Blätter für den Bbteilungsunterricbt. Laivach, im April 11)08. x 05.) Hekeitöriefe an den jungen Lehrer. (Verlag von Pichlers Witwe und Sohn in Wien; Preis 1 K.) — Der Verfasser ist nicht genannt. Wie schade! Ich würbe ihm in Dankbarkeit die Hand drücken, denn was ich mit dem Abschnitte „Des Lehrers Takt und Schliff" nach der einen Seite hin angestrebt habe, hat er nach allen Seite» ausgestaltet. Das Titelblatt trägt noch den Vermerk „Beim Verlassen der Lehrerbildungsanstalt und Eintritte in sein Amt gerüstet von seinem älteren, wohlwollenden Freunde". Sehr alt ivird der Freund noch nicht sein, denn durch das Schriftchen weht ein frischer Hauch. Da an den Lehrerbildungsanstalten jedes Wort ängstlich gewogen wird, so werben die Kollegen Sorge tragen müssen, die „Geleitbriefe" unter der Jungmannschaft zü verbreiten. — 66.) Des Lehrers Beschwerderecht. Der Nebentitcl sagt alles: „Ein Beitrag zur Orientierung über die Rechtsverhältnisse des Lehrerstandes und über den Administrativ Prozeß in Österreich. Seinen Berufs-, Kampfund Leidensgenossen gewidmet." Als Verfasser ist Franz.Hammerschmied, Lehrer in Trübcndorf, genannt. Verlag Pichler, Wien, Preis 1 K 50 h. — An 81 konkreten Beispielen, die der Verfasser mit bewundernswertem Eifer aus allen Teilen des Reiches gesammelt hat, werden die verschiedensten Rechtsfälle im Leben des Lehrers beleuchtet. Es gelangen zur Besprechung: die Gehaltsansprüche in den verschiedenen Kategorien, Remunerationen, Kostenvergütungen, Pensionsansprüche, Sterbequartal, Heimatrecht, Wahlrecht, Rekurse, kurz: alles, worüber die meisten Amtsgenossen bisher im unklare» waren und daher schmiegen. Die Schrift wird manchen Bann lösen. (!7.) Inhalt der „Laivacher Sckukzeilung" von April l. I.: 1.) Die XI., X., IX., VIII. Rangsklasse errungen. Vom Schriftleiter. — 2.) Im Dienste der Volkswohlfahrt. (Vom Schulleiter Baschnig.) — !!.) Über den modernen Zeichenunterricht. Von Prof. Herget. — 4.) Zur Hygiene des Lehrstandes.— 5.) Ein Bürgerschullchrerkurs in Laibach. — Kleine Mitteilungen. — (Verwalter: Franz Bersin, Lehrer in Laibach. — Bezugspreis 4 K jährlich. Zwölf Nummern.) 68.) Koch (Österreich! (Wortlaut von A. Krall, Oberlehrer in Spielfeld; Vertonung von I. Steyskal und A. Dietrich. Verlag Jos. Steyskal in Graz, Luthergasse 4. Preis des Klavierauszuges 5 K, der Orchesterstimmen 4 K, des Liedheftes 20 h, des Wortlautes 20 h.) — „Ein patriotisches Liederspicl!" Wir stehen im Zeichen solcher Schöpfungen und nur mit Besorgnis langen wir nach den Gelegenheitswerkeu, denn gar oft haftet ihnen Oberflächlichkeit, Inhaltsleere an. DaS trifft bei dem obengenannten Lieder- spiele nicht zu. Der Wortlaut ist durchaus kindlich, frisch, dem Gedanken angepaßt. Wir kennen ja (In den Anzeigeteil werden nur Ankündigungen ausgenommen, die die Güte der Ware erwiesen haben. Es ist daher vor der Insertion entweder der Gegenstand selbst einzusenden oder ein vertrauenswürdiges Zeugnis.) Aeurteilungen. erlaubt sich, zur Lieferung von Timt-geraten, Tnrnfaal- und Turnpt'atz-Tiuriliituiigeu sowie zur Lieferung von Iugeiidspiekmitleku, in solidester u. schönster Kostenvoranschkäge und Preisliste» frei und umgehend. Ausführung, in beste Empfehlung zü bringen 3. Plaschkowitz Wien, III/l. Kanptstraste 04 »begründet 1848. Aerufprechnummer :$!> ^«9 d$ « Jinkimdigimgstafel. « 1.) Kesle bei Eichmann und Sto. in Arnau a. b. (S. (Besprechung 27.) — 2.) Schul-wflnbftarien bei Freytag und Berndl, Wien, VII/i Schattenselogaffe 62. (Besprechung 11.) — 8.) Zur Vorbereitung auf den Unterricht — das Vorbereitungsbuch von Pichler. (Besprechung K.) — 4.) Uadiergninmi bei Günther Wagner in Wien. (Besprechung 19.) — 5.) Hinte von Leonhardi in Bodenbach durch den Zwischenhändler. (Besprechung 26.) — 6.) Akei stifte von Hardtmuth in Budweis. (Besprechung 29.) — 7.) Als Lesestoff für die Kleinen — „Österreichs deutsche Jugend" in Reichenberg. (Besprechung 21.) — 8.) Druck-sorteu bei Pavlieek in Gottschee (Krain). — 9.) Lehr- und Lernmittel vom Lehrerhansvereine m Linz a. d. D. — 10.) Mustliinstrumente von Trapp in Wildstein und Klier in Steingrnb. (Besprechung 30.) — 11.) Methodische Aiistung mit Mohaupts Schriften. (Vgl. die Ankündigung m den Folgen 48, 49, 501) — 12) Iiarven bei Schoenseld in Düsseldorf. Alle anderen Musikinstrumente und Salten unter voller Garantie. Reparatur-Werkstätte. Preisliste frei. 14 Tage zur Probe sende ich an jeden Herrn Lehrer meine in Künstlerkreisen rühmlichst bekannten Spezialitäten: Streichinstrumente, Zithern und Guitarren von unübertroffener Güte und Preiswürdigkeit. Empfehle gute Violinen zu K 5, 6, 8, 10, 12 und höher. Gute Violinen mit starkem Ton, Bogen, gefüttertem Holzetui, Reservesaiten, Stimmpfeife, Dämpfer, Kolophonium und Violinschulc franko. K 15 bis 20. Feine Orchester-Violinen samt Zugehör, besser, K 25 bis 30. Künstlerviolinen mit starker, edler Tonfülle, nach alten Modellen, mit feinem Ledertuch-Formetui, feinem Bogen und Zugehör K 40. SOLO-Violinen, Violas und Celli K 50 bis 200. Auf Wunsch Auswahlsendung von 2 bis 4 Stück ohne Nachnahme. Guitarren mit Maschinen und Zithern von K 12 an. Auch gegen bequeme Teilzahlungen so daß jeder in der Lage ist, sich ein wirklich gutes Instrument anzuschaffen. Alte Geigen u. Celli tausche ich gegen neue Instrumente ein. JOHANN KLIER, Musikinstrumenten-Erzeugung Steingrub bei Eger (Böhmen). Unentbehrlich für Uürgerfchulkandidalen: Ludwigs Mathematische Unterrichtsbriefe, die in den letzten Fahren von mehr als tausend Lehrpersonen zur Vorbereitung für die Lehramtsprüfung an Mirgerfchnlen benützt wurden, erscheinen bereits in <). Auflage. Der Stoff ist in äußerst gründlicher Weife dargestellt und findet durch etwa 2000 vollständig getoste Aufgaben die erforderliche Vertiefung. Anmeldungen nimmt der Herausgeber der Briefe, Zffof. K. K. Ludwig in Komolau, entgegen. Die I. oberösterreichische Lehr- und Lernmittel-Anstalt in Linz Lehrerhaus empfiehlt sich allen Schulleitungen und Lehrpersonen zur Lieferung nachstehender Artikel: Spielgeräte in dauerhafter Ausführung. Skioptikon in feiner Ausführung, mit tadelloser Bilder-zeichnnug, für höher organisierte Schulen und Vereine. wimshurstsche Influenz - Elektrisiermaschinen in drei Größen, mit Nebenapparaten. Sicherstes Funktionieren und große Funken-schlagweite sind durch diese Maschinen garantiert. Hartpräparate jy. nach System von Kirchroth. Äußerst dauerhafte und naturwahre Präparate. AUc deii Unterricht betreffenden (61ms-gerätschaften wie Pumpen, Feuerspritzen, Heber, Wannen, Kochkolben, Eprouvetten re., billig geliefert. Buchholdsche Präparate (Uhrglas-präparate). Absolut sicher gegen Verstaubung. Haltbar in Form und Farbe. Anerkannt beste Lehrmittel für den natur-geschichtlichen Unterricht. Frifch-Rudolf, Deutrehes fiefebuch liegt für [amtliche Schulgattungen fertig vor und umfaßt folgende Ausgaben: Ausgabe A: Für fünfkl. Volksfchulen, in welchen jede Klaffe einem Schuljahre entspricht. Ccil I. 0- Schuljahr.) Fibel. (04 Seiten mit 45 Abbildungen im Texte, preis, ge- ---------- bunden 70 h............................Approbiert: 5(. Jänner (90s, J. (541. Ccil II. (2- Schuljahr.) 93 Seiten mit einem Farbendruckbilduiid (2 Abbildungen, preis, .» gebunden 70 h .... Approbiert: 8. Jänner (906) J. ,48.0(0 (ex (905 . Ccil III Schuljahr. (7,2 Seiten mit einem Farbeudruckbild und (2 Abbildimge». 1 preis, geblliiden 70 li. . Approbiert: 8. Jänner (90«,, Z. 48.0(0 (ex WOK'. Ccil IV. ('*• Schuljahr.) (74 Seiten mit einem Farbendruckbild mtb 40 Abbildungen. ------------1 preis, gebunden K fts...............Approbiert: (5. Juni yos Z. 22.5(3. Ccil V. (5i Schuljahr.) 201., Seiten mit einem farbeudruckbild und 52 Abbildungen. L preis, gebunden K (-50 ...Approbiert: tr.. Juni >90»,, ,J. 22.515. Ausgabe B: Für vier- und mehrklaffige (abfchließende) Volksfchulen. Ccil I. Ö* Schuljahr.) Fibel. (04 Seiten mit 43 Abbildungen im Texte, preis, ge- —1 bunden <0 li..........................Approbiert: 3|. Jänner (908, J. (5(1. Ccil II C2, llll‘) 3. Schuljahr.) (92 Seiten mit einem Farbendrpckbild und 52 Abbildungen. —i.... preis, gebunden K C20.................Approbationsrerhandlnng im Inge. Ccil III (t- und 5. Schuljahr.) 294 Seiten mit Färbendmckbild, (2 farbigen Karten und —- . 02 Textabbildungen. K ( 60 .... Approbatwiisverhandlung im Inge. Ccil IV. (s., 7. und 8. Schuljahr.) 404 Seiten mit Farbendruckbild, (2 farbigen Karten und ------------- 82 Textabbildungen. K 2-50 .... Approbationsverhandlung im Inge. Ausgabe C: Für ein- bis dreiklaffige Volksfchulen. Ccil I (V Schuljahr.) Fibel. (04 Seiten mit 43- Abbildungen im Texte, preis, ge- — blinden 70 li.........................Approbiert: 3(. Jänner (980, Z. (541. Ccil II. (2' uud 5. Schuljahr.) 2(4 Seiten mit Farbendruckbild, (2 Karten und 37 Tert- ——1 abbildungeu. preis, gebunden K (-40 . Approbationsverhandlung im Inge. Ccil III. (4. bis 8. Schuljahr.) -(22 Seiten mit Farbendruckbild, (2 Karten und 91, Ab- - , bildiingen. preis, gebunden K 2-50 Approbationsverhandlnng im Inge, Ausgaben für Biirgerfchulen: Ausgabe in einem Bande, y”fL 366 Seite» mit 45 Abbild, preis, gebunden K 2-50 . . Approbiert: 25. Anglist >904, g>. 29.852. Ausgabe in zwei Ccilcn. ^'1 I. Fm- die (. und L. Klasse. 2. Auflage. (99 ----------------------------------------------- selten mit ( Farbeudruckbild und (9 Tertabbildniigen. preis, gebunden K (-50.......................Approbiert: (7. Illai 1900, I. (8.425. Ceil II. Für die dritte Klasse. (67 Seiten mit ( Farbendmekbild und 26 Tertabbildniigen. preis, gebunden K (-55.......................Approbiert: (7. Illai (900, J. (8.425. A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien Buchhandlung für padagog. Qiteratur und tichrmittcl-Anhalt. Blätter für den flbteilungsunterricbt. Laivach, im April 1908. Beurteilungen. (Fortsetzung.) 71.) Die geschlechtliche Wcteyrung der Kinder. (Verfasserin: Maria Lischnewska; Verlag Sauerländer in Frankfurt a. M.; Preis 90 h) — Ich habe mir das Buch vom Anfänge bis zum Ende vorlesen lassen. Alles war recht und gilt — bis ans den Schluß, wo es sich darum handelte, darzutun, wie man dem Kinde das „Geheimnis" aufdecken soll. Also die Methode wankt noch. Immerhin muß ein moderner Lehrer die moderne Abhandlung lesen, weil sie auf einem engen Raume alles bietet, was die diesbezügliche Literatur bisher aufgestapelt hat. J72.) Dißmailns ModeMräger. Ich habe mir ein Exemplar kommen d lassen und kann daher aus eigener Anschauung und Erprobung berichten. Der Träger ist überaus praktisch, solid gearbeitetet und auch unter einfachen Schulverhältnissen leicht zu verwenden. Nebenstehendes Bild zeigt die einfachste Form, die in Landschulen ohneweiters Eingang finden kann. Wer p nach der Natur zeichnet, kann des Hilfsmittels nicht entbehren. Ein Prospekt, c den Herr Kollege Dißmann kostenlos versendet, besagt alles Nähere. (Anschrift: Fachlehrer E. Dißmann in Tetschen an der Elbe.) 5 73.) Eine neue Weltgeschichte! Der erste Band liegt vor. Man nimmt " ihn zweifelnd zur Hand und denkt: „Wieder viel Papier und wenig Neues!" Nebenbei verführt zur Skepsis noch der reiche Bilderschmuck; wir kennen ja Werke, die mit Farben blenden und dabei inhaltlich leer sind. Also, es spricht dem Anscheine nach alles für das „Geschäft" und nicht für die Güte. Umso größer und erquickender ist dann die Enttäuschung, so man zu lesen beginnt. Die berühmtesten Fachmänner sind Verfasser des Textes, darunter auch unser leider zu früh dahingeschiedener Zwiedinek-Südenhorst; die Firma hat große Opfer gebracht, um prächtige Bilder zu bringen, und, was wichtiger ist, Belege im Original einzusetzen. Das Werk nennt sich Ullmanns Weltgeschichte und trat zunächst mit dem Bande Neuzeit (1500 bis 1650) hervor. Die Versandbuchhandlung Schallehn und Wollbrück in Wien XIV/2 ©chromberg. 59 gibt die Bände gegen eine Ratenzahlung zu 3 K monatlich ab. Man verpflichte sich zunächst nur für den genannten Teil. Die „Blätter" werden über jeden Band rückhaltslos berichten und die Leser im laufenden erhalten. (Preis des erschienenen Bandes 24 K.) Mitteilungen der Verwaltung. Wir bitten, im Falle von Übersiedlungen uns die neue Anschrift mit dem darauf bezüglichen Vermerke sogleich bekanntzugeben. Auch ersuchen wir, diesfalls immer die alte Anschrift beizufügen, weil sonst das Richtigstellen in den Büchern vielfach erschwert wird. Einzahlungen mögen nur unter dem Titel geleistet werden, den der Adreßzettel trägt. — A. W. Ch. Post: H. in Mähren: Sie haben wohl darauf vergessen, daß es hieß „einschließlich“ 1908; daraus die Steigerung von 6 K 20 h auf 10 K 20 h. — Rudolf R. in H. Post: 8. in Böhmen: Die „Ratschläge“ sind gesondert nicht erhältlich; man muß daher die betreffenden Jahrgänge beziehen. Der Verfasser beabsichtigt die Ausgabe in einem Bändchen erst nach dem Abschlüsse. Wir wollten Ihnen entgegen-kommen. Die ausgearbeiteten Prüfungsthemen sind abgegangen. Mit der Rücksendung erweisen Sie uns einen Gefallen, denn die Nachfrage bringt uns schier in die Enge. — „Rindlberg“: Es ist alles beglichen. — J. B. in W., Post: G. G. (Mähren): Mit Rücksicht auf Ihre Krankheit hat der Herausgeber einen Nachlaß von 6 K gewährt. — R. H. Obi. in Z. bei St. P. in Krain: Der halbe Preis bewilligt. — J. St. in A. bei G. in Böhmen: Sie haben recht: 1908 gilt auch als Rückstand, ln der Regel zahlt man eben voraus. — J. Sch. in St. L. ob M. in Steiermark: Die Bezugsgebühr für 1905 und 1905 ist noch nicht beglichen. — Jos. Sch. in L. in Böhmen: Wir finden es sehr merk- -pg MM m tnugjto&l qun llgWichs vwxig rsq WchoaL Up „rsyvM" aaq afijog uMjvmssiq w<£ würdig, daß Sie deswegen, weil wir uns erlaubten, Sie auf den Rückstand aufmerksam zu machen, den Bezug einstellen. Die „Blätter“ sind ohnedies die billigste pädagogische Zeitschrift; ganz umsonst können wir sie unmöglich abgeben. — J. B. in St. Post: H. in Böhmen: Sie haben recht. — Matthäus Sch. in R. bei L.: 2 K Rückstand beziehen sich auf die zweite Hälfte von 1907. Die Schriftleitung ersucht um den versprochenen biographischen Beitrag. — Jos. P. in J., Schlesien: Ihre Sendung war genügend frankiert; daher sind die zwei Marken in den Südheimfonds gewandert — Hans K. in H. 0. bei B. in Kärnten: Wir bitten zu beachten, daß Jahrgang 1907 vier K gekostet hat. — Hans W. in R. bei B. in Kärnten: Der Irrtum hat sich aufgeklärt. Wir danken für den Verschleiß. Die Ermäßigung bleibt aufrecht. — Hans P. in St. G. bei W. in Kärnten: Die „Blätter“ erscheinen „zwanglos“, da der Schriftleiter leider nicht immer über seine Zeit verfügen kann. Daher mögen Sie uns die Verspätung entschuldigen. — Eine Anfrage: Wir müssen dem Buchhändler zum Verschleiße unserer Schriften „Das Zeichnen nach der Natur in der Landschule“ und „Lehre sparen!“ mindestens 20% Nachlaß gewähren. Wäre es nicht klüger, die Provision dem „Lehrerheim im Süden“ zukommen zu lassen, indem der Vertrieb durch Kollegen besorgt wird? Wer wünscht die Schriften zu diesem Zwecke, in welcher Anzahl? Abrechnung am Ende des Jahres. Nichtverkaufte Stücke können zurückgesendet werden. Wir bitten um baldige Nachricht. — ** erstklassige SlMl-fiaiM-MllM «« beider Systeme fabriziert und liefert billigst Audol'f Aajkr Go., KömggräH Wr. 89. AedalHarmoniums beider Systeme und jeder Größe, mit genauer Orgelmensur für Kirchen, Seminare und als Übungsorgeln. Lieferung frachtfrei vis l'etzie Bahnstation! Der Hochw. Geistlichkeit, den Herren Lehrern und Musik- und Gesangvereinen besondere Vorzüge. Preisliste gratis und franko. m. Kollegen, kauft bei Kollegen! Die oberösterreichische Lehr- und Lernmittelanstalt des Lehrerhausvereines für Oberösterreich in Linz ist ein von Kollegen, somit fachmännisch geleitetes Institut, das die Einrichtung der Schulen aller Kategorien zweckentsprechend und preiswert übernimmt und jede Art von Lehrmitteln schnellstens liefert. Kataloge und Offerte werden bereitwilligst und kostenfrei zugestellt. Zu den besten österreichischen Jugendschriften zählen die vom Lehrerhausvereine für Oberösterreich herausgegebenen. Die Österreich., deutschen und schweizerischen Prüfungsausschüsse haben sie beinahe durchwegs zur Einführung empfohlen. Verzeichnisse stehen gratis und franko zur Verfügung. Der Erprobte Lehrgang für das moderne Zeichnen nach der Natur — Preis 18 K — ist ein von Fachmännern allgemein anerkanntes und empfohlenes Werk. Es sollte an keiner Schule fehlen. Bestellungen sind an das Lehrerhaus in Linz a. D. zu richten. äRotb Österreich! I Text von 21. Krad, Oberlehrer in Spielfeld, Steiermark, lsochpoetisch, weihevoll, neu! IlTitfif von 3- Steyskal, Komponist des Iveihnachtslicderspieles „Sylvestria“, »nd 21. Dietrich. kJ Zn beziehen von I. Steyskal, Graz, Luthergasse n. M Z Klavierauszug 5 K, Textheft 20 h. ® C Inhalt: I. Vorspiel. 