Mbacher Nl. 274, fi. ll, halbj. I«. »»0. F«l bl« Znfilllnnn in» Hau« halbl. 50 l». »»«» b»i Post «an<>. «. >», halbj. 7 »u. Donnerstag, 1. Dezember. W!ebe»holi,NH«n per » ll. 18N1. Amtlicher Theil. 9. Te. k. und k. Apostolische Majeftllt haben mit ""»höchster Entschließung vom 21. November d. I. ,Nl nnt dem Titel und Charakter eine« Seclionsrathes Meldeten Hof- und Ministerialsecretär im l. und k. Mlsterium des kais. Hauses und des Aeußern Dr. ^"st Khu den Orden der eisernen Krone dritter ">!« taxfrei, dann dem Huf» und Ministerialconci-Alen erster Klasse in jenem Ministerium Anton von ^v'nöry das Ritterkreuz des Franz-Ioseph-Ordens """gnädigst zu verleihen geruht. „„ Se. f. und t. Apostolische Majestät haben mit ^"höchster Entschließung vom 14. November d. I. in m "^ ^" Leitung des l. und t. Generalconsulates ^/philippopel betrauten Consul, Sigmund Ritter von ^?nibazzi, svwie dem bei dem k. und l. General» Ululate in Warschau in Verwendung stehenden Vice-<>Ml, Carlos Oliva, das Ritterkreuz des Franz-^leph'Ordens allergnädigst zu verleihen geruht. H, Der Minister für Cultus und Unterricht hat die Mvaloocenten an der Wiener Universität Dr. Georg der s "ek und Dr. Felix Störck zu Mitgliedern ,., nl^^^wissenschastlichen Staatsprüfungs-Commission " Wien ernannt. __________ Erkenntnisse. H Das l, l. Landesgericht als Strafgericht in Prag hat auf , 5"ag der l. l. StaatSanwaltfchast mit den Erlenntnissen von» ^. Und 15,. Novciildcr 1881, ZZ. 3^021 u. 33844, die Weiter, d« . "<"»l! dcr Zeitschrift .Mäoueno^" Nr. 21 vom 9. No» "k'Ndcr i^l (zweite Auflage) wegen des Artitels „V Uuolcu" ,?"1 8 «« St. G., dann dcr Zeitschrift „Politit" Nr. 313 vom i.' ^uvcinbcr 1881 (Abendausgabe) wegen des Artilels „Ein» ^Uchg^crhandlullg der „Politil" nach K 24 des PresSgesches Das l. t. Krcisgericht als Pressgericht in Mcichenberg hat ^Us Antrag dcr t. l. Staatsanwaltschaft mit dem Erkenntnisse b°M N». Viovember 1861, Z. 3857, die Wcitervcrbreitung dcr "^richenbergcr Zeitung" vom Nr. 272 vom 17. November 1881 ^gcn des ArtilclS „Echt tschechisch" nach 8 302 St. G. verboten. Nichtamtlicher Theil. . ,, Se. Majestät der Kaiser haben den frei-V^gen Feuerwehren in Altlengbach im politischen "Mle Et. Polten, in Steinallrchen am Forst im m."' hübschen Villa installiert. Sie hatte eme sehr h" He, kräftig gebaute Gestalt, und würde über-l>i>? emen sehr auten Eiudruck hervorgebracht haben, »u'e nicht ihr b'oöhaft heimtückischer Blick und em o^hch satanisches Lächeln denselben wieder zunichte i» "Ht. Sie war sehr geschickt in der Kochkunst und sie s?' weiblichen Handarbeiten, Fertigkeiten, welche hm H '« Zara, wo sie in Diensten stand, erworben Mn! "^" der gänzliche Mangel an Schulbildung n>,la 'Hiosilät hatte ihre ohnehin schlechten Gemüths- ^ ui großer Missbildung heranreifen lassen, tzs^as vorher so stille, reizend in idyllischem »u?"cke giime!- Umrankung prangende Landhaus Hes?hallte nun den ganzen Tag von ihrem wüsten m? ""b ihren derben Scheltworten. "t,fde sie an Brustschmerzen. kil,e l bdt'M hörte man ihre gellende Stimme schon hiitt^ . be Stunde vor der Villa. «Ist das ein ver. '^ltez Ding. diese Marietta!" rief sie. „Ach, warum hat mich der Satan in dieses Haus getragen, in dem ich noch vor Zorn und Aerger zugrunde gehen muss". Die arme Stieftochter hatte unter folchen Umständen wahre Höllenqualen auszustehen, und sie weinte Tag und Nacht, die Aermste, seit dieses schreck-liche Weib die Ruhe und den Frieden der vormals so glücklichen Familie für immer vernichtet hatte. Am meisten tränkte sich Marietta über ihren Vater. Gerne hätte sie noch alle Unbilden von der Stiefmutter ertragen, wenn die