Vie .Marburger Zeiwna" erscheint jeden Son»tt,g, Mittwoch und Kreitat^. Preise — sür Marburg: ganzjährig K fl., halbjährig 3 fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr: für Zustellung ins Haus monatlich 10 kr. — mit Postverseudung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Oarmondzeile wird bei einmaliger llinschaltnnß mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 2V kr. berechnet, wozu für jedesmalige tSinschaltnng 3l»kr. Juserateii-Stempelgeblihr kommen. Zur Geschichte des Tages. Die Sitzungen des Abgeordnetenhauses sollen noch im Verlauf dieses Monats — tvahrscheinlich am 23 ^ beginnen und die Lildui^ des erbländischen Ministeriums tritt.»vieder in den Vordetgrund. Einige Blätter tvollen wiffen, daß die Verhandlungen mit Gistra wegen seines Eintrittes in das Ministerium wieder aufgenommen worden »nd wäre xr zum Miniftkr dcS Jnneri» bcstimmt. Die Präsident' schafl würde dem gürsten Karl Auerspcrg übertragen; ferner wäre Dr. Berger zum Juftizminister ausersehen. Dr. Herbst würde mit der höchsten Ausgabe, das Konkordat zu bewältigen, betraut und also Unterrichts-minister werden. Bon den Finanzen verlautet nichts. Die Sache ist keinesfalls schon reif, aber so weit gcvichen, daß Freiherr v. Beuft beim Kaiser die Ermächtigung eingeholt hat. um zur Bildung eines neuen Ministeriums zu schreiten. Die demokratische „Zutnnft" ist mit dein Ergebniß der Wahlen für den norddeutschen Reichstag, von denen sie allerdings das Schlimmste prophezeit hatte, „ganz leidlich" zufrieden. In den großen Städten habe, meinl sie. zum mindesten die Zerfahrenheit innerhalb der ernsthaft liberalen Partei keine Fortschritte gemacht, der Katholieismus habe am Rheine seine alten liberalen Traditionen geachtet und habe sich nicht zu konsessionellen Spaltungen im Interesse der Reak-tion mißbrauchen laffen; die nationalen HeKereten in de» deutsch polnischell Grenzstrichen beginnen, wenn auch langjam. einer Bcrständigung auf dem gesunden und hoffentlich auch über die Wahlen hinaus fruchtbaren Boden gemeinsamer politischer Bestrebungen zu weichen, der konservatttie „Gedanke" endlich habe sich in seiner ganzen Dürftigkeit in der Haufen - Kandidatur der Landräthe enthüllt. Ss sind das sehr bescheidene Ergebnisse in einem Lande, in welchem vor einigen Iahren noch die Kortschrittspartei auf einen gewissen Wahlsieg rechnen konnte. Daß ein Blatt wie das Orßan Iakoby's solche kleine Erfolge heute mit Befriedigung hervorhebt, zeigt wohin im deutschen Norden die Bismarck'sche Methode, die sramösische BeeinAuffung deS allgemeinen Stimmrechtes „in unser geliebtes Deutsch zu übertragen", bereits geführt. Mlln erzählt über die Maßregeln, welche gegen die Fortschrittspartei zur Anwendung kamen, ganz unglaubliche Dinge. Am Rheine klagt man über die geringe Betheiligung der Wähler, die noch weit spärlicher gewesen sei, als im Februar. Einige im Kardinal «Kollegium nicht zur französischen Partei gehörende Mitglieder legen, wie man aus Rom berichtet, der Salzburger Reise des Kaisers Napoleon unter Anderem einen Grund unter, welcher Napoleon plötzlich als ein reuigeS Christenkind erscheinen läßt. Cr hatte demnach den TewiffenSbissen über die bisherige stille und offene Verfolgung Oesterreich» nicht länger widerstehen können und fich deßhalb zum Frieden entschlossen. Andere geistliche Herren hingegen glauben schärfer zu sehen, welche die Zusammenkunst in Salzburg fir nichts Anderes, als die erste Masche eines neuen groben Netzes halten, die österreichische Regierung nach allen Seiten hin und so sest zu umgarnen, daß ihr jedwede freie Bewegung künftig unmöglich «verde. Der Papst soll in BezÜ^uf Oejittrcich gesagt haben: „Wehe dem. der in dem Sturme, der die Ceden^hvie die Eichen schüttelt, entwurzelt und splittert, die Stimme deS Herrn nicht vernimmt!" Der Aufstand in Spanien ist zwar noch nicht unter« drückt, doch läßt sich das Mißlingen kaum noch bezweifeln. Die Schuld an diesem AttSgange wird einstimmig auf den General Prim gewälzt, der nicht lM rechten Augenblicke hervorgetreten und dem Ausstaude die einheitliche Leitung gegeben. Königin Jjabella hat wieder eine Galgenfrist gewonnen, aber nur eine sehr kurze «nd ihre Regierung beeilt sich, dieselbe zu benüßen. Die Blutarlieit beginnt und die „neukatholische" Partei, Ivel che sur die Wiedereinführung der Inquisition thätig ist, kann fich. da noch die Scheiterhausen nicht brennen, einstweilen an den Erschießungen ^er Empörer vergnügen. Die Hinrichtungen werden aber nur aus esundheitSrücksichten — vorgenommen, weil die Gefängnisse von Barcelona. Sari^gossa. Taragona und andern Orten zu überfüllt sind. Eine l!eöens-Verslcherung. Nu» den Papieren eines Berliner Advokaten. (6. Fortsetzung.) Er tvurde verhaftet und sofort dem Untersuchungsrichter vor« geführt. „Sie sind dringend verdächtig." begann der Untersuchungsrichter das Verhör, „verschiedene werthvolle Gegenstände bei Nachtzeit unl» ver-mittelst Einbruchs aus der Wohnung des KriegsrathS von P. entwendet zn haben l" Der Schrecken, tvelcher den Angeschuldigt»« bei der ersten Vorhaltung durch den Polizeibeamten ergriffen hatte, war nichts im Bergleiche zu dem Entsetzen, das ihn jetzt bc« Nennung des Namens deS Berstor« denen packte. Er starrte den Richter einen Augenblick mit tveit aufgerissenen Augen an. wechselte «in paar Mal die Farbe, und ries mit ungeberdiger Heftig-feit, fast schreiend: „Ich kenne keinen KriegSrath von P.. ich habe ihn it» meinem Le-be> nicht gesehen, wie kann mau mir solche Nichtstvürdigkeiten ins Ge-sich! sagen —" Der Untersuchungsrichter ließ ihn austoben. „Sie werden wohl thun - fuhr er dann folt. „Ilirer Sache nicht durch Heftigkeit zu schaden. Sie leugne» also, in der B.. . Straße Nr... gewesen zu sein?" Der Angeredete wußte augenscheinlich nicht. lvaS er sagen sollte ; er starrte den Richter mit offenem Munde au. und brach dann nach Art trotziger Kinder in unmäßiges Weinen uud Schluchze» auS. Er wisse von nichts, er habe auch nichts zu bekeuneu. «an möge ihm nur gleich den Kopf abschlagen, das wäre das Beste für ihn. denn das sehe er wohl, «an wolle ih« ans Lebe». Datei blieb er i« Wesentlichen. Ma» versuchte gütiges Zuredeu. ernste Bsrhaltnugeu. ma« ließ ih« eine Zeit lang Ruhe — aber es war nichts aus ih« heraus z« bekom«e«. War diese hartuäckige Verstocktheit die Folge eines »»bändigen Natirells, oder das Resnltat schlauer Ueber-legnng — es stand sest. ^aß »ie Laktif. fich ans gar keine Erörter»ngen einzulassen, allen Fragen ein konsequentes Leugnen oder verstocktes Schwei-gen entgegenzusetzen, dem Angeschuldigten für den Augenblick jedenfalls zu Statten kam. Einem dieser Verhöre ivar ich veranlaßt lvorden, von einem Neben-zimmer aus beizuwohnen, um sestzustellen, ob zwischen der Stimme des Angeklagten und der des jungen MatmcS am Gewitterabende eine Aehnlichkeit herauszufinden sei. Ich vermochte indessen darüber nichts Positives zu bekunden. Die in der Wohnung deS Angeklagten vorgenommene Haussuchung war ohne Resultat für die Untersuchung geblieben. Die Waschsrau er-klärte, daß der Angeklagte der Figur nach der ncimliche Mensch sein könne, denn sie in der Nacht vor dem Hause stehen gesehen. Weitere Indizien waren nicht zu ermitteln gewesen, und der StaatSanlvalt mußte fich, bei dem Mangel sonstiger BerdachtSgründe sür eine Mitwirkung bei dem Tode des KriegSrathS, darauf beschränken, die Anklage wegen schtveren Diebstahls gegen Ludwig *** zu erheben. Sonderbarer Weise verlangte der Angeklagte, durch mich vertheidigt zu »Verden, und ich nahm keinen Anstand, mit Genehmigung deS Gerichts, seinem Verlangen zu lvillsahren. Wahrscheinlich war er zu der Wahl durch den günstigen AnSgang der Untersuchung eineS Mitgesangenen Veranlaßt lvorden, dessen Vertheidigung ich gleichfalls geführt hatte. Ludwig lvar eben einundzwanzig Jahre alt getvorden. Er war von schmächtigem Kölperbau; seine an sich schon nicht blühende Ge-sichlSfarbe ivar durch die Kerkerhaft noch bleicher getvorden. Die fein geschnittenen Züge drS Gesichts trugen die Spuren slühzeitiger AuSschwei-fangen an sich, die Wangen waren eingefallen, die Augen blickten unstät aus tiefen, blaugeländerten Höhlen. Ich besuchte ihm im Gefauguiß. um ju ijören. waS er zu seiner Vertheidigung noch anzuführen gedenke. Er jchitn emen Augenblick zu schwanken, ob er mir mit offenem Berteanen entgegenkommen solle —, aber sein Mißtrauen fiegte nnd er blieb ver-schlosjcu getjtN msch, wie er eS im Laufe der ganze» Untersuchung gewesen war. — Ol) eS wahrschcinlich sei, daß er verurtheilt werde? — fragte er «tich. Ich «ußte eS ablehnen, darauf eine bestimmte Autwort z» geben. Dann fragte er nach der Höhe des Strafmaßes, welches bei Bejahung der Schuldfragc ge,M ihn zur Anwendung käme. Ich antwortete: Zuchthaus von zwei bis zehn Jahren. Er zuckte zusa«»e». sagte aber nichts. Darauf beschränkte sich die ganze Unterredung; ich tzatte nicht das Herz, itin mit weiteren Fragen zu bedränge», und Marburg. 7. Skpttmbcr. Die letzt? Sitzung der Bezirtsvertretung war von den Mitglirdern dtrsUben zahlreich besucht: die wenigen, die dringender Verhältnisse wcge« auSglblieben. hatten sich entschuldigt. wie'S recht und gebräuchlich ist ; denn wer ein Amt übernommen, muß mit der Würde auch die Bürde tragen und sollen nur die triftigsten Gründe Erleichterung gewähren. Auch Zuhörer »varen erschienen, jedoch nicht in großer Zahl. Wir betlagen diesen Man^l an Theilnahmc. Das eben ist der Segen der Oeffcntlichteit solcher Vertretungen, daß die Wähler fich persönlich über» zeugen, ob die Männer, die sie mit ihren» Vertrauen beehrt, desselben auch würdig. Je mehr Zuhörer, desto besser für die Geschäftsführung; lveil die Vertreter, von so vielen Zeugen beobachtet, dem Oegenstande der Verhandlung die gespannteste Aufmertsantteit widmen. Je mehr Zuhörer, desto besser für den Redner: das Bewußtsein, nicht blos vor Amtsgenossen zu sprechen, sondern auch vor strengen Beurtheilern aus allen Schichten deS