Mbacher Zeitung. Nr. 36. Pränumerationlplti«- Im «lomptoir ga»zj. st, ll, halbj. s>, 5 5.0. Fiil die Zustellung in« Hau« halbj, 50 lr. Mit dei Post gonzj, st. >5, halbj, ? 50. Donnerstag, 13. Februar. Insertion,geditl- Für lleine Inselate bi« ,u 4 Zeiltn ^5> tr,, größere per Zeile V lr.; bei »fleren Wiebelbolungen per Zeile 3 lr. 1879. Amtlicher Theil. Als ^e. k. und k. Apostolische Majestät haben mit -illlerhijchstcr Entschließung vom 31. Jänner d. I. dem plllMiirrtell Ortonomats'verwalter der Finanz Landes-ouectwn mGraz, Joseph Richter, in Anerkennung Mner vieljährigen, ersprießlichen Dienstleistung als provisorischer Quästor der Universität Graz das gol-oene Verdieusttreuz ulit der Krone allerqnädiqst zu verleihen geruht. Der Minister für Kultus und Unterricht hat den provisorischen Hauptlehrer Johann Aeuuati znm wlMiclM Haupllehrer an der l. l. Lehrer-Bildungs-"Walt in Eavodistria cruannt. ^ilchtailltlichcr Theil. . , Hur Unterstützung der durch Ueberschwemmnng ^lMgesuchten Äewohn'er im Bezirke Loitsch sind Otters lieim Landespläsidium nachstehende Beträge ""gegmlgen: "vln Pf.nramte Flödnig das Saimulungs- "gtlillis per.......11 fl. 90 lr. """ Pfarramte Pölland .... 13 „ — „ Neu«Oßliz ... 3 „ 80 „ " ^ .. Altlack..... 3 ., 50 ., " '«emeindeamte Ratschach ... 4 „ — „ Gurtfeld ... 105 „ — « znsamluen . . 141 fl. 20 kr. hien,'^ '"^ dem Ausdrllcke des wärmsten Dantes '" zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. lj .^>as Frauen comiti in Stein hat drin ^lidekpiäsioium das Ergebnis der Monatsbciträgr ^ November und Dezember 1^7« für traute und "lwlliloele Krieger im Betrage von 71 fl. 55 tr. MoiNtnen lassen. Außerdem wurde vom Fraueucomiti , ^leiu dem Herrn Pfarrer iu Vodicc für den tran- n Meservemann Martin Benda in Golo, Gemeinde "^lce. ein Geldbetrag per 5 fl., dann 2 Hemden. "nterziehhosen uud 2 Winterjacken übergeben. , Indem der obige Betrag per 71 fl. 55 tr. unter und, ^"' Laibacher Frauenverciue für verwnndete " traute Krieger zur weiteren Verfügung übermit- telt wird, werden diese patriotifchen Spenden mit dem Ausdrucke des wärmsten Dankes zur öffentlichen Kennt» nis gebracht. 'Laibach am 10. Febrnar 1879. Vom t. k. Landespräsidium. Artikel V des Prager Friedens. Mit dem Staatsverlrage vom I I. Oktober Itt7« hat Oesterreich Ungarn feierlich ans die Geltendmachung des Artikels V des Präger Friedens verzichtet. Bekanntlich enthielt dieser Artikel die Bestimmung, daß ails Verlangen Oesterreichs rinc Retrocession der nördlichen Distrikte Schleswig stattzufinden habe, wenn die Bevöltcrnng sich durch freie Abstimmung für den Wiederanschluß an Dänemark erklärt haben würde. Ein Anrecht Dänemarks auf dle Wleoererwerbung Nordschleswigs wurde durch den Prager Frieden uicht geschaffen, dasselbe begründete vielmehr ausschließlich »ur cm obligatorisches Verhältnis Deutschlands gegenüber Oesterreich-Ungarn, Von fachmännischer Seite wird in der deutschen Presse hervorgehoben, daß der Friede vom 2!;. August I860 seinerzeit zur amtlichen Kenntnis der dänischen Regierung gar nicht gebracht wordeil sei, und wir glaubcu nicht zu irren, wenn wir annehmen, daß eine offizielle Mittheilung des betreffenden Friedenslnstrnmcnles anch von österreichischer Seite nie erfolgt sei. Die Elauscl des Artikels V schwebte einfach nur zwischen Oesterreich und Deutsch-land. Und verlragsrechtlich erschien dies so zweifellos, daß, als Kaiser Napoleon bei Gelegenheit der luxembulgischen Frage die Durchführung dieser Elausel auregle, von Bcrliu aus sofort cnlgegnct wnrde, daß eine Initiative in dieser Richtung schlechthiu nur Oesterreich zustehe, uud daß die Bestimmung des Artikels V dnrchans keinen Bestandtheil des allgemeinen europäische» Rechtes bilde, zu dessen Anwalt sich Kaiser Napoleon anch damals auszuwerfen bemüht war. Die Motive des Zugeständnisses, zu welchem sich Oesterreich Deutschland gegenüber herbeigelassen, sind zum Theile dem Vertrage selbst zu eutuehmeu. Daß Se. Majestät der Kaiser Franz Josef sich von dem Wunsche.beseelt erklärt hat, die so nahen freundschaftlichen Bezlehungeu zwischen beiden Staaten durch den Verzicht aus jenes Recht des Prager Friedens noch enger zu schließen, muh als der politische Schwerpunkt des Uebereintommens betrachtet werden. So hat die öffentliche Meinung Deutschlands die Frage anch in der That aufgefaßt, und man darf sagen, daß die be- absichtigte Wirkung in dieser Beziehung so rasch als vollständig erreicht worden ist. Man wird auf politische Sentimente kein allzu großes Gewicht zu legen brauchen und sich doch fagen dürfen, daß die zahlreichen Stimmen dankbarer Sympathie, welche jetzt in der deutschen Prefse hervorgetreten sind, ihres wahren Werthes für Oesterreich-Ungarn nicht entbehren. Dir Elansel oes Artikels V war der letzte, nicht dunll»'. aber doch uuausglllärte Punkt w dem Vcrhäl zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn. ^,.,. Klärung herbeizuführeu, den Angelpunkt möglicher Differenzen zn beseitigen, dem Vertrauen der Gegen wart auch das Vertrauen in die Zukunft hinzuzusügen, war ein Gebot der Slualsllugheü wie em Gebot der loyalen Auffassung der Beziehungen beider Staaten. Man hat die Frage der Gegencoucessionen auf-geworfen, und Graf Anorassy ist von dem Vorwnise nicht frei geblieben, verschwenderischer mit dem ideellen Staatscigenthume umgegangen zu seiu, als durch die Lage der Dinge geboten war. Unseres Erachlens liegt das Entgelt für das Entgegenkommen Oesterreich-Ungarns wesentlich in den neu geschaffenen Thatsachen selbst. Daß die Monarchie lein irgend uenneuswerthe« Interesse an der VerwilkNchung jener Bestimmung des Präger Friedens hatte, wirb voll allen Seilen unbedenklich zugegeben. Sie hatte aber allerdings, auch abgesehen von der Frage deS Verhältnisses zum Deutschen Reiche, ein nicht ganz unwesentliches Interesse, die Bestimmung außer Kiaft zu setzen. Daß Vertrüge nicht dazu da sind, eine Scheinexlstenz zu behaupten, daß sie eutwcoer ausgeführt werden oder lu legaler Form modificiert werden muffen, wild ebenso wenig bestritteu werden, als daß gerade eine Großmacht hier doppelte Rücksicht auf die Wahrung