MARBURGER ZEITUNG AMTLICHES ORGAN DES SSni!'» rpÄ«jrÄ''N?. r?«^i STEIRISCHE, N HEIMATBUNDES rÜJi??'""'* «MUBrnr^i (Itn rotmo» uhllwr) oioftathcb tM ],10 «ntchluAUek IM Rpl Po^i^gigabBkri btl Utternog Im Stnlfbaad rartgUch Pertoi b«l Abholea la «n OMcbAfttti«!!« vi.k '■! 1 monttllch RM S,10 («Inicbl. 19,a Rp« foftjeltuagigebOhr) ind M Rpf Zuttoll. gsbOhT. Wnislnunam werdra b« gtgaD Vorelnsrndan« dw Elnselpr« t» ood dw Portoauilagen tug«i«nd«t. Nr. 171 — 84. Jahrgang Marburg-Dran Montag, 19. Jnni 1944 Einzelpreis 10 Rp! „Schickt uns Ärzte" So riefen die flüchtenden Nordamerikaner unseren Vorposten zu Vergebliche Durchbruchsversuche am Südrand des Brückenkopfes dnb Berlin, 18. Juni An der normannischea Küste gehen die Kämpfe weiter. Ihre Schwerpunkte lagen am Samstag wieder am Südrand de» feindlichen Brüclcenkopfes und auf der Cotentin-Halbinsel. Daneben kämpften unsere Truppen östlich der Orne sowie zwischen Vire und Tarde. Die immer noch in der Seine-Bucht stehenden starken feindlichen Schiffsverbände wurden von Kampffliegern, Marinestreitkräften und Küstenbatterien angegriffen. Obwohl sich die Schiffe einnebelten, lAgsii die Bomben der Flieger und die Granaten der Küstenwerke gut in ihren Zielen. Vergeblich versuchte der Feind die Kampfflieger abzuwehren und die Landbatterien durch Beschuß mit schweren Schiffsgeschützen auszuschalten. Unsere Artilleristen feuerten unentwegt weiter und nahmen auch die bei den Landeplätzen aufgestapelten Vorräte sowie Flugplatzanlagen unter Feuer. Dabei zerstörten sie auf dem behelfsmäßig hergerichteten Flugfeld bei Cairon, einige Kilometer nordwestlich Caen, das Rollfeld und zwei Flugzeuge, östlich der Ome standen unsere Truppen weiter im Angriff. Sie säuberten weitere Teile des Waldes von Bavent und griffen von Norden her an der nach Caen führenden Straße den britischen Frontvorsprung an. Bei Herouviolette brachten sie den Briten ungewöhnlich hohe Verluste bei. Entscheidender für den weiteren Ablauf der Operationen sind die Kämpfe im Südrand des Landekopfcs, die zwischen Bretteville an der Straße Bayeux-Caen und Cavifny im EIle-Vire-Abschnitt sn einer einheitlichen Schlacht lusam-menfließen. Um den deutachen Gegenangriff aufzuhalten, der an den beiden Vortagen den südlichen Zipfel de« Brückenkopfe« mit großer Wucht traf jind rasch Bod^ gewann, setzte der Gegner starke Kräfte an. Zwiechen Bretteville und Tilly Sur Seeles versuchten britische Panzerverbände, nachdem eie durch Aufbau von Panzerattrappen auf ihrem Ostflügel die"^ (feutsche Abwehr vergeblich zu täuschen versucht hatten, gegen die Straße Caen—Juvigny vorzustoßen. Weitere Verbände wiederholten ihre Angriffe bei Quesnay, um dort den Straflenzug Jvivigny—Coumont 2U unterbrechen. Das Ziel beider Vorstöße war, Tilly Sur Seeles zu nehmen und dadurch die Positionen bei Caumont lu entlasten. Gleichzeitig stießen die Nordamerikaner beiderseits der Straße Bayeux—St. Lo von neuem mit starken, von zahlreichen Fliegern unterstützten Verbänden vor, um Caumont nach Westen* zu entlasten, St. Lo zu gewinnen, um eine Übergangsstelle über die Vire zu schaffen. Keiner von diesen Plänen gelang. Unsere von der Luftwaffe unterstützten Panzer und Grenadiere schlugen bei Bretteville und Quesnay die feindlichen Angriffe ab. Hart östlich Caumont gewannen sie in Fortsetzung ihres Gegenangriffes die Höhen bei Livry, Westlich Caumont erstickten sie im Sperrfeuer die bei Berigny angesetzten Angriffe. Zwischen St. Andre und Vire errangen sie im Gegenangriff einen besonders eindrucksvollen Abwehrerfolg und bei Cavigny drückten sie den'dort gebildete^ kleinen Brückenkopf wieder ein. Besonders schwer wurde eine nordamerikanische Division mitqenommen, die vorübergeherwl nördlich St. Lo in den Elle-Abschnitt einbrach. Es gelang ihr nach vorangegangenen schweren Luftangriffen zunächst ihre Angriffsspitzen über Meshil an den Rand von St. Lo »Bomben aui Tokio« Ein plumper Agitationstrick dnb Tokio, 18. Juni Die Meldungen der feindlichen Rundfunksender, daß das Hauptziel der jüngsten anglo-amerikanischen Luftangriffe gegen das japanische Mutterland die Hauptstadt Tokio selbst war, haben hier eine gewisse Heilerkeit ausgelöst. Auf der Gegenseite rechnet man bei einem derartigen Bericht anscheinend mil einer völligen Unkenntnis und glaubt, sich einen plumpen Agitationstrick leisten zu können. Es sind zwar Bomben auf „Tokioter Verwaltungsgebiet" gefallen, aber dieses Gebiet liegt über 1000 Kilometer von der Hauptstadt entfernt. Die Bonin-Inseln, die am 15. Juni das Angriffsziel amerikanischer Bomber waren, gehören verwaltungsmäßig trotz der riesigen Entfernung zu Groß-Tokio oder die südlich davon gelegenen „Sieben-Inseln". Geburtstag von Horthys Glückwunschtelegramm aes Führers dnb Berlin, 18 Juni Der Führer sandte dem Reichsverwe-•er de« Köniqsreiches Ungarn Nicolaus von Horthy zu seinem heutigen Geburtstag ein in herzlichen Worten gehaltenes Glückwunschtelegramm. vorzutreiben. Diese einet blühende, zahlredche mittelalterliche Kulturdenk» mäler aufweisende Stadt ist durch die Bombenangriffe der Nordamerikaner vollständig niedergebrannt. Nur einige geborstene Ruinen der prachtvollen alten Kathedrale stehen noch. Dort trafen diie Angreifer aiif die Vorausabteilungen einer heranrückenden deutschen Infanteriedivision. Sie wurden abgefangen und in dem sich rasch auf breiter Front entwickelnden Gegenangriff zurückgeworfen. Bei Le Meshil, Possard und Meauffe hatten die Nordamerikaner so schwere Verluste, daß sie in heller Flucht wieder auf ihre Ausgangsstellungen zurückgingen, Sie ließen dabei über tausend gezählte Tote und an die hunderte Gefangene zurück, Die Zahl der mitgenommenen Verwundeten war so beträchtlich, daß die Nordamerikaner unseren Vorposten zuriefen: »Schickt uns Arzte.-t Die Ausfälle des Feindes an Panzern waren ebenfalls erheblich. Die Mehrzahl der .-»m Südrand des Brückenkopfes am Samstag vernichteten oder bewegungsunfähig geschossenen 52 Panzer wurde ijn Ab^ schnitt St, Lo zur Strecke gebracht. Außerdem vernichteten unsere Truppen vier Panzerspähwagen, 20 kleinere gepanzerte Fahrzeuge sowie eine Reihe von Pakgeschützen. Der zweite Schwerpunkt entwickelte sich am westlichen Brückenkopfteil im Raum von St. Sauveuer le Vlcomte. Die Nordamerikaner suchten hier auch um den Preis hoher Verluste ihren am Vortag erzielten Einbruch n verbreitem und griffen nach Eintreffen von VerstSr-kungen aus der Gegend von Orglasdet nach Nordwesten an. An der Bahnlinie hart westlich St. Sauveur und nördlich der Stadt sind die schweren Kämpfe im vollen Gange. Bei Colombe, Golleville, Biniville und am Meredet hatte der Feind in erbitterten Straßenkämpfen und durch Luftangriffe sehr bedeutende Verluste. Südlich der Einbruchsstolle verhinderten unsere Grenadiere, die dort in Anlehnung an das Überschwemmungsgebiet der Prairies des Masecageuses kämpften, das weitere Vordringen des Gegners. Tapfere Besatzung Elbas Weiter große Verluste des Feindes bei seiner Italienoffensive dnb Berlin, 18. Juni An der italienischen Front konzentrierten sich am Samstag die Kämpfe auf den Küstenabschnitt, auf den Raum von Perugia und auf die Insel Elba. Bei Grosseto stießen die Nordamerikaner über den Ormbrone hinweg nach Nordwesten vor und gleichzeitig führten sie von IsUa aus, wo sie am Vortage einen kleinen Brückenkopf gebildet hatten, weitere Angriffe nach Nordwesten und Nordosten. Die beiden Stoßkelle stellten trotz schwerer Verluste im Kampf mit Teilen der turkestanischen Division untereinander die Verbindung her. Weiter östlich führten die Nordame- rikaner südlich Campasnatico ebenfalls den ganzen Tag über starke Angriffe, ohne hier aber den Ombrone überschreiten zu können. Auch bei Flora gelang es ihnen trotz aller Anstrengungen nicht, weiter vorzustoßen. Im Zuge der sich seit zwei Tagen anzeichnenden Angriffe auf Perugia schoben sich die nordamerikanischen und kanadischen Verbände "von Orvieto weiter nach Norden gegen Citta della Pieve vor. Ihren Versuch, von hier aus nach Norden in Richtnnq auf Penigia einzuschwenken, mußten sie aber unter dem Eindruck der hohen Verluste aufgeben. Weiter östlich drückte der am Tiber •ufwärte vorstoßende Kell unsere Truppe •Di Penigia lurück, und beiderseiti de« Tiber-Tale erreichte der Gegner die Orte Ceetlgione dl valle und Bastla. Den Vormarsch in den Bergen südwestlich und südöstlich von Perugia mußte der Iwfind mit sehr schweren Verlusten bezahlen. Auf der Insel Elba war es der deutschen Besatzung zunächst gelungen, den an der Nord- und Südostküste der Insel gelandeten Feind in« Meer zurückzuwerfen, Später brachte der Gegner unter fortgesetzten heftigen Luftangriffen und pausenlosem Feuer seiner Schiffsartillerle weitere Kräfte an Land. Bei Marina, in der Mitte der Nordküste, konnten die von Sonderformationen untersüttzfen Infan-terieverhände schließlich einen kleinen Brückenkopf bilden. Hier und bei Cabo-liviera, wo eine Küstenbatterie im Abwehrkampf etinen feindlichen Kreuzer beschädigte, dauern die harten Kämpfe noch an. London wie 1940 tc Zürich, 18 Juni Man bereite sich In London vor, xum Lebensstil de» Bombenwinters 1940 ru-rflckzukehren, berichtet der Londoner Korrespondent der »Tati Ober die bisherige britische Reaktion auf den Einsatz der neuen deutschen Waffe, Die Angriffe der deutschen pilotenlosen Flugzeuge, wie sie Presse und Öffentlichkeit In England nennen, hätten seihst die Geschehnisse an der Normandiefront in den Hintergrund gedrängt. Morrisons Ankündigung Im Unterhaus sei dazu bestimmt gewesen, einer ernsten Beunruhigung der Bevölkerung entgegenzuwirken. Die »Gazette de Lauscinne:< bemerkt, der Einsatz der neuen deutschen Waffe zeige dem deutschen Volk, dafl seine Führung wahr gesprochen habe, als sie ihm Vergeltungsmaßnahmen gegen England ankündigte. Wunder oder iras sons4? Im alten Geist in den neuen Kriegsabschnitt pd Marburg, 18. Juni Uber die neue geheimnisvolle Waffe schweigt sich die Stelle, die allein Auskunft geben könnte, die deutsche Wehrmacht, aus guten Gründen aus. Sie wird, was darüber gesagt werden darf, zu ihrer Stunde sagen, über die furchtbaren Wirkungen aber echweigt der Feind. Er Ist ingstlich bemüht, nichts über diese Wirkungen und über die Stätten, wo die Zerstörungen angerichtet werden, bekannt werden zu lassen. Unsere Führung braucht solche Mitteilungen nicht, denn sie hat andere Wege das zu erfahren, was sie wissen willj sie wird von unseren Aufklarern unterrichtet. Und außerdem kennt sie die Waffen, die Genauigkeit ihrer Landung und ihre zerstörende Wirkung. Der englische Innenminister Morrison, der im Unterhaus sagte, man dürfe keine Einzelhelten über die Plätze und den Erfolg der Bombai^ dierung sagen, hat seinen guten Grund dabei gehabt. Nicht uns fürchtete er auf-luklären, sondern w ftlrchtet sich, der Inselbevölkerung die Wahrheit einzugestehen. Er hat auch für die nächste Zeit damit eine Entschuldigung für das Die neue Waffe »revolutionierend wie der Panzer im Erdkrieg — Berichte aus England Der Himmel zersprang von Blitzen rd Stockholm, 18. Juni Die Korrespondenten neutraler Blätter in London stellen fest, daß die Engländer begierig seien, von ihrer Regierung mehr über die geheimnisvolle und spukhafte neue Waffe zu erfahren. Die Erklärungen des Innenministers Morrison hätten diesem Verlangen nur zum Teil entsprochen. Die neue Waffe zehre an den Nerven des Durchschnittsengländers. Am wenigsten habe die englische Öffentlichkeit in diesem Stadium des Krieges noch mit einem derartigen Einsatz des Feindes gerechnet. Einen sehr plastischen Bericht bringt »Aftontidningen«, deren Londoner Korrespondent von einem furchtbaren, aber einzigartigen Schauspiel am Himmel schreibt, um dann fortzufahren: »Ich sah eine oder mehrere Rakettenbomben, unmöglich zu entscheiden, wieviele. Der ganze Himmel war erleuchtet, nicht von Bränden auf der Erde, sondern vom Feuerschein der Sprengkörper und der Tau- senden von Granaten und Rakettengeschosse, die die Flak emporschickte,« In amerikanischen Berichten aus Südengland heißt es; „Ein derartig heftiges Flakfeuer von englischen Batterien Südenglands, wie die der beiden letzten Tage, ist seit 1940 nicht mehr vorgekommen. Man suchte, die Sprengkörper In der Luft zu treffen, ehe sie niedergingen oder ihre Bomben lösten. Am Kampf gegen sie nahmen auch Jagdflugzeuge teil. Die Luft zitterte förmlich vom gewaltigem Flakfeuef, Die deutschen Sprengkörper kamen jedoch weit auseinandergezogen und boten kein gutes Ziel. Als die Flak das Feuer eröffnete, entwickelte sich eine Szenerle, wie sie niemals zuvor in diesem Kriege erblickt wurde. Der Himmel zersprang förmlich von ver-schiedengefärbten Blitzen, Scheinwerfer zuckten über den Himmel auf der Suche nach den spukhaften Maschinen und die Leuchtspurgeschosse der Flak spritzten zum Himmel empor. Die Explosionen, wenn einer dieser Sprengkörper getrof- fen wird oder herabstürzt, sind ohrenbetäubend. In der Nacht zum Samstag strömten die deutschen Sprengkörper weiter über Südengland herein. Die Flak ist in den betroffenen Gebieten In voller Tätigkeit," Von Augenzeugen wird die Geschwindigkeit der deutschen Sprengkörper heim Anflug bis zu 650 geschätzt. Die englischen Behörden bemühen sich weiterhin, vor allem gegen jede Unterbrechung lebenswichtiger Arbeit aufzutreten. Es Ist bereits zugesagt worden, daß in den Fabriken ein besonderes System Spezialwamungen bei unmittelbarer Gefahr in Anwendung kommen soll, da sich die vielstündlgen Daueralarme seit Beginn des Bombardements nicht mehr durchfüliren lassen. Einige nüchterne Beobachter, die kühl abzuwägen versuchen, gelangten zu der Schlußfolgerung, daß die neue Waffe einen Weg zum Luftkrieg der Zukunft weise. Sie werde lo revolutionierend wirken wie der Panzer Im Erdkrieg. Die Sprengkörper kamen in Schwärmen Fortgang der Beschießung Südenglands — Auf der Suche nach der Angriffsbasts rd Stockholm, 18, Juni Inmitten des Ansturmes der deutschen Angriffe gegen Südenqland mit neuartigen Sprengkörpern, der Samstag