Bezugspreise jiir Vsterreich-Uilgarii ganzjährig K 4-halbjährig K 2- — jiir Amerika: ganzjährig D. 1’50 Hir bas übrige Ausland ganzjährig K 5 • 20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurückgesendet. Gottscheer Me Erscheint uiit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottscheer Mote» in Gottfchee, Hauptplatz Nr. 87. Berichte sind zu senden an die Schriftteitung des Hottfcheer Motc» in Gottfchee. Anzeigen (Inj erste) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» fcheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gaffe Nr. 75. Kr. 21. Kottschee, am 4. August 1907. Jahrgang IV. Christentum und Politik. Der alte krainische Chronist Valvasor preist in Worten höchsten Lobes die religiöse Gesinnung der Gotlscheer. Daß unser deutsches Völkchen im flämischen Unterlande auch jetzt noch größtenteils treu christlich gesinnt ist, weiß jeder Kenner unserer heimatlichen Verhältnisse. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, aber diese bestätigen nur die Regel. An einer gewissen Schwäche leiden allerdings manche unserer lieben Landsleute. Es gibt nämlich unter ihnen auch solche, welche meinen, die Betätigung des praktischen Christentums gehöre nur in die Kirche und in den trauten Familienkreis, im öffentlichen Leben gebühre ihr kein Platz. Die Politik hat mit der Religion nichts zu schaffen, die Geistlichen sollen sich um das öffentliche und politische Leben nicht kümmern! So hört man auch bei uns noch manchen sprechen, der den Ernst der Zeit nicht versteht, der nicht weiß oder nicht wissen will, was alles auf dem Spiele steht. Wir fragen: Kann es denn wirklich eine doppelte, sich widersprechende Buchführung geben im Leben eines echten, wahren Christen? Hören die Heilswahrheiten, die Forderungen des Christentums auf, unser Gewissen zu bestimmen, sobald wir die Kirchentüre hinter uns geschlossen haben? Ist es folgerichtig, in der Kirche sich zu Gott und zu Christus zu bekennen, draußen aber im öffentlichen Leben mit den Gegnern des Christentums zu halten? Ist das nicht zum mindesten eine große Charakterschwache? Sollen wir das christliche Banner, das wir in der Kirche Hochhalten, außerhalb derselben feige zusammenrollen und scheu und furchtsam in den Sack stecken? Wer würde es wagen, einem Regimente die Zumutung zu machen, es dürfe seine stolze Fahne nur in der Kaserne und ans dem Exerzierplätze frei entfalten, dieselbe jedoch verhüllen oder verstecken, wenn eS durch die Straßen der Stadt ziehe! Wie weit man mit der feigen Einschränkung der Geltung des christlichen Gedankens bloß auf Kirche, Sakristei und Familie kommt, lehrt uns das Beispiel Frankreichs. Wer trägt die Schuld an der dortigen Christenverfolgung? Sind es wirklich nur die Atheisten (Gottesleugner) und die Freimaurer? Nein und dreimal nein! Ebensoviel Schuld tragen daran jene pflichtvergessenen Christen, die trotz ihrer christlichen Gesinnung bei den Wahlen in das Parlament den Gegnern des Christentums ihre Stimmen geben. Nur auf diese Weise, nur durch Verrat im eigenen christlichen Lager wurde es möglich, daß in Frankreich durch die Gesetzgebung so schreckliche Zustände eintraten, daß ein Reich, dessen Könige früher die „allerchristlichsten" hießen, jetzt das allerunchristlichste geworden ist. Wenn wir Christen in Österreich es ebenso machen wie die Christen in Frankreich, dann werden wir einst auch das Schicksal Frankreichs erleben. Halte darum, du christliches Volk, deine Augen offen! Ihr christlichen Männer, schämt euch nicht, euer Christentum auch im öffentlichen Leben zu bekennen. Treu zur Siegesfahne des Herrn der Heerscharen zu stehen ist ja doch gewiß keine Schande, sondern die allergrößte Ehre und Auszeichnung, und sollte man deswegen auch törichte Verunglimpfung erleiden müssen. Was uns nottut. In der „Civilta cattolica“ gab kürzlich ein christlichgesinnter Kenner der öffentlichen Verhältnisse gute Ratschläge. Zwei Dinge, sagte er, sind in Kriegszeiten (Kulturkämpfe) besonders gefährlich: Erstens, mit Hartnäckigkeit an der Bequemlichkeit des Friedens festzuhalten, und zweitens, sich einbilden, daß man den Feind mit stumpfen Waffen und veralteter Taktik besiegen könne. Die Weöer-Wühle. Knapp am Waldsaum steht die Mühle, Still und einsam steht sie da, Ferne von der Welt ©errichte Und dem hohen Berg jo nah. Aus dem Fels entspringt die Quelle; Was sie heimlich dort geträumt, Murmelnd bringt's die rasche Welle Hin zum Teiche, schilfumsäumt. Minniglich die Vöglein singen An des klaren Baches Rand; Im Gestrüppe Rehlein springen Uber Stock und Stein gewandt. Blümlein blühen und verleihen Wohlgeruch der Maienluft, Bienlein summen und erfreuen Sich an deren süßem Duft. Alles freuet sich des Lebens In der herrlichen Natur, Regt sich voll verjüngten Strebens; Stille steht die Mühle nur! Wenn an heißen Sommertagen die Sonne ihre Gluten herniedersendet, sehnt man sich nach einem Plätzchen, wo schattige Bäume erquickende Kühlung gewähren. Rauscht dann in der Nahe etwa auch noch ein munteres Bächlein oder eine erfrischende Quelle, dann wird einem ein solches Plätzchen doppelt teuer und man sucht dasselbe immer wieder gern auf. Ein solches Plätzchen ist der sogenannte Reber, mundartlich Reabar, in der Pfarre Mitterdorf, am Fuße des Windischdorfer Berges. Hier wachsen schlanke, duftige Tannen und dichtbelaubte, weißstämmige Birken, traut einladend zur Ruhe im kühlen Schatten auf grasbewachsenem oder moosüberwuchertem Boden; hier sprudelt aus felsigem Grund eine Quelle, genannt Reabarbrmut, Menschen und Tieren das erquickende Naß spendend und in der Folge zu einem Bächlein sich erweiternd, das wie ein silbernes Band am Wald- ' Gottscheer Bote — Nr. 21. Jahrgang IV. In allen Ländern sind die Katholiken von diesem doppelten Irrtum besangen. Ganz besonders in Italien bestehen noch bei neun Zehnteln der Bewohner die patriarchalischen Gewohnheiten, nach welchen das ganze religiöse Leben in gottesdienstlichen Handlungen besteht (Religion nur in der Kirche, nicht auch im öffentlichen Leben I) Für religiöse Sühnefeiern, für Taten der Nächstenliebe und ähnliche gute Werke stehen alle Herzen und Börsen der Katholiken offen. Verlange man aber Förderung der christlichen Zeitungen, christlicher Vereine, dann stoße man auf taube Ohren. Wenn aber dann die Religion bedroht ist (Frankreich!), dann beklagt man sich bitter über soviel Unheil und erwartet