cv» ^ ^t75 Piänumer«tl on»pl«<«: Im «ompt°»» ganzj. <^^^'^. /-» <^ r^_ I nserti on« geb ll»: Für ll«»ne »nlelale »!» ,u ^ l7»<7> >« Ni* 1 )>3 st. ". ha'bl, n. k. 50. Ml die Zustelluns, !'.« H.^. ^^eilNN ^ Anl^tsl l ^""" "^" '"^"° p" >^"t « ^ ' b«< «""" 1 «f>4 Amtlicher Theil. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchst unterzeichnetem Diplome dem Tabakfabriks-Oberinspector in Pension Aloi« Kratky als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Classe in Ge-mäßheit der Ordensstatuten den Nitterstand allergnä-digst zu verleihen geruht. Se. t. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 2. August d. I. den Landtags-Abgeordueten Karl Grafen Belrupt zum Landeshauptmanne im Lande Vorarlberg und den Landtags«Abgeordneten Adolph Nhomberg zu dessen Stellvertreter in der Leitung des Landtages allergnä-d'gft zu ernennen geruht. Taaffe m. p. Nichtamtlicher Theil. Die Kaiser-Zusammenkunft in Ischl. Wie seit geraumer Zeit ist auch gegenwärtig der amuthige Ort des innerösterreichischen Mprnlanbrs, der alljährlich die kaiserliche Familie in seiner Mitte zu sehen das Glück hat, Zeuge der freundschaftlichen und herzlichen Begegnung der beiden Monarchen von Deutschland und Oesterreich-Ungarn. Die öffentliche Meinung beider Reiche hat sich gewöhnt, dm Besuch Kaiser Wilhelms in die Reihe der wie in festgestellter Ordnung vorübergleitenden Sommerereignisfe aufzu, nehmen. Allein die Gewöhnung vermochte die Eindrücke der Thatsache keineswegs abzustumpfen. Ein stailes Gefühl, dass die Freundschaft der beiden Herrscher Ausdruck und Symbol der Freundschaft ihrer Staaten, dass sie sich persönlich wie nach der Seite der Sache hin als ein besonderes Verhaltui« aus den europäischen Regenten- und Völkerbeziehutigen hervor« hebe, bricht sich immer wieder Bahn. Man sucht nicht nach actuellen Erklärungen dieser Begegnungen und man erkennt ihl,en leine unmittelbaren Conscquenzen zu. Man betrachtet sie als ein natürliches, durchaus selbstverständliches Ergebnis der ineinander geflochtenen politischen Entwicklung beider Reiche, und wenn ge. yobene Empfindungen dankbarer und patriotischer Im-pulse das Eteignis begleiten, so ist es, weil sich in demselben jene engen Bande gewissermaßm zu einem Knoten zu velflechlen und abzuschließen scheinen, welche Oesterreich Ungarn und Deutschland fest und untrennbar umschlingen. Es ist oft hervorgehoben worden, wie wenig es kiii'stlicher Mittel b.durfte, um unsere Freundschaft mit Deutschland zu starkem Wachsthum gedeihen zu lassen. Die Ehren der geistigen Führung mögen den Staatsmännern unverkürzt bleiben, welche die Nothwendigkeit und die Bedeutung einrr Zusammenschliehung beider Reiche für das eigene Wohl derselben wie für die Wohlfahrt und die Zukunft des europäischen Continents sicheren Blickes erkannt haben. Aber das Voll-biingen war lein Wrrk der Einzelnen. Man da,f es gerade um deswillen sagen, weil es eine Bürgschaft des Geschaffenen ist und ein Unterpfand, dass der Wille des Cabinets in dem Willen der Völker seinen Ankergrund gefunden hat. Wenn jemals von einem großen politischen und geschichtlichen Verhältnisse behauptet werden dürfte, dass es auf den liefen Grundlagen gegenseitiger Bedürfnisse und Interessen, gemeiu-samer Bestrebungen und Zielpunkte, ungezählter Be-rlihnmgspunkte in Sprache und Sitte, in allen Leblns, äuherungen der Cnlturentwicklung, auf den tiefen Grundlagen einer fast allseitigen geistigen Volktver-wandtschust entstanden ist. so darf dies von dem Bund» nisfe zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn gesagt werden. Wenn jemals einem derartigen Verhältnisse alle Bedingungen der Dauer und der wachsenden Consolidielung zuerkannt werden mussten, so war es bei dieser Allianz der Fall, die, in schwierigen Lagen geschaffen, immer weitere Gevicte zu beherrschen be. gönnen und sich endlich als einer der stintsten Factoren in das polili'che System Europas eingefügt hat. Unterzieht man die allgemeine Situation des Augenblickes einer Prüfung, so wird mon kaum in irgend einer Richtung ein System ernsterer Beunruhi-gung erblicken können. Das Scheitern der Londoner Conferenz ist in erster Linie eine Unbequemlichkeit für Eiinland und in zweiler Linie vielleicht eine Unbequem->chle,t für Frankreich. Allein die Erörterung halte sich W sehr zwischen diesen beiden Mächten zugespitzt, dass Europa ln seiner Gesammtheit eine gewissermaßen außerhalb der streitenden Theile befindliche Stellung emzunehmen vermochte. Die Controvetse wird sich voraussichtlich zunächst zwischen Paris und London be-wegen. Dle egyptische Frage hat sich unleugbar verwickelt, allem sie lst noch leine Verwicklung gewmden. Im übnaen breitet sich verhältnismäßiae Ruhe über den Continent. Die Bewegungen, welche von Zeit zu Zeit auf dem vulcanischen Boden der Ballanhalbinsel auszuckln, haben nirgendwo eine gefahrdrohende Gestalt angenommen. Der serbo-bulgarische Conflict ist auf dem Wege friedlicher Schlichtung. Die inneren Krisen Bulgariens erscheinen wenigstens im Augenblicke zum Stillstande gebracht. In Serbien haben sich in den letzten Monaten Ereignisfe vollzogen, die nicht nur mit einer in hohem Grade befriedigenden Stärkung des monarchischen und dynastischen Principes und der königlichen Autorität, sondern auch mit der Herstellung voller Harmonie zwischen der Nation und der Volksvertretung gleichbedeutend sind. Unmittelbare Anhaltpunkte zu einem concrete« Ideenaustausche zwischen den beiden Monarchen, welche, erfüllt von den Gesinnungen inniger Freundschaft und Sympathie, ihre Hände ineinander legten, sind mithin schwerlich vorhanden. Nichtsdestoweniger wird die politische Welt mit voller Genugthuung aus ihre Zu» sammentunft blicken. Der allgemeine Friede ist nicht in Frage gestellt. Aber damit ist nicht gesagt, dass ihm sorglos die Stützen entzogen werden dürsten, die seine Erhaltung und Befestigung gesichert haben. Das Bündnis der beiden europäischen Centralmächt', welche selbst keinen Anspruch erheben, selbst alle Regungen des Ehrgeizes und der Begehrlichkeit in sich unterdrückt haben, musste nothwendig alle beharrenden und conseivativen Kräfte Europas um sich gruppieren. In seiner moralischen Nttraclionskraft nach außen liegt ein wesentlicher Theil seiner allgemeinen politischen Bedeutung. Es bedarf keines Beweises, dass sich diese Bedeutung mit einer Lockerung, ja selbst mit einer nur flüchtigen Erkaltung dieser Beziehungen wesentlich abschwächen wüide. Weder Oesterreich.Uliyarn noch Deutschland könnten für sich allein den Aufgaben ent-fprechen, die in dieser Richtung vom Standpunkte der univerfalen Friedensinleressen aus zu erfüllen sind. Wenn es gelungen