LaibachclWMtlmg. Nr. W. Pränumerationsplci«: Im üomptoli ganzj. fi. li, hall>!> ft. «.50. siilr die.^uftcNung in? Hau« hall>j.50lr. MltdelPost ganzj.ft.l5, yalbj.fi. 7.5U. Montag, 27. April Insert, ousgebühl bl» IN »jcilen: imal ß<> lv., lm.8<>fr., 5«. 1si.;!onftPr.Z«ile!m.«lr.,zem.«lr., »m. 10?l. v. s. w. Inscr!ion«sismpcl jct>e«m. ?!> l,. 1868. Mit 1. Mai beginnt ein ncucs Abonneinent auf die „Lailiacher Zeitung." Der Pränumeratious-Preis beträgt für die Zcit vom 1. Mai bis Ende Juni l««8: Im Comptoir offen.......I ft. ^ kr. Im Comptoir unter Convert . . . . 2 „ — „ Fiir Laibach ius Hans zugestellt . . . 2 „ — „ Mit Post unter Schleifen.....2 „ 50 .. Amtlicher Theil. ave. l. k. Apostolische Majestät haben nachstehende Allerhöchste Handschreiben allcrguädigst zu erlassen geruht: bieder Herr Bruder Erzherzog Karl Ludwig! Das Ergebniß der Betheiligung Oesterreichs an der Pariser Weltausstellung im verflossenen Jahre kann ein in jeder Beziehung erfolgreiches uud befriedigendes go nannt werden. Die von Eu. Licbdcn als Protector an den Tag gelegte hingebende Sorgfalt für Förderung der edlen Bestrebungen aller Theile Meines Reiches, nm in den verschiedenen Zweigen der Wissenschaft, Kunst, Agri> cnltur und Industrie iu dem Wclttampfc eine ehrenvolle Stelluug einzunehmeil, veranlaßt Mich bei der nun erfolgten Auflösung des Ihnen znr Seite gestandenen Ecutralcomit<'>, dessen Mühewaltung Meine volle Anerkennung verdient, Eu. Licbdcn für Ihre so rühmlich bewährte Wirksamkeit Meinen wärmsten Dank aus-zusprcchcn. Ofen, am .'^. März 1W8. /ran) Joseph m. p. Lieber Graf u. Nicken bürg! Indem Ich Sie Von der mit Meiner Entschließ»»« vom 2(5. October 1W5> Ihnen ilbcrtrasscnc Stelle deS Präsidenten dcS Ccntralcmnit^ für die Pariser AnSstcllnng in Gnaden enthebe, finde Ich Mich angenehm veranlaßt, Ihnen für die bereitwillige Uebernahme nnd mit aufopfernder Hingcbnng vollzogene Durchführung Ihrer schwierigen Funttioncu Meinen Dauk und Meine volle Anerkennung anSzusprcchcn. Ofen, am W. März M>8. /ranz Joseph m. ^). Se. k. k. Apostolische Majestät haben das nachstehende Allerhöchste Handschreiben an den Iustizmiuistcr zu erlassen gcrnht. Lieber Dr. Herb st! Es ist ein Bedürfniß Meines Herzens, daß der für Mich nnd Mein HauS hochcrsrcnlichc Tag der Entbindung Meiner Frau Gcinali», Ihrcr Majestät der Kaifcrin Elisabeth, Trost nnd Frcndc auch denjenigen bringe, welche sich zwar gegen das Strafgesetz vergangen, jedoch für ihr Verbrechen bereits den größten Theil ihvcr Strafe gebüßt haben und nach den gcgcbc« neu Beweisen einer anfrichtigcu Rene nnd wahrhaften Besserung, fo wie auch nach ihren, Vorleben cincr Mil° dcrung ihres, wenn auch selbst verschuldeten Unglückes besonders würdig erscheinen. Ich beauftrage Sie daher, Mir in Anschnng solcher Sträflinge Ihre Gnadcnanträge unter Vcobachtnng d^r ?.ei früheren Anträgen dieser Art festgehaltenen Grnnd. !ähc und Bedingungen mit möglichster Bcschleuniguug ^lt unterbreiten. Ofen, am 22. April 1808. /ran; Joseph m. j>. Sc. t. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-"üchst unterzeichnetem Diplome den Schisfsbanmcistcr Joseph Toncllo, als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Classe, den Ordcnöstatutcn gcmäß in den Aittcrstcmo des österreichischen Kaiserstaatcs mit dcm Radicate „von St rü märe" allergnädigst zn erheben geruht. , Se. s. f. Apostolische Majestät haben mit Allcr- YNchstcr Entschlicßllng vom 22. April d. I. die erledigt gewesene Stelle deS KanzlcidircclorS Attcrhöchstihres Oberst- ainmercramtcs dcni bisherigen provisorischen Kanzlei« ''rector dieses Obcrsthofamtcs^ Regicrnngsrath Dr. Angnst a, llllng unter gleichzeitiger Bewilligung der systc, '!'"c» Bezüge definitiv allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 27. Februar d. I. deu Baron dc Livramcnto znin uubcfoldclcu Cousnl in Pcr-nambuco mit dem Rechte zum Vcznge der tarifmäßigen Consnlargcbührcn allergnädigst zu ernennen geruht. Nichtamtlicher Theil. Aus Anlaß dcs hochcrfrculichc» Ereignisses der glücklichen Geburt der durchlauchtigsten kaiserlichen Prin-zcssin hat ein Ungenanntscinwollcnder dcm k. l. Bandes-Präsidium cinc National-Anlchcns-Obligation pr. 20 fl. für die hiesige Klcinlindcr-Vcwahranstalt übergeben. Diese patriotische Wohllhätigtcitsspendc wurde bc-rcits ihrer Vcstimmnng zugeführt, zugleich dafür dem Geber der gebührende Dank vom k. k. LandcSpräsidium ausgesprochen. Laibach, am 24. April 1808. Aus dm gesetzgebenden Körper Frankreicho. Paris, 21. April. Die Mitglieder der Kam-mcrmchrhcit, welche soeben von den Ostcrfericn ans den Departements zurückkehren, verheimlichen es nicht, daß sie von ihren Wählern schr kühl aufgenommen und wiederholt Mr die von ihnen einzuhaltende Politik während der Budgetdebatte interpellirt wurden. Die Herren waren in nicht geringer Verlegenheit, ihre Versprechnna.cn, anf Herabmindcrnng der Steuern zn dringen, mit ihren bisherigen Reden nnd Abslimmnngcn während der Session in Einklang zn bringen. Die Rede dcs Insliz-nnuistcrs und die Fricdcnsphrascn dcr ministeriellen Blätter wurden auch auf dem flachen Land als ebenso viele Argumente aufgegriffen. Wie kommt cS, fragte man die Abgeordneten, daß die Regierung betheuert, leinen Kricg zn wollen, lind hingegen die Minister des Krieges nnd dcr Flotte cincn Zuschnß von 2W Mill. FrcS. mrlana.cn? Dcn meiste» Abgeordneten wnrdc eingeschärft, die auf den Krieg abzielenden Zweideutig-leiten dnrch Crcditvcrwcigcrnng zu beseitigen und dnrch ihr Benehmen nichts znr Erschütterung des unentbehrlichen Vertrauens in den Frieden beizutragen. Deshalb kamen die meisten Mitglieder dcr Mehrheit mit langen Gesichtern ans den Departments zurück. Sie besorgen, nicht wieder gewählt zu werden. Daher die noch bestehende Tendenz dcS Äudgctausschusscs, wenigstens 50 Mill. Fr. von dcu Zuschüssen für Kricg und Flotte zu strcichcu, auch die großen Militärcommnndo's anfzuhcdcn, iu welche Frankreich wie in ebenso viele glänzende Sine» curcu für die Marschällc getheilt ist. Aber Herr Staats» minister Ronhcr wird eine solche Anwandlung von Widerstand oder Unabhängigkeit zu überwinden wissen. Er sagt der schwankenden Mehrheit: bewilligt nllcs, wnS wir verlangen, odcr erklärt, daß wir cncr Vcrtrancn nicht mchr besitze», i» wclchcm Fall anch wir euch unser Vertrauen entziehen. In jedem halbwegs freien Land würde hicranS cinc Eabinctskrisis entspringen. Im lai^ scrlichcn Frankreich keineswegs. Richt die Minister wcr-dcn bedroht, sondern die Minister bedrohen die Abgcord» nctc», sie nicht wieder als Rcgicrnngscandidatcn uufzu stellen. Die betreffenden Hcrrc» wisse» »»r zn gnt, daß sic alsdann uicht dic geringste Aussicht auf die Fort' daucr ihrer politischen Existenz haben. In dcr Klcmmc zwischen dcn Wählern nnd dcr Regierung, hoffen