Voltes, nöthigt ihn. die ganze Kraft aufzubieten, gibt der Seele den höchsten Schwung. Die Verlesung des Protokolls der vorigen Sitzung erforderte so ge-räume Zeit, daß wir uns gedrungen fühlen, eine Aenderung der Ge-schüstSorduung vorzuschlagen. Die Verlesung des Protokolls am Schlüsse der Sitzung ist vin zweckmäßiger: dikr Schriftführer muß dann so kurz als möglich sich fassen; er darf nur die Beschlüsse eintragen. Mehr ist auch nicht nothwendig. Das Protokoll wird ja für die Vertretung ge-schrieben; die Mitglieder wissen aber ohnedem, was der ein« oder der andere Redner beantragt. Wir müssen uns hüten vor dem gehler, den wir an der Schreiberwirthschaft des Staates so gerne tadeln — hüten vor jeder unnützen Weitläufigkeit. Die Beschlüsse allein sind das Wesent« lichf, das Entscheidende, und nur dies und weiter nichts muß durch die Schrift bleibend gemacht werden. Die jetzige Aorm des Protokolls und die Kundmachung desselben am Beginn der nächsten Sitzung bringt den Nachthlil, daß die Vertreter, die mit frischen Sinnen in die Versammlung gekommen, ermüdet werden durch das lange, eintönige Verlesen, und der Verhandlung selbst nicht mit so regem Geiste folgen, als ohne dasfelbe möglich wäre. Wird das Protokoll am Schlüsse der Sitzung verlefkn. so ist die ganze Verhandlung noch lebhast im GedSchtniß nnd Berichti-gungen werden leicht» r vorgenommen. In den schriftlichen Anträgen und in den Reden muß nach möglich-ster Reinheit der Sprache gestrevt werden. Es soll in einer Vtrsammlung kein einziges Mitglied fich befinde«, welches nicht jedes Wort deutlich verstanden. Gehen wir von diesem Grundsatze aus. so ist die Sprach-mengerei im Antrage des Bezirksausschusses, betreffend die Geschästs-ordnuna, zu rügen. Was sollen die Fremdwörter: .on dlov". die weder schön klingen, noch gemeinverständlich sind? Die Verhandlungssprache der Bezirtsvertretung ist die deutsche — und diese -> die reichste Sprache der Welt — soll bei der granzößschen betteln? Warum jagte der Be« zirksausschuß nicht: „in Bausch und Bogen?" — 3m gluß der Rede lassen sich die Worte nicht immer anf die Wage legen, obgleich bei gutem Willen und steter Aufmerksamkeit das Reinsprechen bald zur Gewohnheit wird — allein beim Niederschreiben eines Antrages oder Beschlnsses ist rnhigcs Prüfen und Erwähn nicht blos möglich, sondern geradezu Pfi«cht. Die Sprachmengerei von Seiten einer Behörde wirkt um so südlicher, als dieselbe Sprachverderbern zur Entschuldigung dient nnd nicht selten verließ ihn mit dem Versprechen, für ihn zu thun, was in meinen Kräf. ten llände. Mr. Pirrie »var bald nach der Verhaftung des Angeklagten durch dringende Briefe nach England gernfen worden. Er entschloß sich nur mit Widerstreben zur Rückreise, da er gern das Resultat der öffentlichen Verhandlnng abgewartet hätte. Vor seiner Abreise hatte er noch häufige jkonferenzen mit dem Staatsanwalt nnd dem Polizeibeamten. Der lag der öffentlichen und mündliche« Verhandluna war erschie« nen. Der Angeklagte hatte in den Kleidern auf der Anklagebank Platz genommen, in welchen er verhaftet worden war. Ein feines weißes Hemde Nach sonderbar gegen die grobe Jacke ab; das Haar war sorgfältig ge-scheitelt, die gefaßte Haltung des jungen Menschen mit de« seinen (Se-sichtszügen erschien beinahe vornehm, und machte einen günstigen Eindruck aus die Geschworenen. Die Anklage hatte eine ziemlich schwere Stellung. Es lag subjektiv gegen den Angeklagten nichts vor. als der Vefitz eines höchstwahrscheinlich entwendeten Geldstückes, seine Vermögenslofigkeit. die Wahrscheinlichkeit inner Anwesenheit am Orte nnd That und einige andere Indizien von nicht erheblicherem Belange, »vozu insbesondere das Ableugnen erwiesener Momente zu rechnen war. Das Geschwornengericht war gebildet «nd die Verhandlung «ah« ihren regelrichten Verlauf. Der Angeklagte bewahrte sei«e vollkommen ruhige Hallung. Als die vorgeladenen BeluftungsZe«ge> aufgerufen wurden, «m im AUgemn«e« anf ihre Ze«geupfiicht hi«gewiese« z« werden. bemerkte «la« das gehle« des Majors. Die veschei«igu«g über die erfolgte Vorladung befand fich ordnnngsmäßig bei den Akten. Es mußte Wnader nehmen, daß ei« a« ftre«ge Regelmäßigkeit gewöhnter Mann, ei« alter Militär. fei«e Dsiicht. als Zeuge vor Gericht z« erscheinen. so lässig sollte genommen haben, noch daz« in einer Sache, die seinen verstolbenen grennd betraf. Man stellte sofort Recherchen in seiner Wohnnng an. sand aber nnr eine« alte« Diener vor. «elcher erklärte, sei« Herr sei vor zwei Tage« »erreift, und zwar, wie derselbe a«^gebe«. auf läugere Zeit. Im La«fe der Verta«dl«ng gi«g vor der Polizei bel»örde die A«zeige ei», der Major hal»e vor etwa V Tage» «m eine« A»slD«dspaß — »ach grantreich «»d E«gla«d — «achges«cht »«d erhalte«. g«r alle Dieje«ige«, welche «üt dem bisberige« Gange der Unter- einen Redner untvillkürlich zwingt, den nämlichen, weil amtlichen oder gesetzlichen Ausdruck zu gebrauchen. Durch den Beschluß über die Landstreicher hat »die Ne^irksvertretung