ist, Europa den Frieden zu erhallen , ja selbst gewisse Bürgschaften gegen eine im-minente Störung desselben zu schaffen, so ist dies wesentlich darauf zurückzuführen, dass Oesterreich. Ungarn und Deutschland gewissermaßen als eine geschlossene politische Einheit in die Arena des Tages-streites getreten sind. Auch der gegenwärtige Besuch des Kaisers Wilhelm darf als eines der Wahrzeichen dieser ge. festeten Thalsache betrachtet werden. Obwohl nicht vom Standpunkte einer großen politischen Haupt- und Staatsaction zu beurtheilen, ist er doch ebensowenig der inhaltslose Act bloßer Courtoisie. Er erscheint vielmehr als der ebenso herzlich gegebene als mit Feuilleton. In der Region des ewigen GiseS. Seit jener Zeit, als Franklin und seine Genossen chrem Forschereifer zum Opfer gefallen, ist aus der Umgebung des Nordpols kein« fo wichtige, keiue so traurige und leidensvolle Nachricht zu uns gedrungen. Wie sie diesertage der Telegraph von St. Johns herübergebracht hat. Von den 25 Mitgliedern der Greelv-schen Expedition sind 1? den unerhörten Entbehrungen erlegen. Nur acht sind nach dreijährigem Aufenthalle im Norden gerettet worden; sie überbringen die Nach. richt, dass einige von ihnen bis zu 83" 44' tiörd-licher Breite vorgedrungen, das heißt dem Nordpol Näher gekommen seien als irgend jemand vorher. Die Greely'sche Expedition war ein Glied in jener Kette von gleichartigen Unternehmungen, welche behufs Meteorologischer Beobachtungen die beiden Pole mit VeobachtungKstationrll umspannen sollten. Gemäß dem 'nternationalen Abkomme» hätte die Greely'sche Expo dltion erst 1882 aufbrechen sollen, die Amerikaner aber zogen es vor, sie schon 1881 auszusenden, vor. zugsweise deshalb, weil sie thatsächlich daran dachten, ^n dem zum Beobachtungsort gewühlten Punkte — "iscovery.Hafen, an der Lady Franklins-Bai, östlich vou Grönland — ständig eine meteorologische Station zu unterhalten. Vi ^ Greely'jche Expedition verließ Newyorl zu Ma«Nll. I"li i8g^ und zwar auf dem Schiffe „Pro-l"« -Am 1l. Uugust wurde sie im Discovery.Hafeu M°nde». Dieser Ort. obwohl bloß noch 9 Breite-s< « « «"" Nordpol entfern,, galt doch für sehr ailn-''» ausgewählt, weil eineslheils ganz in der Nähe ein Steinkohlenlager offen zutage trat und weil zwei. ten« ansehnliche Herden von Moschus-Ochsen dort be« merkt worden waren. Den Namen Discovery-Hasen halte der O>t erhalten, weil im Verlaufe der unter Sir George Nares stehenden englischen Nordpol-Expedition von 1875 bis 187« das Schiff „Disco-ve»y" dort mit aller Bequemlichkeit überwintert halle. Noch ehe der „Proteus" wieder absegelte, wurden für die Mitglieder der Greely'schen Expedition eine An-zahl zweckentsprechender Gebäude errichtet, denen man zu Ehren eines amerikanischen Senators den Namen „Fort Conger" gab. Die Vorräthe, welche der „Pro. teus" zurücklieh, waren sehr reichlich bemessen und von bester Beschaffenheit; auch gelang es schon während der nächsten Tage. ihnen das Fleisch von vierzehn frisch getödteten Moschus-Ochsen hinzuzufügen. All Brennmaterial waren trotz des oben erwähnten Stein« kohlenlagers nicht weniger als 140 Tonnen Kohlen zurückgelassen worden. Sonnt war für die Forscher, so gut dies eben angieng, vorgrsorgt worden; als man aber im Verlaufe eines Jahres weder durch Eskimos noch durch Walfischfa'liger Nachricht von ihnen erhirlt, wurde schon im Sommer 1882 der Dampfer «Neptun" zu ihrer Neuverprovianlierung abgesandt. Dieses Sch'ff aber hatte mit solch ungünstigen Eisverhältmssen zu kämpfen, dass es clwa 100 Seemeilen südlich von der Lady. Franklins-Bai den Rückweg antreten musste. Nicht besser ergieng es den widen im Sommer 1883 abgesandten Schiffen „Proteus" und „Jantic". Der ..Proteus" wurde bei der Emfahrt in den Smith-Snnd Von Eismassen zermalmt und der „Aantic" lehrte mit der Mannschast der beiden Sch'ffe mwernchteler Sache Wieder zurück. Noch größere Anstrengungen wurden in diesem Jahre gemacht. Dem Capitän Schley, dem Befehl«. Haber der Rettungs-Expedition, wurde eine Flotte von d>ei Schiffen unterstellt, von denen die beiden Dampfer ..Thetis" und ..Bear" da« eigentliche Aussuchen be-sorgen. das ältere Schiff „Alert" dagegen als Vor-rathskammer dienen sollte. Die „Thetis" verließ Newyork am 1. Mai. nach-dem der ..Bear" schon sechs Tage vorher abgefahren war. Beide Schiffe erreichten Cap York, wo die Ein-fahrt in den Smlth-Sund beginnt, erst am 18. Juni. Das weitere Vordringen war ein unablässiger Kampf mit scheinbar uupassicrbaren Eismassen. Auf Strecken von vielen hundert Seemeilen haben die Schiffe sich durch Eismasfen von über sechs Fuß Dicke hindurch, gezwei'stt. Aber leine noch so geringfügig? Gelegenheit, nordwärts vorzudringen, wurde auheracht gelassen. Leider waren d,e Eisverhällniss,! ungünstiger, der Sommer war später und der Winter war strenger gewesen, als jemals während der letzten zwanzig Jahre. Am 21. Juni, um 9 Uhr abends, wurden die wenigen überlebenden Mitglieder der Gieely'schen Expedition aufgefunden, eine Verzögerung von auch nur vierundzwanzig oder achtundvierzig Stunden würde auch diesen wenigen den Tod grbracht haben. Freitag morgens, kurz vor Mittag, ist Cupitän Schley mit den Geretteten zu St. Johns aus New-Foundland em- ^°Die Schicksale der Groschen ElP^.'o" """ folgende: « zusliclgelasfenen Le- Obwohl die vom .P^"^//« ^efs"' """". bensmillel. wie c>be» bemerl^ ^^ ^ über Ml so beaannen sie doch ^ ^t«ln bemächtigte sich der Iah""/""pp z" "^ch dc" Sommer 1883 zu Ende Ang^^ gebracht zu haben, der Laibacher Zeitung Nr. 182 15N« 8. Aussust 1884. voller Herzlichkeit erwiderte Ausdruck jener realen Entwicklung beider Reiche, die den Empfindungen der Souveräne auch die Empfindungen der Völker hinzu» gelugt und ein höheres Bündnis aufgerichtet hat, als ein Bündnis der Interessen und Bedürfnisse, nämlich ein Bündnis der Ueberzeugungen und der Gesinnung. In diesem Sinne haben die Völker Oesterreichs stets den erlauchten Gast ihres kaiserlichen Herrn auf öfter» leichischem Voden begrüßt und in diesem Sinne brin« gen sie dem greisen Monarchen auch jetzt dankbar und freudig die Huldigungen dar, auf welche er als der treuefte Freund und Bundesgenosse Oesterreich«Ungarns Anspruch erbeben darf. Zeitungsschau. Die Kaiserbegegnung inIschl bildet heute den hervorragendsten Gegenstand der journal'stischen Discussion. Die Neue freie Presse hebt hei vor, dass sich aus den Ereignissen der letzten zwei Jahrzehnte für Deutschland uud Oesterreich.Ungarn «als wertvollster Besitz die Freundschaft und Bundes» genossenschaft herausgestaltet hat, deren äußerer und stets mit lebhafter Sympathie begrüßter Ausdruck die alljährliche Begegnung der beiden Monarchen