und Sonntag mit unveränderte! Heftigkeit fortdauerte, gehen auch die normalen Luftangriffe nach beiden SeUen vor sich, Engländer und Amerikaner haben gewaltige Anstrengungen entfaltet, um den mutmaßlichen Basen der neuen deutschen Angriffe beizukommen, die sie irgendwo an der französischen Kanalküste vermuten. Die enormen Bomben-massen, die dabei in Bewegung gesetzt wurden, s^srechen deutlich genug von der Wichtigkeit der neuen deutschen Waffe Wenn man ihr in England nicht eine derartige Aufmerksamkeit zuwenden würde, würde man nicht erneut derartige gigantische Kräfte zur Abwehr einsetzen. Diese Bemühungen datieren übrigens nicht erst seit gestern, schon seit Monaten haben die Engländer und Amerikaner auf Grund des bloßen Verdachts, daß von der gegenüberliegenden Kanalküfite irgendwelche unangenphme Überraschungen drohen könnten, Bombenoffensiven fast am laufenden Band in Szene gesetzt. Trotz dieser Massenbombardements gegen die verdächtigen Räume in Nordfrankreich gehen, so stellen amerikanische Berichte aus England sachlich und englische Berichte bestimmt wohl oder übel fest, die deutschen Angriffsmaßnahmen unentwegt weiter. Die Deutschen setzen die Beschießung Englands mit ihren Rakettenbontben fort, trotz der schweren alliierten Angriffe gegen die deutschen Raketenbatterien, besagt eine Meldung der amerikanischen »Associated Press«. An der Suche nach den mutmaßlichen Basen der neuen deutschen Waffe seinen am Samstag allein über tausend englische und amerikanische Bomber beteiligt gewesen. Die deutschen Sprengkörper kommen seit Beginn ihres Einsatzes unbeeinträchtigt von den feindlichen Maßnahmen in dichten Schwärmen nach England herein. Die amerikanischen Berichte bestätigen dies, und bereits in der Nacht zum Samstag meldete die gleiche amerikanische Quelle Schäden und Verluste unter der Bevölkerung aus einer Reihe von Orten in Südengland. In der Nacht zum Sonntag wurden amtlich von englischer Seite weitere Schäden und Menschenverluste angegeben. Die englischen Berichte behaupten, In den Morgenstunden des Samstag hätte es eine lange Zeit keine Pause gegeben. Samstag nachmittag und abend seien die Sprengkörper in regelmäßigen Abständen herangestürmt. Die bewaffnete Vetfteidlgung habe keine Salven abgefeuert wie früher. Eine einheitliche Abwehrtaktik sei bisher noch nicht ausgeklügelt. Der Chef der FlaJc für gaiu England, General Sir Prederic Plle, Ist an der Südküste England« eingetroffen, um doit mit anderen hohen Ofiizieren und Wissenschaftlern die Möglichkeit einer Verteidigung gegen die neue deutsche Waffe zu stureren. Im Hauptquartier der englischen Luftverteidigung sind fieberhafte Beratungen im Gange, um die mutmaßlich besten Einsatzmaßnali-men zu entwickeln. In der englischen und neutralen Presse wird behauptet, daß die Bekämpfung mit normalen Flakgeschützen wohl am aussichtsreichsten sei, wozu allerdingä präzise Hilfstechnik gehöre. Ein noch so dichter Feuervor-hang habe gegen die mil sehr gtoCer Geschwindigkeit heranstürmend^n Sprengkörper kaum ejnen Zweck. Für wirklich präzise Artilleristen djgegen seien die feindlichen Geschosse ein relativ großes Ziel. Mit gleichem, recht gespannt klingendem Optimismus verkündete der Unterstadtssekretär .m Luft-fahrtministerium Kapitän Belfour, man werde die deutsche mechanisierte Waffe »raschest meistern«. Während alldem gehen jedoch die Angriffe weiter Nach zahlreichen Berichten handelt es sich um gemischte Aktionen und es werden auch normale deutsche Luftstreitkräfte eingesetzt, von denen manche Apparate wohl zur Beobachtung eingesetzt seien, sicherlich zur Vtrstärkung der Wirkungen der mecha-niechea Sprengkörper. Schweigen des amtlichen England g»' Bchalferi. Aus amerikanischen Quellen, die bereits Zahlen der Opfer schätzen, geht aber hervor, daß die Wirkung der Waffe verheerender ist, als der Feind ahnte. Deutschland hat diesen Krieg und auch diese Kriegführung nicht gewollt. Deutschland bricht in keina Jubeltöna aua Ober die Opfer, die er nun drüben fordert und noch mehr fordern wird. Der Feind hat, obwohl vielfach gewarnt, diese Antwort herausgefordert. Es handelt sich ja nur um den Anfang der deutschen Vergeltung und es ist von deutscher Seite in den vergangenen Monaten nicht nur von einer neuen Waffe gesprochen worden, sondern schlechthin von neuen Waffen. Es wird nicht bei der einen bleiben. Deutschland, das auf die Genialität seiner Erfinder mit Recht stolz Ist, weiß, daß Waffen allein die Entscheidung nicht bringen. Wohl können und werden sie dem Kriege ein neues Gesicht und eins Wende geben, aber ihr voller Erfolg ist an zwei Voraussetzungen geknüpft. Die erste sehen wir in unseren Soldaten erfüllt. Ihr kämpferischer Einsatz bewährt sich in der nun bald schon zwei Wochen tobenden Schlacht an der Inva-ilonsfront ebenso wie in dem harten Ringen in Italien. Die rweite Voraussetzung hat die Heimat zu erfüllen. Sie hat ihre Bewährungsprobe in den langen Monaten des Bombenterrors bewiesen. Es ist dem Feind em Rätsel, wie e« Deutschland möglich I war, sedne Kriegsproduktion nicht nur I zu halten, sondern sie auJ ganz neue i Grundlagen zu stellen und zu erweitern. I In einer Rede vor Betriebsführem eines I großen Industriewerkt^s hat Reichsminister Speer für diese« Wunder der Rüstung, dae uns von Monat zu Monat trotz zunehmender Fliegerangriffe zu weiteren Steigerungen befähigte, als erste und wichtige Voraussetzung d.e Haltung unseres deutschen Arbeiter® bezeichnet. Alle unsere organisatorischen Fähigkeiten verblassen in ihren Auswlr-kungen vor dem selbstlosen Einsatz unseres deutschen Arbeiters und der Betriebsleitungen. An der Heimat liegt es nun. In ihrer Einsatz- und Opferbereitschaft nicht nachzulassen. Wunder fallen nicht vom Himmel. Sie müssen erarbeitet und ertrotzt werden. Darum sind die ereignisreichen Stunden, die wir jetzt durchleben, für uns ein neuer Ansporn. Wir haben SS neulich ausgeführt und wiederholen «• heute: die Zeit des »Blitzkrieges« — ein Wort, das nicht von Deutschland sondern vom Feind geprägt wurde — ist vorbei Der weltweite Krieg wird an vielen alten und — wir kennen die Absichten des Feinde« nicht — aurh möglicherweise noch an neuen Fronten gefiihrt werden. Deswegen wappnen w;r uns weiter mit Zähigkeit und spannen auch daheim all© Kräfte des Körpers, de« Geistes und des Willens an, um dessen würdig zu sein, was unsere Soldaten leisten und vielleicht no^-h für lange Zeil leisten müssen. Dann werden wir am ehesten das Ziel erreichen, dem unser ganzes Sinnen, Dulden und Schaffen gehört: den vollkommenen Sieg Wir sehen ihn nicht als ein »Wunder« kommen, sondern er ist die sicher heranreifende Frucht unseres Schaffens und Kämpfens. Die neuen Waifen aber werden die Reife beschleunigen Das Wort Wunder aber lärmen wir dem Feinde Er mag übei das Wunder der Rüstung, über das Wunder der neuen Waffen, über das Wunder des deutschen Widerstande« und Angriffes sich den Kopf zerbrechen, Er wird noch manches Wunder erleben Wir aber wissen die Gründe für diese Überraschungen Sie liegen darin düß in keinem Augenblick dieses, wie alle großen W.if-fengängo an kitischen Situationen reichen Krieges die deutsche Fiihiunq die deutsche Front und die deutsche Heimat sich auf »Wunder- verlassen hat. Dafür hat sie mit kühlet Uborlegunn ue-plant, mit Todesverachlunn gekämpft, im gläubigen Vertrauen gearbe:'et Dit> eer Dreiklang wird un« weiter leiten. L f Seite 2 * Nr. t71 « Monfij, 19. Jun! IO44 MARBURGER ZEITUNG Hinter der Ruhe der Osifroni Bunkerbau im Karpatcnvorlantl — Spähtrupps erkunden Stellungen Der KriejJ ruht nicht Von K r 1 e g s b e I i c h t e r Karlheinz Lange PK Im tm Juni W«* mnfj sich lic llriiii.it wohl unter »Rull! an I r Piuiil' vurslt llon? Wohl Ist der Gitiidiiui Itoh d.iruu"r, Udli er weniijiteiib wit^ati aus dieser Knori.enni ^nn' » wiger Mcirsche heraus-gchobPii ist, it.iU er wu'der wonK|sk'ns ab uiid zu mfliiüre Stunden olnie Unter-brechunc) sr lafen k mu. Darüber hin.iiis freute sicl\ (!ür ßiiu' bc^ünders über Post von ziihdiisc. di r andere bt^sondeis darüber, diifl er wu'ilf'r einmal einen Feld-posibriff schreiben konnte. Einen dritten hat die plulzlich in reirhem M'eistr't werden müssen, ist selbßtvcr-stanrllich. Aber auch hinter der Mauptkampflinift wi'd dfi<; bei i^vlem Soldaten mit Recht unbe""bie .Ruddeln« groß geschrieben. Ortsrhiltrn, '.n denen Stäbe oder Trosse lie.tf'n, müfisen zur Ortsverieidigunq ein-(jerirli'''! weiden, wo «olche außerhalb d'"r Ortsihifr'n lienen, mußten Wohn-b'inker q. iit weiden Danach, wie v'e'e Stunde n kfis'hrir''"n Schlafen« unsere Gre-mdirri' hif-rfür opfern müßten, kann und d irf niemand frönen Alfi iin«^rl.in!;ch kommt zu ihren Auf-aahen die ständige Beobachtung des C>e4n^ rs h'nzu, der «ich hier ebenfalls lur Verie.d'([unn einrichte:. Bei ihm muß man auf immer neue Überraschungen in Fnrnn plötzlicher atöflerer Angriffe gefaPt «ein, obwohl ihn seine un-qehniiren Anfitrenr^unnen des vergangenen Winters i;nd Ffühjahre« augenscheinlich stark erschönften. Keine noch •0 geringe «einer Bewegungen wird außer Acht gelassen. Der Gienadier beo-bai hte nicht nui au« Selh«terh>iltungR-trieb, um falls erforderlich «ein Leben bis zum let.:ten Atemzua ver'eidigen zu können, sondern auch, um den operativen Stäben die notwendiqen Unterlagen für ihre Arbeit liefern zu können. Einwandfrei beobachtetes Heranschanzen des Gegners ufiw. können als Beobachtungen der Grenadiere, die Luft- und Artillerie-Aufklörung zum Weeentli-chen ernSnzen und wertvolle Fingerzeige über feindliche Absichten liefern. Aber auch jede Beobnchtunq des Feinde« kostet wertvollen Schlaf der Grenadiere der vordersten Linien, ah auch der Offiziere operativer Stäbe Soweit ist natürlich noch lange nicht Umfassendee über die Schwere der Aufgaben unserer I Grenadiere heute und hier qesacxt, denn die ichwcrete Aufgabe bleibt trotz aller körperlichen Strapazen, die Gräben und Beobachtung fordern, letztlich Imnier wieder de? Kampf mit der Waffe. Es ict fürwaJir nicht leicht, Taq und Nacht «u/ 200 bis 1000 Meter Entfernuna einen» Gegner gegenüber zu liefen, der «o qe-fährlich ist, wie der Bntechewik. Ein unendliches Maß seeiischei Kraft gehört dazu, umsomehr, wenn dann noch ringsum nichts ist, als die kable Ebene mit wenigen Kalksteinbrocken, oder, wenn die eigene HKL mitten durch einen dichten Wald führt, in dem dei Sowjet nicht schlecht zu kämpfen vereteht. Doch auch hier sind un-sere Grenadiere dem Gegner an seelischer Kraft überlegen, der bei jeder Beweaunq im Buschwerk, die auf Annlherunq einee unserer unermüdlichen Spähtruppe schließen läßt, sofort in echreckhafter Ha«t «eine Handgianatea wirft. Diese Spähtrupps aber kennen bereits jeden Fußbreit Boden« vor ihren Gräben und sind schwerlich noch zu überraschon, selbst, wenn Immer wieder vor den feindlichen Stellungen neue Minenfelder auftauchen und dei Geqner des Nachts seinen Waffen kaum Ruhe qönnt. So etehen unsere Grenadiere in den durch die Feuchte dieses fruchtbaren Landes meiet regenwac«erqetüliten Gräben, so arbeiten sie stundenlanq an ihren Stellungen, lassen den Gegner nicht am den Augen un l wehren jeden der Örtlichen Anariffe ab Nachts aber laufen sie Spähtrupp«, bei denen sie gegen alle Eventualitäten, seien s'e nur durch unvermeidbare menschliche Schwäche bed'nqt, qewappnet sein müssen und ihr Leben Immei wiedc «'n-«etzen Der beste Freund de« Soldaten, der Schlaf aber, nuiß «ich echt bfwchol-den, wenn er auch je kürzer, umso tiefer und beglückender ist Lfnd doch heTscht Ruhe in diesem Frontabschnitt! Die grosse Ueberraschung Die neue deutsche Waffe im Urteil des Austandes Finnland Berlin, 17. Junt Die Berichte über den Einsatz der neuen deutschen Waffe haben in der ganzen Welt ungeheures Aufsehen hervorgerufen. Die ersten Einzelheiten über das neue Spiengmittel und seine praktischen Auswirkungen werden von der Pr&sse aller Länder unter größten Schlagzeilen veröflentlicht. »Eine Sensation für die ganze Welt und ein Schrecken für den Feind« nennt ein japanischer Militärsachverständiger in einer Unterredung mit der Nachrichtenagentur Domei, das deutsche »Robot-Flugzaug«. Deutschland habe hier wieder einmal bewiesen, daß es «einen Gegnern nicht nur auf dem Gebiet der eigentlichen Kriegführung, sondern auch der Wissenschaftlichen Forschung weit uberlegen eei Schon vor 20 Jahren habe man sich zwar in England und auch in Amerika mit dem Problem des »Robot-Flugzeugns« befaßt, ohne jedoch zu einem praktischen Ergebnis zu kommen. Deutschem Erfindergeist und deutscher Zähigkeit ist dieses große Experiment jetzt gelungen. Unter grüßen Schlagzeilen wird die gesamte finnische Presse von den Meldungen über den Start und die Wirkung der neuen deutschen Waffe beherrscht, Die Hauptüberschriften lauten bei »Uusi Suomi«: »Die geheime deutsche Waffe wird angewendet, Flugmaschinen ohne Mannschaft führen Sprengkörper nach London«. »Helsingki Sano-mat-x: »Geheimnisvolle Sprengkörper stürzen in England ab«. »Eine durch Radio gesteuerte Rakete oder ein Lufttorpedo«. »Ilufvludstadsbladet«: »Drama- ticcher Start der Geheimwaffe Deutech-lands«. Im einzelnen schreibt >Uusi Suomi«; »London eei wieder Front geworden, die deutsche Antwort habe begonnen. Die Anwendung der neuen Waffe sei verechwiegen und sorgfältig vorbereitet gewesen, ihre Wirkung sei groß und man dürfe annehnaen, daß es sich nicht um das einzige neue und geheime Kampfmittel Deutschlands handle.