Nr. 21ft. Freitag, 16. September 1887. Mi. IllhrssllNss. 3'N,'^"??^''^^?- -^ Poftversenbun« ! a>„.>l Zeile 6 l>,: bil öfteren wiebelholunssen pl, Ml« « ll. V w»b«n nicht angenommen und Malwscriple niHt ,«rliel^^ derjenigen Partei des kroatischen Landtages, ist w ^ ^" ^^"' Namen «Rechtspartei» prunkt, ab« ^ verbrechen, die den gemeinen Malm, doppelt bedien" ^chisanwalt und Volksvertreter mit Schmach lichen «^^ Kerkerstrafe verurtheilt und seiner bttrger-Zelle k ^.^ verlustig erklärt worden. Die dunkle den Tr" Gefängnisses empfängt zu jahrelanger Haft LaM k ^ ""^ Namens, der sich in der Aqramer Niml,..« ^"9e Zeit bei seinen Anhängern mit dem der n .' ""^ Vertheidigers der Volksfreiheiten und angeblick" ^" Ausbuche seiner Mitbürger gegen die wusste ^ebergriffe der Regierung zu umgeben rilnel^?-'? "'" ^br traurige Thatsache. Nicht ver den ,«^^ b'e Fälle, wo politische Agitatoren durch keit ' .^"^"sche" Wahrspruch einer strengen Gerechtig' lülw ^ ^"geheus gegen das Gesetz fur schuldig er-"ochdem s- ^^^ ""^ ^^ür bestraft wurden. Aber ^'stet » ^" verletzten Gesetze Genngthuunq ge-bet f./, bunten sie wieder in dem unbefleckten Kleide ^onn^ ^" Ehre, der stolzesten Zier des freien «^.^ 'n den Kreis ihrer Gesinnungsgenossen zurück- kehren, ohne ihren Blick scheu vor der überlegenen Unbescholtenheit derer senken zu müssen, welche sie für ihre politischen Ideen zu gewinnen uud zu begeistern wünschten. Für David Starcevic ist e« mit diesen Aussichten vorbei. Er hat seine Stellung alö Rechls-anwalt missbraucht und fowohl die Aufträge, welche ihm durch das Vertrauen des Gerichtes zutheil wurden, als auch die seinem Schutze anvertrauten Interessen seiner Clienten für seine eigenen Vortheile ausgenützt. Diejenigen, denen er in ihrer Unkenntnis rechtlicher Formen zuhilfe kommen sollte, hat er hintergangen, und was er — immer mit Unrecht — in der lar» mendsten Weise so oft seinrn politischen Gegnern zum Vorwurfe machte, dass nämlich das Unrecht ihr Scepter sei, mit dem sie herrschten, das hat er selber gethan. Die umfangreiche Anklageschrift, auf welche sich der Process aufbaute, enthalt zahlreiche Fälle, in denen der vormalige Führer der kroatischen Opposition seine Clienten und die Behörden hintergangcn hat. Als Curator eincs Verlassenschaftsvermögens trieb er ausstehende Forderungen ein, hinterlegte aber nicht die eingegangenen Gelder, wie es der Vorschrift entsprochen hätte, sonder» verwendete sie für sich. Aus dem nachgelassenen Vermögen, das er zn verwalten hatte, eignete er sich ohne irgend eine Ermächtigung Gegenstände an, veräußerte sie und lieh den Erlös in den Taschen desselben Kleides verschwinden, welches dem Cato im Landtagssaalc als Toga diente. Vollmachten, welche ihm ertheilt worden waren, nützte er zu seinen Gunsten so viel als möglich aus und war nicht verlegen, sich iu der Person übel beleumundeter Personell Bundesgenossen für eine Thätigkeit zu verschaffen, die ihn endlich der wohlverdienten Strafe zuführte. Auch im Laufe des Processes verschmähte er es nicht, wiederholt Actenstück zu fälschen. Aber die Lüge traf ihren eigenen Urheber, und das Urtheil, das über ihn gesprochen wurde, hat den Namen Starcevic wohl für immer aus den Listen der Politiker Kroatiens gelöscht. Es wird auch seiner Partei einen tüchtigen Stoß versehen. Viel Lärm, das war in den letzten Jahren das Motto, mit welchem die Anhänger des nunmehr Ver-urtheilte» ihre Actiouen in Scene sehten. So zogen sie zu den Wahlen, eroberten sich überall mit schreienden Phrasen die Plattform und betäubten die Wähler bis zur Sinnlosigkeit, um ihre Opfer fodann zu den Urnen zu schleppen. Immer neuer Stoff wurde für die politische Seusatiousiudustrie aufgefunden. Der berüchtigte Schildersturm wurde weidlich ausgenützt, uud einViertel-huudert gleichqesinnter und gleichen Mitteln zugethaner Freunde Starievic' hielten nach den nächsten Landtagswahlen ihren Einzug in den Berathungssaal. Aber der geschlichen Mehrheit gegenüber hielten sie ihre Devise nicht lange verborgen. Die zündenden Reden des Führers, der sich immer ein vollsthümliches Ansehen zu geben verstand und darum von Triumph zu Triumph im Lande herumziehen konnte, machten auf ernste, po« litisch reife Männer nicht den geringsten Eindruck. Da geschah dasjenige, was jeder Sache einen bedenklichen Charakter leiht. Man begann den Scandal im Landtage heimisch zu machen. Lärmende Unterbrechung der Sitzungen war binnen kurzem ein abgebrauchter Kunstgriff, eine strenge Hausordnung setzte derartigen Aus» schreitungen ein Ziel. Die Festigkeit des derzeitigen Banus, Grafen Khuen-Hedervary, erwies sich den stürmischen Angriffen der in ihren Mitteln durchaus nicht wählerischen Opposition gegenüber als siegreich, und die thätlichen Beleidigungen, mit welchen man im Be-rathunqssaal aus deni Lager der Starcevic«Partei der Entschiedenheit des Landeschefs antwortete, sind noch in allgemeiuer Erinnerung. Es war vielleicht die unerhörteste Scene, die sich jemals in einer parlamentarischen Körperschaft abgespielt hat; aber sie wird jetzt begreiflich, wenn man sieht, wie wenig Rechtlichkeit einem der Männer inuewohnte, welche zu den Hauptarrangeuren des beklagenswerten Schauspieles gehörten. Sie konnte nicht anders enden, als mit der moralischen Vernichtung derjenigen, die sie herbeigeführt haben. Die Maske, welche die radicale Rechtspartei so lange vorgenommen hatte, musste jetzt fallen, weil sie schon durchsichtig war. Noch bei den Wahlcu im Jahre 1884 durfte Starcevic sich getrauen, das Staatsoberhaupt in den Kampf der Parteien zu ziehen und den Schein der Loyalität für seine politischeu Zwecke auszubeuten. Diese Verleugnung seiner wirklichen Gesinnung hielt jedoch nicht lange vor. Er hielt es nicht mehr für nöthig, seine staatsfeindlichen Pläne zu verbergen, und die wahren Tendenzen seinel Partei kamen im Landtage zu ganz unverschleiertem Ausdrucke. Es ist ein Verdienst der gegenwärtigen kroatischen Regierung, vor den ungeheuren Schwierigkeiten, in deren Aufbau die Starcevicianer Meister waren, nicht zurückgeschreckt zu sein und das Land aus der Anarchie, mit der es diese gefährliche Partei bedrohte, gerettet zu haben. Dass die Energie, welche sie bei diesem Werke an den Tag legte, nicht Willkür war, dass sie wirtlich einen Kampf gegen die Machenschaften von Gesetzesverächtern führte, darüber wirb der Process gegen David Starcevic jedem Zweifler vollkommen Feuilleton. Hochzeiten iu England. 5lau>m °"^ englisches Gesetz schreibt uor, das« eine selbe > '" Eiland nur dann giltig ist, wenn die- vollzogen wurden. Der Noch - 'Ul diese seltsame Verordnung ist heute kaum aber M? ""s der Zahl vou hundert Freiern bekannt; '''hm n " b^k Einrichtung auch ihre außerordent->»it . "".zuträglichkeiten besitzt, so halten die Engländer ^iten k " eigenen Vorliebe für die alien Gewohnheiten > '"'l Köhler Zähigkeit daral, fest. In alten ^Nil'nd l "" ^^ ^^ allerdings nur zu wohl dasg ^- Da foll es nur zu oft vorgekommen sein, ^llzoa ' -^ Trauung in den Nachmittagsstunden HochlA"' b'k Hochzeitsgäste — wenn nicht auch die ^sftrock, gelbst -. dem Becher bereits so kräftig zu-^eiien ^""'' ^ sich hm'sig geuug recht seltsame heit ,„ ,'" dem Gotteshause zutrugen. Um die Gelegen-^lrde ll^"' vorzeitigen Trinken möglichst zu kürzen, A..