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Nr. 11.
Kottschee, am 4. Auni 1905.
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Jahrgang II.
Deutsche Schutzarbeit und deutsche Gemembürgschaft.
Die Deutschen sind kein Herdenvolk; blinde Gefolgschaftleistung kennen sie nicht; der Deutsche will seine Eigenständigkeit, seine Individualität gewahrt wissen. Dieser Zug des deutschen Volks-charaklers ist zugleich ein Vorzug und ein Fehler; ein Vorzug insofern, als das deutsche Volk ohne diesen individualistischen Trieb es kaum zur Höhe eines ersten Kulturvolkes der Welt gebracht hätte, ein Fehler, weil das deutsche Volk über die Parteistreitigkeiten nur zu leicht den Geist des Zusammenhaltens und jener strammen Einigkeit verliert, deren es im nationalen Kampfe bedarf. Schon die alten Römer betrachteten es zur Kaiserzeit als „ein Glück, daß diese Germanen immer miteinander hadern". Sie waren sich damals schon der großen Gefahr bewußt, welche aus der geeinten Volkskraft der Germanen dem römischen Reiche drohte, was ja dann später auch der geschichtliche Verlauf der Dinge tragisch bestätigte. Auch heutzutage liegt in der Uneinigkeit und im andauernden Zwiespalt der Deutschen für deren nationale Gegner noch immer die größte Beruhigung und der größte Trost. Und während wir untereinander hadern und zanken, geht uns der Staat, geht uns das Reich verloren; unter unseren Augen entsteht ein neues Österreich, das den alten geschichtlich ererbten Charakter abstreift. Das Dichterwort, „daß der Deutsche gebückt einhergehen muß im eigenen Hause", es ist keine leere Redensart, kein leerer Schall mehr, es wird von Tag zu Tag mehr Wahrheit und Wirklichkeit.
Trotz alledem sind die Aussichten auf die Herstellung voller Einträchtigkeit und einer tatsächlichen alle Deutschen unseres weiten,
großen Vaterlandes umfassenden Gemembürgschaft leider nur allzu gering. Selbst in gefahrvoller Lage gestatten sich die Deutschen den Luxus der Uneinigkeit. Offenbar müßte die nationale Not und Gefahr für unser Volk in Österreich noch viel größer und schwerer werden, offenbar müßten über die Deutschen noch viel schlimmere und verheerendere Schicksalsschläge kommen, als wir sie bereits erlebt haben, um im Drange der äußersten Not die volle nationale Einheit und Einigkeit der Deutschen zusammenzuschweißen. — Nur von der Einheit in nationalen Dingen sprechen wir, denn auf eine Einigkeit in den religiösen und politischen Anschauungen und Bestrebungen zu hoffen, wäre von vorneherein die größte Selbsttäuschung. Zu tief ist die Kluft, die unser Volk in den wichtigsten Fragen der Weltanschauung trennt, und auch auf rein politischem Gebiete dürfte die volle Einigung ein zwar sehr schönes, aber kaum erreichbares Ideal für uns bedeuten. An eine solche alle Deutschen von der äußersten Rechten bis zur äußersten Linken umfassende „Gemeinbürgschaft" denken meist auch jene kaum, die dieses tönende Wort sonst gern im Munde führen; man versteht darunter wohl in der Regel nur die Gemeinbürgschaft der Linksdeutschen, die Deutschen der rechten Seite pflegt man wenig in Rechnung zu ziehen.
Unsere nationalen Gegner, die Slaven, die Welschen, sind zwar auch untereinander politisch und religiös in Parteien gespalten, allein in nationaler Beziehung halten sie fest zusammen und stehen für ihr Volk da wie ein Mann. Wir Deutsche könnten von ihnen lernen, wie die gef amte Kraft eines Volkes zu nationaler Wehr, zu nationalem Schutze stramm zusammenzufassen ist. Nehmen wir da nur ein Beispiel, das uns am nächsten liegt. Wie scharf und rücksichtslos
Die Ortsnamen der deutschen Sprachinsel Kottschee.
(28. Fortsetzung.)
An den Übergang von Z in tsch dürfen wir nicht Anstoß nehmen; es ist in der Mundart begründet, die auch Zink, Zinkel in Tschinkel u. bergt, umgewandelt hat. Bemerkt zu werden verdient, daß im alten Urbar der Personenname Küenz, der ja nichts anderes ist als eben Kunz, vorkommt. Dem Ortsnamen Kuntschen begegnen wir übrigens auch in der Schweiz (Wallis). Nachzutragen wäre noch, daß in Händlern ein Hausname (Vulgoname) „Konzn" lautet. Die Ortschaft Kuntschen ist durch das interessante Eisloch, das „Kuntschener Eisloch", auch weiterhin bekannt geworden.
Nicht weit von Kuntschen entfernt ist das kleine Lacknern, im alten Urbar Lakhner (eine Hube). Lackner ist ein in Gottschee häufiger Familienname; wenn daher der Gottscheer sagt „bei Loknarn" (so lautet der Ortsname im Dialekt), so ist dies ähnlich zu verstehen wie Stalzern, Händlern. Slovenisch heißt das Dorf Luža — Pfütze, Lacke. Roten sie in, im alten Urbar Rattenstein (drei Huben) erklärt sich ähnlich wie Weißenstein von der Farbe des Gesteins. Elze erinnert an das fränkische Rotenstein; auch die anderen gottscheeischen Ortsnamen mit Stein: Steinwand, Pockstein, Oberstem, Weißenstein hält er für fränkisch. Man kann nun wohl
ganz gut überzeugt sein, daß eine fränkische Einwanderung stattgefunden hat, ohne jedoch behaupten zu wollen, daß diese Ortsnamen, die sich auch anderwärts sehr häufig finden, insbesondere im Süden, in bayrisch-österreichischen Gebieten (Kärnten rc.), spezifisch fränkisch sein müssen. Nach unserer Ansicht sind die Franken nicht die ersten Besiedler des Ländchens, sondern kamen erst später. Sie fanden demnach offenbar meist schon benannte Ansitze vor und hatten nicht häufig Gelegenheit, selbst Namen geben zu müssen. Der slovenische Name für Rotenstein Rudeči kamen ist wahrscheinlich eine Übersetzung aus neuerer Zeit.
Komutzen, im alten Urbar „Gomülz oder Prundorf" (drei Huben) genannt, slovenisch Komuc geschrieben, leitet Herr Hofkaplan Steska von slovenisch Komol(e)c = Ellenbogen, Bug, Hügel ab. Die Gottscheer sagen „in der Gomutzn". Ist das Wort nicht slovenisch — wir wollen das weder behaupten noch bestreiten —, so wäre allenfalls Mölzen zur Erklärung heranzuziehen, was nach Buck einen Ort bedeutet, wo viele vom Sturm abgerissene Äste liegen, oder Mutzen = Stall auf der Alpe. An der höchsten Stelle und schon jenseits der Grenze des Herzogtums Gottschee liegt Oberwarmberg, auch Petersberg, Sveti Peter genannt. Nach der „Lanndtgerichts Pidmarckh und Gericht der Herrschaft Gottschee" (1674) geht die Herrschaftsgrenze „in den Losiner Nockh auf den
ist nicht der politische Kampf, den die beiden slovenischen Parteien miteinander führen, und im slovenischen Schulv.erein herrscht doch -festes Zusammenhalten und treues Zufammenstehen. Diese Einigkeit und Eintracht aus rein nationaler Grundlage ist bei uns -Deutschen in Österreich bisher leider nicht Regel, sondern nur Ausnahme. Wir finden dieses alle Deutschen einigende Band bei den Deutschen in Kram, in manchen Gegenden Deutschböhineus und in neuester Zeit auch frische, sehr erfreuliche Ansätze hiefür in Tirol. Sonst aber suchen wir es zumeist vergebens.