sich den vollsten Dank der Gemeinden und der Gr«ndbeftsser erworben. Der Rachfolge aller Bezilksvertretungen find wir so gewiß, als die Bettler und Landstreicher zu den ersten Plagen der Steiermark gehören. Die Erklärungen über die schleunigste Trennung der Schule von der Kirche und über die Errichtung einer steiermärkischen Lehrerschnle haben gezeigt, daß die Bezirtsvertretung. so wenig auch ihre Zusammensetzung und ihr Wirkungskreis der Bolkspartei genügen, doch vom Geiste der Zeit durchdrungen sein nnd Beschlüsse fassen kann, die einer Landes« oder Reichsversammlung Ehre machen. Was wir vor Monaten in einem Leitaufsatz über die Bedeutung der Bezirksvertretung geschrieben, das wiederholen wir heute: trotz aller Mängel des Gesetzes kann die Bezirksvertretung segensreich wirken — nnd da die Hauptstadt in keinem Bezirksverbande ist. so hat die Bezirksvertretung. welche in der zweiten Stadt des Landes tagt, die Aufgabe, ein Vorbild zu sein sür die übrigen. Vermischte Nachrichten. (Politische Hinrichtungen in Spanien.) Von 18S0 bis 1866 find in Spanien nicht weniger als 14,600 Personen tvegen politischer Vergehen erschossen worden. Man steht. Spanien ist noch dasselbe Land, wie vor dreihundert Jahren. Damals war es die Jnqui-fition. welche den Boden dieser unalücklichen Halbinsel mit Blut bedeckte, jetzt sind es die Kriegsberichte der frommen Könige. (Das elektrische Licht im Kriege.) Die Genietruppen in Ehatam, die in letzter Zeit vielfach mit nächtlichen Belagerungsarbeiten beschäftigt waren, stellten in den letzten Tagen Mehrsache Versnche mit elektrischem Lichte an. Bei Gelegenheit eines Batt^iebanes gegen einen belagerten geind brannte der letztere plötzlich ein starkes elektrisches Licht ab und beleuchtete die Stelle, wo die Belagerer am Schanzen waren, taghell. Alsbald wurde auch das geuer gegen die Belagerungsarbeiten eröffnet. So grell war die Wirkung des Lichtes auf die erleuchtete Stelle. 0aß man in der nächsten Nähe des hellen Kreifes nichts sehen konnte. Tags darauf wurde seitcns der Belagerer zu demselben Anshilfsmittel geschritten und die Stellnng der Belagerten ebenfalls erleuchtet. Im liebrigen Nti^tt man fich zn der Annahme, daß letzteres im Felde schon wegen der Bodenschwierigkeiten nicht immer möglich sein dürfte, wogeaen man mit dem Erfolge der Lichtwirkung ans dem belagerten Orte sehr wohl znsrieden ist. (Der Herzog von Reichstädt.) Bei der nnnmehr be vorstehenden Ueberführnng der Gebeine des Herzogs von Reichstadt nach Frankreich dürfte es nicht uninteressant sein, einen noch wenig bekannten Zug aus dem Leben desselben Mit^nthellen. Man verbarg dem Sohne Napoleons l. die ivnnderbare Geschichte seines Vaters. Seine Geschichtslehrer erzählten ihm nur von de« General Bonaparte, dem Stüreafried Europa s, der seinem Großvater arge Verlegenheiten bereitete. Aber der erwachende Knabengeist ahnte fast untvillkürlich Das. was ihm als Ge-heimniß vorenlhalten wurde. Eines Tages versammelten fich die Gesandten der Großmächte tn der Staatskanzlei am Ballplatz, am Krankenbette des allmächtigen Fürsten Metternich, nm das Schicksal Portugals zn entscheiden, das damals das Unglück hatte, herrenlos zu sein. Dle Diplo- suchung vertraut waren, lag in diesem Zwischenfall ein neues Geheimniß, welches das ohnehin so verworrene Räthsel noch unlösbarer zn machen drohte Diese plötzliche Abreise sah fast einer Flucht ähnlich, nnd doch deutete nicht das aller^ringste Anzeiche« daranf hin, daß der genge irgend einen pofitiven Anlaß gehabt haben könne, seine Vernehmnng zn schenen. Da der Major seine bereits abgegebene Aussage beeidet hatte, und es nngewiß schien, ob es überhanpt möglich sein wnrde, sein persönliches Erschtinen zu einem anderweit anzuberaumenden Termin zn betverkstelligen. so beschloß das Gericht, mit der Verhandlung fortzufahren. Der Angeklagte schien fichtlich erleichtert. Er neigte t1ch von seinem ettvas erhöhten Sitze über die schmale Valnftrade zn mir herunter, und fiüsterte mir in's Ohr: ^Es ist unmöglich, daß ich verurtheilt »verde es liegt zu wenig gegen mich vor und ich bin noch niemals bestrast." In diesem Sinne ließ er sich auf die AnNage aus. welche die bereits hervorgehobenen Momente »n dem Schlüsse znsammenfaßte. daß der Angeklagte in der Todesnalit sich Eingang in die Wohnnng des Kriegs-raths zn verschaffen gewußt und die vermißten Sachen entwendet habe. Er lengnete All»s. bis ans den Besitz des Thalers. den er seit Äahr nnd Tag sür den Fall der äußersten Roth aufbewahrt zu haben behanptete. Wer sollte es gla«ben —? Dieser nnscheinbare jnnge Mensch in der groben Arbeiterjacke drüekte sich mit einer Eleganz ans, welche allgemeine Verwunderung erregte. Noch mehr, es lag in seinem Tone etwas von so tranriger Refignation. daß man nnwillkürlich Interesse nnd Mitleid mit ihm sühlte. Er schien de« günstigen Eindrnck zn bemerken, de« er hervowebracht hatte, nnd sei» Wesen gewann an Znversicht. Das Zeugenverhör war im Wesentlichen nnr eine