Zärtlichkeit ihres Vaters ihr noch Ersatz sür ihre Leiden geboten Hütte; aber auch er. den sie über alles liebte, der bisher allein in ihrem jungen Herzen gethront hatte, zeigte sich seit seiner Wiederverehelichung kühl und zurückhaltend gegen seine Tochter, nur manchesmal, wenn seine junge Frau längere Zeit vom Hause abwejend war, brach, wie ein warmer Sonnenschein aus düsterem Nebel, die alte Zärtlichkeit und Liebe des Vaters hervor. Au solchen, immer seltener werdenden glücklichen Momente» schloss er seine innigstgcliebte Tochter mit aller Kraft und Inbrunst seines Vaterherzens in die Arme, und die nassen Augen gegen Himmel gewendet, stieß er schwere Seufzer aus, als wollte er sagen: „Was habe ich gethan!" „Glücklich ist, wer vergisst, was nicht mehr zu ändern ist." Er gab ihr die zärtlichsten Namen, schenkte ihr, was er bei der Hand hatte, wenn er glaubte, ihr damit eine Freude zu bereiten, wie aber seine Frau über die Schwelle des Hauses trat, war auch alles, wie ein schöner Traum, verflossen. Ich konnte nie begreifen, dass ein Mann, der so oft den Stüimen des Meeres Trotz geboten, vor dessen Hornksblitzen smie Mannschaft erbebte, nun vor seinem eigenen Weibe, wie der erbärmlichste Feigling, zittern mochte. Diese häuslichen Stürme bewogen mich zu dem Vorsatze, von diesem unglücklichen Hause ganz fern zu bleiben, ich mochte diese Scenen ewigen Haders nicht mehr mit ansehen und anhören; allein ich weiß nicht, wie es kam. ich konnte meine Schritte hinlenken, wohin ich wollte, immer kam ich zu meiner geliebten Villa zurück, in der ich Jahre hindurch ein so beglückendes Slillcben geführt hatte. Da ich schon beim Hause war, so trat ich auch hinein und setzte meine Lectionen bei Marietten fort. Ich machte nun die Bemerkung, dass in ihrer Gemüthsverfassung und in ihrem daraus folgenden Benehmen eine große Veränderung vorgegangen war. Ein gewisser Trotz lagerte sich auf ihrer edlen Stirne, und ihre bisherige kindliche Anhänglichkeit an mich wich einer gewifsen Scheu und Zurückhaltung. Kam zufällig beim Uutrrrichte nur mein kleiner Finger mit dem ihrigen in Berührung, so zog sie ihre Hand mit einer heftigen Bewegung zurück, als hätte sie eine giftige Schlange gebissen. Manchmal weinte sie, manchmal lachte sie ganz ohne Ursache. Die Stiefmutter war ausnehmend freundlich aeaen mich und sprach nach beendeter Lection zuweilen lanae Zeit mit mir, wobei ich die Klagen über Vater ,md Tochter oft genug anhören musste. _ , . Nach solchen Tagen, an denen ich nnt der S'les. mutter gesprochen, war Marietta des anderen Tages mürrisch, und was f.üher nie der Fall war jchi zerstreut beim Unterricht?. Sie h«tte ch« ^ °„ " anderswo, zuweilen überraschte '«.ft^ dass sie nch von der Seite m.t verdächtigen und höchst unfreund-lichen Blicken betrachtete. lMlj. folgt.) Lalbachcr Zeitung Nr. 274 2320 t. Dezember 188l. Reichsrath. Wien, 28. Nouember. Der Budgetausschuss ist in seiner heutigen Sitzung, welcher Se. Excellenz der Herr Minister für Lultus und Unterricht Freiherr v. Conrad-Eybesfeld beiwohnte, m die Berathung des Unterrichtsbudgets eingegangen. Abg. Iirecet erstattete den Bericht über Titel 14, «Hochschulen", und beantragte, für die Wiener Universität als Erfordernis 768,000 ft. und als zehnte Rate für den Bau des neuen Universitätsgebäudes 500,000 ft., zusammen 1.268.000 ft. zu bewilligen. Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Freiherr v. Eonrad-Eybesfeld machte auf die Mängel aufmerksam, welche inbetreff der bisherigen Localitäten bestehen, und betonte die Nothwendigkeit einer rascheren Beendigung des Universitüts« baues. Die Bauleitung habe sich bereit erklärt, diesem Bedürfnisse gerecht zu werden und bis zum Beginne des Studienjahres 1883 die Arbeit soweit fertig zu stellen, dass die Benützung der neuen Localitäten werde erfolgen können, wenn ihr die Mittel hiezu zur Verfügung gestellt würden. Als nothwendiger Betrag wurde die Summe von 1.600,000 fl. bezeichnet. Seine Excellenz der Minister bezeichnete es als zweckmäßig, zu diesem Behufe eine specielle Creditoperation durchzuführen, oder, nachdem die Hypothecierung einer bestimmten Summe auf das Gebäude perhorresciert werde, einen öffentlichen Fonds zu diesem Zwecke in Anspruch zu nehmen. — Nachdem die Abgeordneten Professor Sueß, Dr. Herbst und Neuwirth sich gegen eine Credlloperation behufs rascherer Veendi-» gung des Baues ausgesprochen, wurde dieselbe fallen gelassen und die Anträge des Referenten angenommen. Für die Universität in Innsbruck wurde das Erfordernis mit 198,000 fl. und die zweite Rate für die Herstellung eines eigenen Gebäudes für die pathologische Anatomie und gerichtliche Medicin mit 30,000 fl. eingestellt. Bei der Universität in Graz wurde das Erfordernis mit 269.900 fl. votiert. Für die Universität in Prag beantragte der Referent die Einstellung eines ordentlichen Erfordernisses von 482,000 ft. und eines außerordentlichen Erfordernisses von 27,934 ft. Abg. Zeit Hammer bemerkte, dass bis zur Stunde der sehnlichste Wunsch der böhmischen Nation auf Errichtung einer böhmischen Universität nicht erfüllt sei; er erwartet jedoch von dem Gerechtigkeitssinne des Herrenhauses, dass es diesem Wunsche entsprechen werde. In Bezug auf die Eompletieruug der Lehrkanzeln sei bisher nur das Nothwendigste geschehen. Er und seine Gesinnungsgenossen wollen in dieser Richtung leine Protection, sondern nur die Be« friedlgulig eines Rechtes der Nation zur Förderung ihrer wlfsenschaftlichen Bildung. Redner bejtreitet die behauptete Absicht auf Czechisierung der Prager Universität, bespricht die bisher erfolgten Ernennungen und tritt entschieden der Behauptung entgegen, dass die Regierung von seiner Partei zu Concejsionen gedrängt werde, was ja aus der Geringfügigkeit des bisher Erreichten erhelle. Er fragt schließlich den Minister nach den Gründe», weshalb bisher nichts geschehen sei, und was die Regierung in Zukunft in der Prager Universitüts-Angelegenheit zu thun gedenke. Se. Excellenz der Herr Minister für Cultus und Unterricht Freiherr v. Conra o-Eybesfeld er» wlederte, dajs er bereits bei flüherer Gelegenheit offen tue Eitlärullg abgegeben habe, dafs nach jeiner Ueber- zeugung die böhmische Nation einen gerechten Anspruch auf eine Universität habe. Er sei auch heute noch dieser Ueberzeugung, und wenn die Eröffnung der Universität im heurigen Herbste, zu der alle Aussicht vorhanden war, nicht erfolgte, so liege der Grund einzig und allein in der durch die eingetretene Vertagung des Reichsrathes herbeigeführten Verzögerung hinsichtlich der Erledigung der betreffenden Vorlage durch das Herrenhaus. Es sei übrigens diesfalls das günstigste Resultat zu erwarten, und er könne nur die Versicherung ertheilen, dass seinerseits, sobald das Gesetz zustande gekommen sein werde, der Eröffnung der czechischen Universität lein Hindernis bereitet werden wird. Zu diesem Zwecke seien ja bereits durch die erfolgten Ernennungen von Professoren mit czechischer Unterrichtssprache die nothwendigen Vorkehrungen getroffen worden, und bei diesen Ernennungen habe er keineswegs den Standpunkt der Protection eingenommen, sondern sich lediglich von der größten Unbefangenheit und der Rücksicht auf die Wissenschaft leiten lassen. Abg. Dr. Sturm constatiert, dass die Ernennung czechischer Professoren vor der