fic mittelst cincr Gaukclci uoch mit heiler Hant davonzn. kommen. Sie kommen mit den Ministern übcrcin, kategorische Ertlärnngsgrnndc der enormen Kricgscrfordcr-niffc nut dcm Accent dcr vollkommensten Unabhängigkeit zu fordern; dic Minister erweisen die Nothwendigkeit dcr verlangten Credite, nnd die Mehrheit bewilligt sie mit patriotischer Selbstaufopferung, indem sic feierlich dic Ucbcrzcnguug ausspricht, das; dic Minister die Lage besser durchschauen müssen, als cS dc» Wähler» möglich ist. So erscheint die Mehrheit in dcn Departements als gerechtfertigt und sie bewahrt sich die Chancen dcr Regie-rungscandidatnren. Die Gaukelei ist bcrcitS in Scene gesetzt. Herr Staatsminister Ronhcr hat seinen allzu zu-»ersichtlichen Fricdcnston bis anf die Zweifel nnd Vorbehalte dcS Marschall Nicl hcrabgestimmt. Die Resignation von hcnt ist nicht mchr dic von gestern: sie bezicht sich auf die ruinircndcn Rüstungen, welche von den Umständen und dcn iu der nahcn Zutnnft vorschwebenden Ereignissen erheischt wcrdcn. Diese kostspielige Resignation steht heut auf der Tagesordnung (A. A. Ztg.) 36. Sitzung des Herrenhauses vom 24. April. Beginn dcr Sitznng I I Uhr .'lO Min. Vorsitzender: Viccpräsidcnt Ritter von Schmer-ling. Das Protokoll der letzten Sitzung wird genehmigt. Viccpräsidcnt Ritter v. Schmerling gibt dem Bedürfniß Ausdruck, den Gefühlen der innigen Theil' nähme für das freudige Ercigniß und dcn Gefühlen dcr Loyalität und der trcncn Anhänglichkeit, von denen das Herrenhaus gegenüber Sr. Majestät dem Kaiser stets erfüllt ist, eine» bestimmten Ausdruck zu geben, und ladet die hohe Vcrfammlnttg cin, dadurch die freudige Theilnahme an dcm erwünschten Ereignisse nnd die Ge-fühlc dcr Loyalität und der trcncn Anhänglichkeit an das erlauchte Herrscherhaus neuerdings auszudrücken, indem sie sich von dcn Sitzen erhebt. (Die Versammlung er-hebt sich.) Sodann beantragt dcr Viccpräsidcnt die Absenkung cincr Deputation an das a. h. Hoflager. Die Sitzung wird sohin geschloffen uud auf dic Tagesordnung dcr nächsten für Dinstag bestimmten Sitzung gesetzt: Die crstc Lesung dcs Entwurfes cincr Concurs-ordnnng; dic crste Lcsuug dcS Gesetzes über die inter» confessiuncllen Verhältnisse; die zweite Lesung dcs Gc» sctzcS über dic Errichtung und Verschuldung von Fidci. commisscn; dic zwcitc Lesung des Gesetzes, wodurch die cxclntivc Schuldhaft aufgehoben wird; die zweite Lesnng dcS Gesetzes über die Disciplmarbchandlnng dcr richter-lichcn Beamten; die zweite Lrsnng dcs Gesetzes über die Organisirung der Bezirksgerichte; die zweite Lesung des Gesetzes über die Aushebung dcs Slaatsrathes; die zweite Lesnng dcs Gesetzes über die Abänderung einiger Bestimmungen dcs Gesetzes über die Geschäftlüordnung des Reichs ralhcS nnd die zweite Lesung dcs Gesetzes betreffend die Anslaa.cn für Schüblinge. 94. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 2^. April. (Schlich.) Es folgt dcr Bericht dcs Ausschusses über die vom Hcrrcuhausc hcrabgclangtcn Beschlüsse in Betreff der AmortifationSgcfetzc. Abg. Krem er erstattet den Bericht und stellt im Namen des Ausschusses deu Antrag: dcn Beschlüssen dcs Hcrrcuhauscs beizutreten. Der Antrag wird ohne Debatte angenommen. Weiterer Gegenstand ist dcr Bericht dcS AnsschusseS über daS vom Herrenhaus hcrabgelangtc Gesetz, betreffend die Eidcsablcgung vor Gericht. Die vom Hcrrcnhausc im Titcl vorgenommene Acndcrnng wird angenommen. Es folgt darauf die crstc Lcsnug dcr in dcr letzten Siz-zung eingebrachten Regierungsvorlagen. Dcr mit dcu Staaten dc« deutschen Zollvereine« geschlossene Zoll- nnd Handelsvertrag wird dem Finanzausschüsse, dcr Gesetzentwurf hinsichtlich dcr Ergänzung der Kronprinz Rudolphsbah» dcm volkswilthschaftlichen Ausschüsse zugewiesen. Znr Begründung dcs Gesetzes wegen Einfüh« ruug von Schwurgerichte» für die durch deu Inhalt einer Drnckschrift verübten Verbrechen nnd Vergehen und des Gesetzes über Bildung der Geschwornen-listen für Prcßgcrichtc, ergreift das Wort Iustizminister Herbst: Dcr tz II dcr Staatögrundgesctze stellt ein Princip anf, welches nicht schon au und für sich ins Lcbcn trctcn kann, sondern zu seiner Durchführung eines besonderen Gesetzes bedarf, indem auch i^ 2 desselben GcsctzcS erklärt, die Organisation der Gerichtc, also auch dcr Schwurgerichte, wird durch besondere Gesetze geregelt Es ist dahcr die Pflicht der Regierung, solche Gesetze vorzulegen. Das hat nun dic Regierung gethan indem sic bcrcits vor nahezu A Monaten cinc neue Strafproceß. ordnuug vorgelegt hat, welche vollstäudig auf dcm Grund> jatzc beruht, daß bei dcu mit schweren Strafen bedrohte«, Verbrechen nnd bei allen politischen Verbrechen und Vergehen Geschworne urtheilen sollen. Da es jedoch noch geraume Zcit dauern dürfte, bis die ncnc Strafproccßordnung in Wirksamkeit treten wird, mnßtc die Rcgiernng sich fragen, ob nnaeachtet der Be dcnkcn. welche gcgcn eine theilweise Einführung der Ge-schworncngcrichtc geltend ncmnchl werden könne», doch in den Prcßgerichtcn' jtpt schon dnmit vorzugchen sei. Dic Rcaiernna hat sich dafür entschiede», weil es bei dcn Preßdcliclen ohne Aenderung dcr übrigen Bestimmungen 6!) 4 dcr Slrafproccßordnuug möglich ist, indem es sich da blos um die Beurtheilung handelt, ob der Inhalt cincr Druckschrift einc sirasbarc Handlung begründet. WaS dcn Inhalt der beiden Gesctzesvorlagcn betrifft, so habe ich zn bemerken, daß denselben einerseits das Verfahren vom Jahre 1849 zn Grunde gelegt wurde, anderseits jener Entwurf, welcher 1801—1862 aus der Initiative cincs Ausschusses dieses hohen Hauses hervorgegangen ist. Auf Antrag des Abg. Mcndc werden beide Gesetzentwürfe dem für die Strafproceßordnung bestellten Ausschüsse znr Berathung zugewiesen. Dic weitere Regierungsvorlage über einige Aenderungen der auf das Eoncursvcrfahrcn bezüglichen Gebüh-renvorschriftcn wird dem Eoncuröausfchuffc: das Gesetz, wodurch das Ministerium dcr im Rcichörathc vertretenen Kömgrcichc und Lander ;um Abschlüsse eines Ucbcrcin-lonnnenS wegen Ansprägung neuer Scheideinünzen mit dem Ministerium der Lander der ungarischen Krone ermächtigt wird, dem Finanzausschüsse zugewiesen. Zur Berathung der Regierungsvorlage über die theilwcisc Abänderung des Gesetzes vom 18. October 18«>5 in Betreff der Branntwcinbesteucrung beantragt Abg. Steffens, aus dem Hause einen Ausschuß vou '.1 Mitgliedern zn wählen. Abg. Dienstl hingegen beantragt, diese Vorlage dem Buogctausfchussc zuzuweisen, die Majorität erklärt sich für dcn Antrag des Abg. StcffenS. Die Stimmzettel werden sogleich abgegeben, das Scrntininm wird jedoch erst nach der Sitzung vor^ genommen werden. Demselben Ausschüsse wird auch das Gesetz über die Vcrzchrungsstcucr von Bier zugewiesen. Die Regierungsvorlage, betreffend den Abschluß dcr mit dem Finanzministerium dcr Bänder der ungarischen >lronc hinsichtlich der Vcrwaltnng des Salzmonoftolcs getroffenen Vereinbarung wünscht Abg. G schni tz c r dem volkswirtschaftlichen, .Abg. Tinti dem Finanz-, Abg. Wickhof dagegen dem Vudgctansfchussc zuzuweisen Das Hans pflichtet dem Antrage des Abg. Wickhof bei. Nachdem hicmit die TagcSordnnng erschöpft ist, wird die Sitznng nach 1 Uhr geschlossen. Nächste Sizzling morgen. Tagesordnung: erste Lesung dcr heute eingebrachten Regierungsvorlagen, cucntncll dic Wahl der an Sc. Majestät abzusendenden Deputation, endlich die Begründung des Antrages des Abg. Lohningcr. 