« Der Beginn der Vergeltiuig gegen die Terrormethoden des englisch-amerikanischen Luftkriegee hat in allen Kreisen der rumänischen Bevölkerung tiefe Genugtuung ausgelöst, Wo immer man gestern abend in Bukarest feststellte, daß die Nachrichten über die neue deutsche Aktion bekannt waren, hörte man einmütig dieselbe Meinung, die an einer zuständigen Stelle mit den Worten »Mögen diese Barbaren doch endlich die Antwort erhalten, die sie verdienen«, ausgedrückt wurde. Neben dieeen Gedanken stellen die Zeitungen das technische Interesse an der neuen Waffe In den Vordergrund. Die Nachrichten vom Beginn der neuen di^utschen Waffe überschatten alle anderen Tagesereignisse in Budapest bei weitem Die gesamte ungarische Presse berichtet darüber in großen Schlagzeilen. Die Blätter weisen daraufhin, daß Deutschland trotz des anglo-amerikani-schen Bombenterrors nicht müde wurde, die zynische angloamerikanische Kriegführung darauf aufmerksam zu machen, daß es auf die ausschließlich von v^rhre-cherischem und alttMlamentarischem Haß getriebene VerAichtung «ine& Tages die entscheidende Antwort erteilen würde. So schreibt »Magyarsag«: »Die Wirkung der neuen deutschen Waffe werde die beispiello« gewissenlose anglo-amerika-nisch^ politische Kriegführung darüber belehren, daß man nicht ungestraft den Krieg weiterführen könne.« »England mit neuen Exptosivkörpern bombardiert. Neue Waffe gegen England«, lauten die über viele Spalten der Belgrader Morgenpresse reichenden Schlagzeilen. Das Auftauchen der deutschen Repre«-«alienwaffe hat in Madrid eine Sensation hervorgerufen, wie sie nur mit dem Beginn der InvaSion selbst verglichen werden kann. Die Zeitungen kündigen den Einsatz der neuen Waffe mit dicken Schlagzeilen an. Sachverständige versuchen in Artikeln eine Erklärung über die Art und Wirkung der Waffe zu geben, wobei vor allem auf die ganz offensichtlich verstörten britischen Meldungen hingewiesen wird, die die verheerende Wi'-kung nicht ganz zu Unterdrücken vermögen, obwohl sie den Eindruck abzumindein versuchen. »Am elften Invasionstag« — schreibt die Madrider Zeitung »ABC« — »hat angesichts de« Auitauchens der deutschen Geheimwaffe die Landung selbst an Interesse und Sensation verloren.« Eine sehr kritische Betrachtung über die alliierte Leitung der Invasion bringt heute dei Militarsa'zhverständige der Zeitung »Arribü Der Ah'auf der alliierten Angriffe während der letzten zehn Tage« — schreibt der Kritiker — »ver-mittelt den Eindruck, daß jede Art von Operationsidee, die von oberster Stelle aus die Verbände Montgomerys leiten sollte, völlig fehlt. Die Serien zusammenhangloser und willkürlicher. Angriffe vcheinen anzudeuten, daß alle gelandeten Rooaev»]t hat dem Unntachem Gesandten In Waahington und Meinen MJlar-beltern die Päaae Mugealellt und sie au/~ gelordert, das Land zu ver/aasen. flu zur Abreise werden die linnischen Diplomaten unter Polizeiaufsicht gestellt. Diese Maßnahme Ist ein neuer Beweis dalür, daß die Vereinigten Slaalpn die Politik Moskaus belolgen und deswegen besonders aulschlußreich, weil Amerika immer wieder seine Preundacha/t zum linnischen Volke versichert hat. Als Finnland In seinem schweren Y/in-terleldzug stand, trlelten die amerikanischen Zeitungen von M///eiriÄhezPtjgtin-gen und sie kennzeichnet den Uberlall aul das kleine Land als ein Verbrechen, Sie brandmarkten die Henkermethoden Stalins. Das war zu einer Zeit, als Roosevelt seine Kriegspläne noch verhüllt trug. Heute, In dem Augenblick, da die Sowjets einen neuen F.inbruch nach Finnland vereuchen und Ihre Vernichtungspläne ollen verkuittU'n, zfiyt sich der Wert Rooseveltscher Versprechungen. Treue und Ehrenhaltigkeit sind ihm Iremd, denn er pariert wiuiöbrig den Winken des Kreml. Das linnische. Volk aher ist das gleiche geblieben In seiner Tapferkell und seinem mutigen Gel.1t, In seiner trotz aller Prülungen uner.^chüf-terllchen Ruhe und Zuversicht Es weiß, daß es einen Verbündeten hat, der mit Ihm gemeinsam den Kampt lübrt gegen den Bolschewismus und seinen ncheln-helligen Hellershellern und daß Deutsch-Zands Sieg auch Finnlands Sieg sein wird. Der deutschß Wehrmachtberiehi Harte Schlacht im Brückenkopf Angriffe und Gegenangriffe in der Normandie — Schwerc Kämpfe auf Elba und in Mittelitalien — Im Osten nur örtliche Kämpf« Unerschütterlicher Glaube Tagesbefehl Mannerheims Helsinki, 18 Juni Der Marsrhnll von Finnland, Mannerheim, erließ folgenden Tagesbefehl: ,,Der Feind hat wiederum eine große Offensive eingeleitet. Die Karelische Landenge, auf der unser Volk jahrhundertelang sein Blut vergossen hat, ist erneut einein Sturmanori'f des Feindes ausgesetzt. Die herben Rllder des finni-srhen Sol'lat"n des Winferkrleges, se'ne zähe Ausdnuer, sein aufopfernder Mut unrl unersclultterlieher Glaube an die Zukunft treten uns erneut vor Augen. Junge Mrinner stehen Seite an Seite mit erffihrenen Känip'ern im stählernen Sturm der materie'len Schlacht. Pinnlsrhe Soldaten! Ihr wißt, daß das Schicksal ries Vaterlanrles in euren Händen ruht. Keine Widerwärtinkeiten dürfen euch zerbrechen. Auch früher habt ihr wir alle — gemeinsam den harten Schlägen getrotzt und tun dies auch jetzt. Mannerheim " Das Eichcnlaub dnb Führerhauptquartier, 18 Juni Der Führer verlieh das Eichenlaub tum Ritterkreuz des Fisernen Kreuzes an Oberst Ernst Wilhelm Holfmann, Kommandeur eine» Meininger Panzergrenadier-Regiments als 494, Soldaten der deutschen Wehrmacht. dnb Pflhrerhauptquartier, 16. Juni Das Oberkommando der Wehrmacht gibt bekannt: Schweres Störungsfeuer liegt weiterhin fast ohne Linterbrechung auf London und seinen Außenbezirken. An der normannischen Küste griff der Feind auch gestern in mehreren Abschnitten mit starken Infanterie- und Panzerkraften vergeblich an. Im Raum nordöstlich und südwestlich Tilly zerschlugen unsere Panzertruppen alle feindlichen Angriffe, Ein geringer örtli-ciier Einbruch wurde In sofortigem Gegenstoß bereinigt, östlich Calmont gewann unser Grift nach Norden das hlo-hengelände hart südlich Livry. Der Schwerpunkt der Kämpfe lag Im Raum südwestlich Balleroy, wo amerikanische Verbände mit massierten Kräften in Richtung Saint Lo unsere Front zu durchbrechen versuchten. Sie wurde in erbittertem, wechsfclvollem Ringen unter schwersten Verlusten abgewiesen. Allein in diesem Abschnitt hatte der Feind über 1000 Tote. Unter dem Eindruck seiner hohen Verluste zog er sich fluchtartig auf seine Ausgangsstellung zurück. Auf der Halbinsel Cherhourg setzte der Gegner seine Angriffe im Raum S. Sauveur le Vlcomte fort, konnte aber nur geringen Geländegewinn erzielen. Starke Verbände unserer Luftwaffe griffen während des ganzen Tages wirksam in die Erdkänipffi ein, Kampf- und Torpedoflieger trafen gestern vor dem I.andekopf vier feindliche Schiffe mit Bomben und Torpedos. Brände und Explosionen wurden beobachtet. Außerdem wurde ein schwerer Kreuzer schwer beschädigt. Westlich der Halbinsel Cherhourg wehrte ein deutsches Geleit einen feindlichen Schnellhoot-Angriff ab und versenkte dabei eines der feindlichen Boote. Heeres- und Marine-Küstenbatterien erzielten In der Seine-Bucht auf feindliche Kriegsschiffe und Transporter Treffer. Deutsche Hnterseeboote versenkten aus einem feindlichen Verband am Westausgang des Kanals drei Zerstörer. Leichte und schwere Flakbatterien der Luftwaffe schössen seit Beginn der Invasion 301 feindliche Flugzeuge, fünf Lastensegler und 20 Panzer ab und beschädigten einen feindlichen Kreuzer schwer. Der im Norden und Südosten der I n • sei Elba gelandete Feind wurde im Gegenangriff wieder in das Meer zurückgeworfen Nur bei Marina gelang es dem Geqner, in einem kleinen Brückenkopf Fuß zu fassen. Schwere Kämpfe sind hier und Im Raum von CapoHverl, wo der Gegner gestern erneut landete, noch im Gange. Eine KUstenbatlerie der Insel Elba beschädigte einen englischen Kreuzer der London-Klasse. Der Schwerpunkt der Abwehrschlacht in Mittelitalien lag wieder im Raum südlich Perugia Trotz massierten Einsatzes seiner Panzerverbände konnte der Feind unsere Front nur in einigen Abschnitten etwas rurückdrücken. Im Golf von Genua kam es zu mehreren Gefechten zwischen unseren Sicherungsfahrzeugen und feindlichen Schnellbooten. Mehrere feindliche Boote wurden dabei schwer beschAdigt An der adriatischen Küste wurden bei San Giorgio zwei kleine feindliche Landungsfahrzeuge durch ArtiUerievolltrelfer vernichtet. Von der O s t f r o 01 werden nur örtliche Kämpfe an der Beresina, südöstlich Wittebsk und südöstlich Nowoichew gemeldet. Starke Verbände schwerer Kampfflugzeuge griffen in der vergange- nen Nacht dl« Bahnhöfe Gomel, Nowo-sybkow und Schtschow mit guter Wirkung an. In Bahnanlagen, Munitionsund Betriebsstofflagern erftstanden große Brände und Explosionen. Bei einem Angriff sowjetischer Bomber auf ein deutsches Geleit vor der nord-norWegischen Küste wurden durch Jagdflieger und Marinebordflak 37 feindliche Flugzeuge vernichtet. 30 weitere sowjetische Flugzeuge wurden bei einem Angriff auf Kirkenes durch Luftverteidigungskräfte tum Absturz gebracht In der vergangenen Nacht warfen einzelne briti.sche Flugzeuge Bomben Im Raum von Berlin und im rheinisch-wost-fAlischen Gebiet. Oberstleutnant Lent, Kommodore eines Nachtjagdgeschwaders, schoß in der Nacht vom 15. zum 16. Juni seinen 100. Gegner ab. Deutsche Kampfflugzeuge griffen Ziele In Südostengland an. Der Wehrmachtbericht vom Samstag Das Oberkommando der Wehrmacht gab am Samstag bekannt: Seit dem 15. Juni, 23.40 Uhr, liegen Südengland und das Stadtgebiet Ton London mit nur geringen Unterbrechungen stündig unter dem Feuer unserer ichwersten Sprengmittel. Mit stärksten Zerstörungen in den betroffenen Gebieten ist zu rechnen. In der Normandie kam e« gestern wieder zu für uns erfolgreichen Angrlffs-und Abwehrkämpfen, östlich der Orne gewann unser Angriff trotz starker feindlicher Gegenwehr nach heftigen Kämpfen den größten Teil des Waldgebletee südlich Bevent. Gegen den mit starken Panzerkräften während des ganzen Tages südwestlich Tilly angreifenden Feind errangen unsere Panzerverbände einen vollen Abwehrerfolg. Einige dujch unsere Stellungen durchgebrochene feindliche Panzer wurden vernichtet Auch beiderseits der Straße Bayeux—St-L6 griff der Feind gestern mit starken Kräften an. Die Kämpfe sind noch im Gange. Südwestlich Carentan scheiterten starke Angriffe des Gegners unter schweren Verlusten für ihn. Nur Im Raum St-Mi-re-Eglise gelang es dem Feind, nach Westen bis St-Sauveur—Le Vlcomte vorzudringen, wo weiterhin schwer gekämpft wird. Bei den Kämpfen auf der Halbinsel Cherhourg haben sich eine Kampfgruppe unter Führung von Oheritleutnant Kell und Pionierbataillon 191 unter Führung von Hauptmann Bonenkamp besonders ausgezeichnet, Ln Mitlalltailen verlegte der Feind ge- stern seinen Schwerpunkt in den Raum nordwestlich des Bolsena-Sees. Es gelang ihm dort nach erbittertem Ringen, in den Stollungen unserer Nachtruppen einige Einbrüche zu erzielen. Im Raum von Grosseto und östlich davon wurden alle feindlichen Angriffe blutig zerschlagen. Die Verluste des Feindes waren hoch. Zahlreiche Panzer und Lastkraftwagen blieben brennend liegen. In den frühen Morgenstunden des heutigen Tages landete der Gegner nach schweren Luftangriffen an mehreren Stellen auf der Insel Elba. Heftige Kämpfe mit den schwachen deutschen Besatzungskräften sind im Gange. Aus dem Osten werden keine besonderen Kampfhandlungen gemeldet. In den Morgenstunden des 16. Juni flog ein nordamerikanischer Bomberverband mit Jagdschutz nach Südostdeutsch-land ein und warf Bomben in Außenbezirken der Stadt Wien und auf Preßburg. Es entstanden Schäden und Verluste unter der Bevölkerung. In der vergangenen Nacht griffen britische Bomber die Städte Duisburg und Oberhausen an und verursachten dort Gebäudeschäden und geringe Personenverluste, Einzelne britische Flugzeuge warfen Romben auf Berlin. über dem Reichsgebiet und den besetzten Westgebleten wurden am Tage und In der vergangenen Nacht durch LuftverteldlgungskrHfte B3 feindliche Plugzeuge zum Absturz gebracht. Unterseeboote versenkten Im Atlantik zwei Schiffe mit IIOÜO brt und einen Zerstör«!. I Verbände sofort in den Kampf geworfen ' werden müssen, um die Krise aufzuhalten.« Aua dem italienischen Hauptquartier erfahren wir: Die Nachricht vom I Einsatz neuartiger Sprengkörper schwersten Kalibers gegen London und Südengland, die durch den deutschen Wehrmachtbericht verbreitet wurde, hat In der Italienischen DtfentHchkeit das stärkste Interesse hervorgerufen. Die Aufmerksamkeit der breiten Masse des italienischen Volke« ist seit Tagen auf die schweren Kämpfe In der Normandie gerichtet und die italienische Presse hat ihren Lesern immer wieder klar gemacht, daß vom Ausgang der Schlacht in Frank-I reich auch das künftige Schicksal Italiens abhängt. So erklärt es sich, daß [ die Einnahme Roms und die Al^setz-I bcwegungen der deutschen Truppen in ! Italien, obwohl es sich hier um Vor-' gänge handelt, die die Italiener unmittelbar angehen, vor der Invasionssschlacht j am Ärmelkanal zurücktreten, f »Corriere della Sera« berichtet die ersten deutschen Meldungen unter mehr-' zelllgen Schlagzeilen: »Tag und Nacht j regnen neue Explos-ivkörper auf England 1 herab. Schwerste Zerstörungen in Lon-I don. Dia südlichen Gebiete der Insel ständig angegriffen. Großbrände an dem Themseufer. Der EleenbnhnverkehT unterbrochen,« Im »Regime Fasclsta« heißt es: »Bomben eines neuen Typs bringen Zerstörung und Schrecken über England«. »Repu-bllca Fascista« und andere oboritalieni-tche Blätter weisen darauf hin, daß trotz aller Warnungen die engüsr.'h-amerikanische Terrorkrlegfüh-unq wehrlose deutsche Frauen und Kinder wahllos hingemordet hat, weshalb die Vergeltung nirgendwo in der Welt Mitleid erregen werde. EichenlaubtrSger Witt ({efallen dnb Berlin, 18. Juni Bei den Kämpfen an der Invasionsfront fiel der Träger des Elchenlaubes zum Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ^f-Brigadeführer und Generalmajor der Waffen-ff Fritz Witt, Kommandeur der ff-Panzer-Division „Hitler-Jugend". Mit ff-Brigadeführer Fritz Witt, der am 27, Mai 1908 als Sohn des Kaufmanns Fritz Witt in Hohenlimburg (Westfalen) geboren wurde, verliert die Waffen-ff und die ganze deutsche Wehrmacht einen Ihrer jüngsten Generale, SA-Obergruppenführer Böhmcker Bremen, 18, Juni Am Freitag Ist in Bremen der regierende Bürgermeister der Freien Haiisa-stadt Bremen, SA-Obergruppenführer Johann Heinrich Böhmcker, einem Herzschlag erlegen. Der so plötzlich aus dem Leben gerissene, der das Staatsschiff Bremens seit dem 16. April 1937 mit sicherer Hand