verfassungsmäßigen Erledigung der Prager Universiläts-Vorlage erfolgt sei. Se. Excellenz der Herr Minister erwiedert, dafs er nur so viele Professoren ernannt habe, als zur Eröffnung der Universität unbedingt nothwendig erscheinen. Hierauf wurden die Anträge des Referenten angenommen. Für die Universität Lemberg wurde das ordentliche Erfordernis mit 137,000 fl. und das außeroroent« liche Erfordernis mit 31,900 fl. vom Referenten beantragt und angenommen. Abg. Czertawsti beantragte eine Resolution auf Errichtung einer medicinischen Facultät an der Lemberger Universität. Dieselbe wurde angenommen. Hieraus wurden für die Universitäten in Kratau, Czer-nowitz, sowie für die katholisch-theologische Facullät in Salzburg und Olmüh, endlich für die evangelych'theo-logische Facultät in Wien die Erfordernisse nach den Ansätzen oes Voranschlages bewilligt. Ebenso wurde die Bedeckung des Titels „Hochschulen" mit 237,430 ft. an-genommen. Abg. Dr. Schaup stellte den Antrag, dass die Unterrichtsverwaltung dahin streben solle, dass in Einer Stadt die Ferien an allen Anstalten zugleich eintreten und zu gleicher Zen die Eröffnung der Anstalten statt, finde, weil die Verfchiedeuartigteit in dieser Richtung zu Unzukömmlichkeiten führe. Dieser Antrag wurde angenommen. Für die technischen Hochschulen in Wien, Graz, Prag, Brunn und Lemberg wurden die veranschlagten Beträge von zusammen 762,935 fl., dann für die Hochschule für Äodencultur in Wien 118,400 ft., für die Akademie der blldenden Künste in Wien 116.700 fl,, für die Heranbildung von Lehrkräften an Hochschn-len 20.000 fi. und an Unterstützungen 4000 fl. be< willigt. Hierauf schritt der Ausschuss zur Berathung des Titels 15, «Mittelschulen" und erledigte die Positionen für die Gymnasien in den einzelnen Kron-landern. Abg. Dr. Voönjak beklagte sich über Vernachlässigung des slovenischen Elementes in Kram von Seite der Unterrichtsverwaltung. Abg. Dr. Sturm meinte, dass eher das Gegentheil von der Behauptung des Vorredners der Fall sei. Se. Excellenz der Herr Minister selbst wies auf Dank- Liouardo da Vincis Buch von der Malerei. In der nächsten Zeit wird in den „Quellenschriften für Kunstgeschichte und Kunsttechuil des Mittelalters und der Renaissances welche vom t. k. Unterrichtsministerium subventioniert werden, „Das Buch von der Malerei des Lionardu da Vinci" erscheinen. Das Werl wird in drei Bänden den 16. und 17. Band der Quellenschriften bilden. Der erste Band enthält den Text des Buches I bij IV des vaticanischen Codex mit Uebersetzung und zwei photolithographischen Tafeln der Handschrift; der zweite Band wird den Text und die Uebcrsehung des V, und V111. Theiles, der dritte Band den Commentar enthalten. Das Werk ist von Heinrich Ludwig herausgegeben, übersetzt und erläutert, einem in Rom leben, den Künstler, der sich seit Jahren mit Studien über Kunsttechml. speciell über Liouardo beschäftigt, Ueber die Gesichtspunkte, welche bei der Herausgabe des Tractates nber Malerei (1.idro ä'^n«) die maßgebenden waren, yat UmversitätLprosessor »t. v. Eitelberger sich eingehend im „Repertorium für Kunstwisienschaft" ^Band IV Heft 3, Seite 3 bis 14) verlireltet. Das Wert ist mit meyr als 250 Holzschnitten und Indices versehen. Es gereicht dem Verleger, Herrn Wilhelm N.tter v, Braumüller, zu großer Ehre. das Werk Lionardos in wür. diaer Ausstattung verlegt zu hauen. Zugleich wird eine für die Bedürfnisse der Künstlerwelt berechnete lleine Ausgabe vorbereitet. — Gleich nach Beginn des nach. Nkn Jahres ^ht der. dritte Band der „Gesammten Schriften von R. v. Eitelberger" in Druck. Die Drucklegung dieser Werke besorgt Fromme» Druckerei. Wir werden noch Anlass haben, uns eingehender mit der Ausgabe des Lionardo zu beschäftigen. Sacher-Masoch wird schon im Januarheft der von ihm geleiteten, bei Grehner deren Einrichtungen mit 40 Millionen Mark im Mall mum durch Vertrag festgesetzt ist. Der Reichskanzler führte zuerst aus, dass der Zollanschluss Hamburg» ein hochwichtiges Interesse, die Leistung des KW" beitrages daher eine Ehrenpflicht für das Reich!"