Klier, die Abg. Dr. Pickert. Dr. R.n. Mayer-hoffer. R. v. Scharschmid, Dr. Brestel, Wolfrum und Dr. Dinstl. DaS Gesetz wird hier« nach in dritter Lesung angenommen. Nach Erledigung zweier Petitioneon wird zur zweiten Lcsung dcs für Nieder'Oesterreich und Schlesien wirksamen Gesetzes, betreffend die Erwerbung von durch WasserregulirungSvauten gewonnenem Grund lind No den übergegangen. Se. Exc. He?r Ackerbaumimster R. u. Chlu-mecky crarcift zur Unterstützung der Regicrungsvorlage daS Wort, worauf das Gcsctz in zweiter und dritter Lesung angenommen und die Sitzung geschlossen wird. Parlamentarisches. - Die am 14. d vormittags stattgesundene Sitzung dcS Finanzausschusses war ausschließlich der Er'ed^'ng ?on Petitionen gewidmet. Die Petitionen beanspruchten Erhöhung der Bezüge der Katastralbcamten md Diurnlsten bei Finanzbehörden. ferner die Ein-rechnung der D^nstleistnng bei Patcimonialgerlchten. Hierauf referirl Abg. Wolfrum über den dritten Jahresbericht der StaatsschuldenControllS-Commlssion. Nachdem jedoch inzwischen die Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses begonnen hatte, muhte die Sitzung dcs Ausschusses unterbrochen werden. Der Ausschuß zur Vorberathmig des Antrages, be» treffend die Regelung der Verhältnisse der Alttatho-lileu hielt den 14. d. abends eine Sitzung. Abg. Dr. Wecber erstattet den Bericht über die bezüglich der Regelung der Verhältnisse der Altkatholilen eingebrachten Petitionen und spricht sich dahin aus, daß, nachdem die in den Petitionen ausgesprochenen Wünsche mit den An, trägen über die Regelung der Verhältnisse der Altkatho» liken in unmittelbarem Zusammenhange stehen, die Erledigung derselben bis zur Beschlußfassung über letzteren Antrag aufzuschieben wäre. Schließlich bringt dcr Berichterstatter nachstehenden Antrag cin: „Die tais. küuigl. Regierung wird aufge« fordert : l. die das Dogma der Unfehlbarkeit des kirchlichen Oberhauptes ablehnenden Katholiken ebenso wie die das« selbe anerkennende Katholiken in der Ausübung der im Artikel XV dc« StaatSgruudgesetzeS über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger den Anhängern einer im Staate anerlanntcn Kirche oder ReligionSgcnossenschaft gewährleisteten Rechte zu schützen; in Fällen, wo sich in Folge der unter dcn Katholiken in Glaubenssachen eingetretenen Spaltung bezüglich der Führung der GeburtS-, Trau< ungS- odcr Stcrbcmatriken Anstünde ergeben, durch Uedertragung der Matrikenführung an andere, vom Staate bestellte oder autorisirte Organe Vorsorge zu treffen; 3. in dcn zur Regelung des Verhältnisses dcr katholischen Kirche zum Staate in Aussicht gestellten Gesetzcöoorlaqen auch darauf Gedacht zu nehmen, daß das Privat'Patl'onalörccht eine/ Reform in der Richtung eines ausgedehnteren Einflusses der Staatsgewalt unterzogen werde; 4. in Fälle», bei denen mit Rücksicht auf die obwaltenden Umstände die Errichtung neuer ober die Unterstützung der bestehenden katholischen Kirchen oder Pfründen angemessen erscheint, bei der Dotation aus den hiezu bestimmten Fonds auch die das Dogma der Unfehlbarkeit ablehnenden Katholiken zu berücksichtigen." Laibach, 17. Juni. Der Termin für die Vertagung des Reichs« ratheS scheint noch nicht genau festgestellt, doch soll dieselbe bis zum 22. Juni erfolgen. — Die Erhöhung dcr Civilliste wirb. wie der „Pester Lloyd" meldet, auch dem ungarischen Reichstage zur Votirung vorgelegt werden. — Die „Pester Correspondent schreibt: „In eingeweihten Kreisen erwartet man mit Bestimmtheit, die jetzigen Wahlen in Ungarn würden der Deatpartei einen Zuwachs von 20 Stimmen zuführen. DaS Zahlen« Verhältnis dürfte im nächsten Reichstage etwa folgendes sein: 280 Dentisten geaen 140 Oppositionelle. — AuS allen Gegenden des Landes laufm aus Anlaß deS Wahlsieges telegraphische Glückwünsche an die Preßburger Dealpartei cin. Der kroatische Landtag wurde am 15. d. um 11 Uhr vom Erzvischof Mihajlovic eröffnet. Der Alterspräsident Graf Erdödy verlas cin tön. Rescript, welches Mihajlovic z>.un lönigl. Commissar ernannte. Ein zweites an den Landtag gerichtetes Rescript, von Mihajlooic' verlesen, stellt dem Landtag als erste Aufgabe die Wahl der Delegation nach Pest, sodann die Berathung des Buddel und die Regelung der durch die Entmilitarisirung des Aelovarcr Comitates entstandcllen Verhältnisse endlich dic Entfaltung der heimischen Gesetzgebung zur Aufgabe. — Alis Agram berichtet man dem „Pesti Naplo", daß zur Eröffnung dcS Landtages 61 Unionisten und 50 Nationale crschiencn sind. Dcr deutsche Reichstag nahm in erster und zweiter Berathung das Gcsetz an, betreffend die Con« trole dcs Reichshaushaltcs für daS Jahr 1872 durch die preußische Oberrechmmgslammer^ Den Versicherungen d:S „Memorial Diplomatique" gegenüber, daß Frankreich an leinen Rachctrieg denke und der Weltfriede keine Gefahr laufe, betont die „Opinionc", daß die Verbindung