Nr. 225. Donnerstag, 1. Ottober 1908. 127. Jahrgang. Mbllcher Zeitung »rilnumerationeprel« : Mlt Postversenbun«: «axzjählig »« li, halbjähliss l5 l<. Im ssonlor: „anzjuhllg »» X, halbjähilg li «. Mr die Zustcll,,,,» in« Hau« «»»^Mri« » X. — IuselNonK«tbühr: ssüi kleine Inleratt bl« zu 4 Zeilen bO l>, „rüheie per Mle l» l»; bcl «fteren wieberholungcl! per Zeile « d. Dir »Lalbachfl Neitung» erschein! lüglich, m« «luenahm, be? Sonn- und feiertags. Die N»«lnlftra»i»n befinde! sich Millokil'siraht Nr, 2«: die Mtdaltio» DalmalingaHe Nr. l«, Eprechftunden der Nsdalliu» vl», X bil ll, Ul,r vormiNllli«. Unfrllnlierle Vriese »«lden nicht angenommen, lvlanusliwte nicht zurüclgeftellt. Telephon »Nr. der «evaktion 32. Amtlicher Geil. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 24. September d. I. den Hofrat Levin Grafen Schaffgotsch in Brcgcnz zum Landespräsidenten im Hcrzogtumc Salzburg allcrgnädigst zu ernennen geruht. Vienerth iu. i>. Den 29. September 1908 wurde in der k. k. Hof- und Staats-druclerei das Xl',V. Stück des Rcichsgesetzblattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet. Den 29. September 1908 wurde in der I. l. Hof« und Staats» druckerei das I.XXV. Stück der kroatischen, das I.XXXVIII. Stück der slovmischen und das I.XXXIX. und X6. Stück der böhmischen Ausgabe des RcichsgesehblMes des Jahrganges 1908 ausgegeben und versendet. Nach dem «lmtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 29. Sep. tember 1908 (Nr. 294) wurde die Weitcrverbreitung folgender Preßerzeugnisse verboten: Nr. 10.576 .^'Inäipouävntv. vom 19. September 1908. Nr. 12U «I^Nmknclpaninn«» vom 19. September 1908. Nr. 11 «?1ü,8ti!c» vom 16. Juli 1908. Nr. 9 «Moeviöu? liueli» vom September 1908. Nr. 21? «0«8k6 Ulovli» vom 22. September 1U08. «VLktkvul pi-iliyll^ luz>6, »möu v^ntHvni'llu lniinura », zii-lllliitnvnti». ^'igilom lirn,t,fi /ie^norü äl-lvv ^ul. ^llub, ?ru,lill, 186—I. !>l5kwä«!N V. r^lxkovs, l'r^n, I 103. Nr. 6 «Uaviiöolc. vom Oktober 1908. »8tullout»lc^ Oli2or mousiuov^», lioöullc V. vom 24. Sep» tcmber 1908. «Dülniei! 8oul1ru2i », 8ouüruilt^». liy^ym äiluicicü lluilitigkürn? v 1'rllxo. MKIlldom villßtnim. Nr. 15 «klln,<16 rrouä)" vom 25. September 1903. Nr. 154 «Deutsches Tagblatt für Stadt und Bezirk Fried-land» vom 21. September 1908. Nr. 10 6no »towo» vom 22. September 1908. Die bulgarische Uuabhängigkeitssrage. Aus Sofia erhält die „Pol. Korr." von zuständiger Seite folgende Mitteilung: Für die Beurtei- lung der Frage, ob die bulgarische Regierung einen starken Antrieb fühlen kann, zur Unabhängigteits-Erklärung des Fürstentums zu schreiten, lassen sich aus der Erwägung der gegenwärtigen internationalen Lage Bulgariens genügende Anhaltspunttc gewinnen. Wenn man sich das Recht des Fürstentums zur Pflege diplomatischer Beziehungen mit anderen Staaten durch eigene diplomatische Vertretungen, ferner zum Abschlüsse von Handelsverträgen und sonstiger Übereinkommen sowie das Verhalten der fremden Staaten und Höfe gegenüber dein Fürsten Ferdinand vor Augen hält, kann man nicht in Zweifel darüber sein, das; die internationale Position Bulgariens der eines in aller Form als unabhängig anerkannten Staates nahezu gleichkommt. Unter diesen Umständen ist das Fürstentum in der Lage, den gegenwärtigen Zustand in bezug auf seine staatsrechtliche Stellung ohne Schädigung der Interessen des Landes auch weiterhin noch andauern zu lassen. Indem Bulgarien fortfährt, sich wie bisher seinen Kulturausga'ben zu widmen, sich durch die Unterhaltung freundschaftlicher Beziehungen zur Türkei sowie zu seinen anderen Nachbarstaaten und durch die Pflege eines gleichen Verhältnisses zu allen Mächten als ein wichtiges und verläßliches Element der Friedenserhaltung und des Fortschrittes auf der Ballanhalbinsel zu erweisen, kann es mit Ruhe der durch die natürliche Entwicklung der Tinge herbeizuführenden Lösung der Unabhängigkeitsfragc entgegensehen. Man darf daher im Auslande die Über-zcugung hegen, das', die bulgarische Regierung einen Versuch zur Beschleunigung dieses Werdeganges nicht ins Auge faßt, sondern bereit ist — um ein in dieser Sache schon bei früherer Gelegenheit geprägtes Wort zu gebrauchen — das volle Ausreifen dieser Frucht der Entfallung des bulgarischen Staatswesens abzuwarten. Ferner wird der „Pol. Korr." von ihrem Sosianer Berichterstatter auf Grund amtlicher Erklärungen gemeldet, daß die Unabhängigkeitsfrage im bulgarischen Ministerrat keinen Gegenstand der Erörterung gebildet hat, woraus allein schon sich die Hinfälligkeit der Gerüchte über das nahe Bevorstehen einer solchen Aktion ergebe. Bezüglich der Äußerungen des diplomatischen Agenten des Fürstentums in London, aus welchem vielfach auf Absichten der bulgarischen Regierung im Sinne einer baldigen Unabhängigleilserklärung geschlossen wurde, wird ausdrücklich versichert, daß dem Doktor Min^evi/' aus Sofia absolut keine Instruktionen zugegangen sind, durch die er sich zu einer derartigen Kundgebung ermächtigt fühlen tonnte. Der Kongreß der italienischen Sozialdemokraten. Das Ergebnis des in Florenz abgehaltenen Kongresses der italienischen Tozialdemotraten wird allgemein als eine ^iedcrlage der revolutionären Syndikalisten aufgefaßt. Eine im Geiste der gemäßigten Reformisten gehaltene Tagesordnung wurde mit 18.252 Stimmen angenommen, während die der Syndikatistcn nur 5927 und die der Integra-listen, welche eine Mittelstellung einnehmen, nur 5364 Stimmen auf sich vereinigte; nebstdem waren 441 Stimmenthaltungen zu verzeichnen. Tie siegreiche Tagesordnung besagt im wesentlichsten: Die Direktive der sozialistischen Partei, die eine Klassen-Partei ist, fällt zusammen mit der der Gewerkschaften, die auf ihrem lehtcn Kongresse sich dagegen aussprachen. daß sich die proletarische Aktion nur auf Streiks richte. Der Kongreß hält dafür, daß zur Erreichung möglicher Reformen jede rein negative Politik zu verurteilen ist und daß man sich der Staatsorganismcn, der Gemeinden und der Arbei-terkammern bedienen müsse, um positive Arbeit zu leisten. Freilich muß sich die Wahlpropaganoa und die politische Altion, die niemals auf die Beteiligung an der Regierung zielen darf, stets von der Altion der bürgerlichen Reformparteien unterscheide», um in den Arbeiterlreisen das Bewußtsein von LeutÜewn. Zur Psychologie des Theaterbesuchers. Im „Journal des Dcbats" plauderte jüngst Henry Vidou in fesselnder Weise über eine „Hamlete-Aufführung in einem Pariser Vorstadttheatcr. Weit interessanter als die Vorstellung war das ^ublilum, das alle Bühncnvorgängc sozusagen mitfühlte und den Dialog nicht selten durch erregte -Hwischenrufc unterbrach. Vidou konnte konstatieren, "aß die energischen Willensäußerungen, die mannhaften und kraftvollen Handlungen mit stürmischem ^cifnll begrüßt wurden, während Ophelias rührige Klagen und der Monolog