An Rufen und Rufern zu nationaler Einigkeit fehlt es auch bei uns wahrlich nicht, aber über Worte und Phrasen kommt man schwer hinaus. Die Mahnung: „Seid einig, einig, einig!" erscholl gerade tu jüngster Zeit wieder, als der.Deutsche. Schulverein das.. Fest seines 28jährigen Bestandes beging, recht laut und vernehmlich; wir begegnen ihr auch vielfach in der „Festgabe", welche „zur Jubelfeier deLD.eutschen. S.chtttvereines am 13. Mai 1905" erschienen ist. Gleich auf der ersten Seite schreibt da Gilbert Helmer, Abt des Stiftes Tepl in Böhmen: „Was uns Deutschen Österreichs vor allem nvttul, ist die Einigkeit!" Und in ähnlicher Weise Freiherr von Chlumetzky: „Einigkeit macht stark! Möchten die Deutschen Österreichs diese Wahrheit nie vergessen und nie dagegen handeln!" Gleich darunter lesen wir das beherzigenswerte Wort. Pommers: „Feinde ringsum! In.Österreich können sich die Deutschen den Luxus der Uneinigkeit nicht gönnen. Das weiß jeder, aber keiner handelt darnach!" Ganz, richtig sagt Prof..Leonhardt, Obmann des Bundes der Deutschen in Niederösterreich: „Bei der deutschen Schutzarbeit muß ,Einigkeit' das Losungswort sein:, das Schlachtfeld für parteipolitische. Kämpfe dürfen die deutschen Schutzvereine nicht werden!" Die Vereinsleitung selbst schließt die .Gedenkschrift mit der ernsten Mahnung:. „Laßt uns nicht vergeuden unsere.Kraft durch unfruchtbaren Kampf im eigenen Lager. Laßt uns nicht zersplittern die uns zugemessene Spanne Zeit auf noch so vollklingende oder wohltönende Reden. Laßt uns vielmehr mit Herz, Kopf und Hand einmütig, unerschütterlich und unermüdlich tätig sein für die heilige Sache unseres deutschen. Volkes!"
Wie kommt es denn, daß wir Deutsche trotz dieser richtigen Erkenntnis der Notwendigkeit der Einigkeit zum mindesten in Sachen des nationalen Schutzes doch noch so weit vom Ziele entfernt sind? Wie kommt , es, daß es fast den Anschein gewinnt, als ob der Ruf nach nationaler Einigung selbst fast zur bloßen Phrase geworben ist? Vielleicht hat Otto von Leixner da ein wahres Wort gesprochen,, wenn er in die Festschrift des- Deutschen Schulvereines schreibt:
„Der Deutsche muß dem Schicksal erst erliegen:
' Dann lehrt es ihn zu kämpfen und zu siegen."
Pluettigen Rain ins Creicz, in die Lackhner, in Khinacher Tabor in die Schmisst auf den Presiti, in St. Peters Perg unnd Kirchen auf die Ainod in Straßers Thurm re." Der blutige Rain heißt, jetzt Blutiger Berg bei Setsch, Lackhen ist bei Prewole, die Presnl-gegeild nahe bei Oberwarmberg; die St. Peterskirche gehörte nicht mehr zur Herrschaft Gottschee. Oberwarmberg bedarf keiner sprachlichen Erklärung.
Und nun überschreiten wir bereits das Gebiet der Gemeinde Langenton und kommen in die Gemeinde und Pfarre Pöllandl, und zwar zunächst nach Steinwand. Es hat seinen Namen jedenfalls von der steilen Steinwand in der Nähe der Ortschaft. Im alten Urbar fanden wir dieses Steinwand nicht; die Ortschaft ist also erst nach 1574 entstanden. Was die slovenische Ortsbezeichnung Posterica bedeutet, wissen wir nicht zu sagen. In einem Ortschaftenverzeichnis (1892) heißt es übrigens statt Posterica Sosterica. Das Dorf Frata bei Steinwand besteht nun nicht mehr. Frata (slowenisch) heißt Waldlichtung, Holzschlag. Es war dort, solange der Wald gelichtet wurde (Holz für das Eisenwerk in Hof) eine Niederlassung von meist slovenischen Holzarbeitern, Holzschlägern. Seitdem das Werk in Hof aufgelassen ist, ist auch der Holzschlag, die Frata ausgestorben. Auf der Höhe liegen einerseits Pogorelz
In schlichter Prosa ausgedrückt heißt das wohl so viel als: Es geht uns Deutschen im Grunde eigentlich noch immer zu gut, wir müssen vom Schicksal noch viel, härter getroffen und in Zucht und Lehre genommen werden, bis wir; 'endlich lernen werden, alle einträchtig zusammenzustehen. — Bis jetzt haben wir für einander leider immer nur Anschuldigungen und Vorwürfe; wir. zanken fleißig miteinander, schimpfen wohl auch, weidlich übereinander, aber uns die Hände zu reichen, in1 Treue und ohne gegenseitiges Mißtrauen gemeinsam nationale Arbeit zu leisten, fällt uns gar nicht ein. .Im linken Lager wirft man den konservativen Deutschen vor, sie hätten kein nationales Gefühl, keine wahre Liebe zum deutschen Volkstum; man tadelt ihre „Gleichgültigkeit" und „Teilnahmslosigkeit", ja man verfleugt sich selbst zu geradezu gehässigen Anwürfen, wie „Volksverrat" u. bergt., brandmarkt die katholisch gesinnten Deutschen als national Geschlechtslose und gibt sie als ^„minderwertige" Volksgenossen geradezu der Verachtung preis. Wir sind nicht blind und taub und geben zu, daß das deutsche Nationalbewußtsein tatsächlich nicht in allen'deutschen Gauen Österreichs aus gleicher Höhe steht. Es liegt ja auch in der Natur der Sache, daß das nationale Leben, und das völkische Gefühl in den gemischtsprachigen Kronländern, die der Schauplatz nationaler Kämpfe sind, höher entwickelt ist als in den rein deutschen.Gegenden. Aber an dem allein liegt es ja auch gar nicht. Man verschließt sich im Lager der konservativen. Deutschen längst.nicht mehr der Erkenntnis, daß die satznngsmästigen Aufgaben und Ziele der deutschen Schutzvereine durchaus löblich, gut und zeitgemäß sind; man bedauert nur, daß der rein nationale Boden, der alle einigen könnte, mitunter verlassen worden ist, daß ab und zu Versuche gemacht wurden, die nationalen.Schutzvereine in den. Dienst kulturkämpferischer Ideen und einseitiger parteipolitischer und den konservativen Deutschen feindseliger Bestrebungen Zu. stellen. Theoretisch werde zwar oft genug betont, baß. in den nationalen Schutzvereinen jede politische und religiöse Überzeugung Platz habe, die Praxis aber sei ganz.anders gestaltet und nicht immer einladend und erfreulich für die Deutschen der rechten Seite.