ihrer Würde und chres Ansehens nach auheu zu uehmen hat. Den Vertrag in diesem Zustanoe der permaucnleu Nlchldurchsühruug uno del staulSrechl-lichen Zweideutigkeit zu lassen, war unmöglich, aus feme Durchführuug zu drmgeu, selbst theoretisch mchl unbedenklich. Denn in der That, das Nationalitäten' Prinzip ill feiner ausgeprägtesten Form wleder aufleben zu lassen, den Nationalitäten das Rechl zuzugestehen, ihre freie Euljcheiduug über die hliwillcheu uud politischen, über dle materielle» Interessen oes Staates zu erhöhen, mochte jedem politischen Stand-puntte entsprechen, aber sicher nicht dem östcrielchlsch-ungarischen. Die napoleomschc Provozierung des Art. V war wesentlich zugleich seine Verurchrllmlg. Wir unsererseits können uns nur darüber freuen, oa^ eme Feuilleton. Alera oder auf dunklen Wegen. vi,m«ll von Gd, Ua>ner. (Fortsebima.) Walt ' ^ "" zog es ihn mit unwiderstehlicher Ge-tonim.n" l A'"" des Herzogs hin. Er sah Gäste Nnl« ' """ gehen; viele von chnen waren Lady hei? Bewerber. Er hörte, daß sie sich bald ver-seinen « ""bk- Er hörte auch, daß ein Preis auf aller 9- ^ ^^ war, und daß die Polizeibehörde» lier?, ^er ersucht worden waren, auf ihn zu vigi-auz,'.""b ihn im Betrctuugsfalle an fein Hcimatsla'nd vH'-l "'' ^ durfte deshalb nicht lange in Nizza tt ,i^ ".""d entschloß sich endlich, zu gehen, nachdem hch..) e.""' letzten Befnch in der Villa abgestattet Vers.^"oe- Der Zufall führte ihn in eine seltsame «"f 3 !!? ^!' ^"" NM war offen. Im Part dem?. Rasenplätze kokettierte die Wärterin mit beulet s' ' ""b bie kleine Marquise hatte sich „I,. Mriel!,, """6 auf die Straße begebe,,. Der Vater, i" w?.s^" """" "'"chtigen Impuls, dem er nicht es an s? ^" ""mochte, erfaßte das Kind, drückte iem Herz und eilte mit ihm die Straße entlang. Schrei «, bar «""«3- die kleine Eonstanze stieß keinen ledernen I" '""' ""n furchtloser Natur und lieble ßesehen V -^ ^Me ihu iu deu letzte,, Tageu öfter 'Heun n. ?5 H" Ruinen zugeworfen. Sie schien das halten lf,- A""" des Mannes für einen Scherz zn yeschlaa^ V '. )' el)e das Kind vermißt uud Lärm 3'" ein?^'"^' /^ verkleidete das Kind. fuhr mit dort „, t...l"'/^' später nach Neapel und qinq von ^''chr mch!'"""'^'"« der größten Vorsicht' nach Alexa äußerte ein leises Stöhnen, welches ihr Vater jedoch nicht vernahm. Er fuhr fort: „Einen Monat später las er in einer Athener Zeitnng, daß die lleine Eonstanze ertrunken sei. Man hatte vermuthet, daß sie an die See gegangen, ins Wasfcr gefallen uud von den Wellen fortgerissen worden war. Niemand ahnte, daß sie gestohlen worden sei. Der Instinkt machte das Kind seinen Vater lieben, von dein Augenblick an, als er es stahl, und er machte es zu seinem Abgott. Vielleicht that er Unrecht, sie von ihrer Mutter zu trennen und diese in dem Glauben zu lassen, daß sie todt sei. Aber bedenke, Alexa: er war unschuldig wegeu eines Verbrechens verurtheilt, von seiner Gattin geschieden, verachtet, verflucht; aber, so wahr der Himmel es hört, er war unschuldig! Er stand allein uud einsam in der Welt da, und die Gattin und Mutter dachte daran, sich wieder zu verheirate,,. Das Kind gehörte ihm so gnt wie ihr. Hatte er das Rechl an seine Liebe und unschuldigen Lieb» tosungeu verwirkt? Bei Gott, nein! Er dachte nicht daran," und seine Stimme zitterte, ..daß, sollte sie einst die Wahrheit erfahren, sie ihn Haffen und Vorwürfe „lachen würde, weil er sie herausgerissen aus Reichthum uud Glauz —" «Nein! Nie!" nnterbrach ihn das Mädchen mit klarer, tiefer Stimme. „Sie würde ihn lieben, wie er sie liebt! Die Mutter bedarf ihrer nicht. Der Vaier hatte in feiner Lage einen höheren Anspruch auf sie Er that recht!" Mr. Strange's Geficht zuckte seltsam. Er sah seiue Tochter mit leuchtenden Augen an; dann zwang er sich, fortznfahren: „Er nahm sie mit sich aus Gruud einer plötzlichen Eingebung. Er würde lieber gestorben sein, als ihr Unrecht zn thun. Aber ohne sie hätte er wah,^ sinnig werden müssen. Er wußte, daß das Suchen nach ihm nicht eingestellt worden war, daß sein Por> trat sich in den Händen jedes höheren Polizeibeamten iu Europa befand; daß die englische Regierung alles aufbot, seiner habhabt zu werden, um der Welt zu beweisen, daß Rang, Reichthum und einflußreiche Ver? bindungen einen Mann, der des Mordes schuldig be^ funden wordeu war, nicht vor der gerechten Strafe zu schützeu im stände seien. Er wußte, daß, wenn er ergriffen wurde, die Schmach vcruichtend auf sein Kind fallen würde. Ihretwegen mehr. als um seiner selbst willen, zog er sich in die größte Einsamkeit zurück. Vielleicht wäre es edler und weiser gewesen, ihr Los nicht au das seine zu luüpfen, aber sie war ihm Lebensbedingung. Verurtheilt, ausgestoßen, verflucht, war er doch unschuldig. O, Älexa! Sein Kind sollte sich nicht gegen ihn wenden —" „Das wird es nie thun!" rief das Mädchen begeistert. „Nie! Nie! Sage mir, Vater, würde dieser Lord Stratford Heron, wenn er heute noch lebt, nicht Marquis von Viontheron sein?" ..Das würde er." ,.Wie lam es, daß sein Kind Marquise genannt wurde?" „Vielleicht wurde der Vater todt geglaubt; vielleicht, was wahrscheinlicher ist. wurde er seiner Titel und Güter verlustig erklärt, nachdem er eines schweren Verbrechens schuldig befunden nnd zum Tode ver< urtheilt wurden war." Alexa erhob ihre Augen zaghaft zu ihrem Vater und fragte leise: „Wer ist dieser Marquis von Moncheron, dieser Lord Stratford Heron, welcher des Mordes fchulo,g befunden nnd zum Tode vermtheilt wurde?" Ihr Vater blieb vor ihr stehen. Seme Augen brannten iu ihre,, eingesunkenen Höhleu, und stiu Ge- 318 schwindelhafte und jede historische Staatenbildung negierende Theorie, wenigstens was die staats« und völkerrechtlichen Beziehungen Oesterreich «Ungarns anbelangt, bis auf ihre letzten Spuren vernichtet wor' den ist. So ist es in der That ein guter Handel, den wir mit Deutschland gemacht haben. Beide Theile, der werbende und der gewährende, haben dabei gewonnen, nnd wenn für Deutschland der materielle Werth des Erreichten ein größerer sein mag, so ist für Oesterreich-Ungarn der ideelle Werth gleichfalls ein nicht unerheblicher. Dabei steht selbstverständlich