des Prinzen von ^änciunk ^ unbeachtet blieben und das noch nicht von des Gedankens Blässe angekränkelte Publikum ziemlich kalt ließen. Als der böse König Ophelias prüder aufforderte, den Prinzen Hamlet zu ermor-ocn, rief ein entrüsteter Galeriebesucher das Wort „Schweinehund!" in den Saal. Schön und „salon-Whig" war dieses Wort nicht, aber es brachte in lnappcr, kerniger Weise die innerste Ueberzeugung ?cL Rufers zum Ausdruck und war allen'Zu-ichauern direkt aus der Seele gesprochen. ^ „Derartige Zwischenfälle," so schreibt Jean iNollo in, „Petit Parisien", „gereichen dem Stück und den Darstellern zur Ehre. Sie beweisen, daß ^tück und Aufführung gut sind, denn das Publikum der Volksbühnen hat die, richtige Empfindung für bas, was schön und gut ist. Es will nicht nur ein gut und vernünftig aufgebautes Drama sehen, es verlangt auch, daß der Schauspieler seine Rolle richtig "fasse und imstande sei, die vom Dichter auf die Bühne gebrachte Persönlichkeit glaubhaft zu verkörpern. Eine Geste, ein Stirnrunzeln, ein Seufzer, ein Schrei genügt, um es in Begeisterung zu versehen. Anderseits erkennt es aber auch sehr rasch das Lächerliche und Mangelhafte gewisser Darstellungen; es quittiert darüber mit einem spöttischen Lachen, das den unglücklichen Schauspieler schwerer trifft, als ein Zischen. Man weiß, wie sehr das Volt für Viktor Hugo schwärmt und wie es seine Stücke mitlebt. Und doch sah ich einmal bei einer „Ruy Blas"-Aufführung zu volkstümlichen Preisen einen ganzen Saal sich vor Lachen krümmen, weil Ruy Blas sich zu Füßen der unglücklichen Königin von Spanien wie ein getretener Wurm wand. Dasselbe Publikum hatte einige Wochen früher dem Bariton Albers eine kolossale Ovation dargebracht, nicht wcgen seines Gesanges — was nichts Besonderes gewesen wäre — sondern infolge einer stummen Szene: der Künstler hatte seinen Dolch, den er schon halb aus der Scheide gezogen hatte, um einen Gegner niederzustoßen, nach einem erschütternden Seelenkampf, dessen Phasen sich in ergreifender Weise auf seinem Gesicht widerspiegelten, langsam wieder in die Scheide zurückgleiten lassen. Stellen wir der Begeisterung, die dieses stumme Spiel erweckte, die naive Kundgebung jener Soldaten von Avignon gegenüber, die, da sie d'er göttlichen Mali-bran keine Blumen zuwerfen konnten, sich in ihrem Enthusiasmus die Pompons vom Tschako rissen und sie auf die Biihne schleuderten, ohue sich viel daraus zu machen, daß sie „wegen Beschädigung von Staatseigentum" in Arrest geschickt wurden. Welcher Art auch solche Beifallserllärnngen sein mögen, sie sind immer wahrhaft rührend. Enthüllen sie doch all das Reine, Gesunde, Hohe, das in unverdorbenen Seelen lebt! Manchmal haben sie allerdings auch ihre schmerzliche Lebensfthilosophie. Das Leben war wahrscheinlich sehr hart und grausam gewesen für jene alte bretonische Bäuerin, die eines Tages mit ihrer jungen Tochter im Theater zu Nantes einer Aufführung des Rührstückes „Marie-Ieanne" beiwohnte. Als der verlumpte Mann der Heldin, um in die Schenke gehen zu können, der Mutter seines Kindes die lchten Spargroschen entriß, zog die brave Bretonin, die ganz vergessen zu haben schien, wo sie sich befand, wie zum Schuh ihre unerfahrene Tochter an die Brust und sagte mit einer Stimme, in der sich Zorn und Kummer mischten, so laut, daß der ganze Saal es hören lonnte: „Siehst du, siehst du, so sind die Männer! Heirate nicht, meine Tochter! Heirate nicht!" Sie war furchtbar aufgebracht, die alte Bauersfrau mit der turmhohen Haube, aber doch nichi mehr als der Offizier, der sich aus Fräulein Daiimcsml stürzte, als die Künstlerin eines Abends in „Rodogune" die Fluchszene so realistisch spielte.^aß die Zuschauer im Stehparterre unwillkürlich einen Schritt zurückwichen. Der alte Haudegen, der dicht vor der Bühne stand, versetzte der fluchenden Schauspielerin in namenloser Aufregung einen Schlag mit der Faust und schrie wutentbrannt: „Geh zum Teufel, du verdammtes Frauenzimmer!" Ein andermal, als sie Merope spielte, hörte die Künstlerin eine herzzerreißende, schluchzende Stimme, die ihr in dem Augenblick, wo sie den Dolch gegen Aigisthos zückte, vll.M'iflungsvoll zurief: „Töte ihn nicht, es ist dein Sohn!" Zwischenfälle dieser Art kommen natürlich auch in unseren Tagen vor. Nie beschimpft man und bedroht man nicht die abscheuliche Frochard in den Laibacher Zeiwng Nr. 225. 209k I. Oktober 1908. dein Antagonismus zwischen ihnen und der Bourgeoisie wachzuhalten. Deshalb muß die parlamentarische Fraktion auch mit mehr wirklichen Arbeitern vervollständigt werden. Was die Wahlkampagne betrifft, muß die Unterstützung nicht sozialistischer Kandidaten als Ausnahme betrachtet werden. Für dcn nächsten Wahlkampf wird als Minimalprogramm aufgestellt: Arbeitergefetzgebung, vor allem Unterstützung für arme Mütter, Altersversicherung, Versicherung der Arbeitsunfähigen, Reform des Unterrichtes, dann Abschaffung des Getrcidezolles, progressive Einkommensteuer, allgemeines Ttimm-reäit, Verkürzung der militärischen Dienstzeit. Für die parlamentarische Taktik muß sich die Fraktion mit der Parteileitung und der Leitung der Gewerk-schafts-Konföderation vor jeder wichtigen Entscheidung ins Einvernehmen sehen. — Von besonderer Bedeutung ist, daß diese Plattform, wenn auch in Ausnahmsfällcn, die Unterstützung bürgerlicher Kandidaten gestattet und das Zusammenwirten mit der Gewerkschaft betont, welch letztere seit jeher der gemäßigteren Richtung folgt. Diese Wendung ist vornehmlich auf den völligen Mißerfolg der letzten, von den Radikalen veranstalteten Ausstände, so namentlich des Agrarstreiks in Parma, zurückzuführen. Politische Uebersicht. Laib ach, 30. September. Die „Ioit" führt du- Schwierigkeiten, die sich im böhmischen Landtage ergeben haben, auf den Oberstland, marschall Prinzen Ferdinand Lubkuwitz zurück. Wäre cinc glücklicher befähigte Persönlichkeit mit dem Vorsitz betraut, su wäre es vermutlich zu der ganzen Krise nicht gekommen. Wenn nun anch die Negierung keinen raschen Wechsel im böhmischen ^andtagspräsidium herbeisichren kann, so wird sie doch eines können: einen Wechsel in der Art der Geschäftsführung dieses Präsidiums bewirken. Das wird als erster Schritt zum Frieden hoffentlich ge-migcn. — Das „Vaterland" wendet sich dagegen, daß man anch diesmal wieder, wie schon oft bei verschiedenen Gelegenheiten, jede Verlegenheit, die dem gegenwärtigen Negiernngssystcm erwächst, einer klerikalfeudalen Vcr-schwörung gegen das Ministerium Veck in die Schuhe schiebt. Der Zweck sei klar: Man wolle die allerseits über die Zerfahrenheit des NegierungsMems wachsende Er» bitterung von ihrem Objekte ablenken und den unge» duldig fordernden eine „Gefahr" weisen, die sie am meisten zu fürchten hätten, die feudalklerikale Gefahr. — Die „Arbeiterzeitung" erklärt, wenn sich dieser Kon-flikt als