« ?^V gemacht. 'ch itnr,^^!"' l'"d w Vezug auf dieses Gesetz frei-"^ V. ^lässig gewesen. Auf Grund einer ^kcial ^tden' s« """ Erzbischof von Canterbury ausgestellt °lW. ist ."'«?ber 29 Pfund Sterling 3 Schilling !!"l ""ter ^ ,?^lung ä" '^er Tageszeit statthaft, ^lhaben^ 'V "^""be" "" einem Sonntag. Die ^"ressw,, ci" ^laude machen von dieser besonderen u >eys häufig Gebrauch; die meisten Hochzeiten finden aber von 11 bis 12 Uhr vormittags statt, zu einer für die laugschläfrigen Londoner uud Londoner-innen, die viel Zeit zur Toilette gebrauchen und häufig noch eine weite Strecke von der Kirche entfernt wohnen, vornehmlich im Winter höchst unbequemen Stund?. Es wird strenge auf deu Brauch gehalten, dass der Bräutigam die Braut nicht eher sieht, als bis er sie in der Kirche trifft, wo er, von seinem «besten Mann. begleitet, sie am Altar erwartet. Die Braut« juugferu empfangen sie an der Thüre der Kirche und schließen sich ihr au. wenn sie am Arm des Vater« oder desseu Stelle vertretenden nächsten Verwandten, drr sie «weggibt». zum Altar schreitet. Ihre Kleidung unterscheidet sich wenig von der Kleidung einer Braut hierzulande, doch ist' sie, ebenso wie eine Braut in Frankreich, nicht mit dem Myrtenkranz, sondern mit Oraugrnblüteu geschmückt, die in der Blmnensprache be-kauutiich besagen: «Deiue Reinheit ist deiner Lieblichkeit gleich.» Ein schönes Symbol, wie die schueeigeu Blüten zugleich einen reizenden Schmuck abgeben, nur schade, dass sie so selten echt sind. Alle übrigen Damen tragen der Tageszeit entsprechend elegante Promenaden« tostüme und Hüte, selbst die Brautjungfer», die regel. mäßig auch uoch mit einem ihnen von dem Bräutigam geschenkten Geschmeide geziert sind. Auch sie tragen helle Kleider, alle von ein und derselben Farbe, doch bis in die jüngste Zeit niemals weiße. Diese Farbe kam bis vor kurzem au diesem Tage dcr Braut allein zu. doch sind in letzter Zeit mancherlei Abweichuugeu hievon aufgekommen, indem die Braut jetzt häufig Creme, die Brautjungfern aber ebenfo oft nun Weiß tragen. Der Frack gilt in England ausschließlich für eine Abendtracht. Dann freilich auch in so unbegrenztem Maße, dass die Herren der vornehmen Stände denselben jeden Abend tragen, sie mögen ausgehen oder nicht, Gäste zu Hause haben oder auch nicht. Bei einer Hochzeit wäre ein solches Kleidungsstück aber ganz und gar unstatthaft. Der Bräutigam selbst erscheint in einem einfachen schwarzen oder dunkelblauen Oehrock. in hellem Beinkleid, weißer Weste, farbiger Halsbinde und mit einem kleinen Bouquet im Knopfloch. Das Sträußchen ist ihm denselben Morgen von der Braut zugesandt, während er seinerseits der Braut wie auch den Brautjungfern ein größeres Bouquet hat zukommen lassen. Alle sollten, selbst bis auf die etwaigen Atlasschleifen, welche die einzelnen Blumen zusammenhalten, aus» schließlich weih sein. Aehnlich dem Bräutigam si»d auch die übrigen Herren angethan, indem helle Farben, abgesehen von den Röcken, an einem solchen Freuden< feste möglichst prädominieren. , . «- - « Nur die Frauen erhalten in England Trauringe, nicht auch die Männer. Es wäre aber unrecht, woll e man daraus schließe», dass englische Männer .m all-gemeinen sich für wen.ger gebunden betrachteten al! diejenigen, welche dieses eine Gl,ed einer Kette standlg am Finger tragen — oder doch so lange, als es ihnen nicht unbequem und zum Verräther wird! Sobald die Trauung vorüber, intoniert die Orqel allemal Mendelssohns Hochzeitsmarsch. unter dessen Mbacher Fettung Nr. 210. 1730 16. September 1887. Beruhigung geben. Wie sollte eine Partei, die nicht imstande gewesen, die Handlungsweise des eigenen Führers richtig zu beurtheilen, die Bestrebungen ihrer politischen Gegner unbefangen zu würdigen wissen! Deshalb darf man von dem Spruche, den der Agramer Gerichtshof gefällt hat. erhoffen, dass er im ganzen Lande die Sache der Ordnung und der Rechtlichkeit fördern und einer politischen Agitation vollends den Boden entziehen werde, welche ohnehin schon längst jeder wahre Patriot nur mit Bedauern betrachten tonnte. Die Starcevic - Partei wird jetzt mehr ändern müss.u als bloß ihren Namen, um sich wieder im öffent-lichru Leben Kroatiens Geltung zu verschaffen. Dass die Aenderung in solcher Weise erfolgte, wie es den Interessen der vereinigten Königreiche am besten entspricht, das ist es, was wir aufrichtig wünschen und hoffen.__________________________________________ Politische Aeberllcht. (Parlamentarisches.) Wie einige Blätter melden, beschloss der Ministerrath die Wiedereinberufung des Reichörathes für die Zeit zwifchen dem 5. und lOten Oktober. Die Erledigung des Zuckersteuergesetzes soll noch im Jahre 1887 erfolgen, weshalb die Delegationen und der Reichsrath gleichzeitig tagen werden. — Die Landtage werden in der zweiten Hälfte des Dezember zusammentreten. (Der Geldbedarf für die Repetier-gewehre.) Die Frage, in welcher Weise der Geldbedarf sür die Repetiergewehre der gemeinsamen Armee zu bestreiten ist, wird erst in den gemeinsamen Minister-Conferenzen entschieden werden, welche Ende September in Budapest stattfinden sollen. Es bestehen mehrere Alternativprojecte in dieser Richtung. Es war davon die Rede, die Zahlung auf 9 oder 10 Jahre zu ver» theilen. Dagegen werden aber mannigfache finanz-politische Einwände erhoben, und gegenwärtig dürfte der einfachere Modus, wonach die Waffen »Fabriks-gesellschaft jährlich denjenigen Theil der Repetiergewehre bezahlt erhält, welchen sie abliefert, am mei-sten Aussicht auf Verwirklichung haben. Es ist hiebei in Aussicht genommen, dass der unbenutzt gebliebene Theil des sogenannten Mobilisierungscredites zur Be< zahlung der Repetiergewehre herangezogen wird. Dieser Betrag würde genügen, um diejenigen Repetiergewehre zu bezahlen, welche auf Rechnung der gemeinsamen Kriegsoerwaltuug geliefert werden. (Aus dem Triester Landesausschusse.) Dem Triester Landesausschusse ist kürzlich, wie der «In« dipendente» meldet, seitens des dortigen Landesgerichts-Präsidiums eine Note zugekommen, worin jenen eröffnet wird, dass das von ihm an den Ministerpräsidenten gerichtete Memorandum betreffs der Grundbuchseintra« gungeu in drei Sprachen vom Justizministerium unter Hinweis auf den § 19 des Staatsgrundgesehes zurückgewiesen wurde. Der Triester Landesausschuss hat nun in seiner vorgestrigen Sitzung beschlossen, diese Mit« theilung zur Kenntnis zu nehmen, beim Reichsgerichte wegen erfolgter Verletzung der Landtagscompetenz keine Beschwerde zu überreichen, jedoch dem Landtage hierüber in der nächsten Session Bericht