> Dass er eine Pression auf Hamburg geübt habe, g" der Reichskanzler nicht nur bereitwillig zu, !""?-, rechnete es sich auch zum Verdienste an, mit dem «0" satze, dass ein solcher Druck bei fast allen deutle" Staaten nothwendig gewesen sei, da sie mit Lust un Liebe der deutschen Einheit nicht näher getreten sels"-Dagegen erklärte er, die Regierungen heute als e»n stärkere Bürgschaft für die Erhaltung und Förderun» der deutschen Einheit zu betrachten als das P"s.H ment in seiner Zerfahrenheit; durch jene sehe er W in der Durchführung der Einheit gefördert, dnrcy diefes gehemmt. Der Fürst beklagte sich über die Undankbarkeit und die Angriffe, womit ihm von allen Parteien gelohnt worden sei, uud erklärte, auf sei^' Programme für die innere Politik zu verharren. T>a< lhm auf Seite der Opposition sofort von Lasker uno Richter höhnisch entgegnet wurde, kann natürlich da» gegenseitige Verhältnis nicht verbessern. . , In 31 französischen uno zwei Colonial Departements, welche am 8. Jänner Neuwahlen I" den Senat vorzunehmen haben, wurde von a"^ Gememderälhen je ein Wahlmanu gewählt. Der Aus" sall dieser Vorwahlen ist noch nich allgemein bekannt, alier die republikanischen Blätter rechnen auf einen entjchiedenen Sieg ihrer Partei. Der Parifer Gemeinde" rath wählte Victor Hugo zu seinem Wahlmanne UN" den Senator Laurent.Plchut zu dessen Stellvertreter. — Der srunzösijche Obertriegsrath (^"H «liiiuricui- <1o lu, ^utiirti), welcher im Jahre 1^^ unter ocm Ministerium de Eissey eingeführt, alier i bunt aus Fachmännern und der Armee fremden P" sönlichkciten zujammengesetzt war, dass er seit sie"? Jahren seine Thätigkeit gänzlich eingestellt hatte, '!. jetzt auf Veraulasfung des Kriegsministers, Genera Eampenon, in einem engeren Rahmen wieder ins ^ev gerufen worden. Er besteht nach einem im ,.Iour"? ojficiel" veröffentlichten Decrete aus dem Kriegsm>" ster felbst, dem Marfchall Eanrobert und den D't" sionsgeneialen Chanzy, Greslcy, von Gallifet, ^ teret-Trecourt, Saussier und Mlribel. — „Republiq" fran^aise" lobt und erläutert die Rede, welche " Eultusminister P. Bert an seine Unterbeamten r'^ tete, und erllän, es handle sich bloß um einen /l>e such, wenn der Eultusminister verspreche, sich "" ' an das Eoncordat halten zu wollen; zeige sich ^, Elerus widerspenstig, so sei die Eivilgeselljchaft vo ständig frei, den Pact mit der Kirche zu brechen. Der rufsische „Regierungsanzeiger" mrosse" licht über das Attentat auf den General Tsch^ win, den Adjuncten des Ministers des Innern, l5 ^ genoes: „Der Thäter ist vor wenigen Tagen « Morschanjk eingetroffen; derselbe ist ein Edelmann Namens Nikola» Sentowsky, aus dem Gouvernel ^ Grodno gebürtig. Außer lhm wurde wegen Verda'0e "^ abenteuerliche Lebensweise ganz verkommenen Seut" ' zu dem Attentate beredet und ausgerüstet. ^ '^ führte es aus, indem er sich unter dem A°riv" einer dringlichen und wichtigen Mittheilung ^ General Tscherewiu melden ließ. Nachträglich' ^ nuu auch voll Attcntatsgerüchtcn gesprochen. "' ^,,. St. Petersburg dem Attentate vorausgega^lgen^^. Hagesneuigkeiten. - (Türkische k.sche Marschall Ali Nizami Pascha ist "'t dem ^ ,^ secretär des Sultans Neschid Bey und den " "^, adjutanten Seifedin Bey und Osman Bey ""V^-stantinovel