Rekapitnlatio« des Resnltates. welches die Bornntersnchnng ergebe« hatte. Am meiste« fiel die A«ssage des Polizelbeamte« i«'s Gewicht, welt^r de« A«getlagte« Verhastet hatte. Das heftige Erschrecke« desselbe«. die la«gG«da«er«de Gemüthsbeweg»»g mußte »oth»e«dig als der A»sdmck des Sch^dbe-»«ßtseins ged««tet werde«. Der A«geklagte erNärte. er habe bei der erste» barsche» A»rede des Beamte», der ihm ei»e« Diebstahl a«s de» Kopf z«gesagt. alles Nare Be»«ßtsei« verlöre«; ««d er ko«»te immerhi» hoffe«, für diese« ErNär»«gsar««d Gla«be« z« finde«. (Fortsetz««ß folgt.) maten gaben diesem «nglücklichea Lande einen König in der Person blutdürftiaen Wütherichs Don Miguel, und daS Land bewics sich den diplomatischen Perrücken däntbar, indem eS ihn so schnell »vie möglich fortjagte. Don Miguel erfuhr die ihn entzückende Votschaft der auf ihn gefallenen Königswahl an» dem Munde des englischen Gesandten. Cr war selig. Gr eilte in die Burg deS Kaisers, um diesem zu danken. Auf dem äußern Korridor in dtr Burg traf er den blondgelockten Knaben, dessen Bater Napoleon war. Der Aufall wollte, daß der Herzog vou Reichstadt sich allein befand: Gratuliren Sie mir", redete Miguel den Prinzen an. „mein Haupt schmückt eine Krone, ich bin König von Portugal." Der Herzog blickte den Prätendenten erstaunt an: „Ja ich bin König, armer Knabe. Du weißt nicht, wa» eS heißt König sein, ein BoNbeherr-scher der Macht, und doch war Dein Vater der König der Könige. Die Throne Eurovas lagen in seiner Hand, er zertrümmerte sie und baute sie »vteder anf. «m sie nach jeinen Launen zu verschenken, während Du sein Sohn---Er vollendete nicht, seine Worte hatten einen so tiefen Eindruck auf den jungen Herzog gemacht, daß er bewußtlos zv' sammenstürzte. Don Miguel mußte, als Kaiser Franz dies Gespräch erfuhr, Wien Verlaffen. (Kontrol u hren für Eisenbahn » Züge.) Auf der Berlin - Stettiner Eisenbahn sind Uhren zur Kontrolirung der Bewegung der Züge von Station zu Station eingeführt worden. D»efelben sind von Schäffer nnd Budenberg in Bukan bei Magdeburg konstruirt und bestehen aus einem in einem Kasten eingeschlossenen Uhrwerk, das ein in Stunden und Minuten eingetheiltes Papierblatt als Zifferblatt bewegt. Auf diesem Blatte macht ein mit einem kurzen Pendel zusammenhängender Stift strahlförmige kurze Striche, so lange der Zug kch bewegt und am Pendel rüttelt. Beim Stillstände des Wagens erscheint dagegen nur eine koneeu-trische Linie auf dem Papier, die sich über diejenige Minntentheilung ausliehnt. die dem Aufenthalte auf der Station entspricht. Man ist mit den Leistungen dieser Uhren zufrieden. (Zur Geschichte des Aberglaubens.) In den Orten Letschi^ Neslowitz und Umgebung treibt sich ein Weib herum, welches den Bauern, die nicht willig Tribut leisten, Haus und Hof verhext. Die moderne Hexe, welche ihre Künste mit wenigen Ausnahmen auf stets gleiche Weise ausführt, tritt in ein Bauernhaus und sucht vor Allem die Bäuerin aus. Dieser wird nun mitgetheilt, daß sie eine Auserwählte vor sich habe, welche im Stande ist. durch glheime Wissenschaft den Segen ihres Dauses zu vermehren oder dasselbe zu verfluchen, daß Menschen und Wtre zu Grund, gehm mitffen. Die Bäuerin muß nun mil der Zauberin in alle Theile des Hauses gehen. Im Hühnerstalle fängt gewöhnlich die Beschwörung an, welche in murmelnden Sprüchen und Herumdrehen auf beiden Außen besteht. Bei jeder Umdrehung muß ein iAi in den der Zauberin gehörigen Korb gelegt werden. So geht es in der Mehlkammer, im Kuhstalle, in der Backstube. Natürlich wird bei jeder Umdrehung der entfprechende Tribut geleistet. Nachdem die Zauberin fertig ist, wird der Bäuerin noch anfstetragen. bei Vermeidung von Unglück am nächsten Tage der daselbst erscheinenden grau (zusällig der Schwester der Zauberin) als ein gutes Werk ein Almosen, aber in „Silber" zu geben. Die Hexe versuchte ihr Glück auch im Eisenbahn. Stations-aebäude in Tetschij^. Der Stationschef, welcher die „Alte" mehrmals fortgeschickt und noch keine Ruhe hatte, versuchte es mit kräftigeren Mitteln und trieb sie mit dem Stocke hinaus. Dafür rächte sich dieselbe und — „verhexte", auf einem großen Steinhaufen stehend, das ganze Haus. — Der Statious.-.EHef soll den Landbewohnern den Ltock zur Abwendung der Zauberei empfohlen haben — wir aber empfehlen Auf kläruug. Schulbildung. Marburger Berichte. (Sitzung des Gemeindeausschusses vom ö. Septem-b e r.) Dtn Herren: Joseph Hrberl und gerdinond Staudinger wird die Ehebewilligung ertheilt. — Herr Mathias Wohlschlager wird in den Gemeindeverband ausgeuommen. — Die Herren: A. v. Kriehuber und Jakob Waidacher unterliegen mit ihrer Beschwerde gegen eine Verfügung des Stadtamtes in Bausachen. — Bon elf Unterstützungsgesucheu werden fünf abgewiesen. — Die Friedhofs Frage ruft eine längere Verhandlung hervor. Herr Wagner hält die Verlegung des Friedhofes für zweckmäßiger, als die Erweiterung desselben; er stellt jedoch keinen Antrag, nachdem der Bürgermeister Herr A. Tappeiner ih« die