95. Sitzung >es Abgeordnetenhauses vom 24. April. Präsident u. Kaiscrfcld eröffnet die Sitzung um 10 Uhr 50 Min. Derselbe verliest cinc Zuschrift des Miuisttrpräsidiums, iu welcher mitgetheilt wird, daß laut eingelaufenen Telegrammes Sc. Majestät die Deputation des Abgeordnetenhauses Samstag vor der Taufe Der durchlauchtigsten iicugcborucu Erzherzogin zu empfangen geruhen werden; die Deputation sei überdies ein-qeladcn, dcr Tausfeierlichkeit beizuwohnen. Frh. v. Prat ob ever a beantragt, dcr Präsident dcs Hauses möge an die Spitze der Deputation treten und 8 Mitglieder dcS Hanfes aus seiner Wahl zur Betheiligung einladen. Nächster Gegenstand ist die erste Lchmg des Antrages Lohniuger betreffend die Einhebnng der Ein< lommen- nnd Erwcrbestcncr von dcn Eisenbahnnntcrneh-muugcn. Abg. Lohningcr. Sein Antrag betreffe einen Gegenstand, der bereits im Hause behandelt wnrde. Schon in der ersten Session bei Gelegenheit der Berathung dcr Pardnbitz.Reichenbcrger Bahn sci an das Finanzministerium die Interpellation gerichtet worden, wie es komme, daß für dicfc Bahn die Steuerzuschläge nicht in Böhmen, sondern in Wien cingchoben werden. DaS Finanzministerium sagte damals Abhilfe im administrativen Wege zu. In der zweiten Session wurdc über Antrag des Dr. Herbst ein Ausschuß niedergesetzt, der sich mit dieser Frage beschäftigte. Das von ihm ausgearbeitete Gesetz wurde im Hause mit eminenter Majorität angenommen, im Herrcnhausc aber abgelehnt. In dcr dritten Session legte dic Regicrnng selbst einen Gesetzentwurf vor, welcher aber auch nie Gesetzeskraft erlangte. Das Beispiel Ungarns, welches für jene Strecken, die in Ungarn sich befinden, die Steuern cinhebt, wcnn auch dcr Sitz des betreffenden Verwaltungsrathes in Wien ist. zeige ihm die Nothwendigkeit, die Frage wieder aufzunehmen, und er beantrage, einen Ausschuß von neun Mitgliedern aus dem ganzen Hause zu wählcu mid mit der Vorvcrathnng des Gegenstandes zu betrauen. Angenommen). Die Wahl findet sogleich statt, das Scrutinium wird nach Schluß der Sitzung vom Bureau des Hauses vorgenommen werden. Da die Tagesordnung erschöpft ist. wird die Sizing um 1l Uhr 35 Minuten geschlossen. Nächste Sitzung DicuStag. Parlamentarisches. Wien ^4. April. Das Subcomit'- des Budget« aussämsses zur Berathung der Gesetze wegen Erhöhung dcr Sta«tscmnal)lneu versammelte sich heute unmittclbnv nach dem Schlüsse der Sitzung d<^ Hauses, um iu dcr Vcrhauolnng über das Gesetz, betreffend die Unification der Staatsschuld fortzufahren. Zunächst kam die Frage znr Erörterung, ob der bestehende Unterschied, wonach einige Staatspaftierc in Silber zu vcrziuscu sind, währcud bei dcr Mehrzahl die Verzinsung in Notcnvalnta erfolgt, auch bei dcr Uni-ficirnng der Staatsschuld beibehalten werden solle, und eutschied sich das Evmit' fiir die Beibehaltung dieses Unterschiedes. Sodann rcfcrirte Abg. Peter Groß (Galizien) nach dem in der vorigen Sitzung gefaßten Beschlusse die Regierungsvorlage ;ur Grundlage nehmend übcr dic einzelnen Bestimmungen zur Unificirung dcr Schuld und stellte nachfolgende Znsatz« uud Abcmdcrungsanträgc: 1. Die bestehenden Lotto-Anlchcn vom Jahre 1839, 1^54, !8<»<> und I8l!4 scicn in die Eonvcrlirung ein-znbczichcn. 2. Das Zinseucrfordcrnif; für die schwebende Schuld sci durch Herabsetzung des Zinsfußes für Hypothclar-anweisuna.cn um 5» »0.000 sl. zu vermindern. 3. Die im tz 1 dcr Rcgicrnngsvorlagc mit 4,^, Percent festgesetzte reine Rente sci auf 4 Percent zu vermindern, 4. Dcr im tz 3 auf 102 fl. 50 kr. festgcfetztc Ea-pitalswerth ciucr Obligation des ncucu AnlehenS vom Jahre 18s!l> fei auf 100 fl. herabzusetzen. Wenn diese Aenderungen angenommen würden, so würde nnch dcr Mcinnng des Referenten die Unification der Staatsschuld ein Zinscnersparniß von nahezu 14 Millionen uud cin Ersparnis; an dcr Amortisations quote von 15 Millionen mit sich bringen, so daß dic EtaalsauSgabc» im heurigen Jahre sich mn nahezu 2l> Millionen vermindern würden. Ueber diese Auträgc entspann sich dann die Dc-batte, welche in dieser Sitzung noch nicht znm Abschluß gelangte. Eine Prcßgcsetznovelle ist vom PreMsctz-Anöschussc nach uorgäugigcr Vernehmung zweier Experten auS der „Eoncordia" ausgearbeitet uud veröffentlicht'worden. Den Anlaß zu dic-fcr Preßgcsetznoucllc gab hauptsächlich eine Petition dcr „Eoncordia" nm Abänderung ocö Prcßgesctzcs von 18(^2. Der Ausschuß hat diese Petition in einigen Pmiktcn berücksichtigt. Er stipulirtc, daß dic Entscheidung übcr die dcn Journalen aufzutragenden Bcrichtignngcn der Vcr« fügung des Staatsanwaltcs entzogen und dein richterlichen Spruche übertragen werde, welcher erst nach Anhörung beider Theile zu fällcu sci. Das Eoinit«' hat in seinem Entwürfe weiter beantragt, den tz 38 des Prcß-gcsetzes aufzuhcbcu, uach wclchcm cin Blatt in Folge wiederholter VcrurtlMuugcn eingestellt werden kann. Das Verlangen, an die Stelle der cumulativcn Verantwortlichkeit aller an dem Znstandckommen einer periodischen Druckschrift Vethciligtcu nach dcn Bcstimmuu-gcn des allgcmcincu Strafgesetzbuches die successive Verantwortlichkeit zu setzen, nach welcher gewisse Personen, dcr verantwortliche Redacteur, der Herausgeber :c. in cincr bestimmten Reihenfolge für eine durch cinc Druckschrift bcgaugcue strafbare Handlung so verantwortlich scin sollcn, daß die Haftbarkeit dcS Vordermannes die dcr Hintcrmänncr aufhebt, blicb unberücksichtigt. Die Verantwortlichkeit wegen „Vcrnachlässiguug dcr pflicht-mäßigcn Obsorge" hat der Preßgcsctz.Ausschuß beibehalten, jedoch wesentlich auf die zunächst Bethciligtcn bc-schräntt und zur „Ucbcrtrctung" dcgradirt. Entgcgcn dcm Verlangen dcr „Eoncordia" hat der Ausschuß dic Anfhcbung des „objectiven Strafverfahrens" nicht beantragt. Ferner ist in dem neuen Entwürfe dcr Novelle zum Prcßgcsctz in Folge mehrfacher Pctilioucn politischer Vereine :c. beantragt, dcn tz 23 des Prcßgcsctzeö aufzuhcbcu. Dicscr Paragraph verbietet daö Hausircn mit Druckschriften, das Ausrufen, Vertheilen und Feilbieten derselben außerhalb der concessionirtcn Localitä-tcn, ferner daS öffentliche Aushänger, von Druckschrif-tcu ohne behördliche Genchmiguug. Die Eolportagc dcr Zeitungen wäre also freigegeben, falls