Italiens mit Deutsch« land weder eine Drohung für Frankreich noch für eine andere Macht sei. Beide Mächte hätten sich durch den Frieden und nicht durch den Krieg geeinigt. — Die «Agence Havas" meldet, daß Preußen die Verhandlungen bezüglich der Räumung der occuftirle» Landestheile nach Maßgabe der geleisteten Zahlungen und Garantien im Principe angenommen habe. — In der Nutiomil - Versammlung zu Versailles stellte bei Bera< thung deS Arm rege setzes Belcastel ein Amende-ment, welches die Stellvertretung beantragt. Der Kriegsminister erklärt, daß die Regierung in UcbereinstiM' mung mit der Commission die Stellvertretung ver« werfe. Hierauf wurde das Amendement Velcastcl's mit 547 gegen 38 Stimmen abgelehnt. Der Bun des rath in Bern beschloß bei der Bundesversammlung die Ratification des Postvertrags mit Rußland vom 20. März 1872 und des Nachtrags zum Postvertrage mit den Vereinigten Staaten vom 1. Jänner deS gleichen Jahres zu beantragen. Eine Depcsche aus Rom vom 13. d. versichert, Senator Graf SclopiS habe den Genfer Schiedsrichtern angcrathen, zur Zeit ihrcS Zusammentrittes die Vertagung des Schiedsgerichtes zu beantragen. Der abgeänderte Supplementär-Artikel lautet: „Der Präsident willigt in cin neue« internationales Gesetz folgenden Inhaltes ein: „Keine der beiden Nationen ist sür die Acte ihrer Bürger verantwortlich, die sie gegen eine dcr beiden Regierungen und zu Gunsten des lriegSführenden Theiles begehen, mit welchem eine der-felben sich im KriegSzustaude befindet." AuS Rom wird der ..Ga^etta d'Italia" geschrieben, daß Se. Heiligkeit der Papst Anstalte» trefft, um gewisse Staaten von einer Vecinflußui'g dcr evcntuellcl, Papstwahl auszuschließen. Der Papst, h ißt cS. unterzeichnete vor wenigen Tagen einen gcheim-n Act. in welchem er kraft scincr Unfehlbarkeit die vier Mächte Oesterreich, Frankreich, Spanien und Portugal vom Recht der Exclusive ausschließt, welcb/S dieselben seit vielen Jahrhunderten ausübten. Die Verhandlungen zwischen Rußland m,d dem Papste übcr die katholische Frage hakcn zu einem günstigen Resultate geführt. — Die am 1l d. M. in allen größeren Städten Rußlands stattgehabte Feier dc« 200jährigen Geburtstages Peter's des Großen war eine imposante Kundgebung, a^ier chne alle politi-sche Bedeutung. Es beschränkte sich das Ganze auf eine kirchliche Ceremonie mit Truppen-Aufgebot, Reonl, Denkmals - Enthüllung und Schaustellung d:-r Gegen» stände, die an Peter erinnern, namentlich ties BooleS, das er selbst gezimmert. Petersburg fcicrte in dem großen Czar außer dcm Reformator noch den Giii ^cr und Er« bauer der Stadt. Das Ministerium in Spanien ist deftni- * tiv zusammengesetzt:Zorilla, Präsidmlschaft und Inneres; Marcos, AenßercS; Cordooa, Krieg; Monlero RioS. Justiz; Ruiz Gomez, Finanzen; Bcrangcr Marine; Echegaray, öffentliche Arbeiten; Gasset, Coloincn. DaS neue Mi' nistcrium wird die Nationalmilizen in ganz Spanien organisiren, die CorteS suspendiren und sie sodann auflösen. Die „Reform" erhält aus Belgrad Nachrichten von einem Zerwürfnisse zwischen dem Fürsten Milan und der Regentschaft. Wiener Weltausstellung 1873. Es sind wiederholt von englischen, französischen und deutschen Firmen, welche in Oesterreich Niederlagen haben, Anfragen an die Gencraldircction gerichtet worden, ob eS ihnen gestattet wäre, statt an ihren ProductionSorte» in Frankreich, England odcr Deutschland, in Oesterreich anzumelden. — Die Genelaldirectio-, kann Anmeldungen von Firmen, welche in fremden Siaalen producircn und in Oesterreich blo« Niederlagen hnllc,', schon auS dtM Grunde nicht acceptiren, weil dadurch der für die östcr-reichischcn Producenten bestimmte Raum offenbar verringert und andererseits dtr deu srcmden Staaten zug^ messcne Raum vergrößert werden würde. Es lönull dadurch eine Verschiebung der Nalmmcrlhciluna stattfinden, die ganz unberechenbar ist und die in dem einen Fallt dem einen, in einem anderen Falle einem anderen Staate zum Nachtheile gereicheu könnte. Nus diesem Grün« kann die Generaldirection analoge Anmeldungen auch >" anderen wie in österreichischen Staaten nicht zulasse" und ihre Zustimmung nicht dazu geben, daß z. B. ei"« englische F'rnia, die in England producirt und in B"" lii, blos cine Niederlage hält, in dem sür dic deutschcN Staaten bestimmten Raume exftonirc, — Der kaisc'l' tüllische Commissar für die Weltausstellung 1873, Hamdlj G^y, ist in Wien eingetroffen, um mit dem General' director dcr Ausstellung die erforderlichen Berathung" über die türklsche Exposition zu Pflcgen. In dcr M' gleilung Hamdy Bcy'S befindet sich auch dcr Archill Herr Moittani, dem bekanntlich die Ausführung dtt Bauten, welche Se. Majestät der Sultan auf dem AuS-stellungsplatze ausführen läßt, übertragen worden. Hell Montani wird in seinen Arbeiten von dem gleichsah in Wien eingetrosscnm Architekten Maillard und lürl'" schen Arbeitern, die