zu erstatten. (Reichsrathswahl.) Die infolge des Ablebens des Abgeordneten Dr. Ofner nothwendig gewordene Reichsraths-Ersatzwahl im Städtebezirle St. Polten wurde für den 13. Oktober anberaumt. Die deutsch- liberale Partei candidiert bekanntlich den früheren Reichsraths-Abgeordneten Dr. Granitsch, gegen welchen die Antisemiten einen Herrn Ursinn aufgestellt haben. (Galizicn) In Galizien werden mit Beginn des nächsten Monats zwei Localbahnstrecken dem Verkehre übergeben werden, und zwar die erst in diesem Frühjahre concessionierte Localbahn der Karl-Ludwig-Aahu von Dembica nach N>idbrcie und die Localbahn der Lembelg-CzernowitzerAahil vonLemberg nach Pelsec. Beide Strecken hätten coneessiousmäßig erst mit Ende dieses Jahres vollendet sein sullen, die besonders gim« stige Witterung und das ebene Terrain haben die frühere Vollendung dieser Linien ermöglicht. (Ungarn.) Vorgestern haben in Pest jene Ministerberath nugen begonnen, welche der Feststellung der Thronrede lmd der Vorlagen für den ungarischen Reichstag gelten. Der mehrstündige Conseil beschäftigte sich m>t dem Standpunkte, den die ungarische Negierung gegenüber dem gemeinsamen Budget eiunehmen wird. Die Berathungen werden forlgesetzt. (Aus dem kroatischen Landtage) In der vorgestrigen Sitzung des kroatischen Landings hielt der Banns eine nahezu zweistündige Rede. Der Banns suchte die von der Opposition gegeil die Adresse vorgebrachten Argumente zu widerlegen, verurteilte dm «chauvinistischen Hass gegen die Brudernaliuu» und hob die Vortheile des Ausgleiches hervor, uuler dessen Aegide manche nützliche Institution geschaffen wurde. Der Banus erklärte, er acceptiere gerne den von der Opposition ihm beigelegten Titel «Tiszahusar» , und drückte die Hoffnung aus, die Geschichte werde beweisen, dass er nicht der allerletzte Tiözarhusar gewesen. Nachdem mehrere Interpellationen eingebracht worden, von denen jene des Abgeordneten Dr. B>ncic bemerkenswert ist, welcher fragte, weshalb die Regierung nicht dafür sorge, dass Fiume im kroatischen Landtage vertreten sei, sprach der Abgeordnete Dr. Markovic gegen den Ausschussentwurf. (Deutschland und Russland.) In russischen Regierungskreisen äußert man einiges Befremden darüber, dass in den weitgehenden Commentaren der europäischen Presse über die Meldung von einer angeblich bevorstehenden Begegnung der Kaiser von Russland und Deutschland eine derartige Eventualität fast ausschließlich unter dem Gesichtspunkte eines Ereignisses politischer Natur beurtheilt worden ist, wo doch eine Zusammenkunft beider Kaiser anlä'selich ihres Aufenthaltes in nahegelegenen Orten durch die zwischen Kaiser Wilhelm und dem Zareu bestehenden verwandtschaftlichen Bande uud ihre ausgezeichneten persönlichen Beziehungen mehr als ausreichend motiviert wäre. Selbst wenn die Gerüchte von einer Begegnung begründet gewesen wären, ließen sich politische Folgerungen daraus nicht ableiten, da in der jetzigen Lage nichts vorliegt, was zu einer Aenderung der zwischen Deutschland und Russland bestehenden, vollständig befriedigenden Beziehungen in irgend einem Sinne Anstoß geben könnte. (Zur bulgarischen Frage.) Nach einer Pariser Zuschrift der «Pol. Corr.. uimmt man in französischen Kreisen an, dass die bulgarisch? Frage noch längere Zeit offen bleiben dürfte. Der Mission Ernroth stehen Bedenken wegen des Berliner Vertrages, die Unentschlossenheit der Türkei, das Widerstreben einiger Cabinete und der naheliegende Gedanke im Wege, dass ein Erfolg dieser Mission in Nnlgarien selbst nichts weniger als verbürgt sei, so dass durch diejclbe eine russische Intervention und durch letzlett eine Gefahr für den Frieden heraufbeschworen werdcii könnte. Die Politik des französischen Cabinetes '!' und bleibt eine friedfertige. (Frankreich.) Der Erfolg der ProwMobll,' sieruug scheint die Franzosen berauschen zu wollen. Oin Telegramm theilt die begeisterten Toaste mit. welche bei dem Bankette zum Schlüsse der Probe-MobilisierlMg gesprochen wurden. Der Corps Commandant General Bre'art ruft: «Frankreich kennt heute unsere Mchl, wir sind bereit und wir warten!» Der Maire, Dep»' tieite und Generalrath Cales ist schon nngedüldiss" -«Lange wagten wir auf die Revanche nicht z» h^'l>, nun erwarten wir sie mit Ungeduld!» Ein Drittel, General Vincendon, apostrophiert den Corps-Commandanten: «Einem solchen Führer werde» wir überallhin mit Stolz und Vertrauen folgen.» Solche Worte «Nissen die Kampflust des Corps-Commandanten steigei»; >.^ seinein Schluss-Toaste ist General Ar^art schon bereit «zu marschieren». Die kriegerischen Toaste werden >» Berlin gewiss als Zeichen der Zeit vermerkt werb'N. — Der «Figaro» kündigt ein Manifest des Grase» von Paris an. Dasselbe wird die Haltung der Mo»' archisten gegenüber Ronuicr billigen. (Eug'laud uud der Vatican.) Wie "^ Rom gemeldet wird, nimmt die Mission des vom Pap>^ zum Studium der irische» Frage und speciell der Stel^ luug des Clerns zur irischen Bewegnng nach Irla'w entsendeten Msgr. Persico nach allen Nicktuuqen ei»/" sehr befriedigenden Verlauf. Ans den in Rom eui' langenden Berichten des päpstlichen Abgesandten erg>b sich^ dass derselbe in der Lage war. reiches MatMln in der erwähnten Frage zu sammeln uud insbeso»^ betreffs etwaiger Beziehungen der katholischen Geis^ keit in Irland zu den politische: Agitationen »M Klarheit zu gewinnen. Msgr. Persico, dessen Nl'ickM nach Rom bereits nahe bevorstand, ist angesichts der Ergebnisse seiner Studienmission angewiesen worde», seine» Aufenthalt in Irland zu verlängern. (Nusslnnd.) Die russische Regierung hat d" Belagerungszustand für die Gouvernements Kiel). ^' dolien, Wolhyuien, Cernigov und Poltava für ein iM verlängert » (Das englische Unterhaus) nahm d^ Fiuauzgesetz nach längerer Debatte in dritter LeM au. Im Laufe der Debatte beschwerten sich die P^. NiNiten. dass die politischen Gefangenen in Irla"° unter dem neuen Ausnahmsgesetze wie gemeine "^' brecher behandelt würden. Balfour erklärte, er begtt'! das Verlangen nicht, dass man Anfrcizer zu ^ brechen anders behandeln solle, als Verüber von Ve brechen. Das Unterhaus wurde bis heule vertagt. V<> Parlament wird heute geschlossen werden. . (Zur Flucht Eyub Khans.) Die Pete" burger nordische Telegraphen-Agentur hat angeblich au zuverlässigster Quelle die Nachricht, dass sich ^ Khan noch in Afghanistan, und zwar in der Nähe v» Herat befinde, an der Spitze einer Insurgentenschal- Tagesnemgleitcn. Se. Majestät d?rKaiser haben, wie die. W""^ Zeitnng» meldet, für die Reparatur der römisch'^" tischen Kirche in Klanec 150 fl. zu spenden aeruht- jubilierenden Klängen die Gäste, voran das junge Ehepaar, die Kirche verlassen. Kam die Braut in dem Wagen des Vaters nach dem Gotteshausc, so fährt sie jetzt in dem des Gatten m't diesem davon. Uebrigens entspricht die Bezeichnung > rige Sache sein muss, so ist vielleicht darin der Grund zu suchen, dass es in England so viele