unlösbar erweise, so wäre das nur ein Beweis für die Unreife der bürgerlichen nationalen Parteien, die den Staat regieren wollen und das kleinste Hindernis nicht zu bewältigen vermögen. Die „Neue Freie Presse" weist gegenüber den eng. lischen Anklagen, das; Österreich.Ungarn gegen das neue Regime in der Türkei anf dem Valtan intrigiere, darauf hin, das; die Monarchie sich jahrelang Mühe gegeben habe, das in Mazedonien glimmende Feuer zu löschen und alles getan habe, um die Ruhe herzustellen, die es jetzt, wie man in England entdeckt hat, stören will. Das Merkwürdigste sei, das; auch damals die englische Kritik gegen uns gerichtet war. Damals warf man uns vor, daß wir für die Bedürfnisse der Bulgaren nicht radikal genug eintraten. Jetzt machen wir uns, natürlich um unserer ehrgeizigen Projelle willen, der entgegengesetzten Sünde schuldig, wollen die Bulgaren vorschieben und die Türkei zugrunde richten. Damals sprach man in England bulgarisch, jetzt spricht man türkisch. Ein so jähes Wechseln, je nach den Bedürfnissen des Augen» blickes, kann nicht viel Vertrauen wecken. Vielleicht wird man in der Türkei sogar finden, daß unsere stetige Po» litik unsere Freundschaft wertvoller macht, als die von Staaten ist, die von einem Extrem zum anderen über» gehen. Es ist fraglich, ob es nicht besser wäre, wenn man in England zn ruhigeren Methoden zurückkehren würde. Anläßlich der am 28. September erfolgten Wieder» eröffnung des dänischen Reichstages wird aus Kopcn» Hagen berichtet: Es herrscht allgemein die Ansicht vor, daß die Regierungspartei, ungeachtet der durch die Ent» laruung des gewesenen Instizministers Alberti als Ver-brechers hervorgerufenen Katastrophe, einen ernsten Ver» such machen wird, ihre führende Stellung zu behaupten, und das Kabinett Ehristensen trotz der amtlich angekün» digten Demission auffordern wird, die Negierung weiter zu führen. Es wird jedoch lebhaft bezweifelt, daß der König eine solche Politik gutheißen werde. Nicht nur alle Oppositionsparteien, sondern auch eine große Anzahl bisheriger Anhänger der jetzigen Negierung erachtet es als unbedingt notwendig für das Ansehen Dänemarks, daß die Mitglieder dieses Ministeriums sich für längere Zeit aus den führenden Stellungen zurückziehen und es in jeder Hinsicht unanfechtbaren Männern überlassen, die unabweisbare Anfgabe der Assanierung des politi. schen Lebens zu übernehmen. ^llgesnemljteiten. — sWie eine Frau ihre Schönheit erhält.) Aus London wird geschrieben: In einem englischen Frauen» blatt lese ich das Nezept, dem eine in London wegen ihrer Schönheit bekannte Dame es zu verdanken hat, daß sie ihr jugendliches Äußere und ihre reizende Irische bis hoch in die sechziger Jahre bewahrt hat. Das Nczept, das auch die Leserinnen interessieren dürfte, war folgendes: 1. Sie hat die Kunst gelernt, tunlichst rasch alles Unangenehme zu vergessen, worüber sich andere Francn lange zu grämen pflegen. 2. Sie meisterte ihre Nerven und ließ niemals andere merken, daß sie Nerven hat. 3. Sie hat die Kunst gelernt — sobald es geschehen konnte, ohne sich gegen die Wahrheit gröblich zu ver-gehen, — ihren Mitmenschen freundliche und liebens» würdige Dinge zu sagen. 4. Sie erwartete nie zu viel von ihren Freunden oder — Freundinnen. 5. Sie führte frohen Sinnes alle Arbeit ans, die ihr auferlegt wurde. 6. Sie ließ sich ihre Illusionen nicht nehmen und glaubte nicht, daß die Menschen schlecht und voller Bosheit seien. 7. Sie mied die betrübte Sympathie und half stets den Bedrängten. 8. Sie vergaß nie, daß freundliche Worte und ein freundliches Lächeln nichts kosten, wohl aber den Betrübten eine große Freude bereiten. Endlich aber 9. handelte sie stets anderen gegenüber so, wie sie wünschte, daß andere ihr gegenüber handeln mögen. — Din Doppelleben.) Aus New Jork, 28. v., wird gemeldet: Ein hervorragender amerikanischer Botaniker, der für sehr reich galt, hat sich als ein gemeiner Ver» brecher entpuppt. Der Botaniker Elark lebte mit seiner Frau, seiner Schwiegermutter und seinem Kinde unweit von New Jork. Den ganzen Tag beschäftigte er sich mit botanischen Studien. Die Familie verkehrte in den ersten Kreisen des Landes. Nun stellte sich heraus, daß Clark in der Nacht Einbrecher, Brandstifter und Nänber war, der viele Verbrechen mit großem Geschick ausgeführt Hal. — sDer Minister als Souffleur.) Ein niedliches Geschichtchen erzählt man sich, wie aus Peine (Hannover) mitgeteilt wird, dort vom 5l»jährigen Jubiläum der II» seder Hütte, das vorige Woche gefeiert wurde. Dabei sollte ein Iungfräulcin unter einem Ehrenbogen dem Geheimen Kommerzienrat Meyer, als er mit dem Han» delsminister Delbrück dahergeschritten kam, einen Vln» meustrauß überreichen und dazu ein Poein aufsagen. Aber sie verwirrte sich gänzlich, und auch ihre Nach» barin, die das Konzept halte, kam mit dem Soufflieren nicht zu Fache. Da erbarmte sich denn der Herr Minister der beiden verlegenen jungen Geschöpfe, indem er das Manuskript und die Nolle des „Einbläsers" übernahm, und so ging denn der Akt noch glücklich zu Eude. — Mnc geheimnisvolle Geschichte) gibt der Pariser Polizei zu umfangreichen Nachforschungen und dem Pci-riser Publikum zu den ungeheuerlichsten Vermutungen Anlaß. In der Nacht zum 28. v. war im Hallenviertel das Gerücht verbreitet, daß zwölf junge Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker, darunter auch eingcwanderte Deutsche, gemeinsam zu sterben beschlossen hätten, und daß man sieben von ihnen tatsächlich tot in einem Son» derzimmer eines bekannten Nachtlokales aufgefunden hatte. Der Polizcikommissär bestätigte, daß er nach Er» halt des zwölf Unterschriften tragenden Briefes in jenes Nachtlokal geeilt sei und dort sieben junge Leute in voll» ständig trunkenem Zustande aufgefunden habe. Sie mußten in ihre Wohnungen geschafft werden, wo sie schwer krank liegen. Es wird vermutet, daß in dein von ihnen genossenen Weine opiumhaltige Substanzen ge» Wesen seien. Von den fünf anderen jungen Leuten hat man noch keine Spur gefunden. — Mn Danaergeschenk.) Aus Anlaß des Kampfes um die Weltmeisterschaft im Schachspiel, der augenblick» lich zwischen Tarrasch und Lasker ausgesuchten wird, er» zählt die „Franks. Ztg." nach einem englischen Blatt, wie es gekommen sei, daß Lasker im Kampf um die Welt» Meisterschaft gegen Steinitz siegreich.geblieben ist. Wenn diese Erzählung auf Wahrheit beruht, verdankte Lasker seinen Sieg einer bewährten Kriegslist. Wenige Tage vor seiner Abreise von London wurde er nämlich in einem Schachcafo von einem ehrwürdig ausfeheuden alten Herrn zu einer Schachpartie aufgefordert; Lasker sollte die Dame vorgeben und als Preis setzte der alte Herr cinc Kiste Zigarren aus. Lasker nahm das Aner» bieten an, gewann die Partie und befand sich im Besitze einer Kiste Zigarren, die äußerst verdächtig aussahen. Als er