2. Anrede: a) Der Lehrer oder ein größerer Schüler spricht, b) (Ein Inhalt: v Vorspiel. 2. Anrede: a) Der Lehrer oder ein größerer Schüler spricht, b) (Ein armer Schüler spricht. 3. Fcstchor. H. Die Kronländer gratulieren. 5. Wiener lvalzerlied. 6. Angelobung. 7. Preischor. 8. Iveihechor mit Friedcnsgedicht. 9. Volkshymne. Kiez» empfohlen zur Mitanfführnng: fllpengrÜSSC. Gin Liederspiel. Bosworth & To., Ivie». Verlag von G. Frey tag & Berndt Wien, VlI/i Schottenfeldg. 62. Rotbaugs Scbulwandkarkn Sämt. Karten für al I e Schulkategorien approbiert: Preis jeder Ausgabe a. Lwd. i. Mappe oder m. Stäb. Österreich-Ungarn 1 : 900.000, 160 : 226 . . . . K 24 .. kleine Ausgabe 1 : 900.000, 140 : 190 ........ 16 Osterr. Alpenländer 1 : 300.000, 180 : 205 ... „24 Sudetenländer 1 : 300.000, 130 : 190 „20 Karstländer 1 : 300.000, 170 : 195 „24 Nieder-Österreich (Nur phys.) 1 : 150.000, 140 : 180 „ 22 Deutsches Reich 1 : 800.000, 180 : 200 .......... 26 Europa 1 : 3 Millionen, 170 : 195 ...........„ 22 Asien 1 : 6 Millionen 190 : 205 22 Afrika 1 : 6 Millionen, 170 : 200 ...............„22 Nordamerika 1 : 6 Millionen, 170 : 200 ..........,22 Südamerika 1 : 6 Millionen, 185 : 170 .... „ 22 Australien 1 : 6 Millionen, 170 : 200 ...........„22 Östliche Erdhälfte 1 : 14 Millionen, 200 : 180 . „ 18 Westliche Erdhälfte 1 : 14 Millionen, 200 : 180 . „ 18 Beide Planigloben auf einmal genommen ... „34 Palästina (Nur phys.) 1 : 250.000, 170 : 115 . . „ 14 Prof. Cicalek . 3.) Aelfrer-Disziplinargeseh (26. Aug. yo-z) 10 h. 4.) Venstonsgeseh für Handarbeitslehrerinnen (25. Juli (905) 10 hf Srijriftrn jitui modernen Zeichenunterricht. 5.) ^clifflitug für das moderne Zeichnen anBoliis-»nd Bürgerschulen, lllit tunlichster Berücksichtigung der bestehenden Vorschriften, vorgelegt tu der VII. steten». Landeslehrerkonferenz von Ad. v. Lalisto. 10 h. G.) Das Zeichne» nach Klachmodellen in der Volksschule, ntit acht Tafeln auf Kunstdruck« papier. von Pros. Anton vesely. 60 h. „Die in dein vortrage gegebenen methodischen Ivinke sind erprobt gute. Die Beispiele, die besprochen werden, sind: (Quadratisches pake?, Palette, Blatt der Haselwurz; Schilde, Axt, Blattformen (Klee, Erdbeere), Lichenzweig. Letztere sind als Üebungsformen für „freies pinzelzeichnen" gewählt. Der Vortrag ist lesenswert." Fr. wünsche, in der „Freien Schulzeitung". Bei der Verwaltung der „pädag. Zeitschrift", Graz, Morellenfeldgasse (o, auch gegen Einsendung des Betrages in Briefmarken. Für ein Stück 3 h Postgebühr beilegen! Mehrere Stücke werden post-frei gesandt. MST Bestellungen, denen der entfallende Betrag in Briefmarken nicht beiliegt, werden nicht ausgeführt, “SM Zum Kaiser-Jubiläum 1908. Cp ff fv-U y.] Ff Kaiser Trans Iosef T. Line Festschrift zur Feier des sechzigjährigen Regierungs-L vlllUll III. Jubiläums unseres Monarchen. Don Ferdinand Frank. Mit ^ Abbildungen und einem farbigen Titelbilde. 32 Zeiten, mit mehrfarbigem eleganten Umschlag, preis eines einzelnen Stückes 2« b. ' Bei Bezug in Partien kosten: 25 Stück 50 „ 100 „ K K K V50 8 50 16* 200 Stück. 300 „ . 500 „ . K K K 30*— -^2*— 65*— 1000 3000 5000 ötück K 120*. K 330* K 500* Dit ^eier des bojäbr. KegierungslubilÜums Seiner Majestät des Kaisers L vlIUI LI 11 Lilly. Franz Josef I. in der Schule. Enthält Texte zu Ansprachen an die Schüler nebst geeigneten Deklamations- und Gesangstoffen: l Abteilung: Festordnung für Volksschulen mit 5 Schuljahren. II. Abteilung: Festordnung für Bürgerschulen und für Volksschulen mit 8 Schuljahren. In Vorbereitung. ITT 11 Whfiüchc lubelbymne zum glorreichen Regiernngsjnbiläum Sr. Majestät des Kaisers 11 LL1 11 Kl I LlvKv. Franz Josef I. lvorte von J. £. Haase, komponiert von Karl Stein- wendner. Ausgabe A für Männerchor mit pianofortebegleitung, B für gemischten Thor mit piano-fortebegleitung. preis der partitur K 3, der Singstimme 20 h. Kaiscr-3ubiläumsbymne. Männerchor mit oder ohne Klavierbegleitung, lvorte von lv. Stibitz, komponiert von Anton Scholze. Gesangspartitur i K, Klavierstimme 1 K. Singstimmen 20 h. Gebet fiir den Kaiser. Einstimmiger Thor mit Klavier- oder Drgelbegleitung, lvorte von lv. Stibitz, komponiert von Anton Scholze. partitur 50 h, Stimmen 6 h. Österreichs Jubelklänge. Lin Festsviel fiir die österreichische Schuljugend anläßlich des sojähr. Regierungsjubiläums Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I. Text von K. Sichler, Musik von F. J. Ra misch, partitur 3 K, Singstimmen 20 h, Textheft 10 h. Gott SCbiitZe Kabsburgs Chrom lvorte von G. L. Vogelsinger, patriotisches Lied (ein-, drei- und vierstimmig, mit oder ohne Begleitung) für Schulfeierlichkeiten (Schulfeste, patriotische Gedenktage usw.) an Volks-, Bürger- und Mittelschulen, komponiert von Franz 23tiimel. partitur 1 K, Singstimmen v> h. Text von prof H. Liechtenecker. 50 einzeln käufliche Bilder ä i K. (Bei Abnahme von weniger als 20 Stück ä K 1*20.) Verzeichnis der Bilder: Qichtbildervortrag. vortragtext K 1*50. SchÖnbrunn, vom ©arten aus. Schönbrunn, Franz Karl-Apparteni. Erzh. Sophie m. d. Erzh. Franz Joseph. Erzherzog Franz Joseph 1831. Laxenburg. Erzh. Franz Joseph u. d. Schildwache. Erzh. Franz Joseph mit seinen Geschwistern spielend. Erzh. Franz Joseph bei Santa Lucia. Thronbesteigung zu Glinütz. Kaiser Franz Joseph I., Bildn. aus dcnr Jahre 18d. Brief des Kaisers an FM. Radetzky. Radetzky und sein Stab. Schlacht bei liovara. Weinzettelwand. Semmeringbahn, v. Sonnwendst. aus. Einzug der kaiserl. Braut in Wien. Das Kaiserpaar. Kaiserin Elisabeth. Der Kaiser b. d. 11 bersch w. in Brigitt. Tegetthoff auf der Kommandobrücke. Schlacht bei Eustozza. Krönung der Majestäten in Budapest. Der Kaiser als Ungar. König a. d. Krönungshügel. Grillparzer, Bildnis. „Hie zurück!" (Rordpolerpedition.) Neues wiener Rathaus, Gesamtans. Neues wiener Rathaus, Festsaal. Wien aus der Vogelschau zur Zeit der Weltausstellung. Fürstl. Gäste b. d. Weltausstellung. Schillerdenkmal in Wien. Festzug im Jahre 1879. Votivkirche. Das neue Reichsratsgebäude. Erste Sitzung im neuen Reichsratsgeb. ♦Feierl. Eröff. d. Reiche, d. d. Kaiser, ßofburg. Trabantenleibgarde. *Der Kaiser am Arbeitstische. *vor dem Audienzsaal. *Bei der Audienz. Der Kaiser b. d. Fronleichnamspr. *Der Kaiser bei der Fußwaschung. Der Kaiser bei einem Manöver. Der Kaiser v. einem Manöu. heiittf. *Der Kaiser spricht ein. Invalid, an. Der Kaiser empfängt eine Bittschrift. *Des Kaisers Geburtstag. *Der Kaiser mit feinen Enkeln. *Der Kaiser als Jäger. Erste Ausfahrt des Kaisers nach feiner letzten Erkrankung. Kaiser Franz Joseph 1., Bildnis aus dem Jahre 1908. * Nach dem Werke „Viribus unitis“, Verlag des „Liter. Institutes Kosmos" in Wien. F^Tf t*c» 11 m frli m 11 <-1-7 Kaiser-Bildn.lssc. In Photographiemanier. Größe 60 X <5 cm VvlliaUIIUUlltlUUX. 2 K. In cleg. Rahmen mit Glas und Rückwand io K. In Farbendruck. Größe 55 X 68 cm 3 K. In cleg. Goldrahmen 10 K, in Goldrahmen mit Kronenaufsatz 15 K. — Kaiscrbüstcn aus Gips, Höhe etwa 70 cm 12 K. — Klappen. Kaiserinitialen. Reichsadler. — Habsburger Ivappen. — lvappen fämtl. Kronländer. In effektvollem Farbendruck. Größe 69 X 71 cm, ä K 1*30; auf Deckel 2 K. A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien Buchhandlung für pädagogifche Literatur und Lehrmittel-Anhalt. 1908 (April). V ä t t Q ^ (5. Iayr.) Aolge 52. für den JUmilungsumemcbt Monatschrist zur Förderung des österreichischen Landschulwesens. BezustSgebühr 4 K jährlich. BerdUStieber: Geschäftliches ausschließlich Einzelnummer 40 h. an die „Verwaltung der Postsparkassenscheck-Konto Blätter für den AbteilungS- Nr. 58.218. fvttOOlf Ut. fJCCr} tll lUtUMO). unterricht in Laibach". Inhalt: 1.) Pädagogische Gaukler. — 2.) Der Aufsatzunterrtcht in der Landschule. — 3.) Monatsbilder. — 4.) AuS dem Lehreralbum. — 5.) Die Disziplin. — 6.) Bodenständiger Unterricht. — 7.) Gedenktage. — 8.) Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfüng. — 9.) AuS dem Tagebuche eines j'lbungsschullehrerS. — 10.) Einige Winke über die Amtsführung. — 11.) Ein- oder zweistimmiger Gesang an den Landschulen. — 12.) Die Wcchselrede. — 13.) Sprachunrtchttgkeiten der Schulsprache. — 14.) Für das Lehrerheim im Süden. — 15.) Kleine Mitteilungen. — 16.) Briefkasten. — 17.) An der Rcichsgrenze von Schule zu Schule. Bei deinem Tun gedenk des Sprüchleins stündlich: Eins nach dem ändern, aber gründlich! Spruch im Berliner Rathause. Pädagogische Gaukler. „Nur hereinspaziert, meine Herrschaften! Hier ist ein wunder zu sehen: In drei Monaten haben die Schüler lesen gelernt, in drei Monaten können sie schreiben, bis 20 rechnen kreuz und quer!" So etwa schallt es aus der Stube des Gauklers. Und in der Tat: Die Abc-Schützen sind schon weit rückwärts im Lesebuche, an „Lesestücken" erproben sie bereits ihr Geschick; sie schreiben „freie Aufsätze" nieder; sie klimmen bis 20 hinan und zurück, das es ein vergnügen ist. „potz Blitz, ein Hexenmeister, der das kann!" meint der eine. — „Ein Musterlehrer im wahrsten Sinne des Wortes!" zitiert der andere. Man beugt sich vor dem Manne und sieht hierauf mitleidig auf seine Kollegen, die es kaum über die Kleinbuchstaben, kaum zum Schreiben der einfachsten Lautverbindungen, kaum bis 10 gebracht haben. „Es kann halt nicht jeder ein Meister fein!", so geht es durch den Kreis der Litern, wie schwellt das die Bnift des Gefeierten, — wie erniedrigt cs die Genossen! was die Lama noch vergißt, ergänzt der Mann des Tages am Wirtshaustische, indem er von seinen Erfolgen berichtet und über die Kollegen die Achseln zuckt, „wie haben Sie sich die Wundermethode erworben?" „„Ganz aus mir heraus geschaffen. Ich lese kein pädagogisches Werk, ich höre auf keinen Rat; ich besitze eben Mittel, die alles überbieten."" — Die Welt ist gefangen, wie schade, daß der Lehrplan so engbegrenzt ist! Der Künstler könnte ja in einem Jahre den gesamten Stoff der Volksschule bewältigen. Der Moi ist da und der Mann weiß nicht, was er mit der Zeit anfangen soll. Der Arme! Die armen Kinder! Unbarmherzig hat er sie durch den Stoff gepeitscht. Bei ihm gab es keine Einführung in das Schulleben, keinen Übergang vom Spiele zum Lernen, keine rosigen Wochen, kein Liedchen, kein Geschichtlern, keinen Scherz, kein freundliches Plaudern. von der ersten Stunde an hieß es an dem harten Brocken nagen; schon am ersten Tage wurden Ergebnisse präsentiert. Die Eltern hatten darob ihre Lreude, können sie es doch nicht erwarten, daß der „gescheite" Junge ein großer Herr wird. Damit hat der Stellt Süd keim-Sammelbüchsen auf! Gaukler gerechnet. Was unsere Großen nun seit Jahrhunderten gepredigt, was die Psychologie gebietet, was ein gesunder pädagogischer Sinn verlangt: — das allmähliche Gleiten ins Schulleben, das langsame, unvermerkte Fortschreiten, die rationelle, harmonische Entfaltung der Geisteskräfte: das alles hat den „Streber" nicht beirrt; er wollte es nicht der Pädagogik rechtmachen, sondern den Eltern, kurzsichtigen Eltern, die nicht erwägen können, welcher geistige und physische Schade damit den Kindern zugefügt wurde. Die Folgen treten freilich nicht sogleich hervor, wenigstens nicht die Folgen mit Bezug auf geistige Verkümmerung, aber sie kommen später umso schärfer zur Geltung; sie zeigen sich in der Ermattung unserer studierenden Jugend, in der Verblödung. Sowie Wunderkinder, die im Alter von drei Jahren lange Gedichte aufsagcn konnten, die zum Ergötzen der Gesellschaft zu reden verstanden wie die Großen, — später zum Entsetzen der Eltern zu geistigen Schwächlingen herabsinken, weil die Geisteskräfte in ihrer ruhigen Entfaltung gehemmt, im Wachsen förmlich aufgesogen wurden, ebenso werden die Schüler des pädagogischen Gauklers in ihrem geistigen Fortschreiten Schaden leiden, einen Schaden, den niemand mehr gutmachen kann. Es bricht eben der Mensch physisch zusammen, wenn man ihm zuviel aufbürdet, und er geht geistig zugrunde, so man ihn unvermittelt mit Stoffmassen belastet, denen er nicht gewachsen ist. Man würde meinen, diese einfache Logik sollte halbwegs einsichtsvolle Väter dazu bestimmen — von den Müttern muß man füglich absehen, denn sie regiert die Eitelkeit —, gegen die geschilderte Tyrannei Einspruch zu erheben und die Kinder vor dem geistigen Siechtums zu bewahren. Leider trifft es nicht zu. Entweder beschäftigen sich die Herren Väter zu wenig mit den Kleinen oder sie stehen unter dem Kommando der Frau, die sich ein Zurückdämmen ernstlich verbietet. Za, und ist denn sonst niemand imstande, die keimende Kraft zu schützen? Die Schulverwaltung! Ach, sie steht nur zusehr unter dem Einflüsse der öffentlichen Meinung! Welcher Inspektor würde es wagen, einen Stürmer aufzuhalten, wenn die Welt an seinem Werke Gefallen findet? Das hieße doch den „Rückschritt" fördern! Zudem gefällt das Blendwerk so manchem, der berufen wäre, regulierend einzugreifen. Ein paar Bildchen an der Wand, ein paar saubere £)eftc, ein Gewehrfeuer in der Rechenstunde, eine Reihe herabgeleierter Gedichtlcin, der ganze Schnick und Schnack eines Gauklers — und ein wohlgefälliges Lächeln gleitet über die Miene des Revisors. Der Musterlchrer ist punziert. Was Wunder, daß die Kollegen in dieselben Bahnen gleiten und den Erfolg forcieren! Damit sind wir aber auch bei jener traurigen Erscheinung an-gclangt, die unserer Schule, unserer Zeit anhaftet und die zum geistigen Ruin führt: bei der Ungründlichkeit im Wissen, bei dem mangelhaften Können, bei dem Tiefstände der geistigen Potenz, bei dem Streben, die Schulpflicht herabzuschrauben, da sich doch der Stoff bei gutem Willen in kürzerer Zeit bewältigen lasse. Schon der Kindergarten legt sich als Parasit an das grünende Polz; hierauf zehrt die hastende Volksschule am Mark und zum Schluffe knickt die Mittelschule das Bäumchen gänzlich zu Boden. Man hat in jüngster Zeit den letzten Feind gefesselt. Mögen nun auch die geheimen Verderber aus der Welt geschafft werden! Kann es auch nicht über Nacht geschehen, so muß es dennoch angestrebt werden zum Wohlc ehrlicher Arbeiter im Schulamte, zum Wohle der Jugend und des Volkes, daß pädagogisches Gauklertum hintangehalten, ja mit schwerer Strafe geahndet werde, weil es eine Versündigung an der Entwicklung des Menschengeschlechtes bedeutet. — Diese Zeitung wird fast von allen Bezirksschulinspektoren des Reiches gelesen; sie kommt darum mit der Bitte: Weiset die Oanlrker zurück und schützet echte, tüchtige Ftröeit! Der Aufsatzunterricht in der Landschule. Vom Oberlehrer Max Brandais in Mahrenberg (Steiermark). (Schluß.) In den nächsten Tagen folgt die Haupt- und Nachkorrektur. Diese nimmt man am besten in der Nachsitzstunde, also im Anschlüsse zu dem stundenplanmäßigen Unterrichte. Hiefür sprechen pädagogische Gründe. 