er mitbrachte, unterstützt werde»'-Gleichzeitig mit dcn beiden erwähnten Herren ist a"« Herr Generalconsul Ritter v. Schwegel auS Eonstan-linopel in Wien eingetroffen, um, nachdem er >>n Oriente selbst alle Vorbereitungen getroffen, hier an Ort und Stelle die Durchführung der orientalische" Abtheilung der Weltausstellung zu leiten. -^ ^"« Trieft ist H:rr Hugo Massopust in Wien eingetroffen, den die Tricster Handelskammer mit der Peilung, jener Arbeit betraut hat, die sie behufs der „Darsttll"'"! des Welthandels" auf der Ausstellung ausführen lüßl-Bekanntlich hat die erwähnte Handelskammer schon ""l der vorjährigen Triester «luSstclluna mit ihrer auf dl^ sem Gebiete veranstalteten Exposition einen s^""^ allgemein anerkannten Erfolg erzielt. — In der Versammlung der Musterzeichner im österr. '-"'"'/"^ wurde von 16 Musterzeichnern eine Colllctioau«!lelinn« der Musterzeichner WienS beschlossen. Freltaa. den 14. d. M., vereinigten sich im Bibliolhekssal "» Museums die Musterzeichner, Porzcllan- und 6",°" maler, Inschriflcmnaler und Dekorationsmaler zu emc^ 987 erneuerten Besprechung. Gleichzeitig findet ebendaselbst «ine Besprechung der Graveure. «?irgelstecher, Guillochir-arbeiter zu dem Zlmck einer rechtzeitigen, womöglich ge« Meinsamen Ausstellung ftatt. — Wie aus Brüssel ge» schrieben wird. hat daselbst dieser Tage im belgischen Ministerium des Innern einc Versammlung der bel« gischcn Spihenfabricanten stattgesundei,. um über ihre Netheiligung an der Weltausstellung 1873 mit einer Col° leclivefposilion zu berathen. — AuS den Berichten über die AuSstellunMorbereituna.en in den Provinzen entnehmen wir, daß der Fonds der NuSsttllungscommisston in Graz den Betrag von 12,330 fl, jener der Aus. stellungScommission in Brunn den Vcttag von 7(XX) ft. erreicht hat. Mgesmuistkeitm. — Ihre Majestät die Kaiserin sind gestern mit Ihrer l. Hoheit der durchlauchtigsten Frau Erzherzogin Marie Valerie nach Ischl abgereist. — (Kaiser Maximilian»Monument in Triest. ) Seine Majestät der Kaiser haben am 13. d. die Mitglieder des Comitüs für die Errichtung des Maxi» milian-MonumenteS in Triest, die Herren Varon Mor-Purgo, Varon PaScotini, Eav. Scrinzi, in Audienz zu empfangen und die vollständige Photographie des vom Co» mit6 in Uebereinstimmung mit der k. l. Akademie der bildenden Künste endgiltig angenommenen Entwurfes des Monumente« beifällig entgegenzunehmen geruht. — (FUr den Bischofssitz in St. Polten) sind, wie da« katholische Kremser „VollSblatt" schreibt, ge. genwältig drei Candidate« in Aussicht genommen: Abt Helferstorser, Prälat Slöger (früher Secretär des Nrzbischofs Milde) und Feldbischof Mayer. — (Telegraph en.Obercom missäre.) In Ausführung der Allerhöchst genehmigten Reorganisirung der ^>.^ö-Tclegraphenanstalt in den im Reichsralhe vertretenen Königreichen und Ländern hat Sc. Erc. der Herr Handels« minister zu Telegraphen-Obercommissären ernannt, u. z. für dic neusystcmisirlen Provincial-Tlegraphendirectionen die Telegraphencommissäre: Johann Wisgrill für Zara, Daniel Dungel für Graz und Karl Mayerweg sür Trieft. — ( A rb eiler »Exceß.) In Dictmann« und Groß.Siegharts in Niederüsterreich lam eS durch von Wien ausgesendete Emissäre (Arbeiterführer) wiederholt zu Ex. cessen, welche jedoch jedesmal durch das Einschreiten der Gendarmerie beigelegt wurden. — (Kirche uei nbru ch.) Aus ter Stadtpfarr-lirche in Zwetll in Nicderösterreich wurden am 9. d. M. 1 Ziborium. 2 Corporalien und 3 Fahnen geraubt. — (Die freiwillligenFeuerwehrenKärn-ten« ) haben die Abhaltung des vierten lärntnifchen Feuerwchrtages am 4. und b. August in Völlermarlt be» schlössen. — /Vom Wörthersee.) Die „Pörlschacher Badacnengesellschaft" hat seit 14 Tagen den Bau von drei Villen an den herrlicht» Ufern des Sees begonnen, und werden zwei dieser Bauten gewiß, die dritte wahr» scheinlich noch heuer der Benützung übergeben werden können. — (Aus den Bädern.) In Teplitz-Schönau be» finden sich gegenwärtig 3.855, Karlsbad 0.725. Marien, bad 2.077, Franzensbad 1.631, Baden bei Wien 4.059, Gleichenberg 1.000, hall 646, Kreuzen 110 und in Kra-Pina-Töplitz 680 Badegäste. _________ Locales. Auszuss au« dem Protokolle über die XU. Sitzung des ElecutivcouM's der Weltaus-stellmlas-Laudescomlilisliou sür Kram am 27. Mai 1672. Die Resignation der Herren Gustav Tönies und Va< lenlin Krisper, Ncalitälenbesiher in Laibach, auf die Stelle al« Mitglied der Ausstelluugs Commission wegen ander-weitiger Geschäfls-Ueberburdung und stetiger Abwesenheit von Laibach wird zur Kenntnis genommen. Ueber das bezügliche ablehnende Schreiben de« Fabrik«. Inhabers Tschinll wird beschlossen, denselben nochmals brieflich zu ersuchen, die Product« seiner lrainischcn Fabriken wenigstens als solcbe in dem Gesammtbilde seiner AuS» ftellung zu bezeichnen, wenn schon die lrainischen Fabrikate "icht separat bei der