dieser Antrag angenommen würde. Verantwortlicher Redacteur cincr periodischen Druckschrift kann nach dcm ncucn Entwürfe, nur cin österreichischer Staatsbürger sein, welcher cigenbcrcchtigt ist nnd am Orte ihrcs Erscheinens scincn Wohnsitz hat. Gesetzlich nnfähig zur Führuug dcr verantwortlichen Redaction cincr periodischen Druckschrift sind jene, welche durch daS Gcmcindcgesctz. wegen begangener strafbarer Handlnngcu. von dcr Wählbarkeit für die Gemeinde« Vcrtretnng ansgcschlofscu sind. Dic wegen cii'co Vcr-brcchcnö iu llnl'crsuchung gezogenen Personen sind nur während der Dauer dcr gerichtlichen Verwahrung udcr der Untersuchungshaft zur Führung dcr ueraulwortli-chcn Redaction einer periodischen Druckschrift gesetzlich unfähig. Mehrere eingebrachte Petitionen" beabsichtigen dic Aufhebuug des Stempels und dic Cautioncn für Zci-tnugcu, die Beseitigung dcr polizeilichen Beschlagnahme und jeder Beschrüutuug für Maucranfchlügc und die Freigcbung dcr Eolportagc mit Erzeugnissen dcr Presse. Diese Wünsche stehen mit den grundsätzlichen Bestimmungen, die derzeit znr Anfrechthallnng dcr Ordnung in Prcßsachcn geboten erschienen, im offenen Wider-sprnchc. Dcrcn Würdiguug und Zulässigkeit muß daher, wic der Ansschußbcricht bcmcrtt, cincr neuen, auf anderen Grundlagen beruhenden Prcßgcsetzgcbung vorbehalten bleiben. /ür Moskauer Enthustastcn. Wien, 23. April. Die „Deb." schreibt: Wer hätte cS gedacht, daß der erste, greifbare Lohn, welchen die servilen Panslavistcn Bichmcns für ihren Eifer und ihre wohlfeile Begeisterung für das heilige Rußland davontragen werden, die Verachtung der russischen Blätter selbst scin wird? Man lese nnr, mit welchen: Hohn die in Petersburg erscheinende „NowojcWremia" („Ncuc Zcit") dicsc Helden tractirl, und wie sie dieselben auffordert, einen Vergleich anzustellen zwischen dcr Freiheit, die in Oesterreich herrscht, und der Knuten-wirthschaft, die in Rnßland ihre Macht entfaltet. Die ..Nowojc Wrcmia" erzählt nämlich ansdrncklich <>> der panslavistischcn Schwärmer nachfolgenden Fall. Ein alter Starowicrze wurdc, weil er, ohne seiner Secte un^ treu zu werdeu, es wagte, sciuc Heimat zu verlassen uud sich wo anders niederzulassen, zu 50 Knutcustreichen verurthcilt. Der 00jährigc Greis rief als er dies Urtheil hörte, zufauimeubrechend aus.- „O möchte mir Gott helfen d ie K n u ten st r eiche zu über« dauern, dann fliehe ich nach Ocstcrrci ch/' „Und was sagen nun, ruft die ..Now. W.", zu dicfcm Vorfalle, dcr sich in dcr Nähe von Moskau zutrug, demjenigen Moskau, welches das Mckta nnd Medina aller Slaven werden will, jcnc panslavistischen Schwär-mcr, welche in Rußland ihr Ideal erblicken? Und was sagen nun jene Herren Palacti und Ricgcr, die unlängst unsere slavischen Gästc waren, was sagen diese Herren Ritter der jetzigen Größe Moskau'S, sie und ihre Freunde, die Pogodinö und Katkoffs?" So ruft den Moötau-Nitteru ciueS derjenigen Journale Rußlands zn, welches noch nicht im Sumpfe des Scruilismus dcr Atfattoffs und Katkoffs erstickte; töuucn sich noch die Herreu Palacki nnd Ricgcr darub beklagen, daß ihre Thaten nicht bei allen Slaven gehörig gewürdigt und darnach beurtheilt werden? Eine Niederlage Vismarks. Im norddeutschen Reichstage ist das Unerhörte sse-schehen. Bismarck hat nämlich in der Berathung über das Bundes-Schuldengcsctz eine Niederlage erlitten. Das in die so friedfertige Vcrsammlnng als Zankapfel geworfene Amcndemcltt des Abgeordneten Miqncl lautet wörtlich.' „Ergeben sich gegen die Dechargirung An-stände odcr fiudcn sich sonst Mängel in der Verwaltung dcS Bunoes-SchuldcnwcscnS, so können die daraus hergeleiteten Ansprüche sowohl vom Reichstage, ais dcm Bnndesrathe selbständig gcgcn die nach tz 7 dicscS Gc-setzcs verantwortlichen Beamten verfolgt werden. Dcr Reichstag kann nöthigcnfalls mit dcr gerichtlichen Gel-tcndmachunq dcrfclbcn die von ihm gewählten Mitglie« der der BuudeS-Schulden-Eommission bcauftragcu." Die „Krz.-Ztg." erschöpfte zwar noch in lctztcr Stunde ihre Beredsamkeit, nm vor dcr Bahn der Conflicte zu war« ncn, zu dcr nach ihrer Ansicht dicscr Paragraph hinführt. Sic mahnte znglcich an alte Zeiten; doch vergebens, denn wic uns dcr Telegraph "mittheilte, wurdc das Amcndcmcnt mit 131 gegen 114 Stimmen genehmigt. Die schlesuiig'schc un> die orientalische Frage. Florenz, 18. April. Unter den Fragen, welche dermalen die schwarzen Pnnktc am politischen Himmel bilden und unter Umstünden zn verderblichen Gewitterwolken anzuwachsen drohen, scheinen dic orientalische nnd dic dänischc einander dcn Rang in dcr Art streitig machen zn wollen, daß, wcnn immer cinc derselben zcit-weis: in den Hintcrgrnnd tritt, sofort die andere sich in den Vordergrund dräugt. So kommt es, daß in dcr Presse aller Länder bald die cinc, bald die andcrc dieser beidcn Fragen als der mögliche Ausgangspunkt cincs europäischen Conflicts bezeichnet wird. Es mag daher nicht überflüssig crfchcincn, ans daS Wechsclvcrhältniß H>U" zndcutcn, in welchem dicsc beiden Fragen zn einander stehen — cin Verhältniß, das bei objectiver Veobach' tung der politischen Lage nicht wohl verkannt werde" taun. Es unterliegt keinem Zweifel, daß jeder Staat, bevor er zur kricgcrischcu Lösnng ciucr schwcbcndcn Frage schreitet, vor allem scin Augenmerk auf Anknüpfl»'^ von Bündnissen richtet, oder doch sich dcr wohlwollenden Neutralität der bcdentcndercn Nachbarstaaten zn vers'" ckern sucht. In dcr That, scit nach Abschlnß dcS Präger FricdcnS dcr Antagonismus zwischen Frankreich >»>' Preußen immer stärker zu Tage trat uud schroffes Formen annahm, waren beide Staaten vorzüglich da^ auf bedacht, einerseits Allianzen vorzubereiten, and" , scits den Abschluß von solchen seitens des Gegners ^ verhindern. Von entscheidendem Einfluß auf das H standctommcn vou Alliauzen und somit auf die 0ir ? Pirung der einzelnen Staaten, je nach der ParteM«^ für den cincn oder dcn anderen dcr streitenden ^i ^ ist aber jene Frage, dercn Lösung znnächst »"'d unn' bar die Kriegserklärung veranlaßt. Es kann day" 605 dem preußischen noch dem französischen Cabinet gleich« > gültig erscheinen, ob, wenn der Krieg unvermeidlich wer»! den sollte, der unnuttelbarc Anlas; hiczu dnrch die dä' nischc oder dnrch die orientalische Frage gclwlcn würde, da lici vciden ssragcll dic Interessen der übrigen Staaten in ganz verschiedener Weise delheiligt sind. Obwohl nian in Belliii sclvslucrslnndlich aus ulöglichile ^rhaltni^g des Friedens bedacht sein wird, liegt es doch offenbar im preußischen Interesse, die dänische Frage in den Bordcr-yrnnd zn drängen, da die prcnßischc Regierung fnr den Fall eines durch dieselbe herbeigeführten Bruchs in einer günstigeren Lage sich befinden würde, als wenn die orientalische Frage den Anlaß zn dem Conflict böte. Vor allem kann Prenßcn im