1.) ist man in der Lage, jene Schiller, die keine Korrektur zu machen haben, sofort heimgehen zu lassen, was diese als Auszeichnung empfinden; 2.) können sich jene Schüler, die nur eine kurze Korrektur zu besorgen haben, bald entfernen und stören nicht die ändern; 3.) müssen Schüler, die nachlässige Korrekturen liefern, dieselben neuerdings machen, was oft viermal bis fünfmal vorkommt. Naturgemäß werden diese Schüler am längsten sitzen und dies als Strafe empfinden. Alle diese Vorteile entfallen, wenn man die Korrektur in die Rechtschreibstunde verlegt. In derselben müssen jene Schüler, die keine Korrektur auszufertigen haben, in anderer Weise beschäftigt werden. Die Schüler, welche früh fertig sind, schwätzen und stören dadurch empfindlich die Disziplin. Die faulen Schüler sitzen um keine Sekunde länger bei der Korrektur wie die braven, bemühen sich also nicht sonderlich. Daß diese Korrektur-Nachsitzstunden wertvoll sind, beweist der Umstand, wonach dieselben zu Beginn des Schuljahres oft zwei Stunden dauerten, aber schon nach einigen Wochen auf eine halbe Stunde zusammenschmolzen.1 Die Schüler korrigierten gewissenhaft, die Orthographie besserte sich wesentlich und die Aufsätze wurden von Tag zu Tag besser. Bezüglich der vom Lehrer verwendeten Korrekturzeichen empfehle ich die größte Beschränkung. Es ist unsinnig, sogleich ein Dutzend verschiedener Zeichen in Anwendung zu bringen. Die Schüler kommen in Verwirrung und der Lehrer erschwert sich obendrein die Arbeit. Ich stelle mit der roten Tinte die Fehler richtig. Ist es ein orthographischer Fehler, so unterstreiche ich ihn einmal; ist es ein grammatischer, stilistischer Fehler oder ein solcher gegen die Zeichensetzung, so unterstreiche ich ihn doppelt.3 Mit diesen beiden Korrekturzeichen reiche ich vollständig aus. Dem Schüler gilt folgende Regel: Findest du einen Strich, so hast du nur das betreffende Wort zu schreiben. Findest du zwei Striche, so muß der ganze Satz geschrieben werden. Diese Korrektur geht glatt vor sich, ohne daß der Lehrer mit unnötigen Fragen gequält wird. — Mit dieser Skizze glaube ich, in erschöpfender Weise meine Unterrichtsweise dargestellt zu haben, und es erübrigt nur noch, einige Worte über die Behandlung der Geschäftsaufsätze und Postdrucksorten zu sagen. Die Geschäftsaufsätze haben mehr oder weniger eine schablonenhafte Form. Daraus ergibt sich, daß die methodische Behandlung eine wesentlich andere wie die bei den freistilisierten Übungen sein wird. Als bewährte Methode läßt sich folgende empfehlen: Man bringt ein Muster, entweder als Schönschreibübung oder als Diktat zur Kenntnis der Schüler. Daran knüpft sich die Besprechung des Inhaltes und der Form des Geschäftsaufsatzes. Die wesentlichen Erfordernisse eines solchen eben in Behandlung stehenden Musters können in der Form einer Disposition dargestellt werden. Ist das Wesen dieser Aufsatzart erfaßt, dann kann man auf Grund dieser Disposition eine Aufgabe mit geänderten Daten zur Nachbildung geben. Diese Übung kann eine Schul- oder Hausübung sein. In der nächsten Stunde werden einzelne dieser Auf- 1 Wenn nur die Eltern und die Behörde damit einverstanden sind! D. Schriftltg. 3 Da sich der sprachliche Fehler oft auf eine Reihe von Wörtern erstreckt, so habe ich dafür die ge- schlängeltc Linie pewählt. P. gaben vorgelesen und besprochen. Nun kann die Reinschrift auf ein Briefpapier oder auch die mündliche Übung in verschiedenen Kombinationen folgen. Ein Beispiel möge dies verdeutlichen Der Lehrer schreibt in der Schönschreibstunde einen Mahnbrief auf der Tafel vor und läßt denselben ins Schönschreibheft eintragen. Der Mahnbrief hat beispielsweise folgenden Wortlaut: Herrn Anton Müller, Grundbesitzer jn st Johann a z In der Hoffnung, daß Sie es mir nicht übel nehmen, erlaube ich mir, Sie höflichst auf eine geschäftliche Angelegenheit aufmerksam zu machen. Wie Ihnen bekannt ist, habe ich Ihnen im vergangenen Frühjahre einen Sommeranzug angefertigt, den ich Ihnen am 15. Mai I. J. lieferte. Hiefür habe ich den Betrag von 40 K bei Ihnen als Guthaben. Ich bitte Sie nun, mir diesen Betrag bis 1. September 1. J. freundlichst zukommen zu lassen, da ich um diese Zeit meinem Tuchheferanten eine größere Zahlung zu leisten habe. Nur dieser Umstand veranlaßt mich, mit diesem Schreiben an Sie heranzutreten. Ich bitte daher nochmals um Entschuldigung. Genehmigen Sie den Ausdruck meiner Hochachtung. Mahrenburg, 29. August 1907. Josef Mörl, Schneidermeister. Dies das Muster. Ist dasselbe in das Schreibheft übertragen worden, wozu kaum eine halbe Stunde notwendig sein wird, so folgt die Besprechung nach Inhalt und Form. Das Ergebnis wird folgende Disposition sein: 1.) Empfänger: Anton Müller, Grundbesitzer. 2.) Einleitung: beliebig. 3.) Warenbezeichnung: Sommeranzug. 4.) Lieferzeit: 15. Mai. 5.) Betrag: 40 K. 6.) Zahlungsfrist: 1. September. 7.) Zweck: Zahlung an den Tuchlieferanten. 8.) Entschuldigung: beliebig. 9.) Unterschrift und Datum des Schreibers. Diese Disposition hat sich der Schüler ins Tagebuch zu schreiben und auf Grund derselben gibt der Lehrer den Stoff zur allfälligen häuslichen Übung. Dieselbe wird vorerst mündlich besprochen. Die weitere Behandlung wurde bereits früher angedeutet. Noch einfacher gestaltet sich die Behandlung der Postdrucksorten. Hiezu sind sehr praktische methodische Behelfe erschienen. Ich nenne: 1.) Das Postheft von Sedlak, 2.) der Geschäftsverkehr von Frisch, 3.) die losen und in Hefte vereinten Post-Schuldrucksorten von Pichler. Die Behandlung ist höchst einfach. Jedes Kind erhält ein Poststück (sagen wir eine Postanweisung) in die Hand. Der Lehrer bespricht dasselbe und erklärt die gedruckten Vermerke. Unter seiner Anleitung füllen sodann die Schüler die Drucksorten aus. Hierauf gibt der Lehrer mit Schlagwörtern eine Aufgabe zum Nachbilden und die Schüler fertigen eine zweite gleichartige Drucksorte nunmehr selbständig aus. Diese ausgefüllten Postformularien werden selbstredend einer Durchsicht unterzogen, klassifiziert und schließlich in einem Kuverte gesammelt. Beim Austritte aus der Schule erhält jeder Schüler seine Formularsammlung mit, welche er dann im praktischen Leben zu Rate ziehen kann. — Wollen wir die hiemit zum Abschlüsse gebrachten Winke für den Aufsatzunterricht in der Landschule in eine knappe Fassung bringen, so ergeben sich folgende Thesen: 1.) Der Aufsatzunterricht ist der wertvollste Teil des Sprachfaches; es ist deshalb Aufgabe der Volksschule, diesem Gegenstände ein lebhaftes Interesse entgegenzubringen. 2.) Auf der Oberstufe ist der Aufsatz so zu betreiben, daß er zum selbständigen Stilisieren hinleitet. 3.) Diese selbständige Stilisierung seitens der Schüler wird durch folgende methodischen Grundsätze ermöglicht, beziehungsweise angebahnt: a) Man versäume nie eine Aufsatzstunde! Im Bedarfsfälle ziehe man eine realistische Unterrichtsstunde für den Aufsatz heran 1 b) Durch das Memorieren geeigneter Musterstücke fördere der Lehrer der Mittelstufe die Sprachfertigkeit der Schüler, damit dieselben auf der Oberstufe das nötige sprachliche Feingefühl besitzen. c) Die Mittelstufe pflege intensiv Orthographie und Grammatik, damit sich der Lehrer der Oberstufe ungehindert der Stilentwicklung widmen könne. d) Der Lehrer der Mittelstufe dringe mit Nachdruck auf eine gute Schrift, damit der Lehrer der Oberstufe bei der äußeren Form nicht auf ästhetische Schwierigkeiten stoße. e.) Das Aufsatzthema muß sich organisch aus dem übrigen Unterrichte ergeben. Auch empfiehlt es sich, die Lebensverhältnisse des Kindes zu berücksichtigen. f) Beim Abteilungsunterrichte trachte der Lehrer, den Aufsatzunterricht, so oft dies tunlich ist, konzentrisch zu behandeln, wobei er sämtliche Abteilungen in den Dienst des Themas stellt. g) Beim Stilunterrichte ist das Hauptgewicht auf die Schularbeit zu legen. Hausaufgaben dieser Art vermeide man tunlichst; im Bedarfsfälle sollen diese häuslichen Übungen Berichte über Selbsterlebtes enthalten; sie dienen nur zur Massenbesprechung. h) Eigentliche Reinübungen sind mindestens alle vierzehn Tage einzutragen; doch sollen außer diesen Aufsätzen möglichst oft andere eingeschaltet werden, denn nur die Übung führt zur Meisterschaft. i) Die Schüler sollen zum Konzept halbbrüchiges Kanzleipapier benützen, um die notwendigen Korrekturen leicht anbringen zu können. j) Der Lehrer bekämpfe energisch die Monotonie des Stils. k) Auch die äußere Form der Aufsätze muß peinlichst beachtet werden. I) Nicht der Katalog, sondern die stilistische Fähigkeit bilde den Einteilungsgrund der Schüler beim Aufsatzunterrichte! in) Die Korrektur des Lehrers sei streng und gewissenhaft. Die Schüler haben eine Massen- und eine Einzelkorrektur zu pflegen. Letztere scheidet sich in eine Haupt- und in eine Nachkorrektur. n) Der Lehrer benütze und studiere gute methodische Hilfsbücher! o) Der Lehrer bereite sich auf den Aufsatzunterricht gewissenhaft und schriftlich vor 1 p) Eine Reinaufsatzübung beansprucht drei Unterrichtsstunden. Die erste Stunde umfaßt die methodische Entwicklung und das Konzept der Schüler. In der zweiten Stunde findet die Massenkorrektur und Reinschrift statt. Die dritte Stunde wird mit der Einzel-, Haupt- und Nachkorrektur ausgefüllt. q) Der Lehrer der Oberstufe entwickelt den Aufsatz mit den Schülern und bietet ihnen nur die Disposition durch Schlagwörter an der Schultafel. Im übrigen ist den Schülern die Freiheit des Stils zu gewähren. Den reiferen Schülern ermöglicht man die Erweiterung des Stoffes, jedoch nur nach Andeutungen. Das ist die unmittelbare Übergangsstufe zum freien Stil. 4.) Um den praktischen Forderungen des Lebens zu entsprechen, beachte man folgende Winke: a) Man wende bei den Aufsätzen, so oft dies tunlich ist, die Form des Briefes an, denn diese Form ist die im Leben am häufigsten vorkommende. b) Das Memorieren von passenden Eingangs- und Schlußformeln für Briefe hat für das praktische Leben einen großen Wert, weil gerade diese Formeln die Klippen sind, an denen viele Briefschreiber scheitern. c) Die Verwendung von Briefpapier und Kuvert wird sich sehr empfehlen, um die Schüler mit der äußeren Form der Briefe eingehend bekannt machen zu können. d) Unerläßlich ist die Behandlung der Geschäftsaufsätze, wie sie im praktischen Leben häufig Vorkommen. Solche sind: Bestellungen, Rechnungen, Mahnschreiben, Entschuldigungsschreiben, Quittung, Schuldschein, Zeitungsannoncen, Dienstzeugnisse, Ansuchen um einen Taufschein oder Heimatschein. e) Es empfiehlt sich bei diesen geschäftlichen Stilübungen eine methodische Einheit zusammenzustellen, um den logischen Zusammenhang eines Geschäftskomplexes verdeutlichen zu können. /) In der methodischen Einheit inbegriffen sind die Postdrucksorten, welche durch entsprechende Muster den Schülern vorgeführt werden müssen. Die Nachbildungen sind auf eben solchen Formularien durchzuführen. Die Auswahl richtet sich nach der Kategorie der Schule und nach den Bedürfnissen des Ortes. g) Die Schüler sind mit der Stempelskala und mit den wichtigsten Postvorschriften bekannt zu machen. Monatsbilder aus den Aufsatzheften meiner Schüler. Von Aug. Tschernessel, Oberlehrer in Stadlbach (Kärnten). Der Mai. Der Mai heißt auch Wonnemond; er bringt uns schöne sonnige Tage, kühle Nächte; starker Taufall tritt ein. Die Natur entfaltet ihre ganze Schaffenskraft, reiches Leben und üppige Fülle entsprießen dem Boden. Wiesen und Obstbäume prangen im schönsten Blütenschmuck und Grün. Das Getreide schießt in die Ähren, Maiglöckchen blühen, Erdbeeren und Frühkirschen reifen. Das junge Reh springt fröhlich im Waldesdunkel, Singvögel brüten, Bienen schwärmen. Hoch in den Lüften kreist der Raubvogel, die Henne lockt besorgt ihre Küchlein unter die Flügel. Maifeste werden veranstaltet, wir freuen uns Gottes herrlicher Natur. Der Landmann schaut mit besorgtem Blicke zum klaren Abendhimmel, die gefährliche Zeit der Maifröste ist gekommen. Naturbeobachtungen: Im Schulgarten, Bienenstand, Schwärmen; „Türkensetzen“; Tageszunahme, Witterung, Schneeschmelze im Gebirge, Anschwellen der Drau; Sternenhimmel; Blumen: kleiner oder Bergseidelbast „Heuwalderlau“ genannt, Maiglöckchen (Haselrausch); Schädlichkeit und zweckmäßige Tötung des Maikäfers bezw. der Engerlinge; Nutzen und Schutz der Singvögel; wer hörte Wachtelschlag?, welcher Tag war der wärmste? Bus dem Cebreralbum. 24. „Na, wenn ich einmal die Bürgerschnllehrerprüfung hinter mir habe, dann leb' wohl du stilles Tall Dann wandern wir in die Stadt." „ „Hab' zwar das Papierchen mich schon lange in der Tasche, 's war' mir aber noch nie eingefallen, meine Einklassige zn nerlassen."" „Wie, Sie sind für Bürgerschulen geprüft und sitzen in dem Bcrgdorfe?" „„Ja, warum denn nicht? Darf denn hier keine höhere Bildung walten? Mir will es scheinen, als brauchte gerade die ungeteilte Einklassige die größte Kunst. Darum bin ich stolz darauf, die hohe Punze für das hohe Amt zu haben."" Die Disziplin. Von Franz Schischlik in Pöbring-Pöggstall (Niederösterreich). (Schluß.) Die schrecklichste Unart der Kinder ist das Lärmen. Ist dieses Übel in einer Schule oder Klasse besonders stark eingerissen, so kann es nur dann behoben werden, wenn man den Schülern die Gelegenheiten zum Schreien nach und nach ganz nimmt. Statt in der Wohnung zu sein, setzt sich der Lehrer vor dem Unterrichte in die Klasse und befiehlt den allmählich ankommenden Kindern, etwas zu lesen oder zu schreiben. Auch in der Zwischenstunde müssen solche Kinder direkt überwacht werden. Stürzen sie am Ende des Unterrichtes wie die Wilden aus dem Schulzimmer oder Schulhause, so wird sie der Lehrer einzeln oder paarweise ausgehen lassen. Alles, was das Lärmen nährt oder unterstützt, muß erkannt und abgeschafft werden. Sobald der Lehrer in der Klasse ist, dürfen die Schüler nicht mehr laut reden, nicht mehr ihre Plätze verlassen, nicht in der Klasse laufen oder unartig gehen, nicht die Türen zuschlagen usw. Beachtet man eine Zeit hindurch diese Kleinigkeiten, so entwöhnen sich die Kinder des Lärmens und bekommen das Gefühl, daß es sich nicht gehört, im Schulzimmer oder im Schulhause zu schreien und zu poltern. Sie sind dann auch still, wenn sie zufälligerweise auch nicht direkt überwacht werden. Kinder, die vor der Schule ruhig sind, sind auch während des Unterrichtes ruhiger. Die Unruhe während des Unterrichtes hat folgende Ursache. Entweder ist der Lehrer mangelhaft vorbereitet oder er versteht es nicht, intensiv zu arbeiten; in beiden Fällen ist der Unterricht derart beschaffen, daß er viele Kinder teilnahmslos macht, die sich dann die lange Weile durch anderes zu vertreiben suchen. Durch fleißiges Abfragen, Wiederholen des Gesprochenen, Nachsprechen im Chore usw. macht man den Unterricht gründlicher, d. i. intensiver. Besonders jene Kinder, die wenig Teilnahme zeigen, müssen durch häufiges Aufrufen gerüttelt werden, bis sie ein Interesse zeigen. So anstrengend der intensive Unterricht auch ist, ebenso angenehm wird er für Lehrer und Schüler, da beide das lebendige Gefühl haben, heute etwas „geleistet“ zu haben. Werden die stillbeschäftigten Abteilungen unruhig, so war ihre Aufgabe entweder zu kurz oder es wurde schleuderhaft geschrieben. Ist letzteres der Fall, so muß der Lehrer die gegebenen Aufgaben auch fleißig ansehen; wenn das Kind weiß, der Lehrer werde seine Schrift ansehen, so wird es gewiß achtsamer schreiben; werden die Schriften nicht kontrolliert, so wird es sogar Kinder geben, die gar nicht schreiben. Darum soll jedes Kind, das zur Schultafel schreiben oder rechnen geht, auch sein Arbeitsheft zu gleicher Zeit dem Lehrer vorlegen. Wenn es auch nicht möglich ist, immer alle Hefte durchzusehen, so muß sich der Lehrer doch immer soviel Zeit nehmen, daß er jedesmal wenigstens einige Arbeiten ansieht. Besser ist es, die Kinder arbeiten weniger und gut als viel und schlecht, Besonders beim Abteilungsunterrichte bewirkt das „Nachsehen“ wahre Wunder. Wie wird der Lehrer Fälle von Ungehorsam, Widerspenstigkeit und Trotz behandeln? Die körperliche Züchtigung anzuwenden, ist erstens unwürdig, zweitens gesetzlich verboten und drittens gefährlich, denn der Missetäter kann sich ein ärztliches Parere verschaffen, er kann Kopfweh, Ohrensausen etc. simulieren und der Lehrer steht gegen die Umtriebe der Partei hilflos da, denn er muß sich sagen: mea culpa. Solange ein Lehrer die Rute schwingt, erniedrigt er seine Person und seinen Stand; er stellt sich auf die nämliche Stufe, die seiner Zeit der ausgediente, zum Schulmeister ernannte Soldat eingenommen hatte. Dem besten Lehrer treten Fälle entgegen, wo die gesetzlichen Disziplinarmittel nicht ausreichen und die Behörden Abhilfe schaffen müssen. Wendet sich der Lehrer selbst an seine Vorgesetzte Behörde, so muß er zuerst nachweisen, daß er alle erlaubten Mittel versucht habe, ohne einen Erfolg zu erzielen, dann muß er sicher sein, daß ihn selbst keine Schuld trifft, daß nämlich die Partei ihm nichts Begründetes vorzuwerfen habe. Wo die Eltern den Lehrer unterstützen, dort genügt die Drohung: „Ich werde deinen Eltern sagen lassen . . .“ Arbeiten die Eltern aber dem Lehrer direkt entgegen, so wird der letztere den Hebel bei den Eltern ansetzen. Ungeratene Kinder gegen den Willen ihrer Eltern auf den rechten Weg bringen zu wollen, wäre ein aussichtsloses Beginnen. Auch darf der Lehrer seine Zeit und Kraft dazu nicht verwenden, daß er sich mit einer Zuchthauspflanze beständig ärgert. Der Grundsatz, von dem der Lehrer in solchen Fällen ausgehen wird, heißt: Mit einem ungeratenen Kinde soll sich nicht der Lehrer, sondern sollen die Angehörigen des Kindes ärgern. Dem Lehrer stehen folgende schärfere Disziplinarmittel zur Verfügung: I. Ermahnen und Warnen des Kindes in Gegenwart mehrerer Lehrpersonen oder Ortsschulratsmitglieder. 