ist." — Das Neue Wiener Tagblatt fagt: „Neu ge« kräftigt durch die Cur in Gastein, trifft der greise Kaiser von Deutschland in Ischl ein, wo seiner der herzlichste Empfang von Seite des kaiserlichen Hofes wartet." — Die Morgenpost bemerkt: ..Europa sieht in der alljährlich wiederkehrenden Begegnung der beiden Monarchen den Beweis für das andauernd innige Bündnis, welches zwischen unserer Monarchie und Deutschland besteht, und erkennt hierin die sicherste Gewähr für den Frieden des Weltlheiles." — Die Wiener allgemeine Zeitung äußert sich fo» gendermaßen: «Heute treffen die beiden verbündeten Kaiser in Ischl zusammen. Die Bevölkerung Salz« burgs, welche dem Kaiser Wilhelm bei seiner Ankunft aus Gastein einen sympathischen Empfang bereitete, hat damit im Namen des ganzen österreichischen Volkes gesprochen, das die von den Monarchen ge« schlossene Allianz freudig und rückhaltslos ralificiert hat." — Das Extrablatt schreibt: «Wie alljähr, lich, blicken die Völker Oesterreichs und alle fried» liebenden Nationen mit froher Genugthuung auf den innigen Verkehr der beiden Monarchen und erkennt alle Welt in dem Zurschautreten des stetig sich festi« genden Freundschaftsbundes der beiden Herrscher-geschlechter die erpiobte Bürgschaft einer friedlichen Entwicklung und Pflege der gemeinsamen Völker« Interessen." Auch die Blätter des deutschen Reiches sprechen sich in gleichem Sinne aus. So schreibt die Neue preußische Zeitung: «Die Völker der beiden Reiche haben die deutsch-österreichische Allianz von jeher mit Freuden begrüßt; sie feiern in jedem Jahre und auch diesmal wieder die Begegnung ihrer geliebten Herrscher als ein frieden- und glückverheißendes Er. eignis. Nach außen hin aber ist die Kaiser«Zusammen-kunft ein Zeichen, dass die machtvolle Verbindung der zwei Kaiserreiche Mittel'Europa« eine dauernde und unzerstörbare ist." — Mit Recht erblickt — so lesen wir in der Sch lesischen Zeitung — alle Welt in der Ischler Zusammenkunft einen erneuerten Beweis für die ungetrübte Fortdauer des deutsch'österreichischen Bündnisses, und alle Völker der beiden Monarchien nehmen jeden derartigen Beweis mit der freudigsten Sympathie auf." — Die Münchner Allgemeine Zeit ung hebt hervor, dass die Begegnung der beiden Monarchen nachgerade zu einer Regel geworden sei. Aber gerade in ihrer Regelmäßigkeit liege ihre außer« ordentliche Bedeutung. „Beweist die Zusammenkunft — schreibt das genannte Blatt — an sich, dass das deutsch'öster>eichischi' Friedensbllndnis nach wie vor in ungeschwächter Kraft fortbesteht, so geht aus der alljährlichen Wiederholung der Zusammenkunft hervor, dass es sich zwischen den beiden Kaisermächten nicht allein um eine vernunftgemäße Allianz handelt, nnlHe durch eine abermalige Begegnung der Herrscher besiegelt wird, sondern dass auch zwischen den Monarchen und den Höfen eine Herzensallianz besteht, die dieselben immer wieder zusammenführt." Inland. (Die Monarchenbegegnung in Ischl.) Die öffentliche Aufme'kjamkeit wendet sich in erster Linie dem reizenden Badeorte Ijchl zu, woselbst die beiden mächtigen, durch feste Bande der Frmndschaft und der Sympathie enge miteinander verbundenen Herrscher von Oesterreich »Ungarn und Deutschland einander zu neuerlicher Bekräftigung ihres innigen Bundes die Hand reichten. Seit Jahren gewohnt, in dieser regelmäßig wiederkehrenden Zusammenkunft der beiden Potentaten ein bedeutsames Unterpfand des Friedens zu erblicken, begrüßen die Völker Oesterreich-Ungarns auch diesmal die Zusammenkunft ihres er» habenen Monarchen mit dem befreundeten Herrscher des deutschen Reiches mit aufrichtiger Freude und herzlichsten Segenswünschen. Die Ueberzeugung ist eine allgemeine, dass das feste Band, welches die beiden Herrfcherhäuser von Oesterreich»Ungarn und Dlutsch« land umschlingt, nicht bloß den beiderseitigen Völkern, sondern ganz Europa zum Heile gereicht. (Vorarlberg.) In der letzten Sitzung des Vorarlberger Landes'Ausschusses wurden unter anderem folgende Mittheilungen gemacht: Eine Eröffnung der l. k. Slatthalterei, dass Se. Majestät der Kaiser dem vom Vorarlberger Landtage beschlossenen Gesetz« enlwU'fe betreffs Abänderung des § 15 der Gemeinde-Wahlordnung die Allerhöchste Sanction nicht ertheilt haben; eine Statthalters. Eröffnung, betreffend die Uebergabe der vom k. t. Ministerium veranlaselen Vor» arbeiten zur Reform des Verfachbuches und Durch, führung der HypothekeN'ErneuetUng, endlich ein Erlass des Ackerbauministeriums über die Durchführung der Reichsgesetze zur Förderung der Landescullur auf dem Gebiete des Wasserbaues und betreffs Vorkehrungen zur unschädlichen Ableitung der Eebirgswässer. (Ungarn.) Für die Nnsiedlung der repatriierten Csängo-Maayaren entwickeln die Behörden eine unermüdliche Thätigkeit. Den Gyoroker Csä„go-Colonisten wird in den nächsten Tagen unentgeltlich Bauholz ausgefolgt, welches für 126 Wohnhäuser berechnet ist. Die Csüügos werden aufgefordert, mit dem Baue ihrer Wohnhäuser sofort zu bginnen, da diejenigen, die kein Wohnhaus bauen wollen, als Landstreicher betrachtet werden. Damit jedoch die Colonisten wäh< rend der Bauperiode an nichts Mangel leiden, wird für dieselben ein Diurnum seitens des Aerars flüssig gemacht, welches wie bisher auch später nach Thun-lichkeit sorgen wird. Die Gründe, welche unter dle Colonisten vertheilt werden, waren bisher verpachtet, doch wurden die Verträge im vorigen Jahre gelÜn-digt. Durch Intervention der Beamten willigten die Pächter ein, dass die neuen Besitzer schon jchl mit der Bebauung der Felder beginnen können, obwohl der Pachtvertrag erst Ende Oktober ablaufen würde. Ausland. (Im französischen Mini st errathe) theilte vorgestern Jules Ferry Telegramme aus China mit, denen zufolge die Verhandlungen einen nicht ungünstigen Verlauf zu nehmen scheinen. Die Antwort Ferrys auf die letzte Depesche Chinas soll heute in Peking eintreffen. Einigermaßen im Widersprüche mit dieser Meldung steht jedoch die vom „Siücle" mit« getheilte Thatsache, wonach die Flolte Courbets auf der Insel Formosa gelandet sei und sich des Hafens und der Bergwerke von Kelung bemächtigt habe. Falls sich diese letztere Nachricht bestätigen sollte, danll würde dies den offenen Bruch mit China bedeuten. (Aus Antwerpen) wird eine ernste Bewegung gegen die neuen Schulgesetze signalisiert. Die mit den Neuerungen d^s katholisch-conservativen Cabinets unzufriedenen Liberalen Anlwerpcns scheinen ill dem dortigen Municipalrath einen Förderer ihrer Wünsche zu erblicken. Eine sehr erregte Menge ulll-drängte das Stadthaus und rief nach dem Bürgermeister, der das Volk der gegenseitigen Harmonie in gedachter Frage versicherte, die Unterstützung