das politische Verhältnis für Deutschland im Vordergrunde. Nicht immer ist die Uebereinstimmung in den geschichtlichen Grundlagen und den politischen Rich' tungell, die Gleichartigkeit oder nahe Verwandtschaft in Sprache, Sitte und Recht und den tieferen Staats« zwecken ein Bindemittel zwischen mächtigen Staaten. Deutschland und Oesterreich - Ungarn haben sich zu ihren neuen Beziehungen erst nach schweren Erschütterungen, nicht ohne Schwankungen und wiederkehrende Mißverständnisse, emporgerungen. Urtheile und Vorurteile galt es abzustreifen, die wahren Interessen belder Staaten wohl und stetig ins Auge zu fassen. Wir glauben aber — so schließt die Wiener „Mon-tags-Revue", der wir den vorstehenden Artikel entnehmen, — daß wir mit dem Staatsvertrage vom 11. Oktober 1878 wesentlich am Ende des Werkes stehen. Nicht von Individuen und den wechselnden Strömlingen der Tagesmeinung ist der Freundschafts-bund zwischen Deutschland uud Oesterreich abhängig, er ruht vielmehr auf der gefesteten Basis klarer staatsrechtlicher Beziehungen, des gegenseitigen Voltsvertrauens und der realen und dauernden Interessen beider Staaten. Vorgänge in Frankreich. Der Präsident der französischen Republik. Herr Grcvy, hat Samstag nachmittags das diplomatische Corps in feierlicher Audieuz empfangen. Es waren hiezu weder Truppen noch eine Musikkapelle aufgeboten. Die fremden Vertreter waren alle in bürgerlicher Kleiduug erschienen, mit Ausnahme des Lord Lyons, der eine rothe Uniform trug, und der chinesischen Gesandtschaft. Um 2 Uhr begrüßte Grcvy, der den Großcordon der Ehrenlegion trug, die fremden Gesandten im Ehrensaale. Der päpstliche Nuntius Meglie hielt eine kurze Ansprache, worauf Grevy dankend erwiderte. Er schätze sich glücklich, sagte er, das erste mal, daß er die Ehre habe, die Vertreter der fremden Mächte zu empfangen, constatieren zn können, daß Frankreich mit dem Auslande die besten Beziehungen unterhalte. Er könne, fuhr er fort, die Versicherung geben, daß die Regierung der französischen Repndlil alles aufbieten werde, diefe Beziehungen im Sinne der Aufrechterhaltung des europäischen Friedens noch zu befestigen, und er bitte die anwesenden Botschafter und Gesandten, die Dolmetsche dieser Ge« sinnungen bei ihren respective« Regierungen zu sein. Ihnen selbst danke er für die Beftisseuheit, mit welcher sie dafür Sorge getragen hätten, ihre Stellung bei der neuen Regierung der französischen Republik zu regeln; er bitte sie, die Versicherung seiner hochachtungsvollen und herzlichen Gesinnung entgegenzunehmen. Die Audienz währte etwa eine halbe ficht war bleich wie der Tod, als er langsam mit hohler Stimme antwortete: „Ich bin es, Alexa, — dein unglücklicher Vater!" 11. Kapitel. Ein kühner Entschluß. Alexa hatte von ihrem Vater keine andere Antwort erwartet, als die. welche sie erhielt. Es war ihr aus seiner Erzählung vollkommen klar geworden, daß der unglückliche Lord Stratford Heron kein anderer als ihr Vater war; und doch erfüllte diefe Erklärung sie mit Schmerz und traf sie in tiefster Seele. Mr. Strange — wir müssen den Namen beibehalten, den er selbst angenommen — beobachtete sie mit einer Angst, die sie sich nicht erklären konnte. Würde sie dem Urtheile der Gerichte und der Welt beistimmen? Würde sie sich von ihm wenden nnd ihn aufgeben? Sie hatte stets voller Theilnahme mit dem Vater gesprochen, ehe sie wußte, wer dieser Vater war. Was mochte sie nun sagen, da ihr alles bekannt war? Sobald der Nebel, der ihr Gehirn momentan umflorte, sich geklärt, sobald die erste Verwirrung vorüber und sie im stände war, die ganze schreckliche Wahrheit zu fassen, sprang sie auf, eilte zu ihrem Vater und schlang ihre Arme um seinen Nacken, seinen Kopf herabziehend und sein Gesicht mit Küssen bedeckend. „Armer Vater!" rief sie in schmeichelndem Tone, welcher zeigte, daß ihre Liebe durch da« Gehörte nicht im mindesten erschüttert war. „Wie gut ist es, daß du mir die Geschichte erzählt hast. Nun kann ich dir deine Bürde tragen helfen. (Fortseßlma folgt.) Stunde. Die Menge, welche vor dem Elysöe der Auffahrt der Diplomaten zusah, brach mehrmals in den Ruf: „Es lebe die Republik!" ans. Sowol die französischen als die fremden Journale befchäftigen sich angelegentlich mit dem bisher noch nicht genau bekannten Programm des neuen Kabinets. Speziell mit Bezug auf die gerichtliche Verfolgung des Maiministeriums glanbt das „Journal des Debats", welches bekanntlich Beziehungen zn Leon Say hat, zu wissen, die Negierung werde eine Initiative zu dem Prozesse des Maiministeriums nicht ergreifen. „Wenn die Kammer sich in diese abenteuerliche Unternehmung einlassen will, so wird sie ohne Zweifel die ganze Verantwortlichkeit dafür auf ich zu uehmen haben. Die Regierung handelt klüger, indem sie sich anf die in dem Programme Gambetta's angedeuteten Fragen beschränkt." — Der Pariser Korrespondent der „Times" ist in der Lage, die nachfolgenden Hauptpunkte des neuen Negiernngspro-gramms mittheilen zu können: Das Ministerium wird sich einer Versetzung des Kabinets vom 16. Mai in den Anklagezustand widersetzen, dagegen einem Kon-greßbeschluH wegen Verlegung der Kammern von Versailles nach Paris unter der Bedingnng zustimmen, daß der Kongreß auch in Zukunft nur in Versailles tagen dürfe. Endlich willigt sie in die Abänderung, respective Erweiterung des Dufaure'schen Amnestievorschlages bezüglich der in contumaciam verurtheilten Communards, ostenbar in dein vom „Temps" angedeuteten Sinne. Als Präsident des Abgeordnetenhauses hat G a m -bett a zn seinem Kabinetschef nicht, wie anfänglich verlautete, den Schriftsteller Castagnary, sondern den pensionierten General-Intendanten Richard, welcher in dem letzten Kriege als Intendant bei der Nordarmee des Generals Faidherbe fungiert hat, und zu seinem Privatsekretär den jungen Arnaud (de l'Ari^ge), den millionenreichen Erben des gleichnamigen Abgeordneten dieses Namens und Sohn jener Frau Arnaud. die jeht einen der interessantesten republikanischen Salons in Paris hält, gewählt. Die Senatoren und Abgeordneten von Algerien haben in einer Audienz dein Minister des Innern, Herrn