2. Ermahnen und Warnen der Partei von der Schulleitung oder vom Ortsschulrate aus. 3. Anzeige des Verhaltens der Partei beim Bezirksschulräte. 4. Ausschluß des Kindes aus der betreffenden Schule. otio____ Zur Anzeige der Partei sowie auch zum Ausschlüsse des Kindes benötigt der Lehrer Belege, auf die er sich stützen muß. Zu diesem Zwecke führt der Lehrer ein „Strafregister", in das eingetragen wird, wann, wo und wie sich die bösen Kinder betragen. Wir sind und bleiben immer der Ansicht, daß der Lehrer der verantwortliche alleinige Herr in seiner Klasse sein soll. Besonders krasse Fälle von Ungehorsam, Roheit u. dgl. entziehen sich aber der Gerichtsbarkeit der Schule und der Lehrer nützt nur sich und seinem Stande, wenn er bei solchen Fällen Zeugen (Kollegen, Ortsschulratsmitglieder) herbei ruft, die sich im Strafregister unterschreiben und auf deren Aussagen er sich dann beim Orts- oder beim Bezirksschulräte berufen und stützen kann. (Gut! D. Sch.) Wozu soll der Lehrer allein die Verantwortung tragen? Wenn die erlaubten Strafen und Warnungen keine Wirkung haben, wenn das Kind trotzdem böswillig bleibt, dann hört der Einfluß des Lehrers natürlich auf und es beginnt die Beeinflussung der Partei (Eltern) durch den Orts- und Bezirksschulrat; daher ist es nur klug, wenn der Lehrer in solchen Fällen beizeiten schon bedacht ist, die Verantwortung der Dinge, die da kommen werden, sich vom eigenen Halse wegzuschaffen. In Strafsachen hüte man sich vor dem Zorne und seinen Ausbrüchen. Jede Übertretung des Gesetzes soll streng objektiv behandelt werden; der Lehrer versetze sich in jedem einzelnen Falle auf den Standpunkt des unbeteiligten Zuschauers; er sei nicht bloß der unerbittliche Ankläger, sondern auch der gutmütige Verteidiger. Die Untersuchungs- und Strafverhandlungen sollen nicht während des Unterrichtes durchgeführt werden. Solche Theatervorstellungen haben die Kinder sehr gerne; während der Lehrer gegen die Schuldigen wütet, treiben die anderen, was sie wollen. Der Unterricht wird so kurz als nur möglich unterbrochen; der Lehrer kommandiert: „Ruhe! N. N. (der Schuldige) wird nach der Schule dableiben!“ Diese Behandlung behütet den Lehrer vor unmännlichen, beschämenden und leicht gefährlichen Zornesausbrüchen und das Warten auf die Strafe weckt und stärkt im Kinde die Reue. In dieser Hinsicht gleicht der Lehrer einem Schauspieler; ist es zur Belehrung oder Stärkung der übrigen Schüler notwendig, so kann und soll er eine Freude, eine Entrüstung oder vielleicht auch einen Zorn zur Schau tragen; aber wohlgemerkt, nur zur Schau und nur solange, als es die Umstände unbedingt erfordern. In den Bereich der Disziplin gehört weiterhin auch die Instandhaltung des Schulzimmers und des Schulhauses. Wenn es die örtlichen und die finanziellen Umstände nicht gestatten, daß das Schulhaus einem Schlosse und das Schulzimmer einem freundlichen Salon gleicht, so muß doch jeder Lehrer in seinem Bereiche nichts unversucht lassen und alles nur Mögliche tun, um die Schule auch äußerlich als Sitz von Zucht und Ordnung erscheinen zu lassen. Was in- und außerhalb der Schule ist, soll, wenn schon nicht schön, so doch ordentlich und musterhaft sein. Nimmt’s der Lehrer mit der Disziplin genau, so erkennt man das durch einen Blick in seinen Garten, in die leere Klasse usw. Der Sinn für Zucht und Ordnung läßt sich nicht bloß auf die Schulstunden beschränken, er offenbart sich bei allen Stücken und Schritten, die der Lehrer überhaupt unternimmt. Die ländliche Abgeschlossenheit, das abwechslungsarme Leben, die Aufsaugung der Eigenschaften des Landvolkes (das Verbauern), Not und Elend in der Familie, Zurücksetzung bei Bewerbungen usw. sind Ursachen, warum der Landlehrer mit seinem Berufe, ja selbst mit seinem Leben unzufrieden wird, warum er die notwendige Energie verliert und warum er alle früheren Ideale verspottend zum mürrischen oder verbissenen bezahlten Handlanger herab sinkt. Es ist schwer, mit dem Schicksale in stetem Kampfe zu stehen, noch schwerer aber als Sieger hervorzugehen, und selbst die Siege sind nur Pyrrhussiege, die mit unersetzlichen Verlusten an Herzensgütern erkauft werden. Wer kämpfen will, der sehe sich seinen Gegner erst an, damit er keinen aussichtslosen Kampf führe; wer nicht auf den Berg kommen kann, der bleibe im Tale, wer aus seinen Kindern keine Herrschaften machen kann, erziehe sie zu fröhlichen Menschen der Arbeit; ein frommer Landmann, sagt Thomas von Kempten, ist auch im Diesseits mehr wert als ein unzufriedener Gelehrter. Diese Unzufriedenheit mit seinem Stande hat oft ihre Ursachen auch in Dorf- oder Hauszwistigkeiten, in mangelhafter Ernährung, Bewegung und Verdauung. Manchem schadet die ruhige Lebensweise, andere wieder verderben ihren Magen durch Nikotin und Alkohol. Der Lehrer soll nicht lau sein wie die dienenden, sondern er soll energisch sein wie die befehlenden Menschen. Energie kann man sich aneignen durch Lesen charakterbildender Bücher z. B. Biographien berühmter Männer, durch Nachahmung bekannter Vorbilder (Kollegen), durch eifrige Vereinstätigkeit, durch Aufsuchen von guten Gesellschaften usw. Auch die verschiedenen Sportarten, wie Radfahren, Bergsteigen, Skiläufen, Fischerei, Jagd usw., sind Energie-Wcckungsmittel ersten Ranges. Ebenso sollte kein Lehrer den täglichen Spaziergang vergessen; vergißt er darauf, so begeht er dadurch eine läßliche Sünde, aus welcher nach Jahren eine Todsünde werden kann. Der Beamte sehnt sich im Sommer nach Ruhe und nach dem ländlichen Grün; er findet im Dorfe eine körperliche und eine geistige Erquickung. Der Landlehrer soll seine Ferien auch benützen; sie sind ein kostbares uner- setzliches Gut, das wir nicht vergraben sollen. In den Ferien soll sich jeder Schulmann eine Reise oder einen Aufenthalt in einer anderen Gegend vergönnen, da hat er Zeit und Gelegenheit, sich geistig aufzufrischen, neue Eindrücke zu sammeln, über seine Lage nachzudenken, das Ländlichkleinliche von sich abzustreifen und sein Herz so zu erweitern, daß es die ganze Welt in sich aufnimmt, daß es alles wieder herrlich findet, selbst das stille Dörfchen mit dem freundlichen Landschulhause. Die richtige Schuldisziplin hängt mit dem Charakter des Lehrers innig zusammen. Ebenso wie man einem den Charakter nicht durch Belehrung beibringen kann, ebenso gibt es kein Lehrmittel für die Schuldisziplin. Hier kommt es eben nicht auf das Wissen an, sondern auf das Können. Mancher redet und schreibt über den Charakter und über die Disziplin, der selber kein Charakter ist, geradeso wie es Leute geben muß, die dazu aneifern, was sie selbst nicht imstande sind. Wenn Reden und Schreiben leichter sind als Tun und wenn es nicht möglich ist, auf einmal anders zu werden, so darf man nicht verzagen. Man möge nur seine eigenen und der Schüler Fehler sehen, erkennen und allmählich ganz ausrotten. Zum Schlüsse noch ein Gleichnis: Die Schule ist ein Garten, in welchem Gemüse- und Blumenpflanzen wachsen. Ein Gärtner jätet alle Tage das keimende Unkraut aus, wo er es nur erblickt; sein Gemüse und seine Blumen wachsen üppig, sind stark und unterdrücken später selbst das Unkraut. Der Gärtner ist glücklich; das bißchen Jäten hat ihn wenig Mühe gekostet und er erntet hohen Lohn für seine Erzeugnisse. Ein zweiter Gärtner geht auch täglich in den Garten, er sieht das keimende Unkraut, reißt es aber nicht aus, denn es macht noch keinen Schaden. „Zahlt sich nicht aus“, sagt er und läßt es länger werden Endlich muß gejätet werden, denn Gemüse und Blumen fangen an zu verkümmern; das ist nun eine schwere Arbeit und manche Blume wird mit ausgerissen. Dies wiederholt sich mehrmals im Sommer, denn das Unkraut wächst schnell nach. Der Gärtner schimpft über die schlechte Lage, den schlechten Boden des Gartens u. s. w., sein Herr aber macht ihm einen Abzug am Lohne, denn er hat nur schlechtes Gemüse und mittelmäßige Blumen zustande gebracht. Bodenständiger Unterricht. 2. Z>ie Sprache. Zeugnisse und Schulnachrichten bringen an erster Stelle nach der Neligionslehre das Lesen. Ist das eine natürliche Anordnung? Lernt denn das Kind zunächst das Lesen, wenn es aus der Wiege heraus sich die schöne Welt betrachtet oder wenn es später zur Schule geht? Ist wirklich „Lesen" der wichtigste Gegenstand? Haben es nicht tausend Menschen zu etwas gebracht, ohne lesen zu können? Hätten sie indes ohne geläufiges, sinngemäßes „Sprechen" ihr Ziel erreichen können? Man mag also die Sache wenden, wie man will, dem Lesen gebührt nicht der erste Platz, sondern der Sprache, die zuerst den Kontakt zwischen der Gedankenwelt des Kindes und den Äußerungen der Umgebung herstellt. Das Lesen spielt hiebei die Rolle des Vermittlers; es kann darum unmöglich über die Sprache gestellt werden. Hiemit ist die obige Einreihung des Sprachunterrichtes gerechtfertigt. — Nun zu seiner bodenständigen Pflege! In allen genannten Gebieten unseres „Bodens" (Gottschee) wird eine vom Schriftdeutschen stark abweichende Mundart gesprochen, die vielfach an das Mittelhochdeutsche erinnert. Die Gottscheer sind eben vor etwa 400 Jahren aus dem bayrischen Hochlande eingewandert und haben, umschlossen von slawischen Völkern, ihre damalige Sprache ziemlich treu bewahrt. Wenn wir nun erwägen, daß unsere Rechtschreibung, unsere Wortbildung gar oft auf alte Wurzeln zurückgreifen müssen, die im Neuhochdeutschen bereits überwuchert sind und nur in der Mundart noch zutage treten, so können wir es geradezu begrüßen, wenn uns der Dialekt die Hilfen kurzweg und reichlich an die Hand gibt. Freilich werden wir darob nicht vergessen dürfen, daß wir der Einheitssprache, dem Schriftdcutschen, zustreben und daher die Mundart nur ab und zu in den Unterricht ziehen dürfen; sie ganz verbannen, hieße auf ein wichtiges Mittel verzichten und das Volkstum verletzen. Demnach ist das eine festgelegt: Die Mundart hat ihre Berechtigung in der Schule. — Im ersten Schuljahre wird sie in den ersten Wochen mit Ausnahme der Schulen im Stadtgebiete zur Einführung verwendet werden müssen. Würde man so ganz und gar gleich mit dem Schriftdeutschs beginnen, so schüchterte man die Kleinen ein und vergällte ihnen das Schulegehen. Wie heimelt es sie indessen an, wenn der Lehrer in ihrer Zunge zu ihnen spricht! Bei meinen Jnspektionsfahrtev habe ich gar oft aus den kleinen Weltbürgern erst dann eine Antwort bringen können, wenn ich in der Mundart zu sprechen begann. Die Stadtkinder kennen das Schriftdeutsch von Haus aus; da wird also die Mundart zurücktreten können. — Die Betrachtung ergibt also bisher zwei getrennte Gebiete: Stadt und Land. Vergleichen wir nun auf dem flachen Lande die einzelnen Landschaftsteile, so gewahren wir in der Sprache des Volkes einen bedeutenden Unterschied. Dort in den Bergen wird „gezogen, beim Sprechen gesungen", hier im Tale wird „gelallt", hinterwärts im Waldlande wird „gehackt". Die Schule muß diese verschiedenen Unarten vom ersten Tage an bekämpfen, denn sonst gehen sie auf die Schriftsprache über. Tatsächlich kennt man meine Landsleute in der Welt draußen sogleich an dem Tonfalle, ein Moment, das an sich zwar nichts verschlüge, aber mit Rücksicht auf die Klangschvnheit des Neuhochdeutschen doch übel vermerkt wird. Womit werden wir die Färbung ändern? Mit dem natürlichen Chvrsprechen im Anschauungsunterrichte, mit dem „freien" Erzählen auf der Mittel- und Oberstufe. Läßt man nach dein Wortlaute des Lesestückes den Inhalt eines besprochenen Stückes getreulich wiedergeben, so singt das Kind, weil es mechanisch „leiert". Sobald wir jedoch die „freie" Wiedergabe fordern, wird die Aufmerksamkeit auf den Inhalt gelenkt und die Sprache fließt natürlich, vorausgesetzt, daß man auf der Unterstufe entsprechend vorgebaut hat. Hier tut der Trompetenton Wunder. Ein Merksatz wird aus der Besprechung im Anschauungsunterrichte gehoben und festgehalten. Die Wäldler würden ihn am liebsten „singen". Doch der Lehrer klopft iin Takt auf den Tisch und läßt es nicht zum Schlendern kommen. Rasch muß eine Silbe nach der ändern heraus, so daß zur Melodie keine Zeit übrigbleibt. Also scharfes, taktmäßiges Sprechen im Alpengeb ietel Im Landesteile, da das Zünglein gar beweglich ist, die Bremse vom Katheder herab I Im Waldlande endlich, wo sich zwischen jedes Wort eine merkliche Pause schiebt und der Mitlaut wie ein Axthieb fällt, das Dehnen und Schleifen. — Die bisherigen Erörterungen deuten darauf, daß die bodenständige Behandlung des „mündlichen" Gedankenausdruckes zunächst in dem Anschauungsunterrichte gründet. Es wird demnach dieser Gegenstand, ähnlich wie in gemischtsprachigen Gebieten, als Sprech unterricht durch alle Schuljahre hindurch einen breiten Raum beanspruchen müssen. Ans der Mundart heraus wird die Kinheitsfprache mit Klarem Anhalt, mit festen Formen im edeln Mohf-Ülange gegolten. (Fortsetzung folgt.) Gedenktage. 27. April: 1809 Major Schill erhebt sich mit seinem Regimente zur Unterstützung der Österreicher gegen Napoleon. 30. „ 1895 Gustav Freytag gestorben. 5. Mai: 1789 Beginn der französischen Revolution. 9. „ 1805 Schiller gestorben. 10. „ 1631 Die Zerstörung Magdeburgs durch Tilly. 12. „ 1803 Liebig geboren. 13. » 1618 Der Beginn des dreißigjährigen Krieges. 16. 1788 Rückert geboren. 19. 1854 Hey geboren. 21. .. 1471 Albrecht Dürer geboren. 22. .. 1813 Richard Wagner geboren. 24. „ 1543 Kopernikus gestorben. Ratschläge für die Vorbereitung M Mrgerschuttehrerprüfung. 17. a) Pädagogik: Wie in der Literaturgeschichte, sv müssen ivir auch hier nunmehr daran denken, einige klassische Werke genauer kennen zu lernen. Wir setzen mit Comenius ein. Die im Verlage uon Tempsky herausgegebenen Schulausgaben vvn Tupetz genügen vollauf. Die „Große Ünterrichtslehre" muß jeder Bürgerschulkandidat gelesen haben. Wenn man sich in das Werk vertieft, sv findet man sv manche Ähnlichkeit mit den Bestrebungen der neuesten Pädagogik, und es kommt einem vor, als hätte inan Comenius ausgraben müssen, um etwas Neues zu predigen. — Aus dieser Betrachtung ergibt sich das zeitgemäße (29.) Thema: Comenius redivivus (der wiedererstandene Comenius). — b) Deutsche Sprache: In der Grammatik ist die Wortlehre zu wiederholen und abznschließcn. — Literatur: Emilia Galvtti in der bezeich-netcn Ausgabe mit dem Blick auf die „Hamburgische Dramaturgie". Hierauf „Minna vvn Barnhelm" als Frühlingsvergnügen. — Themen: 18.) Wie kommen die Gesetze für das Drama in dem Trauerspiele Emilia Galvtti zur Geltung? — 19.) Minna vvn Barnhclm, das erste deutsche Lustspiel. Welche Bedeutung hatte es für die deutsche Literatur? — c) Geschichte: Die Kaiserzeit. Man lasse zunächst ein Bild in der Art eines Kinematvgraphen an der Seele vorüber-ziehen. „Ahasver in Rom" von Hamerling, „Quo vadis?“ vvn Sinkievicz ober Dahns „Bataver", Shakespeares „Julius Cäsar" leuchten in die große Zeit. Wie anders gestaltet sich doch das Studium, wenn die ganze Epoche vor uns anfsteigt, wenn die Gestalten nicht bloß mit dem Namen, sondern in Fleisch und Blut an uns vvrüberschwebenl Wer eines der genannten Werke aufmerksam gelesen hat, wird sich über den Gedächtnisstoff leicht hinüberretten. — d) Geographie: Die Topographie vvn Amerika. — e) Matnrgeschichte: Die Biologie mit Bezug auf den Bau des Bvgelkvrpers. — Thema: 14.) Säugetier und Vogel: Worin ist der Unterschied im Körperbau begründet? (Die in den Beurteilungen besprochenen Natnrgeschichts-Skizzenbücher werden gute Dienste leisten.) — f) Mathematik: Das Rechnen mit Logarithmen bis zur sichern, flüssigen Anwendung üben! — Der „Anhang zur Planimetrie" ist überaus interessant, weil er die Verbindung zwischen Algebra und Geometrie herstellt. Es ist was Eigenes um, die augenscheinliche Probe; wir werden es später in der Optik auch empfinden. Das Vergnügen soll sich niemand entgehen lassen und die angegebenen Gleichungen ohne die Anleitung, also ganz selbständig in die geometrische Gestaltung zu übertragen. Nicht minder „erquickend" ist die Umkehrung: von der Geometrie zur Algebra. Die Übungsaufgaben sind selbstverständlich durchwegs zu losen. Man wird ihrer später, wenn oft eine Gleichung über eine geometrische Klippe helfen muß, gedenken. — g) Maturlehre: Das Kapitel „Elektrizität" weist viel Rechnungen ans und man glaubt sich stellenweise in die Algebra versetzt. Der Autodidakt müßte sich durch den Abschnitt mit vieler Mühe hindurcharbeiten, böte sich nicht die sichere Hoffnung, daß der Feldzug gegen Formeln und Berechnungen, der in der Mittelschulenquete hcrvorgetreten ist, sich auch bei den Prüfungskommissionen für Bürgerschulen bemerkbar machen werde. — li) Zeichnen: Eine Geldausgabel Es wird das prächtige Buch „Die bedeutendsten Kunstwerke" von Dr. Alfred Möller, Verlag Bamberg in Laibach, Preis 5 K, anzuschaffen sein. Darstellende Geometrie. 