siegreich nach London zurückkehrte, traf»er eines Tages wieder den alten, ehrwürdigen Herrn. „Nun", fragte der, „wie waren die Zigarren?" — „Ausgezeich» net", erwiderte Lasker, „ohne die hätte ich gar nicht ge- „Beiden Waisen", wenn sie die arme Blinde Peinigt! Der Megäre würde es sehr schlecht gehen, wenn sie in die Hände der Galeriebcsucher geriete! Dagegen besitzen die Schwachen, die Unschuldigen, die Unglücklichen, die Verfolgten in den „höheren Regionen" Hunderte von Freunden, die jeden Augenblick bereit wären, sie zu verteidigen und zu beschützen. Das ist der Triumph der Tugend. Das ist ferner auch ein Beweis, dan die Menschen lange nicht so schlecht und verdorben sind, wie man allgemein annimmt. Mm muß sich allerdings auch hier vor Übertreibungen — selbst nach der guten Seite hin — hüten und nicht so weit gehen wie jener Grenadier, der bei einer Aufführung von „Vritannicus" im Theater Wachtdicnft hatte. Den biederen Soldaten empörte die Veruchtheit des Narcisse derart, daß er fein Gewehr zielend an die Backe legte, um ihn niederzuschießen: zum Glück riß man ihm im kritischen Moment die Waffe aus der Hand. Weniger dramatisch war die Geschichte eines Rci-tersmannes vom Regiment Conti, der eines Abends, als der Schauspieler Pr6ville die Nolle des Reiters Maugrebleu spielte, voll Begeisterung auf die Bühne stürzte, den.Künstler umarmte und mit Emphase sagte: „Herr Pr<>ville, wenn irgend ein Hund es sich einfallen ließe, Ihnen etwas Böses zuzufügen, mache ich ihn ohne weiteres kalt!" Als aber einige Zeit darauf derselbe Reitcrsmann wieder im Theater war und Pn-ville in der Uniform des Infanteristen La Vissolle auftreten sah, sprang er, blaß vor Wut, von seinem Platz auf und fchrie, daß der ganze Saal zitterte: „Der Hund, der! Was klatscht U)r denn Beifall? Der Kerl hat der Kavallerie den Rucken gekehrt!" Der Weg zum Leben. Roman von Erich Eden stein. (69. Fortsetzung.) (Nachdruck vciblllen.) Wolfgang streckte seine Füße behaglich noch mehr in die Nähe des Ofens und schloß die Aligen. Ja, er war zufrieden mit seinem Lose. Immer besser begriff er das Bibelwort: Und wenn des Menschen Leben köstlich war, dann war, es Arbeit . . . Plötzlich sprang er auf und trat an den Schreibtisch. Tort standen zwei Bilder in Bronzerahmen, >t.anulla in ihrer blühenden, stattlichen Schönheit und Martha Torolandt mit ihrem unscheinbaren, schmalen Mädchenqesicht, alls dein die dunklen Angen verträumt anf den Beschauer blickten. Wolfgang nahm das Bild und küßte es, dann betrachtete er es lange nnd zärtlich. Es war sonst immer sein erster Weg zu dem Bilde, das er be-grüßte, lvie wenn es ein lebendes Wesen gewesen wäre. Heute hatte er es ans Müdigkeit vergessen, aber, als er sein Leben in Gedanken überblickte, fiel es ihm sofort ein. „Du fehlst mir," murmelte er leise, „dn hättest zur Zufriedenheit anch das Glück gefügt. Und nun irrst dn irgendwo draußen in der Welt herum und weißt, nicht einmal, daß uns nichts mehr trennt. O Martha, süßes, törichtes Mädchen, wie nntzlos hast du dich und mich geopfert!" Schwere Tritte unterbrachen seinen Gedanken-gang. Draußen stampfte jemand den Schnee von den lVÜßen, dann klopfte es energisch an die Zimmertür. Rasch stellte Wolfgang das Bild hin und wandte sich um. „Ah, du bist'S, Leo! Wie nett von dir, bei diesem Wetter noch herauf zu steiqen. Ich war wi'rklich zn müde, dich unten aufzusuchen, obwohl ich sehr nach dir verlangte." „Ja, es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist," sagte Dr. Zeller lächelnd, „das fand ich anch, darnm kam ich, sintemalen ich ein ebenso armer, unbeweibter Junggeselle bin wie dn. Aber höre Wolfgang, hast dn schon zu Nacht gegessen V Ich habe nämlich einen Wolfshunger. Vin direkt vom letzten Patienten zn dir gekommen und hoffe, dn hast anch für mich ein paar Bissen." „Ich denke, ja," aab Wolfgang lachend zurück. „Vier ist qenng im Keller, lind Martin sorgt auch stets für genügende Vorräte an Eiern nnd Tchin^ ken. Wir wollen gleich mal nachsehen." Eine Schüssel Schinken, Butter, ttäse nnd Eier standen bereits anf dein Tisch. „Na — lukullisch ist's ja nicht bei mir, das weißt dn. Aber hungern wirst dn doch anch nicht müssen. Genua, ist immer da." „Ja, gottlob. Und ich, weißt dn, ich sehe immer mehr auf die Quantität als anf die Qualität. Das Zeug sieht ja übrigens recht einladend aus. Fangen, wir an?" „Fange an. Nimm dir." Wolfgang fchob seinem Gast die Schüsseln zu und ließ sich von Martin cinc Bierflasche reichen. Dann aßen sie beide stumm und eifrig, wie müde gearbeitete Menschen nach vollbrachtem Tagewerk essen. Als Zcller sich zuletzt eine Zigarre anbrannte, lehnte er sich behaglich in den Stuhl zurück und sagte: üaibacher Zeitung Nr. 225. 2097___________________________________1. Oktober 190«. Wonnen." — ,,Sl)? Das srcut mich zu hürcn!" — „Ja," sagte Laster, „ich habe sie alle Stcinitz zu rauchen gc-geben." — l?lus einem Mnsterwohnhaus.j In den Arzte-kreisen von Manchester ist solgcnde Geschichte im Um-lauf: Eine Frau lunsultierte den Arzt aus einem Frei» Hospital, um ihren Fuß untersuchen zu lassen. Der Arzt wünschte auch den anderen Fuß zu sehen, aber die Frau weigerte sich entschieden, den Strumpf zu entfernen. Schließlich gestand sie beschämt, daß sie nur den einen Fuß gewaschen habe. „Aber, liebe Frau", sagte der Arzt und blickte auf die Adresse seiner Patientin, „Sie be-wohnen ja eines der Musterwohnhäuser, in denen sich überall Vaderäume befinden!" — „Die können wir nicht benutzen", erwiderte die Frau, „es schläft unser ,möblier-ter Herr' darin." — lDer jüngste Redakteur der Welt) ist jetzt in New Jork eingetroffen. Es ist der kleine Henry Campbell, ein neunjähriger Knabe, der in Tronton, Ohio, cine eigene Zeitung herausgibt, die „Boys Own Paper", die in recht erheblicher Auflage erscheint. Diese Kinderzeitung wird in vielen Staaten der Union gelesen und Master Camp. bells Nedalteurgenie feiert dabei berechtigte Triumphe. Jetzt ist der „junge und intelligente Chefredakteur", fo berichten amerikanische Blätter, nach New York gckom-men, um die Einrichtungen nnd Bureaux der großen Zeitungen kennen zu lernen. Er spricht mit großem Ver» trauen'von der Zukunft seines Blattes, das er bald zu vergrößern nnd dann täglich erscheinen zu lassen beau-sichtigt. Denn einstweilen scheint die Zeitung noch klein zu sein, beträgt ihr Abonnemcntsftreis doch nicht mehr als fünf Cents für das ganze Jahr. — Mnlpf eines Tauchers mit einem Polypen.) Aus San Francisco, 29. September, wird gemeldet, daß ein dortiger Taucher ein furchtbares Abenteuer mit einem Oktopus bestanden hat. Der Taucher war in den Innen-räum eines gesunkenen Schiffes gestiegen und stieß dort auf einen ungeheuren Polypen, der einen feiner fünf Zoll dicken Fühler um ein Bein des Tauchers unterhalb des Knies schlang,- gleich darauf wickelte sich