v. Marci)rc, den Wunsch vorgetragen, daß, nachdem es sich als unerläßlich herausgestellt hätte, der Amtsführung des militärifchen Gouvernements des. Generals Chanzy ein Ende zu machen, der Bruder des Präsidenten der Republik, der Abgeordnete Albert Grevy, dessen Name schon in der Kolonie den besten Eindruck machen würde, als Zivil-Gouverneur nach Algier geschickt werde. Der Minister entgegnetc, die Abberufung des Generals Ehanzy könne allerdings als beschlossen aelten. Doch wolle die Regierung ihm keinen Nachfolger bestellen, so lange nicht ein von ihr eben vorbereitetes Gesetz zur Reorganisierung der Verwaltung Algeriens von den Kammern angenommen sei. Bis dahin solle das Interim von Herrn Lemyre de Villers für die bürgerlichen und von dem General d'Osmont für die militärischen Angelegenheiten geführt werden. Die Vertreter Algeriens machten hiergegen auf die zahlreichen Uebelständc aufmerksam, mit denen ein solches Interim verbunden sein müßte, und beharrten auf ihrem Verlangen, man möge einstweilen das Dekret von 1870 wieder herstellen, welches einen sehr annehm» baren inodu,^ vivenäi biete und das Zivil-Gouvernement in die bewährten Hände des Abgeordneten Albert Grrvy lege. Herr v, Marc^re nahm diese Rathschläge mit großer Aufmerksamkeit entgegen nnd versprach, sie unverweilt dem Ministerrathe zu hinterbringen. — In der „France" stellt Girardin einen neuen Kandidaten für das Gouvernement von Algerien auf, nämlich seinen Freund Ferdinand v. Lefseps, den Schöpfer des Suez-tanals. Für diefe Wahl spräche in der That vieles; nur ist Lesseps weder Senator noch Abgeordneter uud zum mindesten von sehr lauer republikanischer Gesinnung. Friede zwischen Rußland und der Pforte. Nach Abschluß des am 8. d. M. in Koustantinopel nach langen Unterhandlungen endlich unterfertigten russisch-türkischen Friedensvertrage« nnd Erledigung der montenegrinischen Grenzberichti-gung bleiben noch die ostrumelische und griechische Frage pendent. Während das Schicksal der ersteren noch von dem Dunkel der Zukunft umgeben ist und die organisatorischen Arbeiten der Kommission nur unter allerlei Schwierigkeiten weiter gefördert werden, eröffnen sich für die hellenische Angelegenheit positiv schlechte Aussichten. Die griechischen und türkischen Delegierten sind seit länger als acht Tagen in Prevesa beisammen, und erst jetzt erklärt Mukhtar Pascha, er habe gar keine Instructiouen, auf Grund des Berliner Vertrages zn verhandeln, während die Griechen von ihrer internationalen Basis, wie leicht begreiflich, nicht abgehen wollen. Das Resultat ist, daß die im Berliner Vertrage vorgesehene Vermittlung der Mächte eintreten muß, wie es denn von vornherein an nicht wahrscheinlich war. daß die Frage ohne enro-päische Berufung beglichen werden könnte. — Was die russisch-türlischeu Stipulationen betriff, so umfassen dieselben einer Mittheilung der „Pol. Korr." zufolge: l.) den Friedenevertrag, 2.» eiue rnssischc Note an die Pforte und 3.) ein aus zwölf Artikeln bestehendes Protokoll oder Vertragsannex. Die Haupt' bestimmungen sind: Zwischen den beiden Staaten werden Friede und Freundschaft wiederhergestellt. Es wird anerkannt, daß der Berliner Vertrag rechtsgiltig an dir Stelle jener Bestimmungen des Vertrages von San Stefano trat, mit welchen sich der Berliner Kongreß beschäftigt hat. Es wird erklärt, daß der gegenwärtige Vertrag die von dein Berliner Kongreffe nicht berührten Punlte des Vertrages von San Stefano definitiv regelt. Die Kriegsentschädigung wird mit 802.5)00,000 Francs festgesetzt und der Modus der Zahlung sowie die zu leistende Garantie einer weitern Vereinbarung zwischen den beiden Staaten vorbehalten. Eine Entschädigung von 20.500,000 Francs wurde für die in der Türkei ansässigen Russen bestimmt, die durch den Krieg gelitten haben, doch können die Reclamationen derselben erst in einem Jahre und sodann nur binnen zwei Jahren eingebracht werden. Die Zahlung der Verpflegskosten für die türkischen Gefangenen bis zum Abschluß des Berliner Vertrages erfolgt iu sieben Jahren und 21 Raten. Die Einwohner der an Rußland abgetretenen Länder haben das Recht, ihr Grnndeigenthum zu veräußern und innerhalb drei Jahren das Land zu verlassen. Beide Regierungen machen sich verbindlich, jene Pel' sonen unbehelligt zu lassen, die durch ihre Beziehungen zu der einen oder anderen Armee compromittlen wären. Für alle Vorkommnisse vor dem Vertrags' abschlusse wird eine gegenseitige vollständige Amnesty gewährt. Die ehemaligen Handelsverträge und i5apl" tulationen zwischen Rußland und der Türkei treten wieder iu Kraft. Der Austausch der Ratification^ erfolgt, wenn möglich, längstens innerhalb M"' Wochen. ' ^. Die oben erwähnte Note des Fürsten LobaM an die Pforte zeigt derselben an, daß die russW" Truppen sofort nach dem Austausche der Ratiftc^ tionen des Vertrages den Rückzug aus dem Gebiete beginnen werden, das sie noch außerhalb Ostrumelleno und Bulgariens besetzt halten, und daß die Räumung in längstens A-') Tagen beendet sein wird. Das Protokoll erklärt: 1.) daß die Anerkennung der Bestimmungen des Berliner Vertrages durcb den gegenwärtigen Vertrag keine Abänderung desselben impliciere und dessen Charakter oder Tragweite nM verändere; 2.) daß die als Entschädigung für nN/ sische Unterthanen stipulierte Summe von 20.500,00" Francs ein Maximum ist; die bezüglichen Forderungen werden durch eine russische Kommission unter Thel^ nähme eines ottomanischen Delegierten geprüft werden l 3.) daß die Weglassung jenes Artikels des Vertrage« von San Stefano, welcher auf die von Rumämen, Serbien und Montenegro etwa zu beanspruchen^ Kriegsentschädigung Bezug hat, durch die erlalM Unabhängigkeit dieser Staaten begründet sei, weW es nicht mehr gestattet, für sie zn verhandeln, un^ daß es ihnen unbenommen bleibt, sich dieserwegen nn der Pforte zu benehmen; 4.) daß die zn gewähren^ Amnestie keinen der vertragschließenden Staaten ve^ hindert, polizeiliche Maßnahmen gegen solche Person^ zu ergreifen, welche ihm gefährlich werden könnten- Unmittelbar nach der Unterzeichnung des "^ träges erklärte Fürst Lobanoff in Gegenwart M^ theodory Paschas, daß die Nänmung von Adrians nnd Umgebuug trotz der vertragsmäßigen 'll)taMv Frist unverzüglich beginnen werde. In Wirklich^ haben die Russen bereits am 9. d. M. Vorbereitung"' zum Abmärsche aus Adrianopel begonnen, wogM Reuf Pascha schon tagsdarauf dahin abreiste. ^ Hagesneuigkeiten. Die Ballmoden des heurigen Faschings. Von berufener Damenhand, nämlich aus der F^ der bekannten schriftstellernden Spezialistin in DainA Toiletten, Frau Therese Mirani in Wien, bringt v' „N. fr. Pr." vom 11. d. M. eine kritische Aesprech"^ der im heurigen Fasching üblichen Ballmoden. , wir unter der Voranssetzung, daß sie dein schö^ Theile unserer Leselwelt eilt Interesse abgew""'j dürfte, hier vollinhaltlich folgen lassen. Fran M" schreibt: .