des Municipalrathes zusicherte, aber auch zur Ruhe mahnte. Vor der Wohnung des Gouverneurs kam es zu Demonstrationen. Auch in anderen Städten regt es sich in diesem Sinne, und mehrfach wird a»f liberaler Seite als Parole ,Kammerausiösung" ausgegeben. (Die egyptische Politik der britische" Regierung) nimmt jetzt, nach dem Scheitern dec Conferenz, das dem Cabinet nicht unerwünscht ge-kommen zu sein scheint, täglich bestimmtere Gestaltung an. Die Entsendung Lord Northbrooks als „Ober-commissarius" nach Egypten ist der erste Schritt, den England unternommen hat, um die egyplischen Wirren einigermaßen zu klären. Lord Northbrook hat seine Mission direct von der Königin, bedarf als Cabinets-mitglieb keiner speciellen Instructionen uud kann s«H sowohl mit finanziellen Fragen als mit Fragen der inneren Verwaltung Egyptens besassen. Sobald er Bericht über die Lage erstattet haben wird, sollen definitive Maßnahmen getroffen werden. Der von Gladstone verlangte principielle Credit von 300000 Pfund für die Eventualität einer Expedition zur Rettung Gordons ist bereits vom Unterhause genehmigt worden; genau soll die Sumlm erst fixiert werden, wenn diese Eventualität naher tritt. Vorläufig soll sich — nach Berichten aus Egypten — Gordon recht tapfer seiner Haut wehren. (Aus Alexandrien) kommt der ..Pol. Corr." die Mittheilung zu, dass das englische Intelligence Departement nunmehr überzeugende Beweise gewönne« hat, dass die von demselben bestellten einheimischen Kundschafter sich eines fchimpflichen Missbrauches insofern schuldig machen, als sie, um möglichst lange in! verzweiflungsvolle Gedanke, dass es bei den ungün« stigen Elsverhällnissen überhaupt keinem Schiffe ge> lingtn werde, bis zu ihrer Station vorzudringen. Somit beschlossen sie, den Versuch zu machen, mit Hilfe ihrer Boote eine der dänischen Nnsiedlungen an der Westlüste Grönlands zu erreichen. Am 9. August 1883 verliehen sie da« unter 81° 44' nördlicher Breite gelegene Fort Conger, in dem sie, frei von Krank» heilen, zwei Jahre hindurch verhältnismäßig glücklich und bequem gelebt hatten. Am 29. September befan. den sich die 25 Rettungsuchenden bci Band Inlet, d. h. 70 Seemeilen südlich von Fort Conger und dem Discooery.Hafen. Bis dahin war noch alles gut gegangen, nun aber begannen die unbeschreiblichsten Drangsale. Als man sich überzeugt hatte, dass es unmöglich sei, mit den Booten weiter vorzudringen und noch vor Ein. bruch des Winters die dänischen Ansiedlm'gen zu er» reichen, gab man die Boote auf und machte sich auf einem südwärts treibenden E'sfelde heimisch. Nach dreißig Taaen dieses unheimlichen Umhertreibens lan« delen die Nordpolfahrer bei Cap Sabine, welches unter 79" nördlicher Breite nicht sehr weit von der Einflchrt in den Sm'lh Sund liegt. Hier. bei Cap Sabine, haben nun die Geretteten Wie die inzwifchen Verstorbenen unter entsetzlichen Ent-b^hrungen in Schneehütten und von jenen läßlichen Lebensrnitteln gelebt, die sie mitgenommen oder ge. funden hatten. Die letzteren, nämlich die gefundenen Lebensmittel. waren theils von Sir George Nares im Jahre 1876 bei Payerhafen und Cap Isabella, theils 1872 von Veebe bei Cap Sabine zurückgelassen wor-den, theils auch rührten sie von dem Schiffbruche des „Proteus" her. Als aber alle diese Lebensmittel verbraucht waren, sah man sich auf Seehundsfell, das in Streifen geschnitten und gekocht worden war, auf ge, kochte Kleidungsstücke, einige Moose und jene Garneelen angewiesen, die man, sobald der Kräftezustand der Leute dies nur irgendwie gestaltete, aus dem Wasser herausfischte, nachdem man Löcher in das Eis geschlagen hatte. Der erste Todesfall ereignete sich am Neujahrs-tage. dann trat, trotzdem die Kräfte der Leute immer mehr abnahmen, eine längere Zwischenpause ein. Aber vom 5. April an wurden die durch Hunger und Entbehrungen hervorgerufenen Todesfälle immer häufiger; noch am 16. Juni starb als das sechzehnte Opfer Dr. Pavy. Die stahlharten, mit dem nördlichen Klima so sehr gut vertrauten Eskimos von Grönland erlagen diesen unerhörten Entbehrungen fast noch schneller alL die übrigen. Auch die Geretteten waren in einem beklagens-warten Zustande, und einer von ihnen, Sergeant Ellison, dem die beiden erfröre»?» Hände und beide Füße amputiert werden mussten, starb noch am 6len Juli, drei Tage nach der nothwendig gewordenen Operation. Die Kräfte der übrigen — Lieutenant Greely, vier Sergeanten, ein La^arethgehilfe und ein Freiwilliger — hoben sich indessen allmählich, und bn der Ankunft zu St. Johns war keiner von ihnen mehr in Lebensgefahr. Die beiden Dampfer «Th'tis" und «Bear" haben auch 12 Leichen an Void; die Leichen der fiwf übrigen Verstorbenen waren vor ih'km Begräbnii im E'se bei Cap Sabine in die See hinaus gefpült wor. den. Lieutenant Greely hat alle Aufzeichnungen und auch alle im Fon Conner gebrauchten Instrument? gerettet. __________ 6. »l. Jean Loup, der Irrfinnige von Mareille. Noman nach Emile Richebourg von Max von Weihenihurn. (94 Fortsetzung.) Im gleichen Augenblick ertönte aus dem Garten eine prächtige Baritonstimme herauf; sie sang ein stillt mungsvolles Lied, doch nur ein sehr scharfes Ohr würde erkannt haben, das« diese Stimme leicht vibrierte i« mühsam beherrschter Aufregung. Johanna horchte. Was waren das für Worle, welche an ihr Ohr drangen? „Seht, wie naclt die sseldcr stehen! Fühlt ihr nicht, wie eisig kalt Durch das Lhal die Winde wehen Mit vernichtender Gewalt? Wo wir tinzlich uns noch fanden, Aus der üppig grüncu Flur, Wo die Mädchen Kränze wanden, Scheint crstorben die Natur. Doch sie wird aufs ncne blühen, Diese sslur, d!e jcht so kahl. And're Rosen werden glühe», And'rc Veilchen doit im Thal. Alles kann der llcnz verjüngen, Was der Nordwind hat entlaubt, Nnr das lylück nicht wiederbringen, Das dem herzen ward geraubt. Lass uns, Lieb, drum fest dran halten, Als an unser höchstes Gut: i!ass' uns trau'n dem Schiclsalswalten Hoffnungsstarl, mit frohem Muth! Bei den eisten Worten schon war Johanna "' amlgsloS, horchend stehen geblirdm, wie sestaevam'' Auch Fidsle war ruhig geworden und lau!