Wie man hieraus ersieht, kann eine wirklich allgemeine, alle Deutschen umfassende Teilnahme) an der so notwendigen Arbeit der deutschen Schutzvereine nur in dem. Falle erreicht werden, wenn diese Vereine streng auf dem nationalen Boden bleiben und jedwede Verquickung mit irgendwelchen Nebenzwecken parteipolitischer und konfessioneller Natur aufs sorgfältigste und taktvollste vermieden wird. Erst wenn die nationalen Schutzvereine einmal tatsächlich und ganz dem Parteiengetriebe und dem konfessionellen Hader („Los von Rom!", u. bergt.) entrückt sein werden, werden sie sich mit voller Macht ihrer edlen nationalen Auf-
andererseits Laubbüchel. Pogorelz (Pogorelc), im alten Urbar „Pagerelitz" geschrieben (eine halbe Hube), ist ein slovenischer Name und'heißt zu deutsch: „der durch Feuersbrunst Verunglückte, der Abbrändler". In unserem Falle wird es also wohl heißen: der abgebrannte Bergrücken, der abgebrannte „Büchel". Wenn wir nicht irren, ist ja auch hinter dem Friedrichstein ein „abgeprennter Büchel". Vielleicht hat ein zufälliger Waldbrand den Namen veranlaßt.
Laubbüchel (Labbichel) kommt im alten Urbar nicht vor und hat (als Weiler) auch aufgehört zu existieren. Es bedeutet eine mit Laubwald bestandene Anhöhe. Der slovenische Name ist Deleči verh. Ob der Name von delecM Teilchen, Wald, oder Grundanteil abzuleiten ist, können wir nicht bestimmt behaupten, vermuten es aber.
Etwas sonderbar mutet einen auf den ersten Anblick der Ortsname Dranbank, slovenisch Drampah an. Die Ortschaft bestand 1574 noch nicht; sie ist im alten Urbar nicht verzeichnet. Dranbank dürfte wohl ein Zwitterwort sein. Wang, nicht selten entstellt in bang, bank ist ein Wiesenfleck, eine Naturwiese, eine Ebene oder gesenkte Fläche. Das Wort ist süddeutsch.
(Fortsetzung folgt.)
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gäbe widmen können; dann aber werden sie auch ganz anderes leisten können als heutzutage, sie werden einen Machtfäktor bilden wie keine andere Vereinigung in unserem Vaterlande. Und würde eine Vereinigung, hinter der tatsächlich das ganze deutsche Volk steht und nicht bloß Bruchteile desselben, mittelbar nicht auch auf die politische Machulellüng unseres Volkes von günstigem Einfluß sein?
Lassen wir also im nationalen Leben, in der nationalen Schutzarbeit für unser Volk alles beiseite, was uns trennen und entzweien kann, suchen wir immer nur das auf, was uns verbindet und einigt. Prof. Seemüller meint, die Geschichte des Deutschen Schulvereines sei die der nationalen und politischen Schulung der Deutschen in Österreich. Erst hatten sie ihn aufgezogen, heute erziehe er sie. —-Es wäre zu wünschen, daß die Selbsterziehnug der Deutschen, die durch die deutschen Schutzvereine am meisten gefördert wird, uns Deutsche auch zu gegenseitiger größerer Verträglichkeit, zu gegenseitiger aufrichtiger Achtung und Wertschätzung selbst bei Nichtübereinstimmung in religiösen und parteipolitischen Anschauungen erzöge. Auch hierin läge ein nicht zu unterschätzender Gewinn.
Allerdings, die Sache ist nicht so einfach und so leicht, als sie auf den ersten Augenblick scheinen mag; gilt es doch, auf beiden Seiten erst Berge des Mißtrauens Ju ebnen, alteingewurzelte Vorurteile zu bannen — eine dornenvolle Arbeit, die nicht auf einen Wurf und nicht über Nacht gelingt. Aber anfangen muß man denn doch einmal; wenn man den Zweck will, muß man auch die Mittel wollen und die richtigen Wege einzuschlagen sich entschließen. — In Tirol ist es kürzlich gelungen, einen Bolksbund, einen deutschen Schutzverein zu gründen gegen die fortschreitende Berwelschung des Landes, einen Verein, in welchem sich Altkonservative, Christlichsoziale, Angehörige der „Deutschen Volkspartei" und Alldeutsche die Hand reichen zu gemeinsamer nationaler Arbeit. Der konservative Universitätsprofessor Dr. Mayr erklärte in Sterzing, daß seine Partei sich, aus ganzem Herzen dem nationalen Bunde anschließe, und Pfarrer Steck sprach sein Bedauern darüber aus, daß es durch die Uneinigkeit der Deutschen verhindert worden sei, daß der neue Schutz- und Trutzverein zum Heile der bedrohten Sprachgrenzen des Tiroler Landes nicht schon vor einem Jahrzehnt zu stunde gekommen sei. —- Was in Tirol möglich ist, das sollte doch auch für das gesamte deutsche Volk in Österreich nicht zu den Unmöglichkeiten und Utopien gerechnet werden dürfen.,. Die Stimmung zur Einigung aller Deutschen auf nationaler Grundlage scheint in neuester Zeit auch in Wien an Boden zu gewinnen, was mit Freuden zu begrüßen ist. Möchten diese erfreulichen Frühlingstriebe nicht wieder durch einen unzeitigen Frost zerstört werden!
Wir schließen unsere heutigen Ausführungen mit dem Worte Karl Prölls:
„Gemeinbürgschaft" ist ein gutes Wort,
„Gemeinsame Arbeit" ihr besserer Hort!
Aus Stabt und Land.
Gottschee. (Personalnachricht.) Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg, Herzog von Gottschee, traf am 25. Mai abends in Gottschee ein und reiste am nächsten Tage mit dem Abendzuge von hier nach Goldegg ab.
— (Bezirksschulinspektvrat.) Am 21. Mai leistete Herr Professor Rudolf Peerz in seiner Eigenschaft als Bezirksschul-inspektor bei der k. k. Vezirkshauptmannschaft Gottschee die Angelobung und übernahm die Agenden des Bezirksschulinspektorates.
— (Spende.) Seine Durchlaucht Fürst Karl Auersperg hat der Ortsgruppe Laibach des Deutschen Schulvereines anläßlich dessen Jubelfestes den Betrag von 1000 K als Jubiläumsgabe gespendet.
— (Anerkennung.) Seine Exzellenz der Herr Minister für Kultus und Unterricht hat mit Erlaß vom 28. April 1905 Herrn Gpmnasialdirektor Peter Wolsegger über sein begründetes Ansuchen von der Funktion eines Bezirksschulinspektors für die deutschen
Schulen der Bezirke Gottschee, Rudolfswert und Tschernembl zu entheben gefunden und aus diesem Anlasse Seine Exzellenz den Herrn Landesprüsideiften beauftragt, Herrn Direktor Wolsegger für seine langjährige, verdienstvolle Wirksamkeit im Schulaufsichtsdienste seine Anerkennung äuszusprechen. In dem betreffenden Präsidialerlasse bringt der, Herr Landespräsident auch seinerseits für den großen Eifer, den der scheidende Herr Bezirksschulinspektor in vierzehnjähriger Tätigkeit stets an den Tag legte, sowie für dessen bewährtes taktvolles Vorgehen und für die erzielten beachtenswerten Erfolge seinen wärmsten Dank und seine volle Anerkennung zum Ausdrucke.