Aufklärung aegeben, daß die Gemeindevertretung vor vier Jahren bereits den Beschluß gefaßt, den Friedhof nur zu erweitern. Herr Ogriseg verlangt eine nochmalige Ab« stimmung über diese Fr^e. da seit dem erwähnten Beschlüsse doch schon eine geraume Zeit verflof^n; er bleibt aber in der Minderheit. Die Ab-theilung beantragt in Betreff der Erweiternng des Friedhofes, der Ge« «eindeausschuß wolle beschließen, daß die der Michaeler Stiftung gehö rigen. nebe« dem Friedhof östlich und nördlich gelegenen Grundtheile Nr. 14. lv, 16 und 17, im Flächenmaß vou 3 Z 1S43 Klf. von der Stadtgemeinde um den Betrag von 3000 st. angekauft und aus Ge» «eindemitteln bezahlt werden — daß der Grundtheil Nr. 14 zum Fried Hof verwendet und hievon anch ein entsprechender Antheil der evangeli-schen Gemeinde gegen Entschädignng überlassen werde — daß die übrigen Grundtheile sobald als möglich zu einem Park umgestaltet werden — Wr Herstellung des Friedhofes und zur Anlage des Parkes wäre ein Nnsschnß von ö Mitgliedern der Gemeindevertretnng zu wählen ^ das Stadtamt werde beanftragt, de« Abschluß des Vertrages einznleiten. die Bestimmungen sür eine geregelte Begräbnißordnnng ansznstellen und endlich die Gemeinden Kartschowin nnd Leitersberg znm Beitrag skr die Erweiternng des Friedhofes anfznsordern. Dieser Antrag wird znm Be-schlnß erhoben sammt dem Z»saß-Antrage des Freiherrn von Aast, daß im Falte einer Verlegung des Friedhofes der entsprechende Theil des verwendeten Ankanfsgeldes oder der detreffende Grnndtheil wieder in s jreie Eigenth»« der Gemeinde übergehe. 3« den Ansschnß für diese Angelegenheit werden die Herren: Stampfl. Wiefinger. Bankalari. Perko und Baron Rast gewählt. — Einstimmig ist die Versammlung in dem Beschlüsse, die Mädchenschule der Gemeinde versuchsweise um eine Klaffe zu erweitern und eine Arbeitsschule zu errichten. Die Lehrer der Mädchenschule erklären sich bereit, den Unterricht unentgeltlich zu ertheilen. bis der Ausschuß diese Frage endgiltig geordnet. Der Arbeitsschule soll eine Lehrerin vorstehen unb wird dieselbe einen JahreSgehalt von 300 fl. beziehen. Herr Stampfl glaubt, eine Lehrerin werde nicht genügen und der Ausschuß möge ihr eine AushilsSlebrerin beigeben. Der Herr Bürgermeister entgegnet im Namen der betreffenden Abtheilung, daß es sich ja nur um einen Versuch handle und eine zweite Lehrerin angestellt werde, sobald eS das Bedürfniß erfordere. Herr Stampfl beantragt ferner, den Lehrern für den Unterricht in der 5. Klaffe eine Vergütung zu bewilligen; der Herr Bürgermeister und Baron Rast finden aber, daß von einer Vergütung noch n»cht die Rede sein könne, da ja die Lehrer selbst daraus keinen Anspruch machen. — Herr Wagner srägt, wie es sich mit dem Drausteg verhalte; der Herr Bürgermeister erklärt, der Herr Inspektor Barthel habe ihm mitgetheilt, daß er den Plan nächstens vorlegen werde. Herr Badl stellt die Anfrage, was geschehen, um die Mauthsreiheit der Wirthschastsfuhren zu sichern ; worauf ihm bedeutet wird, er möge sich mit einer schriftlichen Eingabe an die Gemeindevertretung wenden. — Ein Stipendium für die Marburger Handelsschule im jährlichen Betrage von 100 fl. ist erledigt und wird beschloffen, dasselbe zur freien Bewerbung auszuschreiben. — Herr Wiesinger und fünf Genoffen, die Herren: Mohor. Baron Rast. OeltM, Ogriseg und Bankalari stellen folgenden Dringlich-keits'Antrag: „In der Tegetthoff-Straße ist der Kanal vor den Häuseru der Herren von Kriehuber, Göj» und Girstmayr iu einigen Tagen vol-lendet und die bereits genehmigte Regnlirung, beziehungsweise Abgrabung des Gehweges, sowie Bepflanzung der Allee wird noch im laufenden Jahre geschehen. Da mehrere Hausbefij^er der Tegetthoff-Straße gewünscht haben, die Baumpflanzung möge so weit, als es die Breite der Straße gestattet, in der Richtuim gegen den Bahnhof fortgefetzt werden, und weil der Kanal vom Gerichtsgebäude bis zum Gasthofe „zur Stadt Wien" sür die sich dort sammelnde Waffermenge einen zu geringen Querschnitt hat, wird beantragt; das Stadtamt möge angewiesen wer« den, mit den betheiligten Hausbefißern über die Beitragsleistung zu dieser Kanalherstellung und Anpflanzung zu verhandeln und diese von der ge-sammten Bevölkerung der Stadt so sehr gewünschte Anpflanzung «och in diesem Jahre in Angriff zu nehmen." Herr Wagner beantragt, die Pflasterung und Kanalifirung der Straße von der Brücke bis zum Gasthaus „zur Birne" für dringlicher zu erklären und eher ins Werk m setzen, als die von ^rrn Wiestnger und seinen Genoffen geforderte Verschönerung — die Mehrheit stimmt jedoch nach dem Antrage der letzteren. (Das Patti . Konzert). welches am Mittwoch hier stattge« snnden, hat dem Unternehmer 900 fl. — zwanzig Kreuzer weniger --eingetragen. (Verunglückt.) Borgestern Abends um 7 Uhr hatte der Magazins-ausseher im Südbahnhof. Herr Kaiser, das Unglück, vor der Maschine des Wiener ZugeS zu fallen, als er im Begriffe war. vorüber zu sprinaen. Beide ^üffe wurden ihm unter den Waden so