^ «Wir dürfen einen Schritt znm Bessern im M" der Mode verzeichnen — allerdings konnte es l« mehr schlimmer werden. Oder durften die Dalnenr" noch verengert, die Schleppen verlängert, die ^' ? des aufgethürmten falfchen Haares vergrößert w"" ^ Nenes aber mußte der Toilctten-Gesetzcntw»m .7^ Karneval 187!) um jeden Preis bringen — "N ^cy^s men ging's nicht mehr — was lag da uäher, ^ einen Versuch im Guten zn machen? Der """Uen Schritt, welchen die Mode auf dem neu bett "g, Pfade der Tugend nach vorwärts gethan, ist ".'^HeN ständige, durchgreifeude Umgestaltnng der nie!""" Fnsur. ' „jcht Bei der modernsten Frisur wird das >" ""^pol" mehr ober der Stirn in schwindelnde H^I"' ^, he» toupiert, sondern glatt oder in leichten Wellen » ^„ Schläfen gescheitelt uud rückwärts in zl"llche>l 0 ^ aufgesteckt, die zumeist ein Cupidopfeil zusainmr. 3I<> oder es wird in einen dem capriciöfesten Köpfchen emen gewissen Anstrich von Elassicität verleihenden gnechischen Knoten verschlungen. Diese Art der Unordnung bringt die vorzüglichsten Eigenschaften wirtlich schönen Haares, Geschmeidigkeit und Glanz, zur vollen Geltung und vcrhilft zugleich einer an-muthigen Kopfform zu ihrem Rechte, denn anf diesen oocy so vornehmen und edlen Reiz hatte die Frauen-wel wahrend des Chignun-Regimcnts freiwillig ver MM, indent sie eine die nalürliche Modellierung des Mupies unter dicken Wulsteu verbergende Kopfuilsorm adoptiert hatte. Auf unseren AitMlleu zeigt es sich nun. daß die Natur die Damen alle weit besser kleidet, "s es vorher die Kunst trotz alles Raffinements zu stände gebracht. Entsprechend dem reducierten Umfange der Frisur tst auch der modeiue Blunmischnmck. Keine Garten-MrtcrreK, keine Äarchautiuncnlrä'nze mehr! Ein riuzellicl Blütenzweig wird durch das Haar Mochten, und die dnfteilde, lebende Blume hat immer oen Vorzug. Gewiß ist's ein Anblick voll poetischen Pelzes, wenn Jugend zu Jugend, Schönheit zu Schön-U,! slch gesellt; darum steht auch zu einem blühenden ^iadchengesichte nichts schöner, als die natürliche Blume "N natürlichen Haar. , Zu allen Zeilen haben bei heitren Festen nicht allem die Fraueu. auch die Vertreter des starkeu Ge Mechtes als beliebteste Zierde für ihr eigenes Ich Hunnen verwendet. Der verweichlichte vornehme ^Mer liebte es dereinst, sich beim festlichen Gelage emen Kranz von frischen Rosen in die mit tausenderlei "Immen Spezereieu uud Oeleu reich gesalbten Locken zu driickeil. Dem auspruchslosereu Elegaut der Neu-a^.'l clenügt ein Bouquetcheu, mit welchen, er nicht "n Haupt — wo oft die Locken fehlen - sondern "ws das bescheidene Knopfloch seines Salonfrackes ^, Eine» viel weiteren Spiclranm, als der männliche Aack, bietet natürlich die weibliche Ballrobe der lUineilv^z^ruiig, und auch in der diesjährigen ^"evalssaisou spieleu die farbige Blüte und das an!!! ^""^ '^^ bevorzugte»! Rolleu bci jeder ele-a"w ^"lltoilette. Doch werdcu dieselbeu blos als H^lger Schmuck betrachtet. Sie siud iiicht mehr thHweck. wie sie es in der vorjährigen Saison ^ Mich waren, wo manche den Satzuugen einer Da,! ^" Mode allzn gewissenhaft huldigende te>,,. " ^idulantcu Blninenallsstellnugen der t. k. Gar- """gMschaft täuschend ähulich sahen. Yes "^' auch sonst noch darf der fo laiige zurüct-zn°.^ .,^utc Geschmack jetzt, da er doch wieder einige m ^M'ichtiguug findet, der Mode, die es au lö'blicheu ^Mhen nicht fehlen läht, dankbar sein. Am meisten , l>ache jedoch haben hierzu die juugendlichen Tänzer, '""e». ^lln sind sie all jenen Strapazen, wie solche v°/ ein starker Iugendmnth bisher zu überwinden pochte, glücklich enthoben. Jene Modedamen, welche Änn ""ude daran finden, die nenestc Toilette auf deu ""ll zu führen uud sich selbst als blos „mitgenom-^"' betrachten - solche Äesncheliniicii litten freilich y^ 3er unter den verschiedenen Modctyranneien. Eck! ^"^ Walzen der Damen, mit Chignon uud W> s ^ belastet und in ein enges Etui gepfercht, 1 «Hon eher einer Kraftproductiou als eiilem Ver-^'grn ähnlich. Ohne den fremden Ballast auf dem ^"Uptr, im minder einengenden, schleppcnlosen, Nl0^ lust ^lMlcide wird unsere so lebens- nnd tailz» Nlb^ ^"dchenwelt erst wieder den eigentlichen Gebe« sc ^""^: das Gefühl des leichteil Schweben«, si'lbl ^mtrückteu, des Himmlischen — kurz, das Ge- ^ des Tanzes neuerdiugs kennen lernen, den ^"^^ """Ulthig und recht mädcheuhaft-sittig llei-tviib-> '" Falten gezogenen Taillen mit Gürtel; tail! c ^'^ allerneuesteus austaucheude Schueppen« fäna ? ^urtheilhafl sie jetzt in ihren maßvollen An-, W, steht, nnscre nuverbesserlichen Pessiiuisten, welche ,' k" Wechsel der Iugcildlaune unserer Mode iu Kürze ^ "ächten, das Schlimmste ahneu läßt. Wir fürchten Gn!l.'"''lerliche Ummudellierllng unserer, doch nach lich Ebenbild erschafsenen Gestalt in jene lächer- ^u, nicht endenwollenden Wespentaillen von eilist. bkl, s?^' ^"^hronnng der inächtig herrschenden Schleppe T)mt. '^ untüilich uur auf die Ballrubeu tanzender nicl, ,, ^^ ^" übngcn ist dieselbe sogar geboten, H "U"n erlaubt. Saal nnd Salon sind' ja die allei. "lit 5v^cM"'' '"°b>u sie paßt uud gehört; hier aber Leli?« ^ ' ""b hier auch sei ihr ein noch recht langes l" gegönnt. wa? ^^ üumer wiedcrkehreudc Phrase: „Das Auge E^/eblendel" wird diesmal bei den Berichten der daz y/"l.Chrol!istci, umsoweniger zu nmgcheu sciu, als nur ^ '3 '" W'lllichkeit geblendet wcid'cil ioild. nicht schön. 