alte Jungfern gibt! Sobald der Kuchen angeschnitten, beginnen die Trinksprüche, doch werden sie in neuerer Zeit immer mehr gekürzt, wenn uicht ganz fortgelassen. Was aber gesprochen wird geht streng nach der Schablone, wie bei allen englischen llst6i-'clinn6r-«s)66('kc^. Aber auch das hat seine Vortheile. Wem wäre es hierzulande nicht schon passiert, dass, wenn er eben glaubt, einen recht gelungenen Toast sich auigedacht zu haben, irgend ein unberufener Grünschnabel ?inrn ganz ähnlichen Ein» fall gehabt und ihm das Wort ans dem Mnnde wegnimmt! Und wenn wir selbst einmal ein solcher Unberufener gewesen — nun, umso schlimmer dann für uns! Äci einem englischen Huchzeitsmahl wird zunächst eiu Trinkspruch auf das juuge Ehepaar ausgebl^ und zwar von demjenigen, der nnter den Anniese» . die höchste sociale Stellung einnimmt oder das gi , lickie Paar am läugst.n keunt. Las ist häufig der end ^ Toast. Sonst aber erwidert der jnnge Ehemann dem" ' indem rr dafür dankt und nun die Gesnndhell Brantjuugferu ausbringt. In ihrem Name» dantt «beste Manu». Daran schließt sich vielleicht uocy . Toast, den des Bräutigams Vater auf Vater ^ Mutter der Braut ausbringt, und damit ist die «"^ der legitimen Trinksprüche als bceudet auzusch^» ^ das Ende der Mahlzeit zugleich gekommen. ObnM ^ weder Polterabend noch Kranzbindeu gibt, so i! ^zeit nun, sobald das junge Paar abgereist, eine V^h nnr zu oft recht langweilig. Der Nachmittag und ^, zusammen sind eben zn lang für eine allgemeine ., gnüglichkeit, vollends da die Personen, die den lichen Centralpunkt bildeten, nu« fehlen. s,eili'l^ Uebrigens machen sich dieje nicht ganz s^» yl>> davon, wie unsere Neuvermählten es thnu. ,^g»tt/ schiednehmeu wird auch in England möglichst cillW ^ ^ aber sobald der Moment der Abfahrt aelom"' '^^ eilt alles an die Thüre und wirft den Davousmi ^„ Pantoffeln und Reis nach. Patoffeln! Dave' ^. sich aber unsere Bräute nicht etwa denken, ^'^.selbe sagende wichtige Toilettsstück habe in 6"g.la"" feiiel Bedeutung, wie bei ihnen zu Hanse. Ei« nachl!" ^, Pantoffel heißt dort nur Glück, uud Reis '^ , Oli'^ bol für Fülle. Fülle nicht nur an all r ""^'lM glitern im allgemeinen, fondern rs liegt von ^ ^>ch noch der besondere Wnnsch darin ausaedrilclt. ^„z diejenige Segnung nicht ansbleiben möge, die ^ ^ vornehmlich versteht unter Ehesege». Eidlicher Feituna 3tr. 2W. 1731 16. September 188?. ^- (Iubiläums-Kunstausstellung 1888.) "le von der Genossenschaft der bildenden Künstler Wiens niedergesetzte Ausstellungs-Commission versendet ein Circular an Künstler und Kunstfreunde, worin dieselben zur Unterstützung und Förderung der zur Feier des vierzig-l"hngen Jubiläums der Negierung des Kaisers Franz ^°sef und unter dem Protectorate des Erzherzogs ^arl Ludwig zu veranstaltenden Internationalen Iu-maums-Kunstausstellung aufgefordert werden, welche am l März 1888 eröffnet und am 31. Mai des genannten Jahres geschlossen werden wird. In dem Circular heißt ^: «Atilässlich dieser Ausstellung wird gegenwärtig im "Unstlerhause ein durchgreifender Umbau vorgenommen, sicher hauptsächlich den Zweck hat, die Ansstellungs räume zu vergrößern und zu vermehren. Trotzdem ist "kl M- Verfügung stehende Naum kein übermäßig großer, "nt> ist es daher geboten, nnr vorzügliche Werke auf iunehmrn, damit die Ausstellung ein Bild der besten lunstlerischm Leistungen unserer Zeit bietet und eine gute "nd wirksame Aufstellung der Kunstwerte möglich ist. Ab' Men davon, dass sich bei dem regen Interesse, welchem b'ese Ausstellung bereits heute in allen Kreisen der Be-dollerung begegnet, bedeutende Privatankäufe erwarten °ssen, sind auch Verhandlungen im Zuge, um der Aus-!>ellimg ei«en namhaften garantierten Betrag für Ankäufe b°n Kunstwerken unter allen Umständen zn sichern, und '"ltd das später zur Versendung gelangende detaillierte ^ogramm darüber die näheren Mittheilungen enthalten,» ^ — (Die Blume — das Bouquet des At in es.) Das Bouquet des Weines ist nicht schon im "ostr oder im jungen Weine enthalten, sondern entölt sich erst aus dem Weine. Geringe Weine bilden eln oder nur sehr wenig Bouquet. Auch südliche Weine, "elche sonst vortrefflich sind, besitzen nur wenig von ^esem wertvollen Bestandtheile des Weines. Die Chemie M über das Bouquet des Weines nur sehr wenig zu ^9en, doch so weit ist es gelungen festzustellen, dass sich ^s Bouquet durch das Lagern aus dem Alkohol des feines und den im Weine enthaltenen Säuren, Haupt» Mich aber aus der Weinsäure entwickelt. Das Bouquet >l im Weine nur in ganz geringer Menge vorhanden ""d eines der flüchtigsten Bestandtheile des Weines, wes-^Ib es beim Abziehen, Filtrieren, kurzum bei jedem Zusammentritt mit der Luft verliert. Künstliches Bouquet ^zustellen ist, wie so viele Weinhändler lebhaft bedauern, sher noch nicht gelungen: der Grund ist, dass man die 5" "lnmensetzung und Bildung der Bouquetstoffe noch "" zu wenig lennt. h^ ^". (Orientalen im Theresianum.) Die ^ ?, in Wien weilenden Prinzen Abbas Bey und bereis" ^' Söhne des Vicelönigs von Egupten, sind getra ^ Klinge der Theresianischen Akademie ein' rim' ' ^ werden in der Akademie übrigens nicht die ^^"orientalischen Zöglinge sein, da auch im vorigen und?" ä'"" orientalische Zöglinge, Ali Bey Djelal vluk ?"'"ed Ali Bey, schon die Akademie besuchten. Edb m " ^ ""l" den Neu-Eingetretenen noch Kamal ln Vey verzeichnet, somit im ganzen fünf Orientalen. i>n ^ (Nies entastanie.) Die Maßverhältnisse einer ^ Heerde'schen Garten zu Hirschberg in Preußisch-^^e,ien stehenden Riesenkastanic, die etwa 300 Jahre sola? c r "'"^ ^"d durch ""^ Sachverständigen wie ^festgestellt worden: Der Umfang des Stammes beträgt, 80 Centimeter über Terrainhöhe gemessen, 370 Meter, der Durchmesser desselben 1 20 Meter, der Umfang der Laubkrone 01 30 Meter und die Höhe des Baumes 15 10 Meter. Der durch die Krone überdeckte Flächenraum beläuft sich auf 279 38 Quadratmeter und reicht somit, den Platz zu 0 90 Quadratmeter gerechnet, für 310 Sitzplätze aus. — (Zwei verunglückte Officiere.) In Laxenburg ereignete sich vorgestern nachmittags ein Un glücksfall, der den Tod eines Officiers und die lebensgefährliche Verletzung eines seiner Collegen, ebenfalls eines Officiers, zur Folge hatte. Lieutenant Hobza wurde bei einem Spazierritte von feinem plötzlich scheu gewordenen Pferde abgeworfen und blieb auf der Stelle todt liegen. Ein zweiter Lieutenant, der sich in Gesellschaft Hobza's befand und dem verunglückten Freunde hilfreich beistehen wollte, wurde von dem scheuen Pferde fu bedenklich verletzt, dass sein Aufkommen infolge der schlurren Verwundungen in Frage gestellt ist. Der Unglücks-fall erregte in Laxenburg großes Aufsehen. — (Der schwerste Mann in Großbritannien.) Dem «British Medical Journal» zu« folge ist der in Dover lebende 40jährige Gastwirt Thomas Longley der schwerste Mann im britischen Reich. Er wiegt 5li0 Pfund, ist 6 Fuß und ''/< Zoll hoch. misst um