^ mit gespitzten Ohren auf den Gefang unter dem FeM» des jungen Mädchens. «aibacher Zeitung Nr. 182 1507 8. August 1884. Vezuge ihrer Gebilren zu bleiben, selbst und geflissentlich die widersprechendsten Gerüchte über die Streit-lräsle und Bewegungen des Mahdi in Circulation setzet,. Sogar Scheits verschmähen es nicht, zu solchen Manövern zu greisen. Daher die so widerspruchsvollen Nachrichten, die nach Europa telegraphiert werden. Wie heule die Dinge stehen, ist über die Vorgänge im Inner«Sudan absolut nichts Authentisches bekannt. TagesnemMten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie die „Kla-genfutter Zeitung" meldet, für die im Oerichtsbezirle Völkexnarlt durch Hagelschlag beschädigten Gemeinden eine Unterstützung von 2000 st. zu spenden geruht. — (Schulwesen in Bosnien) Nach der »Bosnischen Post" befanden sich am Schlüsse deS Schuljahres 1882/83 in Bosnien und der Herzegowina 42 allgemeine (interconfessionelle) und 94 confejsionelle, zu« sammen 136 Volksschulen. Hievon entfallen auf den Kreis Sarajevo 21 Volksschulen, wovon auf die Landeshauptstadt 7 (1 allgemeine, (i consesstonelle), ans den Kreis Mostar 1». Banjalula21. auf den räumlich kleinsten Kreis Bihaö 0, Travnil 22 und auf den Kreis Dolnja.Tuzla, in welchem das Schulwesen überhaupt den größten Aufschwung nahm. 45 Schulen. Unter den konfessionellen Schulen — abgesehen von den nicht in Betracht kommenden Meltefs — finden wir 56 orientalisch, orthodoxe, 36 katholische, eine muhamedanische (in Dulnja Tuzla) und eine hebräische (in Sarajevo). Die Anzahl des Lehrpersouales bezifferte sich bei den allge« meinen Schulen auf 51 Lehrer und 8 Lehrerinnen, bei den confessionellen auf 96 Lehrer und 31 Lehrerinnen, es wirken somit an sämmtlichen Volksschulen 186 Lehrkräfte; hierunter waren 39 Angehörige verschiedener Orden (17 Franciscaner, 15 barmherzige Schwestern, 4 Töchter der göttlichen Liebe, eine Schwester der Con> gregation zum kostbaren Blute und 2 Trappiften). Die Anzahl der Schüler betrug 8114, und zwar 6240 Kna> ben und 1874 Mädchen; der orientalisch-orthodoxe» Confession gehörten hicvon au 4489, der katholischen 2877, der muhamedanischen 443 und der mosaischen 296, während 10 Schüler auf Andersgläubige entfielen. Mit Rücksicht auf die Einwohnerzahl der occupierteu Provinzen und der danach annäherungsweise bestimmten Kinder im schulpflichtigen Alter kaun man annehmen, dass etwa 7.5 ftCt. der Kinder Schulunterricht erhalten. Am günstigsten gestaltete sich die Frequenz seitens der katholischen Bevölkerung, hierauf folgten die Orthodoxen, dann die Israeliten und in letzter Neihe die Muhame. daner. Interessant ist die Thatsache, dass im vergan« genen Jahre, im Vergleiche zum Vorjahre, die allgemeinen Schulen einen entschiedenen Fortschritt aufwei-sen; erfreulich ist es auch zu nennen, dass die Anzahl der die allgemeinen Schulen besuchenden muhamedanischen Kinder gegenüber dem Vorjahre sich fast um das Doppelte vermehrte. — (Brand des königlichen Schlosses in Athen.) Wahrend die griechische Künigsfamilie nach einem kurzen Besuche beim Herzog von Cumberland in Gmunden sich eben in Trieft aus der Yacht ..Amphl» wte" zur Heimreise nach Athen einschiffen will. ist da-selbst, wie ein Telegramm meldete. daS königliche Schloss ein Raub der Flammen geworden. Das Schloss war bald nach der Gründung des Königreiches Griechenland in den Jahren 1834 bis 1838 von dem Münchner Architekten von Gärtner für den König Otto erbaut worden. Es war ein kolossaler quadratischer Bau von kasernenähnlichem Aussehen. Aber es war ganz aus penthelischem Marmor errichtet und imponierte bei seiner Massenhaftigkeit durch die Kostbarkeit des Materiales. Ueberdies war eS am Ausgange der Hermesstraße sehr schön gelegen und hatte eine herrliche Aussicht auf die Akropolis. das Meer und das peloponnesische Gebirge. Im Inneren war das Schloss ziemlich bescheiden eingerichtet und ausgestattet. Nur der große, in Pompe» jauischem Stile decorierte Ballsaal machte einen imponierenden Eindruck. — (Ein Familien drama.) Eine aufregende Scene spielte sich vorgestern in der Prtromitzer Blerhalle gegenüber dem neuen czechischen Theater in Prag ab. Abends gegen halb 9 Uhr stürzte, als eben der Opern-sänger vom deutschen Landestheater. Vartowsku. in der Bierhalle am Abend sah und sich lebhaft unterhielt, seine ihm erst vor einem halben Jahre angetraute junge hübsche Gattin ins Gaftlocale und stieß sich unter dem Ausrufe: „Also. schau her, morgen wirst du nicht im „Faust" singen!" ein langes Küchenmesser ins Herz. Bevor noch der entsetzte Gatte zu ihr springen konnte, stürzte sie leblos zu Boden. Nasch herbeigerufene Aerzte konnten nur mehr den bereits eingetretenen Tod con-statieren. Bartowsky war außer sich vor Schmerz. Ueber die Ursache des Selbstmordes konnte nichts Sicheres conslatiert werden. Ein bei der Leiche aufgefundener Brief dürfte nähere Aufschlüsse geben. Wie verlautet, soll die junge gebildete Dame, eine ehemalige Lehramts-Candidatin aus Iungbunzlau, excentlischcr Natur gewesen sein. Gleich nach der Hochzeit entstanden unter den noch jugendlichen Eheleuten Misshelligleiten, die das Ehever« hältnis immer mehr trübten. Sonntag nun soll es aber-malS zu einem Austritte gekommen sein, demzufolge die Gattin das Haus mied. Vorgestern abends suchte sie ihren Mann cinigemale in dem genannten Gasthause und in der „Kuhstall".Restauration, fand ihn aber erst um halb 9 Uhr und führte vor feinen Augen den plötz» lichen Selbstmord aus. — (Hochzeit mit Hindernissen.) In einer Dorslirche in der Nähe Kopenhagens sollte vor einigen Tagen eine Trauung stattfinden. Unmittelbar bevor die Hochzeitsgäste sich einsanden, hatte ein Bienenschwarm sich über der einzigen Kirchenthür festgesetzt. Der Küster versuchte unter einem Regenschirm in die Kirche zu ge, langen, aber der Versuch misslang. Unter diesen Um-ständen blieb nichts weiter übrig, als die Trauung in der Kirche auszugeben; der Geistliche traute jedoch das nicht wenig erschreckte Paar in einem großen Zimmer des nächstgrlegenen Bauernhofes. Sitzung vom 18. Inli 1884. (Fortsetzung.) ^.,. .Uebergehend zur Beantwortung der im hohen Mnnstenalerlasse «ud », d und s-, angeführten Fragen, bemerkt das Comity dass die Warcngattnngcn, bei denen Mcngenvcrkürznngen vorkommen, die im Jahre 1882 bei der niederösterrcichischen Handels- und Gc-wcrbckammer stattgefnndcne Enquete bezeichnet hat. uud für den Fall, als die Zusammcnstclllmg der Warcn-gattnngen nicht vollständig erscheinen sollte, tonnte cine Enqnkte zu diesem Behnfe einberufen werden. Da sich das Comite für die allgemeine Fassung des § 1 des Gesetzentwurfes erklärt hat, brancht es nicht besonders betonen zn sollen, dass das Gesetz nicht allein anf Webewaren (Baumwollwaren, Leinenwaren, Schafwollwarcn und Seidenwaren) in Anwendung zu bringen wäre. sondern anch auf andere Waren. Die obligatorische Dimenswnsangabe bei Wcbe-waren hätte sich nicht nur auf die Länge, sondern auch auf die Breite zn beziehen. Eine Fehlergrenze wäre nicht zuzugestehen, weil dann diese in sehr vielen Fällen zur Regel werden konnte. Die gesetzliche Verpflichtung zur Feststellung von Maß. Zahl oder Gewicht müsste sich sowohl auf die im Inlandc erzeugten als anch auf die importierten, für