Ausstellungs-Commission in Laibach iur Anmeldung gebracht werden können. Auszug aus dem Protokolle Über die x>n. Sitzung des (?ltt,ltivcomit6's dcrWcltauS-steUungs-Lmldescollluiissiou für Krain am 3. Juni 1872. Ueber Antrag der Herren Samafs« und von Gut. Wannslhal wird beschlossen, gefehlt ausgefertigte Anmeldungen "icht einfach zurückzuweisen, sondern den betreffenden Par» leien reclificirle Scheine zur Unlerfertigung zuzusenden. Ueber Antrag des Obmannes der landwirlhschaftlichen section wird die Veranstaltung einer Collectiv-Ausstellung ber vorzüglichsten Forstproducte Krams beschlossen und über Antrag des Herrn v. Gutmannsthal der k. l. Forstinspector ^wlitz mit der baldigen Durchführung diefer Aufgabe betraut. Die Herren Anton» MAschi", f. l. Polizeirath, und Ferdinand Schmidt in Laibach werden zu Correspondenten ernannt. AuSzug au« dem Prolololle über die XI V. Sitzung des VfttlltivconM's der Weltnus-stelluugs-Landescommission für Kram am 10. Juni 1«72. Die Erklärung des k. l. Folst'I„spectorS Dimih, die gewünschte Eollecliv.AussteUung der Forstproducte KraiuS veranstalten zu wollen, wird mit Danl zur Kenntnis ge. nommen und die belreffeude Vollmacht sogleich ausgefolgt. Der Obmann der IV. Section, Karl Deschmau'n, referirt über die der Section IV zur Berathung zugewiesenen Geschäftsstücke, und es wird über Antrag der Section das Ansinnen des Caplanes Han in der Woheiner-Feistrih um Subvenlionirung für die Ausstellung von Mineralien de« Triglav abgelehnt. Derselbe theilt ferner mit. daß die Section da« Ins-lebenrufen einer Collectiv'Nusstellung von Frauenarbeiten beschloß, und kaß Freiin Anlonie Codelli über Ersuchen die Leitung dieser Sache in die Hand nahm. Wirb über Antrag Samassa's beschlossen, die krainische Handel«, und Gewerbelammer um Veranstaltung einer Col-lectiv-Ausstellung der lrainischen Haus-Industne eindring, lichst zu ersuchen. Der Obmann der Section IV theilt mit. daß die Section sür Colleclw.Nuestellungen auS den Gruppen 23, 24 und 26 Sorge getragen habe. Sitzung des l. k. Landes - Sanitätrathcs vom 27. Jänner 1872. Gegenwärtig: Vorsitzender Prof. Dr. Valenta, die k. l. Sanitätsräthe Dr. N. v. Andrioli, Dr. Carl Bleiweis, Dr. M. Razpel, Dr. Schiffer, Dr. v. Stöckl. 1. Da« Protokoll der letzten Sitzung vom 30. December 1871 wird verlesen und genehmigt. 2. SR. Dr. Bleiwei« verliest das Gutachten be« züglich der Nothwendigkeit einer Vermehrung der l. f. Be, zirlsärzte un5 beantragt: 1. Die Aufstellung eiueS l. l. Bezirlsarztes für jede l. l. Bezirkshauptmannschaft ist sowohl im Interesse des sanitären Wohles des Landes, als auch im Interesse der h. Regierung dringend geboten, da erwiesener, maßen die gegenwärtige Anzahl der l. l. Bezirl«ärzte den durch da« Gesetz vom 30. April 1870 bezweckte» Intentionen der h. Regierung beim besten Willen nicht Rechnung zu tragen vermag und überdies eine Vermebrung derselben der h. Regierung leine erhebliche Mehrauslage verursachen wird. 2. Der Her t. k. LaudeSprä'sident wird gebeten, diesen Antrag bei dem h. l. k. Ministerium wärmsten« zu befürworten. Der Vorsitzende Prof. Dr. Valenta vermißt in dem Gutachten baS einem diesbezüglich gefaßten einstimmigen Beschlusse. deS l. l. Landes - Sanilätsrathes entsprechende Moment, nämlich die Auslassung des anerkannt Uberflüssi-gen ärztlichen Negierungscoxcipisten-PostenS. SR. Dr. Stöckl enlgegnel, er wundere sich, daß der Vorsitzende nicht in der letzten Sitzung bei Abstallung de« Vesetzungsvorschlages für die ärztliche Regierungs-Concipisten» stelle diefe seine Bedenken geäußert habe. Prof. Dr. Valenta erwidert, letzthin fei der l. k. ?ande«.Sanitäl«ralh nur wegen eines Besetzungsvorschlages gefragt worden, heute handle es sich um eine Principienfrage, daher er bei seiner Ansicht beharre, daß es besser wäre, den Regierungs'Concipisten auf dem Lande zu exponiren, oder auch besser, für denselben eine neue Bezirlöarztenstelle zu creiren. SR. R. v. Nndrioli spricht für die Nothwendigkeit der Beibehaltung der Stelle. Bei der Abstimmung wird mit 3 Stimmen (Dr. N. v. Andrioli, Dr. Schiffer, Dr. v. Stockt) gegen 2 (Dr. Blei. weis, Dr. Razpel) die Aufnahme des bezüglichen Posten« in das Referat abgelehnt, worauf der Vorsitzende erklärt, cr werde im Sinne des § 12 der Instruction seinen Vorlage-bericht unter Nufrechthallung seine Anschauung absaßen. Hierauf werden die Anträge des Referenten ange, nommen. 3. SR. Dr. Razpet verliest sein Gutachten über die Nrzneitaxe vom Jahre 1869 und stellt folgende Anträge: 1. Die Droguen sind im Preise entsprechend umzuändern und demgemäß auf den bezüglichen Antrag des Npo-thelergremiums auf Erhöhung einzelner Droguen bil« ligermassen einzugehen. 2. Die Arbeitstag« ist auf die Höhe der Pharmalopöe von 1859 zurückzuführen. 