2. Lektion. Im Lehrbuche vom § 25 bis zum § 33; in der Aufgabensammlung vom § 10 bis zum § 25; § 16 kann ausgelassen werden. Die Aufgabensammlung ist dem Lehrbuche nicht vollständig angepaßt; es werden daher die entsprechenden §§ der Sammlung aufzusuchen. Nur in einzelnen Fällen wird hier die Aufgabe aus dem erwähnten Buche genau angegeben werden. Gut ist es, gleich jetzt die §§ 36—40 des Lehrbuches in Rücksicht zu ziehen; später werden wir auf diese Abschnitte zuriickkommen. Zur besonderen Merke: 1.) Im Lehrbuche werden Punkte durchwegs mit großen und Ebenen mit kleinen Buchstaben bezeichnet; in der Sammlung ist dies umgekehrt. Also Achtung! 2.) Die Koordinaten von Punkten und die Achsenabschnitte der Ebenen werden von Anfängern gar oft verwechselt; selbst bei größerer Übung unterläuft dieser Fehler sehr häufig. Da ist daher Vorsicht geboten. Man beachte: Die Koordinaten eines Punktes A (x, y, z) bezeichnen den Ort des gegebenen Punktes; das x gibt an die Stellung der Ordinate an der X-Achse! Hingegen die Achsenabschnitte einer Ebene a (§ rj g) geben an die Punkte der Achsen, durch welche die Spuren der darzustellenden Ebene gezogen werden müssen, das § ist daher der gemeinschaftliche Schnittpunkt der ersten und zweiten Spur einer Ebene in der X-Achse. Das kann nie genug wiederholt werden. Aus dem Tagebuche eines Übungsschullehrers. 22.) Die hemmende Hlegel. — Es war in der Sprechstunde. Die Schüler hatten einige Sätze zu schreiben. Alle schrieben das Wort „kurz" richtig. Trotzdem rasselte der Kandidat mit den Regeln daher. „Warum hast du nicht „tz" geschrieben?" Das arme Büblcin wußte es nicht; es hatte eben geschrieben, wie es ihm paßte. Schier zehn Minuten gingen darein, um das Gesetz herausznpressen, das nichts besserte, weil nichts zu bessern war, sondern eher den Zwiespalt wachrief. Lassen Sie die Regel dort wirken, wo sie nötig ist; geht cs ohne sie, — umso besser. 23.) Im Banne der Schablone. — Die Aufgabe lautete: „Ein Knabe hat sich 12 li erspart. Zum Namenstage sagt der Vater: Gib mir die 12 h, ich gebe dir dafür ein 20-Hellerstück. Wieviel hat der Vater dem Knaben geschenkt?" — Der gerufene Schüler sagte es rund heraus: 8 h. Darob haben Sie ihn angefahren, daß das nicht so einfach ginge. Er müsse vorerst die Aufgabe wiederholen, dann sagen, was bekannt ist, dann schließen und endlich in einem ganzen Satze antworten. Ist das nicht Vertrödelung der Zeit? Freuen Sie sich, wenn der Schüler ohne Umschweife das Richtige trifft, und forschen Sie höchstens nachträglich nach dein Schluffe, um wahrzunehmen, wie der Schüler gedacht hat! 24.) Verderblicher Mechanismus. — Die Kandidatin hatte mit der ersten Klaffe in der Fibel zu üben. Sie ließ zunächst ein Wort von einer einzelnen Schülerin lesen. Gleich darauf mußte die ganze Klasse dasselbe Wort im Chore wiederholen. Niemand sah ins Buch. Wozu auch? Die gerufene Schülerin hatte ja das Wort vvrgesagt. So wurde denn fortgelallt; die Gehörsvorstellnngen nisteten sich in das Gedächtnis und mit dem aufmerksamen Lesen war es vorüber. Das Chvrlesen ist eben der größte Feind der Lesefertigkeit. Einige Winke für die „Amtsführung“. (Entnommen dem „Kärntner Lehrerkalender“ mit der freundlichen Erlaubnis des Schriftleiters Norbert Rainer, Fachlehrer in St. Veit a. d. Gl.) (Schluß.) III. Für den Ortsschulrat. Wenigstens einmal im Monate versammelt sich der Ortsschulrat zu einer ordentlichen Sitzung und hat die Schulversäumnisausweise zu revidieren und nach Maßgabe derselben gegen Nachlässigkeit der Eltern oder deren Stellvertreter einzuschreiten. Nach der Durchführungs-Verordnung des k. k. L. S. R, zur Definitiven Schul- und Unterrichtsordnung hat der Schulleiter am 1. eines jeden Monates die Versäumnisausweise in einer Ausfertigung dem Ortsschulrate vorzulegen. Dieser hat sogleich die Eltern der ausgebliebenen Kinder vorzuladen und die Ausweise bis längstens 10. jeden Monates dem Bezirksschulräte vorzulegen. Die vom Bezirksschulräte dem Ortsschulrate übermittelten Straferkenntnisse sind binnen drei Tagen zuzustellen und die Zustellungsbeweise sowie die vom Bezirksschulräte amtsbehandelten Ausweise und allfälligen Rekurse bis 30. jeden Monates der Bezirksschulbehörde zuzusenden. Die vom Bezirksschulräte amtsbehandelten Ausweise hat der Ortsschulrat auch vorher der Schulleitung behufs Eintragung der Erkenntnisse im Kataloge zu übermitteln. Ende Jänner ist die Schulbeschreibung durch den Ortsschulrat einer Revision zu unterziehen, richtig zu stellen und hievon die Ortsgemeinden und der Bezirksschulrat in Kenntnis zu setzen. Bis Ende Februar hat der Ortsschulrat über die Verwendung der Einkünfte des Lokalschul-fondes und der Gemeindezuschüsse bezüglich des abgclaufenen Jahres dem Gemeindeausschusse, bezw. den Ausschüssen der eingeschulten Ortsgemeinden Rechnung zu legen. Bis Ende März sind die Gesuche um Befreiung vom Schulbesuche während der Sommermonate dem Bezirksschulräte vorzulegen. Bis Ende Juni hat der Ortsschulrat den Voranschlag der Einnahmen und Ausgaben des Lokal-schuliondes für das nächstfolgende Jahr zu verfassen und denselben sechs Monate vor Beginn jeden Jahres (also Anfang Juli des Jahres) an den Gemeindeausschuß zu leiten. In diesem Voranschläge sollte auf die Errichtung von Fortbildungskursen für die der Schulpflicht entwachsene Jugend tunlichst Bedacht genommen werden. Ende Juni hat der Ortsschulrat das Verzeichnis der Religions-Unterrichtsstunden, für welche eine Remuneration beansprucht wird, an den Bezirksschulrat vorzulegen. Während der Ferienzeit sind die notwendigen Herstellungen am Schulhause, im Schulzimmer und der Schuleinrichtung vorzunehmen. (Hiebei hat man sich an die Ministerial-Verordnung vom 20. Februar 1874 über die Einrichtung der Schulhäuser zu halten.) Das Beheizungsholz ist noch während der trockenen Jahreszeit beizustellen. Bis Ende Dezember hat der Ortsschulrat das Verzeichnis der Religions-Unterrichtsstunden, für welche eine Remuneration beansprucht wird, an den k. k. Bezirksschulrat vorzulegen. Zu Beginn eines jeden Vierteljahres können von der Gemeindevorstehung, bezw. den Vorstellungen, die Mittel zur Deckung der Auslagen des Lokalschulfondes für das laufende Vierteljahr angesprochen werden. Wenigstens viermal während des Schuljahres muß das Schulzimmer mit Nebenlokalitäten gründlich aufgewaschen werden (Ministerial-Erlaß vom 20. Jänner 1874, Z. 16.698). Alle Mitglieder des Ortsschulrates sind verpflichtet,1 in einer unter ihnen zu vereinbarenden Reihenfolge die Schule zu besuchen (§ 17 des Schulaufsichts-Gesetzes). Zu Beginn des Schuljahres: Die Ortsschulbehörde hat durch eine Kommission die Schul-beschreibung derart rechtzeitig vornehmen zu lassen, daß acht Tage vor Beginn jedes Schuljahres alle schulpflichtigen Kinder verzeichnet sind. 14 Tage nach Beginn jedes Schuljahres sind zwei vom Ortsschulrate und dem Lehrer unterfertigte Rare der Schulbeschreibung dem Bezirksschulräte einzusenden. Innerhalb 14 Tagen nach Beginn des Schuljahres hat der Ortsschulrat die Zahl aller schulpflichtigen Kinder des Schulsprengels dem Bezirksschulräte namhaft zu machen und dorthin ein genaues Verzeichnis jener Kinder einzusenden, a) welche wegen eines geistigen oder körperlichen Gebrechens die öffentliche Volksschule nicht besuchen können; b) welche zu Hause oder in einer Privatanstalt unterrichtet werden, oder sich bereits in einer höheren Schule befinden und c) welche in Fabriken, Gewerken, Bergwerken, Torfstichen etc. beschäftigt sind und den Unterricht in einer Fabriksschule genießen. Ein- oder zweistimmiger Gesang an den Landschulen? In der Märznummer der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ tritt Kollege Pensler dafür ein, daß an den niederorganisierten Schulen nur der einstimmige Gesang zu pflegen sei. Ich bin entschieden für den zweistimmigen Schulgesang. Ein schönes Lied, das zweistimmig gut zum Vortrage gebracht wird, wirkt auf das Gemüt viel tiefer ein als ein einstimmiges. In der zweiten Klasse einer zweiklassigen Schule, an der ich früher wirkte, ging das zweistimmige Singen ohne besondere Mühe. Das übergetretene vierte Schuljahr gewöhnte sich sehr bald daran, mit den anderen Schuljahren, die es bereits konnten, die zweite Stimme zu singen. Wenn wir im Sommer die Fenster offen hatten, lauschten die Vorübergehenden oft die längste Zeit, „weil’s halt gar so schön geht.“ Eine Person gestand, daß sie weinen mußte, als die Kinder „O hast du noch ein Mütterchen“ sangen. Als sich einmal Volkssänger mit ihren kecken Liedern hören ließen, da meinten manche Zuhörer „Unsere Schulkinder singen schöner“. Mag sein, daß H. Pensler andere Beobachtungen machte, ich machte die Erfahrung, daß auf dem Lande das Volk sehr gerne zweistimmig singt. Das zweistimmige Schulungen macht dem Lehrer nur dann keine Freude, wenn er selbst kein Freund des Liedes ist oder wenn er in der Schule keine Disziplin hat. Selbst dann, wenn im Orte wenig gesungen wird und die Kinder fast ausnahmslos ohne musikalisches Gehör zur Schule kommen, kann in den oberen Schuljahren ganz Schönes im zweistimmigen Gesänge erzielt werden; nur müssen in diesem Falle recht einfache Lieder, wie: „Der gute Kamerad“ u. a. gesungen werden. Adalbert Lendl. 1 Eine weise Bestimmung! Sie wird manchem die Augen öffnen, der die Schule nur immer von außen sah und sie immer verlästern hörte. D. Sch. Die ttlecbselrcde. Zur 6. Aragc. (Welche Stoffmassen (Kapitels sollen aus dem jetzt bestehenden Lehrpläne ausgeschieden oder in demselben zugeschnitten werden?) 29. Urteil. Lehrer Andreas Lothaller in Pram (Niederösterreich). (Fortsetzung von Folge 50!) Rechnen. Das Rechnen schließt durchwegs an (jeweilig behandelte) Sachgebiete des heimatlichen Natur-und Menschenlebens an, die dem kindlichen Verständnis bereits erschlossen worden sind und darum das kindliche Interesse für sich haben. Aufgaben über Invaliditäts- und Altersversicherung. Mehr angewandte Aufgaben (Anschluß an die übrigen Unterrichtsfächer. Sachgebiete). Auszuscheiden sind: a) Die Grundrechnungsarten mit mehr als zweifach benannten Zahlen im schriftlichen Rechnen; b) alle diejenigen Aufgaben, welche, die Buchstabenrechnung nachahmend, das Zusammenzählen, Abziehen, Vervielfältigen und Teilen mehrgliedriger Größen fordern; c) in der Zeitrechnung die Bestimmung des Anfangspunktes und des Endpunktes eines Zeitraumes nach Tag, Monat und Jahr aus Zeitdauer und End-, bezw. Anfangspunkt derselben; d) Aufgaben mit großen und unbequemen Nennern der gemeinen Brüche, insbesondere das Gleichnamigmachen und Zusammenzählen mehrerer gemeiner Brüche, deren Hauptnenner eine größere Zahl und nicht ohne weiters erkennbar ist; e) der größte Teil der Aufgaben aus der einfachen Regeldetri und die ganze zusammengesetzte Regeldetri; f) aus der Zinsrechnung alle Aufgaben zur Berechnung zur Zeit, ein großer Teil der Aufgaben zur Berechnung des Zinsfußes, fast alle Aufgaben zur Berechnung der zinstragenden Geldsumme; g) die Mischungs- und Terminrechnung. (Sieh Steuer!) Ist eine Vereinfachung des Rechenunterrichtes geboten? Naturkunde. In der Sache selbst begründet und zugleich psychologisch ist es, Botanik, Zoologie, Mineralogie (insbesondere als Bodenkunde) etwa nach Seyferts Art zur Naturkunde und Physik, Chemie, technische Mineralogie, Technologie und Gesundheitslehre zur Arbeitskunde zu vereinigen. Aus der großen Zahl der Naturdinge sind nur solche Pflanzen und Tiere, die für ein gewisses Lebensgebiet eigentümlich sind, auszusuchen, dann derartige, die allgemeine Wahrheiten deutlich erkennen lassen, und endlich solche, die fürs Haus- und Gewerbeleben Bedeutung haben. Die Naturlehre darf nicht mit den allgemeinen Eigenschaften aller Körper beginnen, die Erklärung der Begriffe Kohäsion, Adhäsion, Kraft, Bewegung, Reibung, Aggregatzustände usw. folgen lassen und so einen naturwidrigen Weg einschlagen, der mit aller Psychologie in Widerspruch steht. Sie unterscheide unter dem Begriffe der Kulturarbeit Gruppen, wie Ernährung, Kleidung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Witterungserscheinungen, Großbetrieb, Verkehr. In der Naturgeschichte bestimmen die Naturentwicklung im Laufe des Jahres und das Zusammenleben die Anordnung der Lebewesen. Biologische Betrachtungsweise, Beobach- Zu entfernen sind aus dem Lehrpläne alle tungen, Exkursionen, Schulgarten. Gesundheits- diejenigen Tiere und Pflanzen, die in den Unter- lehre, Nahrungsmittellehre, Wohnung und Kleidung, Beleuchtung usw. rieht bloß aufgenommen waren, um Vertreter für systematische Abhandlungen zu haben, ausführliche Charakterstücke und Definitionen von Gattungen, Familien, Ordnungen usw. Einteilungen, die nicht durch das Bedürfnis nach Übersichtlichkeit gefordert werden. Geschichte. Die Jugend ist nicht nur für Kriegshelden, son- Beschränkung der politischen Geschichte, be- dern vor allem für Helden des Friedens, der Men- sonders der Kriegsgeschichte. Weniger Zahlen, schenliebe und der Pflicht zu begeistern. Die Hei- Das Wesen der Geschichte besteht nicht in einer niats- und Stammesgeschichte ist organisch in die Menge von Zahlen, sondern im Erkennen des Reichsgeschichte einzugliedern. Die Bedeutung Kausalnexus. Reine Namen ohne Inhalt, vaterländischer Gedenktage ist in den nahegelegenen Geschichtsstunden zu erschließen. Verwertung von Quellen. Gesetzes- und Verfassungskunde. Volkswirtschaftslehre. (Fortsetzung folgt.) Zur 7. Krage. Inwieweit kann das Helferwcsen im Abteilungsunterrichte Geltung haben? 30. Urteil. Oberlehrer Leop. Grabner in Zöbing (Niederösterreich). Da ich ein großer Gegner des Repetierens bin, habe ich mich mit dieser Frage befaßt und folgende Einrichtung getroffen: Ich treffe ein Kind, daß das Dividieren nicht kann, obwohl der Stoff gründlich behandelt wurde. Nun frage ich die Kinder: Wer will freiwillig die Aufgabe übernehmen, diesem Kinde außer der Schulzeit zu helfen? In der Regel meldet sich jemand. Die Übung wird solange fortgesetzt, bis das Kind die Division beherrscht. Das verstehe ich unter Helferwesen. Nicht zu verkennen ist, daß dabei wichtige soziale Tugenden, die Gefälligkeit und Selbstlosigkeit geübt werden. Die Übung wird eine Viertelstunde vor oder nach der Schule gemacht. Die Erfolge sind gut; Nachteile kann ich nicht konstatieren. Zur 9. Krage. (Hausaufgaben in der Landschule oder nicht?) 26. Urteil. „Zu wenig und zuviel, ist aller Narren Ziel!