führte, war zugleich Führer der SA-Gruppe Nordsee. In beiden Arbeitsbereichen hat sich Obergruppenführer Böhmcker mit seiner ganzen Kraft eingesetzt. Für Bremen war er der verantwortliche Träger großer technischer und handelswirtschaftlicher Umstellungen und Neugestaltungen, für die SA-Gruppe Nordsee bildete er mit seiner ganzen Persönlichkeit und Führernatur das Vorbild des Kämpfers für die Idee des Führers und des wahrhaften Nationalsozialisten. Neue Ritterkreuzträjier Der Führer verlieh das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes an Generalmajor Uebe, Chef des Genernlstabes einer Luftflotte) ferner an Major Heinz Werner, Abtol-lungnkommandeuer in einemArtlllerieregi-ment einer Homburger Infanteriedivision, nach dessen Heldentod. Der Führer verlieh ferner das Ritterkreuz an Generalmajor Werner Anfnn, Kommandeur einer Flakdivision (geboren im Jahre 1895 In Dresden). Exkönlk Feier und Tito haben »direkte Verbindung aufgenommen, berichlet dt^e englieche Reuterbüro. Die Meldung überrascht nicht, denn e« Hegt ganz im Sinne der Politik Londone, seine einstigen Verbündeten in die Händ» des Bolschewismus zu spielen, Druck II. V^rliiq- Ma'rhiirqnr Varlan»- ii DrtirkerM-Gat. m, b H Verlaqsliillunn Eqon BHumo^rtnftr, HaupUchriftleitung Anton Gartrhark tvcrraiit), itBÜvertr Haiipt*rhrlftle(tpr tlobert Kmlrftri, a&mttlch In Marbtirq a ri. Drau. Radqa««# fl. tax Zelt IQi AoMlgan dla Piclillatt Ni. i güluo. MARBURGER ZEITUNO MonUg, 19. Juni 1944 « Nr. 171 * Seit« J IUUhoUUIu Rukdsthau Und die Schulzeugnisse? Mit Grausen denkl die qeplaqte Mutter an die Zeit zu der ihr Kind »nicht Fisch, nicht Voqel« i«t, die Zeit der Flegeljahre, die pünktlich wie die Uhi in iedem lunqen Leben eintreffen. Daqeqen anzukämpfen hat aai keinen Zweck, denn die Fleqeljaiire qehören m die Ent-wicklunq des heranwachsenden Menschen wie da« Salz zur Suppe. Ob Bub oder Mädel — alles wird von diesem öherqanqsstadium betroffenl Da gibt e« nun Mütter, die sich ihres Kindes und Tor allMn «einer SchulzeuanitM In den FleqeJj«hren «ch&inen Sie meinen, die augenblickliche Fleqelhaftiqkelt, dai echlechte Zeuqni« — be«ondere im Be-traqen und in der Aufmerksamkeit — werfe ein schlechtes Licht auf ihre päda-qoqischen Talente Das is» aber nicht wahr. Die Mutter kann ein Genie auf dfim Gebiete der Kindererziehunq, eine Größe im Helfen bei dei Schularbeiten «ein, und trotzdem wird ihr Sprößlinq eines Taqes irqendeine Fleqelei beqehen oder aber eine schlechte Betraqensnote heimbrinqen, die ihr das Blut in den Ko^if treibt. Man muß eich nur einmal darüber klar werden, daß die oft haarsträubenden Ausbrüche dieser Zeit ja qar nicht bösartiq qemeint sind. Der Zustand der Fleqelei lieqt einfach im sich Entwickelnden drin und kommt ans Taqeslicht wie z. B. der Stimmwechsel, In den lunqen Mensrhen schäumt und sprudelt es, wächst heran und bricht eines Tages a'e Lausejunqenbehauptunq oder ebensol-chei Benehmen aus Nur strotzende blühende tunqe Kraft i«t die de auf •in« so merkwürdige Art zum Ausdruck kommt Selbetredend mOMen die Eltern und Erzileher dem oft «o unlöblichen Tun und Reden Einhalt gebieten, damit der Übermut nicht gar zu bunte Früchte treiben kann. Aber — sie müssen auch manchmal Rücksicht aui die unbeherrschte Entwicklunqszeit nehmen, So zum Beispiel bei dem Schulzeugnis. An und für sich soll mfm natürlich von seinem Kinde — auch von Hem unbegabten — eine gute Betragensnote verlangen. In den Flegeliohren ledoch steckt man einen Pflock zurück oder besser noch, man verlagert sein Augenmerk vom Betragen mehr auf die Leistungen und tröste sich damit, wenn letztere nicht allzusehr nachgelassen haben. Vater ist dann vernünftig und drückt dann ein Auge zu, statt den Rohrstock spazieren zu führen. In kurzer Zeit legt sich ja dieser Zustand wieder, uni wie gesagt, er ist ja kein Charaktfrfehler, sondern nur jugendlicher Kräfteüberechuß, der «ich irgendwie Luft machen muß. Er ist ein Zeichen strotzender Gesundheit Ein kranke«, schwaches Kmd wird den beatirait nicht «o mit den FI«-qeljahren auf die Nerven fallen wie ein krSfteetrotrendee, gesundes. Wir wollen auch aue diesem Grunde nicht mit allzu großen Erwartungen an das bevorstehende Zeugnis herangehen. Letzten Endes ist es ja schließlich unser aller herzlichster und innigster Wunsch: Gesunde Unsere Jugend bestens betreut Gutes Wohnen und lückenloser Unterricht bei Schulverlegungen tm Verfolg der Sicherheit der Mütter mit Kleinkindern und der Schuljugend ist auch in der Urttersteiermark eine vorsorgliche Umquartierung erfolgt, die seitens der Eltern oder der Angehörigen der Jugend begrüßt wurde. Hin und wieder jedoch tauchen Fragen der Eltern auf, ob der Junge oder das Mädel nun von der Erziehung des Elternhauses keine Einbuße erleiden. Hier kann geantwortet werden, daß alles getan ist, um auf die Jugend nach jeder Seite hin erzieherisch einzuwirken. Im Rahmen dieser Arbelt hat der Reichserziehungi-minister den weiteren Ausbau der ichu-lischen Betreuung angeordnet, überall, wo Schulverlegungen in größerem Umfange durchgeführt werden, liegt die Sorge um diese Jugend beim staatlichen Schulbeauftragten. In engster Zusammenarbeit mit den Dienststellen bearbeitet er die Schulverlegung. Sein Augenmerk hat er vor allem auch auf die Einrichtung und Aus- stattung dei Unterrichtsräume zu richten, auf den Ausgleich von Lehrkräften zur Sicherstellung eines ordnungsmäßigen Unterrichts und auf die Zusammenlegung von Teilschulen und die Uberführung von Splitterklassen an den Unterbringungsort der Stammschule. Als weiteres Gebiet seiner Betreuungsarbelt gilt die Einbeziehung der Schule in die gesamte kulturelle und erzieherische Arbeit des Aufnahmegebietes. Wegen der Unterbringung und außerschulischen Betreuung der Schüler und Schülerinnen hält er mit dem Amt Volkswohlfahrt ständige Fühlung. So wird für die Jugend der verlegten Schulen alles getan, damit das Leben seinen ordnungsgemäßen Verlauf nimmt, wozu noch kommt, daß die Gemeinschaft des Wohnens und des Lernens dieser Jugend neue Wege der Kameradschaft erschließt, die sich nach jeder Seite hin befruchtend auf das Leben des jungen Mensrhen auswirkt, Auch der Zahnarzt fehlt nicht Aufnahmen; Krischan »Antreten zur Impfung« Arzte und Schwestern überwachen die Gesundheiit Zauber im Cillier Stadtpark Froher Ausklang eines Juqend-Kultur-lehrgangcs Am Donneistaq abend gubeu die Mädel, die am Kulturlaqei dei Bdrjnmädel-führimq in Ciili vom 12 bis IG Juni teilgenommen hatten, im Siadtpark einen vielseitigen AussrhiiiU aus dem gelernten Spielqut. Das Bai.nürrhesler qab den schon abqestimmten musikalischen Rahmen. ^Aus den Darbietungen seien hervorgehoben der Drehtai.z der Mädchen und das fröhliche Spiel »Es wollt ein steinalt Jünqferlein ins Himmelreich hinein«, dai bei den zahlreichen Zu-cchaiiern, die eich einqefundeTi hatten, beifällige Aufnahme fand. Em gut zu Gehör gebrachtes AbendHed bildete den Abschluß dieser schönen Stunde im Cillier Stadtpark, die zutiefst in das Wesen unserer Jugendarbeit einführte. Sie war ein reicher Beitrag der Kulturarbeit, die der qesamten Juqend naheqebracht wird, ein Abend besinnlichei, reiner Freude. Mit einem guten Erfolg wurde so das Kulturlager abgeschlossen, in dem die Mädel aus allen Einheiten des weiten Kreisqebietes eine Einführunq erhielten in den Volkstanz, das schöne deutsche Märchen- und Stegreifspiel, in die Werkarbeit, das Kasperlspiel, zu dem das Selbstschnitzen von Kasperlköpfen qehört das qleichfalls qeübt wurde. Von dem tiefen Einfühlunasvermöqen und der Spielfreudiqkeit untersteirischer Mädel-im Rdhmen der Märchen- und Laienspiele werden wir auch in Zukunft durch manche schöne Proben des Könnens erfreut werden. iJt TAPFERE 'Ä'UNTERSTEIRER Auf der Ortsgruppe Zwebendorf, Kreis Marburg-Stadt, wurden #f-Rotten-führer Rudi Koschka und di« Grenadiere Franz Merz und Silvester Lesch-nik mit dem Eisernen Kreuz II Klaue ausqezeichnet Briefe von der Front Untersteirer schreiben nach Trifall J« mehr der Kampf um Europa trotz grausamen Bombenterrors und lügenhafter Feindagitation seiner Entscheidung entgegengeht und der Endkampf dieser Tage mit der Invasion begonnen hat, umso geschlossener blieb die Ver- bundenheit zwischen Heimat und Front Kinder zu haben! Dafür nehmen wir ' Wenn früher wegen mangelhafter Be- gern die Zelt def Flegeleien mit in Kauf Im übrigen sorgt man auch in der Deutschen Jugend in rechtem Maße dafür, dflß die Jugend nicht allzrsehr über die Stränge schlägt, ohne eip in ihrer gesunden, geistigen und körperlichen Entwicklung zu behindern. herrschung der deutschen Sprache noch ein lückenhafter Schriftwechsel zwischen der Untersleiermark und ihren eingerückten Kameraden bestand, so ist erlreulicherweise derselbe gerade in Trifall sichtlich gestiegen. Nicht nur Dankschreiben für gesandte Bücher, Päck- Sie starben für Deutschland Trauerfeiern in Trifail und Arndorf Die Alarmkompanie der Wehrmann-schaftsstandarte und mit ihr der Ausbildungsbetrieb eines Trifailer Betriebes haben einen ihrer besten verloren. Im tapferen Einsatz gegen landfremde mos-Vauhörige Banditen, wurde August Ho-Icschek das Opfer einer Mörderkugel. Als Sturm- und Gruppenführer in der Aldrmkompanie wie als erster Betreuer im Ausbildimgsbetrieb der Berglehrlinge wirkte der gefallene Kamerad vorbildlich in jeder Welse Seit 21 Jahren im Werk beschäftigt, war er Bergmann niit Leib und Seele. Als Betreuer der Herglehrlinge hatte er sich das volle Vertrauen und die unbeschränkte Anerkennung des Ausbildungsleiters erworben, Unablässig mit bestem Erfolg um die Erlernung und den Gebrauch der deutschen Sprache bemüht, zeigte er sich auch allen Fortschritten der Bergmannsschulung aufgeschlossen und lernbereit. Als erster hatte er bei Eröffnung der Bergschule seinen Sohn Berglehrling werden lassen. Unermüdlich war er an der Formimg und Ausrichtung des ihm anvertrauten Menschenmaterials tätig. Jeder Schlag seines Herzens gehörte Deutschland und dem Führer. Glücklich verheiratet, hinterläßt er eine tieftrauernde Ehefrau mit vier unversorgten, des Ernährers beraubten Kindern. In würdiger Form fand seine Beisetzung statt. Unter Vorantrilt des Musikzuges der Wehrmdiinschdftsstandarte und eines Ehrenzuges von Wehrmännern folgten drei Fahnen und die Berglehrlinge mit ihrem Ausbildungsleiter Pg. Sattler an der Spitze. Die Werkktipelle und ein fast unabsehbares Trauergeleit schlössen sich an. Bergdirektor Koller fand bei der Aufbahrung des Toten vor seinem Heim tief empfundene Abschiedsworte, am Grabe riefen Kreisführer Pg. Eberharth, Standartenführer Resch und der Führer der Alnrmkompanie, Sturmbannführer Benezeder, gleichtülls tief bewegt dem etftrissenen Kameraden warmherzige Gedenkworte nach, während der Sarg sich unter den Klängen des Liedes vom guten Kameraden ins Grab senkte und Gewehrsalven dem tapferen Kameraden die letzte Ehre erwiesen. Die Lieder der Nation beschlossen als Ausdruck Innigster Gefühlsverbundenheit mit Alois HÖ-leschek, der jeder Zoll ein deutschbe-wußter Untersteirer und Vorkämpfer des Nationalsozialismus war, in erhebender Welse die allen Teilnehmern pflichtmahnend in Erinnerung bleibende Trauerfeier. Die Gefolgschaft eines Betriebes In Arndorf bei Cilli begleitete am Freitag, 16, Juni, den toten Betriebsführer eines Werkes in Deutschental, Oberstleutnant a. D. Bodo F^lllnger, auf seinem letzten Ganq. Feige Banditen haben ihm aufgelauert, hinterrücks überfallen und ihn in bestialischer Weise ermordet und ausgeraubt. Die Firma verliert in ihm einen treuen, pflichtbewußten und opferbereiten Mitarbeiter, die Gefolgschaft einen guten Kameraden. Unerschrocken und mutig führte er den Kampf gegen die bolschewistischen Räuberbanden, welche die friedliche Arbeit seiner Gefolgschaft störten. Nicht Mann geqen Manu, sondern heimtückisch und Wnter-rücks mordet dieses feige Raubgesindel, und nur reine Mordlust ist die Triebfeder dieser Untermenschen. In stummem Zuge folgte die Gefolgschaft ihrem toten Kameraden. Aus den ernsten Gesichtern der vielen Männer und Flauen war nicht nur Trauer um ihren toten Kameraden, sondern auch die tiefste Empörung über diese gemeine und abscheuliche Mordtat zu lesen Am Bahnhof in Arndorf nahmen sie Abschied von ihm. Pg. Lenz, der Leiter des Arbeitspolitischen Amtes In der Krciffiihrung Cllli, hielt zugleich als Vertreter de*; Kreisführers in Anwesenheit des Ortsgruppenführers und Bürgermeisters eine erqreifende Abschiedsrede an den toten Kameraden und drückte in zu Herzen gehenden Worten das aus, was jeder zutiefst Innerlich ^ühlte. Nur grenzenlosen Abscheu und Ekel vor solch feigem Mordgesindel erfüllte die pflichtbewußte schaffende Arbeiterschaft. Ein Gefolgschaftsmitglied sprach im Namen der Belegschaft Worte de« Abschiedes Die irdische Hölle d« toten Betrleljsführers, der Frau und zwei Kinder hinterläßt, wurde zur Einäscherung nach Wien überführt. chen, die Soldatenzeitunq oder Gratulationsechreiben anläßlich der dritten Jahresfeier der Befreiüijq der Untersteiermark, sondern auch innerlich empfundene Gefühle und Erlebnisse werden schlicht in Briefen mit zwei bis drei Seiten wiedergegeben. So mancher Brief birgt ein stilles verborgenes Talent, aber aus allen spieijelt Güte, Treue und Liebe für das schöne untersteirische Land. So schreibt unter anderem dei Pionier P.: ». . und ich bin glücklich, daß ich als iutigei" Ncitionalsoz'alist in den Reihen c'er Waffen-ff stehen darf und dadurch einen kleinen Tel' am großen Sieg und zur Idee des Führers beitragen kann.