— (Sparkasse der Stadt Gottschee.) Ausweis für den Monat Mai 1905. Einlagen: Eingelegt wurden im Monate Mai 1905 175.511 K 89 h und behoben 154.523 K 01 li, wonach sich der Einlagenstand mit 20.988 K 88 h erhöhte. Der Einlagenstand beträgt somit mit Ende. Mai 1905 4,925.526 K 76 h. Hypothekardarlehen: Im Monate Mai 1905 wurden verausgabt 31.200 K, rückgezahlt hingegen 10.333 K 80 h, somit ein Zuwachs von 20.866 K 20 h. Der Hppothekenstand beträgt somit mit Ende Mai 1905 3,765.083 K 32 h.
— (Tridumm), In der Zeit vom 21. bis 24. Mai wurde in der hiesigen Stadtpfarrkirche eine feierliche dreitägige Andacht zu Ehren 11 L. F. von der immerwährenden Hilfe abgehalten, bei welcher der Hoch tu. Herr Pater Rektor Franz Weimann aus Wien die Predigten hielt. Am Sonntage bei Beginn der Feierlichkeit wurde das Gnadenbild in feierlicher Prozession unter dem Geläute der Glocken durch die Stadt getragen und sodann in der Kirche auf dem Marienaltar zur öffentlichen Verehrung ausgesetzt. Die Hauser, an welchen sich der Festzug vocüberbewegte, waren beleuchtet. Der Hauptplatz war voll von Andächtigen; man schätzte deren Anzahl auf etwa 2000 Personen. Zugleich wurde auch eine Erzbruderschaft unter beut Titel der „Mutter Gottes von der immerwährenden Hilfe" gegründet. Die Abendvorträge des hochw. Herrn Pater Rektor, der sich als Kanzelredner eines bedeutenden Rufes erfreut, wurden von den Gläubigen sehr zahlreich besucht. Man schätzt den hochw. Herrn Pater Rektor hier allgemein hoch und ist jedesmal sehr erfreut, wenn er Gottschee mit seinem Besuche beehrt.
— (Der Gottscheer Turnverein) feiert zu Pfingsten (10., 11. und 12. Juni) das Fest seines 20jährigen Bestandes. Das reichhaltige Festprogramm wird it. ct. einen Begrüßungsabend, einen Frühschoppen, ein Schauturnen, einen Festzug durch die Stadt, einen Festkommers usw. umfassen. Auch auswärtige Turnvereine (Laibach, Görz, Triest, Abbazia usw.) werden zu dem Jubelfeste Abordnungen entsenden.
— (Zur Veruntreuung der Geldbriefe auf der Strecke Wien-Triest,) die aus Amerika nach Kroatien und Kram abgeschickt und zwischen Steinbrück und St. Peter unterschlagen worden sind, macht das Kreisgericht in Cilli jene Parteien, die aus dieser Briefunterschlagung einen Schaden erleiden, darauf aufmerksam, ihre Schadenersatzansprüche bei dem genannten Kreisgerichte erheben zu wollen.
— (Priorenwahl.) Im Orden der Barmh. Brüder wurde Dr. A. Hönigmann zum Prior für Tantur; der bisherige Subprior in Tantur, Pater Leopold Danev, zum Prior für Kandia bei Rudolfswert und der allseits bekannte und beliebte bisherige Prior von Rudolfswert, Kajetan Popotnik, zum Prior für Kainbach gewählt.
— (Konferenz.) Die Sod. ss. C. J. des Gottscheer Dekanates hat ihre monatliche Versammlung am 15. Juni um 10 Uhr vormittags in Altlag.
— (Zeichenfortbildungskurs.) Für den Zeichenfortbildungskurs, der in den diesjährigen Ferien an der k. k. Fachschule in Gottschee abgehalten werden soll, hat die Sparkasse der Stadt Gottschee 200 K, die Krainische Sparkasse 300 K, der Deutsche Schulverein 200 K bewilligt. Die Anmeldungen für diesen Kurs sind so zahlreich, daß es nur unter gewissen Umständen möglich sein wird, sämtliche Herren, die den Kurs mitmachen wollen, heranzuziehen.
— (Sparkassetag.) Am 27. Mai fand in Klagenfurr ein Sparkasfetag statt, au dem Vertreter von zwölf kärntnerischen
deutschen Sparkassen und der Sparkasse der Stadt Gottschee teil« nahmen. Es handelte sich um eine Besprechung bezüglich Gründung eines Landesverbandes der deutschen Sparkassen in Kärnten und Kram. Einberuserin des Sparkassetages war die Sparkasse in Völkermarkt. Der Direktor derselben, Dr. Pinteritsch, welcher die Versammlung leitete, gab seiner besonderen Freude darüber Ausdruck, daß auch die Sparkasse der Stadt Gottschee, die ihren Obmann, Herrn Bürgermeister Alois Loy, entsendet hatte, am Sparkassetage teilnehme und hiedurch bekunde, daß sie in wohlverstandener kultureller Interessengemeinschaft sich an die Bestrebungen der kärntnerischen Sparkassen anschließe. — An der Versammlung nahmen auch die Abgeordneten Dr. Lemisch und Mettnitz teil. Den Gegenstand der Beratung .bildete her Statutenentwurf sür den zu schaffenden Verband. An der Wechselrede beteiligten sich die Vertreter sämtlicher Sparkassen und es wurden mich einzelne von Herrn Bürgermeister Loy beantragte Abänderungen angenommen. Die Satzungen des Landesverbandes haben eine derartige Fassung, daß Hiedurch die selbständige Wirksamkeit und das selbständige Leben der einzelnen Sparkassen in keiner Weise berührt wird.