von der göttlichen Vorsehung ein Hilfsmittel, obwohl die Vorsehung diese Hilfsmittel alle in die Hände der Katholiken gelegt hat. Denn in einem solchen Kampfe muß man eben den Gegner mit denselben modernen Mitteln bekämpfen, mit welchen man angegriffen wird, und das sind vor allem Presse und Organisation. — Frankreich ist für alle Katholiken ein warnendes Beispiel, und wenn am 23. Jänner bei der Gründung des Gottscheer Bauernbundes seitens der sich wie wütend gebärdenden Gegner des christlichen Gedankens der Ruf laut wurde: „Heil Frankreich!", so muß uns dies ein starkes Warnungszeichen sein. Wenn wir nicht treu zusammenstehen im Kampfe für unsere heiligsten Güter, dann wird einst auch unser Österreich das Schicksal Frankreichs teilen. Dann werden vielen die Augen zu spät aufgehen. In diesem Kampfe um die Erhaltung der Religion und des Christentums muß aber jede Gegend und jeder christliche Mann, jede christliche Familie ihre Pflicht tun und darf sich nicht teilnahmslos und gleichgültig auf die Seite stellen. Wer das tut, hilft den Feinden und wird so zum Verräter der eigenen heiligen Sache. Das Bewußtsein dieser ernsten Gewisfenspflicht war es auch, welches christlichgesinnte Männer unserer Heimat zur Herausgabe des „Gottscheer Boten" und zur Gründung eines christlichdeutschen Bauernbundes bewogen hat. Christliche Männer und Familien, unterstützet diese unsere Unternehmungen nach Kräften, ihr erfüllet dadurch eine heilige Pflicht, ihr helfet mit an einem echt christlichen Werke! Etwas über Naiffeiseickalsen. Die Raiffeisenkassen gewähren Personalkredit und nur Personalkredit. Dadurch unterscheiden sie sich schon wesentlich von den anderen Kreditanstalten, wie Sparkassen, Kreditbanken u. dergl. Doch ist die Gewährung von Darlehen auf billige Weise nicht ihre einzige Aufgabe. In Ländern, wo die Landwirtschaft auf höherer Stufe säume sich hinschlängelt durch erlenbewachsene Ufer; hier singen beim ersten Frühlingserwachen bis tief in den Sommer hinein die befiederten Bewohner der Lüfte ihre lieblichen Weisen, ihrem Schöpfer dankend, der ihnen ein so fröhliches, sorgenfreies Dasein bereitet hat Hoch am Berge im dunklen Gehölz balzt der Auerhahn und zwischen Gestrüpp und Gestein sucht das Reh seine spärliche Nahrung, doch wagt es sich auch in die Niederung herab, um auf den üppigen Grasplätzen zu weiden und an der nahen Quelle sich zu laben. Der Berichterstatter selbst überraschte eines Tages eines dieser Waldtiere bei der Äsung nahe beim Reberbrunn und hatte Gelegenheit, die Gewandtheit zu bewundern, mit der das verscheuchte Tier über Stock und Stein dahinschoß. Das Wasser des Reabarquells ist hart und hat eine tiefe Temperatur, welche fast der des „Ubrich" gleichkommt, der als der kälteste Quell in der weitesten Umgebung, den „Rosenbrunn" nicht ausgenommen, gilt. Daher ist ein Trunk aus diesem Quell ungemein erfrischend — ein wahrer Labetrunk, wenn auch dabei immerhin eine gewisse Vorsicht geboten erscheint, insbesondere bei stark erhöhter Körpertemperatur. Für die Bewohner der umliegenden Ortschaften, namentlich für die Loschiner, ist der Reabar ein Segensquell, weil steht als bei uns und der Bauer landwirtschaftliche Erzeugnisse, Getreide it. «., auch zu verkaufen hat, besorgen die Raiffeisenkassen, oder vielmehr die aus ihrem Schöße hervorgegangenen Lagerhausgenossenschaften den gemeinschaftlichen Verkauf. Und da durch den Ankauf einer Ware im großen diese bekanntlich billiger und in der Regel auch besser ist, so vermitteln die Raiffeisenkassen für ihre Mitglieder vielfach auch den gemeinschaftlichen Einkauf gewisserDinge, wie Kohle, Kleie, Kunstdünger, landwirtschaftliche Maschinen u. ä. — So suchen die Raiffeisenkassen auf alle mögliche Weise die wirtschaftlichen Verhältnisse ihrer Mitglieder zu verbessern. Aber auch in sittlicher Beziehung sind die Raiffeisenkassen vom allergrößten Nutze» dadurch, daß sie 1.) den Sparfinn wecken und fördern. Gespart wird vielfach auch deshalb nicht, weil die Sparkassen meist zu weil entfernt sind und diese kleine Beträge auch nicht gern annehmen. Die Raiffeisenkassen aber, die von jedermann, auch von Nichtmitgliedern, Spareinlagen annehmen, bieten jedem Gelegenheit, ohne Zeitverlust und ohne Schwierigkeit auch die kleinsten Beträge fruchtbringend anzulegen. Nach dem uns gerade vorliegenden Geschäftsberichte des Verbandes der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften Böhmens für 1897 gab es in diesem Jahre bei den Raiffeisenkassen in Deutschböhmen 10.369 Spareinlagen, darunter 4087, also fast die Hälfte, von Kindern, Dienstboten und Taglöhnern. Die Einlagen der Kinder betrugen 111.960 K, die der Dienstboten und Taglöhner aber 653.600 K. Es kann gewiß behauptet werden, daß viele dieser Spareinlagen nicht gemacht worden wären, wenn nicht die in den Gemeinden bestehenden Raiffeisenkassen das Sparen so wesentlich erleichtert hätten. „Aber die Raiffeisenkassen erleichtern auch das Schulden-machen!" Das Gegenteil ist der Fall: 2.) Sie verhüten das leichte Schuldenmachen. Verlangt jemand von der Sparkasse Geld, so wird einfach sein Grundbuchstand geprüft. Ist dieser günstig, so wird das Darlehen gegeben; um den Zweck desselben kümmert sich niemand. Wer aber von den Raiffeisenkassen Geld haben will, muß angeben, wozu er es braucht. Das wird dann im Buche angemerkt und die Verwendung des Geldes überwacht. Ist nun die Verwendung eine andere, wie angegeben, so kann das Darlehen sofort gekündigt werden. 