für Vaterland, Knnlt, Wissenschaft und geselliges Leben. ----- ---.— Redigirt von Leopold Kordesch. «H/? ^3. Dinstag den 13. Februar ^O^lV. Von Vieser Zeitschrift erscheine» wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Sämling. Der Preis des Blattes ist im Comptoir ganzjährig 3 fl., halb, jährig i fl. 30 kr. Durch die Post ganzjährig h si., halbjahrig 2 fl. E. M. KZr Prefchorn's Leichenbegangniß. Äm 10. d. M., um 10 Uhr Vormittags, fand ill Krainburg l)l-. Preschern's (l'r6«6l-!l>) Leichenbegängniß auf eine sehr feierliche, des berühmten Dichtens würdige Weise Statt. Die ehrenwerthe Krainburger Na t i o n a l g ar d e hat hierbei neuerdings bewiesen, wie sie nichr bloß die Sicherheit der Bürger zu jchützen, sondern wie sehr sie auch die Ver-dienste großer Mann er zu würdigen wisse! In größter Parade gab sie dem Verblichenen nichr nur das Geleite, sondern Nalionalgardisten trugen auch den Sarg. Der Sarg wurde aus der Wohnung des Verblichenen zuerst in die Hauptkirche getragen, wo der Herr Dechant Da garin eine heil. Todtenmesse las, nach welcher sich der Zug, begleitet von acht Priestern, auf den Friedhof in Bewegung setzte, dein sich mehrere Anverwandte, ein großer Theil der Stadtbewohner und viele Verehrer des Verstorbenen anschlössen , die aus Laibach, Nadmannsdorf, Neumarktl u. s. w. erschienen, um die irdische Hülle des Mannes zu Grabe zu geleiten, dessen Namen die ganze slavische Well mit Bewunderung nennt, der die Zierde, und der Stolz unserer vaterländischen Poesie ist. In kalter Erde ruht nun der Sanger, dessen Brust so süße Lieder entquollen und dem das Leben doch nur bittern Wermuth bot! Ruhe im Frieden, unsterblicher Meister! nun hast Du Deine Hoffnungen erfüllt gefunden im bessern Jenseits, nach deren Erfüllung Du Dich sehi'test, als du sangst: 0(l 201-2 l!o lM'gkÄ, 0 w y n's Rechnung sclltc obci: abgeschlossen wcrdcn. 31 Eines Abends nahm er nach geendigter Mahlzeit die Flinte, und ging von seinem Favorit-Negerburschen begleitet, an da^Ufer der Bucht nächst den Kähnen der Pflanzung, als Fadlallah eben vom Fischfang zurückkam. Der Pflanzer befahl ihm, ihn nach einer benachbarten Pflanzung zu fuhren. Bereitwillig sprang der Neger in einen Kahn, den er geschickt loszubinden wusue und führte ihn an da) Ufer, damit sein Herr bequem einsteigen könne. Hontwyn stieg ein, und sich unter das hintere Gc-zelr streckend, zog er einen Vorhang vor, um die Strahlen des Mondes, die senkrecht auf sein Gesicht fielen, von sich abzuhalten. Der kleine Neger setzte sich auf die Barre, und Fadlallah, sein Nuder gegen das Ufer stemmend, trieb mit einem einzigen Stoß den Kahn in die Mitte der Co-mewine. Es war eine Nacht, die keine menschliche Zunge zu schildern vermöchte, eine Nacht der Wildnisse von Guyana. Der Mond wandelte über die entschlummerten Walder, ihre Wipfel mit einem Silbergewebe überziehend, ihre kahlen Bäume in Fantome verwandelnd. Außer einem dumpfen Ge-zwitscher der Vögel, dem Rauschen der Palmzweige in den Lüften, den Flügel schlagen eines Reihers in den Paletlwier's, war alles ruhig in der Natur. Die Luft war lau und nach Moor riechend. Die Pflanzung war schon aus den Augen verschwunden. Eine halbe Stunde lang war der Kahn schnell und ohne Geräusch wie ein Nachtvogel auf der Oberflache des Wassers geflogen, aber Fadlallah hatte angefangen, langsamer zu rudern; er taucht jetzt sein Ruder nur in langen Zwischen-räumen in die Welle; von Zeit zu Zeit laßt er es auf seinen Knieen ruhen, zaudert alsdann, dreht den Kopf, und neigt sich, der Unbesonnene, um auf die Stätte seines Herrn zu schauen. Sind scine Kräfte erschöpft, oder will er von Neuem mit der Peitsche seines Herrn Bekanntschaft machen? Einmal hatte er sich sogar erhoben, und nachdem er seinen Krallskopf in das Gezelr semeZ Herrn gesteckt, etwas zu entwenden gewagt, das er nm Vorsicht in's Wasser fallen ließ. Der Gegenstand ist unter einer geräuschlosen Bewegung des Wassers verschwunden. An einer nahen Krümmung verdunkelt sich die Come-wine in gerader Richtung unter dichtem Schatten, um an der entgegengesetzten Seile des Flusses hell und klar wieder zu erscheinen. Fadlallah hatte seine frühere Lebhaftigkeit wieder erlangt, und zeigt sie in den verdoppelten Schlägen seines Ruders. Der Kahn eilt einige Augenblicke im Finstern und hält an beim hellen Lichte. Ein überschwemmter Fichtenwald dehnr sich in unabsehbarer Länge zur Rechten des Hafens aus, die Bäume des Waldes welfen lange Schatten auf die Oberfläche desselben, hie und da steht unbeweglich eine verwilderte Bambusstaude aufrecht, oder der dünne Stängcl eines Palmbaumes, auf dessen Wipfel irgend ein Affe sich kratzt und gegen den Mond Grimassen macht. Dieseßmal hat Fadlallah sein Ruder auf die Bank des Fahrzeugs niedergelegt und sich seiner ganzen Höhe nach aufgerichtet. Er scheint indeß unentschlossen. Die Arme ge- kreuzt, betrachtet er stillschweigend das Gezelt, worin sein Herr schläft, sein schwarzes Auge ist wieder wie früher voll Leben; um seine Lippen schwebt ein seltsames, verhängniß-volles Lächeln. Er wendet sich von der unbewegten Wasserfläche, stößt einen sanften, klagenden Schrei aus, spitzt das Ohr — Alles schweigt in der Umgebung — Er schreit wieder, sanfcer und klagender als das erste Mal — lauscht abermals. — Da entstand im Fichtenwalds ein Geräusch, gleich dem eines in'ö Wasser gefallenen Körpers, und ein ähnlicher Schrei antwortete dem seinigen. Fadl alla hmachte eine freudige Bewegung. (Schluß folgt.) Feuilleton. Das erste Gold aus Kalifornien — circulirt bereits an der Börse zu Hamburg, wodurch die LouiZd'or schon gefallen sind. Uns bedünkt es, daß diese Notiz etwas zu früh gekommen, denn sollte das kalifornische Gold schon bis nach Hambung ausgewandert seyn, so müßte man an der Wiener Börse auch etwas davon spüren; allein das Gold will nicht weichen; besonders von denen, die es haben. Wir können trotz aller Mühe gar keines bekommen und das Agio der kaiserlichen Ducacen ist noch immer l7"/y. Höchst inerkwürdisser Fall — In der Leopold- < stadt in Wien hat (wie der »Wanderer" meldet) unlängst nach- » stehender höchst merkwürdiger Fall sich ereignet: Bci einer ' Wicwe, deren Gatte vor Kurzen: gestorben war, wurde die übliche gerichtliche Sperre vorgenommen. Der 30jährige, einzige Sohn der Witwe war Tags vorher gleichfalls und zwar an der Cholera verschieden und lag beim Erscheinen der Sperr-commission als Leiche auf einem Brette ausgestreckt, in Todten-kleider gehüllt, mit dem Leichentuche bedeckt, und neben demselben brannte die übliche Todtenlampe. Die vorgeschriebene Besichtigung durch den Todtenbeschaner war erfolgt, der gesetzliche Todtenschein ausgestellt und der nächste Tag (Sonntag) zur Begräbnißfeier bestimmt. Die arme Mutter klagte den drei Herren der Sperrcoiumission in den schmerzlichsten Ausdrücken ihr Unglück, und in Folge dessen richteten sich die Blicke aller Anwesenden nnwillkürlich auf die nebenliegende Leiche. Da bemerkte der Herr Schätzmeister A***, wie sich unter dem Leichentnche etwas zu regen begann; er theilt, blaß vor Schrecken, den Andern seine Beobachtung mit, ein natürlicher Schauder ergreift Alle, die Mutter selbst aber stürzt unter lauten Schreckensrufen aus dem Zimmer. — Endlich gewinnt einer der drei Herren so viel Fassung, dem Todtgc-glaubten, der sich mittlerweile aufgerichtet und das Tuch vom Gesichte gezogen hatte, zu Hilfe zu eilen. Die Todrenlampe wurde schnell beseitigt und dem Wiedererwachten auf seine Frage, wo er sich befinde, geantwortet, daß er auf Anrathen des Arztes in dieses Zimmer, getragen worden