ersteren Fall anf die Unterstützung Ocsammtdcntschlands rechnen. Die Angelegenheiten der Elbhcrzogthnmcr werden seit geraumer Zeit in Deutschland als nationale Sache betrachtet, nnd hat die schlcswig-holstcinischc Frage bereits mehrmals, wie kanm eine andere, zugleich im nördlichen wie im südlichen Deutschland im Volke selbst nationale Begeisterung hervorgerufen; auch sind für diesen Fall die süddcntschcn Ncgicrnna.cn, nach dem Wortlaute der im August I^llli abgeschlossenen Allianzverträgc, unzweifelhaft verbunden, ihre Heere zum Schutze der deutschen Grenzen unter preußische Oberleitung zn stellen. Es muß daher der preußischen Regierung mindestens gelegen erscheinen, die dünische Frage so lang offen zu halten, bis die Gefahr eines Conflicts mit Frankreich möglichst beseitigt erscheint. Da mm der dänischen Ncgicruug ihrerseits gleichfalls daran liegen muß, die Regelung dieser Frage bis znm möglichen Eintreten günstigerer politischer Conjuncture» hinauszuschieben, so läßt sich mit großer Wahrschcin' lichkcil annehmen, daß dieselbe nicht so bald einer gc» dcihlichcn Vösnng zngcführt werden wird. Die übrigen Großmächte. Oesterreich ungeachtet seiner mündlich gemachten Vorstcllnngcn zn Gnnsten der Volksabstimmung in Schleswig iubcgriffcn, werden sich, wie sie dies bereits zur Gcuügc bewiesen haben, uicht wohl in einen Krieg verwickeln wollen, bei welchem ihre Interessen nicht unmittelbar bcthciligt sind nnd dessen Ausgang und Dimensionen sich nicht vorhcrschcn lassen würden. Hieranf würde der Krieg den Charakter eines Zweitamvfcs zwischen Frankreich und Dcntschland um die Supre» matie in Mitteleuropa annehmen. Anders würde sich die politische Lage gestalten, wenn die orientalischen Wirren den unmittelbaren Anlaß znm 5lricg bildeten. In diesem Fnll würde wohl von Frankreich sofort die polnische Frage angeregt, nnd Prcnßcn. obwohl wider Willen, zur Allianz mit Nußland gedrängt werden. Diese beiden Staaten fänden sich sodann uoraussichllich. abgesehen von der Türkei selbst, einer Coalition Frank-rcichs. Oesterreichs nnd Englands gegenüber, deren Po» litik im Orient mehr oder weniger die gleiche Richtung vclfolgt, wenigstens insoweit es sich dnnm, handelt, dein Vordringen der Russen gegen den Bosporus Einhalt zu thun. Die Chancen stellen sich sohin viel günstiger fnr Frankreich, welches bei einer so vorthcilhaftcn politischen Constellation mit einem Krieg doppelte Vortheile am Rhein und im Orient sich erhoffen kann. Anf die englische Politik wird der Fortbestand des Disracli'schcn Cabinets nicht ohne Cinflnß sein, dessen weiter dein imperialistischen Frankreich sehr geneigt ist. Prenßischcr-scits kommt dann noch zn erwägen, daß Volk nnd Rc> gicrungcn in Süddentschland für die orientalische Frage, welche sie nicht direct berührt, sich kaum in gleichem Maß erwärmen werden, wie dies bei einem Conflict wegen der Elbchcrzogthümer der Fall fein würde. Bis ittzt dürften förmliche Bündnisse weder in der einen "och der andern Richtung cingcgaugcu worden sciu, und Made die Unsicherheit, in welcher man bezüglich dc« glichen Anlasses des als bevorstehend bezeichnete!, Al^gs schaut, bürgt dafür, daß eine nnmittclbarc Kriegsgefahr keineswegs vorhanden ist. Eine folchc wärc llst dann mit einiger Wahrscheinlichkeit zu besorgen, lvcim die Allianzvcrhältnissc einen deutlicheren nnd be> Umiinlcrcn Charakter angenommen hätten. Immerhin !?"V^ ^mächst die innere Page Frankreichs sein, wclchc "'e Politik oeS Tuilcricncabiucts nnd dcmuach auch uvcr Krieg oder Frieden bestimmen wird. (A. A.Zta..) Die Finanzpolitik der Tuilmen. Die manchmal bis znr Nathlosiglcit gehende Un-Mchlosscnhcit und Waukclmnthigtcit, welche die änßcr« ^uucricnpolitik seit Villafranca charaklcrisiren, zeigen Nch uicht minder auffallcud in ihrer Finanzpolitik. Es l t wohl beispiellos, daß ein Bericht des Finanzmini» uns nil im: Kaiser schon im Iannar eilt Anlchcn von ^40 Millionen Francs als geringstes nnd dringendes ^rfordcrniß ankündigt, und daß diese Operation von ^ionnt zu Monat verschleppt wird. was auf die ge-ammlc Bcwcguug der Capitalien und auf dcu Effec-'emnarlt einen drückenden Einfluß ausübt. Das Anlehcu ^nutc schon im Fcbrnar anstandslos discntirt, votirl >ud ausgegeben werden. Aber schon damals beu'ülzte del "manzmittister den niedrigen Zinsfuß, um sich ohne f"V« fortzuhelfen, weil die Rcgiernug die daran sich ^l"'dc Debatte uud Kritik scheute. Nun stellt es sich cms, daß die Kammer ciuen Vudgctausschuh gewählt ^ m2"'^ lich erlaubt, ernsthafte Schwierigkeiten rstalm« . "' ^"^uß beanflragtc mit der Bericht, '"«tlung Mr ^ ^„,^ ^ ^^ ^,^^, ^ schon als Berichterstatter über das Militärgcsetz lein gewöhnliches Talent nnd eine gcwiffc Unabhängigkeit ^ uährtc. Mit ihm wird es nicht möglich sciu. das Anlchcn gleichsau, ohne Debatte noch vor dein Budget, bis zn welchem die Discussion aufgespart werden soll, durchzubringcn. Auch wird Herr Grcnicr das Anlchcn uichl in die Vudgctdiscussiou ciuschm«ggcln »rollen. Nach einer neuesten Entschließung kehrt man znr ^ogit der Thatsachen zurück. Erst aus der Budgetdebatte er-geben sich die Beweggründe und oie Ziffer des Anlchcns; dasselbe folgt daher anf die Abstimmnug über das Budget, nnd es bedarf dann allerdings keiner ausführlichen Discnssion mehr. Da der Bericht übcr das Bndgct lanm vor dein 20. Mai eingebracht werden wird und später das Ablösen eines Conpons der 3proc. Rente abzuwarten sciu wird, so wird daS im Januar angemeldete Anlehen wohl kaum vor dcm August zur Subscri> tiou gelangen. Die auf Vicinalwcge zn verwendende Snmmc beträgt mindestens 315 Millionen Francs.- 115) Millionen Staatssubvention nnd 200 Millionen Vor» schlisse, wclchc von den Gemeinden in dreißig Jahres» raten von je vier Proccnt des entlehnten Betrags zurückbezahlt werden. Die StaatSsulwcntioncn sind auf zehn Jahre zu vertheilen. Um der Eisenindustrie anfzn-helfen und überhaupt die Arbeit zu vermehren, wird man wahrscheinlich auch die Ballgesellschaften ermächtigen, ihre jährliche Obligationcnausgabc von 400 Millionen Francs auf 000 Millionen zu erhöhen. Oesterreich. Pest, 24. April. (B ö szörme nyi. - Vom Hof. Amnestie.) Das von Böszölmcnyi in seinem Prcßprocessc eingereichte Gesuch an den Cassa-tionshof wurde hcntc von der Scptcmvirnltafcl abgewiesen. — Der „Ungar, Ll." meldet die heute erfolgte Antnnft Ihrer kaiserl. Hohh. der Herren Erzherzoge Karl Lndwig und Lndwig Victor und dcS Grafen Grünuc. Der Gardccapitän Graf Halter, Graf Crcnnevillc und Fürst Windischgrätz sind gestern Abends hier cingclrof. fcn. — Wie dasselbe Blatt weiter meldet, sind diejenigen Pc stcr Sträflinge, wclchc anläßlich der Entbindung Ihrer Majestät begnadigt wurden, bcrcitS anf frcicu Fuß gesetzt worden. — 25. April. ( A uszeichnnnge n.) Das Amtsblatt publicirt eine kaiserl. Entschließung mit einer Reihe von Auszeichnungen für Dienste auf dcm Kirchcu-, dcm Justiz- und anderen gemeinnützigen Gebieten. 