3 ^^ gewohnte Maß an strahlender Franen "laute,, "!^ ^"^ blitzende Feiler der obligaten Dia-bwvl'i,, < ^ ^" Schimmer des heuer besonders befoul - " ^"lcnschmnckes, sondern auch uoch gauz lichei ^ ""^) das intensive Flimmeru beiuahc säiumt. Mit G,^'""U"ben. ^"' lchl, der Mode entsprechend, oder a ""'^' ^lbel' durchwirkt, gestickt, verbrämt ana.ef^! . "^stäudig aus Gold oder Silberaewebeu ^'"Ugt se„, müssen. Merkwürdig! Während da« Gold in den Kassen der Ehemänner und Väter immer mehr schwindet, tritt es in den Toiletten der Frauen und Töchter immer mehr hervor — sollte hier wirklich ein Zusammen» hang nachweisbar sein?" — (Postberaubung.) Aus Agram telegrafiert man der „R. fr. Pr.": Der Kutfcher der Earriolpost wurde bci Stupnit (zwei Stunden von Agram) gestern morgens ermordet; Briefe wurden auf der Straße gefunden; der Gcldabgang beträgt uur 43 fl. — (Das Leben in Serajcwo.) Die „Bosnische Korrespondenz" meldet aus Serajewo vom 4. d.: „Mit der übrigen Welt siud wir jetzt ziemlich gut verbunden, so weit dies ohne Eisenbahnen eben möglich ist. Die Straße» sind gut, und Hunderte und Tausende von Fuhrwerken mit Vclpslegsartltcln und Waren für unsere Kaufleute langen in Serajewu ein. Auch über Mostar kommen Tausende von Tragthieren, mit Eollis beladen Die Witterung ist bereits frühjahrsmähig; Schnee ist fast gar uicht mehr zu finden, der Scirocco. welcher seit einigen Tagen weht, vertilgt auch noch die letzten Spuren des Winters, und anf den Bergen schießen schon die Blumen aus dein Boden hervor. Vorgestern fanden wir am Trebevi»! Primeln und Zwerg-Scabiuscn, und die prächtige Schnccrose dürste in wenigen Tagen zur lH ntfaltnng kommen. An Unterhaltung fehlt es jetzt iu Sera-jewo nicht. Im Offizicrsmsino fanden Konzerte drrMilitäo Musikkapellen statt, im „Hotel Austria" und im ,,9iömi« scheu Kaiser" spielt mehrmals in der Woche die Musit, nnd in den besseren cinheiimschcn Kreisen gewöhnt man sich jctzt schon, die Fremden zu den Familienfesten, zu eigens arrangierten Unterhaltungen heranzuziehen. Man gewöhnt sich an den Ausenthalt in der romantischen Miljallastadt, Nu» sullen wir auch noch Theater hierher bekommen. Ein Entrepreneur ist eingetroffen, welcher nnr cin passendes Lokal sucht, um seine Gesellschaft hierher zu dringen. Die erstell Semmeln in Serajewu! Eln Iubelschrc, liwt durch alle Schichten der Militär- wie Zivilbevölkerung, denn bisher muhte jedermann zum Kaffee daS gewöhnliche Brod esjen, nnd erst seit einigen Wochen erhielt man eine Art Milchbrod, welches die Frau eines Postcononttcurs herstellte. Dasselbe War theuer, im Kaffeehause ein winziges Stückchen süns Kreuzer, aber man muß dabei berücksichtige», daß hier kein seines Weizenmehl zu bekommen ist, daß dasselbe aus Ungarn oder Serbien gebracht werden muß. Nun ist aber der Transport schon billiger und leichter, und soll eine Bäckerei gauz »ach Wiener Muster eingerichtet werden. Eine deutsche Privatschule besteht hier seit einiger Zeit, welche sehr gut besucht und auch gut geleitet wird. Der Inhaber derselben nnd Lehrer ist ein seit ungefähr vier Jahren hier lebender kroatischer Lehrer Buzioar Bogoa-notiic. Derselbe unterrichtete bereits früher im Serbischen, respective Kroatische» n»o Deutsche»; alil sich aber mit der Oceupatio» das Bedürfnis für die Geschäftsleute gelteild machte, sich mit den Truppen leichter vcrstäildigl» zu können, da sc»detc beinahe jeder Kaufmann eines seiner Kinder in die sogenannte „deutsche Schule", damit das Kind wenigstens de» Dolmetsch machen könne. Aber auch zahlreiche Erwachsene nehmen an besouderen Kursen theil, und vergrößert sich die Anstalt mit jedem Tage." — (Ueber de» Hofball im königliche» Schlosse i» Berli»), der am 6. d. dort ab» gehalten wurde, wird berichtet: „Es waren an 1500 Einladuugeu ergangen. Die Fürstinnen waren rechts des Thronbaldachins, links desselben die Dame» de» diplomatischen Corps iu zwei Reihen rangiert, in erster die Gcmalinnen der l.'li6<« bcn, Direktor v, Werner. Adolf Menzcl, Gnstav Nichter, geheiincr Kominrrzienrath Krupp, de» Baron Meyer Nothschild ails Frankfmt a. M. in der Uniform eines englische» Oencrallm,snls. Die Toiletten waren ebenso reich wie mannigfaltig. Die Kaiserin trug ein weißrs Damasttleid mit rothen Besätzen, im Haar weiße und rothe Federn nnd ein Diadem ans Brillantsterncn. mit dcncn auch dic iliobe verziert war." — (Es soll nicht wieder vorkomme»,) Ei» Wisconsincr Landblättchcn brachte diesertagr folgende Entschuldigung: „Die Frau des Vtedaclrurs be-! schclllle diesen am Donnerstag mit einem kräftigen Iullgen, Da durch dieses Ereignis seine Ieit wie auch seine Gedanken ziemlich in Anspruch genommen wurden, wollen die Leser gefälligst entschuldigen, wenn die Lolal-spalten diesmal etwas mager aussehen. Soll so bald nicht wieder vorkommen " fokales. — (OLGR, Martinal,) In dem Befinden dcs Oberlandesgerichtsrathes Dr. Heinrich Martina! in Oraz. welcher betmmtlich seit längerer Zeit schwer frank oarniedrrliegt, ist »ach einer Mittheilung der „Tgpst." leider eine sehr bedenkliche Verschlimmeruug eingetreten. — (Unterstützung der lrainischen Reservisten-Familien.) Zur Unterstützung der hilfS» bedürftigen Familien der zum Heeresdienste einberufenen lrainischen Reservisten hat der Landesausschuß soeben als sechste Monatsrate folgende Beträge versendet, und zwar an die Bezirl»hlluptma»nschuften: Adelsberg für 22 Familien 77 fl., Gotischer für v Familien 30 fl.50 kr., Gurtfeld für 20 Familien 07 fl. dO kr.. Krainburg für 10 Familien 2U ft., Stadtmagistrat Laibach für 12 Familien 42 fl., Umgebuug Laibach für 15 Familien 01 ft., Littai für 29 Familien 7!) fl. f>0 kr., Loitsch für acht Faniilien 24 fl, i>) kr,, Radmanusdors für l) Familien ^0 fl., Rudolsswerth für tt Familien 2ü ft. 50 tr,. Stem für 1ü Fanlitie» 5>5 fl. 50 kr., Tschernembl für 10 Familien 26 fl. 50 kr., somit für 10^ Familien zustimme» 5)40 fl. 50 kr. Ini gauze» wurde», abschlägig der für hcimgetehrte Reservisten geschehenen Rücksendungen per A04 ft, 50 kr., in den bisherigen sechs Monaten vertheilt 7212 fl, 50 kr,, untt außerdem aus dcnl Laudesiolldc für Bcwirthuilg hcimgelehrter