in Wien angekommen. Die türkische ^ I ' ^ jchaft begibt sich von Wien nach Verlin, UM «-"> Laibacher Zeitnng Nr. 274 232l 1. Dezember 1381. At dem Kaiser Wilhelm den Ntschan-Imtiaz-"«m zu überbringen. — (Sarah Bernhardt in Odessa.) Ueber "«während der Anwesenheit Sarah Bernhardts in "des a vorgekommenen Excesse schreibt man: Sarah war >" ^aufe des Tages gewarnt worden und hatte ihren Mzen Schmuck dem Director zur Aufbewahrung über-Men. Die Vorstellung gieng glänzend vonstatten; ein vervotruf folgte dem andern. Prächtige Kränze, Blumen- "lve wurden gespendet; die Künstlerin hatte schon verdien, dass sie nicht ohne innerliches Bangen das Haus ^treten. „Vous KV62 V08 brilauts on 8ur6t6?" (Haben ,^'e Ihre Brillanten in Sicherheit?) fragte der erste shaver. Als Sarah bejahte, erbot er sich. sie nach yten, Hy^l zu begleiten. Kaum hatte der Wagen eine «"gefähr 200 Meter lange Strecke zurückgelegt. als er ^Llich aufgehalten wurde. „Nieder mit der Jüdin!" "Veraus mit dem Gelde!" so tobte eine wilde Cohorte. ,'e mit Steinen und Peitschenhieben auf den Wagen "norllnll. Vor dem Hotel hatte sich ein Auflauf ge-°"det; im Augenblick, als der Wagen heranfauste. ström-!^ bie Massen zusammen, belagerten denselben und ^lten und Pfiffen, fluchten und zeterten. Sarah Bern» Mot aber hatte nicht einen Augenblick ihre Fassung Moren; sie öffnete eilig einen Kasten, in dem uerschie- ,^t Etuis, in welchen sich Theaterschmuck befand, neben ""ander lagen. Schnell entschlossen, warf sie eins nach "n anderen durch oie von Steinen durchlöcherten Fenster-Miben hindurch — im Nu zertheilte sich die Menge, ^ lief. um die zerstreuten Pretiosen zu stammeln, einen M an der Beute zu holen. Diefen Augenblick be- Uhrnd, öffnete Sarah schnell die Wagenthür und eilte <> b°s Hotel. Erschöpft sanl sie, nachdem man die Men geschlossen, um die nachströmende Menge fern» enx ^"' ^"^ ^^ Portierloge zusammen. Von draußen ^°nte wildes Johlen; heftige mit Wucht ausgeführte ^ße machten die hohen Portale erzittern. «Heraus "" der Iuoin l" rief man. „sie hat uns falsche Steine ' r echte gegeben! Heraus oder wir stürmen daS Thor!" cltoh Bernhardt hatte sich so weit erholt, um über ^Geniestreich lachen zu tonnen. „Glauben die.Edlen s ""ch. dass ich Perlen vor die Säue werfen werde?" ! ^ sie, sich langsam aufrichtend, um in ihr Zimmer °" gehen. Draußen war es allmählich still geworden; k Polizei hatte zahlreiche Verhaftungen vorgenommen, °l jedoch selbst gegen Mitternacht noch nicht imstande, k" Tumult ganz zu unterdrücken. N ^ (Ein 99jähriger Touristenführer.) A°l eilugen Tagen starb, wie man der „Klagcnfurter ^ltung" aus Vlllach meldet, in Latsch ach nächst dem "aakersee der dortselbst im Jahre 1782 geborne Lukas feiner eines plötzlichen Todes. Seine ältesten Be-Ullnten versichern, dass er niemals lranl gewesen und >>ets fröhlichen Gemüthes war. Seine Beschäftigung war ^entlich die eines Gemeindehirten, mit dieser vereinte 't indessen auch die eineS Touristenführers, in welcher ^geuschaft er bereits im vorigen Jahrhunderte fehr ost ,'e Kuppe des aus den Karawanlen hervorragenden ^44 Meter hohen MittagSkogels erstiegen hatte. Noch ^ Monate August d. I., also in dem seltenen hohen ^r von 99 Jahren, bestieg er den Mittagslogel, °">en Anstieg notorisch sehr beschwerlich ist, als Führer '!M2erTonr>sten. ___________________________ Locales. "^ Johann ^leiwel8 iiiller uo» Tersteläzki. (Nelrolog.) ^ beute nachmittags trägt man einen Mann zu Grabe, h^ Welt über Oesterreichs Grenzen hinaus rühmlichst Llll"Ü^ ^worden, dessen Name mit den» Namen deS der c? ttrain '» so enger Verlnüpsung war, dass es in j^Ulemde nur genügte, den letzteren