« Ein anderer Brief, der gerade zxun Muttertage vom Gefreiten R. einlangte, grüßte die Mutter und die Heimat in Form eines lieben Gedichtes vom Eis-meerstrand. So e'nd unsere Frontsoldaten! So wollen auch wir bleiben, treu, aber hart, denn wir alle wissen, daß es unseren Feinden nicht gelingen wird, uns zu besiegen, wenn wir alle so denken und handeln, wie die Kämpfer an der Frontl S. it Vom Marbnrqer StandeMmt. Den Bund der Ehe schlössen Alois Sabelnik und Maria Horwati August Seneko-witsch uftn Franziska Temlinj Friedrich Schauperl und Ro^a Schauperl; Johann Seibel und Jewdokie Wo U Ferdinand Kager und Aloisie Spalier qeborene Ulblj Alex Trinz und Anna Platonowa qeborene Sinjuki Julius Kudei und Angela Schentjurz} Peter Zerle und Leopoldine Kotnig; Anton Klementschitsch und Gertrude Berkitsch) Wilhelm Lutterbach und Lydia Ponnazj Eduard SoUero und Elfriede Schönenborn, geborene König. Wer kennt den Toten? Am 16. Juni wurde, wie die Kriminalpolizeistelle Graz mitteilt, in Lebrinq die Leiche eines etwa 60jähriqen Manne« aus der Mur geborgen Die Leiche dürfte etwa drei Wochen im Wasser qeleoen sein. Beim Toten wurden keinerlei Ausweispapiere vorgefunden In den Taschen seiner Kleider wurden im Lederetui verwahrt ein in Silber gefaßter Zwicker, ein Taschenmesser mit einer Klinge und Schere, ein Bund mit drei Schlüsseln, davon einer aus Aluminium eine Alpa-ka-Ziqarettendo«G, ein Farbstift, eine Naqelfeile, zwei Leinentaschentücher, davon eines rot, das zweite braun qe-mustert, vorgefunden .Ms besonderes Merkmal erscheint ein Bruchband llnks-seitiq qetraqen, Operationsnarbe nicht sichtbar Die Leiche ist ca '70 cm groß, kräftig, hat ovale breite Kopfform, grau gemischtes Haar, grauen Bart, kurz geschnittenen Schnurrbart, ovales volles Gesicht, hohe Stirne, braune Augen, sehr große Ohren, großen Mund, keine Zähne, Doppelkinn, lange Arme, kleine Hände, kleine Fül'p und war mit braun-rot-qestreiftem Rock und ebensolcher Weste, langen Leinentrikothosen weißem Trikotlelbchen, weißem Hemd mit blauen Streifen und grauen Socken bekleidet. Angaben, die zur Feststellung der Person de« unbekannten Toten führen könnten, werden an Kriminalpolizeistelle Graz, Ortspolizeibehörde oder Gendarmerieposten erbeten Brandschutt beseitigen und Brandwa- ! den Führer den Appell — Am 13. Juni ötadt und Uincl Pettau. Dl« Deutsche Jugend veianstaltet am Montag, 19, Juni. 20 Uhr, im Arkadenhof des Kreishause» in Pettau •inen Musik-, Sport- und Tanzabend, de»-tttn GMamterlög dem Dautichen Roten Kreuz lufließen wird B«i etwaigem Schlechtwetter findet der Abend im Deustchen Hau« statt, Hochenegg. Am Sonntag wurde dei große Dienstappell der Oitsgjuppe durchgeführt, an dem 82 Amtstrdgei dn-wesend waren Dei Oricgruppentührei qab ein Bild der gegenwärtigen Kriegs läge, wie sie durch die erfolgte Invdbion Sich entwickelte. Ferner sprach er ubtn die Bekämpfung der Banditen und fiii dere anfallende Tagesfragen wuidul e,-ne aufschlußreiche Aussprache erloiqtn. Abschließend kamen nachträglich eingelangte rote und grüne Mitgliedskditon des Steirifichen Heimtitbunde« zur Vei-teilung. — Im anschließenden Schu lungsappell wurde über das Tliem« »Deutsche Geschichte« gesprochen — Neben dei Betreuung der Kameiddtn an der Front und den Kriegsversehrten im Lazarett Neu-Cilli führt die Frduen Schaft der Ortsgruppe nunmehr duch eine Betreuung der im Einsatz gegen land fremde Banditen stehenden Wehrraan-n«r durch. Dm Spenden Aufkommen ist reichlich und •« wird freudig gegeben Jakobstal. Beim großen Dienstnpprli sprach der Leiter des Hauptarbeitsge-bietes Schulung der Kreisführung Mdi-burg-Lcind, Pg. Schenk, über die politische, wirtschaftliche und übet d e Kriegslage. Anschließend erörterte er die Pflichten dei Amtstrugcr des Steirischen Heimatbundes. Die Ortsfrau gab Bericht über die Sammlung für das Lazarett m Windischgra'i. und der Ortsgruppenlüh-rer sprach über die durchgeführte Spinn-stoffsdmmlung. Nach einer allgemeinen Aussprache betreffend der weiteren Arbeit in der Ortsgruppe wurde auch der Arbeitseinsat? in der Ortsgruppe t)e-sprochen Der Bürgermeister sprach über die Liiftschutzmaßnahmen, wobei er besonders die Verdunkelungsvorschriften hervorhob Mureck. Beim Kreisschulungsappell am 12 Juni halte Gauschuulngsleiter Pg. Dr, Kren das Thema »Der Krieg als seelische Entscheidung« zu einem spannenden Vortrag gewählt. K-Kreisleiter Arnulf Lill dankte für die überzeugenden Ausführungen und tchloß nach kurzem Nachwort mit dem TreuegelÖbni« an chen aufstellen. Bei der Brandbekämpfung kommt es oft vor daß die Selbstschutzkräfte das Feuer für gelöscht halten, wenn keine Flammenerscheinunqen mehr sichtbar sind, wenn also — wie die Fachleute sagen — das Feuer »schwarz gemacht« worden ist. Damit ist jedoch die Brandgefahr noch nicht vorbei, es müssen auch die Schwelbiände gelöscht und durch Aueinanderreißen und Be seifigen des Brandschuttei die Gefahr des Wiederaufflammens der Brande endgültig beseitigt werden Gerade die unter Dielen, an Balkenköpfen usw versteckten Brandherde flammen nach einiger Zeit wieder neu auf und können, wenn Brandwachen nicht aufgestellt sind, die Grundlage neuer ornßer Brände bilden Es sind keine einzelnen Fälle, daß durch diesen Umstand zunächst durch Brand nur leichtbeschädigter Häuser dem dann entstehenden Brande restlos zum Opfer fallen. Ausdrücklich muß darauf verwiesen werden, daß die Brandwachen nicht nur sorgfältia ausgewählt, «ondem auch mit dem notwendigen Löschgerät ausgerüstet sein müssen, um «ofort eingreifen zu können. erfolgte durch K-Krei«leater Arnulf Lill die Eröffnung der Wanderausstellung: »Das Entscheidungsjahr — Nie wieder 1918««, Der Schöpfe) der Ausstellung, Pg. Kult übernahm die Führung durch die Schau, der die Besucher mit gespannter Aufmerksamkeit folgten. — Für den nächsten KdF-Konzertabend am 21, Juni mit den Konzertsängerinnen Olga Mörth (Sopran) und Eva Lorenz (Alt), der Geigenvirtuosin Lotte Krisper-Leipert und der vorzüglichen Pianistin Grete Skorjanec ist ein gediegenes Programm mit bel'ebten Werken bekannter Komponibten vcrgesehen. — Der in Frat-tendori bei Mureck .m Alter von 90 Jahren vers'orbene Landwirt Florian Holzapfel wurde unter zahlreicher Beteiligung aus nah und fern am Ortsfnedhof in Mureck zu Grabe getragen Das Begräbnis der in Schöpfendorf im 86. Lebensjahr verstorbenen Anna Semlitsch fand bei starker Beteiligung am Orts frledhofe in Abstal statt. Es wird verdunkelt: von 22 bis 4 Uhr Der Kampf um die Neutralen Ein interessanter Vortragsabend in Marburg Semem neuen im Rahmen der Volks- nur einen Verbündeten, die Slowakei. bildungsstätte gehaltenen Vortrag gab Universitalsdozeni Dr. Walter Schneefuß abermals einen zeitgemäßen Inhalt: den als Ringen auf der politischen Ebene die Auseinandersetzung mit den Waffen begleitenden Kampf der Staaten um ihre Gefolgschaft. Während — so führte der Vortragende au« — der Stärkere seinen Waffen vertraut und erst in zweiter Linie Bundesgenossen zu »ichern bestrebt ist, setzt der Schwächere, der Ang«t vor dem Waffengang hat, seine Friedenspoli-tik um Bündnisse auch im Kriege fort und wirbt mit allen Mitteln um die Neutralen. Die wenigen neutral gebliebenen Staaten Europas sind bekannt. Außerhalb unseres Erdteils gibt es ein einziges neutrales Land; Afghanistan. Vor allem war es England, das bereits In seiner Politik der Vorkriegszeit trachtete, eine Gefolgschaft zu gewinnen, sei es durch Schaffung von Schutzslddton, Anlegung von Garnisonen, durch wirtschaftliche In-tercssenverknüptung oder Einbeziehung In die eigene Prunkentfaltung Ebenso war es bei den Vereinigten Staaten, die mit wirtschaftlichen Mitteln die mittet-amerikanischen Republiken an sich ket teten und die gleiche Dollarpolitik gegenüber Ibero-Amerikfl anwenden, wo sie Häfen, Stützpunkte, Flugplätze, Fabriken, Präsidenten, Regierungen usw aufkaufen Auch Sowjetrußland hat seine Vasallenstaaten In der Mongolei und einigen Provinzen Chinas, sowie bolschewistische Kräftegruppen in anderen Staaten. Japan hat seine Gefolgschaftssphäre In Mandschukuo, Nangking-Chlna, Indochina und Thailand. Dei Kriegsausbruch beeaQ Deutschland Dann kam eine Reihe von mitkriegführenden, pdrteiergreifet.den oder zumindest mitarbeitenden Staaten hinzu. Hiei brachte der Vortragende eimge interessante Beispiele. Zunächst Finnland das auf das seinerzeitige sowjetische Friedensangebot sein »Nein« nicht in überlegungslosei Begeisterung, sondern nach langen, reiflichen, die eigenen Lebensfragen nüchtern prüfenden Überlegungen fand Italiens verräterische Politik wurde mit der Gefährlichkeit de« Ahspringens ans einem fahrenden D-Ziig und gleichzeitig versuchten .Autsprin-gens auf einen anderen in vollei Fahr' befindlichen D-Zug verglichen An Un garn wurde gezeigt, wie in diesem ge meinsamen Kampf, der um gemeinsame Interessen geht und in gemeinsamer Arbeit alle Kräfte anf«r die Donaustadt im Laufe ihrer jnhrtauwndelauqen Geschichte jemals hereingebrochen ist. Eine Viertelstunde vor 7 Uhr ging es plötzlich rasselnd und prasselnd mit so elementarer GfWdit los, daß der entsetzliche Lärm der niedersdusenden Schlössen selbst die wuchtige Donnerschläge, die ihn begleiteten, üliertönte. Siebzehn Minuten lang stürzten die Haoflma&sen wie ein Gletscher auf d e Stadt niederj als der Himmel sich endlich lichtete und V. jeder in wolkenl'Xier Bläue stand, lag Wien in eine Winterlandschaft verwandeil da. Bis zu M Meter Höhe bedeckten da und dort die Schlössen, oft in der Größe von Taul)eneiern, die Straßen Omnibusse und Straßenbahnwagen steckten in einem Eismeer und konnten nicht vom Flerit, Scheugewordene Pferde galoppierten fl'.irch die Stadt, und Feuerwehr und Rettungsqesellschaft wußten nicht, wo beginnen. Außer zwei Todesopfern, die das Unwetter gefordert hatte. gab rti eine große Zahl von Srhwer-iind Leichtverletzten. Aus hunderten von Häusern wurden ernste Baugebrechen gemeldet. Die Kanäle waren größtenteils verstopft, tiefer gniegenp Wohnungen überschwemmt, viele zehntausende von i Fpnfitersrheiben lagen in Scherben. Das allgemeine Krankephau'? 7. B, zählte allein an die 10 000 zertrümmerte Fenster. Die Folge war im Handumdrehen eine Wackere Tat eines Schulwaries Bei einem Bombenangriff auf eine Stiidt in Niederdonau wurde auch eine ! lurnhdlie getroffen und in Brand ge-6etzt. Durch das tatkräftige Eingreifen df's Schulwartes konnte eine Ausbreitung des Brand 'S verhindert und diese somit der weiteren Benützung erhalten werden. Sportgauführer I'ritz Wöll hat dem ! wackeren Schulwart in einem Schreiben ^eine besondere Anerkennung au6qespro-i hon. 83 Jahre — Iii Nachkommen Zu den kinderraichnten SoldAtenvS-tern Deutschlands gehört der 83J&hrige Puppsnaugeneinsetzer Guetav Hauedör-ftr In SonuBberg (Thür). Er hat x«hn Kirwiar, 45 Enkel, 55 Uretnkei und einen Ur-Urenkel, mithin also III Nachkommen, 15 seiner Enkel stehen im Fronteinsatz. vier von ihnen «Ind gefallen. Im Getreidesilo erstickt Ein 15]ährlger kaufmännischer Lehrling kam In Neustadt in Holstein trotz der Warnung durch die Arbeiter und trotz des Verbots durch deutlich ange- i brachte Warnschilder auf den unglückseligen Gedanken, sich eine der Zellen | eines Getreidesilos aus dem gerade Korn ' abgefahren wurde, von innen zu besehen. Es dauerte auch nicht lange, bis ! der junge Mensch von dem Luftsog des abfließenden ripireidcs erinßt wurde, dus dem es für ihn keine Rettung mehr gab. Obwohl ein Arbeiter ihm noch schnell ein Tau zuwarf, damit er sich daran lesthalten könne, und obwohl sogleich der Abflußschieber abgestellt wurde, erstickte der Unglückliche in der Masse des Getieides. ♦ Einschränkung der Polygamie In Iran. Von der iranischen Regierung wurde durch Gefiet/ die Einschränkung der Polygamie verfügt. Die Iraner dürfen künf-rtq mir dann eine zweite Frau nehmen, wenn die erste mit der Zweitehe des Mannes einverstanden ist. Heiratet der Mann trotz Einspruch seiner Frau eine zweite Frau, so ist die erste berechtigt, sofortige Scheidung zu verlangen. VORHANG RUNTER! Roman von Ole Steianil NiLbdrucksrethti Knurr & Hirth, K.-ü., Münchco 4 Fortsetzung Ein schlanker, großer junger Mann zwängte sicli eilig durch die Menge. Er war pcinlich korrekt gekleidet, unter seinem dünnen Schnurrbartchen saß ein äinüsantes Lächeln. »Da kommt der eine —I« sagte die Baronin. »Jetzt mach ich d.ch mit dem As-seäsf)r Dr. Fiitz Kling bekannt und — ja, wo haben Sie denn Ihren gelehrten Vetter, Doktor?« »Verzeihung —der Assessor schnellte aus einer drahtigen Vorbeugung auf. »Peter mußte nochnial rasch heimfahren — er hatte natürlich wieder seine Ein-tiittskarte vorlegt,« »Peter ist herrlich!« Ursula lachte — und der Assessor schloß mit einem verstohlen bewundernden Blick auf das junge Mädchen: »ich bitte im Namen meines Vetters ergebenst um Entschuldigung!« »Ihnen könnte das nicht passeren. Ich weiß. Siehst du, Loni — er ist der Musterknabe der Familie... doch, Doktor!« Dor Assessor wurde rot. Zu seinem Glück klingelte es zum drittenmal, »Auf Wiedersehen, Kinder!« rief Ursula, »Sie kennen Ihre Pflicht, Doktorl Da Ich Fräulein Erlacher leider nicht In j unsere Loge mitnehmen darf, io über- Hausse in Fensterglas und Glaserkitt, die eret durch umfangreiche »Einfühlen« aus Libz, Prag und Buc apest wieder zum Aufklingen gebracht werden konnte. Felder, Gemüse-, Obst- und Weingärten waren verwüstet, Bäume und Sträucher entblättert, viele vom Sturm zerbrochen, d'e Blumenbeete ausnahmslos vernichtet. Kein Wunder, daß der Stadtpark und die anderen Gärten Wiens ein geradezu novemberliches Bild boten. Auf den W.ener Märkten war der größte Teil der ausgelegten Waren so gut wie vernichtet: Obet und Gemüse hetr SPORT Dresdner SC bleibt Meister LSV Haniburg im Endkampf zur deutschen FuObatlmelsterschaft 4:0 (1:0) unterlegen. Nach Wochen und Monaten großer Hindernisse und Schwierigkeiten während der Punktekämpfe wurde am Sonntag Lra Berliner Olympiastadion das Endspiel zur 5. Kriegsraeisterschaft des deutschen Fußballsports gerade in seiner Endpause durch den vorbildlichen Einsatz unserer Kriegs-Sportgemeinschaften und Soldatenmnnnschaften getätigt, die dieser Meislerschaft stärker als in Vorjahren ihr Gesicht gaben. Vereine von hohem technischem Können, von Rang und Klang fielen vorzeitig aus, doch im Endspiel wahrte mit dem Dresdner SC schließlich eine unserer technisch großen Mannschaften die Tradition der eigentlichen Spitzenklassen. So erlebten die 65 000 Zuschauer am Sonntag im Olympiastadion Dresdens erfolgreiche Titelverteidigung, denn der LSV Hamburg, der als erster Wehrmachtverein e'n Endspiel um die »Victoria* erreicV.