den inländischen Verkehr bestimmten Waren beziehen. Bezüglich des Gesetzentwurfes, betreffend die Strähnlänge nnd Einheitsbezeichnnng von Garnen und Zwirnen, glaubt das Comite, dass cin derartiges Gesetz wühl nicht früher durchgeführt werden könnte, bevor nicht die metrisch-decimale Numerierung der Gespinste eingeführt nnd eine Einigung mit dem Auslande bezüglich der bisherigen Garnlängen nnd Einheitsbezeich-nnngen erzielt wird. Das Comite beantragt demnach: «Die Kammer wolle in diesem Sinne den Be« richt erstatten.» An der Debatte über diesen Gegenstand brtheilig-ten sich die Herren KR. Petricic nnd der Berichterstatter, woranf der Comite-Antrag angenommen wurde. NI. Herr Kammersecrctär berichtet über die Vildnng von Genossenschaften. Die Section beehrt sich, nütznthcilcn. dass in der Stadt Laibach die Vildnng von Genossenschaften bereits im Zuge ist nnd mit entsprechender Abtheilung in Gewerbegruppen demnächst durchgeführt werden dürfte. Es handelt sich sonach um die Bildung von Genossenschaften in den Landbezirken. Diesfalls liegen von mehreren Bezirkshauptmann-schaftcn Eingaben vor, mittelst welcher die Kammer znr Klmdgcblmg ihrer Ansicht bezüglich der Genoffen-schaftsgrnppicrnng crsncht worden ist. Allein anch bezüglich jener Landbezirke, ans welchen bisher ein derartiges Ersnchrn nicht einlangte, wnrdc bei den weiter folgenden Anträgen Rücksicht genommen, daher dieselben im allgemeinen als Grundlage zur Bildung von Genossenschaften anf dem flachen Lande zn dienen haben werden, falls die vorgeschlagene Basis sich nnt den Wünschen der Gewerbetreibenden im Einklänge befinden sollte. Nach dem Gesetze sind in erster Linie die gleichen und verwandten Gewerbe einer Gemeinde zn Genossenschaften zn vereinigen, es ist aber anch gestattet, dass bei Errichtung von Genossenschaften gleiche oder verwandte, nach Umständen aber auch verschiedenartige Gewerbe zusammcngethan werden können. Es erscheint somit in erster Linie nothwendig, lebensfähige Genossenschaften zn schaffen, deren Grundlage eine hinreichende Anzahl von Gcwerbegenossen ist, denen hiednrch die Lasten des Verbandes nicht allzu-schwcr fallen. Eine weitere Frage betrifft nun die, auf welche Art nnd Weife lebensfähige Genossenschaften anf dem Lande zn bilden wären, welche Frage in nachstehenden Ausführungen einer eingehenden Erörterung unterzogen wird. Es kann nicht geleugnet werden, dass die Genossenschaften in territorialer Beziehung eine möglichst begrenzte Ausdehnung haben sollen, weil dadurch der Verkehr der Genossenschaftsmitglieder sowie die Bcspre- DieseL Lied hatte Jacques Grandin einst vom Jahrmarkt in Epinal Johanna mitgebrcht. und oft hatten sie es in früheren Tagen auch zufammen ao sungen. Still war es geworden unter dem Fenster. Io-Hanna stand regungslos. Plötzlich aber griff sie von neuem mit beiden Händen nach dem Kopfe. ..Mein Gott. mein Gott'. Ich entsinne mich!« stieß sie bebend hervor. In diesem Moment hob Jacques' Stimme von neuen« an: »Frage, was die Liebe sei, Frage den, der llebeöfrei, Frag' ihn, dcn die Liebe kost, Fraa' ihn, den die Lieb' erbost, Lieb' — und frage deine Vrnst — hat's cin and'rcr recht gcwusst?" Johanna lauschte unausgesttzt, doch ihre Augen glühten, ein nervöses Zucken hatte sie befallen. Die Stimme des jungen Mannes war wieder Erklungen. Johanna richlele sich zu ihrer ganzen Höhe empor, ihre Augen leuchteten und ihre Hände bebten. ..Jacques, es ist Jacques!" frohlockte sie. .. Sie eilte ans Fenster und zog die Persienne in ^ Höhe; ihr holdes Antlitz ward im Rahmen des Fensters sichtbar. y ..Guten Morgen. Johanna!" rief der junge ^.""'5rine Mütze schwenkend. ..Du bist endlich wach! Url!..l. "." geschlafen? Ich habe zweimonatlichen "nauh und will denselben bei dir und dem Pachen zubringen. Begreifst du, wie glücklich ich darüber bin, Johanna? Das junge Mädchen lehnte sich weit hmaus zum Fenster und streckte ihm die Arme entgegen. Jacques, mein Jacques!" rief sie. ..Johanna — meine heißgeliebte Johanna!" Und er sandte ihr Kusshände zu. Johanna, die im Zimmer Schritte vernahm, wandte sich lebhaft um. ..O. Vater, mein Vater!" lief sie. Damit warf sie sich in Jacques Vaillants Arme und fieng zu weinen an. „Mein geliebtes Kind!" sprach der «reis mit be« bender Stimme. Sich zur Nuhe zwingend, bot er ihr ben Arm, und sie ssiengen zusammen hinab in das Speisezimmer. Die Chocolade dampfte in Tassen aus feinstem Porcellan. ..Gntrn Morgen, Fräulein!" sprach Gertrude ganz wie gewöhnlich, doch das junge Mädchen gieng auf die Matrone zu und umarmte sie. In diesem Augenblicke gieng die Thür auf. und Jacques Grandi» stand auf der Schwelle. „Ah — da ist unser junger Krieger!" rief Jacques VMunt. Umramt Euch, Kinder! Ihr seid ja beide meinem Herzen gleich theuer!" Erröthend bot das Mädchen dem jungen Manne die Wangen zum Kuss. Sie setzten sich zum Morgen-imbiss nieder. Jacques Grandin plauderte lebhaft mit Johanna, nnd si? antwortete ihm oft mit Klarheit. 9iachdem die Mahlzeit beendet, begaben sie sich ',, den Garten. Sie giengen mehreremale darin auf und meder. Johanna erkannte jedes Plätzchen. So fchritten sie dem Hanse wieder zu. Bei der Laube angelangt, in welcher Jacques ihr seine Liebe gestanden, sprach der Capital, lebhaft: „Kinder, nun soll Eure Verbindung nicht mchr fern sein! Ich fühle mich versucht, schon jetzt zu singen, wenn ich an euren Hochzeitstag denke!" Johanna wurde über diese Worte dunlelroth bis unter die Haarwurzeln. In demselben Moment aber auch musste etwas, das sür sie von erschreckender Erinnerung war. ihren Vlick fesseln. Die tiefe Glut wich au» ihrem Antlitz, um einer fahlen Vlässe Platz zu machen, ihr Auge wurde starr und angsterfüllt, und die Hände, wie eine Gefahr abwehrend, heftig erhebend, schrie sie plötzlich aus: ..Gott, mein Gott, ich bin wahnsinnig!" 