3.) Die Raiffeisenkassen näbren und heben das EhrbarkeitS-gefühl. Sie unterstützen nur ihre Mitglieder. Mitglieder einer Raiffeisenkasse können aber nur unbescholtene Personen werden. Diebe, Wucherer, Betrüger dürfen nicht in den Kassenverein ausgenommen werden. Ebenso schließt Trägheit, schlechte Wirtschaft, schlechte Ausführung die Unterstützung aus. 4.) Die Raiffeisenkassen machen die Leute unabhängig von gewissen Geldmenschen in der Gemeinde, denen sie sonst oft, insbesondere bei den verschiedenen Wahlen, zu Willen sein müßten, und machen freie Männer. Daß die Gemeinde er Menschen und Tiere mit Trinkwasser versorgt und auch zur Zeit der größten Dürre nicht versiegt. Der Reabar ist ein beliebter Ausflugsort sowohl für einzelne als auch für ganze Gesellschaften. Der Student, der Lehrer, der Priester geht gern dorthin, um in aller Ruhe und Gemächlichkeit, während ihm der leise Zephyr die würzige Waldluft zusächelt, der Lektüre oder dem Studium zu obliegen. Auch ganze Partien machen dorthin ihre Ausflüge, um, ausgerüstet mit Proviant, ein paar Stunden in Gottes freier Natur einer gemütlichen Unterhaltung zu widmen, gelegentlich einen Widder zu braten oder, wie es in früheren Zeiten wiederholt geschah, dem Herablassen der Holzklötze an der steilen Bergriese zuzusehen und dann die müden Holzarbeiter nach getaner Arbeit durch einen Imbiß zu kräftigen. Auch eine Mühle steht am Reabar, die ehemals gute Dienste leistete, heute aber außer Betrieb gesetzt ist. Gespeist wurde sie von der Reabarquelle, deren Wasser, in einem als Reservoir dienenden Teiche gesammelt, in einer hölzernen Rinne auf das Räderwerk der Mühle geleitet und so diese in Betrieb gesetzt wurde. Seit Jahren ist sie in Verfall geraten, weil sie vom Eigentümer ganz vernachlässigt wird, keine Reparaturen mehr vorgenommen werden und daher auch kein Pächter gefunden werden kann. Suchen nach jahrelangen erbitterten Kämpfen nun endlich eine deutsche Vertretung hat, ist zum großen Teile auch der dortigen Raiffeisenkasse zu verdanken, welche die deutschen Wähler aus den Klauen eines berüchtigten Geldverleihers befreit hat. 5.) Die Raiffeisenkaffen fördern endlich den Gemeinsinn, die christliche Nächstenliebe. Die besser Gestellten geben ihr Geld her, legen es ein, damit den Geldbedürftigen geholfen werde. Dies sind die Vorteile, der Nutzen der Raiffeisenkafsen in wirtschaftlicher und sittlicher Hinsicht. In Würdigung derselben haben daher auch die Landesvertretungen fast sämtlicher Kronländer Österreichs die Förderung der Raiffeisenkassen sich angelegen sein lassen. Auch die Regierung hat diesen Kassenverein durch die Gesetze vom 1. Brachmonds.1889 und 11. Brachmonds 1894 besondere Begünstigungen gewährt. Infolge dieser großen Vorteile breiten sich die Raiffeisenkassen auch immer mehr aus und in absehbarer Zeit wird jede Gemeinde so ihre Raiffeisenkasse haben, wie sie ihre Gemeindevertretung hat. (Fortsetzung folgt.) Zur Geschichte der Gottscheer Landschulen. Die Schnke in Mosel. (6. Fortsetzung.) Sechs Lehrer hat Mösel bisher gehabt. Unter diesen waren vier Böhmen, ein Slovene und ein „Ausländer" von unbekannter Herkunft. Nach dem am 2. Juni 1881 erfolgten Tode Langoss bis zum Schluß des Schuljahres wirkte an der Mösler Schule in fuppletorischer Verwendung Lehrer Franz Scheschark aus Gottschee. Bei der definitiven Besetzung des erledigten Lehrerpostens siel jetzt zum erstenmal seit dem Bestände dieser Schule die Wahl aus einen Einheimischen, auf Johann Gottfried Erker. Zu Windischdorf in der Pfarre Mitterdors im Jahre 1829 geboren, kam Erker in seinem Knabenalter nach St. Pölten in Niederösterreich, wo sein Vater dem Hausierhandel oblag. Sei es, daß der wißbegierige Junge an dem Hausieren und Kraxentragen, wozu ihn vielleicht der Vater ursprünglich bestimmt hatte, keinen Geschmack finden konnte, oder daß ihn der einsichtsvolle Vater schon mit der Bestimmung nach „Deutschland" (so hießen damals alle deutschen Gegenden auch innerhalb der österreichischen Reichsgrenzen) mitgenommen hat, um dem talentierten Knaben Gelegenheit zum „Weiterstudieren" zu verschaffen; soviel steht fest, daß Erker im Jahre 1845 den ersten Kurs der vierten Klasse an der Kreishauptschule in St. Pölten mit durchaus sehr gutem Erfolge und noch in demselben Jahre den sechsmonatlichen Lehramtskurs ebendaselbst mit gutem Erfolge absolviert hat. In die Heimat zurückgekehrt, nahm er die Privatlehrerstelle an der herzoglichen Glasfabrik Karls Hütte bei Masern an, machte im Jahre 1848 die vorgeschriebene Kon-sistorialprüfung in Laibach und erhielt nach vierjähriger Dienstleistung in Karlshütte am 1. November 1849 die Stelle eines Lehrers und Organisten in Ri eg, wurde am 13. Februar 1856 in gleicher Eigenschaft über eigenes Ansuchen an die neu systemisierte Schule in Morobitz versetzt, kehrte nach nicht ganz zweijähriger Wirksamkeit am 7. Dezember 1857 von dort wieder nach Rieg zurück, erhielt am 5. November 1862 eine Anstellung in Altlag, fand hierauf an der zweiklassigen Schule in Mitterdorf als zweite Lehrkraft Verwendung, bis er nach Langoss Tode die Lehrerstelle in Mösel erhielt. Ein Unglück für den emporstrebenden, hoffnungsvollen Jüngling war seine erste Anstellung in Karlshütte, weil er im Verkehre mit dem dortigen glaubenslosen Fabriksverwalter dessen freisinnige Grundsätze sich eigen gemacht hat, von denen er sich sein Leben lang nicht mehr losreißen konnte. Dieser Freisinn gepaart mit einem unbezähmbaren Eigendünkel mag schuld gewesen sein, chaß der unstreitig sehr fähige Lehrer nirgends recht zufrieden war, sich nirgends recht vertragen konnte und nicht selten mit seinen geistlichen und weltlichen Vorgesetzteil in Konflikt geriet. So z. B. in Rieg, wo er anläßlich der Gemeindewahl einen Wahlaufruf erließ, welcher dem damaligen an seiner Ehre vermeintlich gekränkten Gemeindevorsteher Anlaß zu einer Ehrenbeleidigungsklage bot, in welcher Lehrer Erker vom Bezirksgericht Gvttschee am 18. Dezember 1861 zwar verurteilt, vom Oberlandesgericht in Graz aber freigesprochen wurde. Zehn Monate danach, am 26. Oktober 1862, richtete er eine Beschwerde sogar an das k. k. Staatsministerium gegen den Landesgerichtsrat und Bezirksvorsteher Pinder in Gottschee wegen der von diesem ihm angeblich „zugefügten Insulte durch fingierte Vorladung und Erteilung eines ungebührlichen Verweises". Eine treffende Charakteristik Erkers finden wir in einem Aktenstücke aus dem Jahre 1863, in welchem dessen unfreiwillige Übersetzung von Rieg nach Altlag wegen dort entstandener Reibungen zwischen ihm (dem Lehrer), der Pfarrvorstehung und der Gemeinde begründet wird. „Dieser junge Mensch", heißt es darin, „besitzt zwar schöne Fähigkeiten und gute Sitten und leistet auch fortwährend an seiner Selbstausbildung Lobenswertes, allein dieses fühlt und schätzt er selbst oft über die Gebühr und ist nach innen und außen voll Prätensionen und bald unzufrieden wie auch veränderlich und unbeständig in seinen Wünschen und Begehren, wie er es eben mit seinem Wechseln der Dienstposten Rieg und Morobiz bewiesen hat, sowie dadurch, daß er sich jetzt für diese oder jene Unterlehrerstelle an der Gottscheer Hauptschule für den Fall einer Vakatur angelegentlich empfahl und, als solche zur Besetzung kam, sich gleich eines anderen besann