Reservisten ei» Betrag von 000 fl. gespendet. — (Heftiges Erdbeben) Gestern um 2 Uhr 45 Minuten nachmittags nach hiesiger Ortszeit wurde in Laibach cin änßerst heftiges Erdbeben verspürt, wie ein solches in gleichem Grade hier schon feit Jahren nicht bemerkt wurde. Die Erschütterung war diesmal leine horizontal schwingende, sonder» vertical vc>» unten uach oben stoßeilde. Die Dauer des »lit eiuem schwachen unterirdischen Getöse verbunbeurn Stoßes war glück» licherweisc »nr eine kurze und dürfte unserer Schätzung nach vier bis höchstens fünf Sekunden betragen habe». Immerhin genügte dieselbe, um allc, die sich in ge» schlössen Räumen befanden, gründlich aus ihrer Ruhe aufzuscheuchen und thcilwcise wol auch in Angst zu versetzen. Besonders lebhaft wurde das Bebe» ia höheren Stockwerken gespürt, woselbst auch die Einrichtungsstücke nnd hängenden Gegenstände in heftiges Rütteln grriethen und leichte Gegenstände selbst zu Boden fielen. Auch auf der Straße wurde die Erschein«»«, von den meisten, we»» auch bedeutend schwächer, gefühlt, dagegen wollen Leute, die zur fraglichen Zeit >m Tivoliparle promenierten, nichts wahrgenommen haben. Nut einer hiesigen Mädchenschule wird uns berichtet, daß die Kinder der ersten Klasse in ihrem Schrecke» über die ihnen m«-bkkallnte Erschei»ung zu weinen begannen und von der ailwesende» Lehrerin erst beruhigt werden muhten, Nach der am hiesigen Staatstelegrcifenamte befindlichen, nach Wiener Zelt regulierten Uhr war der Moment des Erd» stoßcs 2 Uhr 51 Minuten, während die täglich um zwölf Uhr mittags nach Prager Zeit telegrafisch regulierte Uhr anf dem hiesigen Süobahnyose nur 2 Uhr 37 Minuten zeigte. Bci dieser Gelegenheit bemerken wir noch. daß viele Besncher des am So»nlag den ^ d. M. stattgefundrnen Fcuerwehrballes in be» obere» Schiehstuttewkalitäten um 11 Uhr 40 Minuten uachts gleichfalls ei»en Erdstoß, allerdings ziemlich schwach, bemerlt haben wollen. — Sowie anläßlich deS Erdbebens vom 11, v, M, richten wir auch heute a» unsere verehrte» Leser iu Krain das höfliche Ersnchen, unS aus möglichst zahlreichen Orten kurze Berichte über die Wahrnehmung des gestrigen Bebens zukommen zu lassen. — (Knust auftrage.) Der hiesige Maler Herr I, Wolf ist derzeit mit der Ausführung zweier größerer Altarbilder beschäftigt. Das ei»e i» der Höhe vo» 10 Schuh und i» der Breite vo» 5 Schuh, den heilige» PrtruS nnd Paulus darstellrud, ist für den Hochaltar der Pfarrkirche in Sagur bestimmt. Das zweite. <> Schuh hoch. darstellend die vierzehn heiligen Nothhelfcr. ist eine für de» Seitenaltar in Mannsburg bestimmte Spende der Familie Stare, Beide Vllber werden nach ihrer Vollendung im landschaftlichen Re-doutensaale zur Besichtigung des Publikums ausgestellt werden. — (Theater) Der krainische LanbeSausschuß veröffentlicht soeben die uoncnrsausschreibung zur Uebernahme der dentschen Theatcru»ternchmu»g in Laibach für die nächstfolgende Saison. Die Bedingungen sind dic gleichen wie bisher; der Bewerbungstcrmin läuft bis 10. März d. I. (Ncuc Untrrslützungsvereine.) Der im Oktober v, I. in Laibach neu gebildete Unterstützung«-vcrcin für Kleidermachcr hält Sonntag den 10. d. Vi. um 2 Uhr nachmittags im Gasthause „zur Krone" scme crstc Quartalsversammlung ab, — Angeregt durch die zahlreiche Betheiligung an diesem 3ach>«>t"st">u''g^ vcrcinc beabsichtigen dem Bernehme" »"ch °"^, "// hiesigen Schumacher einen gleiche» Verem zu vllden »nd ist bele.tS 7i» Eomite mit der Äersas»l"g und Eil.reichung der betreffende» Statuten betraut. N,e 32tt Gründung derartiger humanitärer Fachvereine ist nament« lich in größeren Orten, wo sie leicht Ersprießliches leisten können, schr empfehlenswerth und verdient daher auch seitens der Arbeitgeber die vollste Unterstützung und Förderung. — (Arbeitseinstellung.) Sämmtliche Arbeiter der Andreas Klinger schen Sensen-, Feilen- und Gußstahlfabrit in Weihenfels haben vorgestern ihre Arbeit eingestellt. Wie uns mitgetheilt wird, sollen größere unbezahlte Lohnrückständ^ die Arbeiter zu diesem Schritte veranlaßt haben. — (Statistik.) Die ftolitisch - statistische Tafel der österreichisch-ungarischen Monarchie von Franz Stra-halm, welche sich bereits in ihren vorhergegangenen Jahrgängen als ein vortreffliches Hilfsmittel zur statistischen Orientierung bewährt hat, ist soeben im A, Hartleben'schen Verlage in Wien in sorgfältiger Nedi-gierung pro 1879 im vierten Jahrgange erschienen. Dieselbe enthält alle wissenswerthen Daten über Lage, Ausdehnung, Flächeninhalt, Bevölkerung, Negierung, Kriegsmacht und Finanzgebarung der österreichisch-ungarischen Monarchie sowie die neuesten und genauesten Angaben von Flächeninhalt, Bevölkerung, Regierung, Staatshaushalt, Land- und Forstwirthschaft, Berg- und Hüttenwesen, Landwehr, Verwaltung, Unterricht, Com-municationen, Handel, Kreditwesen und Gewerbe der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder und der Länder der ungarischen Krone. Als neue interessante Bereicherung enthält dieser Jahrgang überdies alle bisher bekannten Daten über Bosnien und die Herzegowina. — (Gesetzsammlung.) Von der im Verlage von Heinrich Mercy in Prag im Taschenformate erscheinenden Gesetzsammlung liegt uns das neunte Bändchen des Jahrganges 1878 der Reichsgesetze für das Kaiserthum Oesterreich vor. Dasselbe umfaßt in sistcmati« scher Anordnung sämmtliche vom 14. bis 60. Dezember 1878 erschienenen Publicationen des Reichsgesehblattes sowie die in den Ressortblättern der einzelnen Ministerien enthaltenen administrativen Verordnungen und Kundmachungen bis inclusive 6. Dezember 1878. ferner die Erkenntnisse des Verwaltungsgerichtshofcs vom 27sten September bis 24. Oktober 1878. Ans dem Inhalte des Bündchens heben wir hervor: die Verordnung, betreffend die revidierte Arzneitaxe, die Verordnung über die EinHebung der Zölle in Gold mit Münztabellen, sowie die Durchführungsvorschriften und Instructionen zum Zolltarife, und zwar über die Verzollung von Baumwollgarnen und Geweben, Wollcnwaren und Mineralölen. — Der Preis des acht Bogen starken Bändchens ist 60 kr., mit PostVersendung 65 kr. Eingesendet. Erklärung. Uuf Grund eingeleiteter Untersuchung erklärt die unter^ zeichnete Direction, daß der in der hiesigen Zeitschrift „Äovol^ki Mrocl« vom 30. Jänner d, I., Nr. 24, Seite 4, Spalte 3, ver» öffentlichtc, den Professur H. betreffende Artikel ,,?