3. Waren einige neue Präparate in die Pharmalopöe aufzunehmen. Bei der Debatte, an der sich alle Anwesenden bethei. liglen, wird allseitig constalirt, daß die Taxansätze zu hoch gegriffen seien, und wurden obige Anträge einstimmig an. genommen nachdem noch der Referent die Aufnahme der ()utru molüain beantragt hatte, was auch einstimmig an-genommen wurde. Nachdem der Vorsitzende den Reg.'Rath Dr. Ritter v. Nndrioli wegen der Millheilung der Art und Weise der Erledigung seiner Agenden inlerpcllirt und dieser die Beantwortung zugesagt hatte, wird die Sitzung geschlossen. Predil und itack , Die Handels« und Gewerbelammer fllr Kram hat nachfolgende Denkschrift über die Predil- und Lacker Bahn dem österr. Reich«ralhe unterbreitet: „Hoher Reichsrath! 1. Die schwebende Frage, ob Predil oder Lack, kann nicht gründlich gelöst werden, ohne die Vorfraq? zu beantworten: Welchen Einsluß wird der dermalen im Baue be, griffene neue Hafen von Triest, solange der dortige Freihasen besteht, und wclchen nach der eventuellen Aushebung desselben üben? Der innige Zusammenhang dieser Frage mit der Eisenbahnfrage liegt auf der flachen Hand, denn der Hafen von Triest ist der einzige <5i«leithanien«. Aller Import und Sxport ist an denselben angewiesen. Wer den Schlüssel zu jenem Hafen besitzen wird, wird der Herr aller überseeischen Handelsbewegung dieser Reichshälfte sein. Es ist bekannt, daß der neue Hafenbau derart aus» geführt wird, daß die Hafendämme den dortigen Südbahn. Hof umklammern, daß alle Molo'« nur zu jenem Station«. Hofe führen werden, daß sich sohin die französische Südbahn - Gesellschaft in nahezu ausschließlichem Besitze der Zugänge zum neuen Hafen befinden wird. — Im Falle der Aufhebung des Freihafens wird sie auf den nun durch die Anschüttungen gewonnenen, ihr unentgeltlich in« Eigenthum überlassenen, weilläufigen, ebenfalls innerhalb der Hafendämme gelegenen Räumen ihre Entrepots errichten, und ganz Cisleilhanien wird ihr auch diesfalls zin«-pftichtig sein. War schon der Verlauf der Südbahn geradezu ein National-Unglück, so wäre die Gewährung und Befestigung jeneS Monopol« der härteste Schlag, den unser Handel noch erleiden kann. Diese Ueberzeugung lebt in dem Stadt-rathe von Triest, in der größten Mehrheit der dortigen Population, in dem unbefangenen Theile der Triester Hc»n» delslammer, fowie in Jedermann, welcher jene Verhält-nisse kennt und die Folgen des angestrebten Monopol« zu beurtheilen vermag. Es ist natürlich und verzeihlich, daß die ausländische privilegirte Gesellschaft bei ihrem lediglich auf Gewinn gerichteten Unternehmen vom österreichischen Patriotismus nicht angehaucht sein kann, sondern die Situationen stet« zu ihrem Vortheile zu wenden und auszunützen bemüht sein muß. Was Oesterreichs Handel von ihr für Begünsti-gungen zu gewärtigen hat, ist durch die bisherige Erfah. rung hinreichend constalirt, und am besten sollte es die Triester Handelskammer wissen, wieviel ihre vielfachen Bemühungen um Herabsetzung der Tarifsätze, schnelle« und pünktlichere Transportirung der Waren, Anschaffung hinreichender Verkehrsmittel u. s. w. bisher gefruchtet haben. Als bei Beendung des Suez.Canale« in der öfterrei-chischen Handelswelt der Wunsch nach Verbesserung be« Triester Hafen« laut wurde, war die französische Gesell, schaft mit einem Plane zum Baue desselben sogleich bei der Hand und wußie es ungeachtet aller Proteste des Triester Stadtralhes und der dortigen Börsedeputation durchzusetzen, daß derselbe angenommen und auf Staatskosten so ausgeführt wurde, daß er ausschließlich nur ihr zur Ne. nützung dienen, ihr das Monopol mit dem ciSleithanischen Handel erwerben und sichern soll. ' Als sodann der Bau einer directen Verbindung der NudolfSbahn mit Triest in Anregung lam, griff sie alsbald nach dem früher, ungeachtet vieljähriger darauf ver» -wendeten Studien, einhellig verworfenen Projecte der Pre-dilbahn, wohl wissend, daß dieselbe ihr Monopol zu verewigen nicht verfehlen kann. Um den cieleilhanischen Handel vor diesem ihm drohenden Schlage zu erretten, erscheint die Zustandebringung einer Bahn als unerläßlich, welche mit der Südbahn die Concurrenz bestehen lann und in Trieft an einer von der französifchen Gesellschaft unabhängigen Uferstelle mUnden muß. Daß sich der jetzige Hafenbau mit der freien Bewegung des Handels in Triest nicht vereinbaren läßt, ist eine Thatsache, doch könnte sie, bevor die Eisenbahnfrage spruchreif ist, durch Experten an Ort und Stelle constatirl oder, wenn es möglich wäre — wiederlegt werden. E« ! liegt daher im Triester Hafenbaue die wichtigste Vorfrage zum Urtheile über den Werth des Predilbahnprojecles. 2. Soviel dieser Handelskammer bekannt, hat noch Niemand des Ernste« die Behauptung aufgestellt, daß die Predilbahn der französischen Gesellschaft Concurrenz machen könnte. Im Gegentheile würde sie die sicherste Garantie bieten, daß das Monopol der Letzteren fllr undenkliche Zeiten gesichert bliebe. Die Wahrheit dessen ergibt sich un-umstößlich au« den Summen, welche der Predilbau ver-fchlingen würde, mithin au« der Höhe de« Anlagecapitals, dann aus der Kostspieligkeit, Langsamkeil und Unsicherheil de« Betriebes. 