— (Häckeleien.) Unter dieser Spitzmarke brachten wir schon in einer der letzten Nummern vernichtende Urteile von hervorragenden Gelehrten über Häckels „Welträtsel", mit welchen ein Unbekannter in Graz unsere geehrte heimatliche Lehrerschaft vertraut machen will. Dem Zoologen, dem Vertreter der Naturwissenschaft wollen wir dabei gar nicht nahe treten. Häckel mag von Haus aus ein tüchtiger Fachgelehrter sein. Aber so geht es eben, wenn der Schuster nicht bei seinem Leisten bleibt. Was ist dem Manne nur eingefallen, daß er sich auf beit Philosophen, ans Begründer einer neuen Weltanschauung, ja auf den Propheten einer monistisch-naturwissenschaftlichen „Religion" hinausspielt! Daß Häckel von Philosophie herzlich wenig versteht, haben ihm die gewiegtesten Vertreter der Philosophie in Deutschland nachgewiesen und geradezu vernichtende Urteile über ihn gefällt. (Man lese z. B. nur die Kritik des deutschen Philosophen Paulsen, die wir in Nummer 8 unseres Blattes mitgeteilt haben.) Noch mangelhafter aber sind Häckels Kenntnisse in der Religionswissenschaft und in der Theologie. Kein Wunder, wenn er da recht gründlich ausgesessen ist und sich ein beschämende Blamage geholt hat. In seinen „Welträtseln" nämlich beruft er sich u. a. ans ein Buch mit dem Titel „Saladin", Jehovas gesammelte Werke. Diesen Saladin gibt er als „scharfsinnigen Theologen" ans. Dieser Saladin ist nun, wie Meffert mitteilt, ein ganz obskurer Wiukel-schreiber, der eigentlich William Stewart Roß heißt. Geboren in Glasgow, studierte er etwas Theologie und ging dann in die Journalistik, wo er seiner Bosheit und Gemeinheit durch obige Schmähschrift freien Lauf ließ. „Durch Benutzung dieses Pamphlets und dessen Anpreisung als ,wissenschaftliches Werk', sagt Doktor Meffert, „ist Häckel aus der Liste der ehrlichen, wahrheitsliebenden, wahren Wissenschaft gestrichen worden, was ihm von allen Seiten bezeugt wurde." — Häckels Kollege an der Universität Halle, Professor Looss urteilt in seiner Schrift „Antihäckel": „Es ist ein Schcmdbnch eines unwissenden und groben Journalisten niederster Art. Ich war nach einigen Zitaten, die Häckel aus seiner,Quelle' gibt, darauf vorbereitet, daß der ,Saladin' ein ganz böses Buch sein müsse; doch solches Geschmiere in einem von einem Kollegen benutzten und empfohlenen Buch zu finden, erwartete ich nicht. Daß Professor Häckel so tief unter dem Niveau eines ernst zu nehmenden und selbst ernsten Gelehrten steht, daß er solch ein Buch in hohen Tönen preisen kann — das ist mir eine neue Entdeckung gewesen." (S. 17.) . . . „Ich will beweisen, daß Herr Professor Häckel durch die Ignoranz, die er gezeigt, und durch den Ton, den er sich erlaubt hat, sich um die Ehre gebracht hat, in urteilsfähigen Kreisen als ein wissenschaftlicher Schriftsteller zu gelten." (S. 20.) . . . „Solch ein Mann, der in bezug auf das Christentum nicht einmal mehr über Volksschulwissen verfügt, will über ,Wissenschaft und Christentum' reden." (S. 29.) — Das Schönste dabei ist, daß Häckel selbst dieses Verdammungsurteil indirekt bestätigt hat. Als nämlich Häckels „Welträtsel" ins Englische
übersetzt werden sollten und er dabei auch dem englischen Publikum mit seiner „Saladinsquelle" äufwarten wollte, da trug, wie Meffert mitteilt, der Übersetzer bei der Neuausgabe der Schrift Bedenken, mit dieser „Quelle", deren mehr als traurigen Charakter die englische Kritik längst dargetan hatte, vor das Publikum zu treten und „der scharfsinnige Theologe Saladin" wurde von Häckel selbst gestrichen. An der betreffenden Stelle (S. 110) liest man jetzt u. a.: „Professor Häckel hat nun erkannt, daß er in bezug auf den Wert seines Gewährsmannes im Irrtum war, und hat einige der Behauptungen dieses Kapitels zurückgezogen." Trotzdem aber Häckel für die englische Ausgabe die Saladinsquelle aufgegeben, hat er den diesbezüglichen Abschnitt in der deutschen Ausgabe stehen lassen. Also seine eigenen Landsleute, die Deutschen, sollten auch weiterhin irre geführt werden! Wer solche , „doppelte Buchführung" für zulässig hält, richtet sich selbst. — Übrigens wurden dem Jenenser Gelehrten auch schon früher, und zwar in seinem engeren naturwissenschaftlichen Fache, ganz sonderbare Praktiken nachgewiesen. So ließ er einmal ein und denselben Holzstock dreimal nebeneinander abdrncken und die vollkommen gleichen Figuren als Embryo des Hundes, des Huhnes und der Schildkröte bezeichnen. Damals schrieb der Zoologe His: „Es bleibt das Verfahren von Professor Häckel ein leichtfertiges Spiel mit Tatsachen, gefährlicher als das früher gerügte Spiel mit Worten ... Ich selbst bin im Glauben aufgewachsen, daß unter allen Qualifikationen eines Naturforschers Zuverlässigkeit und unbedingte Achtung vor der tatsächlichen Wahrheit die einzige ist, welche nicht entbehrt werden kann. Auch heute noch bin ich der Ansicht, daß mit Wegfall dieser einen Qualifikation alle übrigen, und sollten sie noch so glänzend sein, erbleichen. Mögen daher andere in Herrn Häckel den tätigen und rücksichtslosen Parteiführer verehren; nach meinem Urteil hat er durch die Art feiner Kampfführung selbst ans das Recht verzichtet, im Kreise ernsthafter Forscher als Ebenbürtiger mitzuzählen." („Unsere Körpersorm und das physiologische Problem ihrer Entstehung". Leipzig, 1874, S. 171.) — So sieht also der Mann ans, auf den die materialistischatheistische Sozialdemokratie schwört und für dessen Schriften man auch in unserer Heimat Propaganda machen will.
— (Vom Wetter.) Wie anderwärts so war auch in Gottschee säst der ganze Mat kühl und naß; Regen reihte sich an Regelt. Meteorologen behaupten, daß die ungewöhnlich großen Sonnenflecken in diesem Jahre das andauernd kühle Wetter verursachen. Der Newyorker Gelehrte Dr. Johnsen stellt überdies auch die Theorie aus, daß die allgemeine Genickstarre-Epidemie ebenfalls durch diese ausgedehnten Sonnenslecken veranlaßt werde. In ganz Amerika beschäftigen sich die medizinischen Gesellschaften mit dem Studium der Genickstarre, die sich immer mehr nach dem Westen ausbreitet. Man befürchtet, daß die Epidemie bis in den nächsten Winter hinein dauern und noch schlimmer austreten werde. — Am 26. Mai hörte es endlich zu regnen auf und tagsdarauf erfolgte die volle Ans-heiterung bei ziemlich niederer Temperatur. Am 27. Mai gab es in der Frühe in einzelnen Strichen (z. B. bei Seele) sogar Reif, der die Fisolen teilweise versengte.
Witterdorf. (Bienenzuchtverein.) Aus der letzthin hier abgehaltenen Hauptversammlung erfuhr man vorerst, daß genannter Verein 28 Mitglieder, die Bücherei desselben 18 Bände und 171 Lieferungen von Bienenzeitungen zähle. Ein von der Südmark gespendeter Betrag wurde zum Ankaufe von Gerätschaften verwendet. Den Jahreseinnahmen pro 139 K 3 h stmtden 137 K 17 h an Ausgaben gegenüber, was einen Kassarest von 1 K 86 h ergibt. Wie die Bienenzucht ohne nennenswerte Schwierigkeit Gemeingut des Volkes werden könnte nnd im eigenen Interesse der Bevölkerung auch werden sollte, darüber sprach in höchst anregender Weise der Vereiilsobmann. Bei der Wahl des Ausschusses wurde OberlehrerHerr Georg Erker zum Obmann wiedergewählt, sein Stellvertreter wurde Herr Joses Tomitsch aus Gottschee. Die übrigen Ausschußmitglieder sind die Herren: Jakob Povše, Joses Samide, Schulleiter, Johann Verderber aus Rain, Johann Jaklitsch aus Mooswald, Georg Tschinkel
aus Mitterdorf und Matthias Krauland aus Obrern. Schließlich wurde der Ankauf des Werkes „Allgemeines Lehrbuch der Bienenzucht" von Alfonsus und die unentgeltliche Abgabe von Schwärmen an solche heimische Besitzer, die Imker werden und dem Vereine beitreten wollen, beschlossen.