wäre. Der Kranke glanbte dieses, wird endlich wieder zu Bette gebracht und es soll Hoffnung zu seiner Genesung vorhanden seyn. — Aus Freude bat die glückliche Mutter den Herrn Schatzmeister M**, eine Dose zum Angedenken an dieses glückliche Ereignis; anzunehmen! — Wir fügen hier noch die schon so oft gemachte Warnung bei, zur Beerdigung von Verstorbenen nur unter genauester Beobachtung aller thunlichen Vorsichtsmaßregeln zu schreiten! Oin entschiedener Mißgriff. — Kürzlich wurde ein das Londoner Zollamt betreffender Betrug eindeckt, welcher große Heiterkeit in der Stadt verursachte. Ein Kaufmann wollte einige Zeit zuvor siebenhundert ausländijche, dcm An- 52 schein »ach goldene Uhren, deren Werth er auf siebenhundert lmc> siebzig Pfd. Sterling angab, einführen und dieser Summe gemas; versteuern. Die Zollbeamten aber, in ihrer Weisheit dafür haltend, das; der namhaft gemachte Preis weit unter dem eigentlichen Werthe sey, nahmen die Nhren an sich und zahlten dem Kaufmann die 770 Pfund Sterling nebst dem in solchen Fallen zu gesetzlicher Bestimmung gefalligen Auf-gelde von zehn Procent. Die Uhren wurden sodann auf die gewöhnliche'Weise in die Auction gegeben und sollten darauf in dem bestimmten Localc in Hlmciliü,' l»l.l'6«t versteigert werden. Hier nun stellte es sich heraus, daß dieselben größrentheils aus Kupfer bestanden, nur leicht vergolder und mithin höchstens 170 Pfund Sterling werth waren. Jedenfalls werden die betrogenen Zollbeamten den Schaden tragen müssen. Ludwig Pfttlipft — ist wieder mit seiner Familie von Richmoin nach Claremonr übersiedelt und wird daselbst seinen bleibenden Wohnsitz nehmen. Papierkorb des Amüsanten. (Die sonderbare Wette.) In Prag ka»nen, wie wir in dem dortigen »Abendblatte" lesen, vor nicht langer Zeit zwei Männer in Carolinenthal, im Gasthofe zur „Scadt Hamburg" zusammen; der Eine war ein Fleischer, der Andere ein reisender Handelsmann. Sie saßen beide an einem Tische, tranken Bier und sprachen mit einander über die gegenwärtigen Zeicverhaltnisse, über schlechte Geschäfte u. s. w. Zufällig kam das Gespräch auf die Accise. Der Fleischer erzählte, er habe in L^ ein Kalb gekanfc und wolle sich den Jux machen, dasselbe ohne Accise in die Stadt zu schmuggeln. Dem Handelsmann schien dieß Unternehmen gewagt, ja ganz unmöglich. Der Fleischer bestand ab^- auf seinem Vorhaben und ging mit dem Fremden eine Wette von 5 fi. C. M. ein. Letzterer begab slch in die Nähe des Schrankens, um sich von dein Ausgange der Sache mir eigenen Augen zu überzeugen. Endlich kam der Fleischer mir einem zugebundenen Sacke auf dem Rücken dahergegangen. Auf die Frage des Aufsehers „was er in dem Sacke trage," antwortete der Fleischer: „er habe in Carolinenrhal einen Hund gekauft, könne ihn aber aus dem Sacke nicht herauslassen, weil er ihm davonlaufen möchte." Damit war aber der Aufseher nicht zufrieden, er sollte den Sack offnen und ihn: den Inhalt zeigen. Mir scheinbarem Unwillen that es der Fleischer, und siehe da! ein großer Hund sprang aus dem Sacke heraus und lief geraden Wegs wieder zurück nach Carolinenthal. Der Fleischer rannte ihm unter vielen Flüchen, die der ungläubigen Aufsicht galten, nach Nicht lange darauf kommt der Fleischer mit dem Sacke auf dem Rücken wieder, hatte aber dießmal statt dem Hunde das bewußte Kalb darin. Als er sich dem Schranken nahte, schimpfte er wieder gewaltig, und sagte, daß er sich nicht zum zweiten Male wolle zum Besten haben lassen, und schritt mit seiner Bürde ungehindert vorbei und zum Thore hinein. Der Fleischer hatte durch diese List die Wette richtig gewonnen. Der Cei-.tralverein für die deutsche Flotte soll ein großes Frühstück gegeben haben, bei dem man den Entschluß in's Werk sctzce, vor der Hand an der Hinwegräumung aller Hindernisse zu arbeiten. Eine