“ sagt ein Sprichwort. Mir kommt vor, in diese Fehler fallen sowohl diejenigen Lehrer, die ihr Glück und ihren Erfolg nur in den Hausaufgaben erblicken und darum die Schüler jeden Schultag mit einer Arbeit beladen, als auch jene, welche gar keine Hausaufgaben dulden. Die goldene Mittelstraße ist auch hier der beste Weg. In Vorarlberg haben wir überall als Wochenferialtage Mittwoch und Samstag Nachmittag. Über den Mittwoch Nachmittag eine schriftliche Aufgabe zu geben, halte ich nicht für gut, denn die größeren Mädchen haben an diesem Nachmittage Handarbeitsschule und die größeren Knaben erhalten zu Hause gewiß Arbeit. Aber die Kleinen 1 Eine kleine Leseübung dürfte diesen wohl gegeben werden 1 Nun aber der Samstag Nachmittag und der Sonntag? Für diese anderthalb Tage pflege ich eine schriftliche Aufgabe zu geben, aber eine ganz geringe. Meistens gebe ich eine Sprachübung aus dem Lesebuch oder aber es ist auch ein kleiner Aufsatz ins Tageheft zu entwerfen. Die Hausaufgabe soll, ja darf nicht umfangreich sein; denn der Lehrer soll doch den Kindern ihre freie Zeit nicht gar zu sehr verkürzen. Damit die Kinder womöglich keine häusliche Hilfe beanspruchen, muß die Aufgabe in der Schule vorher durchgearbeitet werden, auch der zu entwerfende Aufsatz. Rechenaufgaben als Hausaufgabe zu geben, halte ich nicht für zweckmäßig, weil dabei meistens nicht die Arbeit der Schüler zutage tritt, sondern eben diejenige der Eltern oder der ältern Geschwister. Nach meinem Dafürhalten kann auch der Einklaßler nicht ganz von der schriftlichen Hausaufgabe abstehen, aber dieselbe soll eben nicht ein Lernen sein, sondern lediglich eine Übung des Gelernten. Jedenfalls wird sich in der Einklassigen das spärliche Auftreten schriftlicher Arbeiten schon daraus ergeben, daß dem Lehrer an derselben zur Korrektur nicht viel Zeit bleiben dürfte; aber auch die Hausarbeiten müssen sorgfältig korrigiert werden, wenn sie überhaupt nicht den ganzen Wert verlieren, ja sogar der Schule zum Schaden werden sollen. Schule und Haus sollen stetig miteinander im Einvernehmen sein. Es sind nun aber gerade die schriftlichen Hausarbeiten ein einfaches Bindeglied zwischen beiden und aus den schriftlichen Hausarbeiten holt der Lehrer manche Belehrung über die häuslichen Verhältnisse seiner Schüler, die zu kennen zur individuellen Erteilung des Unterrichtes und bei der Erziehung unerläßlich ist. Also meine Meinung ist: Mittelweg, goldener Weg! 21. Urteil. Schulleiter Leop. Mozelt in Mittendorf (Niederösterreich). So sehr ich die von den Gegnern der Hausaufgaben angeführten Gründe billige, so kann ich mich doch für den gänzlichen Entfall der Hausaufgaben nicht erwärmen. Außer den, für die Hausaufgaben, gebrachten Gründen möchte ich noch einen anführen und ich glaube, daß dieser Grund sehr wichtig ist. Jeder Lehrer und besonders der, der als Nebenbeschäftigung den Gemeindesekretärsdienst versieht, hat gewiß schon Schriftstücke in einem ekelerregenden Zustande in die Hände bekommen und nicht immer sind es die ärmsten Leute, die mit Schriftstücken im Punkte der Reinlichkeit nicht umzugehen verstehen. Hätten diese Leute in ihrer Jugend Hausaufgaben gemacht, so würden sie, bevor sie ein Schriftstück zur Unterfertigung auf den Tisch legen, denselben abwischen. Sie würden ihre Finger reinigen, bevor sie es anfasssn. Die Mutter wird nicht gleich auf jedes beliebige Papier, ohne es anzusehen, das Kaffeehäferl daraufstellen, das einen braunen Ring zurück läßt, und ein Schriftstück würde nicht den Beweis erbringen, daß es in der Wohnung unzählige Fliegen gibt. Die Schule hat die Kinder zur Reinlichkeit anzuhalten. Erhalten die Kinder nie eine Hausaufgabe, so haben sie in diesem Punkte keine Übung und lernen die nötige Sorgfalt nicht kennen, denn in der Schule gibt es keinen fetten Tisch; die Finger jedesmal zu reinigen, bevor sie das Heft angreifen, ist nicht nötig und es ist hier niemand, der auf das offene Heft das Sterzreindl stellt. Auch können die Kinder in der Schule das offene Heft nicht einen ganzen Tag liegen lassen, woran sie zu Hause niemand hindert, aber dann mit Erstaunen wahrnehmen, was die Fliegen angerichtet haben. Durch die Hausaufgaben werden somit nicht nur die Kinder zur Reinlichkeitsliebe angehalten, sondern durch die Schulkinder werden auch die Erwachsenen auf Vorsichtsmaßregeln aufmerksam, die sie vielleicht in ihrer Jugend nicht kennen gelernt haben, weil sie eben keine Hausaufgaben zu machen hatten. Ich bin also für die Hausaufgaben. Allerdings nicht für viele, etwa eine im Monat, und diese sei eine solche, daß das Schulkind sie ohne fremde Beihilfe machen kann. Zur 10. Krage. (Schulbeginn im Herbst oder im Frühlinge?) 12. Urleil. Oberlehrer Joh. Offenberger in Drosendorf (Niederösterreich). Wenn sich in Folge 49 dieser Blätter zwei Lehrer unbedingt für den Schulbeginn im Frühlinge aussprechen, so werden sie vielleicht gerade so viel recht haben, wie ich, wenn ich dem Herbstanfang das Wort rede. Und ich glaube, daß sich da mit einem Schlage eine Einigung gar nicht erzielen läßt. Doch soll nach meiner Meinung das zur Regel aufgestellt werden, wofür die wichtigsten und meisten Gründe sprechen, und das andere kann als Ausnahme bleiben. Ich weiß recht wohl, daß es mancherorts wirklich schlechte und beschwerliche Schulwege gibt und daß dabei die Schuljugend oft harte Strapazen zu ertragen hat; doch in Niederösterreich hat der Landesausschuß schon vor zehn bis fünfzehn Jahren jeden Ort und namentlich die Pfarr- und Schulorte mit mindestens einer Straße in Verbindung gesetzt und diese Straßen mit Bäumen (meist Obstbäumen) bepflanzt. Eine Erleichterung für die schulbesuchende Jugend, die im steten Wachsen begriffen ist. Beim Frühjahrsschulbeginne werden gewöhnlich nur die „Anfänger“ in Betracht gezogen, gewiß eine Einseitigkeit, denn sie bilden ja nur den achten Teil der Schulbesuchenden — und diese, heißt es, gehen beim Frühjahrsanfange der schönen, beim Herbstanfänge der schlechten Zeit entgegen — die ändern sieben Achtel nicht? Ich habe schon Schulanfang im Frühlinge und im Herbste gehabt und ziehe den letzteren vor und allmählich wird dieser in unserem ganzen Bezirke (Horn) eingeführt und überall sind es die Lehrer, die denselben anstreben. Gründe: 1. Die körperliche Entwicklung der Anfänger schreitet während der fünf Monate nicht so rasch vorwärts, daß sie den bald folgenden winterlichen Anstrengungen mehr gewachsen wären und bei schlechter, ungünstiger Witterung fehlen die größeren Schüler gerade so gut, wie die kleineren, wenigstens bis zum zehnten Lebensjahre, da spielt der Schulanfang im Frühjahre keine Rolle. 2. Das Lehrziel läßt sich bei einem ununterbrochenen Schuljahre sicherer und leichter erreichen. Wenn ein Mitarbeiter sagt, es stelle der Lehrer, der behauptet, daß die Schüler über die Ferien vieles vergessen, sich selbst ein Armutszeugnis aus, so muß ich mir und müssen sich alle Lehrer, auch der Aufsteller dieser Behauptung, die Ausstellung dieses Zeugnisses gefallen lassen, selbst bei der bestangewendeten Methode und planmäßig betriebenen Einübung. Hat man nicht selbst schon vieles vergessen, was man wußte und konnte? 3. Die Wiederholung nach der Ferienunterbrechung ist notwendig und verlangt drei bis vier Wochen Zeit, um weiter lückenlos und ungestört bauen zu können. 4. Beim Herbstanfänge haben wir nur die durch schlechte Witterung sporadisch vorkommende Unterbrechung des Unterrichtes und dies nur bei den „Eingeschulten“. Nicht alle Winter sind gleich hart. 5. Alle höheren Schulen, von der Bürgerschule angefangen, haben gemeinsamen Herbstschuljahrsbeginn und schließen mit Beginn der Ferien. Auch die Volksschule soll zu dieser Zeit ein abgerundetes Wissen vermittelt haben, was beim Übertritt in Mittelschulen besonders von Belang ist. 6. Bei aller Fürsorge für die Kinder darf man auch das wichtigste Glied der Schule, den Lehrer, nicht vergessen. Alles das, was ihm sein Amt erleichtert, ist zu berücksichtigen! Und ich bin zur Überzeugung gelangt, daß der Herbstanfang meine Arbeit bedeutend erleichtert und mich sicherer zum Ziele führt. 7. Auf die Schulbesuchserleichtcrungen, die einen Krebsschaden in unserem Schulwesen bilden, sollen wir nicht Rücksicht nehmen; sie werden hoffentlich — und vielleicht bald — verschwinden. Wo es die Verhältnisse gestatten, und das wird größtenteils der Fall sein, ist der Schulbeginn im Herbste vorzuziehen. 13. Urteil. Schulleiter Schöffmann in Rubland. Im Jahre 1899 ordnete der k. k. Landesschulrat in Kärnten für alle Schulen des Landes den Schulbeginn im Herbste an. Es stellte sich aber bald heraus, daß sich die Schulen im Gebirge mit jenen der Städte und des flachen Landes nicht über einen Leisten schlagen lassen. Viele Ortsschulräte und Schulleitungen baten sofort um Wiedereinführung des Schulbeginnes zu Ostern, andere versuchten es ein oder mehrere Jahre lang, sich in die neue Ordnung zu fügen. Aber nicht allen Zuwartenden gelang dies. Immer noch und immer wieder sieht sich der k. k. Landesschulrat veranlaßt, Gesuchen um die Schüleraufnahme zu Ostern zu willfahren. Diese Erscheinung muß also offenbar ihre guten Gründe haben. Diese gute Absicht der hohen Schulbehörde kann nicht verkannt werden; doch die Gleichzeitigkeit auf Kosten der Zweckmäßigkeit hat sich eben nicht bewährt. Von den Gründen für die Schüleraufnahme zu Ostern führe ich folgende an: Vor allem kommt hiebei wohl der Beginn der schönen Jahreszeit in Betracht. Im Gebirge ist der Schulweg doch offenbar im Sommer ein weitaus besserer als im Winter. Wie kann denn auch ein kaum meterhohes Menschlein einen stundenweiten Weg durch einen oft ein halbes Meter hohen Schnee machen? Und gar, wenn dieses Menschlein zufällig ein Mädchen ist. Versäumnisse über Versäumnisse sind die Folge. Ein regelmäßiger Schulbesuch ist aber im ersten Schuljahre — ganz besonders aber im ersten Halbjahre desselben — unbedingt erforderlich. Versäumnisse in dieser Zeit sind meiner Erfahrung nach am folgenschwersten und jeder Tag läßt eine Lücke, eine weit fühlbarere, als es bei vorgeschrittenen Kindern der Fall ist. In der Einklassigen machen — bei Schulanfang im Herbste — außer den Kleinsten auch noch die Größten, die Sommerbefreiten, die Klasse unsicher. Zu den, sagen mir halt, drei Abteilungen zwei neue dazu, macht zusammen ein — Chaos. Wenn sich die Sommerbefreiten auch an die dritte Abteilung anschließen lassen, lassen müssen, so nehmen sie doch ein gutes Stück von Zeit und Kraft des Lehrers in Anspruch, die dieser jetzt, gerade jetzt, voll und ganz den Kleinen sollte widmen können. Gilt es ja doch, diese erst unterrichtsfähig zu machen und sie baldmöglichst dahin zu bringen, daß sie nutzbringend still beschäftigt werden können. Bevor sie aber soweit sind, ist es am besten, sie während des Unterrichtes der übrigen Abteilungen auf den Spielplatz zu schicken, weil sie sonst nur den Unterricht stören. Dies muß übrigens ja nach der zweiten Unterrichtsstunde am Vormittag und nach der dritten Halbstunde am Nachmittag, sobald die erste Abteilung unterrichtsfrei ist, auch geschehen. Die meisten dieser Kinder warten auf die Großen, um mit ihnen gemeinsam den Heimweg anzutreten, und vertreiben sich indes die Zeit mit geschreivollem Spiel (nichts für ungut!) auf eine für sie recht angenehme Weise. Abgesehen davon, daß die Kleinen am Anfänge jede geistige Sammlung der übrigen Abteilungen zu vereiteln imstande sind, welcher Lehrer bringt es leicht übers Herz, dieselben ihrer goldenen Freiheit zu berauben! Und doch muß dies bei Schulbeginn zu Allerheiligen geschehen, denn diese Zeit ist wie die folgende am wenigsten dazu angetan, ein fröhliches Treiben im Freien auf-kommen zu lassen. Wie ganz anders verhält es sich diesbezüglich im Frühjahr, wo die Natur erwacht und mit ihr auch der Mensch, besonders das empfängliche Kindesherz! Allenfalls wiederkehrende Winterstürme sind von kurzer Dauer, die vergeblichen Anstrengungen des eisigen Tyranns, das Feld zu behaupten, werden verlacht, immer wird es besser und schöner und ein ununterbrochener Schulbesuch der Kleinen ist sicher. Bis zum Herbste sind sie körperlich so weit gediehen und an den Schulweg gewöhnt, daß sie auch die Beschwerden eines Gebirgswinters leicht überstehen, zumal sie ja auch um ein halbes Jahr älter sind als jene Kinder, die mit Allerheiligen schulpflichtig werden. Und ein halbes Jahr in diesem Alter will viel besagen. Weiters sind sie bis zur Wiederkehr der leidigen Sommerbefreiten auch geistig so weit gefördert, daß sie mit Nutzen viel Stillbeschäftigung ertragen können (bei schlechtem Wetter mehr als ihnen zukommt, ertragen müssen) und dabei dem Unterrichte "der übrigen Abteilungen keine Hemmnisse mehr in den Weg legen. Darum in den Gebirgs-schulen: Schulbeginn im Frühjahre (za de Oastern, sagen die Kleinen)! Zur 11. Krage. (Soll die Schiefertafel aus der Schule verbannt werden oder nicht?) 8. Urteil. Oberlehrer Anton Topitz in St. Nikola a. d. D. bei Grein (Oberösterreich.) (Aus einer Inspektionskonferenz an einer zweiklassigen Volksschule.) Bezirksschulinspektor: „Es fällt mir in dieser Schule auf, daß die Schiefertafel ap Stelle der Übungshefte auch in den höheren Schuljahren ausschließlich verwendet wird. Sie haben jedenfalls hiefür Ihre guten Gründe?“ Oberlehrer: „Zunächst handelt es sich allerdings um eine Einführung, die wir aus der alten Schulära stillschweigend herübergenommen haben, an der wir nicht rütteln wollen, um unter der Bevölkerung keine Entrüstung hervorzurufen.“ B.: „Die Insassen Ihrer Gemeinde werden aber, wenn ihre Wege sie in die größeren Nachbargemeinden oder gar in die Hauptstadt führen, schon manche Einrichtung der guten alten Zeit verschwinden gesehen haben. Ich erinnere Sie nur an das Beleuchtungswesen und die jetzigen Transportmittel. Auch in Ihrem Orte ist manches nicht beim alten geblieben. Wir finden hier moderne Wasserleitungsanlagen, durchwegs Schneide- und Dreschmaschinen neuerer Konstruktion und in den Küchen und Wohnräumen gewiß auch manches früher unbekannte Gerät. Demnach kann der von Ihnen angegebene Grund des alten Herkommens nicht für die Beibehaltung der Schiefertafel durch das ganze Schülerleben bestimmend sein.“ Ob.: „Es sprechen allerdings noch andere Gründe für die Benützung dieses Schreibgerätes. Die Schiefertafel ist sehr billig und dabei Jahre hindurch verwendbar.“ Lehrer: „Wenn der Besitzer Glück hat! Meine brave Anfängerin K. hatte nach dem ersten Halbjahre Ihres Schulbesuches bereits die dritte Tafel im Gebrauche. Und wie die alten „unzerbrechlichen“ Schiefertafeln erst aussehen! Oft ganz verkratzt, so daß man die Schrift kaum wahrnimmt, da die Kurzbuchstaben in einer tiefen Rinne grau in grau liegen.“ B.: „Das Billige ist eben selten gut. Übrigens sind auch die Hefte nicht teuer. Wenn mit ihnen hausgehalten wird, so kommen die Schüler der Mittelstufe jährlich mit fünfzehn, die der Oberstufe mit zwanzig Übungsheften ä 4 h aus. Und schließlich dürfen verkratzte, mit Rillen versehene oder zersprungene Schiefertafeln nicht mehr geduldet werden.“ Ob.: „Einen Vorteil der Schiefertafel sehe ich auch darin, daß durch sie der Verbrauch an Tinte eingeschränkt und hiedurch viel Kleckserei verhütet wird.“ L.: „Und besonders bei den Anfängern, die man selbst in der Übungsschule oft nur mit Mühe zur Reinlichkeit erzieht.“ B.: „Es muß zugestanden werden, daß dem Lehrer an Schulen mit großer Schülerzahl und mit Abteilungsunterricht nicht die nötige Zeit zur Verfügung steht, um in den beiden ersten Schuljahren den Gebrauch von Feder und Tinte sorgsam überwachen zu können. Bei den häuslichen Schreibübungen können die Kleinen nicht immer gehörig beaufsichtigt werden, was bei dem Gebrauch der Schiefertafel auch nicht nötig ist.“ Ob.: „Die Anfänger können erfahrungsgemäß auch leichter den Griffel als die Feder handhaben.“ B.: „Tafelfeindliche Lehrer lassen anfangs oft mittels Bleistift in Hefte schreiben, was aber den Nachteil hat, daß sich die Buchstaben gleich durch mehrere Seiten hindurchdrücken. Ich halte wohl den Gebrauch der Schiefertafel im ersten Schuljahre bei niederorganisierten Schulen, wie diese es ist, auch im zweiten Schuljahre für zweckentsprechend, eine richtige Beschaffenheit der Tafel in Bezug auf Qualität, Liniament und Größe sowie einen genügend langen, gespitzten Griffel vorausgesetzt.“ L.: „Durch die Verlegung des Schreibens mit Tinte in die höheren Schuljahre wird dem Elementarlehrer viel Mühe und Zeitaufwand erspart, welche sonst die Kontrolle der richtigen Federhaltung und des Tintenverbrauches beansprucht.“ B.: „Das unausbleibliche Griffelspitzen oder gar das Tafellinieren raubt dem Lehrer ebenfalls Zeit und die Federführung wird den Kindern damit nicht leichter gemacht, wenn erst viel später damit begonnen wird. Die Übelstände des Heftebeklecksens ergeben sich nur zum Beginne des Schreibens mit Feder und Tinte. Je weiter hinauf die Schiefertafel verwendet wird, desto mehr zeigen sich die Nachteile der längeren Verwendung. Fachmänner tadeln insbesondere die dadurch entstehende Schwere der Hand beim Schreiben und Zeichnen.“ Ob.: „Nach einer in einem Fachblatte wiedergegebenen Ansicht eines Kollegen sei es kein allzugroßer Nachteil, wenn auch die Haar- und Schattenstriche mit dem Griffel auf der Tafel nicht so genau bezeichnet werden können; denn es werde das eigentliche Schönschreiben doch erst auf der Mittel- und Oberstufe zur genüge geübt.