— (Personalnachrichten.) Der Pater Prior der Barmherzigen Brüder in Tantnr bei Jerusalem, Herr Dr. A. Hönigmann, war letzthin mehrere Tage auf Besuch bei den ©einigen in Windisch-dorf. Er begibt sich in einigen Wochen wieder in gleicher Eigenschaft auf seinen bisherigen Posten, da er bei der vor kurzem stattgehabten Wahl neuerdings auf drei Jahre zum Prior des unter dem Protektorate Sr. Majestät des Kaisers von Österreich stehenden Spitales in Tantnr gewählt worden ist. — Fräulein Mathilde Gorjanec, bisher in Nesseltal, wurde zur Lehrerin für Mitterdorf ernannt und hat die Stelle bereits angetreten.
— (Feuer.) Dieser Ruf verbreitete sich auf einmal am 31. Mai gegen Abend in Windischdorf und das Glöcklein der dortigen Kapelle rief bald so heftig um Hilfe, daß der Schwengel herunterfiel. Glücklicherweise konnte das Feuer sogleich gedämpft werden. Das fünfjährige Kind des Urban Naglitsch war nämlich unvermerkt mit einem Feuerbrande zu dem knapp an der Scheune gelagerten Farnkraut gekommen und zündete dieses an. Erschreckt durch das entstehende Feuer lief das Kind zur Mutter und rief ihr zu, daß es draußen brenne. Die auf den Feuerlärm sogleich herbeigeeilten Nachbarn löschten das Feuer, ohne daß außer dem verbrannten Farnkraut Schaden zu verzeichnen war. Es kann nie genug davor gewarnt werden, daß Eltern Zündhölzchen überall umherliegen lassen; die meisten Feuerbrünste entstehen bekanntlich durch Kinder.
— (Alter und neuer Markt.) Der Urbani markt in Malgern war trotz schlechten Wetters gut besucht und der Viehauftrieb groß. Der Handel ging flott und wer nur halbwegs zum Anschauen war — gemeint sind nur Ochsen und Kühe —, der fand einen Käufer. — Die Landesregierung hat für Mitterdorf zwei neue Märkte bewilligt, und zwar am 5. April und 1. Juni jeden Jahres.
Höermösek. (Verurteilt) zu sieben Monaten strengen mit wöchentlich zwei Fasttagen verschärften Gefängnisse wurde am 24. Mat beim k. k. Kreisgerichte in Rudolfswert der starke Krüppel Markus Kofler, der, wie bereits in Nummer 4 des heurigen Jahrganges gemeldet, den an einem Leibschaden leidenden Kutscher Matthias Petschaner vulgo „Tatz" mit seinem Stelzfüße lebensgefährlich „bearbeitete". Die schwere körperliche Verletzung stellten zwei gerichtliche Kommissionen fest, die erste gleich nach der ^Beschädigung und die zweite vor kurzem mit Beiziehung der Ärzte Herrn Dr. Defranceschi und Herrn Dr. Vavpotič aus Rudolfswert.
— (Die Taufe) mit dem Ritus für Erwachsene wurde am 21. Mai an dem gut vorbereiteten, in New Jork geborenen achtjährigen Karl, einem Sohne des Schneiders Matthäus Weiß und der Marie Monte! aus Niedermösel, welche sich nach Zurücklassung ihrer Kinder in die Fürsorge ihrer braven Schwiegereltern wieder nach Amerika begaben, in der hiesigen Pfarrkirche vollzogen. Als Taufpaten fungierten Postmeister Herr Johann Lackner samt Frau. Da eine solche Tause, deren Ritus besonders erhebend ist, bisher hier noch nie vorgenommen worden ist, so wohnten dem Taufakte sehr viele Pfarrinsassen bei.
Kschermoschnitz. (Verschiedenes.) Die Neuwahl in die Gemeindevertretung, die am 8. Juni hier hätte stattfinden sollen, wurde vorläufig auf acht Tage verschoben. Gewählt werden in drei Wahlkörpern 18 Ausschußmitglieder. — In Althag löste sich vor einigen Tagen oberhalb der Straße ein mächtiger Felsen, kollerte den Bergabhang hinab und traf das Hans des Georg Grill neben dem Haustor. Die Mauer erhielt Sprünge. Wäre die Wucht des Felsen nicht durch eine ihm im Wege stehende Buche abgeschwächt worden, so hätte er jedenfalls die Mauer eingeschlagen und wäre ins Schlafgemach des Besitzers eingedrungen. Es war 3 Uhr nachts. — Wer Butter und Käse braucht, wird sich nun auch nach Tschermoschnitz wenden können. Die verschiedenen Kessel und Butter-
fässer und was man sonst noch bei einer Molkerei braucht sind bereits angekommen, nur die Milch geht noch ab, jedoch auch diese wird nicht lange auf sich warten lassen. — Alles geht bei uns, nur mit Schule und Wasserleitung will's nicht recht gehen. Die neue Schule, soviel an ihr schon gebaut ist, haben unlängst unsere Gemeindeväter beschlossen, von Grund aus zu zerstören. Bon der Wasserleitung wollen wir nächstens erzählen.
Mrauen. (Sterbefall.) Am 3. Mai starb hier der gewesene Gastwirt und Hausbesitzer in Gottschee Herr Johann Braune im Alter von 78 Jahren nach mehrmaligem Empfange der heil. Sterbesakramente. Der Verstorbene hatte seinerzeit einen schwungvollen Sohlenhandel betrieben. Dreiundzwanzig Jahre war er in Mrauen ansässig. Der Verblichene erfreute sich allseitiger Hochachtung, wovon die Beteiligung am Leichenbegängnisse zeugte. Auch Angehörige aus Gottschee sind zur Leichenfeier erschienen. R. I. P.
Kttkag. (Unglücksfall.) Am 17. Mai verunglückte der 47 Jahre alte Häusler Johann König aus Hohenberg Nr. 15 im Walde beim Schaufelmachen. Er schlug mit dem Axtstil an einen Stamm; der Hieb prallte ab in den Kopf des Verunglückten, der sich die ganze Ohrmuschel weghieb und im Walde liegen ließ.