und dafür seine Wünsche nach anderen Schulen in ausschließlich sloveuischen Orten kundgab, ohne recht begreifen zu können, daß er ob Abgang der Kenntnis der (sloveuischen) Landessprache lediglich nur für eine Trivialschule in Gottschee tauge, und wollte überhaupt auch nicht einsehen, daß ihm jemand vorgezogen zu werden verdienen würde. In dieser sich selbst überschätzenden Stimmung mag er aber auch nach außen sich nicht gehörig klug und bescheiden benommen haben, wodurch er mit seinen Vorstehern und mit der Gemeinde selbst nicht immer gut fuhr, wenngleich er objektiv in vollem Rechte war, wodurch wechselseitige Reizungen und Spannungen entstanden, die mehr Übles als Gutes bewirkten . . . Ebenso zuviel vertrauend auf seine Aufsatzgewandtheit zeigt er sich mit seinen Einlagen an die verschiedenen Ämter, weil er überall große Blößen zeigt und sich unnötige Verlegenheiten bereitet; denn wie wird es einem Geschäftskundigen einsallen, wegen Vorwürfen unter vier Augen (weil unerweislich) einen gemeinen Menschen, geschweige denn einen so routinierten Oberbeamten (Landesgerichtsrat Pinder), der zugleich sein Vorsteher ist, und dazu noch ungehörig zu belangen (denn eine gemischte Landeskommission, auf welche sich Erker anfänglich berief, existiert nirgends) und dann bald gar an das k. k. Staatsministerium unmittelbar zu rekurrieren? Und dieses alles auch dann noch, nachdem ihm privatim aufgetragen worden war, von seinen amtlichen Einlagen, die kurrenten ausgenommen, gänzlich abzulassen." Man wird vielleicht meinen, daß Lehrer Erker von seinen geistlichen Vorgesetzten seines Freisinns wegen verfolgt wurde. Das. war nicht der Fall; denn gerade in den Geistlichen fand Erker seine besten Berater, aufrichtigsten Freunde und uneigennützigsten Verteidiger, solange er sich nicht in offenen Gegensatz zu diesen setzte. Das beweist das Belobungsdekret, das ihm als Lehrer in Rieg infolge Verordnung des fürstbischöflichen Konsistoriums vom 18. Jänner 1854 zugemittelt wurde und worin es heißt: „Der junge, eifrige Lehrer verbindet mit einem einnehmenden Äußern Fleiß, Fähigkeiten und eine vorzügliche Moralität und berechtigt umso mehr zu erfreulichen Hoffnungen, als er in seinem berufstreuen Wirken von dem tätigen und einsichtsvollen Pfarrer Georg Krischaj auf das kräftigste unterstützt wird." Als er sich um eine Stelle an der deutschen Schule zu Temesvar bewarb, empfahl ihn Pfarrer Lobe von Rieg am 19. August 1859 zu dieser Beförderung mit der Begründung, daß der Bewerber „seines Fleißes, seiner guten Verwendung und seiner geschickten Beibringungsmethode wegen, wie auch wegen seiner guten Sitten, seines gesetzten und soliden Betragens eine bessere Stelle, als die gegenwärtige ist, verdient." Als Erker von Rieg nach Altlag aus Dienstesrücksichten versetzt wurde, war es der Pfarrer Kromb- Holz von Altlag, der sich seiner annahm und unterm 20. April 1863 an das Konsistorium berichtete: „Wegen der Vorgänge in Rieg wurde Erker aus der Klasse der definitiven Lehrer gestrichen und Beschießen, stets auf Trivialschulen und provisorisch zn vegetieren, wo er jedoch als Lehrer jeder Hanptschnle Ehre machen würde sowohl wegen ehrenhaften Lebenswandels, als auch wegen seiner Fähigkeiten, die er noch stets zu vervollkommnen sucht und wegen seiner Berufstätigkeit." Zum Danke für diese väterliche Verwendung überwarf er sich später mit seinem Pfarrer so sehr, daß an ein ersprießliches Wirken an der Schule zu Altlag nicht mehr zu denken war und seine Versetzung nach Mitterdorf verfügt werden mußte, wo er als Unterlehrer bei seinem Verwandten, dem Musterlehrer Josef Erker, die Überzeugung gewinnen konnte, daß ein Lehrer durch versöhnliches Auftreten, Bescheidenheit und harmonisches Zusammenwirken mit Kirche und Gemeinde viel mehr auszurichten vermag als durch Eigensinn, Unverträglichkeit und Streitsucht. Es scheint, daß er sich diese Lehre in Mosel, wohin er nach dem Ableben Langoss als Schulleiter gekommen war, catch wirklich zu nutze gemacht hat. Als nennenswerte Ereignisse während Der elfjährigen Tätigkeit Erkers — er starb am 12. August 1892 im Alter von 63 Jahren — cm der Schule zu Mosel wären zu verzeichnen: die Ausgestaltung der einklassigen Volksschule daselbst in eine zweiklassige (1883), die Ausscheidung der zur Expositur Unterskill gehörigen Ortschaften ans der Schulgemeinde Obermöfel und die gleichzeitige Gründung einer einklassigen Schule in Unterskrill (1890) und die Errichtung einer Exknrrendoschnle in Verdreug (1894), welche so lange, zweimal in der Woche von Unterskrill aus mit Unterricht versorgt wurde, bis sie in jüngster Zeit einen eigenen Lehrer erhielt. (Schluß folgt.) Aus Stabt unb Cand. Gottschee. (Personalnachricht.) Herr Leutnant Oskar May, Gendarmerieabteilungskommandant in Gottschee, wurde zum Landes-gendarmeriekommando nach Laibach versetzt. An feine Stelle kam Herr Gendarmerieleutnant Philipp von Reya ans Zara als Abteilungskommandant nach Gottschee. — (Steuerreferat.) Herr Franz Starin, k. k. Steueramtsadjunkt in Verwendung beim hiesigen Steuerreferate, wurde zum Steuerreferate in Loitsch versetzt. — Herr Dr. Robert Kermauner wurde vom k. k Steuerreferate in Tfchernembl zum Steuer-referate in Gottschee versetzt. — (Vom Steueramtsdienste.) Der jüngst zum definitiven Steneramtsadjnukten ernannte Herr Franz Predalič wurde vom Steueramte in Möttling zum Hauptsteueramte in Gottschee versetzt. — (Vom politischen Dienste.) Der Landesregierungs-Konzeptspraktikant Herr Eugen Marquis G o z ani wurde von der Bezirkshanptmannschaft Laibach zu jener in Gottfchee versetzt. — (Volksschuldienst.) Der definitive Lehrer in Pöllandl, Herr Matthias Petschauer, wurde als Lehrer und Leiter an die Volksschule in Lichtenbach versetzt. — (Klerus.) Herr Karl Groß, Stadtkaplan in Gottschee, ist als Katechet an die äußere Schule der Ursulineu in Bischoflack versetzt worden, an seine Stelle kommt der Neopresbyter Herr Franz Kogej als Stadtkaplan nach Gottschee. ■— (Anerkennung.) Dem Herrn k. k. Obervfsizial Anton Jonke wurde bei seinem kürzlich erfolgten Übertritt in den bleibenden Ruhestand seitens des hohen Justizministeriums die Anerkennung für seine langjährige, treue und ersprießliche Dienstleistung ausgedrückt. — (Besi tzwechsel.) Herr Anton KajseL hat bei der Zwangsversteigerung am 24. Juli die Gasthausrealität „Zur Dampfsäge" um das Meistbot von 8570 K