3. Dem Predilprojecle liegt lein österr.handelspolitl-scher Gedanke zu Grunde. In der Molivirung desselben liest man nur von der Nnstrebung, von Triest au« nach Nordweslen eine zweile Verbindung zu erreichen, hingegen fordern Oesterreich« han» del«politische, industrielle und national - ökonomische Nück-sichten die nächste Verbindung des Hafen« von Trieft über Krain, Kärnlen, Oesterreich, Böhmen nach dem deutschen Reiche bi« zur Ostsee. Die Karavanken werden nach diesem unabweislichen Postulate mittelst eine« Schienenweges zweifelsohne uberscy« 988 werden, wozu die Einfattlung über den Seeberg die günstigste geographische Stelle darzubieten scheint. Schon die allen praktischen Römer ersahen in jener Straßeuverbindung eine Nothwendigkeit, und bauten ihre Straße über Präwald, den Birnbamnerwald, über Laibach, den Loibl und den Seeberg nach Kärnlen. Der projectirte Zug über Lack ist daher nur eine Abkürzung der ehemali« gen allenthalben noch kenntlichen Römerstraße nach Kärnten und dessen Hinlerländer. 4. Vom finanziellen Standpunkte bemerken wir Folgendes: Die Kosten der Predillinie sind im Voraus nicht berechenbar. Nach dem dermaligen Voranschlage soll dieselbe 39 Millionen Gulden tosten. Allein dicser ist jedenfalls illusorisch, denn dabei ist der Zuschlag für die Geldbeschaffung, die Iutercalarzinfen, die während der langen Dauer sich ergebende Steigerung der Arbeits- und Mate« rialpreise, dann der Kosten für unvorhergesehene Mehrarbeiten, Elementarunfiille während der Arbeit und benöthigte Maschinen nicht gerechnet, — durchwegs Factoren, die sich ziffermäßig im Voraus nicht feststellen lassen, die jedoch mcht unberücksichtigt gelassen werden dürfen und den sichein Ginblick gestatten, daß sich der Staat schon mit dem An« lagecapitale eine sehr hohe finanzielle Last aufbürdet, und zwar ohne Noth und ohne je einen Ersatz für dieselbe hoffen zu können. (Schluß folgt.) — (Humane Spende.) Der hiesige Feuerwehr-Kranken-Untcrstlitzungs-Verein erhielt durch Herrn Lutas Schumi von einer Schlttzengescllschaft eine Spende im Be» trage von 10 fl, 78 kr. — (Zum Tischler st rile.) Die hiesigen Tischler, meister haben an das (5omit«i der sinkenden Tischlergesellen ein Schreiben gerichtet, worin sie sich bereit erklärten, eine 12stündige Arbeitszeit einzuführen; die Höhe des Lohnes soll dem freien Uebcreinkommen zwischen Meister und Gesellen überlassen bleiben/ überdies erklärten sich die Meister für Auflassung dcr Kost und Wohnung in den Werkstätten. Die Gesellen, welche eine nur lOstündige Arbeitszeit und bestimmte Lohnsätze verlangten, stellten in sämmtlichen Werkstätten — mit Ausnahme jencr bei Tönnies — vorgestern die Arbeit ein. — (Die Landescommission für Pferde» zucht in Krain) «heilt mit, daß das hohe l. und t. osterr. Ackerbauministerium den Stationttplatz Laibach bewilligte und die Prämücungen in Adelsberg am 14ten, Nassenfuß am 18., Laibach am 21. und Krainburg am 23. Eepiembcr l. I. stattfinden werden. — (Nezirtslehrerbibliuthel.) Einem Artikel des „Hcl^oi^ki wv'Hl'ä" entnehmen wir, daß bei der zur Berathung, betreffend die Errichtung e'mer Vezirkslehrer« blbliothek, abgehaltenen Lehrerversammlung des Schulbezirtes Gurtfeld zu diesem Zwecke der Herr l. k. Bezirtshaupt-mann Rudolf Graf Chorinöky eincn Äelrag per 10 fl. und der hochw. Hcrr Pfarrdcchant, Ehrendomherr und l. k. Bc-ziltsschuliuspector Eduard Polal einen Betrag von 20 fl. mit dem Versprechen gespcudct haben, auch in Zukunft jährlich so viel beizusteuern. Die anwesenden Herren Lehrer haden beschlossen, jährliche Beiträge mit je 1 st. zu leisten. Zudem haben noch Hürr k. t. Äczirkscommissär Ritter von Rultofski 5 ft., Herr Bürgermeister Gruß 2 fl. und ein Herr l. k. Gerichtsbeamte 1 st. beigesteuert; dieser Gründung trat auch der Rcalitätenbesitzer Herr Martm Hoöevar in Gulkfcld mit dem namhafien Heilrage von 50 st. bei. Nach erhaltener Mittheilung haben für den gleichen Zweck im Bezuke Stem der Herr t. t. Bezirkshauptmann Stefan Klanclc. MUch 10 ft., das Muqlico des l. k. Bezirks' fchulralheö Herr Murnit jährlich 2 fl. und der Herr t. t. Bezirköschulinspector Moönil jährlich 5 fl. beisteuern zu wollen eitlärt. — Mögen diese anerleunungswürdigen Beispiele schulfrcundlicher Opferwilligkeit im Interesse dcr Gründung von Bezntslchrer'Bidliolheken — eine für die umfassende Fortdlloung des Vchrstan^es uud dessen slgensreiche Wirksamkeit in ter Volksschule höchst wichtige uud heilsame Institution — auch in den weiteren streifen der Bevölkerung eine recht zahlreiche Nachahmung finden! Aus dem Verichtssaale. (Fortsetzung.) Die Opponenten erklärten jedoch durch ihren Sprecher Thomas Pelooc mit