-te, wurde vom alten und neuen Meister mit 4:0 (1:0) durchaus verdient gesrh a-gen, da er mnnnschnftlich die Gesch'-xs-senheit der Dresdner bei wei'om n'cht diifweioien konnte, von deren reichen technischen Mitteln und ihrer großen Routine überraschend glatt ausgesp'elt wurde, Dresdens Sieg aber bedeute ein weitere« Glied in der Kette der sächsischen Erfolge, da e^s während des Kiie-ges schf»n 1941 und 1942 jewe'ls den Tschommer-Pokal gewinnen konnte und auch nach vorjähriger Mo'st»rsch ift die »Victoria« nun zum zweiten Male ins Optragehege entführte. Die Geschichte des deutschen Fußballsport« iet wahrlich nicht arm an großen Ereignissen. Ihre Höhepunkte aber bilden j&hrlioh ttet« die Endspiele zur Meietaric^aft, und au« Ihnen wieder ragen einige heraus, die durch eine gani besondere Dramatik unvergessen bleiben. Erinnert sei nur an Pfingsten 1914, als die Sp. Vg. Fürth den VIB Leipzig erst nach 153 Minuten härtesten Kampfes 3:2 zu echlagen vermochte, Oder an 1922, wo das erste Spiel zwischen Hamburger SV und 1. FC Nürnberg nach über dreistündigem Kampf von Dr. Bau-wen« kurz vor 9 Uhr abends abgebrochen werden mußte, und die Wiederholung in Leipzig bei Gluthitze und nach einem geradezu gigantischen Ringen beim Stande 1:1 e'-neut abgebrochen wurde, weil der »Club« schließlich nur noch 7 Spieler auf dem Felde halte. So stand der Kampf um die »Victoria« — zum ersten Male wutde er 1903 zwischen VfB Leipzig und DFG Prag ausgetragen — 7.U allen Zellen im B'ennpunkt des deutschen Sports und er wird es sicherlich auch bleiben, solange es deutsche Leibesübungen und mit iiinon den Mas-sensporl Fußball gibt. Darüber hinaus gewinnt man bei einem Blick in die Analen noch so manchen interessanten Anhaltspunkt. Ausgetragen wurden bisher 35 Endspiele, in denen sich bisher nur 17 Vereine zu behaupten wußten. Unter ihnen finden wir allerdings die markantesten Namen, Vereine, die oft Jahre hindurch zum TrSger der gesamten fußbnllsportlichen Entwicklung wurden. So standen die elf Endspiele bis zum ersten Weltkrieg deutlich Im Zeichen des VIB Leipzig, der zwar »nur« gebn ich sie Ihrer Obhutl... Haben Sie die Billetts?« >»Natürlichl —« sagte der Assessor fast vorwurfsvoll. Dann «aßen sie in der ersten Reihe, unmittelbar vor der Orchestetbrüstung. Peter war noch immer nicht da Ursula, die allein in der Intendantenloqe saß, schickte einen stummen Gruß zu Lonl hinüber. Loni strahlte, »Bezaubernd — nicht?« fragte sie den Assessor. »Jal —« sagte der und sah sie heimlich an. Der erste Akt nahm den bei Gastspielen normalen Lauf. AI® Erlacher auftrat, flüsterte der Inspizient, die Partitur In der Hand: »Toi, toi, toi — par-don!« und epuckte ihn an. Erlacher räusperte sich kräftig, sagte: »Mimimi — lala ...« — Das Orchester strengte sich an. »Jetzt — bitte!« sagte der Inspizient. Erlacher pumte seinen Brustkasten voll und trat mit feierlichen Schritten auf. Gleich donnerte mächtiger BeUall, der ihn fast eine Minute lang am Einsata verhinderte. Der weißhaarige Kapellmeister wand sich. Ihm waren Unterbrechungen während des Spiels ein Greuel. Erlacher nahm den Beifall In seiner finsteren, ein wenig hochmütigen Haltung entgegen, die linke Hand leicht In die Seite gestemmt. »Da — der Smaragdring!« flüsterten die Leute, — »Der Ring der Medici ... Guck mal — der kostet ein Vermögen —-I Bravo, Erlacherl... Bravooo!« — Seine Stimme flackerte anfangs — nach ein paar Takten aber sang er richtig j loa. Unten muckte sich kein Mensch — Eildcher wdr schon ein ganzer Kerl, — Nur Loni schüttelte den Kopf, »Was haben Sie?« flüsteite der Assessor, »Ich weiß nicht — er ist so nervös!« sagte sie ängstlich. »Pscht!« machten die Umsitzenden. Kurz vor Erlachers Auftritt war der Intendant in der Loge erschienen. Sonst war er schon immer beim Aufgehen de« Vorhangs auf seinem Platz gewesen. Nach Erlachers wieder von Beifall um-rnuschten Abgang richteten sich die Operngläser von neuem auf die Loge, denn der Intendant war aufgestanden, halte Ursula etwas zugeflüstert und leise die Loge verlassen. Wahrscheinlich wären die Leute ent-täusirht gewesen, wenn sie gehört hätten, was Kestner zu seiner Frau sagte, a's er sie verließ. Er sagte nämlich nur: »Du bleibst da!« Aber vielleicht war es gerade der Umstand, daß er nichts weiter sagte als diese drei Worte, daß er kaum die Lippen bewegte und Ursula nicht ansah dabei und daß er rasch und energisch die Logentür hinter sich zuschlug — was zur Folge hatte, daß Ursula einen Augenblick an die Sessellehne zurücksank und wohl nicht weit von einer Ohnmacht war, Aber das konnte niemand sehen und eine halbe Minute später war Ursulas zartes Profil wieder der Bühne 'angewandt — in derselben gelassenen Aufmerksamkeit, die man an Ihr kannte. — Der Sänger ging mit langen Schritten von der Bühne zur Garderobe. Der Friseurlehrling stand Im Gang. Er riß die Tür zum Ankleideraum auf, als er den Sflnger erblickte. Drin erhob sich Frog* gy von einem Stuhl und legte ein Buch weg, in dem er gelesen hatte. »Brauchen mich Herr Kammersänger?« fragte der Lehrling, eifrig Kamm und Bürste schwingend. Nervös schob der Sänger den Friseurlehrling beiseile, »Froggy — Umzugl« — Der Neger griff zum dichtbesetzten Kleiderregal und suchte ein Seidenjak-kett hervor, »Und dann will Ich mich hinlegen, ich hab' Kopfweh. Sorge dafür, daß ich nicht gestört werde!« Wortlos beförderte Froqqy den Fri-seurlehrlinq vor die Tür »Das Leben ist schwer!« seufzte der Lehrling und lief im Gang auf und ab. »Trampel nicht so!« «chrie der Sänger von drinnen. Der Lehrling wiegte sich auf seinen einwärts gestellten Fußspitzen. In der Garderobe wurde es still. Von der Büh-nenlüre her, die ein Arbeiter gerade öffnete, kam eine Woge von Musik. Ein paar Minuten waren vergangen, als der langhalsige Bühnenportier den Gang entlang scliob — einen riesigen Blumenstrauß In der Hand. »Für wen?« sprang Ihn der Lehrling an. Der Portier winkte mit dem Kopf zur Tür des Kammersänger«. »Gib her —I« Der Lehrling riß ihm einfach das Bukett aus der Hand und klopfte gpgen die Garderobentür. Ein wütendes Zischen kam von drinnen. Dan näherte sich jemand auf Fußspitzen, die Tür öffnete sich, und Frog-j qy« ärgerliches Gesicht erschien. I Der Lehrling hatte keine Ahnung, wie nahe er einer Maulschelle war. Der An-I blick der Blumen besänftigte Froggy« I Mieno, Das interessiert dte Kinder sind freudige Helfer Eingehende psychologische Forschungen berufener Kräfte haben wiederholt bewiesen, daß in unseren Kindern neben ibjem Spieldrang der Wille zu irgendeiner nützlichen Betätigung herrscht. Oft kann man beobachten, daß Kinder zwischen sechs und zehn Jahren Arbeiten mit einem erstaunlich sachlichen Ernst auffassen. Und wie schön ist es doch, wenn unsere Kleinen mit ihren jungen Kräften an ihrem Platz mithelfen wollen I Für die Mütter und anderen Erzie-hunqeberechtlgten entsteht hier die dankbare Aufgabe, dieses Helfenwollcn in der großen menschlichen Gemeinschaft in planvolle Bahnen zu lenken und die Kinder so zu führen, daß ihre Hilfe auch entsprechend beachtet wird. In der Gemeinschaft der Kleinen, den Kindergruppen, ist unserer Jugend hinreichend Gelegenheit gegeben, ihre Kräfte in zweckentsprechender Weise zu betätigen. In waldreichen Orten unserer Heimat hat man z. B. die Kleinen einer Kindergruppe zum Holzsammeln eingesetzt. In frischer Luft ist ihnen ein Betätigungsfeld zugewiesen worden, von dem sie in ihrem jugendlichen Eifer noch nicht ahnen, daß es eine große Hilfe für die alten Leute des Dorfe« ist. Anderswo sieht man die Kleinen beim Jäten In den Gärten oder beobachtet sie beim Kräutersammeln und ähnlicher Beschäftigung. Der jugendliche rege Geist weiß bei dieser Arbeit bereits die guten Pflanzen vom Unkraut zu unterscheiden oder lernt beim Kräutersammeln schon diese und jene Pflanze näher kennen, von der er bisher keine Ahnung hatte. Bald naht auch wieder die Pilz- und Beerenzeit. Selbstverständlich ist es die große und ernste Aufgabe der Erwachsenen, den fleißigen Helfern immer wieder zu erklären, was nützliche urul was schädliche Pilzarten sind. So kann man in der Gemeinschaft der Kleinen schon jenen Eifer spüren, der auch uns Erwachsene anspornt, an den großen Zielen mitzuhelfen, die unsere Zeit erstrebenswert macht. * Verwendung dej Kantnchenläufe. Wenn heute der Ruf »Ablieferung der Fälle« immer wieder laut wird, so können wir uns auch die Frage vorlegen: was machen wir mit den Läufen der Kaninchen? Wo auch in städtischen Hfius-halten Kaninchen gehalten werden, können hier einige Anregungen gegeben werden, Belm Abziehen de» Felles werden die LAufa ober dem letzten Gelenk abgaKhnittaa, mit leichter Seifenlötung gnt gawaichan, gatrocknat and könne« dann sum Staubabwlachan and ancb zum Abbflrttan Ton Kleidam Tarwandet werden, wobei beachtet wardan muB, dnA die Krallen and scharfen Knorpeln abqe-fchnitten werden, damit die Kleider keinen Schaden nehmen. In der KQche können die Llufa beim Abputzen von Nu-delbrettem, Kdchentlschen and zum 7u-tammenkehren von Mehlresten Verwendung finden. In diesem Jahre keine anreifen Stachelbeeren einmachenl Obwohl die jungen grünen unreifen Früchte der Stachel beeren bia jetzt stets mit Vorliebe zum Einmachen für die Winterzelt verwendet wurden, sollte man in diesem Jahre, bei der Zuckerknappheit, doch nichts davon einmachen. Denn gerade die jungen, noch kleinen und sauren Früchte benötigen später im Winterhalbjahr, wenn sie zu Kuchen usw. verwendet werden sollen, ziemlich viel Zucker. Wenn man z. B. die Früchte am Strauch hängen und ganz reif werden läßt, benötigen sie viel weniger Zucker, weil die Früchte in der Zwischenzeit, je nach der Stärke der Sonne und der Zahl der Sonnentage ganz erheblich mehr natürlichen Zucker bilden. Man tollte deshalb In cUasam Jahr die Stachelbeerfrüchte gani ralf wardan leiten and ala dann antwadar Im radfan Zuitand alt Kompott genießen oder abar >ar Marmelade einkochen. Diese schmtckt ebenao gut und der Bedarf an Zucker hierfür Ist nicht groß. »Gib her!« sagte er ebenso Inkonisch zum Lehrling, wie der es eben zum Portier gesagt hatte. Der Lehrling lugte neugierig in den Raum, Alle Lampen waren gelöscht, bis auf eine über einem Stuhl, auf dem ein Buch lag. Der Sänger, in seinem Mantel gehüllt, schlief auf dem Divan. »Pscht!« machte Froggy ängstlich mit einem Blick auf den Schlatenden, »Geh jetzt — leise!« Und schloß die Tür. Der Portier guckte den Lehrling an »Hast du was bekommen?« fragte er mit langem Hals. »Nee —« sagte der. »Na, vielleicht am Schluß!« murmelti der Portier und schlurfte zum Ausgang »Leisel« zischte der Lehrling streng. Von drinnen hustete es. Dann sang es grollend hinler der Tür: »Do — re — "li — fa —!« »Da — nun let er aufgewacht!« sagte der Lehrling — peinlich berührt. Dei Portier machte ein gleichgültiges Gesicht, und der Lehrling dachte wieder darüber nach, wie schwer das Leben sei — als der Inspizient angefegt kam. klopfte utiJ durch den Türspalt mit Froggy flüsterte »Der Akt ist gleich aus — kommt Herr Kammersänger zum Applaus?« »Nein — nie nach diesem Akt!« sagte der Neger. 3. Kapitel »Nein — nie nach diesem Akt!« sag'e Lonl. Sie stand mit dem Assessor inm-t-ten der applaudierenden Leute, die »Erlacher« riefen, »Der zweite Ist sein großer Akt — und außerdem zieht er sich jetzt um. Ich kann mir nicht denkcMi, daß er kommt,« MARBUKGEF ZEITUNO Montag, 1^. Juti! 1944 * Nr. 171 « Scfte 5 WiHscSiah und Sozialpolitik Jod AUS Hochofenlliifjstaub Dm Jod und di« Jortverbindungen «ple-lan in der Medizin eine grofie Roll«. G*-^A>nuen wurde es früher au* verbraim-tao S«ea1gen und in neuerer Zelt In der Hauptsache niis den Mutipriflugen dp* Chilesalpeter«. Nun wird auch der Hoch-ofenHuqstaub zur Jodgewinnunq herangezogen, Uber die Forschungen auf dip«(»m Gebiet hat Dr W. Middel einen Bericht vorgelegf. Von der Heinrich-Bierwei-Hütte der Mannesrannnröh en-Werke ist nar-h besonderem Verführen der bei der elektrischen Lichtgasreinir^ung anfallende Fluqstaub während eine« Zeitraumes von drei Monaten gründlich untersucht worden. Der Jüilgehalt betrug r^i^chen 0,025 und 0,035 v. H. und schwanltt ent-iprechend der Herkunft der Kohle. Bei dÄT der Hfltt» tur Verfügung stehenden Flugttaubmenga können in 24 Stunden •twa 5,25 Kilogramm Jod gewonnen werden. Di« Wirtschaftlichkeit des Verfahren! kann dadurch ge«teigert werden, dsfi bis tu 30 T. H. de« Gewicht« noch verBchiederip Salze aus dem Flugslaub gewonnen werden können, vor allem Kalisalze. Da es «ich bei die«en Dingen um zwei wichtige chemische Rohstoffe handelt, dürfte die »Verwertung des Wertlosen« auch auf diesem Gebiet Fortschritte machen. ^ Heritellungaverbote tttr bestimmte Be-tonstelnfabrlkate. Der Hauptrinq Steine und Erden erläßt eine Anordnung über ein Verbot bestimmter Erzeugnisse auf dem Gebiet der Betonsteinfertiqung. In einer der Anordnung angefttgtaB Beilage werden die verschrledenen Enteug-.itfräe bekanntgegeben . Beginnende Verteilung von Keks and Zwiebdck, In den einzelnen Wirtschaftszweigen sind im Laufe de« Krieges und vor allem während der letzten Monate Maündhmen getroffen worden, um durch eine Entflechtung der Lieferbeziehungen unnötige Transporte ejnzu-öp.iren. in der gleichen Richtung bewegt sich ein neuer Plan der regionalen Verteilung vun Dauerbackwaren, den die Hauptveiemigung der deutschen Zurker-und Süßwarenwirlschaft mit Wirkung vom 1, 8. 