' 5IlY lisch es Blatt Nutzen und Vergnügen. , ^ '^ ' Nro. z. ' ...... ,,«» m « ,. ^ ^ ,^>" "^,^ "N,s"' "^ "">-^!^-^« " 1- r, " -—^ v ' ^ Freirag den 26. Ianer 1820. Punsch-Lied. ^»»>»» , '...... . ^ ^ ', '^oht, es dampft des Punsches Urne-, Zu den Göttern wallt dcr Rauch! Also wogt an das lazurne^ Weltvortal dcr öebensbäuch. Auf, und kränzet die Pokals Schließt der Freude heil'g/n Kreis, Va^chus reicht die Ncltqrschale, Doch den Punsch gibt Vater Zeus! Hler, wo sich Genie entfaltet,^ Wo des Witzes reicher Knm Nwmcn tausendfach gestaltet, Paare sichGe^nfz und Neun. Kl'h» zertrümmert alle Corgen, , Wenn des Frohsinns Patme blüh", Und derVichtung ju»^ger Mor ^'n An deö Himmels pol' erglilht. Hehr ist's, in die Lüfte fahren, ' LockeM in her Mädäien Neih'n, Schön, dcn, haiinatlichen Laren Süß« Wcihrauchdüftc stceu'n. .Aber mit des Denianti, F°cuer Blinkt der rauchende Pokal; Die Gefühle wattcu fveyer, Rache stirbt im Widerhall! Wenn der GcaniZ des L'bens Schweigtlld seine Fackel fti'.kt, Und das arme Herz vergebens ^ Ächzend Klag' auf Klag« :ncngt; "^ Dann ergreift zum letzten Male Noch den dampfende!-. Pokal, Und ihr schwingt vVw Todttnmals Jubelnd in den Gött«rsaal! » , _____ F- V. ^ritsch. Die Gewohnheit. ^ (Aus dem Wanderer.) Wenn wir in daü Thal von Aosta kämen, wo jedes. Menschenkind einen Kröpf hat, wir wurden gewiß übe? das Superplus lachen, welches ihnen die Natur bescherte, so wie einst diese kröpfigen Thalbewohner über denMangel lachrcn, als sie cm^nMcn: schcm sahen, dem der Himmel einen Kröpf zn geben versäumte. Was wir nie anders sahen, halten wir für natürlich, und was wir anders sehen, als was wir. zn sehen a/wohnt find, kömmt uns unregelmäßig vo? un5lächerlich. So dcdeckt Vergraue Bart der Gewöhn« hcttcn, Sitten und Gebräuche alle Gebrechen, Män^ gel und Schwachen; daher lachen wir übcr den Chinesen und dcr Chinese über unS; wer von Beyden meh« Ursache dazu habe, kann nur ein achtzehnjähriger Phu losoph entscheiden. Dcr Mensch ist dcr Gewohnheit sclavische Puppe, ste übt dcävctifch über ihn Macht aus.' Wie oft lachen wir nicht über die Erscheinung einer neuen Mode und, nennen sie eine Narrheit! Hat aber diese Narrheit durch die Gewohnheit dis öffentliche Sanction und das Bürgerrecht erhalten, dann lachen wu über jenen > dcr sie nicht mitmacht. Am possierlichsten erscheinen hie« gewisse Schriftsteller, welche mit ihrer Satyr« gcg>'n ein..' Mod« in dcr Kleidung losziehen, indeß fif selbst m^icser nähmlichen Tracht einher gehen. Aus' ditsc Art gibt es Satyrenschreibcr, die, indem sie am dere zu geißeln suchen, über sich gelbst eine Saty're schreiben. ^ viv^ 1^ cvineäi»! Der Üsterreiche« aus der rohe« niederen Volks,- c-iaffe, Wr kchne OchsreDprwchMW redc6<„gewsffnr ist, als jene, die er bey ciner praktischen Anleitung nach den Regeln der Fiackergramatik erlernt hat, fpöt- ^ telt oft über den Dialect eines Andern;-aber wie bar.« barisch kliüg^ i«u Gegentheile den- Ohren d'es Verachten die Mundart se ne,s Spocter^, wenn er hi/rt, , daß dieser arme Narr keinen Kopf, sondern einen'"' B ', :> tzer sch adc l, k^«e A«gen., sondsen G l u rc u,'' teinc Ohren, sondern Waschcln, keine Nase, son," dern. emen S-ch-Me ck s-r-, teinMa^l,. sondern einev Gosche, reinen Hals< sondern Kragen^ keine Hände, sondern P"r atzen, teincn Baucht sondern Wa m«, p e n , kcine Füße, sondern Haxen habe. .Dasind die Mensckcn, sie finden jeden lächerlich, der nicht nach ikrcr Art" lächerlich ist; aber ein'Rade müßte j» ^ein' N.ade fern, wenn er nicht dächte, daß er schön krächze; das Nabcngcschlccht würde mehr al« erschrecken nnd staunen, wenn es "einen Kan:c,radcn hatte, de^ wie eine Nachtigall zu singen anfinge; der liehlichc Sa'!