zu nennen, um ^r m ^ Erinnerung <,„ ersteren, an den des Herrn ' Deiwels wachzurufen. lG ^ Vleiweis für seine engere Heimat Krain ge-Ko s' '""s er speciell für die Interessen des slouenischen te>i w gleistet, das ist zu ties in die Herzen aller wah-^^"erlaudsfreunde geschrieben, als dass es einer bediel! ^""haftmachung. einer eigenen Constatierung g«. ,^iir wollen in diesen dem Andenken des auS-^''cyneteu Patrioten, des unvergesslichen Freundes ge-teiH,^" Zeilen versuchen, aus dem uns vorliegenden „.s^'chen Materiale über das an Thaten und Erleb, deut. '" "^ Leben desselben das Wichtigste, das Be« bliz, "l»lte. das meist Charakteristische in ein Gesammt. ^zusammenzufassen, das vielleicht nicht unwesentliche n»a>^ zu emcm dereinstigen Geschichts den l. lülii,/ '"^ Dr. Ritter v. Bleiweis wird bieten slenA.' I°h<"ln Bleiweis Ritter von Ter-^in, w" am 19. November 1808 in der Stadt te« ^""lg gebore», woselbst sein Vater ein gut situicr. Weh'"'ituanttsgcschäst betrieb und an welcher seiner liiit ^ ^°tte der Verstorbene sein ganzes Leben über ^ottnil . Voll dem uatioualen Wecker; 41.) dem lieben Gatten dle trauernde Gattin; 42,) ihrem hervorragendsten Verlrauensma»nc d.e Banl..Slavlia"; 43.) d.e „Nacodna Tlslarna« dem Führer der slovenlschen Na« Uaibachcr Zeitung «r. 274 2322 1. Dezember 1881. tion; 44.) der Gesangsverein der Lal« bacher ltitalnica seinem Protector; 45.) dem Wecker der Slovene«: die Marktgemeinde Sachsenfeld; 46.) die Hitalnica in Adelsberg ihrem Ehrenmltgliede; 47.) die (5italnica in Tschernembl ihrem Ehrenmitgliede; 48.) die slovenischen Untergymnasiasten in Laidach: dem Vater der slovenischen Nation, dem Vorkämpfer für die nationalen Rechte; 49.) dem Füh« rer der Slovene«: die Czechen Laibachs; 50) der katholische Gesellen verein seinem treuen Beschützer; 51.) die^italnica W Krainburg ihrem ersten Mitglleoe; 52.) die Stadt Krainburg ihrem unsterblichen Sohne; 53)dem unersetzlichen Freunde — Ritter v. Schneid; 54.) die Laibacher Citalnica ihrem Gründer, Ehren« mitgliede und Präsidenten; 55.) die slovenischen Studenten Triests: I^tii Mriae; 5ü.) dem geliebten Vater der Slovene«: der Bezirk Rann; 57.) dem Führer zur nationalen Ehrlichkeit: die dankbaren Bewohner de3 Marktes Mozirje; 58.) die nationalen Handel«. leuteLaibachs d em Dr. I. B leiweis; 59.) dem Vater der Nation:dieSlovenen Agra ms; 60.) der slovenisch-litec arische Verein in Wien dem sloveni scheu Schriftsteller; 61.) dem ersten Wecker des slovenischen Bewusstseins die Commis des Handlungshauses Souoan; 62.) der Aushilfslasse» Verein seinem Ehrenmitgliede; 63.) der drama» tische Verein: dem dramatischen Schriftsteller; 64.) die kraimsche Handels- und Gewerbetammer; 65.) die slu-venijchen Schüler der 5. und 6. Gymnasialllasse dem Vater der slovenlschen Nation; 66.) die Nationalen Idrias dem geliebten Vater; 67.) die Umölockä be8L<1a in Prag; 68) dem berühmten Patrioten und Schriftsteller: die Druckerei Blaönils Erben; 69.) Dr. I. BleiweiS. ihrem Mitgliede, die südsla-vijche Akademie der Wissenschaften und Künste. X- Von Seiner Durchlaucht dem Herrn Reichs-rathsabgeordneten Ernst Fürsten zu Windisch-Grätz ist gestern abends ein prachtvoller Kranz an dem Sarge deS Dr. Ritter v. Bleiwe is - Tersteniski niedergelegt worden; derselbe trägt die Aufschrift: „Ehre seinen unvergesslichen Verdiensten". Wie die „Novice" erfahren, werden heute nach« mittags 4 Uhr, da in Laibach daS Leichenbegängnis stattfindet, in allen Kirchen des Landes die Glocken läuten. — „In der That ein schöner Gedanke, mögen überall die Glocken dem Vater der Nation das Grab« lied singen, wohm bereits gedrungen ist die Trauer» botschast