den Mittelkörper 80 Zoll und um die Waden 25 Zoll. Obschon er nur mit Schwierigkeit geheu kann, wagt er sich doch kaum in einen Wagen, aus Furcht, die Springsedern zu brechen Er führt eine sehr mähige Lebensweise und ist nie im Leben ernstlich krank gewesen. — (Sibirische Pest.) Das russische Amtsblatt «Vileuski Vjestnil» meldet, im Städtchen Smorgoni im Gouvernement Vilna sei unter den Einwohnern die sibirische Pest ausgebrochen. Mehrere Personen seien bereits an derselben gestorben. — (Belehrung.) Unterofficier: Was, Ihr wisst nicht, was Propretät ist? Propretät ist das, was bei den Frauensleuten das Corset ist ... sic hält den Menschen aufrecht! Local- und Provinzial-Nachnchten. — (Englische Cscadre in Trieft.) Aus Trieft berichtet man uns unterm Gestrigen: Das vom Municipium zu Ehren der fürstlichen Gäste und der englischen Escadre arrangierte Fest aus dem großen Platze und dessen Garten ist überaus glänzend ausgefallen. Die prachtvolle Illumination, die Klänge der Musikkapellen, die Chöre und die dichtgedrängten Menschenmassen, all das machte einen überwältigenden, märchenhaften Eindruck, Inmitten des großen Platzes erhob sich ein frei-stehender, prachtvoller, hochstehender Pavillon, aus verschiedenfarbigen, durch Gasflammen erhellten Glaskugeln zusammengesetzt. Die Gedenksäule Karls VI. war mit sich umwindenden Flammenlinien geziert, der allhistorische Brunnen mit einem großen flammenden Stern versehen und mit unzähligen Gasflammen, reizende Arabesken bildend, umgeben. Die beiden großen Gascandelaber waren in lenchtende Blumenbouqnets von befonderer Farbenpracht umgewandelt. Zu einer ähnlichen Decoration waren die vier den Platz flankierenden Gascandelaber benützt worden. Die Hauptsront des Gartens stellte in einem haus- hohen Transparent aus Flammenlinien das alte Muni-cipalgebäude mit dem Stadtwappen und der Infchrift «Salve» vor. Der Garten selbst war vollständig von Flammenguirlanden in allen Farben umrahmt. Im Hintergrunde des Gartens erhob sich ein prächtiger Springbrunnen, dessen Bassin aus Glaskugeln hergestellt war, während der Wasserstrahl von Gasflammen gebildet wurde. Sämmtliche an den großen Platz grenzende Privat-Häuser waren glänzend illuminiert, desgleichen die im Hafen liegenden Lloydschiffe, deren Contouren sich durch zahllose Lampions hell abzeichneten. Vom Municipal» palaste wehte die Stabtfahne; die Fenster und Balkon« desselben wiesen prächtige Decorationen auf. In dem prachtvoll gefchmückten Sitzungssaale und in den Nebensälen harrten Bürgermeister Bazzoni, umgeben von den Stadträthen und Honoratioren, sowie die zahlreichen geladenen Gäste des Erscheinens der Fürstlichleiten. Um 8 Uhr abends landeten aus der Riva de Sanitil der Herzog von Edinburgh mit Gemahlin, Prinz Georg von Wales, Prinz Nattenberg und der Marquis of Lorne mit ihrem Gefolge und wurden daselbst vom Statthaltereileiter, Hofrath Ritter von Riualdini, dem Militär-Commandanten FML. Baron Kober und Po« lizeidirectur Hofrath Pichler empfangen. Die in Parade aufgestellte Ehrencompagnie präsentierte das Gewehr, während die Militärmusik die englische Vollshymne intonierte. Der Herzog von Edinburgh, von seinem Gefolge begleitet, schritt die Front der Ehrencompagnie ab. Die Lloyd' schiffe strcchlten bengalisches Licht au«, und vom Ballon des Lloydpalastes prangte ein prächtiger elektrischer Stern. Die fürstlichen Gäste begaben sich zu Wagen nach dem Municipal-Palais, an dessen Thoreingang sie vom Bürgermeister Bazzoni empfangen und in das Palais geleitet wurden. Beim Eintritt in den großen Sitzungssaal wurden der Herzogin von Edinburgh und deren Ehrendame von der Tochter deS Bürgermeisters, Frau Glanzmann-Vazzoni, Blumenbouquets überreicht. Im Saale fand die Vorstellung der Gemeinderäthe statt, worauf Cercle gehalten wurde. Die hohen Herrschaften traten aus den Ballon hinaus, von wo aus der prächtig beleuchtete, von einer nach Tausenden zählenden Menschenmenge gefüllte Garten einen bezaubernden Anblick bot. Das städtische Orchester und der aus 180 Personen bestehende Gesangs-chor trugen, von Maestro Rota dirigiert, die englische Volkshymne vor, welche mit brausender Acclamation auf' genommen und stürmisch zur Wiederholung verlangt wurde. Es folgte sodann der Vortrag von Musikpiecen abwechselnd mit der Militär'Musikkapelle unter der Leitung des Kapellmeisters Sommer. Im Municipalsaale waren nebst den Mitgliedern des Gemeinderaths die Spitzen der Civil- und Militärbehörden, die Vertretungs-törper, die Consuln und die Notabilitäten der Stadt ver« sanimelt. Nach einem zweistündigen Aufenthalte verließen die hohen Herrschaften, nachdem sie noch Erfrischungen genommen hatten, den Festort, indem sie in warmen Worten für das gelungene schöne Fest dankten. — (Ernennung.) Die l. k. Finanzdirection in Trieft hat Herrn Dr. Vladimir Olobocnil zum Steuer« Inspector ernannt. — (Controls - Versammlung der Urlauber und Reservisten.) Die k. l. Landesregierung für Krain hat im Einvernehmen mit dem l. k. General-Eommanbo in Graz die Tage für die Controls« und Mllchbruck verboten.) 3>cts Mlö im Spiegel. Nunmll von Nletorien Duval. (54. Fortsetzung.) sew»^ war um einen Schritt zurückgetreten bei "en stürmischen Worten. >"ar f's^" Doctor,, sprach sie jetzt, und ihre Stimme a» /Anglos. .Si«: sind stolz und entstammen einer lei», ?""' Familie. Auf Ihrem Stammbanm ruht bank Ä^"' wohl aber auf dem meinigcn. Ich sulat s- " ^ ^ Treue, mit welcher Sie mir ge-l>'>ikl! ^' "^ "^ ^ werden mich vergesse», gleich ^ "' me ich verlassen habe. wie ich cs Ihnen schrieb l»rikl ^" ""5 immerdar! Begreifen Sie. was es d,i,? ?°" der Seite der eigenen Mutter getrieben. t>,> '^chslfühlenden Herzen entfremdet zn sein? Aber j^'"ch fühle ich mich nicht mehr unglücklich, wie zu theilt ' ^ ^ ""? ^'"" ^" ^o b" Schuld ^lliti ^" ^ Hn nicht lnissen will, wenn meine ,h "er. veranlasst durch ihre abgöttische Liebe für ihn. !,^,'""'",t daran, ich vermag es nicht! Ich habe mir Lug s "gmen Weg gesucht, und — ich habe mein "kftr'?