Waierke. (Jubelfeier des Deutschen Schulvereines.) Am 21. Mai wurde von der Ortsgruppe Maierle-Schöflein das Jubelfest des Deutschen Schulvereines im Schulgebäude zu Maierle festlich begangen und zugleich mit der Jahreshauptversammlung der genannten Ortsgruppe verbunden. Das Schulhaus und auch andere Häuser des Ortes trugen Flaggenschnck. Zur Feier hatte sich nicht nur die hiesige Bewohnerschaft, sondern auch viele Leute aus den Nachbardörfern eingefunden. Die Ortsgruppe Nesseltal entsandte ihren Obmann Herrn Schober und den Obmannstellvertreter Herrn Perz. 70 Vereinsmitglieder nahmen an der Festversammlung teil. Nachdem Herr Lehrer Pornbski den Festprolog gesprochen, hielt der Obmann der Ortsgruppe, Herr Peter Krauland, die Festrede, in der er dem um den Schnlverein und um die deutsche Schul-vereinsschule in Maierle so hoch verdienten langjährigen Vereinsobmann Dr. Weitlof einen warmen Nachruf widmete und die Bewohnerschaft Maierles in jene traurige Zeit zurückversetzte, wo Maierle noch keine Schule besaß und die hiesigen deutschen Kinder gezwungen waren, die mehr als eine Stunde entfernte slovenische Schule in Tschernembl zu besuchen, wo sie ihrer Muttersprache entfremdet wurden. Dankbarkeit und Nationalgefühl müsse die Gottscheerund insbesondere die Bewohner Maierles an den Deutschen Schnlverein ketten. Die Rede des Ortsgruppen-Obmannes sowie auch die darauf folgende Ansprache des Herrn Lehrers Posnik wurden mit lebhaftestem Beifall und stürmischen Heilrufen begrüßt. — Der Jahresbericht der Ortsgruppe, den der Obmann erstattete, stellte die Tatsache fest, daß die Mitgliederzahl (74) im Steigen begriffen ist, was in einem deutschen Grenzorte gewiß doppelt erfreulich ist. An die Hauptleitung wurden 147 K abgeführt. Auf Antrag des Herrn Lehrers Schober wurde der bestehende Vereinsvorstand durch Zuruf wieder gewählt. Bei der Festversammlung wurden an Mitgliederbeiträgen 146 K, an Gedenkspenden 35 K 60 h eingenommen. Zur dauernden Erinnerung an das schöne Fest wurde auf dem Turnplätze der Schule in feierlicher Weise eine Eiche gepflanzt. Während dieses Festaktes spielte die Musikkapelle eine weihevolle Weise. Die markige Weiherede hielt der Ortsgruppenobmann Herr P. Krauland. Brausende Heilrufe erschollen weithin; die Anwesenden stimmten begeistert die Gottscheer Hymne an, die entblößten Hauptes gesungen wurde. Bei Gesang und Gläserklang fand die erhebende Feier ihren Abschluß. Begrüßungen sandten die Hauptleitung des Deutschen Schulvereines in Wien, der Deutsche Turnverein in Gottschee und Fräulein Margarete Jaklitsch in Klagenfurt, welche gleichzeitig unserer Ortsgruppe mit einem Jahresbeiträge von 10 K beitrat.
Winket. (Sammlung.) Mehrere amerikanische Gottscheer haben in Toledo für eine Feldkapelle den namhaften Betrag von K 104 16 gesammelt. Johann Högler spricht im Namen der Ortsinsassen den Spendern den tiefgefühlten Dank aus.
Langenton. (Schulangelegenhe.it von der Nachbarschule Unterwarmberg.) Weil bekanntlich Beispiele „Hinreißen", soll auch der Ortsschulrat in Unterwarmberg an die Renovierung seines Schulgebäudes denken. Nun, daran zu denken, wäre freilich Zeit; dann aber braucht gut Ding immer gute Weile. Ende Februar ist der bisherige Lehrer und Schulleiter an . der Unterwarmberger Volksschule nach Gollrad (Steiermark) übersiedelt, und trotz zweimaliger Ausschreibung der vakant gewordenen Lehrer- und Leiterstelle hat sich bis heute um den Posten keine Lehrkraft beworben. Der regelmäßige Schulunterricht mußte daher eingestellt werden, nur an zwei Wochentagen wird Religionsunterricht erteilt. Zwölf Lehrer sind seit dem Bestände (1881) der Unterwarmberger Volksschule — also innerhalb eines Zeitraumes von 24 Jahren — von dort schon jortgezogen, was mit Bezug 'culf den regelmäßigen Unterricht sehr bedauerlich ist.
Wndol'fsivert.(Miliaria.) Über Verwendung der.Landesregierung wurde seitens des Ministeriums des Innern zur klinischen Erforschung der Miliaria-Epidemie im Bezirke Rndolfswert der Universitätsprofessor Herr Dr. Ortner in Wien entsendet. Derselbe begab sich am 27. Mai in Begleitung des Landessanitätsreferenten Herrn Dr. Zupanc und des Laibacher Epidemologen. Herrn.Doktor Plečnik in das Epidemiegebiet.	'
Weltmarkt!'. (Schiller- und Schulve reinsfeie r.) Die Samstag, den 13. Mai, veranstaltete Schiller- und Schul-vereinsfeier zu Nenmarktl in Oberkrain nahm einen erhebenden Verlauf. Der Besuch war gut und die Stimmung eine der Bedeutung der Feier würdige. Die Schmückung des Saales, welche Betriebsleiter A. Neyer besorgte, war vortrefflich gelungen. Die Büste Schillers, das Schulvereinswappen, das Bild Doktor Weitloss prangten in herrlichem Grün/Das elektrische Licht mit elektrischen Transparenten wurde kunstsinnig zur Geltung gebracht. Eröffnet hat die Feier Bergdirektor S. Ri eg er als Obmann des Festausschusses - mit einer Ansprache, in der er hervorhob, daß die Wiederkehr des hundertsten Todestages eines der größten deutschen Dichters, des unvergeßlichen Schillers, und die Feier des 25 jährigen Bestandes des deutschen Schulvereines, der größten völkischen Schöpfung der Deutschen Österreichs, auch die deutschen Vereine Neumarktls nicht untätig ließ. Sie hätte» sich zu der wenn auch bescheidenen, so doch nicht minder bestgewollten Feier zusammengefunden. Er begrüßte namens des Festausschusses alle Teilnehmer, insbesondere die auswärtigen Gäste und darunter namentlich Herrn Professor Dr. J. I. Binder ans das herzlichste. Nach der Begrüßungsansprache sang die Liedertafel „Die Wacht" mit voller Wirkung. Den Festgruß, welchen Pfarrer O. Kernstock dem Schul-vereine gewidmet, brachte R. Scharinger mit Beifall zum Vortrage. Abermals trat die Liedertafel auf und dieser folgte die Festrede, welche wohl den Glanzpunkt der Feier bildete. In fast einstimmiger freier Rede bot Professor Dr. J. I. Binder eine Musterleistung in Aufbau, Inhalt und Vortrag. Das Leben und Wirken Schillers, feine Charakterstärke, die Wirkung auf das deutsche Volk und alle Kulturnationen der Welt verstand Dr. Binder in einer Verständlichkeit darzulegen, daß nach der Rede selbst Festteilnehmer, die früher von dem großen Dichter nur wenig wußten, über dessen Bedeutung klar waren. Mit derselben Geschicklichkeit verstand es Dr. J. I. Binder, die Bedeutung des Schulvereines im allgemeinen und der Neumarktler Gruppe im besonderen in seine Rede einzuflechten. Dr. Binder nahm an der Feier der vor zwanzig Jahren erfolgten Gründung der Neumarktler Gruppe teil, er vermochte darum die damalige Begeisterung des ganzen in Fahnenschmuck prangenden Marktes mit seinem Bürgertum aus eigenen Erlebnissen zu schildern und mieden derzeitigen Verhältnissen wirkungsvoll in Vergleich zu ziehen. Seit neunzehn Jahren unterhält die Gruppe einen gut besuchten Kindergarten, zn welchem sie außer der Beistellung der Kindergärtnerin, die der Hauptverein entlohnt, einschließlich des Aufwandes für die reichlichen Ehristbescheruugen etwa 1200 K alljährlich anfzu-bringen hat. Die größten Opfer für den Kindergarten bringt Bürgermeister K. Mally und dessen Frau als Obmännin des
Kindergartenausschusses. Die schwierigste und dafür auch verdienteste Aufgabe, welche die Neumarktler Gruppe während ihres Bestandes löste, war die Schaffung des Schulhaufes in der deutschen Grenzgemeinde Weißenfels. Bei kaum einem zweiten Schnlhansbau gab es so bedeutende Schwierigkeiten zu überwinden als in Weißenfels. An der endlichen Beseitigung derselben und Verwirklichung des Baues hat der Obmann der Gruppe, Bergdirektor S. Rieger, die größten Verdienste; er hatte allein insgesamt an hundert Fahrten der Weißenfelfer Schule wegen- zu machen, eine Leistung, die nicht nur bedeutende Opfer an Zeit, sondern auch an Geld erheischte. Die Zahl der Mitglieder der Gruppe betrug in der ersten Zeit wesentlich über 100, sie sank später herab. Die Durchschnittsabfuhr an die Zentrale während der 20 jährigen Tätigkeit betrug rund 200 K im Jahre. Nach der mit großer Begeisterung aufgenommenen. Festrede trat wieder die Neumarktler Liedertafel auf und dieser folgte der vielverdiente Oberlehrer der Weißenselser Schule, A. Eisenhut, mit mehreren Eiuzelvorträgen, die F. Raitharek kunstsinnig begleitete. Telegraphische Begrüßungen sind außer von der Hauptleitung aus Wien vom Landesausschußbeisitzer Dr. I. Lemisch in Klagensnrt, PH. De mb erg er und A. Ruderer in Graz, P. Po-gatschnigg in Triest, A. Pfreimbtner in Pola und I. Tsche-inernigg in Jdria eingelangt. An Beiträgen für den Jubiläumsfond _ hat die Gruppe bisher aufgebracht und an die Hauptleitung abgeführt: von Dr. Karl Freiherrn von Born, Gutsbesitzer in St. Katharina bei Nenmarktl, K 100; von S. Rieger, Bergdirektor, in Nenmarktl, K 50; von Angehörigen des Bergdirektors L>. Rieger K 30; von Julius Gökeu, Fabriksbesitzer iu Nenmarktl, K 20; von Vinzenz Eggenberger, Apotheker in Nenmarktl, K 20; von Anton Feigerle, Forstmeister in St. Katharina bei Nenmarktl, K 15; von C. Pflaum, Fabriksdirektor in Mojstrana, Oberkrain, K 15; zusammen K 300. Weitere Beiträge stehen noch zu erwarten.