“ B.: „Die wöchentlichen zwei Halbstunden des Schönschreibunterrichtes reichen wohl zur Erlernung der Schriftformen, aber nicht zur Aneignung einer gefälligen Handschrift aus, wobei, da wir ja für das Leben lehren, doch nur Feder und Tinte in Betracht kommen können.“ Ob.: „Derselbe Kollege führt auch als Grund zur Beibehaltung der Schiefertafel auf der Unterstufe den an, daß das Kind den falsch geschriebenen Buchstaben leicht weglöschen und mithin so lange üben könne, bis es die richtige Schriftform innehat.“ B.: „Dieser Vorteil kann der Schiefertafel gewiß nicht abgesprochen werden, wenngleich auch in dieser Hinsicht wieder auf einen weiteren Nachteil hingewiesen werden muß: Da auf der Schiefertafel alle Fehler mühelos ausgelöscht und verbessert werden können, hält es das Kind für unnötig, über die Richtigkeit des Niederzuschreibenden erst reiflich nachzudenken, und wird daher unwillkürlich zur Leichtfertigkeit erzogen. Wie sehr die Kinder an das sofortige Auslöschen von Fehlern gewöhnt sind, sieht man daran, daß sie sogar in den Heften Fehler mit dem Finger wegwischen. Noch andere methodische Gebrechen stellen sich dem ausgedehnteren Gebrauch der Schiefertafel entgegen: Da nach Schluß einer Unterrichtsstunde die gemachten Aufgaben ausgelöscht werden müssen, um den neuen Tafelseiten der nächsten Unterrichtsstunde Platz zu machen, wird auch der Lehrer leicht versucht, von den schriftlichen Übungen wenig Notiz zu nehmen. Sind die Tafeln nicht groß genug (große gehen oft gar nicht in die Schultasche), so können viele Kinder ihre Aufgaben wegen Mangels an Schreibfläche nicht fertig schreiben und müssen den die andere Abteilung direkt unterrichtenden Lehrer durch Aufzeigen der unvollendeten Aufgabe stören. Der Lehrer sieht nun entweder dieselbe flüchtig durch oder er ordnet die Benützung der anderen unlinierten Tafelseite an. Ziemlich ausgeschlossen ist auch die Möglichkeit, Verbesserungen einer Aufgabe am nächsten Schultage oder gar erst einige Tage später vornehmen zu lassen. Was tun Sie, Herr Lehrer, z. B., wenn Sie in der Stillstunde am Dienstag mit der Korrektur einer Stillaufgabe nicht fertig wurden, in der Stillstunde am Freitag? — Welche Übelständel Schränken Sie, meine Herren, daher den Gebrauch der Schiefertafel möglichst ein! Für die schriftlichen Übungen im Gedankenausdrucke vom dritten Schuljahre an ist die sofortige Einführung von Schreibheften unerläßlich. Vom nächsten Schuljahre an sei dieses klappernde Gerät in die ersten zwei Schuljahre verwiesen. Fände sich dort ein Lehrer, der mit Rücksicht auf die vielleicht noch nicht zu große Schülerzahl den Mut und das Können in sich fühlt, gleich mit dem Schreiben auf dem Papiere zu beginnen, — er wird auf meine volle Unterstützung rechnen können.“ 9. Urteil. Schulleiter Franz Krumlacher in Kärnt.-Laßnitz. Zur 11. Frage gehen meine Ansichten als Schulleiter an einer einklassigen Schule mit 30 Schülern und dem Vorteile, daß sämtliche Schüler ihre Schulrequisiten von der Schulgemeinde erhalten, wobei mir die Anschaffung überlassen ist, dahin, daß die erste Abteilung die Schiefertafel, die zweite und dritte Abteilung aber die Theke verwende. — Durch die Beseitigung der Schiefertafel in der zweiten und dritten Abteilung erziele ich folgendes: 1. Der Lärm, der durch das Herausnehmen und Hineingeben der Tafel sowie durch das lästige Griffelspitzen entstand, bleibt jetzt weg. — 2. Die Schüler der zweiten und dritten Abteilung bekommen eine fließende und gefällige Schrift. Die krampfhafte Fingerhaltung vieler Schüler, wie sie vorkam, ist nicht mehr zu finden. — 3. Auch beim Zeichnen macht sich die leichte Haltung des Bleistiftes bemerkbar. Spracbunricbtigkeiten der Scbuispracbe. 23.) Alle Leute und die ganzen Leute. — „Die ganzen Leute sind bei dem Feste gewesen." — „„Ich glaube es Ihnen, denn die halben Leute können leider nicht zum Feste gekommen sein."" — In diesem Zwiegespräche zeigt sich der alltägliche Fehler, der aus dem Volke in die Schule schleicht und oft gar schwer zu bekämpfen ist. Nur der Spott kann helfen. Wenn man jedesmal in der angegebenen Art ironisch auf die armen „halben" Leute hinweist, die ohne Beine einhergehen sollen, so wird man die sinnlose Redeweise im Laufe der Zeit beseitigen. Alle Schüler sind heute anwesend. Die ganze Klasse wird schreiben. — Vergl. Zahl und Volumen! — Ilür das Leljreryeim im Süden. a) Mitteilungen. 14.) Eine Wortragsordnung für KaiferfeHe verschiedenster Art wird in den „Blättern" veröffentlicht werden, sobald das Kaiserbüchlein „Sechzig Jahre ans dem Kaiserthrone" erschienen ist. Also Geduld! Vor dem Schnlschlnsse ist an die festliche Begehung des Jubiläums ohnedies nicht zu denken. 15.) Hi,re originelle Spende. Vom Rechtsanwälte Dr. Josef Angel in Wagstadt, Schlesien, lief folgende Nachricht ein: „Durch die k. k. Postsparkasse gehen Ihnen heute von mir 100 K zu. Es ist dies eine von R. Sch. in S. in einer Ehrenbeleidigungssache erlegte Geldbuße, die über Anregung des Lehrers Herrn Heinrich Walenta in Seitendorf bei Fulnek dem Südheime gewidmet wurde." — Dem siegreichen Amtsbruder unfern herzlichen Dank für die Zuwendung, den Lesern die originelle Idee zur Nachahmung 1 Wenn es überall so gelänge, könnte inan fast die Einladung gutheißen: „Bitte, beleidigen Sie mich zu Gunsten des Südheimes!" 16.) Hin Südl-eim für Alilitärpcrsoiicn. Am 31. März brachte die „Neue Freie Presse" folgende Drahtnachricht: „Lussinpiccolo, 30. März. Anläßlich der morgen stattfindenden feierlichen Grundsteinlegung des Militärkurhauses vom Weißen Kreuz traf heute Korpskommandant v. Potiorek mit seinem Stabe und die Torpedoflottille hier ein. Für morgen früh wird die Reserveeskadre mit Hafenadmiral v. Ripper aus Pola sowie Statthalter Prinz Hohenlohe aus Triest erwartet." — Ob die Zeitungen von der Gründung unseres Hauses ähnliche Nachrichten bringen werden? 17.) Zur Nachahmung. Die Grazer „Tagespost" meldet: „Der Judenburger Lehrerverein veranstaltet Sonntag den 17. Mai nachmittags hier zu Gunsten des zu errichtenden Lehrer-Südheimes ein Konzert unter dem Protektorate des Bezirkshauptmannes Dr. Rudolf Grafen von Meran. Bekannte Kunstkräfte, der hiesige und der Fohnsdorfer Damenchor, ein Lehrerquartett und der Judenburger Sängerverein wirken aus Gefälligkeit mit. Die Leitung der Chöre liegt in den Händen des Vereinsobmannes Ocherbauer und unseres Chormeisters A. Schnopl." Das Protektorat — eine gute Idee! Es sichert den klingenden Erfolg im voraus. — b) Beiträge. 50.) Von dem Fräulein Hildegard Rieger in Trifail-Vode (Steiermark), weil es sich nicht verlohnte, im letzten Ausweise den Namen zu drucken....................................................K 10 — 51.) Von dem Herrn Lehrer Heinrich Walenta in Seitendorf bei Fulnek als Zuwendung von einer gewouncnen Klage . . . „ 100— 52.) Von dem Herrn Schulleiter Fr. Salzner in Ruhenmoos (Oberösterreich) „ 1"— 53.) Von der Hverleyrerssrau Elise Schüler in Bruck a. d. A. . . „ 2-— 54.) Von dem Herrn Oberlehrer A. Kofler in Unter-Aspang (unnötige Marke)................................................................. —10 56.) Von dem Obergailtaler Lehrervereine statt einer Kranzspende für den verstorbenen Kollegen Kokail. (Eingesendet von dem Fräulein P. Machnö in Reif ach)........................................... 17 — 56.) Von dem Herrn Lehrer W. Mayer in Polling, Oberösterreich, als Erträgnisanteil von einem Schülerkonzerte............................ 12 — 57.) Von dem Herrn Schulleiter Jos. Sikora in Steinabrunn, Niederösterreich ................................................................... 2 — 58.) Von dem Herrn Hans Kutsch era, P. Eggenburg, Nieberöftermch (Die schuldige Gründerkrone)............................................. 1-— 59.) Von dem Herrn Anton Bayer, P. Rannersdorf bei Wien . . „ —'90 60.) Von dem Herrn Ferd. Schierer, Oberlehrer in Waldkirchen, P. Dobersberg, Niederösterreich (Gründerkrone und Spende) . „ 2'— 61.) Von dem Herrn Heinrich Köck, Oberlehrer in Stoitzendorf, P. Eggenburg (Gründerkrone)............................................„ l-— 62.) Von dem Fräulein Josefine Köck, Lehrerin in Stoitzendorf, P. Eggenburg (Gründerkrone)................................................. 1 — 63.) Von dem Fräulein Marie Köck, Lehrerin in Stoitzendorf, P. Eggenburg (Gründerkrone)........................................................... 1-— 64.) Von dem Herrn I. Neugebaner, Oberlehrer in Pottenhofen, Niederösterreich (Gründerkrone)............................................... 1 — 65.) Von dem Herrn Josef Jekl, Schulleiter in Abtei, Kärnten . „ 1'— 66.) Von dem Herrn Fachlehrer I. Pindur in Jägerndorf (überflüssige Marken)..................................................... . „ —20 K 153-20 Endsumme in Folge 51 . . . . . „ 2572 34 Bisher in den „Blättern" verzeichnet K 2725 54 1 Alle hier verzeichneten Beträge werden auch in der Deutsch.-östcrr. Lehrcrzeitung veröffentlicht. Kleine Mitteilungen. 100.) Kincl,, ins AoMr Dieser Ruf scheint in Rumänien Parole zu sein, denn das Bnkarester Amtsblatt veröffentlicht das Gesetz, „betreffend die Versorgung der ländlichen Volksschulen mit für den praktischen landwirtschaftlichen Unterricht notwendigen Kulturflächen. Eine jede Schule wird ein Gebiet bis zu 3Va Hektar erhalten, das von Schülern der untersten Klassen nach Vorschrift des Ministers unter der Leitung des Lehrers bebaut werden soll, dem der Ertrag hievon zugute fallen wird." 101.) Aber das jiefcn von Kandschriften sprach unlängst im Tannwalder Lchrervereine Herr Schulleiter Franz Schier. Das war einmal ein zeitgemäßes Thenm! Wie oft kommt es vor, daß der Vater dem dreizehnjährigen Jungen ein Aktenstück mit dem Aufträge übergibt, es vorzulesen. Der Bub' versucht es; doch es geht nicht, denn derlei hat er nicht gelernt und wird es vielleicht auch nicht lernen. Wie denkt nach solchem Fiasko der Bauer über die Schule? 102.) Endlich einer! In der Budgetausschußsitzung am 27. März beantragte der Abgeordnete Wladimir R. v. Kozlowski-Bolesta die Errichtung pädagogischer Lehrkanzeln an den Universitäten. Also einen» galizischen Großgrundbesitzer mußte es Vorbehalten bleiben, auf ein Ziel zu verweisen, das die fortschrittliche Lehrerschaft seit langem anstrebt imb nicht ans dem Auge verlieren darf. 103.) Der Stock in den Schulen. Darüber berichtet die „Österreichische Volkszeitung": „Seit 1870 ist in den öffentlichen Schulen von Newyork die Rute abgeschafft. Seither wurden in Fristen von drei bis fünf Jahren immer wieder Versuche gemacht, die körperliche Züchtigung wieder einzuführen, aber stets vergeblich. Der letzte dahinzielende Antrag ist diesertage vom Schulrat niedergestimint worden. Allerdings war die Mehrheit sehr knapp — das Stimmenverhältnis war nämlich 21 zu 17 — und auch diese wurde erzielt, nachdem der oberste Schulbeamte, Schulsuperintendent Maxwell, sich entschieden gegen den Stock ausgesprochen hatte. Airgesichts der Tatsache, daß auch die dem Backel günstig gefilmten Schulratsmitglieder ihn nur bei „unverbesserlichen" Kindern angewandt wissen wollten, widmete er den Hauptteil seiner Rede dem Bemühen nachzuweisen, daß Kinder nur dann „unverbesserlich" seien, wenn ihre Körperpflege nicht rationell sei oder sie an einem geistigen Defekt litten. In beiden Fällen seien Schlüge nicht am Platze. Er, seine Kollegen, die Bezirkssuperintendenten und die Oberlehrer müßten sich entschieden gegen die „Wiedereinführung dieses Überrestes pädagogischer Barbarei" erklären. Nachdem dann der Antrag verworfen worden war, beschloß die Behörde, besondere Schulen für angeblich „unverbesserliche" Kinder zu schaffen. Diese sollten auch in ihrem Leben außerhalb der Schule schärfer überwacht werden als andere Kinder und ihren Unterricht wird die Elite der städtischen Lehrerschaft wahrnehmen. 104.) Sem Heflnnungstüchtigen ins Stammbuch. Nicht auf die Schwalbe, die des Frühlings Botschaft bringt Und nur von ewiger Erneuung Lieder singt, Freu' ich sosehr mich als auf einen Freudesgruß, Der das mir bringt, was ich zum Leben haben muß: Daß Zeitemvechsel geht, fest die Gesinnung steht, Ist, was mein Herz mit mehr als Frühlingshauch durchweht. Rückert. Briefkasten. Krk. K. It. in M. (Steiermark): Für das hübsche Lesestück — „Dank und Anerkennung". Wenn alle so fleißig wären wie Sie, so hätten wir bald ein „echtes" Landschullesebuch. — <$>6f. A. A. in M.-A. (Aicdcröflerreich): Die Antwort finden Sie in der 15. Mitteilung des Abschnittes „Für das Lehrerheim im Süden". Die Marke flog in den Sammelfonds. — Ins chail'tat herzliche Grüße und innigen Dank finden freundlichen Empfang und die reichliche pädagogische Spende! — Kern» Schulleiter Iiichard Stiflen in Matschig (Kärnten): Ein vortrefflicher Gedanke! Sie lassen ,nach der Natur' in jedem Monate das zeichnen, was zeitgemäß ist, und versehen es mit einem Verslein a la Busch. Aus der reichen Sammlung habe ich folgende drei Blätter auf den Tisch gelegt, um sie den Lesern der „Blätter" zu schildern: a) Das Sacktuch: Ein Quadrat; von oben nach unten rechts und links je drei blaue Linien; von rechts nach links oben und unten je drei Horizontale; in einer Ecke das Monogramm: Das Sacktuch ist fertig. Darunter das Sprüchlein: „Frühlingslüfte, kalt und feucht, bringen einen Schnupfen leicht." — b) Drei Ostereier, eines blau, eines gelb, eines rot (mit gewöhnlichen Farbstiften ausgeführt) mit den Begleitworten: „Das Eierfärben freut uns sehr, das Eierzeichnen ist nicht schwer." — c) Die Erdbeere mit der Buschiade: „Erdbeeren lachen uns auf Waldeswegen und auf diesem Bild entgegen." — Wenn Sie als Einklaßler so Prächtiges bieten, wieviel mehr könnten die Kollegen in der Stadtschule erreichen! — Schll. I. H. ln W. (Schlesien): Ihr Kaiscrgeschichtlcin merbcit Sie in der Kaiserfestschrift iviederfinden. Schönen Dank für die Zusendung! Kann niemand aus Galizien einen Beitrag liefern? — Lehrer W. W. in W (Micdcrösterreich): 1.) Senden Sie Ihr ausgearbeitetes Thema nur getrost ein; wenn ich über Land reise, will ich es in die Tasche stecken und durchsehen. — 2.) Hinsichtlich der Rückwirkung der Mittelschul-Enquete auf die Reifeprüfung an Lehrerbildungsanstalten ist bereits etwas unternommen worden; für die Einflußnahme auf die Bürgerschullehrerprüfung werde ich Sorge tragen. — Lehrer K. W. in K. (Währen): Für Ihre Südheimtat würde ich Ihnen einen Südheimkuß auf die Stirne drücken, wenn Sie da wären. Haben Sie eine Frau oder ein Bräutchen, so lassen Sie sich die Vergeltung in meinem Namen applizieren! — Hvk. Zt. in Z. (Kärnten); Die „Zeittafel" ist ja nicht für den Lehrer, sondern für den Schüler bestimmt. Es soll für den Unterricht ein Belebungsmoment geboten werden. Wenn Sic Jkart d. G. als Wüterich hinstellcn und von allen ändern nur die schlechten Seiten hervorkehren, so bleibt ja schließlich niemand mehr übrig, an dem sich die Jugend begeistern könnte. — Krußkarten kamen aus: Linz-Margarethen, Marburg, Villach, Obermösel, Streitberg (Fränk. Schweiz), Batzdorf, Krieglach, Wies (Lehrervereinsversammluug), Klagenfurt (Koschat und Krobath), Straß im Attergau. Mit Dank und Gcgcngruß quittiert. — Mezirlisschukinspelitor2. D. in tz». (Bukowina): Der Bürgerschullehrerkurs in Laibach, betreffend die erste Fachgruppe, findet in der Zeit von Anfang Oktober 1908 bis Ende Juni 1909 statt. Einreichungstermin bei der Direktion der k. k. Lehrerbildungsanstalt in Laibach bis 31. Juli d. I. — „Wißbegierig 24“: .Interessant' ist die analytisch-synthetische Schreiblesemethode zweifellos; aber eben deshalb ist sie nicht festnictend. Jni Lesen der Elementarklasse handelt es sich zunächst um einen gutfunktionierenden Mechanismus; was davon ab lenkt, bedeutet einen Nachteil. Denkt man nun gar an die Landschule, die für die breiten Erörterungen wenig Zeit erübrigt, so wird man wohl die einfache, natürliche Lesemethode wählen. — Schlkt. K. M. in W. (Tirol): Auf der Hinreise werde ich wohl nicht durch Tirol kommen, auf der Rückreise möglicherweise, denn ich will von Thüringen an den Bodensee. — Nachkehrer A. St. in Wien: Teure Bücher sind sich selbst die größten Feinde. Wir müssen bestrebt sein, den Kollegen auch das Beste billig zu bieten. Also drängen Sie auf einen niedern Satz; sonst wird auch die wärmste Empfehlung nichts nützen. — Mürgerschnkdircktor M. Wohaupt in Wöhm.