^ haben Ihr Los gefunden?» wiederholte er äll d<> »,' "'^ ^" ^°" ^'iner Stimme verrieth ihr nur ist d l^'chr ^,"' ^ »st ein ruhiger, stiller' Platz, und ich "" lil>rz,^,l Kinder, aber ich habe Sehnsucht nach der eigenen Heimat, und — sie sind mir hier zu nahe!» Hier hielt das junge Mädchen einen Augenblick inne, um dann mit schmerzdurchbebter Stimme fortzu» zufahren: «Ich glaube, dafs Madame Glavonne. in derem Institut zu Newyort ich erzogen worden bin, mir gern ein passendes Unterkommen verschaffen wird, wenn ich sie darum bitte; so suchte ich denn. mir durch den Verkauf meines Halsbandes die Mittel zur Reise nach Amerika zu verschaffen. Jetzt wissen Sie alles - nun lassen Sie mich gehen!» «Ich kann Sie nicht so von mir gehen lassen. Faustn! Ich habe Ihnen so viel zu sagen. Wenn Sie die Absicht haben, nach Newyorl zurückzukchren, dann gestatten Sie mir, dass ich Ihuen mit Rath und That behilflich bin. Sie sind ohne Schutz. Lassen Sie mich Ihnen zur Seite stehen, wie — wie ein Bruder!» Eine Thräne glänzte in ihren Augen auf. «Ich verkenne Ihre Güte nicht, Herr Doctor, aber ich darf jetzt nicht länger fortbleiben. Nur das unzähmbare Verlangen, mir die Rückkehr nach Newyorl zu ermöglichen, trieb mich aus dem Hause.» «Dann versprechen Sie mir wenigstens, die Schule nicht eher zu verlassen, als bis ich Sie noch einmal gesprochen habe!» drang er in sie. Sie blickte zögernd vor sich hin. ehe sie ant-wortete: «Nun denn. nach dem Unterricht pflegen die Zöglinge drr Schule auf dem angmlzenocn. garten, ähnlichen Kirchhof zn spielen. Morqeu. eine Stunde vor Sonnenuntergang, werde ich dabei sein — an Fielding« Grab!» Und ehe rr es verhindern konnte, war sie. leicht das Haupt neigend, an ihm vorübergeschritten, der wie angewurzelt stehen blieb und ihr nachsah. Fast ver» mochte er es nicht zu ertragen, sie von sich gehen zu sehen. Er hatte sie schon so oft verloren, dass es ihm war, als gienge sie jetzt von ihm auf immerdar. Aber welche Thorheit lag in dieser Befürchtung! Hatte sie ihm nicht ein Wiedersehen zugesagt, ein Wiedersehen, ehe die Sonne des nächsten Tages zur Neige gehen würde? Sie würde seiner warten, und er — o, er wollte die Minuten zählen bis zu der seligen Stunde, in der er sie wiedersehen sollte, um nicht wieder von ihr zu gehen ohne ihr Versprechen, dass sie allem und allem zum Trotz die Seine werden wollte. Wie ein Träumender verfolgte er seinen Weg durch die dunkler werdenden Straßen, und jetzt erst fiel es ihm ein, dass er in der Hast an Faustn keine Frage nach ihrer Mutter sowie nach dem Manne gerichtet hatte, den dessen Gattin. Oitana. suchte. Aber durfte er sie überhaupt darum befragen? Musste er nicht befürchten, dass solche Fragen sie auf» neue von ihm treiben würden? Unzweifelhaft mussten dieselben alle ihre Vrfürch» tunaen wieder wachrufen. ^ .. Außerdem aber hatte er der schönen Mex.tanerm versprochen, derselben bei den Nachforschung«, nach ihrem Manne behilflich zu sein, und sobald Fans a ihn in ihr Vertrauen aezogen. war er gebunden zu schweigen, wenn er nicht ein Vertrauensbruchlger wer- den wollte. ,.«.-« z. So beschloss "- denn, seine Kenntms von dem Aufenthalte Mifs Livingstons vor seinrm Onlel zu verheimlichen, wenigstens so lange, bis er mehr ei« fahren haben würde. (ssortsrhung sola.!.) Mbacher Heilung Nl. 210. 1732 16. September 1887. Nachcontrols-Versammlungen, zu welchen keine Einberufungskarten mehr ausgetheilt werden, ein- für allemal festzusetzen befunden und bestimmt, dafs für die Stadt Lai> bach die Controls-Versammlung am 11. Oktober jedes Jahres um 9 Uhr früh in der St. Peterskaferne abgehalten wird. Ein Zuwarten über die neunte Stunde findet in keinem Falle statt, und müfsten alle später Erscheinenden zur Nachcontrole erscheinen. Jene Mannschaft, welche der Controls-Versammlung beizuwohnen verhindert war oder verspätet dazu erschienen ist, wird aufgefordert, am 2. November zur Nachcontrols-Versammlung zu erscheinen. — (Hohe Gäste in Adelsberg.) Wie man uns aus Trieft meldet, ist für den heutigen Tag seitens der dort weilenden englischen Gäste ein Besuch der Adelsberger Grotte in Aussicht genommen. — (Schadenfeuer.)Wie man uns aus Tscher« nembl meldet, ist Dienstag, den 6. d. M., gegen halb 6 Uhr morgens im Hause des Besitzers Michael Ärula in Kälbersberg, muthmaßlich durch Unvorsichtigkeit der Kinder, Feuer ausgebrochen, welches das Wohnhans sammt Einrichtung und Kleidern und die Wirtschaftsgebäude sammt allen Futtervorräthen total einäscherte. Hundert Gulden Bargeld und vier Schweine sind mitverbrannt. Der Schaden belauft sich auf circa 2680 fl. Der Beschädigte ist nicht versichert. — (Personalnachricht) Der Controlor des Landeszahlamtes in Laibach, Herr August Ultscher, wurde zum Zahlmeister bei diesem Zahlamte ernannt. — (Neue Genossenschaft.) Die Kaminfeger Laibachs haben eine provisorische Genossenschaft gebildet und zu ihrem Obmann einstimmig den Rauchfangkehrer-meister Herrn Ludwig Stritzl, zu dessen Stellvertreter den Rauchfanglehrermeister Herrn Verhovec gewählt. — (Das Theater in Klagenfurt) wird in dieser Saison auch Opernvorstellungen haben; der Prospect verzeichnet darunter neun verschiedene Opern. Auch mit Nachmittags-Kindervorstellungen, zumeist Görner-scher Factur, sollen die Kleinen Klagenfurts erfreut werden. — (Gemeinde wähl.) Bei der Gemeinde-Vorstandswahl der Ortsgemeinde Bresnitz im Bezirke Radmannsdorf wurden Anton Svetina aus Scherounitz zum Gemeindevorsteher, Mathias Cop aus Rodne und Klemens Dolzan aus Sabresnitz zu Gemeinderäthen gewählt. Aunst und Aiteratuv. — (Deutsche Verlagsanstalt in Stutt« gart.) Wir erfahren aus diesem hervorragenden Institute einige Neuigkeiten, welche geeignet sind, nicht nur das Interesse der Schriftsteller' und Künstlerwelt, sondern auch das des großen Publicums in Anspruch zu nehmen. In erster Linie registrieren wir die Nachricht, dass die deutsche Verlagsanstalt und die Äazar. Acticngcsellschaft, diese als jetzige Eigenthümerin der «Deutschen Illustrierten Zeitung», sich verständigt haben, die letztere, vor drei Jahren als Concurrenz gegen «Ueber Land und Meer» in Verlin gegründete Nachahmung des alten Hallberg' jchen, in aller Welt verbleiteten Journals mit «Ueber Land und Meer» zu verschmelzen. Bekanntlich habe» sich beide Zeilschristen weder m ihrer Tendenz noch in ihrem Inhalte, noch in der äußeren Form von einander wesentlich unterschieden. Die Folge der Berliner Gründung war daher lediglich nur eine Zersplitte. rung der Kräfte, ohne Nutzen für das Publicum, aber zum Schaden beider Institute. Ium Zeichen der stattgehabten Verschmelzung beider Rivalen wird der Titel der «Deutschen Illustrierten Zeitung» in den Titel von «Ueber Land und Meer» aufgenommen werden. In zweiter Reihe nehmen wir Notiz von mehreren Publicationen der deutschen Verlagsanstalt, welche ebenso bedeutungsvoll für den deutschen Buchhandel, als hochinteressant für das Publicum sein dürften. Hervorzuheben ist zunächst die bereits erwähnte Herausgabe des berühmten, in Amerika erschienenen Nomaus Äibel strht ein neues ähnliches Unternehmen dieses Verlags — die Herausgabc einer Prachtdibel mit großen farbigen Bildern, künstlerisch gc-naue Eopien der religiösen Meisterwerke von classischen Malern alter und neuer Zeit. Diese Bibel in Fulio wird also nebst weihevoll arrangierter splendider Ausstattung zugleich eiue Samm' lung der hervorragendsten Meisterwerke der biblischen Malerei aller Länder, aller Zeiten und aller Schulen in getreu uach den Originalen wiedelgegebener Farbenpracht darstellen. Dieses großartige Unternehmen ist bereits in Angriff a/noimncn. 6. Verzeichnis der beim k, t. Landespräsidium eingegangenen Spenden für die durch Hagelfchlag gefchädigten Gemeinden von Unterlrain. (Schluss des 6. Verzeichnisses.) st, lr, Uebertrag . . 