der zweite Füh» lerarm um Arm und Hüften des Tauchers. Dieser hackte entsetzt mit seinem Messer auf die Fühler und gab das Aufzngsignal. Zwei weitere Arme streckten sich ihm aus der Dunkelheit entgegen; einer griff dem Taucher um den Hals. Da die Leute an der Oberfläche zugleich hoch» zogen, drohte der Polyp den Helm abzureißen und der Taucher muhte deshalb Halt signalisieren und halle nur noch die linke Hand frei, mit der er wie ein Wahn» sinniger kämpfte, Er hieb auf den furchtbaren Fühler ein, bis das Untier halbtot war. Das Tier zog nnn den Taucher mit letzter Kraft nach seinem Maul, doch stieß ihm dieser wiederholt das Messer in den Kopf, bis der Polyp verendete. Der Taucher wurde halb ohnmächtig über Wasser gezogen. Der Polyp wurde danach empor» gehoben und öffentlich zur Schau gestellt. LolaI- und Provinzial-Nachrichten. Unsere Schweiz an der kroatischen Grenze. Reisestizzen von Fr. Pirc. (Fortsetzung.) V. Am Ursprünge der Kulpa. Nachdem wir glücklich wieder den kroatischen Boden betreten und dem Fährmann die Zeit unserer Rück» „So, mm ist's mir wieder menschlich zumute. Eigentlich ist's bei dir verdammt gemütlich, Wolf. Man merkt, das; Frauen das Haus eingerichtet ha-bcn, überall spürt man noch einen Hauch ihres Wesens, während bei mir-------ah . . . ich mag gar nicht an meine unwirtliche Vudc denken! . . ." Er seufzte auf. „Ja, ja Wolf, hübsch hast du's hier und bc-l)l^lich," suhr er nach einer Pause fort, „aber ein ^larr bist du dennoch, du verzeihst doch?" „Vittc." Wolfgang lachte. „Aber, wenn ich fm-Wi darf, weshalb?" „Weil du mit deinem vielen Geld dich in diese Einöde herseht und Bauern kurierst, die dir das nie danken werden. Glaube mir: die Menschheit ist kwe ganz niederträchtige Materie. Undankbar bis zum Erzes',. Am besten, man denkt nur an sich selbst. "Wrnn ich dein Geld hätte, ich wWc mir das Leben "nders einzurichten!" „Wirklich! Und wie denn zum Beispiel? Was tätest du?" ^ „Gar nichts täte ich. Rein gar nichts!" Und Doktor Zelter streckte seine Veine breitspurig vou sich uud blies den Rauch seiuer Zigarre gegen die Decke. "Geh," lächelte Wolfgang, „das hieltest du ja ^ uicht aus! Dazu bist du viel zu sehr von deinem ^lNlf eingenommen und kennst die Freuden der -l"itigteit viel zu genau. Du würdest einfach etwas un'hr Z^il „uf Jagden und Aestschies^n verwenden, dcnn dies ist nun einmal deine Passion. Weiter wür-dch du gar nichts tun." (Fortsetzung folgt,) lehr behufs Überfahrt angegeben hatten, wanderten wir am Fuße des dichtbcwaldeten Dimovec (690 Meter) aus gut erhaltenen Fahrwegen dem bergschluchtsörmigcn Kulpagcrinnc entgegen. Vläulichgrün in die Schlucht cingezwängt,cill die Kulpa mit scharfem Gefalle an uns vorüber. Je weiter hinauf, desto dichter umhüllt sie sich mit gcspensterhasl wallenden Schwaden. Eine kalte, vor» züglichc Quelle, über unserm Weg kommend, ladet uns zu einem Trunkc ein. Das Merkwürdige an ihr ist, daß sie sich weder durch Trockenzeit, noch durch Negen beirren läßt. Sie mnß einem großen, tiefliegenden Reservoir entspringen- angeblich kommt sie von Ornilog. Der an-fangs leicht ansteigende Fahrweg wird immer steiler. Tief unten rauscht das Kulpagefällc und verstummt wieder, je nachdem sich die Kurven unseres Weges ge-stalten. Wo es nur angeht, lassen wir unsere Blicke über die im Kulpagcrinnc verstreuten kleineren und größeren Inseln schweifen. Jeder Schritt bringt etwas Neues, Inlcreffantcs. So lange, hier wagrecht, dort schief ge» lagerte bunt gefärbte Felsschichten sieht man nicht so bald bei uns, und hier erwartet man sie schon gar nicht. Der auf einer Schichte angebrachte Name Crnlovi« läßt fich schon von weitem lesen. Wir machten hier einen Fund von schweren schwarzen Steinen, deren Bleischwere den Schlnß auf Erzbeftandteile zuläßt. Sicher würde ein Mineraloge hier manch Wissenswertes finden. Ein grußartiger Ausblick eröffnete sich aus die Almen droben sowie auf die Kulpa hinunter und die im Tal verstreuten Weiler „Kupari", besonders aber aus den Riescnkcsscl am Ursprünge der Kulpa. Leider störte uns der Regen wieder, der uns schon seit einiger Zeit sein Geleite aufgedrängt hatte. Zu allcdcm endete hier auch der schöne Fahrweg; wir mußten uns mit einem Steig begnügen. Und fort ging's, wieder durch die an» mutigen kroatischen Tristen, „Branel" genannt, jetzt bergab, dann über enge Nunscn, Wildbach.Schluchten und tiefe Mulden wieder bergauf, bis wir zur Ortschaft Razloge gelangten. Vielleicht 20 Minnten höher oben an der Nergabdachung lud uns die Pfarrkirche zu einem kleinen Besuche ein- leider reichte unsere Zeit dazu nicht aus. Es ging nochmals über Mulden und Gräben, durch dick und dünn bergauf, bergab, bis uns ein Wildwald empfing und uns die abschüssigen Kehren zur Talschlucht, die sich der Wildbach Kre^iöavica zu seinem Gerinne go wählt, hinab verfolgen lieh. Wie wir unten wieder sestcn Fuß faßten, belehrte uns das trockene Wildbachbett, daß die Besorgnis des Herrn Professors Malner glücklicher» weise jeder Begründung entbehrte. Er hatte nämlich in» folge der großen Nicdcrfchläge der Vortage den Austritt der wilden Kre5i5avica befürchtet, die knapp am Ur» sprunge der Kulpa in diese mündet und so den Übergang zur Kulpa versperrt. Auf diefes Hindernis muß bei Hochwasser jeder Besucher des Kulpa-Ursprunges gesaßt sein; denn ist der Wildbach ausgetreten, so ist ein Über-gang nur unter entsprechenden Vorkehrungen zu wagen. Diese aber mussel, schon in Razloge getroffen werden, indem man einen Einheimischen mitnimmt, der dann das Weitere veranlaßt. Noch einige Schritte, und wir waren an der Stelle angelangt, zu der mich die Sehnsucht oder meinetwegen die liebe Neugier gelrieben. Wie alle die unglaublichen Naturwunder nnserer Untcrkrainer Schweiz, ist auch dieses den Kroaten gehörige Kleinod so großartig, daß meine Feder sich nicht anmaßt, es nur halbwegs zulres» send zn skizzieren. Hoch oben die wildverwachsenc Berg» kuppe (des Hrib-Vergstockes?j, steil abfallend, einen Rieseneinslnrzkessel bildend; inmitten der Gehänge ein kolossaler crosiver Felsenlomplex; darunter die mit mäch. tigen Vnchenstämmen und hochgewachsenen Erlen dicht-umschlungene abschüssige Abdachung, einen etwa 200 Meter weilen Bogen formierend, deffen Zwischenraum das einem großen See gleiche breite Wasserbecken: der Ursprung der Kulpa ausfüllt. Fast unbewegt spiegelt sich seine Oberfläche im dunklen Grün des Wald» umrandeten Kranzes. Nur ab und zu quirlt aus der unergründlichen Tiefe perlengleich ein hervurge-stoßener Wasserstrahl empor. Sonst liefe Ruhe, maje» statisches Schweigen. Gegen die Einmündung des Wild» baches Krc«i«wica zu verengt sich der Bogen und bietet dem schier unbewegten See durch starkes Gefalle Gc> legcnhcit zum Abfluffe. (Fortsetzung folgt.) " lFeier des Allerhöchsten Namenofestcö Seiner Majestät.) Ta heuer das