Entschiedenheit, daß sie sich den Pro-visorial-Erkenntnissen nie fügen und das gewerkschaftliche Forstpersonale nie in den Wald lassen werden, indem der Wald ihnen gehöre. Endlich verfügte der Bezirkshauptmann die Ablegung der Waffen von Seite des Forstpersonals und ging mil demselben weiler in den Wald, indem er erklärte, er werde eS ungeachtet des angedrohten Widerstandes ein« sühren und die angeordneten Erhebungen pflegen und lasse es darauf ankommen, daß er gewaltsam daran gehindert werde. Diese Energie imponirte anfangs und man ließ ihn ruhig ziehen, zumal uuch der OrtSvorsteher Johann Oder die Leute zur Ruhe ermahnt hatte. Bald aber härte man die Rufe: „Gehen wir ihnen nach und jagen wir sie zurück," und als die Leute trotzdem noch unschlüssig waren, kam nach Angabe des Zeugen Simon Novnik ein ihm unbekannter Manu aus dem Dorfe und rief: „Wohin geht ihr Männer, auf meinen Rath, gehen wir ihnen nach und jagen wir sie zurück mit Gutem oder mit Gewalt." Auf diese Worte lief unter Hurrahgeschrei eine Schaar Leute der Commission nach, gewann auf Umwegen einen Vorfprung vor ihr und stellte sich in Krstenica auf. Nls nach 1^/,stündigem Wege der Bezirlshauptmann mit dem gewerkschaftlichen Forstpersonale dahin gekommen war, tra« ten ihnen diese Leute entgegen, verlegten ihnen den Weg, und Jakob Zupanc erklärte unter Zustimmung seiner Genossen, daß die gewerkschaftlichen Förster nicht in den Wald dürfen, daß die Bauern dies nicht dulden. Gleichzeitig schrien auch alle übrigen: „Nur zurück mit ihnen!" Der Beznlshauptmanl! beredete sie nochmals, vom Widerstände abzulassen, indem er auf das Verbrecherische ihres Begin» nens und auf dessen Folgen hinwies, zog aber unverrichteter Sache ab, als er eingesehen hatte, daß sein Zureden nichts fruchte und ohne blutigen Conflict nichts durchzusetzen sei. Auch dieser Widerstandsact begründet selbständig den Thatbestand des Verbrechens des AufstandeS nach den Para< graphen «8 und 69 St.-G. Dieses Verbrechens sind rechtlich beschuldigt und nach § 200 St.-P O. angellagt 24 Insassen der Ortschaften Studorf und Allhammer. Nach Entwicklung der Anklage beginnt der Präsident mit der Nlmahme der Generalten, welche bei 62 Angeklagten fast zwei Stunden in Anspuch nimmt. Nach Verlesung des Provisorial-Ertenntnisses der lrainischen Gründest.>n Ablö-sungs'Landescommission beginnt das Einzelverhör der Angeklagten, welches wohl nahezu fünf Tage in Anspruch neh< men dürfte. Die Autzsagen der Angeklagten bieten wenig interessante Momente. Mehr oder weniger gaben sie ihre Theilnahme an einem, an zweien oder allen drei Aufstandsfacten zu. Die 'meisten erklären, ihr Niderstand habe nur den Förstern der Industrie-Gesellschaft gegolten, welche ihnen ihren Wald nehmen wollen. Den kaiserlichen Beamten und Gendarmen hätten sie nie opponiren wollen. Ihre Theilnahme an dem verbrecherischen Acte entschuldigen sie mit der Furcht, 5aß man ihnen die Wälder, .ihr einziges Besitzthum, ohne dem sie nicht leben könnten, nehmen wollte. lssorts^ung folgt.) lKiu.iesrndet. Die Anziehung eines bclauuteil Scherzes, welche ich mir in dcr siebente« Klasse erlaubte uud für unuüthig zu erklären selbst« verleugnende Moral genug besitze, winde in einer schärferen Fassung rcfcrirt. M«r muß daher die Mittheilung gestaltet seiu, daß weder ich, noch die Klasse, in welcher eben keine Kinder sitzen, in jeu^r Bemertnng, die lediglich die Ermüdung eines so viel-stiwdigm Uittsrrichteö unterbrecheu sollte, einen Ausfall ans das hiesig? ÄloisiauulN erblickte, uud daß die Septiuiancr, unwillig ^ über oic mehrfach unrichtige Darstellung des Iachucrhaltc« in z öffcntlichcu Blcltttrn dieser Auffassung uud ihrem Gefllhle sowohl i bei dem Hern, Schulinspector, als nachher bei mir durch eiue DslcgatillN Ausdruck gaben. Ich wiluschc uun ganzem Hcrzru, man möge nicht überall bdsc Absichten wittern nud Denjenigen nicht unbedingten Glauben scheuten, welche durch Vcrichle von Angriffen auf die Elericalen und Nationalen seitens eines Deut» scheu und Freisinnigen, wie ich cS eben bin und bleibe, irgend wem einen Gefalle» zu enueisen vermeinen. A. Heinrich, t. l. Gymuasialprofeffor. Ntucflc Pull. (Originnl-Telcgramm der „Laibacher Zeitung.") Wien, »7. Juni. In der heutigen Vleichsrathssitzunss beantwortet der Finanz« minister die Interpellation über die Acht;ig-millionenschuld an die Nationalbank und erklärt, die Frage sei eine offene. Die Negierung werde bei den Verhandlungen mit der unga» rischen Negieruug bezüglicb Negcluüg dcr Verhältnisse zur Nationalbank den Ttandpnnkt festhalten, daft die Achtzigmillionenschnld Ge< sammtösterreich gleichmäßig belastct. Nach geschlossener Debatte über dc» Landwehr - Gesetzentwurf uud nach der Nede deS LaudeSvertheidigungsministers wnrdc der Land« wehr - Gesetzentwurf nach Fassuilg der 2luS< schußmajorität mit dem vom Landcsvertheidi-gungs Minister befürworteten 'A,»ettdement betreffs drr Dienstzeitanrechnung bei Unter-officieren in dritter Lesung angenommen. Der Antrag, betreffend die (Errichtung von <5l,val« lerie Instructionscadrcs wurde vom Landes-vertheidignngs - Minister befürwortet, vom Hause jedoch abgelehnt. Wien, 18. Juni. Die Vertagung dcs Reichs-ralheS wird für kommenden Mittwoch, dcn 19, mit Bestimmtheit erwartet. Telegraphischer Wechselcurs oom 17 Juni. Papier-Rente 64.90. - Silber.Neute 72.20. - 1860er Staats-Nlilehll, 104.50. -- Vans-Ac!'," «49. ^ Cr-dilA^t ei» 343.50.