1959 82 Durch die l. l. Vezirlshauptmannschaft Rudolfswert sind nachstehende Beträge eingegangen mit der Ne» stimmung für die Gerichtsbezirke Treffen und Sei» senbcrg, und zwar von der Stadtgemeinde Rudolfs» wort 51 fl. 50 kr.; von den Herren: Peter Urh, Propst, 15 fl.; Andreas Slrabec. Canonicus, 10 st.; Johann Vouk, Canonicus, 10 fl,; Richard Frank, Canonicus, 10 fl.; Josef Hoccvar. Canonicus, 10 fl.? Felix Zavodnik, Vicar, 3 fl.; Dr. Ioscf Marinko, !. l. Gymnasial-Professor. 2 st.; — Sammlung des Stüdtftfarramtcs Rudolfswert 51 fl. 20 kr.; — Andreas Senekovic, l. k. Gymnasial'Dircctor, 1 fl.; Iuh.Polanec, l. t. Gymnasial-Professor, 1 fl.; Franz VrcMil, l. l. Gymnasial Professor. 1 fl.; Raimund PcruSe», t. l. Gymnasial Professor. 1 fl.; Johann «ryouec. t. l. Gymnasial Professor, 1 fl,; Josef sl, lr. Sturm, l. k. Gymnasial«Professor, Ifl.; Ignaz Faj-diga, k. k. Gymnasial.Profesfor, Ifl.; Nilodemus Dmmemiller, l. t. Gymnasial-Professor, 1 fl.; Iofef Ekel, l. f. Regierungsrath und Nezirkshauptmann, 5 ft.; Otto Fraenzl Ritter u. Vestenel, k. k. Bezirks-commissar, 2 st.; Ludwig Schiviz von Schivizhoffen, k. k. Rcgierungs-Conceptsprllktikant, Ifl.; Leopold Augustin, k, k. Steuer-Oberinspcctor, 1 st.; K. Reichet, k. k. Steueramts-Adjunct, 1 fl.; Othmar Skale, t, l. Nezirls-Thierarzt, 1 fl.; Ludwig Sterger, t. t. Re< gierungskanzlist, 1 fl.; Josef Peinitsch, k. k. Finanz-wachecommissar, 1 fl.; Matthäus Furlan, l.t.Haupt-steuer.Einnehmer, 1 fl.; Thomas Valka, k. l. Ve< zirls'Ingenicur, 1 fl.; Josef Zuz'ek, k. k. Aauadjunct, 1 fl.; Karl Mendlit, l, t. Obergeometer, Ifl.; von den Herren Beamten des Kreisgerichtes 7 fl. 80 kr.; — Erlös eines Concertes des «voleujgko pLvsko ärustvo» 35 fl. 30 lr. (sämmtlich in Rudolf«wert>; — Eduard Ritter von Wroß, k. k. Statthaltereirath i. R., in Rupt'rtshof, 5 fl.: Karl Germ, Gutsbesitzer in Weinhof, 5 fl,; Alois Tchiebel, Gutsbesitzer in Breiteuau, U) fl.; Ludwig Perlo. k. k, Vezirksrichtrr in Seifender^ 2 fl,; Dr. Eduard Volcic, t. k. Ge-richtsadjunct, 1 fl.; Franz Kodermann, k. k. Ge« richtskanzlist, 50 kr.; Anton Nucic, k. k. Steueramts-controlor und Amtsleiter, 50 kr.; Josef Cerk, l. k. Steueramtscontrolor, 50kr.; Anton Hlovat, Steuer-Executor, 10lr.; Ios. Sustersic, Nezirksdiener, 20kr.; Karl Podboj, Steucramtsdiener, 40 kr.; — von den Bade-Curgästcn in Töplitz 24 fl,; — Sammlung der Pfarrämter: Ambrus 15 st.. Zagradec 11 fl., Waltendorf 3 fl. 30 kr., Stopice 5 fl. 50 lr., Vrus-nice 9 fl., Cermosnice 10 fl.. Ainddt 6 fl., St. Mi. chael bei Rudolfswert 7 fl., PollaM 2 fl., Maichau 1 fl. 50 lr., Sello bei Schiinberg 16 fl. «5 lr., Töplitz 14 fl. -- zusammen . . '.......380 45 Summe . . 2340 2? Neueste Post. Original-Telegramme der «LaibacherZtg.» Devll, 15. September. Der Kaiser ist um 10 V, Uhr nachts hier eingetroffen und wurde von den Behörden, Deputationen, der Geistlichkeit und der Bevölkerung enthusiastisch empfangen. Dcr Einzug in die Stadt war trotz des Regens großartig. Prag, 15. September. In dem Gruß an die «Politik» anlässlich deren 25jährigen Jubiläums be-tonte Dr. Rieger die Bereitwilligkeit des Czechen« stummes in Böhmen zur Aussöhnung mit dem deutschen Bruderstamme. Er glaubt, man solle sich beider« seits begnügen, einverständlich eine richtige Form für den Schutz gegen Rechtsverletzungen durch Majorisie« rung zu suchen. Bei gewissenhafter gegenseitiger Rechts-achtung werde man in thunlichster Geltrudmachulig des Principes der freien Selbstbestimmung und Selbst-regierung beiderseits die Garantie der Rechte und gedeihlichen nationalen Entwicklung und so die glückliche Lösung der Streitfragen finden. — Bei der Reichsraths-Ergänzungswahl des Großgrundbesitzes für den Grafen HeinrichClaM'Martiuih wurde Graf Wilhelm Wollenstem gewählt. Berlin, 15. September. Kalnoky ist mittags hier eingetroffen und abends nach Friedrichsruh weitergereist. Berlin, 15. September Die «Nordd. allgemeine Zeitung» meldet: Staatssekretär Herbert Bismarck traf in Friedrichsruh ein, wird jedoch vor Ablauf dieser Woche die auswärtigen Geschäfte in Berlin wieder über« nehmen. Paris, 15. September. Das heute erschienene Manifest des Grafen von Paris enthält ein ausführliches monarchistisches Programm. Die Unbeständigkeit des republikanischen Regimes mache eine geordnete Finanzlage unmöglich und insoliere Frankreich. Der Uebergang zur Monarchie sei gesetzlicherwei.se durch das Suffrage Universe! vollziehbar. Das Manifest verheißt ferner eine vollkommen konstitutionelle Regierung, die Wiedereroberuug des Ansehens von Frankreich in Europa, Abschluss von Verträgen mit den Mächten, gleichzeitige Erleichterung der Militärlasten, Schutz aller Culte, Unabhängigkeit der G"nrmden, auf dem Gebiete des Schulwesens Herstellung der Freiheit der christlichen Erziehung und d^ religiösen nnd socialen Friedens. Sofia, 15. September. Vor drei Wochen brachte das in Rustschnk erscheinende Journal «Bulgarin, die Meldung, dass der dortige deutsche Vicecousul infolge unzukömmlichen Verhaltens von seiner Regierung ab-l>rufeu wurde. Der Minister drs Ncußern hat, als er von dcr Meldung dieses Blattes Kenntnis erhielt, dasselbe aufgefordert, die Sache zu dementieren und zu erklären, dass der Viceconsul mit Urlaub in das Ausland gereist sei. Das erwähnte Journal beeilte sich, die Dementis zu bringen. Sofia, 15. September. Es geht das Gerücht, die Regierung werde eme Prejsceusur einführen. — Die Cankovisten erhielten 15 (XX) Rubel aus Russland, um während der Wahlen Unruhen hervorzurufen. Die Regierung machte Schritte, um diefe Summe zu sai-sieren. bisher jedoch vergeblich; insgesammt ist bereits eine Million Rubel aus Nussland den bulgarischen Emigranten, dann in die Türkei und nach Rumänien zu diesem Behufe gesendet worden. Sofia, 15. September. Aus Anlass eines Deutsch-land beleidigenden Artikels des Journals «Bulgarin» verlangte Deutschland von der Pforte behufs Erlangung einer Satisfaction, drei Panzerschiffe die Dardanellen passieren zu lassen, um die bulgarischen Häfen «»> Schwarzen Meere zu blockieren. Die bulgarische Re-giernng sehte den Rustschuter Präfecten Mantov ab, sl's' fundierte das betreffende Journal und verfolgt de» Herausgeber; sie hofft, hiemit das Berliner Cabinet z» befriedigen. Rom, 15. September. In Messina ist die Cholera wieder aufgetreten. Von Samstag abends bis gestern früh siud 115 Erkrankungen, wovon 48 tödtl'ch verliefen, vorgekommen. Kopenhagen, 15. September. Der Zar besuchte nachmittags mit den meisten kaiserlichen und königliche» Herrschaften die Schwester der Königin in Helsingöl nnd kehrte um 6 Uhr nach Fredensborg zurück. Chicago, 15. September. Der Oberste GerichtM von Illinois verwarf das Gesuch der verlirtheilte» Anarchisten um Einleituug eines neuen Processes lmd bestätigte das erste Urtheil. Die Hinrichtung der M Tode oerurtheilteu Anarchisten findet am 1i'. November statt. Volkswirtschaftliches. Laibach, 14. September. Auf dem heutigen Marll»' M erschienen! 