^.v würde höchst wcchrschcmUch Gcsahr lanfeu, das Opser seiner 51cnntniß zu werden. Einem jeden Lappen gesallt also seine Kappen, und wenn sic auch eine Narrelikappe ist. .,^ ^ ' ' ^ //^, Ein gewisser William Curtis und dessen Gattinn Dlanca, waren cm merkwürdiges Ehepaar; einer über; tras dcn ändern an böfer^ Gewvhnhcit; er war der größ:e Lügner und Verlaumöcr, und sie die verrufen: ste Vnhlcrinn; er redete die Wahrheit nur dann, we'tsn er sich verirrte, und brachte c5 darin so weit, dass man ihm selbst nicht mehr glaubte, wenn er Wahr? heit sprach. Cur'tis blieb sich bis an sein Ende treu, und starb als Lügner, denn seine letzten Worte waren: ^I^stcrbe als ein ehrlicher Mann." Alü sich einst sei-, ne Gattinn über das entsetzliche Vügen ihrcZ Mannes ^eüagt/, sagte er zu ihr: „Ich verspreche ddc fcyerlich, nicht mehr zu lügen und immer nur reine Wahrheit zu reden, wcnn du mi^ im Gegentheile da5 Wort Dft, dasi du daZ Vuhlcn unterlassest/', ,,(> weh," erwiederte sie, »ich sehe schon, du wjrst dich niemahls ^ ^ „<3s giebt noch Volk«/ bey welchen,tz.ieGewöhn: Mff besitzht, vaß sich die Weibes nach dem H^ode ihrn Männer in einen brennc^di-n Scheiterhaufen stürmn nnd ihr Leben den Manen der verblichenen Gatte» Mffrn,. Dic,se^baffsche Sitte ist allerdings empöret un6 cntsehlich, darum ist sie bey uns nicht in der Mo-' d^; unsere Frauen sind keine solche Närrinnen; statt der grausamen Flamme des Scheiterhaufens entbrennt nencr L'cbe, welches oft'sthon bey der Leiche detz Herrn Gemahls dem Ve-^its taisZ^s?wa'hltei?i Liebhaber entgegen Mert'. Die Männer sind in diesem Puncte r,m keinc Haarbreite andevs; mancher halt sich anö weiscr VorMt noch bcy Ledzöiten'seines W^ibc^ ein Viccweid'äls Rcserr« an der Sette. ^^„ ,,. - Langwierige Gewohnheiten werden^M.zwoyten Natur, und man taun sie dem Menschen- iüMcntrei» ßen, ohm zugleich in feinem Leben auf Koster^ seiner Zufriedenheit, und Nühe ciuc Rcformc. z< hpvtrken. Hanns läßt nlcht mehr, was Hänn5chen gewohnt ist, denn jung gewohnt, nlt getha^. - DaW^kömmt es, daß cin starkerTabakschnupftr liebör daZ Essen glö d>n Tabak entbehrt; daher läßt die Katze das Mausen nicht; daher hören die alten Mhrleute noch gern da4 Schnaken; daher lecken die alten Gelse noch gern Salz, und daher gerathen die Füße eineZ Tanzliebha-ders in Bewegung, wenn er auch nur eine Maul-tromrnel hört. Der Mensch kann das Gute wie das Böse ge; wohnen. Der Vogel im Käfig stoßt sich den Kopf wuno, nach einigen Tagen fangt er zu singen an; derMW- thätcr am Karren macht es ihm nach. Hat ja sogar Mithridatcs seinen Magen an Gift gewöhnt, welches er täglich in größeren Portionen zu sich nal>,n; und so hat auch der ruheliebende Sokrateg, feine »Ohren an das Poltern feiner heftigen Gemahlinn gewohnt; al' lein Madame Xantippe konnte nicht ihre angenochmene Gewohnheit bcmeistcrn, 'denn als de« Himmel den Sokrates erlöste und als einen geduldigen Hiob zu sich nahm, stcub auch ,sie vor Gram; °ader nicht etwa vor Gram über den Tod ihreZ Mannes, sondern weil sie niemand hatte, mit dem sie zanken konnte. Welch« nüt demMenschen die grausamsten Gxpsrjmente HnNeUcn, ynd ihn in,dcr Philosophie d.esP.u/de^ ^ben, Hsi^cm si^ tMken, derM^sch,k«ntj^ alltzß gewöhnen ' Wd.die.Zejt ,lMe ^H ^xtragn:.. Gcrad,e,sV meiW «s tzner Väckhr.,.,Mlch.