Allerhöchste Namenssest Seiner Majestät des Kaisers auf einen Sonntag fällt und an diese»! Tage in den meisten Kirchen wegen des daselbst stattfindenden Pfarrgottesdienstes keine Schnlmesse statt» finden kann, hat der k. t. Landesschulrat sür Kram an» geordnet, daß an den Schulen der Allerhöchste Namens» tag Montag, den 5. Oktober, zu feiern ist. Dieser Tag ist unterrichtsfrei. —r. — Vorgestern uach. mittags hielt ciu Sicherheilswachmann auf dem Marien» platz einen verdächtig aussehenden Mann an und führte ihn zum Amte. Bei der Leibesvisitation wurde im Ve» sitze des Verhafteten eine große Braunschweiger Wurst vorgefunden. Der verdächtige Mann nannte fich Karl Mörtel aus Buggcn in Kärnten. Das Kriminalcvidenz» bureau stellte fest, daß man es mit einem sehr gefähr» lichen Einbrecher zu tun hatte, der über 20mal wegen Diebereien abgestraft und zweimal im Zwangsarbcits» hause interniert worden war. Er ist seit dem Jahre 1894 im städtischen Verbrecheralbum registriert. Der Gauner war am 15. v. M. wegen Bettelns verhaftet und dem Gerichte übergeben worden, kehrte aber aus seiner Hei» mat, wohin er abgeschoben worden war, nach Laibach zurück. Er wurde dem Gerichte übergeben. Die Wurst will er aus Villach mitgebracht haben. * lGin vielbegehrter Mann.j Zu Aufanq vorigen Monates wurde berichtet, daß ein siebenjähriger Knabe einem in seinem Eltcrnhause wohnhaften Maurer eine Geldtasche mit einer Zwanzigkroncnnote, ferner zwei Versatzscheine gestohlen hatte. Der kleine Dieb wurde beim Wechseln der Note in einem Greislerladcn ange» halten und das Geld dem Geschädigten übergeben, wäh. rend der Knabe die Versatzscheine verbrannt haben soll. Das Kriminalevidenzbureau, das die Erhebungen leitete, streckte feine Fühler auch nach dem bcstuhlenen Maurer, dem 30jährigen in Hrasturmc im Bezirke Pettau ge» borenen Anton Vuk, recte Voll aus und stellte fest, daß er schon seit dem Jahre 1905 vom Kreisgerichte Eilli wegen Verbrechens des Betruges, ferner vom Bezirks» gerichtc Rann wcgcn Diebstahlcs und vom Gendarmerie» Posten in Zallnitz an der Dräu wegen Sachbeschädigung steckbrieflich verfolgt wird. Der vielbegehrte Mann reiste unter dem falschen Namen Vut herum, weshalb er erst jetzt zustande gebracht werden konnte. Er wurde gestern dem Landesgerichte eingeliefert. * lVon einer Brücke gestürzt.) Gestern vormittags wurde mit dem Oberkrainer Znge der 63jährige Schmied Josef Warl aus Karner Vellach, der von der Brücke in Moste bei 2irovnica gefallen war und sich hiebei lebens» gefährliche Verletzungen zugezogen hatte, nach Laibach gebracht. Der alte Mann ist während der Fahrt vom Südbahnhofe ins Krankenhaus im Rettungswagen ver» schieden. Die Leiche wurde in die Totenkammer zu Sankt Christoph überführt. * lIugclanfen) ,st zum Gastwirt Iofcf Kodne in Nietzdorf ein Vorstehhund. Telegramme des k. k. Telegraphen-Korrespondenz-Bureaus. Stapcllauf. Trieft, 30. September. Heute um 11 Uhr vormil» tags hat auf der Werfte voll Sau Marco in Anwesenheit der Erzherzogin Maria Annunziata als Taufpatin, der Erzherzogin Maria Iosefa, der Erzherzoge Ferdinand Karl, Karl Stephan und Karl Franz Josef, der Verlre-ter der österreichischen nnd der ungarischen Regierung, der Armee und der Marine, der Spitzen der Behörden, des diplomatischen Korps, vun Mitgliedern des Herren» und Abgeordnelenhauses, Vertretern der Presse usw. der Stapelauf des neuen Schlachtschiffes „Erzherzog Franz Ferdinand" stattgcfundcn. Die Feier vcrlicf in der schön» sten Weise. Das Wetter war prachtvoll. Der böhmische Landtag. Prag, 30. September. Die Galeric ist sehr stark besetzt. Vor dem Landtagsgebäude befindet sich eine große Menschenmenge. Abg. Dr. Per gelt (D. Fortschrp.j bringt namens der Deutschen einen Protest vor und be» zeichnet die freitägigc Abcndsitzung als unrechtmäßig, da» her als null und nichtig, infolgedessen auch die Erklärung des Oberstlandmarschalls, daß die nächste Sitzung heute stattfinden soll, als ungültig anzuschcn sei. Die Dcut» schcn stcllcn deshalb fest, daß sie alles, was in der heu» tigcn Sitzung vorgcht, als null und nichtig erklären. Abg. SvehIa (Ezeche) bringt sodann einen Gegenprotesl vor. Er weist auf die großen kulturellen, wirtschaftlichen Auf» gabcn dcs Landtages hin und bezeichnet die deutsche Ob» strnktion als leichtsinnig und grundlos, dcnn die Aktuar» fragc wurde ganz gesetzlich mit Zuslimmnng der deutschen Landesausschuß»Vcisitzer gelöst. Er kritisiert dann schärf, stens das Vorgehen der Deutschen. Es folgt die Verlesung dcs Einlanfes, die voraussichtlich mehrere Stunden an» dauern wird. Oberstlandmarschall Prinz Lubtowitz übergibt den Vorsitz dem Oberstlandmarschall.Slellver» treter Urban. Nach Verlesung des Einlaufes folgt die Verlesung der Erklärungen des verfassungstreuen und fcndalen Großgrundbesitzes, worin die in dcr Ictztcn Sil» zung erfolgte Absingung dcr „Wacht am Nhcin" bedauert nnd mißbilligt wird. Hierauf verwahrt sich dcr Oberst» landmarschall'Stcllvertrctcr Urban gegenüber dcm Abg. Svchla gcgen den Vorwurf dcr Verletzung der Un» Parteilichkeit. Abg. Schreiner (deutscher Agrarier) rechtfertigt in längerer Rede das Vorgehen der Deut-schcn, wobei es wiederholt zu lärmenden Kontroversen zwischen den Deutschen und Ezechen tommt. Er betont, es handle sich bei den Beschwerden der Deutschen nicht um die Attuarfrage, sondern darum, daß dics nur ein Symptom für die Zurücksetzung der Deutschen auf allen Gebieten sei. Die „Wacht am Rhein" sei kein hochver» räterisches Lied, sondern nur ein Loblied auf das Deutsche Reich im .Kampfe gegen Frankreich, ein symboli» scher Kraftgesang dcr Teutschen gcgen ihren Erbfeind. «Stürmischer Widerspruch bei den Ezcchcn. Lebhafte Un» ruhe.) Nach ciner Polemik 5 tarda s, der betonte, daß die Czechen immer patriotisch waren nnd immer ihre Wünsche nur im Nahmen dcs Staalsgedantens geltend machen werden, werden abermals Anträge verlesen. Abg. Maly verlangt zu einem Antrage die namentliche Ab» stimmung, was der Oberstlandmarschall als unberechtigt zurückweist. (Neuerliche stürmische Szenen aus den deut» scheu Bänken. Es wird gepfiffen, Trompeten geblafen, geschrien und gezischt.) Abg. Pergelt (deutschsortschr.) protestiert gegen die Zulassung des Antrages Maly. (Großcr Tumult.) Untcr allgcmciner Erregung schließt der Oberstlandmarschall die Sitzung und beräumt dic nächstc Sitzung für Frcitag an. Prag, 30. September. Während der henligen Land» tagsitzung erschien die parlamentarische Kommission des konservativen Großgruudbesitzes bci dem Oberstlandmar» schall, um ihm eine im .Klub gefaßte Enuuziation zu übergeben, in welcher der Landmarschall des unbedingten Vertrauens versichert wird. Ferner hat der konservative Großgrundbesitz folgende Erklärung abgegeben: Die Ab» geordneten des konservativen Großgrundbesitzes können nicht konstatieren, von wem die Anregung dazu ausge» gangen ist, daß in der Abendsitzung des Landtages vom 25. September das Lied „Die Wacht am Rhein" ange» stimmt wnrde. Im Hinblicke jedoch auf die diesem Liede zukommende und ihm auch allgemein beigelegte Beden» tnng suhlen sie sich verpflichtet, ihr tiefstes Bedauern dar» über zum Ausdrucke zu briugen, daß diescr Gesang, wcl» clicr die patriotischen Gefühle der Mehrzahl der Ab» geordneten auf das peinlichste verletzte, im Landtage des .Königreiches Böhmen vernommen wurde. Laibacher Zeitung Nr. 525. 