seines Todes!" — (Die Ordnung für das Leichenbegängnis) des weiland Dr. Bleiweis Ritter von Tetftenisti ist folgende: Der Leichenzug bewegt sich um 4 Uhr nachmittags von dem eigenen Hanse viä-k-vi« dem bischöflichen Palais über den Rathhausplah, Alten Markt, über die St. Ialobsbrücke, über den Rain, den Auerepergftlah, die Herrengasse, am Theater, dem Ovijazh» schen Hause und der Eitalnica vorüber durch die Wienerstraße nach der Kirche zu St. Christoph und von dort auf den Friedhof. Die Reihenfolge ist nachstehende: 1.) Die schwarze Trauerfahne, 2.) die Kranzträger. 3.) ein Lalbacher Bürger mit brennender Kerze, 4) drei Bürgermeister aus der Umgebung Laibachs mit dem Kreuze. 5.) die Musikkapelle, 6.) der Verein „Sokol" mit seiner Fahne, 7.) die nationalen Lalbacher und auswärtigen Vereine mtt ihren Fahnen (ausgenommen die „Malica Slovensla" und die „Laibacher Citalnica"), s.) die Laibachcr freiwillige Feuerwehr, 9) der allgem. trainische Veteranen-Verein, 10.) Fläulein mit Kränzen, 11.) eine Deputation der Frauen Laibachs, 12) der Orden der barmherzigen Schwestern, 13.) die hochwür« digen k. I'. Franciscaner und die übrigen Orden, 14.) ein Lalbacher Bürger, der die Decorationen des Verstorbenen trägt, 15.) der hochwürdige Clcrus. 16.) der Sarg mit dem Leichnam, getragen von den Bürgermeistern der Umgebung Laibachs, umgeben von Bürgern und Bürgermeistern vom Lande, welche Wachsfackeln tragen, 17.) die Familie deS Verstorbenen. 18.) der Ausschuss der Laibacher „Citalnica". 19.) der Ausschuss der „Matica Slovensla". 20.) der CentralauKschuss der k. l. Landwirtschafts-Gesellschaft für Krain, 21.) der ärztliche Verein. 22.) die Spitzen der Staats- und Mi' litärbehörden, 23.) der krainische Landesausschuss, die Reichsraths« und Landtagsabgeordncten, 24.) der Gemeinderath der Landeshauptstadt Laibach, 25.) die lrai» nische Handels« und Gewcrbclammer, 26.) die verschiedenen Aemter. 27.) die Haus- und fremde Dienerschaft. 28.) da« trauernde Publicum. Die Vereine versammeln stch pünktlich um 3 Uhr nachmittags aus dem Kaisar Josefs« platze vor dem alten Sparkassegebäude. Die Ordner des Lelchenzuges sind die Herren: Franz Dob er let, Franz Drenit Jose, Pjeifer. Hugo Turk und Ignaz Valentlnclt. Die Geschäftswelt Laibachs hat, wie man uns mittheilt, aus dankerfüllter Pietät für den Dahin, geschiedenen beschlossen, in jenen Strahen. durch welche sich der Leichenzug bewegt, die Kaufgeschäfte für die Dauer deS Leichenbegängnisses zu schließen. — (Todesfall.) FräuleinFrancisca Freiin o. Lirheimb. die Schwester der verstorbenen Oberin he« hiesigen M W. G. O UrsxlilmeN'ConventeS, Mater Johanna Freiin v. Eirheimb, ist >^ erschienen: 4 Wagen mit Getreide, 10 Wagen mit Heu"" Stroh, 12 Wagen und 2 Schiffe mit holz (lU Kubikmeter). Durchschnitts . Preise. ^. N,,lr. s>.!lr,j, ^,> ^ S^' Weizen pr. heltolil, 0 10 10 46 Vuttcr pr, Kilo . — 7s -^ Korn „ 5 «.'» N-3«, um 7 7° über dem " male. __.^^ Verantwortlicher Redacteur: Uttomar Numbers^. «lnnesendet. „ ^, Auf d,c heutige Annonce: „Vörfe - Operationen »anlhauses ..iieitha", Wien, bitten wir belonberszll^^. > Danksagung. » ^ Für die zahlreiche Betheiligung bei dem Leichen- M ^ begängnisfe der Frau W > Mane Kanz geb. Oayne > W sowie für die schönen Kranzspenden sprechen den ^ innigsten Dc-nl aus W M die trauernden W Alleil Freunden und Nclannten die bclriibcl'^ W W Nachricht, dass es Gott dem Allmächtigen geMr», « W unsere mnigstgelicbte Tochter W W nnch ll'rzem. schmerzlichem Leiden lm Alter voü z>"' > M Jahren heule nachmittags 5 Uhr zu sich zu beruir» ^ W Uaibach am 30. November 1»81. W W Karl Vruner, > > Marie Bruncr geb. Dembsch"- M