erstanden. — (K. k. Fachschule für Tischlerei.) Wie wir dem gedruckten Jahresberichte der Fachschule entnehmen, wurde die Tages- schule von 32 ordentlichen Schülern und 5 Hospitanten besucht, vou denen am Schlüsse 28, bezw. 2 verblieben. Die mit der Fachschule organisch vereinigte gewerbliche Fortbildungsschule zählte 75 (am Schlüsse des Schuljahres 63) Schüler. Den „Offenen Zeichensaal" besuchten 18 (am Schlüsse 13), den Zeichen- und Modellierkurs für Volksschüler 37 (am Schluffe 27) Schüler. Von den am Schlüsse des Schuljahres verbliebenen 133 Schülern sämtlicher Klassen und Kurse haben 77 das Lehrziel erreicht, 75 (davon 18 im „Offenen Zeichensaale" und 37 im Zeichen- und Modellierkurse für Volksschüler) blieben nnklassisiziert; repetieren müssen 15 (1 des Vorbereitungskurses der Fachschule, 14 der gewerblichen Fortbildungsschule). Der Muttersprache nach waren 104 Deutsche, 41 Slovenen, 22 Kroaten. Die Anstalt wurde vom 18. bis 20. März 1907 durch den Ministerin! - Inspektor Herrn k. k. Regierungsrat unb Staats-gewerbeschnldirektvr Franz Rosmael in allen ihren Abteilungen, der Unterricht im dekorativen Zeichnen wurde am 10. und 11. Juni 1907 durch den k. k. Fachinspektor Herrn Pros. Franz Čižek eingehend inspiziert. Im Mai wurde durch zwei Lehrkräfte eine Revisionsreife und eilt damit verbundener Wanbenuiterricht in der Gemeinde Tschermoschnitz in der Dauer von fünf Tagen absolviert. Der vorjährige Wanderunterricht itt dieser Gemeinde hatte zur Folge, daß über den Winter vier Hospitanten in die Fachschule eintraten und durch mehrere Wochen in der Schnitzerei, bezw. Drechslerei unterwiesen wurden. An Stipendien und Schülernnter-stützüngen gelangten im ganzen 3171 K 70 h zur Verteilung. Das Unterrichtsministerium setzte ein „Komitee zur Verwaltung des Fonds zur Selbständigmachnug der Absolventen der Fachschule und Betei hing der holzverarbeitenden Hausindustriellen mit Drehbänken und Werkzeugen re." ein, wofür die Subventionen der Krainischen Spar kaffe (1000 K), des LandesanSschusses (400 K) und der Handelsund Gewerbekammer (100 K) verwendet wurden. — (Wanderunterricht.) In den diesjährigen Hauptferien wird ein Fachlehrer für Binderei der k. k. Fachschule für Holzbearbeitung in Bergreichenstein (Böhmen) einen Wanderunterricht für die Binder im Hornwaldgebiete in der Dauer von vier bis fünf Wochen abhalten, ebenso wird ein Wanderunterricht von Lehrkräften der Fachschule in Gottschee fortgesetzt werden. — Auf Veranlassung der hiesigen Fachfchnldirektion wurde von ztvei Lehrkräften (einem Chemiker und einem Praktiker) der k. k. Fachschule für Tonittdustrie in Bechyn (Böhmen) im verflossenen Schuljahre für die hausindustriellen Töpfer und Osemnacher im Reifnitzer Gerichtsbezirke ein vierzehntägiger Wanderunterricht abgehalten, der sehr schöne Erfolge aufmies. — (Erwerbstenerkommission.) Die Wahl der Wahlmänner in die Erwerbstenerkommission (dritte Klaffe) findet im Wahlorte Gottschee am 5. August, die Wahl je eines Mitgliedes und eines Stellvertreters am 16. August l. I. statt. Für die Wahl für die vierte Klaffe der Erwerbsteuergesellschaft ist der 5. August (Wahltag der 32 Wahlmänner), bzw. der 17. August (Wahl von zwei Mitgliedern unb zwei Stellvertretern) anberaumt. — (Sonntagsruhe.) Das am 18. Juli versandte zehnte Stück des Landesgesetzblattes für das Herzogtum Krain enthält bezüglich der Sonntagsruhe unter 2 folgende Kundmachung: In den Städten Rudolfswert und Gottschee ist an Sonntagen der ununterbrochene Betrieb sämtlicher Handelsgewerbe, und zwar in Rudolfswert während der Zeit von 8 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags, in Gottschee während der Zeit von 7 Uhr vormittags bis 12 Uhr mittags gestattet. In den übrigen Orten des Landes ist an Sonntagen der Betrieb sämtlicher Handelsgewerbe in der Regel gestattet während der Zeit von 7 Uhr morgens bis 1 Uhr nachmittags, jedoch mit Ausschluß der auf den vormittägigen Hauptgottesdienst entfallenden Zeit. — (Ehristlichsoziale Parteileitung in Wien.) Da Herr Sekretär Richard Wollekvom 25. Juli 1907 bis einschließlich 25. August 1907 beurlaubt und von Wien während dieser Zeit abwesend ist, so wird dringend ersucht, alle an die Parteileitung, beziehungsweise an den niederöstcrreichifchen Bauernbund gerichteten Schreiben nicht an seine persönliche, sondern lediglich an die Adresse der betreffenden Sekretariate richten zu wollen. Die persönlich an den Herrn Sekretär gerichteten Schreiben bleiben während dieser Zeit unerledigt. — (Verunglückt.) Dem zehnjährigen Slavko Sušo, Sohne eines Werksarbeiters hier, wurde von einer Maschine, an die er zu nahe herankam, der rechte Arm gebrochen, so daß er fast nur noch an der Haut hing. Das verunglückte Kind wurde mit der Eisenbahn nach Laibach gebracht und sodann mit dem Rettungswagen ins Landesspital überführt. — (SchwurgerichtsHof in Rudvlfswert.) Zur Mitwirkung bei den Hauptverhandlungen in der am 26. August 1907 beginnenden Schwurgerichtssitzung wurden berufen: Kreisgerichtspräsident Dr. Jakob Kavcic als Vorsitzender; Oberlandesgerichtsrat Johann Skerlj als dessen Stellvertreter; die Landesgerichtsräte Emil Rizzoli und Blasius Dolinšek als Richter; die Landesgerichtsräte Anton Levee und Dr. Eduard Polci c als Ersatzrichter; der Gerichtsadjunkt Dr. Robert Ogoreutz, die Auskultanten Peter Levični!, Georg Gregore und Anton KajfeL, die Rechtspraktikanten Ignaz Malueric und Benno Saboty als Schriftführer. Zu Hauptgeschworenen wurden it. a. ausgelost: Josef Oswald, Kammanu in Gottschee; Josef Siegmund, Besitzer und Gastwirt in Mitterdorf; Josef Kobetic, Besitzer in Majerle; Johanu Novak, Tischler in,Gottschee; Franz Jaklitsch, Wirt und.Kaufmann in Unterdeutschau. — (Unwetter.) Am 26. Juli (Markttag) schlug bei dem nachmittägigen Gewitter der Blitz mehrmals ein, und zwar auch in die Leitung des städtischen Elektrizitätswerkes, die da und dort derart beschädigt wurde, daß das elektrische Licht abends in vielen Häusern der Stadt versagte. Das von einem fast wolkenbruchartigen Regengüsse begleitete Gewitter richtete sonst in der Stadt selbst und deren näheren Umgebung zwar keinen nennenswerten Schaden an, aber schon am nächsten Tage in der Frühe hörte man in der Stadt, daß der Wolkenbruch in Nesseltal vielfach das Erdreich von den Äckern weggeschwemmt, daß in Materie der Hagel die Weingärten gänzlich verwüstet habe u. bergt. Witterdorf. (Erstes