2099 1. Oktober 1908. Prag, 30. September. Der versassuncMrcm' Groß. ssvunddchl) Hal dem Oberstlandmarschall folgende Erklä-nmss übergeben: „Wir miissen die in der lohten Sitnmg des Landtages erfolgte Abfingung der ,Wacht am Nhein' selbst bei de,n den Dentschen ansgezwungenen schweren Verteidigungskampfe als eine nicht zu billigende Über-tretnng des parlamentarischen Notrechtes ansehen, da ein solcher Vorgang nicht nnr der Würde eines Vertretnngs-lörpers überhaupt widerspricht, sondern bei der belann-ten Auslegung der Vedeutung dieses Liedes in diesem ssalle die nicht zu bezweifelnde Vaterlandstreuc des deut-scheu Volkes in Böhmen weitgehenden nnd bcklagens-werten Mißverständnissen aussetzt." Die Cholera. Lemberg, 3<». September. Die Stalthalterci hat die sanilätspolizciliche Revision der aus Nußland kommen, den Reisenden und ihres Gepäckes in Nadbrzezic verfügt. Petersburg, 3<>. September. In den letzten 24 Stnn-den bis heule mittag wurden 223 nene (5rtrautuugen uud 93 Todesfälle an Cholera verzeichnet. Die Zahl der Kranken beträgt 1836. Rosenberg, 30. September. Der Ort Laszkofalu im Komilat Lipto ist teilweise abgebrannt. 32 Wohnhäuser und 85 Scheunen, die Schule uud das Pfarrhaus wurdeu durch das Feuer eingeäschert. Der Schaden beträgt 400.000 Hronen. Smyrna, 30. September. Der Dampfer der Türki-schen Schiffahrtsgesellschaft „Hairich" stieß mit den, Dampfer „Stambul" zusammen. Letzterer sank, 140 Per-soncn ertranken. (5halons sur Marne, 30. September. Der Luft-schiffer ^arman hat gestern oo,n Lagerfeld zu Chalons sur Marne ans mit seinem Aeroplan einen Hlng von 53 Minuten Daner gemacht, wobei er 42 Kilometer zurücklegte. Verantwortlicher Ncdakteur: Anton Funtel. Asthma, Engbrüstigkeit! Ärztlicherseits wird Doktor Elswirths Astmol'Asthinapnlver als das beste und am sichersten wirtende Räucherpnlver gegeu Asthnm verord» net, nm diese lästigen Zustände zu beseitige». Proben werden gratis und franko versandt durch die S ch w a > uen »Apotheke in Wien, Schottenring 14. (3840) b-l Angekommene Fremde. Grand Hotel Union. Am 28, und 29. September. Hacker, John, Me.; Huppert, Tschunlo, Neuhcr, Rosenberg, Seeder. Herzog, Jonas, Eszermann, Hoffmann, Rsde.; Dr. Lefczis, Hof. und Gerichts» abvolat; Ehrenzwcig, Prokurist, Wien. — Iamschca., s. Sohn, Littai. - Raiica, Maler, Laibach. — Ianon, Kfm., Agram. - Mongold, Kfm., Fiume. — Letis, Kfm., s. Frau, Volosla. — Schilizzi, Kfm.; Schwarz, iNfdr., Trieft. — Graf Fcftetics de Tolna, s. Frau, Paris. — Pochter, Direktor, Stemfclo. — Schlesinger, Rsdr,, Troftpau. — Hamburger, Rjdr.; Tallinn, Obcrbeamter, Nudapcst. — Kcstner, Ingenieur; Rüpschl, Rjdr., CiNi. — Balt, Proßnitz. — Nraaa, Mioni, Italien. — v. Pi-saöii, f. Frau, Castell. — Pribll, Rsd.. Linz. — Löschnig, Blühweiß. Rsde.; Welisch, Kfm.. Graz. — Steinbach. Rfdr,. Leipzig. — Schauer, Vrode. — Weiß, Kfm., Sifsel. — Cegnar, Pfarrer, Stlauje. — ttronn, Böhmen. — Jug, Horaicl, Verstorbene. Am 29. September. Josef Lozar, Privatier. 77 I., Rathausplah 7. Ukl»8mu» 8omli8 — Christina Zvolelj, Ar» beiterstochter, 2^/, Mon,, Schießstättgasse 15, ?noumnm» «t, (^»tll. — Maria Starl, Musilcrstochter, I« Stunden, itirchcn-gasse 21, Lebensfchwache. Ausweis über den Stand der Tierseuchen in Krain fur die Zeit vom 19. bis 26. September 1908. Es herrscht: die släude bei Pferden im Bezirke Adelsbcrg in der Ge- meinde Dornegg (3 Geh.); der Vlotlauf der Schweine im Bezirle Laibach Umgebung in den Gemeinden Obcrlaibach s2 Geh.), Vrblenje ^1 Geh.); im Bezirke Littai in der Gemeinde St. Veit (I Geh); im Bezirle Rudolfswcrt in der Gemeinde Amdrus (2 Geh); die Vchweinepeft im Bezirle Gurlfeld in den Gemeinden Cat^ (2 Geh.), Hl. Kreuz (N Geh.), Zirkle (b Geh.); im Bezirke Laibach Stadt (1 Geh.); im Bezirle Laibach Umgebung in den Gemeinden Moste (1 Geh.), Oberlaibach (1 Geh.), Ze-limljc (1 Geh.). Erloschen ist: der Milzbrand im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Adels» berg (1 Geh.); die Rotzlranlheit im Bezirke Adelsberg in der Gemeinde Dornegg (1 Geh.); die Mäude im Bezirle Ndelsberg in der Gemeinde Dornegg (1 Geh.); der Notlauf der Schweine im Bezirle Adelsberg in den Ge. meindcn Adelsberg (1 Geh.), St. Michael (1 Geh.); im Bezirke Gottschee in der Gemeinde Altlag (2 Geh.); im Vezirle Gurl» fcld in den Gemeinden Arch (1 Geh.), Zirlle <1 Geh.); im Bezirle Krainburg in den Gemeinden Altlacl <1 Geh.), Nallas (2 1>7U. ^. 744 b> 6 1 NO. schwach , Nebel 0U Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur 12 A", 3lor« male 12 9°. Wettervoraussage für bm 1. Oktober für Gteiermarl, ttärnten und Krain: Schönes Wetter, mäßige Winde, kühl, gleichmäßig anhaltend, Trübung; für Trieft: schönes Wetter, mähige Winde, wenig verändert, gleichmäßig anhaltend, Herr» schendcr Witterungscharalter anhaltend. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte lgegriinbe! uo« der Nr«!«, Nparlasse !«!»?), (Ort: Gebäude der l. l. Staats-Oberrealschule.) Lage: i)iördl. Breite 46«W'; Östl. Länge von Greenwich 14'31'. Die Bodenunruhe* ist heute, am 1. Oktober am 12'Sekundenpcndel und am 7'SelundenpenoeI «sehr schwoch», am 4'Sclunbenpendel «schwach». "Die Äobenu»ruhe wild !!! folgende» Stürlegraden llalsifizitll: «ulllchlsg» bi« z» l WiNioilter »lehr schwach», u°» l I,i« l! Millim»!« «schwach., l>o» ü bi« 4 Millimelrln »mäki« slarf», vo» 4 bi« 7 VtlNimelern »starl», vui, 7 hie in WiNimilsn, »sehr starl. >,»d iibrr »0 Milli!«ft»r »auf,«-llrdtlülich starl». — »^lll,sMsil>e Bobeüllü'-xb«. b,k'»!el »leich^iti, l»»!!«!snb« »Narss» U»s>,b<' a»' nNe» Ujeubslü Eine österreichische Spezialität. Magenleidenden empfiehlt sich der Gebrauch der echten «Molls Seidlitz. Pulver» als eines altbewährten Hausmittels von den Magen lräftigeuder und die Vrrdanungstätigleit nachhaltig steigernder Wirkung. Eine Schachtel k 2. — Täglicher Versand gegen Post.Nachnahme dnrch Apotheker N. Moll, l, u. l. Hoflieferant, Wie», I., Tuchlauben 9. In den Apotheken der Provinz ver» lange man ausdrücklich Molls Präparat mit dessen Schuh, marke und Unterschrift. (2355e) 1 Hinweis. (3935 a) Unserer heutigen Nummer (Gesamtauflage) liegt eine Ahonnementsoinladung auf den Boeben beginnenden neuen (53.) Jahrgang von Wettermanns Monatshefte bei, und wolle man sich des beigegebeneu Bestellscheines bedienen! GELD! GELD! geg. Schuldschein, auch f. Dam., ohne Bürgen, bei 4 K monatl. Abzahl., auch Hypothekardarlehen, beB. diskret Alex. Arnstein, Buda-peßt, Königsgasse 106. Itetourm. erwünscht. (3753) 10-8 Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Knrsblatte) vom 30. September 1W8. Dlt notierten Kurse verstehen sich in «ronenwähruna,. Die NotierM« sämtlicher «lltien und der .,Diverlen llose" versteht sich per 3<ü lVllliNov.) per «u, »0 9ü'1« < 2"/„ ö. W. Nnien (Febr. «luss. Per Nasse......»