16. Capitel. schweren, dass der Verein die vacanten Geschäftslocale auf eigene Kosten mieten würde. Der Jahresbeitrag be« trägt zehn Gulden. Obmann des Vereines ist der Han» delsmann Vaso Petriöii. dessen Stellvertreter der Groß« Händler Ferdinand Souvan. Cassier Handelsmann Anton «Johanna, meine geliebte Johanna!" rief Jacques Orandin. ,Ihr antwortet mir nicht?" „Nun denn, Johanna, es ist wahr, du hattest den Verstand verloren." „Wie lange Zeit hindurch bin ich wahnsinnig ge« »esen?" Der Alte zögerte mit der Antwort. Johanna wiederholte ihre Frage. Mährend dreier Jahre." „Ich habe mich in den Fluss gestürzt. Ner war el. der mich au« dem Wasser zog?" «Er. den wir Anfangs alle der Schuld geziehen, der brave Jean Loup, der Freund deines Veilobten. Ein Mann, über dessen Identität wir noch nicht im Klaren sind. war in dein Zimmer eingedrungen. Jean Loup, welcher über die Vraut seines Freundes wachte, eilte herbei, um dich zu vertheidigen. Du bemerktest sein Herankommen nicht, denn dir waren die Sinne geschwunden. Der Eindringling ergriff die Flucht und Jean Loup blieb zu deinem Schutz bei dir in deinem Zimmer!" „Ist da« alles die Wahrheit?" fragte Johanna löaernd. „Ja. Johanna," entgegnete der Greis mit Lebhaftigkeit. „Jean Loup war zweifach dein Retler. Zuerst in deinem Zimmer, dann im Flusse'" Das junge Mädchen bedeckte ihr Gesicht nut beiden Händen, wie um ihre Erinnerungen zu sammeln. (Fortsetzung folgt.) Ientel. Oekonom F. M Schmitt. Secretär Karl Till. im Ausschusse Hugo Fischer, — (Unglücks fall.) Dem beim Baue der neuen Fabrik nächst dem Rudolfsbahnhofe beschäftigten Arbeiter Johann ZrimZek fiel gestern eine eiserne Traverse so unglücklich auf den Fuß, dass der Aermste einen dop« pelten Beinbruch erlitt. Per Verunglückte wurde ins Spital geschafft. * (Dieb stahl) Vorgestern nachts wurde einem Arbeiter der Rndolfsbahn, als er zwischen halb I I und 12 Uhr auf einer Bank in der Steinallee schlief, eine silberne Nnler-Remontoiruhr sammt silberner Kette im Werte von 30 st. von unbekannten Thätern entwendet. — (Ueberfall.) Am I.August ist Wachtmeister Intihar in Sagor. als er um 10 Uhr abends aus der Kaserne in seine Privatwohimng gieng, von vier Burschen überfallen worden; er hat jedoch zwei sofort fest» genommen, die beiden Flüchtigen verfolgt und mit Hilfe der dazu gekommenen Postenmannschaft arretiert. Die Gendarmen wurden beschimpft und deren Montur zerrissen. Die Excedenten sind deshalb dem k, l Bezirksgerichte in Littai eingeliefert worden, — (In Brezovica) bei Kamen fand verflossenen Sonntag ein Ball statt, an welchem das Land» voll aus der Umgebung theilnahm, Gegen Schluss ent-stand eine heftige Rauferei, wobei 7 Personen schwer (zwei tödtlich) verwundet wurden. Erst der Gendarmerie gelang es. der Balgerei ein Ende zu machen, und wurden 9 Personen verhaftet, darunter der Bürger« meister und der Gemeiuoebote — (Vergnügungszüge nach Wien. Fiume, Trieft und Venedig.) Anlässlich des Feiertages Maria Himmelfahrt werden von Laibach Vergnügungszüge mit äußerst ermäßigten Fahrpreisen nach Wien. Fiume. Trieft und Venedig verkehren. Alles Uebrige ist aus dem im Annoncentheile dieses Blattes enthaltenen Inserate ersichtlich. Neueste Post. Original«Telegramme der Laib. Zeitung. Wien, 7. August. Die „Wiener Zeitung" ver-öffentlich! eine kaiserliche Verordnung vom 28. Juli. betreffend die Unterstützungen aus Staatsmitteln für jene Bewohner Valiziens, die dmch die letzle Ueber« schwemmung gelitte» haben. Wien, 7. August. Der Raubmörder und Anarchist Stellmacher wird, nachdem das Todesurcheil in allen Instanzen bestätigt worden, morgen früh hingerichtet. Ischl, 7. August. Die gestrige Theatervorstellung ist glänzend ausgefallen. Die Majestäten blieben bis zum Schlüsse und nahmen sodann den Thee in der kaiserlichen Villa, welchem auch die Minister Külnoly und Tisza beigezogen wurden. Ischl, 7. August. Der Kaiser empfieng um 8 Uhr den ungarischen Ministerptäsidenlen von Tiszu und stattete um 10 Uhr dem deutschen Kaiser einen halb. stündigen Besuch ab. Sodann empfieug der deutsche Kaiser Herrn von Tisza. Ischl, 7. August. Um 2 Uhr holte Kaiser Franz Josef den deutschen Kaiser zum Diner ab, an welchem außer den gestrigen Persönlichkeiten auch die Minister Tisza und Bedeloviö theilnahmen. Nach Verabschie« dung von der Kaiserin fuhren beide Kaiser zum Vahn> Hof, worauf um halb 4 Uhr dir Abreise des deutschen Kaifers erfolgte. Aeide Monarchen küssten und umarmten sich mehrmals. Der deutsche Kaiser grüßte vom Waggonfenster aus wiederholt. Ueberall wurden die Monarchen mit Ovationen seitens des Publicums begrüßt. Agram, 7. August. Der Vanu« reiste heule früh nach der oberen Grenze und dem Banaldistiicte ab. — Sectionsrach St. Hervoii ist auf seiner Besitzung nächst Krapina Plötzlich gestorben. — In Iaska sind gestern nachts 40 Häuser abgebrannt. Ognlin, 7. August. Der Banus. vom Iustizchef Klein und dem Sectionsrath Davtovi«! begleitet, ist heute morgens hier eingetroffen und festlich empfangen worden. Derselbe empfieng die Behörden und Cor-porationen und besichtigte die Stadt. Rom, 7. August. Der König nahm die Demission des Senatspräsidenten Tecchio an. Rom, 7. August. Von Mitternacht den 5. bis Mitternacht den 6. d. sind in Pancalieri ein Todessall an Cholera, in Varignano ein Todesfall und ein verdächtiger Erkrankungsfall vorgekommen. Nach t^n Be-richten der Präfecten ist übrigens der öffentliche Ve> slindheitszustand ein vollkommen befriedigender. Im Lazarethe von Varignano ist ein Matrose a/storbm, Brüssel, 7. August. Die Kammer begann die Be« rathung der Vorlage über die Wiederherstellung der diplomatischen Beziehungen zur Curie. Dieselbe wurde von Fröre Orbin und Vara bekämpft, während Malou und Moreau sür dieselbe eintraten. Die Debatte wird morgen sorlgeseht. — Als nach dem Schlüsse der Sitzung die Deputierten das Kammergebäude verließen, empfieng eine große angesammelte Volksmenge die katholischen Dtpulitlten mit Pfeifen und lärmenden Zu« rufen; ein anderer Theil der Volksmenge empfiena. in gleicher Weise die liberalen Deputierten. Die Polizei zerstreute die Menge und oerhaflete mehrne Personen. London, 7. August. Dem Vernehmen nach wird Northbroote die Reise nach Egypteu am 31. Angust über Brindisi antreten. Volkswirtschaftliches. Saatenstands- und Erntebericht aus Ungarn. Die Ernte ist mit wenigen Ausnahmen beendet. Auch wurde bereits an vielen Orten der Probcdrusch vollzogen, durch welchen die im letzten Berichte in Aussicht gestellten Er-gcbnissc bestätigt erscheinen. Auf die Qualität des Hafers und der Gerste waren theils die eingetretene große Hitze, theils starke Regengüsse von nachtheiliger Wirkung, Fast im ganzen Lande, besonders aber in den Sicbenbürgcr Landcsthcilcn sind in den letzten Tagen stellenweise von Hagel begleitete Gewitter-regen niedergegangen, welche eincsthcils auf die Ernte»Arbciten störend einwirkten, andernthcils aber auch manchen größeren Schaden verursachten, so beispielsweise in den Comitaten Neutra, Esit, Hunyad und Hermannstadt. Die Hackfrüchte haben wohl durch die in den letzten Wuchcn herrschende Hitze Schaden genommen, doch sich infolge der späteren Regen wieder erholt, und gehen dieselben nun neuerdings einer schönen Aestockung entgegen. Der Stand des Weinstockcs ist unverändert. — Uebel Mangel an Arbeitskräften, welcher sich während der Ernte besonders fühlbar macht, sind abermals Klagen eingelangt, und zwar aus den Comitatcn Arab, Also»Fcher und Szolnok-Dobota.