'Ausland. Vcrliu, 25». April. (A ,-m cc red n c t i n.) Das Aiilitärwochenlilatt bestätigt den Eintritt der Reduction auf dic Armccfricdcusstärtc mit Bramn des Mai, welche, wenn schon nicht lief eingreifend, immerhin ein durchaus friedliches Betrachten der politischen Situation maß' gebenden Orts docnmentirt. Das Militärwochcnl'latl dcmcutirt die Zeitungsnachrichten, die Militärverwaltung werde bei dcm Reichstage Nachtragsfordcrnna.cn für den Militärctat einbringen. Fwrcnz, 21, April. (A m n c st i c. — Ord c n s- Verleihung.) Die Amtözcitung veröffentlicht zwei Amnesticdccrctc, deren eines die Prcßvcrgehcn, die Ueber» trctnngcn gegen die Nationalgardcgcsctzc nnd gegen die Eivilstand-, Jagd-, Gewicht-, Maß- nnd Polizcivor. schriftcn betrifft. Das andere Dccrct verkündigt cinc Amnestie für alle der Dcfcrtion fchuldigcn Militärs, i sodann für jene Militärs, wclchc sich der Desertion ! schuldig gemacht haben, um an den letzten Ereignissen ! auf päpstlichem Gebiete Theil zu nehmen, für die Dc< . scrtcurc der Handelsmarine nnd die Conscriptionoflücht.- ! lingc. - Dasselbe Blatt mcldct, dcr König habe dem ! Kronprinzen von Prcnßcn daS Großkrcnz dcS Militär- , ordcns von Savoycn verliehen. Paris, 23. April. (V crschiedenc S.) Heute fand die Anfnahmc Inlcs Favrc's in der Academic ! statt. In dcr bei diesem Anlasse gehaltenen Rede sagte , Favrc, die Nationen können nnr dann mächtig sein, wenn sie frei und gläubig sind. Sie können nur glän- - big sein, wenn sie ihren Glauben durch die jeder Fessel entledigte Vernunft erleuchten. Dcr Rcdncr sagt schließ, lich, er führe ein Banner, auf welchem dic doppelte Dc. - vise dcr philosophischen und politischen Freiheit geschric» ! bcn stehe. — Dcr Abend« Monitcnr sagt, es herrsche vollständige Ordnnng in Madrid nud in ganz Spa-! nicn. — Der französische Senator General Hnsson ist ' gestorben. -..... Dic France betrachtet das Gerücht von > dcr angeblichen Rückkehr 5cS dänischen Kriegsministers > Raaslocff nach Paris als zweifelhaft. Man vcrsi-^ chcrt, die Journale werden morgcu die Berichte dcr fremden Confuln in Rumänien veröffentlichen, durch wclchc die wirtlich stattgcfundcnen Judenverfolgungen > constatirt werden. ! Madrid, 23. April. (M i n isterwcchscl.) Die ^ Königin hat den Minister des Innern Louis Gonzalez. ! Brabo mit dcr Reorganisation dcS Cabinets beauftragt. Washington, 22, April. (P rüsi ben t cn an. klage.) Im weiteren Verlause des Processes gegen den Präsidenten Johnson rcplicirlc Aontwell, Mitglied des Anklage. Comite's, auf die von der Vertheidigung geltend gemachten Griindc: er hielt anfrcchl, daß dic vorgebrachten Beweise Johnson vollständig Elasten, und aftftcllirte in energischer Weise an die Ueberzeugung des Vorsitzenden. «evantepvst. Athen, 13. April. Kumunduro« wurde nicht gewählt. Auf Syra landeten unlängst 16 verdächtige Individuen, welche des Nachts in die Stadt einzudringen suchten. Zehn wurden festgenommen. Die letzte für Knta bestimmte Ladung dcs Schnelldampfers wnrde größtcnthcils von den Türken weggenommen. Ueberlenldpost. Bombay, 4. Aprll, Cal< cutta. 30. März. Maharad, der Schah von Mysore, ist gestorben. Die katholischen Missionäre in Ost« Tibet mußten iu Catang, einer chinesischen Grcnzpro-vinz, ihre Zuflucht suchen. Ihretwegen wurde die Vcr Wendung deS britischen Gesandten in Peking unge-sprochcn. Hugesneuiglieiten. — ^Falsche Van luvten.) Wie die „Salzb. gta." Meldet, halten sich mchlcle Ziegclciib.itlr au« Italien in del Gegend von Salzburg auf, welche sich, einer der Salz-bulger Sicherheitsblholde au? Udine zugetommenen Mittbci lung zujolge, im Beside einer großen Menge falscher Banknoten befinden sollen, die sie beim Einlaufe von Me in Umlaus sehen. (5s wurden auch bereits diei solchzt. Ueber i00 Personen wurden verwundet, da, unter 20 so schwer, daß man an ihrem Aufkommen zwei' sell, üme Frau »wurde von dr» slützenden Ttümmern sofort erschlagen. — (Die jehige Apa » c. ge oe» Pri » , en von Wales) beträgt l.0.000 Pjd. St. Mrlich. FrNher war sie 100.000 Pfd. St Als aber Georg ll., der mit seinem Sohne Friedrich zerfallen war, weil er sich der Opposilic», zuwendete, das Parlament zu übernde» wußle, es mühte» ihm die Mittel zu solch schmachvollem Verhalte» gegen Vater und Neich ge»o!n,»e,i wcrdln, wurde die Apanage de« Prinzen von Wales au, 5,0.000 Pfd. St. beschrünll. Und auch dem jchigen Prinzen von Wal.« gab man mchl mehr» w.il die (5mlünflc dci> Hcrzoglhum,? ^oiuwall, die j'ühel nur einige wenige Tausend dclrugcn, sich durch dic vom Prinzen Albert cinglsührlc bessere Verwaltung aus Ü0.000 Pfd. St. jährlich bobe». Demnach beltägt das Gesummt« einkommen des Prinzen von Walls 100.000 Pfd. Sl. Ei» „Eingesandt" i» der Times, „Radical" unlelschlieb,n, macht darauf ausmertsam, dah cs unbillig wgre, den mull,-maßlicten Thronfolger i» England auf eine S'«mme zu be« fchrünle», die dem Oeldeöwerlhe. den silrs Leben nöthigen Ausgaben und einer wiiroigcn Repräsentation, wie sie unser Jahrhundert fordern, nichl mehr aiigemesje» sei. Der ra-di.alc" Einsender gibt sich der sanguinischen Hoffnung hin, dah das reformirtc radicale Pailamenl die Sache mit Erfolg in di,' Hand nehmen u»d dem ältesten Sohne einer s0!,s,!tutionellcn Monarchie ei»e entsprechend gldheie Apa° nage govühnn wcrde. — (Eine geheime Mö rdc i b a n de.) Den letz« ten amerikanischen Nachrichten zufolge hat General Grant scharfe Ves'hlc gegen die geheimen Gesellschaften erlassen, namentlich gegen die xntec dem phantastischen Namen Klu .Muz- Klan tfislircndr. Diese Glsllischasl i>l jüngeren Da. lums und eine Manifestalion jenes bitteren Gefühles d,r MinoiilLt im Süden gegen die Negierungspartei. Die Mitglieder dieser Gesellschaft, w.Ichc hauptsächlich in Tennessee ihlen Aufenthalt haben, friligsn eine Liste von solchen nordlich, n Nachbarn oder Männern nördlicher Politik an, die ihüe,, schädlich sind. Denselben wirb eine Warnung zugeschickt, rcn belreffenden Theil oeS LanbeS zu verlassen: gehorchen sie nicht, so werden sie ermord«!. Verschiedene Mordthaten dieser Art haben schon stattgefunden, doch ist zu hoffe!,, dah die energischen Maßregeln Mr. Grant's ihren Zweck liicht verfehlen werde». Locales. — (Die Handels« und G e w c r d e la m m e r fi!r Krain) veröffentlicht in Folge Verordnung der hohen l. l. Landesregierung Laibach ddv. 24. März 1808, Z. 1802, nachstthendln vom hohen t. l. Handelsmimslerium mit .. Summe gleich de„ (5>»»awcn 2274 ft. 16 l'- N, Ve.mögenSnachweisung. Zlcliva, Nasseres» mit (i',d<' de^ Iahr^ ! 