Brautpaar.) Neugierige Gemüter fehlen nie, wenn ein Brautpaar zur Trauung in die Kirche zieht. Wie er sich heilt, wie sie geht, ob er sie wohl zur rechten Seite nimmt, wie ihr der Kranz sitzt und der Schleier steht, welches von beiden lauter Ja sagt, ob sie viel weint, woher mau Beistände und Kranzeijungfern genommen, dieses und noch vieles andere muß genau studiert und dann noch genauer unter Freundinnen besprochen werden. Heuer nun wurde die Geduld solch Neugieriger auf harte Probe gestellt. Ein ganzes halbes Jahr gab's weder Braut noch Bräutigam, Andreas Petsche von Mitterdorf Nr. 10 und Theresia Erker aus Windischdvrf Nr. 19 waren das erste Brautpaar im heurigen Jahr; die beiden sind am 22. Juli getraut worden. — (Dummer Spaß.) Von Südmärkern sind in den letzten Monaten dumme Streiche genug verübt worden, doch war keiner dümmer, als der Spaß, den sie sich letzthin mit einem ihrer Freunde erlaubten, der zu einer viertägigen geheimen Sitzung ins Schloß eingeladen worden war. Der Mann wäre selbstverständlich am liebsten still wieder heimgegangen, weil es so am wenigsten Aufsehen erregt hätte. Doch nein! Die Südmärker wollten ihren Spaß haben. Deswegen nahmen sie den armen Mann in ihre Mitte, hoben ihn auf einen Wagen und so zog man unter Geschrei und Kuhglockeugelüute in Mitterdorf ein. Auf den Lärm eilte alles zu den Türen und allgemein glaubte man, daß irgend ein Menagerie-besitzer angekommen sei. Doch siehe —- es waren Städter und der Genannte in ihrer Mitte. Diesem muß freilich bald ein^ Licht aufgegangen sein, daß ihn seine Begleitung eigentlich nur foppen wollte. Übrigens müssen die Lärmsüchtigen aus der Stadt selbst diesen neuerlichen dummen Streich verwünschen. Beim Nachhausefahren stürzten sie nämlich vom Wagen und etliche — insbesondere Eisenhändler Josef Bartelme — erlitten erheblichen körperlichen Schaden. Wären's nicht aufi g'stieg'n, wären's nicht abi g'fall'n. (Die Schwarzen sind doch bessere Menschen.) Am 15. Juli starb dem gewesenen Briefträger Verderber in Rain ein Töchterlein, das am 17. nach bisheriger Gepflogenheit von Nachbarn zu Grabe Hütte getragen werden sollen. Unmittelbar vor dem Begräbnisse weigerten sich die dazu Bestimmten, die Leiche zu tragen, weil die' Eltern des verstorbenen Mädchens „Schwarze", d. H. Anhänger des Bauernbundes seien. Briefträger Verderber ging nun nach Windischdvrf und hier erhielt er sofort unter Gesinnungsgenossen die nötigen Träger. Die Anhänger des Bauernbundes sind den Beschimpfungen der roten Liberalen schon seit langem auSgesetzt, doch einer solchen Gemütsroheit, wie sie sich im vorliegenden Falle zeigte, hätten wir die Anhänger der Südmark doch noch nicht für fähig gehalten. Aktkag. (Unsere Roten) sind gleich verzogenen, trotzigen Kindern, die nie zufrieden sind. Von der Südmark hoffen sie, sie werde ihnen Häuser bauen, vom Fürsten, er werde die Häuser decken und ihnen außerdem noch ein „L>tuck Bold" geben. Unbegreiflich, daß sie bei diesen glänzenden Verhältnissen noch ans Sterben denken! In der Nummer 28 vom 14. Juli des Lügenblattes verlangen die Roten nämlich, der Pfarrer soll sie mit Musik begraben! Sonderbar, daß sie nicht an die Pfikerlbuben denken; die stehen ihnen doch näher. Im Winter planten sie, eine Leichenbestattungsgesellschaft zu gründen. Eilten Leichenwagen haben sie zwar noch nicht, reden aber schon zehn Jahre davon. Den Kondukt sollte der große Hundefeind auf der Tratten führen. Der sei billiger als der Pfarrer. Zufällig hörte der Gehilfe des allgemeinen Feindes nicht be-maulkorbter Hunde ihr Gespräch: „Na, na, so billig mache ich es auch nicht; fünf Gulden wie bei einem Ochsen und obendrein das Fell übern Kopf herunter!" Weil der gute Mann von der Tratten ihr dickes Fell so schäbig einschätzte, wurde aus dem Plane nichts. Sie lärmten wieder, die Begräbnisse sind zu teuer! Nun macht ihnen der Pfarrer keine nennenswerten Begräbniskosten. Wieder unzufrieden. Pomp muß fein. Musikanten soll er beistellen. O, ihr nie zufriedenen Roten! — In derselben Nummer ärgert sich auch der Rote, der den Kindern von Neubacher das Abe eintrichtert, daß die Wettermesse nur in Tiefenreuter verkündet wurde. Der junge Mann ist von hitzigem Geni iste, sieht deswegen zu viel oder zu wenig. Diesmal sah er zu viel — eine Kirche in Neubacher, wo keine ist, die Messe konnte deswegen nur in Tiefenreuter verkündet werden. Früher sah er zu wenig; er hatte sich einen Revolver ausgeliehen, nun hielt er sich für einen Ritter ohne Furcht und Tadel, aber mit dünnen Wadeln. Er sah zu wenig: schaute Männer für Hasen an und schoß auf sie. Die böse Gendarmerie war der Anschauung, solchem Heißsporne dürfe nur eine Holunderbüchse in der Hand gelassen werden, nahm ihm den ausgeliehenen Revolver ab und — aus war die Herrlichkeit! Armer Bursche! — („Mein Hans che kennt die Gesetze); er wird alle Christlichsozialen einsperren," meinte jene, die heuer Geistliche und christliche Abgeordnete mit Kuhglocken begrüßte. Ihr Mann war auch nichts besser. Von Kirchenglocken ist sie aus Kuhglocken gekommen; es ist halt häßlich auf der Welt eingerichtet! Hansche scheint leider die Gesetze nicht .zu kennen. Es hapert mit der Prüfung! Hansche, kenne doch einmal die Gesetze, die Ausstattung ist schon lange fertig, aber die „Jungfer" Braut hat keine Freude an ihr! „Das Mägdlein sann, Die Träne rann, Mutter, wann kommt der Bräutigam? Mutter, wann kommt mein Hansche? — (Hymen.) Den Lebensbund haben geschlossen: Josef Kikel aus Altlag Nr. 6 mit Josefa Eppich aus Altlag Nr. 60 und Franz Hutter aus Klindorf mit Helena Maußer aus Altlag. Allen viel Glück! Ilnlerkag. (Spenden.) Die Herren Georg Sterbenz und Johann Kurre aus Unterlag haben unter unseren Pfarrangehörigen in Brooklyn für die hiesige Pfarrkirche eine Sammlung veranstaltet, welche den Betrag von 160 Kronen ergab. Es spendeten: Matthias Piskur 10 Dollar; Georg Rom, Ferdinand Rom, Michael und Josefa Rom, Franz und Margaretha Taretzki, Josef Knrre, Maria Herzog, Peter Bauer je 2 Dollar; Georg Sterbenz, Johann Surre, Aloisia Surre, Rosalia Kurre, Alois Jurkowitsch, Josef Lakner, Josefa Mechler, Johann Lakner, Katharina Loschke und Matthias Kobetitsch je 1 Dollar. Das Geld wiro teils zur gänzlichen Zahlung des angeschafften heiligen Grabes, teils zur Pflasterung des Vordertraktes der Kirche mit Mosaik-Zementplatten verwendet werden. Den edlen Spendern