<^a.".60 ; Giro-Einlagen fl. 1.200,932, Zunahme fl. 812,956; Pfandbriefe im Umlaufe fl. 105.566.415. Zunahme fl. 90,200. Laibach, 12. Februar. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 10 Wagen mit Getreide, 4 Wagen mit Heu und Stroh, 24 Wagen und 2 Schiffe mit Holz (15 Kubikmeter). Durchschnitts Preise. --------------------------VW,- Vlg,,^,----------------------------3M7M^ ft,!lr, sl'lr'! fl,!ll, I- ^ Weizen ftr. heltolit, 6!50 8^14 Butter pr. Kilo . -.78-!^ Korn „ 4 55 4>97Mer pr. Stück . . - 2 - - «erste „ 4 23 4 30 Milch pr. Liter . — 7 - ^ Hafer ., 2,76 -^^Rindfleisch pr. Kilo — 54-,^ Halbfrucht „ ->- 5 50jKalbfleisch „ — 48—^ Heiden „ 4 55 4 50'Schweinefleisch „ — 46 ^ ^ Hirse „ 4 71 4 35 Schöpsenfleisch -36 — Kukurutz „ 4 20 4 60 Hähndel pr. Stuck —60 Erdäpfel 100 Kilo 3 21-------jTaubcn „ — 17 ^ ^ Linsen pr. Heltolit 7----------->tzeu 100 Kilo (alt) 1 78 ^ ' Erbsen „ 8 50-------Stroh „ . . 15^ Fisolen „ 8----------^ Holz, hart., pr. vier Rindsschmalz Kilo - 92 - - l Q. Meter-------s 50 Schweineschmalz „ - 76------— weiches, „ _ — b 5U Specl. frisch „ — 54-------Wein, roth., 100 Lit,-------20' — «cräuchcrt „ — 70 - ^ - weißer „ --16 — Attftskommeue fremde. Am 12. Februar. Hotel Stadt Wien. Fclbcr. Ingenieur. Radlchovich. Reis., «nd Süß, sssm. Wien. - Wolf, Ksm., Haida. . Hotel Elefant. Plankensteiner, Pola. — Zencavich V. un° Zencavich F,, Volosca,— Tomc, Private, Wien. — Scha'" bach, Stromaussehcr. Cateä. — Kirsten, Kaufn«,, Leipzig-Aaierischer Hof. Vremsak s. Familie, Stein, — Tperanzo"' Pferdehändler, Trcviso. . Kaiser von Oesterreich. Miner, k, t. Pralticant, Kram. — sloty, Akademiker, Nassenfuß. — Schwertncr. Trieft. Mohren. Zlatc, Obertrain. — Mauz, Laibach. Verstorbene. Den 10. Februar. Iosefa Rcgali, Hausbesihers U"?' Gcmcindcraths'Tochtcr, « I. 1U Mon., PctcrSstrahe Nr. ^», Brilstsellcntznndnnss mit Krampfhusten. „,,. Den 11, Februnr. Ursula Tadnilar. Privatens Witwe, «0 I., Petcrsstrahc Nr. 40, Altersschwäche._________^ Theater. Heute (ungerader Tag) zum Vortheile des Operettensängtts Carl Arcnbcrg: Die schönen Weiber vo" Georgien, itomischc Oper in 3 Aclcn von I. Offenbach^ Meteorologische Veubachtungell in Laibach^. n '«^ P? RZ -5 « ^ i^Z TÜ.Mg. 719 82 ^-50 O. schlüäch bewölkt 12. 2 „ N. 722 36 -j-10 6 O. schwach fast heiter 0 00 9 „ Ab. 725 37 > 5 8 windstill sternenhell herrlicher, warmer Tag, Sonnenschein, die Alpen llal. Nachmittags 2 Uhr 42 Min. heftiges Erdbeben mit ortailiihN' lichcm Getöse, einige ^ctuuden dauernd. Das Tagesmittel der Wärme -^ 7 1«, uin 7 5" ubcr dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Vamberg. Danksagung. Für die zahlreiche Begleitung beim Leichenbegcilia/ nisse und für die aufrichtigen Beweise herzlichster Theilnahme wahrend der Kranlheitsdauer des am 10. d, M. verstorbenen Herrn Lattkulllmäuz knim«, Restaurateurs, sprechen hiemit den tiefgefühltesten Dank aus die trauernden Hinterbliebenen. Laibach am 13, Februar 1«?i). Alil^Nl^l'lH!. Wien, II. Februar. (1 Uhr.) Im Anschlüsse au die hoheu Berliner Kurse verkehrte die Börse in günstigster Stimmung. «selb Ware Papierrcnte........62 — 6210 Gilberrente........6320 6330 Goldrente.........7510 7520 Lose, 1839........290— 300 -- » 1854........10850 109 - „ I860........115 _ 11525 . 1860 (zu 100 fl.) ... 125 25 125 50 , 1864........145 25 145 50 Ung. Priimien-Anl.....8075 81 Kredit.L..........161 °>0 igi 75 y/udolfs-L.........1575 16^ Prämienanl. der Stadt Wien 91- - 91-25 DonaU'Regulierungs'Lose . . 104— 10450 Domänen'Pfandbriefe . . . 14250 143 50 Oesterr. Schatzscheine 1881 rückzahlbar .........9875 9925 Oesterr. Schahscheme 1382 rückz, 97 75 98 25 Ungarische Goldrentc .... 8235 8295 Uuaarischc EisenbahN'Anleihe . 1»i 75 102 — Ungarische EisenbahN'Anlcihe, Lumulativstückc......101 25 101 75 Unaansche Schatzanw. vom I. 1874 .........117 70 118- Unlehen der Stadtgemeinde Wien in V. V......9625 9675 «elb W«e Grundenllaftungs Dblinatlonen. Vöhmen......... 103 — 104 — Niederüsterreich...... 104 50 105'— Galizicn.........85 60 80- Siebenbürgen.......7525 7625 Temeser Vanal......75 !,0 76 25 Ungarn..........80 50 81 25 klttieu vsu Vanlen. Anglo-österr. Äank..... 9675 97 — Kreditanstalt ....... 220- 22025 Depositenbank....... 160 161 — Kreditanstalt, ungar..... 218 — 218 25 Ocsterrcichisch - ungarische Vanl 791 - 792 Umonbant ........ 6425 6450 Äcrlchrsbant....... 106— 106 50 Wiener Bankverein..... 10i>25 10550 Actlen von ZrauSport Unterneh' ««««gen. Veld Ware Alsäld.Vahn .......116 25 116 75 Donau->Danrpfschiff.'Gesellschast 49?- 493 -Elisabeth-Wcstbahn.....161 25 161 75 «eld wa« Ferdinands »Nordbahn . . 2055-2060 — Franz'Ioseph°»Nahn .... 129- 12950 Galizischc Karl. Ludwig. Nahn 220 25 220 50 KaschaU'Oderberger Valin . . 100 — 100.50 Lembcrg.Czernowiher Bahn . 121-12150 Lloyd - Gesellschaft.....574— ..75 _ Oesterr. Nordwestbahn . . . 11150 112 - Rudolfs'Nahn.......117- 117 50 Ttaatsbahn........ 245 75 24« 25 Südbahn.........66— 66 25 Theih'Äahn........191 50 192 - Ungar,«galiz. Verbindungsbahn 31— 82 — Ungarische Nordostbahn . . . 116 - 116 59 Wiener Tramway«Gesellsch. . 173 50 174 — Pfandbriefe. Allg.öst. Äodenlredltanst.(i.Gd.) 110 25 110 75 .. « ., li.V.-V.) 96 50 96 75 Ocsterrcichisch - ungarische Bank 100 25 100 40 Ung. Äodenkredit'Inst. (B..V.) 95 50 95 75 Prloritiits Obligationen. Elisabcth-V. 1. ltm.....92 50 92 75 Ferd, '^,3.) Paris.......... 4625 »" Geldlsrten. «elb «">" ,r, Dukaten . . . 5 fl. 54 kr. 5 si-A, , Napolconsd'or . 9 „ 32 » s , "" Deutsche Reichs. „ go < Notcn .... 5? ^ 55 ^ 5? ^ , Silbcrguldcn . . 100 ^ — » 1^" " Krainische Vrundentlastungs^bligclt""^ Vrivatnotieruna: Geld 9150. Warr 5 t»" Nachtrag: Um 1 Uhr 15 Minuten notieren: Papicrrente 62 - bis 62 10, Silberrente 6320 bls «335. Goldrente 75 10 bis 7520. ,^edi< 220' bis 22025. "ngl" ''" »?—. Lendu» 116 70 bis 116 9.., Napoleons 9 32 bis 9 33'/,. Silber 100— bis 100 .