8KV 100 si. 696 6s lr. Passiva- Aciaiialvorschuß 589 ft. 65 lr., Pri-vatvorschuh >^00 ft., zusammen 1389 fl. 65 tl.: nc»cb Abzug der Activen von den Passiven ergibt sich mit Ende 1^67 ein Pasjivve» mögen von 1226 fl. 9? lr. — (Auszeichnung.) Unter den in del „W. Ztg." vom verflossenen Samötag veröffentlichten, mit a. h. Handschreiben vom 2H c, M. in Anerkennung verdiensllicyer pa«. lriotischer und gcmeumüftiger Leistungen verliehenen Auszeich» nungen besi»d>,l sich auch die Vellcihung des goldenen Vcl-diensltreuzev an den pensionirlen landschaftlichen Kanzleivor-sleher Karl Kaiman, welcher gegeüwäilig in Graz lebt. — (Ernennungen.) Das k. l. Obellandesgerich! in Graz bat den Fmanzpsoclnaturs-Concevls-Practitanten 3r. Karl Ignaz Abazhizh in Laibach und den Rechts-practitanten Joseph Parz in Graz zu Auscultanten, bann den Official Nernb. Äaltitsch zum Hilfeämterdir^tions' lldjunclen beim Landcsgerichle in Laibach ernannt. — (Wahlversammlungen.) Heule findet die Wühlervcrsammlulig u>id Probcwahl dc^ elften, morgen jene dcö zweiten Wabllölvkls statt. — (Hof rath Nolitansly) Hal ein au« Aülah seiner betannten Pallamentsrede vom hieslqen ärztlichen Vereine an ihn abgesandtes Beglüclivünschung^-Ttlegramm am 10. April durch folgendes Tchrcibcn beantwortet: „Hcch' vrrebrle Vercinsmitglivder! Empfangen Sie meinen aufrichtigsten Taut süc die mir mit dem Telegramme vom 5. d. M. zugelommene io sebr schmcicbrlhasle Anerkennung, uno ballen Sie dafür, das', ich ausharren werde, so lai'ge mich nicht 5kovf und Hc,z v^Iüßl. Idrer )l!!cr alisncktigst ergdcner Rolitauöly." — (Der näch !le wi,, c n > ch a l l l i ch e V o r t r a g) des Herrn r>. Fritsch wild nicht am Samstag, sondcln m o r-g.n Dienstag 1latlsi„den. Nachdem die „geologischen Et,eifzüge in Krain" nnnm.hr beendet, wird di.ser vierte Vertrag „die Geschichte du Stenographie"«zum Gegenstonle dl,idln. Vor ctlichen Tagen hielt Hcrr v. Zlilsch über dasselbe inlelkssanle Thema einen ungem«in lehireichen und mit kdhasttm Beisalle aufgenommenen Vortrag im FoUbildung«» verein für Äuchdructer! >vic dülsen daher wohl erwarten, dah auch beim gröstcren Publicum die Geschichte der für die jetzige Zlit so hochwichtigen „Schnellschreibekunst" gleiches Interesse erwecken wird. — (Die l. l. höhere I u n b wi r t h s ch a st l ich c Lehranstalt in Ungalisch-Altenburg) wurde im Wintersemester 1867/6 von 133 Slubirenden besucht, unter denselben befanden sich auch 4 Kramer, — (Tie Olundbuchfübreistelle) beim Ve» zirtsgcrichte zu Tscdcrmmbl ist zu besetzen. Gehalt 630 fl. Bewerbungen sind binnen 14 Tagen beim Kirisgerichte zu Nudolseweltb einzureichcn. — (Vlitz schlag.) Der ^Danica" wild aus Gottfchee geschrieben: Am Charfreilag, 3 Uhr früh, schlug der Vlitz in die auherhalb der Stadt auf einem hübschen Punkte stehende S. Flancisci'Capelle. Schon Tags vorher halte sich ein ungewöhnliches lingewiiter erhoben, so daß manche vor Angst die Nacht durchwachten, umio g'üßel war der Schrecken, al? man morgens rufen Hölle, e«> brennte bei E. Zranciöci. Ta man das Fruer nicht gleich bemertte, und auch Vässer nicht zur Hand war, verbrannten Dach-stuhl und der Gloclenthurm vollslsndig. rie tleine Glocke zeischmolz und ergoß sich übei da« Gewölbe. Von Innen blieb die Capellc unversehrt, da daö Gewölbe den Brand wehrte. Was man fortschaffen konnte, war schon früher gerettet wordcn, nämlich Meßgewand, Kelch. Altarbilder und Bänke. Wie wir vernehmen, schlug der Blitz auch in die Kirche von St. Petcr und Paul in Hohcnberg bei Alllag. Der Blitz stürzte eine der beiden Glocken auü tcm Kirchthurm herab, zuschlug die Fensterscheiben und spaltete die Kirchenmaucr. Am Freitag siel den ganzen Tag Regen, mit Blitz und Donner untermischt: am Samstag deckte aber wieder der Schnee Berg und Thal. — ( Schluhv er ha ndlun gen) beim l. l. Lan-desgcrichte in Laidach. Am 29. Apiil. Michael Turschitz: Brandlegung; Agnes Gnezda - Diebstahl. — Am 30. April. Maria Supan : Diebslahl und boshafte Beschädigung i Georg Stenouz: sitwere lörpeiliche Beschädigung Aloisia Ieische: Vetlug. — Am 1. Mai. Prt>r Tcnmzic: Raub', Andreas und Helena Pölz und ^itob und Agnes Nelar: öffentliche Gewaltthätigkeit. Eiustescndet. Heute Abends un» 7 Uhr siudet im Lasinosaale die erste dei vom „Centlalcomitc» für die Gemeinderatbswahlen" ausgeschriebenen Wahlbespicchungen, rücksichtlich die Probe-Wahl für den llstrn Wahllörper statt. Bei dieser Grlege^lnil dürste es zweckmäßig sein, darauf hinzuweisen, daß di'c V.lsammlungen von großer Wich« tigkeit und für den Gang riner geregelten und erfolgreichen Wahlbcwegung uon entscheidender Bedeutung sind. Dieselben bieten den Wählern dic beste Gllegenhcit, die geeignetsten Candidaten dcs betreffenden Wahllörpers kennen zu lernen, ihcc Ansichten und Mcinungeu mit denen ihrer Mitbürger auszutauschen, sich zu gemeinsamem Vorgehen zu vereinen und schließlich durch eine Probewahl die endgillige Wahlliste seslzusttllcn. Eine unt^r starker Brlhnligung volg.nommcne Piobe-wähl isl auck stets für die stinerzulige wirtliche Wahl von großem Vzcndts Resultat criiclt hahcn, sollen nicht säumen, auch sür heuer mit einem recht zahlreichen Äeluche der Wahlvecsammlungen einen guten Anfang zu machen und ein erwün'chtes und ersplilßliches Elgtbmh der wirklichen Wahlen schon durch eine lebhafte Vttyeiligung an den probeweisen vorzubereiten. Hoffentlich gehen die Wahlberechtigten des ersten Wahl-törpers heute Abend mit gutem Beispiele voran. Ein Wähler. Neueste Post. Pest, 25. April. Das Unterhaus entsendete in feiner heutigen Sitzung eine Deputation zur Vertretung des Hauses liei der Taufe der ncugebornen Erzherzogin. Hierauf wurde der Gesetzentwurf über Verlängeruug der Steuern-Indemnität angenoinmen. Pest, ^5. April. Um 12 Uhr ucrsammclte sich dic Deputation dcs Uutcrhanscs, um sich unter Führung dcs Präsidenten Szcutiuanyi zur Taufe der neugcliurncn Erzherzogin zu begeben. Um 1 Uhr fand dic feierliche Taufe statt, liei welcher die ueugedoruc Erzherzogin die Namen Maria, Mathilde, Valeria, Amalia erhielt. Zur festgesetzten Stunde versammelten sich die Palast- und appartementsmäßigen Damen nnd der männliche hoffähige Adel so wie die Präsidien nnd Deputationen der beiden Hänser des Reichstages. die Mitglieder der croatischen Negntcolardeputattmi, die beiden Oberbürgermeister von Pest uud Ofcu iu dem zu einer Capcllc umgewandelten großen Saale; ferner die obersten Hof-chargcn, Oardccapitäne, geheimen Räthe, Kämmerer nnd Truchscsscn in den Antichambern dcs großen Appart» ments; die Erzbischöfe, Bischöfe und Ncdtc, welche dem Primas afsistirtcn, stellten sich zn beiden Seiten des AltarS auf. Die Generalität nnd Stabsoffiziere leiste« ten in der zweiten Antichambre auf der Seite dcs oberen Schloßcarrc während des Zuges in den Saal die Aufwartung uud folgteu fftüter uach. Sobald alles bereit war, verließen Se. Majestät der Kaiser mit der Koni« gin von Neapel, den Herren Erzherzogen nnd dcr Oberst-hofmeisterin Ihrer Majestät, welche dic neugebornc Erzherzogin trug, sammt der Dienerschaft der neugeborucn Erzherzogin die innern Gemächer Ihrer Majestät. Bei dem AnStritt aus denselben übernahm der erste Oberst- Hofmeister die ncugcborne Erzherzogin, zwei Kämmerer hielten die Ecken des Polsters. Der Zug ging dann lluler Bortritt dcs männlichen Hofstaates in den großen Saal, wo die Tanfc nach dem vorgeschriebenen Cercmo-nicl vor sick) ging. Nach Beendigung derselben stattete der Primas Sr. Majestät den Glückwunsch ab. In der Stadtpfarrkirchc wurde hentc Vormittags aus Anlaß der glücklichen Entbindung Ihrer Majestät ciu Tc-Denm abgehalten. Telegraphische TUecliselcourse. nom 25>. April. 