und insbesondere den Sammlern ein herzliches Vergelt's Gott! Wermösel'. (Klerikaler Köder.) Die Katze läßt das Mausen nicht. Wieder suchen unter genannter Spitzmarke die Hetz-Nachrichten vom 14. Juli der Gottscheer Geistlichkeit schlechte Absichten unterzuschieben. Man gibt zu — und das wollen wir festnageln — daß die Raiffeisenkassen an sich segensreich wirken könnten, nur, meint man, von Geistlichen dürften sie nicht gegründet und geleitet werden, denn solche Institute müssen bewährte und tüchtige Leute leiten, für welche sich in ihrer gewohnten Einbildung natürlich nur die liberalen Herren halten, sonst gehe es wie mit den klerikalen Konsumvereinen, die zu gründen die Gottscheer Geistlichkeit weder die Absicht hatte, noch jemals haben wird. Die klerikalen Konsumvereine, die die „Nachrichten" immerfort und ohne irgendeinen Grund als Schreckgespenst spuken lassen, und das Selbstlob, als ob nur Liberale bewährte und tüchtige Leute seien — sind ein leicht zu erkennender liberaler Köder, um die Bauern für die politischen Zwecke der liberalen Partei einzufangen. Wir warnen deshalb die Bauern, sich von der liberalen Partei irreführen zu lassen. Man scheint Furcht zu haben, es konnten segensreichwirkende Raiffeisenkassen gegründet werden. Dringend notwendig wären sie, um die Bauern wirtschaftlich mehr selbständig zu machen. Vielleicht kommt es noch einmal dazu, wenn sich die Bauern mit dein Gespenst des Klerikalismus nicht mehr wie die Kinder mit dein Wauwau werden schrecken lassen. Die liberalen Phrasen vom klerikalen Schreckgespenst sind bei den Bauern in den übrigen Ländern bereits ein überwundener Standpunkt. Ein Beweis dieser Emanzipation sind die herrlichen Siege der Christlichsozialen, die zur Standard-Partei des neuen Parlamentes geworden sind, in dem die christlichsoziale Führung die überwiegende Majorität, in welcher sich auch die aufrichtig freisinnigen Parteien befinden, akzeptiert hat. Es wird auch in Gottschee einmal die Zeit kommen, und sie ist vielleicht gar nicht so ferne, wo der Bauer die hohlen liberalen Phrasen durchschauen und am liberalen Köder nicht mehr anbeißen wird. Auch der Gottscheer Bauer wird nicht immer rückständig bleiben, sondern fortschreiten zur Erkenntnis und wirtschaftlichen Politik der christlichsozialen Bauernschaft in den übrigen Ländern. — (Die Sammelgelder für die Abbrändler in Otterbach) wurden am 21. Juli verteilt. Es erhielten Johann Verderber 800 K, Johann Petfchaner und Matthias Jaklitfch je 500 K; für Maria Lackner wurden 100 K bestimmt, von dieser aber nicht angenommen, weswegen dieser Betrag noch den anderen Abbrändlern zuerkannt werden dürfte. — (Zulassung zur Postamtspraxis.) Die k. k. Postdirektion in Triest hat dein pensionierten, dahier ansässigen Gendar-meriepostensührer Herrn August Aber die Bewilligung erteilt, vom 1. August an beim Postamte Obermösel als Praktikant eintreten zu dürfen. — (Zur Notiz Sonnenwend) in den „Nachrichten" erlauben wir uns der Meinung und Überzeugung zu sein, daß das in weitem Bogen von einer Anhöhe stattsindende Hiuauswersen von fetter-flimmernden Holzscheiben am Sonnwendfeste vom Volke nicht „ grüßen", sondern „krießett" genannt wird. Das Wort „kriefjen" stammt vom slovenifchen kres oder kries im Dialekte, was aus deutsch Sonn-wendfetter heißt. Htteröach. (Todesfall.) Es starb dahier Maria Verderber vulgo Alten Mikelsch Nr. 10, eine allgemein als brave Frau geachtete Bäuerin, an einem Herzleiden, nachdem sie erst vor kurzem entbunden hatte. Genannte war erst 32 Jahre alt. Vieg. (Rote Schmerzen.) Die schwächste Seite unserer Roten ist, daß sie den Schmerz nicht verbergen können, wenn ihnen hie und da ein Sechserl entgeht. Schon die seinerzeitigen Tannenbäumchen und Kränze sollen sich nicht besonders gelohnt haben. Jetzt aber gar die Primiz! Schon in zwei Nummern jammert der rote Schreiber im Lügenblattl, daß dieselbe nicht zu Hause gefeiert wurde. Schuld daran ist der Psttrrueroefer und die Gottscheer Geistlichkeit, die zur Feierlichkeit nicht erscheinen wollte. Kirchliche Feierlichkeiten, so fährt der Schreiber fort, sind nicht da, um klerikalen Wirten Gäste zuzutraben. Darauf möchten wir erwidern, daß kirchliche Feste am allerwenigsten für rote Wirte gefeiert werden. Übrigens, wenn der rote Schreiber am 29. Juni seiner Christenpflicht nachgekommen wäre, so hätte er auch hören müssen, daß der Psarrvemeftr dem Primizianten Kirche und Pfarrhof zur vollen Verfügung angeboten hat, also zu größerem bereit war, als er verpflichtet gewesen wäre. Daß ein Roter, der schon wettert, wenn ihm ein fürstlicher Anspntz nichts einträgt, sich bei einem entgangenen Hunderter hinter den Ohren kratzt, wer kann's ihm verargen! Wir wissen aber einen Rat: Nach dein berühmten Muster von Dr. Moritz Karuitschig ein Hans einem Slovenen verkaufen, trägt den dreifachen Prüniznutzen ein. Das tun wir ja sonst, nicht wahr? Heil Südmark! Wrauerr. (Einige unserer Landsleute,) die in Wien ansässig sind, find auf kurze Zeit in die Heimat auf Erholung gekommen. Wie wundern sich unsere Roten, wenn sie von diesen Männern hören, sie hätten bei der Wahl entschieden zur Partei des Bürgermeisters Dr. Lueger gehalten. Wie wir hören, hat Dr. Lueger im Reichsrat beantragt, der Staat solle 100 Millionen Kronen für die Altersversorgung der Bauern usw. hergeben. Wirklich ein Mann mit dem Herzen am rechten Fleck, dieser Lueger! Nächstesmal halten wir noch fester ztt ihm. Höergras. (Gemeinde Vorstands wähl.) Bei der am 9. Juli vorgenoininenen Wahl des Gemeindevorstandes für die Ortsgemeinde Obergras wurden Franz Lipowitz ans Obergras zum Gemeindevorsteher, Ignaz Miklitsch ans Obergras, Hans Lackner ans Obergras und Jakob Kordisch aus Mittergras zu Gemeinderäten gewählt. Äl'töacher. (Zum Obmanne des Ortsschulrates) wurde in der Sitzung vom 19. Juli der stramme, christlichsoziale Herr Franz Hutter aus Riegel gewählt. Dem Lehrer scheint die Wahl nicht gefallen zu haben; dem Weinen nahe erklärte der Arme, die Schreibereien für den Ortsschulrat nicht mehr besorgen zu wollen, weil ihm der Ortsschulrat feindlich gesinnt sei. Diese Rache ist ebenso kleinlich wie lächerlich. Ileul'ag. (Einweihung.) Anläßlich der Einweihung seiner Mühle hat Herr Franz Fink von Neulag fast die ganze Pfarre zu Gaste geladen. Am Nachmittage des 31. Juli versammelten sich in seinem prachtvollen Garten weit über hundert