4 Wagen mit Getreide, 2 Wagen mit Heu und StM, 11 Wagen und 3 Schiffe mit Holz. Durchschnitts-Preise. !l1llt,- Mg,., M!l> M'-' sl, ,lr, sl,Ilr, N,! ^ ^I^ Weizen pr. Heltolit. 5 «5 7^40 Butter pr. Kilo . . — 9l) - ^ Korn . 4 39 5 50 Eier pr. Stillt . . — 3 '^ ^ Gerste » 3 25 4 50 Milch pr. Liter . . - 6 ^" Hafer » 2>60 3^— Rindfleisch pr. Kilo — 64 - ^ Halbfrncht »-------6l— Kalbfleisch . - 52 - ^ Heiden , 4 22 4 M Schweinefleisch » -60--" Hirse . 3 90 4^5« Schöpsenfleisch . -36"- Kukuruz . 4 55 5^30 Händel pr. Stück . -!45 """ Erdäpfel 100 Kilo 2 41------- Tauben . —>1 N --"" Linsen pr. Hektolit, 11----------- Heu pr. M.«Ctr. . 2! 5 --"" Erbsen . 12------------ Stroh . . .iW^" Fisolen » 10------------ Holz, hartes, pr. ! Rindsschmalz Kilo 1----------- Klafter 6!40-^ Schweineschmalz» — 66------- — weiches, » 410 — "" Speck, frisch, . - 60------- Wein, roth.,100Lit. - ^ 2» ^ — geräuchert , — 64>------- — Weiher, » — — Nl"" Angekommene Fremde. Am 14. September. Hotel Stadt Wien. Lagerlund, Kausm., Aerlm, — SeiolmaY"' Kaufm., München. — Gcrstrnber«, Pischinger, Kaufleute. W'"'' — Schwingshalel, Privat, Steiermarl. — Ogorevc, Vesch"' Oonobch. - Picker, Reisender. Varcs. — Müller, Lebzelw, Iumobor. — Kofsler, Private, s. Tochter, Vulowina. - VasM' Nczirlsvorstllnds.Gattin, Nousta. — Günther, Blanil, AcM ' Villach. - Avencerini, ssabrifant. Amstelten. - Nap"'"'' Kaufm., Maria.Gail. — Pirpic, Wirtschafterin. Pola. Hotel Elefant. Tondo, Reisender, London. — Bayer, Neisl'nd^ Ttrassburg. - Dr. Vlosic. Redacteur, s. Frau. Wien... ^ranl, Meyer, Odeudall, Kaufleute, Wien. — Uischlc,,^ vatier, s. Frau, Langenzersdorf. — Dr. Hlavacel, VezirlslM^ Altensteig. — Dr. Nresnig, Advocat, Graz. - Dr. SM^ Concipist, s. Familie, Graz. — Fischer, Reisender, Varls. , Hurcic, Lehrerin, s. Tochter, Brod. — Whyczy. Lieutena"' Cubar. - Wruss, Kaufmann, s. Sohn, Cubar. — O">°" Forstnieister, s. Frau. Poniaue, — Reiniger. Förster, s- N' Eben. — Kragelj, Pfarrer, Toltnein. — Turk, Vesiher, s. ^.V Draga, — Sticgl, Venezian, Stadclmann, Privatiers, ^'^ — Materödorser, Schinidt, Trojan, Privatiers, F'""^M< v. Verady. Militär^Rechnungsofficial, s. Frau, Zara. — ^" ster. Professor, Pola. . . Hotel Baierischer Hof. Dr. von Madajsli. Professor, '"'"'^, Fcimilie, Kralau, - Pechy Antonie, Private. ^'^«,l Christof Helen,'. Kaufmanns Gattin, Wisell. — Snn'Y Zupancic, Privatier?, St. Marcin. ..^ Gasthof Kaiser von Oesterreich. Windischer. Kobler, VH^ Wippach, — Solochcr, Pfarrer, Mariathal. - May"" Pnvat, Laibach. ,„< Gasthof Sternwarte. Fortuna Therrs?. Kaufmanns'Gatt'N, > ,^, Sohn, Sittich. — Lcmrencic. Vesi^er, Oberfeld. ^ ^ Besitzer. Gutenfeld. — Punkih, Lehrer, Laibach. ^^-< Verstorbene. ^„, Den 14. September. Maria Drahsler, D'sp" tcnZGattin, 44 I., Sftitalgasse 10, Lungentubenulose- ^^„, Den 15. September. Alois Zurc, P"l>e"' 3 M,, Kuhlhal 17, Fraisen. ^^^^^-^ Lottoziehung voni 14. September. Prag: 20 47 27 74 ^^--^ Meteorologische BeobachtulMN in^aiba^ '^A Mg. ?3».30 14.4 s'O7schMch" ^eivM ^00 15. 2. N. 737.W 18.2 O. schwach h" f h"" ^> . Ab. 738.02 ! 14,0 O. schwach ! halb he»i^ ^z> Morgens bewiillt. tagsüber ziemlich heiter. ^ miltel dei Wärme 15,5«, um 1,6« über dem Norway Berantwortlicher Redacteur: I. Naglic. 1733 Course an der Wiener Mrse vom 15. September 1887. 3°« dm °Mellen T°urM°tte «eld!«Dal, Stants-Nnlehen. ! ^'°".ntc ....... 8, 15 81 3» «»rmenle....... 8» «5 82'8:> »^" ^"/« Staatslose 250 fi. ,30-?.', 181 l»3 ." ß""»« 500 „ l»« «5,.,«7k «A ?> VUnftcl IW .. ,8»s.o,»9- """ ^>»°t«l«<« . . loo „ in??5ie«.»>) l>«!i"n. " ,50« I«? 7t> !,n!Heint , , per Gt. -'- - - i.°^^°>l <»oldrentl, steuerfrei . liu 35 nn - "cMtr. »iolelncnte. steuerfrei . i»S lk Vl! ^ ung Golbrente <»/„ . . . . io« 30 l<>0 45 ' Vierrenle 5»/» .... 8? «n 87>4l< ' «>lenb..iNnl.,i!Usl,ö.!lI>.S. 15c,.. 1^1'^ « ^stbahn.^rioriläten . . 9« <0 »8 8» ' ^'^„'Qbl^Nnss.QNbahn) 'ik.------------ ' . » > vvm I. 187« . Il4^01Ibl0 ^. ,.Ramien.Anl. 5,00 sl.ö.W. I22 40I22'80 '»«!!'»»,>g,.z>osc 4°/i, lU0 fl. . . 12»'- 1!,'»'?« b rnndentt.. Obligationen ,'l-r ,»o fi b°^m,,chc....... 1oz,,5« -'- !«° "l'!«<ch« und slavonische . 104 7510« ?5 '» Nebenbürssisch«..... ,104.10,04 80 j Veld ! Ware b»,» lemeln Vanat .... 1«4 l0i04»u bo, un«arie>^),,,l,d,^t»bt8sn>,Wien l»9 75130 l» Pfandbriefe ^sür !0U fi.) Dot rn«, allg, iftctr, 4°/, Gold. I2s. 851« 75 d»v, w l>0 ^ , 4>/, l>/» 101 30INI «0 N?, i>, l>« „ „ 4°/, . »7X5 »7 ?» dtu. Pramien/l, 10«25i0«'?l, ll lsi,Hvpo«l»llei>bant i«i. b'/,°/° ivl — 102 — l7>'!,.,inz. « 'l^'s> il, I, l«^!!< v',l, 5>'/,°/„ —-— —'— Plioliiüto'Oliligatiouen llüi l!w si.) Lliiabtlb l weftbahll 1, «uiisfion —-------— Niianz'^,'l!<^ »hi,.....—>— — — Em. IU8I «uo f! S. 4'/," « - 101 — 101 bo Qefterr.Noldwefib.ihn , , , i«e5oio? — Etaat«»»hn I. »ullsfion . . iz«8 7^ Iö9 50 Ellbbahn k » «/».....13» 70 140 20 « ^ 5°/,.....1«»5!.>l,4 — Nnn.zali,. «ahu.....9940 9980 Diverle Uvse (per StÜse 4« sl..... 48— 49 — Palfsy'Lose 40 «....._______- Rolhen «reu,, «ft. o fi..... ,1— z, — SalM'Lose 4« N. . . . . <«, ,.0 yy?,. Kl,»Tenoi««Lose 40 si. . . 59 25 5» ?5 NalbfieiN'Lose »0 fl, , , 41 — 41K0 winbischgläh'i!»!« «o U. , . 4»'b« i9 — Vanl.Uctie» (per Stil«), Nnülo»Oeftn-». lvanl »00 sl, . »11 301l« «» Balilveiein. wiener, 10« «0fl. «8» >U!l>«2 Ll> «ivedillianl, »lllg, U»g. «l>0sl. .285.b02««— D«pl,silcnbanl, Allg.zu« fl. .17,.—174 — °/««. —'— — — Valldetd., «ft., !»«4-—«8K—l Unioxbanl ^u« j>.....!zio502li — ^«lchi«li»nl, lilU«. lio i5l» — 150 5»! chelb 0 sl, . . «»0 75!»»1 — vuschtiehtab« «isb. 500 fl. «M, — —! — — (Ut,») »l» N. —------------ Donau » Dampfschiffahrt« . Ves Oefierr, 500 ss. «Vt. . . .397—H»9 — DlllU.Lis. (V<,l..Pb..it,)»00fl.« 175.5« I?» — Dui Vodeiidacher ei« ^»0 fl. . — — — — , GI»b.»T>r.lII. V. l8?8»00fl.V. — — —'— sserdmanb»,«tl>rbb. 1000 sl, Iosef.liwl)N «X» fl, Gilder — — —— ff«nMrchtN.««rcs««lsb.«>ofl.<3, -.--------'- Galiz.«arl'l'ubwl«.«.i!»0fl, «M, «13',0 »1» 40 «ra,.»i!fI«,tlse,:v»hn ivu o sl. O, — — —'-^embeig"3»ernowih'I»ssy Eifen» I»llhn»GeIellschast i!00 sl. °. W. «,« Lb«4 50 Lloyd, öst.°ung.< Trieft 500 fl.lltg>:l Hisend. »00 s! —" ^ ^ Ltaal«e!s,!,!^ln »uu n. i. W, .I»8—^»l»«l> > Geld , «l»»" Slibbahn «00 sl. Vilber . , .! »1 ?b^ »le — Gllb-!Nordd..»erb.,!U.200 sl. «Vl, 15? — ib? bo Iramwah.»es,. «Vr, 170 sl, i>. W.!«»l 7ft »«» — wl., NtU 10U fl ' 4b 5,0 47 — lrh«. l. «0 fl, 4U«„ «<>,— »7 — .«lbcmilhl«. Papiers, u. «..H,, «4-50 «^^ Mont»n«GeftUIch., öfterr.xllvine! z^'lw li> 2(< Prag« «tisen'Inb'Ves. l<0U sl, , «14.!.« »^ l » Ealgo.Tarj. «isenrafs. ,00 sl , 180 — 1« ^ Irisailer »ohlenw.»»cs. 70 fl. —-— -W«ssenf..»., vest, in llll, ,00 fl, „o — «3 — Devije» Deutsch« Plätze......ei ü». ««» London.........,z5 9»l>e — P°ri» .........48« "««> Valuten. Ducalen........5 92 5 94 »o-Nl!le!», H7, Itaiienilchc Vanlnoten (,00 Lire) 49 «!» 49 35 Papier°Mubl! per Stllll . . .III,,,!,,,.