5perc. Metallenes 5>U.li<». — 5prrc. Metalliques mit Mai- und November-Zinsen 57. — 5pcrc. Natiüllal Nnlelieu K2.K0. — Ml^r Staatsanlchri, 8l.!l0, — Ganlaclien l»W. — Lredituctien 180.7»>, — London I1ll.4N, — Sillier 114 tt5». - K. l, Ducatcu 5.56,'/,,, Aandel und Wlkswuthschastüches. ?leue («!»nissio» für die ^ludolphsbah». Demu«chst wird einc zweite Serie uon Aclirn nnd Prioritäts-Obligatio-ncn der Kionprinz-Rndolfthliahn dnrch dic lliiglo^ster^eichische Vnnt zur öffeutlick)!'!! Snbscnvlion alifgrlesst werden. Itilckkchr der Tilbcrscchser. Nnsfre Silbelschcidemi!n;e >uar lickainillich in Baiern schr beliebt. Ain lektcn Salzburger lFebrnar-) Markte, an dein sich Äaicrn schr lebhaft lietheiliate, firl cs bcreil^ aus, daß die baierischen Kunden sc>st ausschließlich in Silbcrslchs>rn zahlten. Dieselbe Elschciniing wiederholte sic1> ani Pilsmtr Markte und ist anch am gegenwärtigen Linzer Marlt ;» beobachte». — Als verflossene Woche dns Silbcragio um mehr als l pCl. zn steigen begann, trat rinc tlciiic Sloctnng in der Bswegnng ciü, allein das start verbreitete On'ücht, dasj die österreichische Sill?>!rfcheidcmit»;c 1«48?r nnd l^iDer Prägung gänzlich aus dem Verkehr grossen nnd eingelüst werden soll, vsrdräna,l!> jedes andere Aedenken. und so slrüincn denn wieder Silbcrsechser nnnntcrbrocheii nach Oesterreich zurllct, Vaibacl,, 2.'». April. Auf dem Hennen Marlte stno er» schienen- A) Wafzeu nnd 2 Dchiffc (6 Klafter, mit Holz. DurchschnittS-Preise. Mlt.. Mgz.. Mtl.- Äig,.. st. lr. sl. lr. st. lr. fl. ll. Weizen pr. Wetzen----- ? 30 Vnilcr pr. Psun^ - 45 —,— Korn „ -------4 5>6 Eier pr,i2tl!cl —1j------ Gerste „ ------1^0 Milch pv. Maß -10 — Hafer „ -— 210 Rindfleisch pr, Pfd. ill------- Hlllbfrncht „ -------5 20 Kalbfleisch „ -22------- Heiden „ -------3 68 Schweinefleisch,, 24------- Hirse „ -------3 46 Schöpsenfleisch „ —14------- Knlurntz „ ------3 «6 Hähndel pr. Stllcl - 30 » - Erdäpfel ,. 170------- Tauben „ -15------- Linsen „ 4----------- Heu pr. Zentner i -. Erbsen „ 3 80------- Stroh „ ' —70------- Fisolen „ 6---------- Holz,hart.,prKlft. - - 7 50 RindSschmalz Psd, -54-------— weiches, ,. —-- 55«> Schweineschinalz „ — 45 — — Wein, rother, pr. «speck, frisch, „—40.-— Eimer 12 — — ^räuchert „ — 45j— — weißer „ -------10 — ^lngekolllmeue Fremdc. AlN 21, April, Ttadt ilttie». Hie Herren: Erlcr. Assecuranz-Vcamter, von Warschan. - Nllnicliii von Klagenfiut. - - Qlislfelder, Kansin. — Müller von Neicheübera.. — Veit dun Wien. - 3itrl, t f. Hauptmaim, von» Gallensels. (ßlephailt. Die Herren: .ftcller, Kaiifm,, uon Wie», — Ziin-merinann, Kanfin , uon Aachen, — Ielovsct, Realitäteilbes,. uon Oberlaibach. — Tunlöii. — Holobel n»d 5'edcrer, Reisende, uon Wien. N^etk/irolliPsch^ NLliOnchiulMN ill Laiflach. ' 6 U^ Mä'^324^"^l0l"^is7scl)wäcl) qanz bew. , ,, 25 2 „ N. 325.<« 10.? NO, schwach ;.Hiilftcbcw.«'^ l()„ Ab. 32<;,2? -Kl.? W. schwach Regen >'"^" , 6 U. Mg. 327,2,i ^' >^4 windstill s. ssanz bew. 20.^2 „ N. 320,..,) -15 s> NW schwach cirüßlh. bcw. s» .„. !I0>, Al.. 327,-'.>, ^-10. NW. schwach halbheiter De» ^','. Morgens Windrehimg an« W. »ach NO, Vnrmit-lag slarle G.Issc. Nachmittag Anshcitcrnn^. Abends „ach nenn Uhr ctwas Regen. - Den 20. Wechselnde Bewölkung. Schwach bewegte kust. Daö Tcigcömittcl der Wärme an beiden Tagen um 2-4 Grad über dem Normale. verantwortlicher Redacteur: Ignaz o. Klein :n a l, r. ^.'„»«'»«l^^»^»^ Wien, 24 A^ril Die Börse war f3 85 Iu osterr. Währung ftcuersre, .»7 45 57.55 l, Sleucrau!. ,» ö. W. v. I. I864zu üpHl. rückzahlbar . !»2,25» ^2.50 »^ Gleueranlehen u, üst. W. . 8^.75 90.— Vilber^Aulcheil von 1864 . . 70.— 71 — iKilberanl. 1865 (Frcö.) rilckzahlb. i» 3? I. zn 5 pllt. für 100 st. ?? 25 77.75 ^al.Anl. mit Ian.-Coup. zu 5',, U2.W W _ „ „ „ Apr.-Eoup. ., 5 „ " 5 „ 50.60 5«.?5 detto mit Mai-Eoup. „ 5 „ 57.1'. 57.30 detto .......4j„ 5050 51.- Mt Verlos. V.J. 1839 . . . ^171.50 " ," ,"" I860 zu 500 st. dl.10 81.20 I860,, 100 „ W.25 90.75 .....'"i864,"i00,. 6^.50 83.60 Homo.Rentcnsch. zu 42 IV .»--t. 19,50 20.-- Domaiutn 5perc, in silber 104.— I04.^-i tl. der Kronlcinder (für 100 fi.) Gr.-Entl.-Oblig. Geld Waare 'Itiederijsttrreich . zu 5"/„ «5.- 85,50 Oberüstcrrcich . „ 5 „ 8«.— 87. - Salzburg , . . . « 5 ,. 87. -- 88.-- Böhmen .... ,. 5 ,. 91.50 92.50 Mähren .... ,. 5 ,. 58.50 89.— Schlesien .... „5 „ 88.5s) 8950 Stelermlllt ... „ ii „ K7.75 8^.2.^ Ungarn.....„ 5 ,. 73. > 73.50 Tcmescr-Baiiat . . „ 5 „ 71.50 72.— Trnatien und Slavonien „ 5 „ 71.50 72,50 Galizim .... „5 „ 65.- 65.50 Siebenbürgen . . . „ 5 „ 08.75 69. - Vulovina .... „5 „ 04.50 65.— Ung. m. d. V.-L. 1867 „ 5 „ 7l.-> 71.25 Tem.U,m,d.V.-C. 1867,, 5 „ 7<)..'.0 71.- Actien lpr. Stücl), ?lat>o,ialbanl .... 093.— 695.— K,Ferd.-?t°rdb.zuU)00sI. ö. W. 1762.- 1763 -- Krüdit-Austalt zu 200 si. a. W 18".— 180.^0 N.ö. Escom.-Gts.zl'500st o.W. f>88.-- .',90.— S.-E..G,zn200sl.>iM,o.'50<'Fl, 254,70 254,80 Kais. Elis. Bahn zn 200 fl. HM. 142.- l42.50 SUd,-llc,rdd,Per.-«.2 Vöhm. Westbahn zn 200 fl. . 146.— 146.50 Och.Don.-DamPfsch,'.Ges. A« 490.-- 49l.— Oesterreich. Lloyd in Trieft Z V 230.— 232.— Wien.Dampfm.-Aclg. . , . 440.— 445.— Pcster Kettenbrücke .... 380.— 3^5 — Anglo.Anftria.Äanl zu 200 si. I20.50 121,— ^mbcrg Czernowitzer Actien . 179.25 '..'9.50 «Pfandbriefe (fllr 100 fi.) National- ^ balil auf > verlosbar zu 5°/. 97.6v) 97.c>0 u Silber 100.75 101 25 «osc (pr. Stücl.) ^red.-Ä.f.H.u.O.z.100si.ö.W. 129.25 129.75 Don.-DmPfsch.-O.z.100si.EM. 93.- 93.50 Sladtgem. Ofeu „ 40 „ ö. W. 26.— 26.50 Csterhazy zn 40 si. EM. 138.— —.- Glllm ,. 40 „ „ . 38,?5 34.25 Grld Waare Palffv zu 40 si, EM. 25.75 26.2) lllarh „ 40 „ „ . 27.50 28.50 St. Gcnoiü „ 40 „ „ . 23.75 24.25 Windischgräk .. 20 ,. „ . 17.50 18,50 Waldstciu „ 20 ,. „ . 21.- 22.^7 Kcglcvich „ 10 „ „ , 14.25 14.?^ Rndolf-Stistnug 10 „ „ . 14.— 14,50 Wechsel. (3 Monate.) Augsburg für 100 si sübd. W. 97.10 97.25 ssranlfnrtü.M 100fl. dclto 97.20 97.40 Hambnrg. für 100 Mart Vanlo 80 — 86.20 Londoil filr 10 Pf. Sterling . 116,50 116.7^ Pari« sür 100 Franls . .' . 40.20 4