den Schiffern sehr gefährliche Austernbank an der holstein'schen Küste soll in Folge jenes Frühstücks schon bedeutend abgenommen haben. Die Proto-collführer des Vereines wurden verpflichtet, ihren Streusand aus dem Central - Hafen zu beziehen, um ihm mehr Tiefe »u geben. Büberl war Bedienter und liebte die Köchln Baberl, aber ihre Liebe war hoffnungslos, sie konnten nur in der Küche liebäugeln. Büberl ging als Bedienter zu einem demokratischen Clubb; jetzt war ihr Glück gemacht. Der Präsident versprach, Büberln zu erwas Großem zu machen. Baberl setzte einen Hut auf und ging zu dem Vereine der po-liuschen Kaffehschwestern. Nach zwei Monaten wurde Büberl eingefangen und eingesperrt. Baberl verschluckte aus Verzweiflung einen heißen Knödel, woran sie ihren politischen Geist aufgab. Laibacher Schattbühne. Samstag am 10. Februar kam zum Vortheile des Chorversonales zum ersten Male ei» sogenanntes F.'stn e (^>u-loln " Über das höchst miserable Machwerk, welches der Verfasser ein FtNspicl zu benennen beliebt, viele Worte zu verlieren, hieße diesem abgeschmackten, eckehen wäre. Die darin Beschäftigte» will ich nicht näher bezeichnen, »ie Unglücklichen mochten wohl alle gefühlt haben, was es heiße, ll n l i n „ zu Markte n wiederholten Tag der Aufführung kann dieser „Thron-bestcigungstag" ohnehin nie erleben, da er auf, immer in Nacht versunken; also möge er im Frieden ruhen. Das Publikum wurde für die edle Mäßigung, die es b.i dcrAuf-führung dieses todtgeborenen Productes bewies, durch lie musikalische Abtheilung reichlich entschädigt. Der erste Act aus »Hluni,uec:!li e 6»pu-1t.'lll' ging gegen alle Erwartung überraschend gut in di, Kcene. so daß sich vielseitig der Wunsch ausiplicht. es möchte die ganze Op.r einstuvicrt und gegeben werben. Frl. Stewar halte a»s Gefälligkeit für die Bc« „eficianten dieParthie der Giulietta übernommen, und sang dieselbe mit ausgezeichneter Bravour; die Arie: «Oll cznünle volle ti olnoslu" trug sie mit großer Zartheit in italienischer Sprache vor, und bewies in den schwierigsten Rouladen, die sie mit Leichtigkeit überwand, sattsam Schule und Meisterschaft. Unsere liebenswürdige ilocal. und Vaudevillesangerin, Frl. Schiller, war als Romeo .nit ihrer wunderhübschen, frischen, metallreichen Stimme die Perle der Vorstellung, und übertraf alle Erwar» tungen. Die meisterhaft ausgeführten Duetts von Frl. Stewar und Schiller riefen einen nicht enden wollenden Beifallssturm hervor und die beiden Sängerinen wurden nach jedem 3—^ M«> gerufen. Auch Herr Bauer (Tybaldo) erhielt viel Applaus und wurde gerufen; die Herren Rctzer ((öapulelt) und K a i n z (Lorenzo) entsprachen ihren kleinen Auf« gaben, und der Chor selbst hielt sich wacker. Aus llllem g^t hervor, das, das gesammle Gesangspersonal. die Herren Dilettanten mitgerechnet, sich viele Mühe mit dem Einstudieren gegeben haben muß . denn die Oper gefi-'k> aus , von denen insbesondere die letztereParthie, obschon nicht ganz frei von Reminiscenzen, ungemein ansprechend. liedlich, in den Übergängen gelungen und auch wirklam instru-menlirt ist Bei berErecutirung ließen die Flüg.lbörner Vieles zu wünschen übrig. Herr E a mi ll o Malchek ist ein bcachtenswerlhes. junges Talent, welches Aufmunterung verdient. Der Theaterbesuch war ziemlich zahlreich. Wie man von mehreren Feiten vernimmt, soll sich unser erster Komiker. Herr Bauer, um die Direction des hiesigen Theaters für die nächste Saison bewerben und bereits viele Sympathien gefunden haben. Er soll gesonnen sey", auch eine Oper zu engagiren. W?nn Letzteres geschieht. !o wird nur einem langgefühlten Bedürfnisse abgeholfen und schon in dieser Beziehung würde der Unternehmer gewiß alle mögliche Unterstützung verdienen und auch finden. Leopold Kordcsch. Verleger: Ignaz Nl l o is Kleinmayr.