1944 aufgestellt hat. Die Hauptvereinigung hatte als Ergebnis besonders Erhöhungen festgestellt, daß Keks, Zwieback, Pfefferkuchen und andere Dauer-backwaren. die auch heute noch in erheblichem Umfange erzeugt werden, noch oft aneinander vorbeigefahren werden. Sie werden häufig noch nach Ge- genden versandt, In denen ««Ibst auareichend Keks, Zwieback usw. erzeugt wird. Diesei Spazierenfähren wird nun beseitigt. Die Keks- und Zwiebackfabriken, Pteffer- und Lebkuchenfabriken usw. haben jetzt Anweisungen erhallen, wohin und nach welchen Richtlinien sie ihre Erzeugnisse liefern dürfen. Die kleineren Betriebe dürfen danach ihre Erzeugnisse im wesentlichen nur noch im Gebiet ihrei Landesbauernschaft absetzen, wahrend für die größeren festgelegt wurde, welche Gebiete des Reiches sie zu versorgen haben. SchwundvergtUung für Welil und Teigwaren. Um dem Lebensmittelhande] einen Ausgleich zu gewähren für die un-vermeidlirhen Schwundverlu6te hat die Hauplvereiniqung der deutschen Getreide* und Futtermittelwirtschaft i'^tzt dem Lebensmittelhandel eine einmalige Schwundvergütur.g gewahrt. Sie wird gegeben für lose« Weizenmehl. Nähi- mittal aus Getreida, Tel^fwarao mw< HOI-senfrüchte. Die Berechnung dar Vergütung erfolgt für den GioOhandal für die in dar Zeit vom 1. Juli bi« il. Dezember 1943 cm den LabentsmiUal-Binxa^ handel gelieferten Mengen. Auf Grund ihrer auf e'nem Formbl«tt vorzunehmenden Anmeldungen erhalten die Groft-händler von ihrem Getreidewirtschaft«-verband eine Srhwiindvergütung von 3 V. H. der gelieferten Mengen, Davon haben sie zwei Drittel, alfio 2 v. H, der Gpisamtmenge, an den Einzelhandel weiterzuneiien Linzer Clektrlzit.lls- und Strallenbahn-AG. Die Linzer Elektrizildts- und Slra-ßenbahn-AG erzielte 1943 bei weiterer Zunahme des Strom.ibsatzes und der Beförderungsziffern einschHeßlirh 57 638 (51 762) Reichsmark Vertrag, einen Reingewinn von 906 334 (903 846} Reichsmark, woraus unv. 5" o Dividcrideii aufigeschüt-tet werden. UNTERSTETRTSCHE LICHTSPIELTHEATER mahburg-okaTI "i^ Ü R G - L I C H T S P I E L E 11 17 tO 10 45 Uhr P«nEtnq und Mittwoch um 1?.45 Uhf! Viktor Slaal und (laniil Knolark In dnm utlnimunga-vollen Lebensbild nnch Ludwig Gangliolari Rotnao Gewitter im Mai FQr JU()inlnnen! Montag blt Praltag 19.19 l'hr Swmst.in 17 19.15 Uhr, Sonntag 14,30. 17. 19 «.S Uhi Von Montag, lt. bir Donnarilag, 21. Juni Stärker als die Liebe rarh dr>m Roman ,,Die beiden Wildlauben" von Kich. Skowrrtnnek. In rtpm bewegten Labrnihild wirkon mit! Ivan Ppirowich, K.uln HardI, Paul Richter und Leny Mar«nbarh. — Fflr Jugendliche nirhl ingelaRnenl Von Montnfj, 19, bis Donnerstag. 22. Juni — tSgllch um 17 Uhr — der lustlfte Kflspor-Filin SEID IHR ALLE DAt Burj?-Lichtspiclc Olli Sarbtanfelilai Spleljcltens Worhentaqi nm tB nnd 20 30 Uhr. Sonn-und FaiPttiffg um IS.:in, Ifl nnd 211 l,*} Uhr_ Montag, 10. Juni Die unheimliche Wandlung des Alex Roscher mit Annellai Relnhoid Budoll Frack, Viktoria raa Ballasko und Oikar SIma. Für Jngendllrhe olchl tugtjlaiienl M^tronol-Lichtsoicle Cilli Spielzeit! W 17.30 g. 20 Uhri S 18, 18.30 g. 10.45 Uhi Bis Donnerstag, 22 Juni Gefährlicher Frühlinf{ ein tTfa-Pilm der Produktion l<)41/« mit Olga Tacha-chnwa, Winnie Markua, Slaglrled treuer, Paul Dahlka und Frlti Wagner — Spielleitung« Hani Depp«. PUr Jugunul che onlnr 14 Jahren nlrbl lugelattenl Leonhard i. d. Büheln Mlllwoch, 21. und Donnerstag, II. Juni — um 30 Uhr Mädchen in Weiß Maria reholarl, Ivan Petrowlrh, Hilda v, Stell und f>«org Alusandei. Ein gauz großer GenuO (üi Jung und alt. FOr Jugpndllchi nnler 14 Ja'iren nicht aagalatianl Ton-Lichtspiele Stadttheater P e 11 B a SplelTflti W 17 Iffi^ liht S 14 30 17 19.48 »Ihr Montag, 19. Juni Georg Alesnnder, Maria Andergatt und Hans Schott* SchUhlnger In der Uisllgen Gpichlchle alner |ungen Frau, die sl(h Ihre LUe Abwecbilungsreltb gcütaltea tnocbte: . . . und die Musik spielt dazu FOr Jugendliche nicht tugclaiseol Lichtspieltheater Trifail Montog, 19. Juni — dl« ,,Terra" telgti Ein Mann mit Grundsätzen Han« Söhnker, Eilte Mayerhofer und Brnil Waldow. Sptellültung: Ceia v Bolvary Musiki Michael Jarv. FUr Juqi-ndlicha uolar 14 Jahren nicht tugalatseal Bis Montag, 19. Juni — der Jugendfilm „DliR KLEINE DÄUMLING" TonsLichtspiele Stadtheater Peitau Montag. 19. Juni, um 14.30 Uhr — aur aoch I Tagt Matinee * Kulturfilm > Programm Nalar nnd Wlssensch.ift; Der Blenenslaat (Leben und Arbeit dos Blonenvolke^) — Augen (Fnlwlcklung bal Mensch und Tier) — Pirsch unter Wasser (Drei Studenten aus Wien erforschen rat! der Untarwasser-knmcra die Oehclmnlsse de* troplschrn Meeret), — Radium IRadiutavorknmmen und Ciewlnnungl. — Helmllchf Gaste In Wald und Flur. Farbfilm. (Bin* axleseDQ Schar seltener Vögel der deutscbao Heimat). Hdupibduicitcr und mehrere Zimmerpoliere, Sprengmal-ster, Buchhalter und StenolyplsUn für Zweiqslednn-Betrleb mit iimfanqreicheTi Arbclton drlngtMid gesucht. KrieqsbeachÄ-dinto bevorzuqt Angebote an Dauunter-nehraung Dlpl.-Arch. HANS LEDL, Cilll. 2828 T Amtliche Bekanntmachungen DER OBERBÜRGERMEISTER DER STADT MARBURG DRAU Referat für Relchsverteldtgung Achtung Bombenbeschäcii^fel Es hat «ich ergehen daß noch Immnr nicht alle am 7. Januar 1944 im Gebiete der Stadt Marburg'Drau entstandenen Bombenschäden zur Anmeldung gebracht worden sind. Es werden daher alle Geschädigten, die ihre Schadensmeldung bisher noth nicht eingebracht haben, aufgefordert, die erlittenen Schäden solort, spätestens aber bi« zum 30. Juni 1944 beim Oherbürgernjeister de? Stadt Marburg, Kernstockgaeee 6'!., oder bei den zuetändigen Bezirksdienst-stellen zu melden. Bereit« ertolgte Anmeldungen brauchen nicht wiederholt zu werden 2790 Marburg, den 13. Jtiai.1944. im Auftrage: Zolk Anschluss-Sperren bei und nach Luft-* angriffen Ai* wiederholten Veröffentlichungen und «onetlqen Hinweisen ist allgemein bekannt, daß bei und nach Luftalann-und Angriffen keine Ortsqespräche privaten Inhalt« geführt werden dürfen. Ab 19. Juni 1944 werden im Femsprechort«-netz Marburq-Dr,, Steierm., in den kriUschen Stunden alle Teilnehmer, eoweit ihre Anschlüsee nicht ohnehin gesperrt werden, durch ein besonderes akusUsrhes Zeichen vor der AusfUh-runq privater Ortsgespräche gewarnt. Das Zeichen besteht darin, daß beim Abnehmen des Hörers anstelle de« sonst zum Wählen auffordernden sogenannten Amtszeichens (hohe Sum-mertöne kurz ■— lang}, in qleichmäßiqen Interwallen auftretende kurze hohe Summertöne (tüt, Kit, tüt, tut, tüt...) zu hören sein werden. Wenn dieses Warnzeichen ertönt, sind private Unterhaltungen am Fernsprecher verboten. Anschlüsse von denen aus trotzdem privat qesprochen wird, werden qe-sperrt oder den Inhabern qanz entzoqen. Die Freigabe des unbeschränkten Sprechdienstes wird den Teilnehmern durch das Ertönen des gewöhnlichen Amtszeichens anqezeiqt werden, 2840 Reichspostdirektion Graz. ! Seid Immer luftschutzliciielt I Denken Sie daran — KLEINE ANZEIGEN haben in der marburger ZEirui^ GROSSEN ERFOLGl Hart und schwer traf uns die überaus schmerzliche Nachricht, daß unsere Kamera-iflk den; Josel Plil)orschek Soldat; Rudolf Hribar Soldat; Rudolt Schnidar Oberkanonier; Stanislaus (irtschar Pionier; Cyrill I Ig war Gefreiter; Stefan Golia Gefreiter; Leopold Knaus FUsilior Ihr Leben ftir Großdeutschland gabea. Trifall, den 6. Juni 1944, In tiefer Trauer Pamlllent FUBERSCHEK, HRIBAR, SCHNIDAR, GRTSCHAR, OZEPEK, GOLIA, KNAUS. 2837 St. Heimatbund, Ortsgruppe Trifail-Süd, Ortsgruppen führen Ranzinqer. Hart und schwer traf uns die überausschmerzliche Nachricht, daß unsere Kameraden: Anton Krainz Oberpionier Franz Lewtz Pionier; Franz Dolar Soldat; Anton Drnowschek Soldat; Ihr Leben fflr Großdeutschland gaben. Trifall, am 10. Mal 1944. In tiefer Trauer Familien: KRAINZ, LEWTZ, DOLAR und DRNOWSCHEK. St. Heimatbund, Ortsqruppe Trlfall-Ost, Ortsgruppenführer: Karl Suppanz. 2836 Kleiner Arr/.eigeV ledM Won host- rui Sielieiigen'Jij» o Kpr dai rellqedrucki« Wort M Rpl rill Geld RpiihtSt4»nvrrkeh< B' «fwni '.wl und tieirat 13 Rpf das fettg^drurktf Wnit '■'> ^llt ilhnqcn WorlunreiqeD 10 Dpi dai lvttg<>dnickt* Won III Riit Du. Worlpr^ii qllt bi« tu 13 Buch-tlAben I» Wort Kt>' nwnrlgi-hilhi hei Abholung Int ADgebLte Rpf bet Zu^rndiing durih Po«l orlei Bi-Ieu Up! AnsItunftsttebOhi (Qj qnn inft «Ikt Vernicik Aunkunll in r|e Verwaltung '-.dci GBichlil» *t«Ma' Ii Rpi An/Pi(|Dn Antithnit'srhlul» Ani rnq» »oi Eiirholtu'ti um 19 tJtii Kl«me Anr«i wcfHe» mir fiRgen Voteiai>eridung dei Bb trnqe* i»urh gOlHo- Brit>lmrttk«(i| siilgeitonnnen Mltirtp»iqfbilhi filt »in» Kli>>ni> An-eigp I HM Realitälen und Gcschäflsvericshr Zu kaufen {gesucht Gutgehendes Gemlschtwaren-geschäft zu kaulen ycsurUl. Zuschriften unter »Srliriftllthe Mitteilung« an die »M. ?..« 4743 2 Zu verkaufen Tadellose Linltarraschusterwa-schine zu verkaufen. 950 RM. Anzufr, von 13-14 Uhr, — Ce-richtshofg. 1-IV., Maiburq-Dr. 479:^-.^ Zu kaufen gesucht Buchen, Eschen oder ionsfige.i Hartholz waggonweise zu kuu Ten gesucht. Unter »Dringeiul an die M Z. 2785-4 2 Lorbeerbäume oder Ähnliche qrößere Zimmerstraucher zu kaufen qoeurht Antr. unter »Lorbeer« an die »M. Z.« 4792-4 Jene Frau, welche am 4. Juni im Sanntnler Zuge eine Danien-jarke vergessen hat, soll eirh melden; Cilli, Grafeigasse 13, Tür 11. _ __-U Uripftasrhe mit Inhalt Dokument o lind 10.') RM in Cilli, firaze fitral^e, verloren. Abzn-rj(»hpn r|prjen Belohnung Horwat, Cilli, Ziegelwerk Ullmann. -14 Offene Stellen Die Einstellung vnn Artieits-krällen ist an die Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes gebunden. führt zum Bruch d»r MJ-B» I Nimm stets d«n richtigen Harlegrodl Willst Du tl8f«r« SctTwäri». so drücl«o nicht fotar auf, •in welcher»r Stift liptert ■18 ohn« üb«rlotiung I HARDTMUTH In Haushalt, Werlcstalt und Betrieb - überall Ist Sclmicik-ATA der flinke, seifesporen-de Helfer bei jeder groben Reinigungsarbeit, avid^ beim Säuberti vcn bödon und Treppen aui Holz, Stein 'jiw. Jkß^itsiÜuid& deA if.wl! Ooher soll manoucb heute setneri Kofper nucl» Möglichkeit vor iChodigenden Einflüssen schut/en, zumal unsere bowohrfen Vor-beugungi- und KroiTi-gungsrnitt«»! erit noch dem Siegwiede'untaothfonkf zu haben ttnd SANAT0'~>LNW£RKE BERLIN Lies Deine Zcitunq län Tod unserer lieben Mutter, Frau MARI.V KLT-T-HOFER, erlitten haben, «piechen wir unseren herzlichsten Dank aus. Drauweiler, den 17, Juni 1944. lamilie KLEfllOrnn. Verläßliche Bürokiaft mit Mn- schinschreibkenntnifispn qesucht. Zuschr. unter »Bauunter-nehmunq« au die »M Z«. ______________ 4794-6 Tüchtige ßuchhaliumiskrafl an selbetänd. Arbeiten qewöhnt, in Dauerstellunq qesucht Zuschr unter »Baldigst« an die »M Z.« 479G : Zu mieten flesncht Kaufmannischer Anqpstellter sucht drinqend möbliertes odT leeres Zimmer Eiqene Bettwä-Gche. Ziifichrifteii unt^r »Ruhiq und rein« an die »M. Z.«. __ 4566-8 Zimmer, möbliert, für Beamten ner sofort qesucht. Anlräqe unter »Großhandlung« an dir »»M 7^___^479^8 Fräulein eucht hol niner Familie Ko«t und Wohnung, kann in der freien Zeit auch im Haushalt mithelfen Zusrhr, an die »M Z.«, untei »Mithilfe^ 4801-B Heirat Hen, 44 Jahre» alt, Stantsnnqe-stellter, qe«rhieden, wünficht ■»wecks Fhe Rpkanntsrh^'ft m'l Frau ohne .Anhang, Zuschriften mit Lichtbild, das retourniett wird, unter »Unterstelrer« a. d Gesrhäftsstolle der »M Z.« in Pettau. 283f)-12 Funde »nd Verltiste Fmuenlacke, qps'.r'ckt, wurde in Leitersberq qpfunden Abzuholen; Trafik Lupin^^chek, Mar-t>urg-Dr., Grazerstraße 40. __4799-13 Goldene Herrenuhr verloren -Tegetthollfitraße—Herrenqasse Der ehrliche Finder wird qe-beten, dic«elbe bei Birqmeyer, Leitersberg, Unter den Wein-qärten 6, qeqen gute Belohnung abzugeben. 4800-13 Vom tiefsten Schmerze gebeugt, gebe ich allen Verwandten und Freunden Nach icht, daß mein innigstgeliebter, unvergeßlicher Gatte, bczw. Vater Schwiegervater, Großvater und Bruder, Hurr Joliann WelioMar C»'oBgrundbesll7er und Kaufmann In Koprelnltz Lm Alter von 61 Jahren unerwartet am 11 Juni Hi44 nach einem arbeitöreichen l.ehon und für das Wohl seiner Familie besorgt, un« für mimer verlossen hat. Das Begräbnis des teuren Verstorbc'Ren findet nach seiner Überführung aus Graz am Montag, den 19 Juni 1941, um 17 Uhr, in Kopreinit?. stritt. Der Trauergottesdienst findet am Dienstag, den 20. Juni in der Pfarrkirche statt. Kopreinitz, den 11. Juni 1944. Anna Wehowar, Gattin; Irma, Anna samt Gatten, Zinka, Janko samt Gattin, Branko, Franz und Karl, dz. im Felde Kinder; Maria Weliowar, Kopreinitz, Franz Weliowar, Wien, und Leopold Wehowar, Marburg, Geschwister; Taljana und Breda, Enkeln, sowie alle übrigen Verwandten. tm Zwei nimmermüdj, Haiide ruhen, zwei treue, hebe Muiteraugen haben steh lür immer qeschlossen. Unsere allerliebste und treuliesorgte Mutier, Groß-muller, Schwiegermutter und Tante, Frau Maria Fiilipolz jjeh. IWImsch hat uns nach kurzem sch werem Leiden im 7G. Lebens jahro für immer verlassen, Das Leichenbegringnis findet Dienstag, den 20. Juni, um 16 Uhr, nm Friedhofe in DrauwtMIcr s'dtt. Die Seelenmesse wird am Mittwoch, den '^1. Juni, um 8 30 Uhr, in der Franziskanerkirchp gelesen werden. Marburg/Drau, den 18. Juni 1944 In tiefster Trauer: Franz Filllpetz, Sohn; MSry, Anny und Gusti, Töchter; Franif Irgolltsch und Waldemar König, Schwiegersöhne; Maria Flllepetz, Schwiegertochter'; Edi Flilipelz, Enkerl, und alle übrigen Verwandton SeUc 6 * Nr. 171 ilt Montag, 19. Juni 1944 MARBURGER ZEITUNG wat lu den Jdhren ndch dem ersten Weiikneg, dls Ht^rmann von Sclimeidoi, «chon damdls Aa«isteat Franz Schälks und Dirigent aer Geselt-•chdlt der Mus.kfieunde m Wien, <>« un-lemahra, z.vei den Werken Joh, Seb. Bachs gew Jiiiete »Renaissance-Konzerte im Slelanieniwai zu veranstalten und dam t den Anstoß zu einer Erneu-eiunq der vorkldöeifirhen Musik, vor allem durch die Aufführung von Werken Joh?»nn Sebastian Bachs zu qeben, die In Graz, de-- Wann^r-, Verdi-, Puccini-und Straufl-Stadt heinahe in Vergessenheit qera'en waren. .4m 20. Juni tßD4 in Graz qeboren, bciiichte Hermann von Schmeidel bereits als M Itelschüler das Konservatorium (l>'6 Musikvereinee für Steiermark, um dann seine weitere Ausbildung an der Akarlemio der Tonkunst in Wien urd am musikw^tt'='nschiff!ichen Institut der Wirner Universität zu erhalten, wo ivit Wunsch des Vaters auch die ju-rid -ciif>n Fäctier belegt wurden. Der juiiie Mii'iil.i'r, der wohl gerne mufii-ziertG und Musik hörte, aber nicht so sehr stud fc.on wollte, hatte das Glück, Haus und Tischgenosse seines Onkels, Professor Waqnor-Jauregg«, zu sein und In dem Hause dns Gelehrten eine At-mosph-ire 7u fincen, die von größtem Eintiiiß auf seinen Werdegang wurd«. »Heute noch ..