Gäste. Die Mühle mahlt prächtig, die Wassermühlen an der Gurk bleiben weit zurück. Allgemein wurde die Sauberkeit in der Mühle gelobt. Herr Fink gedenkt im Frühling noch ein Sägewerk zu errichten. Aüchel fiei Wessel'tak. (Erwiderung einer Erwiderung.) Unser Bericht über das Schadenfeuer vom 7. v. M. verursachte bei unserer „roten" Sippschaft keine geringe Aufregung und Verlegenheit. Die Folge war eine vom Feuerwehrhauptmann Matth. Jaklitfch, der am betreffenden Tage gar nicht daheim war, Unterzeichnete Erwiderung in den berüchtigten „Gottscheer Nachrichten", deren Inhalt wieder einmal den Beweis liefert, daß unsere „Genossen" das Lügen und Verdrehen heraus haben, wie etwa manche Schnapsbrenner das Schnapsfälschen. Zunächst behauptet Jaklitfch, daß die Besitzer Karl Rom, Josef Rom und Josef Meditz im Garten des letzteren sich aufgehalten hätten, und läßt dann zwischen den Zeilen merken, als hätten die Genannten kaum auf den Ausbruch des Feuers ge-. wartet, um ihre Heldentat glänzen zn laffen. Tatsächlich saßen die Besitzer Karl Rom und Joses Meditz in der Wohnstube und nicht im Garten des letzteren, und eilten ans den Ruf „Feuer!" zur Brandstätte, woselbst sie mit dein eben dort angekommenen Josef Rom sofort die Löschnktion Begannen. Eine volle Viertel- »unde mochten die drei recht fleißig an der Dämpfung des Brandes gearbeitet haben — was sogar der „rote" Leonhard Meditz bestätigt hat, als erst die Spritze, gezogen von der Bewohnerschaft und nur einem einzigen Wehrmanne, anlangte, während die beiden ändern Wehrmänner erst später auf dem Branbplatze erschienen. Die übrigen Wehrmänner schafften zunächst die Habseligkeiten aus ihren Häusern an einen sicheren Ort und kamen erst, nachdem die Gefahr schon vorüber war, in Zivilkleidern auf die Brandstätte. Mit unserer Bemerkung über Ihren Galawagen wollten wir Ihnen, lieber Herr Matthias, nur angedeutet haben, daß es hoch an der Zeit wäre, sich auch einmal einen Wirtschaftswagen anzuschaffen, damit Sie im Bedarfsfälle nicht immer zu ändern Leuten auf Borg zu kommen brauchten. Sie schreiben weiter: „Der Hauptmannstelltreter, er hat seine Pflicht als Feuerwehrmann vollauf erfüllt." Wir antworten: Der Hauptmannstelltreter ja, der Hauptmannstellvertreter nein. Sonderbar! Es spricht mitunter selbst Jaklitsch die WahrheiG--freilich aus Versehen nur! Der Hauptmannstelltreter — wie Sie Ihren Herrn Kollegen I. M. zu nennen belieben — habe im Gasthause, wo Freibier verabreicht wurde, keines genossen. Wer lacht da nicht? Wir wollen Ihnen das Geheimnis verraten, daß Ihr Herr Kollege gerade am betreffenden Tage die „Schwarzen" um Freibier angegangen ist. Weiter wird vorgebracht, daß des Ortsvorstehers Tochter eine der eifrigsten Wasserträgerinnen gewesen sei/ was Zeugen nach dutzenden bestätigen. Nur ein süßer Traum kann Ihnen, Herr Jaklitsch, die Tochter des Ortsvorstehers als eifrigste Wasserträgerin vorgegaukelt haben. Zur Anflegelung, daß wir uns künftighin ein oder zwei Paar Brillen aufsetzen sollen, erwidern wir aus Dankbarkeit mit dem wohlmeinenden Rate: Herr Jaklitsch möge sich in absehbarer Zeit ein oder zwei Paar Ohrklemmen zur Erweiterung seines Gehörganges anschaffen, damit er die von seinen Anhängern geführten Gespräche deutlich vernehme und sie in seinem Sprachrohr, den „Gottscheer Nachrichten", wahrheitsgetreu der Öffentlichkeit übergebe. „Aber mit dem Boten verliere ich in Hinkunft kein Wörtlein mehr", meint Matth. Jaklitsch am Schluffe seiner Erwiderung etwas kleinlaut. Hast auch Recht, Herr Matthias, denn sonst würde er Dir noch, ganz gehörig die Leviten lesen. Die christlichsozialen Bauernbündler. Merlei. Iichte, Laune und Buche bei Gewittern. Prof. P. Franz Schwab schreibt in einem Programmaussatz des Gymnasiums zu Kremsmünster (1907) u. a. folgendes: „Man kann mit vollem Rechte die vielen und hohen Bergspitzen und die Wipfel hoher Wälder als Blitzableiter betrachten, weil man vorzüglich in den höchsten Waldregionen die größeren Fichten und Tannen meist vom Blitze getroffen "ober zerschmettert findet. Hingegen wird man unter den Millionen Buchen, die es hier (Grünau in Oberösterreich) gibt, vergeblich eine suchen, die vom Blitze berührt oder beschädigt worden wäre. Der Ritter Sinne und nach ihm auch andere Naturforscher haben schon die Bemerkung gemacht, daß der Blitz nie in einen Buchenstamm einschlage. Daß dies in Buchenwaldungen wie in der hiesigen Gegend (Grünau), die mit Nadelholz gemischt sind, seine Richtigkeit habe, ist durch die Erfahrung bewiesen und kann auch leicht nach den Grundsätzen der Physik erklärt werden, weil die Nadelholzbäume wegen ihrer harzigen Säfte ein großes elektrisches Vermögen besitzen, welches dem flüssigen Teile der Buche ganz zu mangeln scheint. Ob aber auch jene Waldungen, in denen man keine Nadelholzbäume findet, vollkommen vom Blitze verschont bleiben, will der Verfasser nicht verbürgen, weil er noch keine Gelegenheit gehabt hat, genaue Beobachtungen zu machen." A m t l i ch e s. Stellenausschreiönngen. An der k. k. Fachschule für Tischlerei in Gottschee gelangt mit Beginn des Schuljahres 1907/08 eine neue Lehrstelle der zehnten Rangsklasse für die theoretischen Fächer an der Tages- und Fortbildungsschule zur Besetzung. Die an das k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht zu richtenden Gesuche sind bis 15. August bei der Direktion der Fachschule emzubrmgen. Beim k. k. Bezirksgerichte in Gottschee ist eine Kanzleioberoffizialstelle in Erledigung gekommen. Gesuche um dieselbe sind längstens bis 31. August im vorgeschriebenen Wege beim k. k. Kreisgerichts-Präsidium in Rudolfswert einzubringen. Bei einmaliger Einschaltung kostet die viergesxaltene Lleindruckzeile oder deren Kaum lO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes z«hr wird eine zehnxrozentige, bei solchen durch das ganze Jahr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewahrt. Anzeigen. Perein der Deutschen a. ßottscbee in Wien. Sitz: X Mords Restauration „Zum roten Igel I., Alörechtsptah Ar. 2. Zusammenkunft: Jeden ersten Sonntag im Monate. u Billige böhmische Bettfedern! 5 KilofTiene-geschlissene K 9 60, bessere K 12, weiße daunen-weiche geschlissene18 und K 24, schneeweiße daunenweiche geschlissene K 30 und K 36. Versand franko per Nachnahme. Umtausch und Rücknahme gegen Portovergütung gestattet. 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