^sMe l^vWwshn'H Mudl^/ ßcwoh^'s," M^d^^auf mtt der KaHh den,O,fön «uZ-lchr«^^-.sis ihr Stu: ''».'nmadch^^.comma^dirl^, .Mjpil^cht j^r.^,^ä^ctwa,tz Mcys ^MchtM^^och,n^,y^ läugucn kann, daß,cr ^i^' A^l^yßn<.^^^^ßry.c he,r< ftan.mc. — Eine welt grcM'c M,rtil).n v?u.,pMM).cr Philosophie,unh Hcrolsm ver^th H«r. von Trill,io^ Und Mc,^HU^^.a,l)liul!; ,dn^stc ^bcu^si^) Me^eiM Zcwurzelte Gcwoh^ .tt >:,ii "-'^uz. hcysplc^s^^, Hc^l dcnmuthc abgewöhnt; sn- führten cincn glänzenden Haushalt, machten syhmmfchrn-^uftvand, snhrcp in prächtigen Equipagen, machten Schulden und 5irid«, ^ und jetzt habci^ sie'fich^beHde schG cMdaZ Gcgenthcil gewohnt; die Zerrissene. gMtzfZcnNau geht mir nichts dir nichts betteln—-Mt^N«iMadW Hcrr Oeniahl d^' t!)et^^eiüev PdltiowAMfßi^etzsUppeiU^inMt Sie-chcnhause flki'^Nt^ MlMH8^r^cgrissen« die Beß.M Papier bringen,',. WaZ'sie, b,c,y.'ut^ lächkfli^Bnd^n.^'M«e wird e^,u^ d^W^/P^M , -.' ^ -/ .z <'.' ^ ^ P ^^W .N'^)^ll(3^ ^D H s, 31 n ie tt sch k ff." .<^'Nl>lD> '' 'Bekanntlich herttl?t Vvoßbrittanl'.'.e^s AerkattM Me.,MMiUch^MMM seiner.I^me. H!H Ml'Ze'M,§i, mitM/NM'u^du^Aen SeculaF-, Quartal.,.Dae BewuMrnswMhe darün steigert sich siber NFch,,Me^, wenn, man die ungeheuern hosten erwägt',, die h^seHccmssch't erfordert.. Mer ^lang^M^,^^^ scr, und da^crt Zo Jahre. Eb Zchyrcn ^u seiner Vr'" bauung viertausend g'.oßc Eichen nnd zweyhundert? tausend Pfund cHlssn., Z-z dcm hrA't^GeKclMcrdcn Z52, my> zu fanlMtlickcn segeln ,4«^ Ellen Leinwand Mst^t., Per, gfoH, ^FH.wu^e^^ter ^mcgt an ^n^stnd.^nd,' M,MHchvlnmö^riIu^ W>',^U M^^wP, ^^ZM^l Duckst ^r^ ,das Ammtlichc.ge hccrteHmve^^ ^)?/" Orlogs wiegt 219,01 o^Pfl'^nd, . nnd 'd^ab! äusgerüstete Schiff! mit Lbo Mann Vesatzuilg'/gegen a'ch't MMo^ ycn M'nd,. Selch einSch'ss loNct der Regieruckg Md^s/iiV^rbau^^Mmratt'g ^s^st drey'To^iiscn^KM dc^ Hz der'lcIien^Zcit vcs a:uerMnisV?n^KnsgW vnterh.iclt l^ngiand i/,o Schiffe von dcr''^iäii'^nV ioc.,..'n5für einen'beibecjlichen und ^ag^aröil Oä'^i wefser crhaWn^de-'n Man in'jeV^sZimmer Väschen känir. Indieftn^icha'lttr, .velHerdie Gestalt eines zierlicheti Häuöratljs liat, bringt ,!l,in täglich die ^ltzü'idbare'Luft, die^hne Mäije 6 bis «o bohren Rahrnng gi^tV Wenn es mit dieser; Erfindung seine RichNgkcit'hat^ so wäre gar^Ml yrw^rinen, ''liüd"'ma.^1so!lt^ dAGr UeG> sich diese «3tft^dun^el<;M zu finrchen. "^ ^''^ ^7^ -^El^ berüchtigter W:rch«cr, deffen'Gewerbe täglich abnahm, bat!) eins« guten Prediger, ^gcn d^n Wucher zu predigen. Dieser, in der Mcnnnig, der Bittsteller wolle scin schandlicheZ Gewerbe ansge» M^" und öutch'tin^ kräftige Redein'Dincm Vorya» Vmrt pfufch:en, und er hoffe, Wvnrch eine gute Predigt bl7,chrt zu-fchn. — Das war ein ganger Wucherer! ^ R ä t h s e s. - Ein Vokal °' ^' - ^^ ^A.3 Ist mch, Schall-7»!,'^-.' ,^' - ^-< Als Hauptwort zeig ich ansein trÄutes V«nd, ! <^^ !.P»üglücke tausend Paare froh im Laud, Als Nebenwort büzich^ ich mich auf Zeit, Ich gebe vor - und rückwärts Sinn, Doch Einer prvim^l, im Worte d'rin , -i Als Retter alle« Sinneölosigkeit. l . P . . , K. H«stös^,ng deS Logognphs in Nro. 3. Ruhm, und Rhum.