« erzählt Professor von Schrr.eidel, •^■sind mir viele Gespräche mit W igncr-Jdureqg, dem großen Menschen, unvergeßlich ins Gedächtnis eingegraben. Ihm verdanke ich es, daß ich auch als Musiker die Erneuerung ier ge-samtfii deutschen Musikkultur in erster Linie von der biologischen Substanz hör erwarte und anstrebe.« — Mit dieser Hoflimnq kam ich auch 1933 als Leiter d?r Diriqt'ntnnhochschule am »Hoch-scnon Konservatorium« in Frankfurt am Main nach Graz, um hier im Auftrage de» damahqfn Landeshauptmannes, Professor Dr. R'.ntolen, den Musikverein für Slt'iormark zu reformieren. Ich über-niihm den Musikverein mit 115 Schülern, im Jahre 1939 zählte das Konservatorium in der Griesffdsse 300. Die Mit-gliederzahl des Vereines betrug ungefähr 81) als ich nach Graz kam und stieg Im Laute der Jahre bis heute auf 4000. loh schmücke mich nicht gerne mit Zfliilpn, aber es gereicht mir zur Genugtuung, daß es mir qelunqen ist, in den Vi.cni(fpn Jahren aus dem immer an Geidmongel leidenden Institut wieder einen Kullurtaktor ersten Ranges zu machen, der heute nach der Eingliederung df's Konservatoriums in das Steirische MusikschuJwerk, seine einstige Bedeutung, Flieger de« deutschen und ausländischen Musikgutes zu «ein, zurückgewonnen hat. Die steigende Zahl der Konzerle und die Zunahme der Besucherzahl, mögen si« auch teilweise krieqsbedingt sein, sind mir An«poni für die weitere Planimg, vor allem für die nach dem Kriege unabweisbare Notwendigkeit der Scltaffung eines Kon-yertorch'esters da ja das städtische Opernorchester den gesteigerten Anfor-doiunqen kaum mehr zti genügen inj Stande ist. Aber damit sind wir schon mitten in der Zukunft. Für den Augenblick betrachte ich es außer der Pflege der Symphoniekonzerte, und der danait Im Zusamenhang stehenden wichtigen Programmfraqe als besonders wertvoll, daß wir auch in Graz in die Lage ver-srtzt fiind, im Au.stauschwcqe promi-nci'fo Kürstler dor brlreunrleten Nach-barltincler 7U Solistenqastfipielen in die str'risrhe Gauhaiiptstadt zu bekommen, vn'i (Ionen wir wissen, daß sie in ihrer HPiinat als Gegenleistung wieder mit bf'stom Lrtolq die deutsche Musik pflegen, 1^0 daß ein lebendiger Strom durch den Musikverein für Steiermark unseren Hp mrtiaau mit den benachbarten Na-tike namens des Präsidenten der Reichstheaterkammer die Glückwünsche und eine kostbare Buchwidmung Dr. Goebbels richtete an den Jubilar ftln in herzlichen Worten gehaltenes Glück-wiinschlfllegramm. Vor d'cser Feier überreichte Bürgermeister ff-Brigodeführer Blaschke Hofrat Thimiq in Vertretung des Reich»-leiters von Schirach den Ehrenrinq der Stadt Wien. Adoll Theodor Schwa/x Zu seinem fünfzigsten Geburtstag und Brahmsinterpretationen tragen alle das Zeichcn der Jüngerschaft an sich. Verstand und Herz atier halten sich im besten Sinne dabei die Waage, so daß stets ausgeglichene, musisch lebendige Deutungen entstehen, denen man sich gern als dem sicheren Führer ins Reich der Großen überläßt. Da« Wort Vollblutmusiker möge hier einmal in seinem besten Sinne angewandt werden. Heule erscheint uns Hermann von Schmeidel als gültiger Vertreter der großen Wiener Dirigenlengeneration, deren Vermächtnis er, als Bruck-nerdirigent vor allem, bewahrte. Aul meine Frage, wie es denn 2U seiner Verbindung mit Meister Schalk kam, denkt der jugendliche Fünfziger ein wenig nach, während ich Zeit habe, den bis zur Zimmerdecke mit Bücherregalen angefüllten Arbeitsraum zu betrachten, den ein schöner Biedermeiertisch mit Stößen von Schriften und Büchern, ein Empiresekretär und eine Menge am Boden gestapelter Mappen völlig ausfüllen. Und Profeisor von Schmeidel, der meinen Blicken gefolgt ist, lächelt ganz fein, als er zu erzählen beginnt: »Hier haben Sie das Bild Schalks«, er erhebt «ich und reicht mir die mit einer herzlichen Widmung versehene große Fotografie des leider viel zu früh Verstorbenen. Schalk hörte eich mehrere Aufführun-iur'it; Schaffenslust und -krsU, dam t das s'^rh-ste Jahrrehnt die Krönung ci unabdingbarem Optimismus qesrhöpflen Lebensbaues werde. Kurl Hildebrand Malzak »...Liebe gibt der Liebe Kraft...« Das Goethe-Marianne-Erlebnis in neuem Licht Es gibt einen besonderen Anlaß, der unsere Gedanken an Goethes schicksalhafte Liebe zu Marianne von Willemer zum Verweilen zwingt. Goethe und Marianne ist zum Inbegriff aller Liebenden g^orden, Suleika zum Losungswort aller schicksalhaften Verflechtungen unseres Gefühls. Es sind 129 Jahre her, daß Goethe am 12. August 1815 auf der Ger* bermühle in Frankfurt ankam, wo bit zum 19 September die Begegnung zur Wirklichkeit wurde, deren Glanz auch heute noch auf uns strahlt. Eingebettet in die südlichen Uferwiesen des Mains bei Frankfurt, der vermutlichen Landschaft des Goelheschen Osterspazierganqes, liegt Idyllisch d'e Gerbermühle, damals Besitz Willemers, bis vor kurzem erhalten und gepfl(^{it als die Gedä^htnisstätte dieser unvergeßlichen und unvergänglichen Liebe. Doch diese Stätte ist nicht mehr — die Bomben der Anqlo-Amerikaner haben alle noch vorhandenen Zeugen des Gnethe-Marianne-Erlebnisse« vernichtet und ausgelöscht. Die sichtbaren Zeugen sind zerstört, aber umso lebendiger bleibt das Wissen und Bewußtsein um dieses Goethe-Erlebnis in uns und man begrüßt gerade in diesem Augenblick besonders dankbar die demnächst erscheinende Schrift von Gertrud Bäumer »Die Vollmondnacht«, die dsß Goethe-Marianne-Erlebnis belauscht. Goethe war 6*^ Jahre all, als er die dreißigjährige Marianne traf. Sein Manneealter war Erfüllung, kein Absinken, sondern Klassizität und Schaffung der Form. Marianne, damals noch Mde. Jung, war eine hochbegabte und gefeierte Tänzerin und Sängerin an der Frankfurter Bühne, als Willemer sie zu sich in« Hau^ nahm und mit seinen Kindern aufwachsen und erziehen ließ. Sie entsagte der Bühne und konnte in der Sorglosigkeit dieses Lebens ihre Gaben ganz entfalten. Noch einmal trat sie vor der Kaiserin von Rußland auf, dann verzichtete sie endgültig auf die von ihr geliebte Kunst. Immer deutlicher fühlt sie, daß Willemer sie liebt und daß sie dem glücklosen Mann ein Glück bedeutet — deshalb willigt sie in die Ehe ein 1814 wellte Goethe in Wiesbaden zur Kur, Willemer und .Marianne besuchten ihn und laden ihn nach Frankfurt ein. Er folgt der Einladung und ist für wenige Tage auf der Gerbermühle, in denen eich ihm in Marianne dl« von Ihm gesuchte Welt erschloß. Schiller war tot, Goethe einsamer denn je und sta^k beeindruckt von der soeben erschienenen Ubersetzung östlicher Dichtung, Eine neue Welt, die sich dem Einsamen auftat — dazu Marianne. Tag für Tag erlebt Goethe tiefer da» Wunder dieser Wandlung. Im Oktober 1814 begeht man in Frankfurt mit großen Freudenfesten den Jahrestag der Völkerschlacht bei Leipzig. Gegen Abend ist die Gesellschaft auf den Sachson-häuser Berg gegangen, um die auf den Mainhöhen entzündeten Feuer sehen zu können. An diesem Abend ~ es ist die Idylle des »»Willemer-Häuschens« — fühlt Goethe zum ersten Male die ganze Gewalt dieser Liebe — daß ihr die Ewigkeit gehört und nicht die Zeit. Er fürchtet sich vor ihr und beschließt die Abreise. Den Winter verbringt er in Weimar, vertieft sich in die orientalische Dichtung, die sich ihm mit seiner Liebe zu Marianne verbindet. 1815 entschließt er sich, dem inneren Drängen nachgehend, zur Begegnung mit Marianne und rüstet zum Aufbruch an den Main. Schon auf der Reise entsteheft die ersten Diwan-Gedichte und er findet aus der Uberfüllo des Gefühls die Form, in der er im Westöstlichen Diwan mit Marianne reden konnte. Immer noch zögert er, fährt zuerst nach Wiesbaden, weicht aus, bis er dann am 12. August auf der Gerbermühle eintrifft, übermächtig bricht das lang zum Rothen Männchen« Goethe zum ständigen Verweilen an, aber es bleibt beim frommen Wunsch. Leidenschaftlich betreibt der Dichter nun den Druck seiner Diwan-Bücher — die ersten fertigen Exemplare schickt er nach Frankfurt zur Gerbermühle. Nun erst erfährt Marianne Der Spiess Von Erich K 1 a i 1 a Gorlf spracn vom Hauptwachlrneister S.; Damals halte er allerdings noch nicht die zwei silbernen Litzen am Armelauf-schlagi er war gerade zum Unteroffizier befördert worden. Wir waren beide Angehörige eines Sportvereins. Am Abend liefen wir zusammen ein paar tausend Meter auf der Asrhenbah-i im Stadion. Wir standen auf du und du, und eigent-Kch waren wir Freunde. Dann kdm der Krieg. Ich wurde eingezogen. Als ich meinen Spieß sah, überrieselte es mich freundlich. Spieß war Hauptwachtmeister S., mit dem ich früher die Runden auf der Aschenbahn gedreht hatte. Da jst ja alles in Butter! dachte ich. Schwein muß der Mensch hoben und der Soldat erst recht. Mit Urlaub wird e« wohl keine besonderen Schwierigkeiten geben . . Komisch fand ich allerdings, daß mich Hauptwdchtmeister S. nicht erkennen wollte Wenn ich ihm einmal allein begegnen würde, wollte ich zu ihm hingehen und sagen: Na, hör mal, S., in F. auf der Aschenbahn! Damals, Aber jetzt fällt dir wohl alles wieder ein, wie? Kennst du mich wirklich nicht wieder? Ich war sicher; er würde sich unbändig freuen und mir die Hand hinhalten. Nein! So was! würde er sagen. Darauf müssen wir aber einen trinken, Gorff! Zwei Wochen später begegnete ich ihm auf dem Gang v»>r der SrhrribstubiV Ich dachte: jetzt! Aber der rief mir nur zu: Menschenskind! Sie laufen ja halb nackt herum! Machen Sie doch gefälligst den dritten Knopf zul Dann kam das mit dem Ernteiirlaub. Wer einige landwirtschaftliche Beziehungen nachweisen konnte, erhielt fünf Tage Sonderurlaub. Ich reichte darum ein, wurde aber gestrichen. Sie können ihre drei Blumentöpfe auch beim nächsten Urlaub begießen! meinte der Spieß. Dabei schaute er mich in einer Art an, als hätte er mich 'in diesem Augenblicke zum ersten Male in meinem Lehen gesehen; ungefähr wie; Sie gehören auch zur Kompanie? So; wußte ich noch gar nicht ... Am nächsten Sonntag lernte ich Dora kennen. Ich war nun schon etliche Monate Soldat und wußte die Auszeichnung zu schätzen, wieder einmal neben einem hübschen Mädchen durch die Gegend zu laufen. Wir lagen in einer sehr kleinen Stadt, da waren die Mädchen sowieso ein rarer Artikel. Dora wurde der Anlaß, daß ich einmal zwei Stunden zu spät in die Kaserna kam Ich halle, wenn ich ehrlich sein soll, darauf gebaut, Hauptwachmeisler S. würde mich im entscheidenden Augenblick doch kennen und mit einem blauen Auge und etlichen Feuerwachen davonkommen lassen. Aber ich bekam umgehend drei Tage Bau, Als ich S'ie hinter mir hatte und mit der Kompanie wieder antrat, fehlte Hnuptwachtmcister S. Er war inzwischen versetzt worden. Zwei Tage später al)er bekam ich einen Brief von ihm. Der hieß etwa so: »Lieber Gorff! Natürlich habe ich dich damals gleich wieder erkannt. Du dachtest aber, du könntest auf Kosten unserer Freundschaft manche Erleichterung für dich herausschinden. Das habe ich dir übel genommen. Für dein über den Zapfen hauen wollte ich dir eigentlich sechs Tage Bau gehenj daß es nur drei wurden, hast du dem Hauptmann zu verdanken. Wäre ein anderer Kamerad zu spät in dip Kaserne gekommen, ich hätte vielleicht ein Auge zugedrückt. Weil du aber dachtest, ich würde dir aus der Patsche helfen, hätte ich dir zu gerne die sechs Tage aufgebrummt. Du mußt das begreifen lernen, Gorff, Dienst Ist Dienst, und Schnaps ist Schnaps! Wenn du das begriffen hast, bist du als Soldat in Ordnung. Im Übrigen freue ich mich schon auf die Aschenbahn in F kh hoffe, daß wir aus diesen Büchcrn den ganzen Umfang I ^ns dort eineb Abends gesund wieder und die ganze Tiefe des Gefühls, sein Ringen und die liefe Kraft dieser Leidenschaft! Sie ist sich einig mit ihm in der unvergänglichen Kraft dieser Liebe. »Schlägt mein Herz auch schneller, schneller überselig ist die Nacht . . .« und in der Ewigkeit dieser Liebe, die in den Suleika-Liedern die Liebenden und die Zeiten überdauert. Adolph Meuer sehen. Wenn du mir dann ganz unbekümmert die Hand gibst, weiß 'Ich das: der Gorff hat es zum Soldaten gebracht. Dein S.« Weil Gorff nichts mehr sagte, fragten wir: Und? Den Rest müßt ihr doch wissen! meinta Gorff. Wieso wir? Ach so! Doch: der Gorff geht jetzt als Soldat in Ordnung, Er ist Gefreiter geworden. Ich wette, daß e>" ! auch den Unteroffizier schafft. KULTURNACHRICHTEN In Graz wurde Dozent Dr. Ing. habil. Adolf Klemenci zum außerplanmäßigen Professor an der Technischen Hochschule ernannt. Der bekannte Wiener Bildhauer Professor Ernst Hegenbarlh ist im Alter von 77 Jahren gestorben. Er war in den Jahren 1921 bis 1923 Präsident des Wiener Künstlerhauees. Der Linter Musikpädagoge Hermann Haböck war anläßlich seines 75, Geburtstages Mittelpunkt vieler Ehrungen. In Verhaltene in ihm hervor. Die Begeg- e ■ » • n i _________-7,, ' einer Feierstunde de« Lmzer Bruckner- nung mit Marianne, das tägliche Zu- ........ «ammensein mit ihr in diesen Wochen hat die Atmosphäre des Diwan geschaffen. Aus der Kraft dieser Liebe fand er eine neue Sprache, dem tiefen Erlebnis dieser schicksalhaften Liebe verdanken wir diese unvergängliche Dichtung Goethes: »Nimmer will Ich Dich verlieren Liebe gibt der Liebe Kraft...« Nach vier Wochen reist er ab nach Heidelberg und sieht Mariannes Bild aug der Distanz, überraschend besuchen Wll-lemer und Marianne ihn in Heidelberg, in diesen Tagen, denen wir Goethes größtes Suleika-Lled »Wiederfinden« und Marianne« »Lied an den Ostwind« verdanken. Es war die letzte Begegnung. Zwar bdetet Willemer Frankfurter »Haue Konservatoriums wurde ihm als Ehrengabe des Gaues Oberdonau eine künstlerisch wertvolle Plakette Anton Bruckners überreicht. Ein Vorkämpfer der nationalen Einheitsschule. In Kothen in Anhalt starb im Alter von 87 Jahren der Rektor L R-Heinrich Wigge, der in der deutschen Lehrerschaft als der begeisterte Vorkämpfer der nationalen Einheitsschule und der deutschen Gemoinschaftschule bekannt ist. Sein Buch »Die Unnatur der modernen Schule« wurde bereits im vorletzten Jahrzehnt des vergangenen J