-Leipa: In Villach erfuhr ich, daß „Die lustigen Weiber von Windsor" sogar eine fünfte Aufführung erlebt haben. Ist auch für das „Südheim" etwas abgefallen? Nur dann komme ich als Gratulant. — Lehrer H. A. in S. (Währen): Zum Studium der Logik leistet Schülers „Denklehre" (Beurteilungsbogen !) treffliche Dienste. — Art. Ah. L. in D. (Kärnten): Hauptlehrer wird man ohne die akademische Punze schwer, noch schwerer Hauptlehrerin. Stecken Sie sich ein näheres Ziel! Die erste Fachgruppe ist immer die dankbarste gewesen. — Lehrer It. K. in H. öci W. (Mederösterrcich): Sie fragen, ob auch junge Lehrer mitarbeiten dürfen. Ich habe wiederholt darauf verwiesen, daß uns die Mitarbeit von dieser Seite sehr willkommen ist, weil sie den Eifer zeigt, den wir bei der Jnngmaunschaft entfachen wollen. Ist etwas au den Artikeln gar zu jung, so werde ich es noch vor dem Drucke klären. — Wach Triest und Woka: Der Herr Kollege Heinrich Bittner in Sedlitz bei Brüx fragt, wo man auf billige Weise abgestandene, aber unbeschädigte Meertiere zur Einreihung in eine Lehrmittelsammlung erhalten könnte. — JUt der Neichsgrelye von Schule zu Schule. (Hinc Schukrcise durch Kärnten, Tirol, Aorarkverg, die Schweiz, Baden, Württemberg, die Kohenzolkern- lande und Bayern.) 4. Eine Culpe und eine Teuerlilie. Zwischen beiden stand unser „Röslein im Reif". Die Tulpe glühte, als ich in den Hausflur trat, in vollster Pracht. Wie in einer gewitterschwülen Nacht die Sternlein hinter den Wolken verstohlen hervorgncken, so zwinkerten zwei kluge Äuglein hinter den vorgeschobenen Backen. Das vollste Gegenteil zu dein Fräulein in der dritten gemischten Klasse. — Anders war die Feuerlilie. Sie schoß keck in die Höhe und warf ihre kohlschwarzen Haare über das scharfe, auf dunkeln Grund gelegte Rot des Antlitzes. Wie Blitze leuchteten die Augen hervor und es hätte mein Herz beinahe zu schmelzen begonnen, würde nicht die ernste Botschaft es geschützt haben. — Ich hielt zunächst bei der Tulpe Einkehr. Es war Diktatstunde. Die Lehrerin sprach vor, die Schüler schrieben, die Schüler der dritten b-Klasse. Ich saß neben einem Mädchen und schrieb getreulich alles mit, wie meine Nachbarin es vermerkte. Das sah dann so aus: Der Plinde Mann. Ein Plinder Mann hielt sich einen Hund. Den Band er an eine Schnur, und knüpfte sih um seine Hand so ging das Tier vor dm Plinden her. Vor Fremden blieb der Hund stehen und winnselte. Jeder schenckte dem Plinden edwas. Da starb der Plinde. Der Hund legte sich auf desen Grab und ging nicht vord. Bald bevrcide im der Dot fon seinen schmerz. Der Erfolg war gering; ich ging daher den Ursachen nach. Zunächst war das Diktat in keiner Weise vorbereitet worden. Die Lehrerin hatte es sich zusainmengcstellt, ohne zil erwägen, ob die Schüler die darin verwendeten Wortformen kennen oder nicht. Es war eben im Stundenpläne Diktatstunde und da mußte „irgendetwas" als Stoff herangezogen werden. Irgendetwas! Gibt nicht das Lesebuch Material in Fülle an die Hand? Die Lehrerin meinte: „Das kennen die Schüler bereits und ich weiß dann nicht, was sie im Diktaudo leisten." O, diese Notenmanie! Tatsächlich sah die Theke auch darnach aus. Nichts als rote Striche, Notenvermerke und Zurechtweisungen, wie man sie in den Pensenheften der Lateinschüler findet. Ein „Fräulein Professor" war demnach unsere glühende Tnlpe, ein Fräulein, dem die Fehler förmlich zur Freude gereichten, weil sie soviel rote Tinte verschlangen und den Abstand zwischen Lehrerin und Schülerin zeigten. Zwei wichtige Grundsätze gingen dabei verloren: 1.) Man soll alles daransetzen, Fehler zu vermeiden. 2.) Der Diktatstoff werde aus dem Lescbuche entnommen. — Das fehlerhaft geschriebene Wort wirkt bei öfterer Wiederkehr oft sogar auf den korrigierenden Lehrer verwirrend; um wieviel mehr muß es für das Kind, in dessen Geisteskammer die Formen noch unklar dnrcheinanderschwirren, von Schaden sein! Unser Streben darf nicht darauf gerichtet sei», mit dem Zerrbilde das Rechte zu treffen, sondern es muß unentwegt nur der tadellosen Gestaltung des Wortes zusteuern. Das einmal durch den Setzkasten geschaffene Bild wird wiederholt angesehen, wird zerlegt, wieder znsammcn-gestellt, geschrieben, geschrieben — aber immer in derselben Art, mit denselben Teilen, auf daß es im Geiste immer klarer erscheine, mit seinen Linien immer mehr hervortrete und zu jeder Zeit als Gesichts-, Gehörs- und Muskelvvrstellung reproduziert werde. Übung. Übung! so lautet die Losung im Rechtschreibnnterrichte der Unter- und Mittelstufe. Solch .läppisches Geschäft' mochte der Tnlpcnprofessorin nicht behagen. Hätte sie täglich in der schriftlichen Wiedergabe nur fünf neue Wvrtformen erworben und sic am Ende der Woche in einein Diktate zusammengefaßt, es wäre im Laufe des Jahres ein hübsches Sümmchen zusammenge-kommen, wogegen zurzeit nur Fehler sich häuften, nutzlose Korrekturen, nutzloses Klassifizieren und Rumoren die Zeit ausfüllten. Das Mittelschnl-Spielen in der Volksschule hat noch immer den Erfolg untergraben, sowie das Hvchschul-Spielen die Mittelschule nicht zu positivem Wissen kommen läßt. —Das Fräulein in der dritten b-Klasse wußte auch nicht das Lesebuch auszuschöpfen. Denken wir an unser holdes Röslein im Reif! In seiner Klasse wurde das Lesestück „Die köstlichsten Gewürze" aufgearbeiret. Setzen wir den Fall, die Tulpe wäre parallel gegangen. Wäre es da nicht am Platze gewesen, den Inhalt des Lesestückes in ein Diktat zu gießen, d. H., die Schüler zum allmählichen Aufbaue anzuleiten und die erworbenen Sätze schreiben zu lassen? Alte und neue Bekannte wären aus dem Gedächtnisse auf die Papierfläche herniedergestiegen; man hätte sie noch einmal gründlich gemustert und besonders die durch das Lesestück gebrachten Ankömmlinge genau kontrolliert, ob sie mit dem richtigen Paß über die Grenze ziehen. Im Rechtschreibnnterrichte heißt es mit Eifer sammeln und nicht nach gebratenen Vögeln schießen. In der zweiten Stunde war Rechnen. Die Kollegin war ihrem Prinzipe auch in diesem Gegenstände treu, d. H., es wurde — im dritten Schuljahre — bereits mit Dezimalen gerechnet; an Fehlern war nicht Mangel, ging es doch mit dem Einmaleins nicht, mit dem Zuzählen nicht und auch nicht mit der Operationstechnik. Das schien unser Fräulein Professor nicht zu beirren, denn klappte es nicht, so kam Hilfe; Hauptsache war das erledigte Quantum, das geniale Vorwärtsstürmen im Stoffe, das Gelehrte in der ganzen Methode. Dafür saß aber auch ein Zwicker auf der Nase, dafür sprach die Lehrerin von höheren Prüfungen, von Karriere und Chancen. Arme Klasse, der eine Lehrkraft beschieden ist, die sich zu Höherem berufen fühlt und darob das Niedere mißachtet! Ich schwenkte in die Klasse der Feuerlilie ein. Echt italienisches Blut, feuriger Unterricht, würziger Duft in der Klasse! La prima classe! Es war Rechnen, Rechnen in der „Reihe". Wie freute ich mich als Anhänger der Ncihenmethodiker darüber! Doch das Vergnügen schlug bald um, denn unsere Interpretin fiel aus dein System: sie segelte mit den Kleinen in alle vier Grundrechnungsarten und ward also mit einemmale Mocnik-Grube u. Co. Das ist ein großer Mangel unserer Lehrerbildung, daß man die jungen Amtsgenossen nur mit Handgriffen ausstattet und sie nicht in die Tiefen der Systeme geleitet. Sie ahmen dies und jenes nach, ohne den ganzen Ausbau zu kennen, und vermengen daher die heterogensten Begriffe. Solcherart entbehrt der Unterricht einer festen Logik, der Einheitlichkeit und eines überaus wichtigen Momentes: der Überzeugung. Wenn der Lehrer nicht weiß, warum er gerade so vorgehen muß, so ist die Methode nur Form und der Erfolg ist Schein. Durch und durch muß ich die Sache kennen, bis ins Innerste muß ich von der unterrichrlichen Gestaltung überzeugt sein: dann kann ich aus der tiefsten Seele heraus arbeiten und in die tiefste Seele hinein die Samenkörnlein des Wissens legen. Würde unsere Methode einfacher sein, dafür aber streng systematisch, begründet und wohlgeordnet, so könnten wir alle Rücksichten auf die formale Schulung beiseite lassen, denn dann wirkte der Unterricht als solcher bildend, wie uns während der Berufsbildung das methodische Vorgehen des Übungsschullehrers und des Professors mehr Gewinn brachte als all die Theorie in den Büchern und Skripten. — Das gute Fräulein in der ersten Klasse war redlich bemüht, modern zu sein, kannte jedoch nicht die Fundierung und hüpfte daher von einer Fährte zur ändern. Konnte man darüber böse sein? Dem Fräulein nicht, sondern höchstens jenen, die eine goldene Frucht bieten wollten, aber nur eine vergoldete brachten. Ein ganzer Mann war der Oberlehrer. Ich habe ihn zwar nur in der Gesangsstunde beobachtet; doch es genügte, den Praktiker zu erkennen. Mit einfachen Mitteln verstand er es, Wort und Ton zu vereinen und aus dem Ganzen eine Melodie zu meißeln. Man rüstete zu einem Liederspiel. Selige Erinnerung, da ich die Alpenkinder um mich hatte und Tag um Tag an dem Abt'schen „Dornröschen" feilte! Zweimal mußten wir vor die Rampe. Welch Hochgefühl für den neunzehnjährigen Unterlehrer, aus den jungen Kehlen die Hellen Engelstimmen zu locken und die Geldstücke für die Suppenanstalt klingen zu hören! „Schier 100 ff. hatten wir uns damals ersungen; Herr Oberlehrer, ich wünsche Ihnen den gleichen Erfolg. In späten Tagen wird manche Künstlerin der Dorfbühne nach der Weise singen, die Sie ihr jetzt ins Herz gelegt, und des hohen Tages gedenken, da sie hoch über der lauschenden Welt stand, an dem Kelch des Ruhmes nippte; mit der seligen Erinnerung wird auch Ihr Bild heranschweben, das Bild des sangesfreudigen Lehrers. Sehen Sie, so setzt sich der Lehrer der Landschule einen Denkstein im Herzen des Volkes, der Bronze und Marmor überdauert." 6etmi»(,tber ,mb verantwortlich« Schriftleiter: Rudolf lt. Peer,. - Druck non Io,es Pavllce, In Bottschee AE" In zweiter Auflage neu erschienen: -MU Das Zeichnen nachderNatur inderLandschule. Verfasser: Der Herausgeber der „Blätter“. — Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach. — Preis: 1 K 50 h. Porto 10 h. Inhalt: Vorbemerkung. — Vorrede zur zweiten Auflage. — I. Einleitung (Allgemeine Betrachtungen über den gegenwärtigen Stand der Neuerung). — II. Eine grundlegende Lehrprobe (Das Lineal). — a) Die praktische Durchführung derselben. — b) Begründende und erklärende Betrachtungen: 1. Sammeln von Teilvorstellungen eines Vorstellungskreises 2. Konzentration auf einen Teil des Vorstellungskreises. 3. Wiedererweckung und Musterung der Vorstellungen. 4. Entstehung des Gegenstandes. 5. Eigentliches Zeichnen. 6. Die Verbesserung durch den Lehrer. 7. Die Gruppierung. 8. Phantasiezeichnen. 9. Farbentreffübung. 10. Schattengebung. 11. Anschauungsperspektive. 12. Die Selbstverbesserung. 13. Das Gedächtniszeichnen. — c) Allgemeiner Unterrichtsplan. — d) Die grundlegende Lehrprobe mit Bezug auf die Landschule. 1. Anknüpfung und Besprechung. 2. Die Zeichenversuche. 3. Eigentliches Zeichnen. 4. Worauf soll gezeichnet werden? 5. Was liefert jede Abteilung ab? 6. Die Vorbereitung auf den Unterricht (Plan). — 111. Der Lehrplan. (Gegliedert nach Jahreszeiten und Unterrichtsganzen). — IV. Lehrstoffverteilung für Stadtschulen. — V. 10 Lehrproben. 1. Efeublätter (Anschluß an die Naturgeschichte). 2. Die Flasche (Anschluß an das Rechnen). 3. Wappen (Anschluß an die Geschichte). 4. Der Briefumschlag (Anschluß an die Geschäftsaufsätze). 5. Das Barometer (Anschluß an die Naturlehre). 6. Eine Bergform (Anschluß an die Heimatkunde). 7. Die Wegtafel (Anschluß an einen Lernausflug). 8. Die Buchstabenverschlingung (Für Mädchenschulen.) (Anschluß an das Leser,). 9. Die Leiter (Anschluß an das Turnen). 10. Die Orgel (Anschluß an das Singen). — Schlußbemerkung. — Anhang. (Beurteilung von Zeichenwerken und Requisiten.) Lehre sparen! (Ein sozialpädagogisches Unterrichtsbeispiel.) — Verfasser: Der Herausgeber der „Blätter“. — Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach. — Preis 40 h, 3 h Porto. a) Einleitung. (Schilderung der sozialen Zustände in den untern Klassen der Bevölkerung.) — b) Entwicklung des Sparkassewesens in zehn Bildern. — c) Darstellung der Lektion durch eine Skizze. — d) Erklärungen zu dem Stundenbilde. — c) Ein Überblick über die Bedeutung desselben. Talaufwärts von Schule zu Schule. Eine lustige und lehrreiche Schulwanderung von Rud.E.Peerz in Laibach. Inhalt: 1. Ränzel und Stock. 2. Im Land, wo die Zitronen blüh’n. 3. Durch Fels und Klüfte. 4. Über Matten und Fluren. 5. Im Waldesrauschen. 6. Ein Blümchen auf dem Wiesenplan. 7. Im Lande der Lust und fröhlichen Lieder. 8. Bei der Fee im Sonnenglanz. 9. Auf den Trümmern einer begrabenen Welt. 10. In der Musterschule. 11. Über die Runse des Wildbachs. 12. Einsam im Hag. 13. Seitab, in ein Ziergärtlein. 14. Im Morgensonnenschein — bergauf. 15. Durch das Felsentor. 16. Heiter im heitern Kreise. 17. In der traulichen Laube. 18. Bei einem Wundermann. 19. Ein kranker Amtsbruder. 20. Stille Betrachtung. 21. Sonntagsmorgen im Alpdorfe. 22. Unter dem Volke der Senner. 23. Lieben oder leben ? 24. Der am See und jener auf der Höh’. 25. Gerettet. 26. Gold und Silber. Schutz einem alten österreichischen Industriezweige! p. T. Seit längerer Zeit schon ist es das äußerste Bestreben der ausländischen Konkurrenz, unser Fabrikat durch ganz gering qualitative Falsifikate zu verdrängen. Bei dein Umstande nun, daß der Schüler hiedurch insofern«: bedeutend benachteiligt erscheint, als derselbe solche minderwertige Ware nicht billiger erhält, sondern denselben Preis fiir diese, wie für unser tadelloses bestes Fabrikat bezahlen rau'?, so ergibt sich die Notwendigkeit, darauf zu achten, daß die im Gebrauch stehende» Bleistifte auch genau unsere Firma-Aufschrift: & C. Hardtmuth" tragen. wenn wir uns gegen den erwähnten Mißbrauch die gütige Unterstützung der P. CL Lehrerschaft erbitten, so involviert dieselbe gleichzeitig einen Appell zum Schutze dieses alten österreichischen Industriezweiges. Hochachtungsvoll Gegründet J790. Sc E treffenden Landesbehörden. [□1fgfBl51fgJBl5irBJal51fgJal51f^/al51Efal51Efal51IB1 Das Beste gegen Rheumatismus ist: SAMOL Normaltuben.......................K L50 Große Tuben, sehr lange reichen K 2 50 Zu haben in allen Apotheken. -£t St Glänzende Atteste von vielen Ärzten liegen den Tuben bei. 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Erscheint jeden Samstag und kostet für das Jahr 8 K, für das Halbjahr 4 K, für das Vierteljahr 2 K. Man verlange eine Nummer zur Ansicht. Bestellungen sind an die Verwaltung (J. Ölkrug) Reichenberg zu richten. Lehrmittel - Handlung Paul Solors Nachfolger Reichenberg, Böhmen empfiehlt sich zur prompten Lieferung aller Arten Lehrmittel aus allen Unterrichtszweigen in zweckmäßiger, solider Ausführung zu billigsten Preisen. Kataloge zu Diensten. Was sollen unsere Knaven und Mädchen lesen? a-UKthe -4- Jahrgang t907, ist die anerkannt beste und am meisten gelesene __________________________________ Jugendzeitschrift (Oesterreichs, heransgegeben vom Deutschen kandes- lehrervereine in Böhmen, geleitet vom Burgerschuldirektor F. Rudolf. Monatlich erscheint cm Heft, 26 bis 30 Seiten stark, mit einem Farbenbilde und zahlreichen Schwarzbildern. Preis des Jahrg. 4 K so h. probenummern umsonst. In prachteinbanddecken gebundene Jahrgänge koste» 6 K so h. Itiaendsehat? 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Den Einkauf von Nähmaschinen für Hausbedarf und für Schulen« Bei Bestellung von Mustern für Dauienlileider ist anzuführen, ob der Stoff glatt oder gemustert, hell oder dunkel fein soll, ob ein praktisches oder elegantes Modekleid gewünscht wird. Lei lvaschstoffen teile man mit, ob sie für Kleider oder Blusen gebraucht werden, ob lvollmonsselin, Battist, Altlas-Sati», Sephir, lvasthkörper oder nur lvaschkotton gewünscht wird. Lei allen Bestellungen empfiehlt es sich auch, den aus den Mustersendungen z» entnehmenden preis anzugeben. Die freie Zusendung der Postpakete ist bei diesen preisen nicht möglich, dagegen trägt die lv.-A. die Auslagen für Mustersendungen und Rechnungsstempel. Man wende sich mit Karte an die lüirt-schaftsabteilung des D. £. £. v. in Reichenberg 1 Wo gute Musik gepMegtwird.daif eine Haus-Org?! nic^ Fehlen. HerrlicherüQiltQn prächliqe ftusstaihmg, V.78iA.an. tu £_ Ol CO •MlieFerant.