— (Eine erfreuliche und beachtenswerte deutsche Gabe.). Der Großindustrielle und Mitglied der Laibacher Handelskammer Herr And. Gaßner hat aus Anlaß des 25jährigen Bestandes des Deutschen Schulvereines dem Obmanne , der hiesigen Ortsgruppe, Herrn Bergdirektor S. Rieger, den Betrag von 1000 Kronen mit der Bestimmung zukommen lassen, daß davon 500 Kronen dem Jnbilänmssonde des Deutschen Schnlverein.es und 500 Kronen dem deutschen Studentenheim in Gottschee zugeführt werden mögen.. Diese neuerliche .Gabe des Herrn Gaßner für deutschvölkische Vereine ist um so erfreulicher, als sie zeigt, daß selbst das strengste katholische Gewissen kein Hindernis. bietet, für die deutsche Sache .einzutreten, wenn es nur an dem Willen hiefür nicht fehlt. Möge dieses edle Beispiel recht viele Nachahmer finden 1 Vielleicht kann auch der kürzlich geschaffene Tiroler Volksbund als Vorbild einer beginnenden'Besserung gelten!
Leoven. (Gottscheer Tischgesellschaft.) Am 18. Mai hatten die hiesigen Gottscheer eine Tischgesellschaft gegründet, die die Förderung der Geselligkeit unter denselben zum Zwecke hat. In den Ausschuß wurden gewählt: Herr Johann Perz als Obmann, Herr Alois Hönigmann als Schriftführer und Zahlmeister. Die Tischgesellschaft zählt jetzt elf Mitglieder, u. zw.: Maria Simonitsch, geborene Haberle, Matthias Haberle, Alois Haberle, Johann Hönigmann,Hans Jaklitsch,Franz Krauland, Joses Morscher, Alois Perz und Alois Schauer. Die Vereinigung hat jeden Donnerstag im Gasthause des Herrn Simouitsch ihre Zusammenkunft. Heil!
Linz. (Jubiläums-Hauptversammlung des Deutschen Schulvereines. — Kundgebung von Landsleuten in New Jork.) Das Programm des Schnlvereinssestes zu Pfingsten ist folgendes: Samstag den 10. Juni Begrüßmrgsabend zu Ehren der ankoMmenden Ortsgruppenvertreter und der Hauptleitung; am Pfingstsonntag den 12. Juni um 10 Uhr vormittags Jubiläums-Hanptversaimiilung; nachmittags Konzert des Wiener akademischen Gesangvereines; hieraus Volksfest in der Turnhalle und auf dem Südbahnhofe mit turnerischen und gesanglichen Vürsührungen; abends
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großer Festkommers; am Pfingstmontag Ausflug nach Gmunden mit Seerundfahrt und einem Waldfeste. Außerdem ist in Linz für den Samstag-Abeud eine Höhenbeleuchtuug, für den Sonntag-Abend großes Feuerwerk in Aussicht genommen. Die Teilnehmerzahl,an der Festversammlung durfte von auswärts eine sehr starke sein. — Ein schönes Zeichen treuer Anhänglichkeit an die nationale Sache in der alten Heimat und an den Deutschen Schulverein ist ein Telegramm, das von mehreren Gottscheern aus New Mork als Begrüßung zum Schulvereins-Jnbelseste bereits nach Linz gesendet worden ist: „Zum Jubelfeste der diesjährigen Jubel-Haupt-versammlung donnernde - Heilgrüße von den Gottscheer Fachschnt-Absolventen. Alyis Hönigmann, -Kunibert Hönigmaim, Hutter, Petin, Dornig, Tomiksch, Verderber, Tfcherne, Jaklitsch, Kramer".
Allerlei.
Iu Begleitung der Mutter. Dev vor -etlichen -zwänzig Jahren verstorbene Kardinal DechantpS von Mecheln traf eiitft auf
einer Romreise mit einem Protestanten zusammen, der die Unterhaltung auf religiöse Gegenstände, namentlich auf die von den Protestanten so sehr verpönte Marienverehrung der: Katholiken, lenkte. Ihm, dem Protestanten, behagte es nicht, daß wir Katholiken uns an die Mutter Gottes wenden, und er meinte: „Ich wende mich lieber gleich an Christus. den Herrn selbst." „Das tue ich auch", erwiderte der Kardinal, „nur komme ich zu ihm nicht allein wie Sie, sondern in Begleitung seiner lieben Mutter. Kann es Ihnen da zweifelhaft sein, wer von uns beiden eine bessere Aufnahme und eine gewissere Erhörung , findet ?'" Der'Protestant wurde nachdenklich und fand kurz nachher--den..wahren-Herzensfriefien in der katholischen Kirche.	-	,
Amtliches.
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. Die Anzeigengebühr ist ' bei einmaliger (Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. —. (Es wirb höflichst ersucht, bei Bestellungen von den in unserem Blatte angezeigten Kirnten sich stets -auf den „Gottscheer Boten" ztr beziehen..
Danksagung.
Für die dielen Beweise aufrichtiger Teilnahme anläßlich der langen Krankheit und des Ablebens sowie am.Leichenbegängnisse unseres innigstgeliebten Gatten, bezw. Vaters und Schwiegerdaters, des Herrn ■ :	)
Johann Braune'
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