— l'oudon 111.85. — Bi?!": I,)9,l>5. - «, l Mlin,.?',!-calen 5.37. — 7lllpole,nsd'oc 8.93 DaS Postdampfschiff „Limbria"," Kapitän Stahl, ging am 12. Juni mit 652 Passagieren von Hamburg viü Havre uach Ncw°Yorl ab. Angekommene Fremde. Am 1«. Juni. «?>es»nt. Wildenauer, Trieft. — Langer, t. l. Major-Auditor, Oraz. — Iermy, Kaufm,, Wien. ^ Laviii, Plauina. — Außeneg, Postmeister, Lees. — Nerm mit Familie, Rudolfe werth. — Mad. Koschier, Gutsbesitzerin mit Familie, Warten berg. — Gestalter, Getreidehändler, Kanisch.,. — Germ A,, Weilchof. — Dr. Fialla, Wien. 5it«»«>t HU^«». Süß, Hermann und Prell, Kaufleute, Wieu. — Graf Auersperg und Schacherl, Kaufm., Graz. — Murlu, l. l. Hauptm., Vir. »»<«» ««»»«»,»». Nrandner, Piivat, Pest. — Petriwal, Kaufm., Wien. — Podobml, Commis, und Muß, Dechant, Mai. — Krämer, Steindruck. - bischer. Steiermart. — SebastialNitti, Sessana. - Hadingcr, Kaufin,, Cilli. - Weis«, Kanfm., Neumailtl. — Neumann, Sissel. - Nowal, Privat, Oberlaibach. Lottoziehuugen vom «5. Juni. Wien: 69 81 44 35 3«. Graz: 8 7 3 73 53. .Meteorologisch« NeobachUmuell ill l^Mach. .. -l z^ u . '- !^ tt U. Mg. 74») ,4 l 14.« windstill igrUßlh. bew. !7. 2 „ N. ^ 73«.5o »20., NO. schwach ,.Hälft, bew. 0,,, W„Nb. 738,7« -^-14.5 windstill griißtl,. brw.! Wechselnde Vcwöllung. Das Tagesmitlel dcr Wtlrme -<- l6 2". um ii'3" uuler dem Normale. 'iit'll'.iiloürtlicher Rtdacteur: I«na^ v. K l e i >< m a l, r. ^nrll»nl,l»r»sllt Tvic», 1'). Juni. Schr animnt filr einige Papiere sawllhl dcr Banlcn-, als auch dcr Bahnenbranche, erwies sich die Bllrse »llch sonst recht fest, jedoch im Game,! miudc' ^V»»»,«U<».»U)z. lauslustig al« gestern. ^ilr 100 si. ilnhcitllche Staatsschuld zu 5 pst.-i,l Notc^! v^lzinel. , 5pHl ?5 75 96.25 -'. , . . ., '> .. 7675 7725 sticoer-Orl'errllch. . ^5 ^435 ^75 0z:r-Ocstcrr?ich . .. -. ^^5 ^5^ s^deudüra' 79.75 80.50 ..>.7i^^a^ «11.- i»2 — Ungarn - - - ' ".5 " »2. ~ 82.50 ^. Andere öffentliche Al,lehe,, H'uaurl-g!lliru!lgi«losc zu 5pHt. s,y50 97.— U>n Eise„!,al,nanlchcn ,n 120 st. , bec l>"„ pr. Htitlt 10875 109.-,2.ilchcii p, 100 fl. ' . ._,., ,s>7 25 1N7 50 Wiener Tommunalunleh«,, rUck, Geld Woir? zahlbar 5p». Asticu von ^«n?cufli<,»t^.:. An.^o-l!stcrr. Vanl . . 332 75 333 — «anfvercill.......334.- 335. Voben-Hcebitllnftlllt . . , . 280.— 282 — Hceditaustlllt f Handel n. Gem. . 345.40 345 60 Creditanstalt, allgrm. uugar. . , 16,l.75 164 25 Depositeubanl......103.— 103.50 E«co!l,pte-GescMchvft< u c. . 1000—1010-Franco-öfterr. Va,,t > . , .144— 144.25 Handelsbank.......225— 226.— Natieualvünl . 850.— 852 - Uuiollbanl.......290.— 290.^. Vereiusdanl . . . 144 — 144.50 Ner?eh.Sbu!ll . , 200.50 201.-- ;«u»;ge«. Held Waare Alsöld-Fi-lmnntr ^»hu . . 182.— 183.— Vöhm, ^estbahu.....—.— —,— >.u^'2-'^!,^^?^' 2248.-2252 - ! Veli' W°ar» ^rliN^Iostvds'B-hu . . . .21150 212 50 l.'embcrg-lI,l.«.cI»fl!ier.«ahu l63 75 l64 25 rlntid, cfterr....... 50/'.. - 5>05.- - Oeslcrr. Nordwestbahn . . .220 50 22150 Rudl,iss-«ah,!..... 18075 181.25 Gitümbltr^r Val,n . . . 182— 183.— Slaalshabn...... 360— 361.- Bild bah»........206 50 206 75 Aud»nordd Verbind. Nahn > 183.— 184 --Theisi-Vahn ... 27950 280.— Ungarische Nordostbahn . . .165 50 166. Ungarische Oftdahn ... 140.50 141.— 3/csü^way ...... 309. - 310.— 5. Pfandbriefe ^!>r ,00 fl) «?,zi. ttj: ^od^N'Ettdif Nnftall Geld Waare rll.sllSdl'.r ,u 5> pLt. i« Silder 103.90 l04 10 5,l,.n:';3I.ci»tt5.,,i5pHt.l!l ij.W. f!^!,:^l. ^,'. G.n<:^.».«!^. 105.- 105.50 !>"-.' 'ic<.i-»,».'^^,>'. 101.40 101.70 Gelt. Waaie siebend. Vahn ln Vilher vcr,. . 93.25 93,5a VtaatSb. O. 3'/, i> 500 Fr. „!. Om. 131, - 131.5a sl!l)b.G. 3'.« 500 Zfrc. ftr. Atllcl 115 75 116 ^ LUdb.-G.i^0fl.z.5°/„für100ft. 95 75 96.^ ^ildb.'Vl:,,« 6°/. (1870 74) 5 500 Frc« pr. Gtllcl . ____ -.^ Un«. Oftbnhn sur 100 fl . . >jg 4c, si3 50 ». Vrlvatlose (per Stück). Hredllanfialt f. Handel u. Gew. «eld »a»" ,u 100 fi. ö. W......191 - 191 50 Äuoalf-Vllftung zn 10 st. . . 14.75 15 ^ VUechftl (3 Mon ) filr 100 fl slldd. U. 93 50 9^< 6l» Fru,l!iurl u.M.'.00 »l. betto 93 65 93.8l1 Hmnbnrg, silr 100 Marl Vanco 82 10 82 l^ Lnl'dnn, si!r 10 Pfund ^<«!i:l'.ed'or . . 8 « 92 « 8 .. 92z - Prcuß. llassenscheine I .. 66 . I . 66! - Oilncr . , 109 „ 40 ^ 109 , 60 - Kraiülsch« Hruudeuttastunne! ^ Obliaalilinsn. P>>' "»^'««»'Nl'e: 85.75 ^,.l> 86 >^«,"'