zerquetscht, daß er in das allgemeine Krankenhaus gebracht werden mnßte. Gestern Früh wurden Herrn Kaiser die Füffe abgenommen, sein Leben schwebt aber noch in Gefahr. Herr Kaiser ist verheiratet nnd Vater von acht Kindirn; als er vor der Maschine in seinem Blute lag. waren seine einziaen Worte: „Ich bin selber schuld; ich bitte nur mein Weib nnd meine Kinder nicht m vergessen." Herr Schraml hat zu Gunsten des Verunglückten einen Bogen ausgelegt und mit der Zeichnung der Beiträge begonnen. Es bietet dieser tranrige Fall eine gute Gelegenheit für die Marburger, edlen, menschenfreundlichen Sinn zu bethätigen — namentlich für die Kaufherren und Gkschästslente, welche seit vier Jahren die Diensttreue unl^ die ausgezeichnete Befähigung des Verunglückten kennen gelernt. (Die Versteigerung der Theaterlogen) hat den Betraa von 3.367 fl. ergeben —560 fl. mehr als im Vorjähre. (V e r e i n s l e b e n.) Die Mitglieder deS kausmänniichen Vereines haben heute in Leibnitz eine Zusammenkunft mit den Genoffen des gleichnamigen Vereines in Graz. Bon der Direktion der Südbahn «st die Ermäßigung der Fahrpreise bewilligt worden. Die Zahl der Theilnehmer an diesem geselligen Vergnügen beträgt hundert — vierzig Marburger und sechzig Grazer. Letzt« VoK. Nach de« «enefte» Sntwnrf der «NOarische« U«Ogletchs» Ub»rh»»»D »Arve U»ß«rn z« »e« gemeinsame» AngeleHe«hette» W z» he« Awtze« der GtaatOfchnld SS MiKt»«e« G»l»e» heitraae«. Die kroatische ü»s?a«Alei »irb de« »«gartsche» SKintfteri«« des I««er« ei»»erieivt. Z« R»»elie« s»lle« »ege« der serbische« Beweg««G Tr»ppe» z«sMm«e«O^»Ge« «»erde«. Die I»diO»er habe« die B««deOtr«Ppe« t« RaasMs znrAF-GeschlaOe». Am 2. d. M. wurde bei de« Telegraphenamte Leibuitz eine Depesche aufgegeben, welche mir bis heute noch nicht zugekommen ist. Wer tragt die Schuld »nd wer ersetzt den Nachtheil, den ich möglicherweise dnrch die Fahrlässigkeit der betreffenden Beamten erleide? Müssen die Geschäfts-lente nicht unwillkürlich das Vertraue« zu dieser Anstalt verlieren 7 Melling. 7. September 1867 Meixner. 1. Verzeichuiß der Beittige str die Fimilie de« Herr» Kaiser. Herr Barthl 1 f! „ ZpaviK sen. 1 „ Dr. Hommau auS Wirn 5 „ „ Druckmüller 4 „ Die Hrn. Gebrüder Pfricmer 5 „ Herr Schräm! „ gerd. Slaudinger „ Fried. Staudinger „ Karl GerdeS .. Stephan „ Aich. (Sasteiger 20 ft. 10 „ 10 .. 1 .. I .. 1 .. Zusammen: ü9 fl. Nro. l6l. Kundmachung. (4SS Am Grabe einkS dcr verdienstvollsten Industriellen Sttiermarks, deS Herrn USNSÄIItt Jnhl^ber der f. k. priv. Glasfabriken zu Benedittthal und Langerswald. ältesten Mitgliedes der steierm. LandwirthschaftS.Gtsel!schaft, Besitzers vieler in- und ausländischer Medaillen ic. Glstorben zu Benedittthal den 3. September 1867 im 85. Lebensjahre Gott schenke Dir den ew'gen Arieden. Du Muster wahrzr deutscher Kraft! Dein Wirken und Dein Thun hienieden Hat Hunderten viel v^lück verschafft, Und dient für Alle jeder Zeit Als Vorbild der Bestrebsamkeit. Mit regem Fleiß und festem Willen. Mit sich rem Blick und starker Hand Versuchtest Du den Drang zu stillen, Der nie auS Deinem Herzen schwand. Und Dich, vom Unglück unbeirrt, Zu einem schönen Ziel geführt. Stets unermüdet und beflissen. Vom Morgen biS zur spaten Nacht. Könnt' keine Mühe Dich verdrießen. Bis Du Dein Werk zu Stand' g»bracht. Dein Lob verkünden hell und l'Mt Fabriken, die Du selbst gebaut. Und Deine Güte, Deine Milde. Dein treuer Sinn. Dein gutes Herz, Sie Piene» nnS zum Musterbilde. Vergrößern unsern bittern Schmerz. El» Zeder, der Dir näher stand. Muß segnend prrisen Deine Hand. Den Kindern galt Dein emsig' Streben. Sie fanden Glück in Deinem Schooß; Als Gatte. Bater warst im Leben Und auch als Bürger warst Du groß! Du unser Schirm. Du unser Hort. In Aller Herzen lebst Du fort! Laß' uns mit echtem Gottvertrauen — DeS Unglücks ftch nr, bester Schild — Geduldig in die Zukunft schauen, O Sei uns'res LebenS Musterbild. Dann dient zum Heile Deine Grust. Bis einstens uns der Bater ruft. Aug. Gamilschegg. Hauptmann. liro. 3862. Telegraphischer Wiener CourS vo»l 7. September. Kredttaktie»........l83.SV London.........lÄö.0!» Silber.........121.- «. K. Miinz Dutaten .... '..90 b°/, Metalliqnes ..... 57.90 ü-/, Rattonal Anlehe» .... VL.üO ISvver StaatA'Anlehen . . . 84 90 Vantaktieu....... 690.— GeschästSberichte. «arbura. 7.Sept«q»b. iNochenmorktßbericht.) Veitkn si. 4.80, Korn p 2.95. »erste ?. 2.70, Hafer fl 1.50. Kuturutz fl. 3.05, Heiden fl. » 90. Hirsebrein si 4.80, SrdSpfel fl. 0.80 pr. Netzen. Rindfleisch 24 tr.. Kalbfleisch 2S tr., Schwein fleisch luna 26 te. pe. Pfund. Holz, haet S0" ft. 8.—. 18" fl. 4.35, detto weich so^ fl. 5.—. 15- fl. Z.05 pr. »lafter. Holzkohlen hart fl. 0.40, «eich fl. 0.30 pr. Metze«. Heu fl. 0.80, Stroh. Lager« fl. 1.—. Streu- fl. 0.60 pr. Centner. Pettau. 6. Septemd. («ochenmarktSdericht.) Weijen fl. 4.40, Korn fl. , »erste fl. 0.—, Hafer st. l.40, Kuturutz fl. 3.