____________________________________________ Verstorbene. Den 6. Augu st. Baronin Francisca Minutillo, Herr-schastsbcsitzerin. 76 I,, Deutsche Gasse Nr. 6, Erschöpfung der Kräfte. — Michael Pctcrncl, pens. l. l, Professor und Wellpricster, 76 I., Franzensquai Nr. 1, Marasmus. Den 7. Augu st. Johann Kunstel, Zwangsarbeitshau«-Aufseherssohn, 1'/« I, Polanastrahe Nr. 25. Brechdurchfall. Im Spitale: Den 5. Angust. Andreas Sauset, Bergknappe, 52 I-, Lungentuberculosc. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ______L____^ 3. __^________" 5"- Tiä.Mg. 738.00 ^-17.8 N. schwäch Hess« 1^ 7. 2 „ N. 737.39 ^24.6 SO, schwach bewölkt „V'^ 9 „ Ab. 737.70 ->-20.0 NW. schwach bewölkt ^"' Vormittags ziemlich heiter, nachmittags vorüberziehende Gewitterwollen, ferner Donner; abends trübe. Das Tages' mittel der Wärme -s- 20.8«. um 1.0» über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. N a g l i ö. Eingesendet. Die Firma Gustav Biedermann in Pra a hat sich um die Concession für D c s i n f e c t i o n s - A n st a l t c n in den bedeutendsten Städten Ocsterrcich.Ungarns beworben. Man darf diesen außerordentlichen Fortschritt auf dem Gebiete der Hygiene wohl mit aufrichtiger Freude begrüßen. Diese An-stalten werden in kürzester Zeit ins Leben gcrnfcn und von tüchtigen Chemikern geleitet werden. Die Dcöinfcction wird m der Weise geschehen, dass die Firma mit den Behörden, öffentlichen Anstallcn, Hotels ?c. paufchalwcise die allen gesetzlichen Erfordernissen entsprechende Desinficierung von Canälcn, Aböl' ten, Magazinen ?c. vornehmen wird. Die Dcsiiificicrung wir" durch eigens geschulte Leute unter Ucberwachung von Beamten der Anstalten geschehen. Es wird hiedurch jede Möglichkeit »l Hinkunft entfallen, dass mitten in den größeren Städten v>el" leicht Infcctionsherbc cultiviert werden, die bei Ausbruch cin^ Epidemie verderbenbringend werden könnten. Ferner wird s«w die Firma mit der Desodorisicrung und Dcsinficicrung von Teltil stoffen besassen und so den regclmäsl'gen Imp" von Hadern. Putzwolle ?c, wieder ermöglichen. Endlich crzcM Gustav Biedermann pharmaccutisch'hyglenische Productc, licz>c' hungsweise lässt cr selbe von der Firma F. A. Müller SiM in Prag im großen anfertigen. Die Stadtgcmcinde Prag hat sämmtliche Präparate der Firma Gustav Biedermann als ausschließlich in VcrwcnduN» zu nehmende Desinfcctionsmittcl acceptiert, ebenso viele öffeN' liche Anstalten, z. B. das St. Wenzels-StrafhauS in Prag. dle Maschinenfabrik, vormals Nuston :c. (32N)^ Franz Freiherr von Minutillo, l. l. Eorveücn-Capitän; Karl Freiherr von Minutillo, k l, Major im Infanterie» Regiment Nr. 37; Marie Freiin Minutillo geb. Freiin (5odelli von Fahncufcld und Ida Freiin Minutillo geb. Edle von Ncupauel geben im eigenen wie im Namen ihrer Kinder Nach richt von dem sie tief betrübenden Hinscheiden ihrer innigstgcliebten Mutter, beziehungsweise Schwiege» mutter und Großmutter, fsMizllil smin von Mutillll gell. sseiin WMa van 8ll!llpi8>l welche am 6. August um 4 Uhr nachmittags nach schweren Leiden, verschen mit den Tröstungen der heiligen Religion, ln ihrem 76. Lebensjahre sanft im Herrn entschlummert ist. Die irdische Hülle der theuern Verblichenen wird Freitag, den 8. d. M.. um 4 Uhr nachmittag« vom Traucrhansc Deutsche Gasse Nr. « auf d>c Siidbahn zur Ueberführung nach Amschelbcrg W Böhmen gebracht und daselbst im eigenen Familien-grabe zur ewigen Ruhe bestattet. Die heiligen Seelenmessen werden am Montag, den 11. d, M. um « Uhr ,7^"^» «an,e 50» , 185 15 185.5,0 1»«°« 4^/, hün,t«, IM , !4» 5° 144 la ^»4«s .«tnatil»»t . , ion, !s,»75,?l»ls, « " » . . KU , l«8 ^5 Ibi, 7l> »°mo.!i>int«»schtin« . p««t. 8,- . . «And .«ill. lliost. ».W.S. 145— 1<3 50 , i)stbllh».Priorlti2 I!) N2 40 ., ,.^la«ien.«nl.»l00fi.o.W. 1,7 25 11, ?5 lbt!b.««g..i!oi« 4»/» llX) fl. . . NL 8c!i15 70 Arnudentl.. Obligationen (für I«u >l.L.»M.). "«»«/M«.......10150 10!- ^ "ühri!ch«.......105.75 ^.__ « «nlebe^f»err»!ch lroatilck» und slavonische . i«o — 13« -»"/. Nel)eul>»««llch« ... l^l —IH150 V«U» War, »°/, I«m««var»»auate» . . . 101 — ici-5< K°/, uli»ar------- «nlehen b. c»at>tssemembe w!cn 1«»'— I0i'b« Nlllehen d. Vtadtaemeinbe Wien (Silber ober Gold) ....-------— — VlamienoNnl.b.Vtzbtaem.lvl,!, ILL 25 Ilö 75 Pfandbriefe (fürioass.) «odenci. allg. «fterr. 4V,°/»«old izv x5 121 75, btv. /,°/<, - - ------- Oeft..un!,. Vaul »erl. 5«/, . . io>< ia 10» «5 dt. , <°/, . . »5,5 »^« Nng. lllla.V«benclei>«-^ sslanz«Ia!!,il»Ve ^lall » Ludwig »Nahn «kni. I««l /lul) fl. O, 4>/,'/n . . ica-l<< Ilic b0 Oester». AerdweNea'in , . . . ibt — 1L4 ^u «>!«denltlr»».....N7 85 97 f.5 Gelb Ware Vtaa«bah« I. «misflon . . . 18? — 157-75 Vübbahn k 8>— 150 — «l»rv.«!°,e <0 fl.. . . ' ' ^ t, L° 42-4°/. Donan.Damvflch. wo N. 1,5 5o l l« -ealbllchtr Ptiimien.Nnlehln za fl, «,, i5 lt 25 Ofen« t!o ^^50 Palffy.Lose t..!,„öft. 5.00 fi. »z«, - uz° -Hypotbelenb öft. »00 fl. ,5«/» «. «--> «.' -öanberbanl oft «5 i.o ^?^',r«da'-f ^,1. 14N fl i<,,„',45 50 Held !llla?t Netien v«n Lran«ftl»st. Nuternehmnnac» (p-r Vtüb!,»l»0fi.«liss. ,?^ 80 '79 lo »nlfia.'levl. «lsei».»(«";. TVl.-------— - Vöy«. storbbabn 15» N. . . . iz»>) 50,191 55 , wessbahn »00 ll. . . . ,>)i —80« — »nfchtiehladet »ill,, koo sl. HM. »?5 - «50 — , fi«, m ,N0 si. ,---------------- Donau » Dampss^iffahst . Gel, Oefterr. 500 fl. L ^t.....555 ^ 557 _ DlllN»«Nl.(Vllt.'Db,'H.)»»!)ff.y 1??-.. if? kc Vnr,Nob«nbllcherH,'«.«aaiI.V.---------------- «l!sabetb«Vahn 200 fl, TM. . . 235 5° 2«z ?5 , einzxNubwei» «00 ft. ... «o5 5>« lnt — ,SI,b..I«ol.lII., «no fl, . . 85-—' 5«-— HaschauoObnb. Iassy H!'i:n' bahn.Hcscll. «00 fl. ö. W. . . i»? »0 18380 sloyb. öft.'Ung., Inest5,U0N.>iT'.'. z»,3 — 5t6 -Oefterr. »lo,dwestb. 2uo st. Gilb, 177 »7? 50 bto. (Ut. U/ 200 !l, Sil>>» . i8l 75 '»« «5 «rag.Dllier l«isenb. i5u ss. VI'H. <,,-. .^ 4, — «ubols»«ahn «un st. Si^b« . 18I l«; 1815» Slebeubilrgrr ltisenb. «00 fl, E 177^5 177 75, e»toat«c,!>!7i!-)t>n ^ N, i>, <'N, . 5,l 75 «iz - »'ll> Ware Giibbudn »00 N, «3!^^i . 143>— ,4» 50 Güb'iNorbd. ^ft. «ttUji.Lill 149' »49 l>0 Ib,''3,Vabn i«>s, «l. «, ?N, . , ,«4l» 75 »52' -IramwohoVel.,«!»,. i?0 ii ll. , w>,, neuc i»nfl, . . ----- Tlan»r.»ft»»k «05 fl. 5. H. . — — — — Nnz.»«,!!,. «kilenb, «OU ss. Vilbcr 1?z »5 U» l<» N»„. NorboNbabn «00 fl. Gilb« 15» 75 >«?' «''«.Weft»' (!«a»»'.<»'-H,)»c»0fl.S, 173 ll! 175 7ö Indnftrie.»ctle» (p« St«-- »2-» «tlsenbabn».'l!e i« Plan« «v<,ffens.»V„ OeN. in W.ioo fl.------—<. . Ililailn «ohlenw.«««!. 100 H. . .<— —-» Devisen. Deutjch« ^lähc......b» 45 b»«5 London.........l»1 lo >« 70 P«l«.........««c. l<>»5 Pet««burg......—— — — Valnten. Ducaten........»74 5?« «o.»lanc».»llll»o»«n. . , «»45 s,8 s,^