« «» 99 <« »^"/„ o. W. S„h„ («lpril-olt., Per «fasse......99 n» »9-25 »»«Oei Vlaatllose lino fl. 4"/s,,k« ?k 7'^s.^!'8l lbftiti ,, !0> st. . , «s« 2b2«b25 «884er ,, 50 fl. , .''üb 2«b-lili «om.-Psaiibbr, il Iü0 fl. b"/„L9< b'>2»2-l>« Staatsschuld d. i. Neichs- rate vertretenen König» reiche und Länder. ^steir. Guidrente striicrfr.. « old 5, Per Nasse .... 4»/, >,b l^o «ib ?« '-Nrrr. Mcntc in Kronenw. stfr,. Per Kasse.....4"/,- 96 >l< 9« »l, . del!,, per Ultimo . . . 4"/„ 961« 9«-^ ^>>> I!wesl!t n,lsch«ibu»gln. ^lisllbethVahn i. <»., steiiersr.. ^ zu u,,ooo si.....4"/„ — — —'- ^"«^ Ioseph'Vllhn <» Eilber (bio. B,,) . . . . b'/^/„!l6- "9-^aliz. Karl K»dwia-Vah» (d,v. StNile) Krone» . , , 4"/,, 9K 7« 96 ?u «llbolf.Uahn l„ Nroneüwlhr. ^ steuerfr, (div. Sl.) . . 4"/. 9b'9b »69» «oiaillifls,fs ^„l)». stfr,, 40« »"d ü(X>0 «rliNs» . . 4"/° »l> ?s> 9S 7b ?u l<»»»»schuldl,el»»lftemp»lte ^lstnlilllin.Aktten Elisabeth.«, «<«>„. NM, K'/<"/, von 40« ttr.....45>4- - 4be - dttlo Linz.Vuowe!« »o« fl, <>- W. E, 5>/<"/n . . . .428 5048! 5« "»»° Cal.hiirnTirol 20N fl, °. W. S, 5"/» , . , 424-- 426-«rem«,al Ua>in »«U u, »000 ,«r. ^ /n -........!9<'—!!»»'- Veld Ware P»» >ta»tl i«l Halilnng üb»' nommenl Eisenbahn'Vl»»r!!ät» Vöhm. West bahn, », l«95. 40», 200!» », lo.OVN Kl. 4"/« 9l>'k« 9« «<' (tlisabcll, Bahn NO« u. 3000 M. 4 ab !0"/„......,14«^l1b»l> Ellsaueth Bahn 4«) u. 2U00 M, 4"/n........!13 ^ N4 - fferdlnanbi-Nordbahn 99'4?> bctto Em, 1M4 9«'S 96 «« Unss. aaliz. Bahn 20«> !l, V. b"/„ ,03 10 ,04,U deüo 400 ll. 5<> Nr, 8'/i"/n »5 60 »ü 60 «orarlberner Vahn Vm. l««4 (biv. Lt.) Lilb. «»/« . . »b 7U 96 70 Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/„ ung, Ooldrrnte per Nasse . iio-«Nl1l'-4"/„ detto per Ultimo Ii0'80l1l- 4"/» »nssar. Rente in Kronen- wühl, stsr. per Nasse . , 92'6b »2 «5 4"/„ beito per Ultimo 92 !>b l»2 < 5>/,"/n de«o per Nas!c «2-15 «2 ül. Ungar. HrämieN.VInl. k lvv sl. <«he„,«»/,"/n . , 9? b« 9» b0 ü"/„ Donau Mg.-Anleihe l«7« i«2'2b w!« ^b Wiener Verkehr«-?!»!. . , 4"/„ 95 «« »e 60 del to l!»0U 4«/, 95 9b 96 95 Anlehen der Stadt Wien , . ion 70I01 70 detto (S. oder V.) l»74 izo> - <»k xl> detto «u!si!che Etaateaul, v. I. 1W6 s, l0« Nr. p, K, . . 5"/„ - -- — >-detto per Ultimo , . l>°/„ 96 90 97 40 Mla.. Staats-Hypothelar Ilnl, l^M......6"/„ Il9 K5t2c>'6e> «eld ware Vulss, ktlllllt - Golbanleihe 1907 f. ,00 Nr.. , 4'/,"/!. «7 lb 8K Ib Pfandbriefe usw. Vooenlr.,alIa,ösl,i,ü<,I.v>,4"/n 94 9b 9b-9b Vöhm, Hupothelenb. verl, 4"/„ 97 ßo »^»15 Zentral Vod.Nreb-Vl., vsterr.. 45I, verl.....4>/,",<. ,02- -- detlu <>.', I. uerl. . . . 4"/« 9? 2b 9!«'2b Nisd,.Inst.,östcrr,,s,Verl,.Unt. n. offen», «rb, Nat, ä,4"/„ ».^-. ,«--Landeeb d, Nü», walizirn und Lodum. ü?>/, I, rückz, 4"/l> 93 7b 94'7b Mühr, Hupothefenb. verl, 4«/„ 9S c>b 9? >l, Äi.-österr, Landes-Hup,-Nnst,4"/« 97' vX'— betto i»l!. 2"/,, Pr. Verl. »'/,"/<> 8«'2b l<9 2b detlo N-Schuldsch, Verl. «'/,"/<> ««üb »9-25 dctto verl......4"/» 9S-7K 97-7b Osterr. unssar. «anl 50 Jahre veil. 4"/n ö. W..... 9«-üb 9»-bb betto 4"/„ Kr...... 99 - 100 - Sparl., 99> - — - Eisenbahn Priorität«. Obligationen. Östrrr. Nordwestb, 20N sl. K, . 108 Lb —>- 3aI,» ^ ssr..... 400 - 404-— Nübbal,» il 3"/n Jänner-Juli 500 ssr, (per Et.) , . , 2?b-50 277 üo Lübbahn ^ b'V« ^«0 fl. E. 0, V 120-ib iLl'Ib Diverse Lose. l>»rztn»licht ftsl. »"/« Bodenlredlt-Lose ««« 267 7b 273 7b dctlo Em, 1««« 3«1-b« 2«7 bv 5"/„ Donau Negul,.Lose 10« fl, 2l,7-?b ü6U-?k> Verb Prüm, «lnl.p. lvo yr, 2«/„ 103 »b 109-3b zln»»rzln»ltche f»se. Vodap-Vasilifa (Dombau) ü fl 20 60 22-No Nreditlnse 100 sl...... 4?L'b0 4«2-b« lllarp-Luse 4» fl. KM. . . , 147'- lb7- Oscnrl i,'osr 40 sl...... «>0>- - >> PalfsyLuje 40 fl, NVl..... ii!«-- 20«j Noten »renz, 0st, Ges. V. 10 fl, «'!«> b2 b« »iuten Nreuz, un<>, Ves. v. .<> sl, 26-b0 2« bO Ruduls-Lose 10s!...... 6»'^ ?2'- Lain, Lose 40 sl, KM , . . 231- 241 — lurl, 90 ,»b'9« detto per Medio , . . 1«4'8U ,«b'3« Gelb Ware Wiener Nomm.-Lose v, I, 1«74 49» - 50/„Prüm,'Nch»ld d, VodsNil,«nst, ltm, 1««« ?!'— 75'- Nltien. flan»p»rt'fln»». Vlussil, lepliyrr sl, NM, 39>0'— 2»öU'- detto l!it, ii, 200 sl. per Ult, 1060— 10«?--Donau - Dampsschiffahl!« - Ves,. 1.. l, l, priv., 500 fl, KM, 1008-— :<«>?-- Dui, Bodcnbacher E-V. 400 Kr, b?0-— b?2'^ Ferdinande illordb. 1000 , S....... 85»'— «SO-- Lemb, - «lzern,- Iassy-Visenbahn- Gesellschaft, 20« ll. L, , , bb3— bb?'- rloub. üst., Trieft, l»0« fl., NM, 433— 43?-- «bsterr, i>lordwes, L,p Ult. 4e»1— 4b3-- PlllN'Du^erltiseub loofl.abnst 223- 224-- 2>aa!»risrnb. 200 fl, E, per Ult. «9? 2Ü «9» 2b Lüdbahn 20« fl, Silber per Ult, 1Lb'»b 12« 25 Sudnorddei,Ische Verbinbnngsb, 20N sl KM...... 400—40150 Transport Ges,, intern,, N-V. 800 Kr........ 114 - l18 — Ungar, Westbahn (Naab-Vraz) 2(« fl, S....... 40b— 409'- Wr. Lolalb, «Men Ves. »00fl. «5- «0»— »«nlen. ^Inglo-Österr. Vanl, 120 fl, , L96-- 297- Banluerriu, Wiener per Kasse - '— —'— detto per Ultimo bl« «« 517'6« Bl'denlr, Vlnft, »st . 3«l »r. , >07(>- ,07b- ^eutr, Vod.Kredbl. «si . »00 fl. 530- 584'-Nrebltanstall fNr Handel und Gewerbe, 16« sl,, per Kasse ^ — - ' betio per Ultimo 646 4« «47 4 Nredilbanl, un«, ollg.. »°<» fl, ?<« du 749 b« Dsposüeübaiil, all«,, 200 fl. , 4b3'— 4b5 — klumpte - Gesellschaft, nieder- »sterr,, 400 Kr..... b«b— 58650 «iro- n, Kassenverein, W«n«r. 2Nibrsb«!!l, bslerr.. 20« fl,. per detto^ 'per Ultimo 44« « 441'50 ,.Merl»r", Wechlrlstüb-Ülftiei,- Vesellschas!. A>0 fl. . . , 597'- 60»' Österr.-nunar. Baul »4<»« Nr, 1?b«-- i?»0 - »elb Waif Uüionbanl 2lx, s!...... 54«'b0 549 «, Unionbanl, böhmische 100 fl. . 24b'— 246__ «erlehrsbanl, ally 140 fl,, , «»>- »4« — 3nd»stl^lnltnleh«n»,ln. «auneselllch,, all«, «st., im fl. 144- - <45 by Grazer Kohlenberg!,,-«es, 10« fl. ?««- ?»,._ — ,,o fl. 400 50 401 50 «?- — lürl. Illballegif-Vts, «00 Kr. per Kasse...... —'— — — betto per UI!i««> , , , »«« - >»» - Waffenf-Kss, österr, lovfl. , b«- - b«» — Wr, Vaugesellschaf«, 100 fl. . . ,58— ,55« Wienerberge Zlegelf-««,-»»!. ?«»- 72ü — Devisen. zur»» >lchl«n »nd >check». „ ...... 19»4« 198 70 ,i„lpia»e , , , . ,1? »?" ,17-57' , >li,n........ »89 »0 2»l»-»U Pari«......... 95-!»' »5«» Gl. Pelcriburz...... ^5i 50 «,25V Zürich «nb «asel..... 95 1?' 95-27' Valuten. Dulaten........ "»» "-34 »0 stranlenVtiiele..... l» 0» '»'" „0 Marl-Stücke...... » « «55 Deutsche >«,ichel>anrno