-. Heiden fl. 2.60, Hirsebrein fl. 5.20. Eedüpfel fl. 1.10 pr. Metze«. Stiudfleisch ol»«»! Zuwaae 24, Kalbfleisch ohne Zuwaae 26. Schweinfleisch jung 25 tr. pr. Vf. Holz 36" Hort fl. 7.80, detto weich fl. 5.80 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.40. detto weich fl. 0.35 pr. Metze«. Hen st. v.—, Stroh, Lager« st. 0.—, Streu« fl. 0.— pr. Eeutner. Bei der unteneichneten Bezirksvertretung wird ein Diener mit der Verpflichtung die Amtslokalitäten zu reinigen, dringende Botengänge zu versehen und die Arbeilen an den Bezirksstraßen zu beaufsichtigen, soivie kleinere Gebrechen an den Straßen Objekten selbst herznstelleti, provisorisch aufgenommen. Bewerber um diese Stelle, mit welcher ein jährlicher Gehalt von dreihundert Gulden ö. W. aus der Bezirkskasse nebst Ratural Wohnung in den Lokalitäten der Bezirksvertretung verbunden sind, haben vor Allem nachzuweisen, daß sie in dem Maurer-Handiverke tüchtig ausgebildet sind, sich eines gesunden, starken Körperbaues erfreuen und des LesenS und Schreibens, sowie der deutschen und stovenischen Sprache vollkommen mächtm find. Die schriftlichen Gesuche sind bei dem Bezirksausschüsse biS 18. Sep« tember d. I. einzureichen. Bezirksvertretung Marburg am ö. September 1867. . Kundmachung. (4SS Bei der Kommunal Mädchen Hauptschule in Marburg wird eine Lehrerin, welche den Schulmädchen in den Stunden von 10 vis 12 Uhr Bormittags und durch zwei Stunden Rachmittags Unterricht in weiblichen Handarbeiten zu ertheilen hat. provisorisch aufgenommen. Bewerberinnen um diele Stelle, mit welcher ein Gehalt von jähr« lichen 300 ff. auS der Gemeindekasse verbunden ist. haben ihr Ansuchen nebst den Beweisen der lSiguung für dieselbe an die Borstehung der Stadtgemeinde bis 30. September d. 3. einzubringen. tadtgemeinde Marburg am 6. September 1867. Eine Schiff-MWe mit großem Gemüse« und Obstgarten, nebst einem Acker ist zu verkaufen. Die Mühle ist im guten Zustand und bestem Betriebe. Zu erfra« grn bei Herrn Schmiederer, Kaufmann in der Kärntnervorstadt Rro. 14 ln Marburg. (467 Kundmachung. (470 Womit von Seite deS StadtamteS Marburg bekannt gegeben wird, daß der in der hierortigen Handelsschule für Rechnung der ^tadtgemeinde bestehende greiplatz in Erledigung gekommen ist. Zur Besetzung dieses greiplatzeS wird der Konkurs mit dem Anhange ausgeschrieben, daß die dieSfälligen Gesuche belegt mit den Beweisen deS guten Fortganges und Fleißes der Bewerber biS längstens 28. d. M. Hieramts zu überreichen sind. Stadtamt Marburg am 6. September 1867« Dem heutigen Blatte liegt eine Anzeige, Nähmaschinen betreffend, bei. (47i 410) Handelsschule i« Marburg beginnt das Schuljahr a« t iVVtober. «««»a»»»« »> ««»schrei»»»! »et »r« Letter »er «»st»tt Pr»feff«r ttgUch «»» IL-Z Uhr, v»rg «r. t. i. StXt. An der I« der Filiilr der flwtvxrsplue ksrisivua« von 8. Vvlkmana in Marburg (Slichl's ^arten-Saton) finden die Aufnahmen jeden (474 von V bis » Uhr und von S bis I» Nhr bei jeder Witterung statt. Kundmachung. (4S4 u« ses«sch««se« z« »er«eide», wolle man bei dem Ankauf des „Anatherin-Mundwafsers- des Unterzeichneten bes»«-Vers »orftchttg ««d aufmelfVs«« sein, viele andere Mund und Zahnmittel mit demjelben oder ähnlichen Namen eristiren uud werden häufig dem Känfee als das „Nn-fehldarfie und «este- für seine Zwecke angepriesen, erfüllen denselben jtdoch bei ihrer notorischen Wirkungslosigkeit folgerichtig mit Mißtrauen. „Das echte Anatherin Mundtvaffer" *) wird seine Wirkungen dagegen niemals ver« sehlen. und Jeden, der eS einmal gebrauchte, zu fernerer Fortsetzung seiner Anwendung oder zu weiterrr Empfehlung veranlassen. Man wolle daher sorgfältig beachten, daß die Flaschen de» „Anatherin-Mundwaffees- von glatter. ,n der Mitte »on l>eiden Seiten einßeöaßener Form und mit Zinntapseln verfchloffen sind, sowie, daß die Vezeichnnug: „k. t. a. ». n. v. «natherin Rund,oaft«r des Zahnarztes I. «. Popp i« »ien- i« »läse »« erhOl»»Ue» V»chG«de«. und anch die P»r» der Alaschen in Schwarz, auf der änßeeen PaPiee Umtzülln-ß zeigen. F. ES. le pratt. AahnarU und Pridil^ms I>h«ßer i« Wien, Stadt, Vognerßaffe Rr. Z. Z« haben: i« Marburg bei Herr» DsWLßtON, Apotheker uiid in TnHchXWN't Kunsthandlung ; i« iLilli bei Herrn Crtßper >nd in ?«>»b«ch'ß Apotheke. ___ Die Renwahl der Gemeindevertretung Vkothwei« findet a« 9. September 1867 RackmittagS 2 Uhr im Hause Rr. 43 z» Unterrothwein beim Gemeindevorsteher Herrn Andreas Lobnigg, wo anch die Wahl listen zur allgemeinen Einsicht aufliegeu, statt und werden die Vahlbe rechtigten zum zahlreichen Erschei,»en höflichst geladen. Gemeindevorstehung Rothwein den 31. August 1867. Zwei Kostknaben ^ wttde» in vollständig« Bcrpsl»,,«»» genomm«». Räheret i« Komptoir di-sk» Blatte». Eine Weingart Realität in Lambach bei GamS mit gemauerter Vinzerei, Keller. Presse, 2 Joch Weingarten, 6'/, 3och Wald, 1'/, Joch Wiesen ist sammt han-geuder Fechsung billig zu verkaufe». Rähere Auskunft in der Kanzlei deS RotarS Lndwig von Bitterl in Marbnrg. _ Eine schöne Menenhntte (4S7 sa««t S Schwär«« stark brtAlkrrt« A«chtbik»«»sti