Laibacher Zeitung. ^» R3«. Samstag am 7. Juni «8HK Die „Laibacher 3eiti»,g" erschnnl, „lit Annahm.' der Sonn- »no F.'icrt^c, tägllck). unl, koäct sammt den Anlagm im Comptoir ganzjährig N fl.. b^I l'jä h r.ig 5 ,1.30 fr, mit Kreuzband im Comptoir ganzjährig 12 ss.. hal^'jähri^ r die ZMllnng in's HanS sind halbjährig 3l> kr. mehr zu cnlnch^n. Mit der Post portofrei aanziähria. unter Krcuzbano nno qedrncktcr Ai>rc„c l'i ft., h "^l','i hri g ? >l- -W kr. — In ,era tio» sgebiih r fnr eine Svalten^eile oder den Naum derselben. ss,r ein-:„aliqc Einschaltn».; ^ kr., snr zweimalige 5 lr.. für dreimalige 5 ^. E M. Inserate bis 12 Ieikn fosten , ff. f,,r 3 M,l, 50 fr. f.,r 2 Mal und 4« sr. für 1 Mal emjuschalte». Zu diese» Gebühren ist nach dem „prouisorischen Gcschc vom «. 3loveml'er l. I. sur ^n,ertlonsstä,npcl" noch 10 fr. fnr eine jedesmalige Einschaltung hinzu zn rechnen. Amtlicher Theil Wie k. k. Statthalterei hat das mttcr dem Patronate dcr krain. Neligionsfonds-Domame Sittich stehende und durch die erfolgte Pensionirung des Pfarrvicars, Andreas öusner, erledigte Pfarrvi-cariat Sostru, dem Cooperator an der Vorstadt.-pfarre St. Peter zu Laidach, Anton Gregorz, verliehen. Laibach, den 28. Mai I85l. Der Minister des Innern hat den mährisch, schlesischcn Gubermalfecrcta'r, Anton Frank, zum Kreisrathe zweiter Classe im Kronlande Mähren ernannt. Der Minister des Cultus und Unterrichtes hat die supplirenden Gymnasiallehrer zu Tarnow, Bro-mslaus Ritter v. Trzaskowski und Andreas Oscard, zu wirklichen Lehrern an demselben Gym» nasium ernannt. Der Minister deö Cultus und Unterrichtes hat den sllpplirenden Gymnasiallehrer zu Nochnia, Wil-I)«l,n Schmidt, zum wirklichen Lel^er an demscl-den Gymnasium ernannt. Nichtamtlicher Theil. Oesterreich. Trieft. Die Gesellschaft des österreichischen »Lloyd" beabsichtigt mit einer spanischen Gesellschaft in Verbindung zu treten und eine regelmäßige Dampf, schifffahrt von Tuest nach der Havanna einzurichten. — Die Redaction des illustmten Familienbuches, das in Trieft erscheint, hat zwei Preise für die besten Novellen, die ihr bis Ende September I85I eingesendet werden, ausgeschrieben. Außer dem übli-chen Honorar von 40 si. CM. per Bogen besteht der I. Preis aus 30 Ducaten, der 2. aus 20 Du» caten in Gold. Die Herren Grillparzcr, Hebbcl und Herrmannslhal sind Preisrichter. Wien. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften hatte bei Gelegenheit ihrer feierlichen Eröffnung am 2. Februar 1848 zur Bewerbung um den philologischen Preis nachstehende Aufgabe gestellt: „Die Lautlehre der gcfammtcn slavischen Spra,-chen soll als Grundlage und Bestandtheil einer ver. gleichenden slavischen Grammatik dergestalt quellen-gemäß und systematisch bearbeitet werden, daß die am frühesten ausgebildete und am reichsten fließende altslavische oder kirchcnslavische Mundart zum Grunde gelegt, und hierauf die übrigen lebenden und literals ""Wirten Mundarten in naturlicher Folge, d. l. mtt Berücksichtigung ihrer innern genetischen Verwandtschaft beleuchtet werden, und zwar in der Art und Weise, wie dieß bcrcils für den germanischen und romanischen Sprachstamm in den musterhaften Werken von Jakob Grimm und Friedrich Diez geschehen ist. Wenn übrigens hier auf die genannten zwei vorzüglichen Sprachwerke, als auf normgebende Muster, verwiesen wird, so ist es von selbst einleuchtend, daß nur die inneren und wesentlichen Vorzuge jener Werke gemeint seyn könncn, und daß die äußere Anordnung und Behandlung des Stoffes ganz dem eigenen Ermessen des Bearbeiters anheim ge. stellt bleibt. Der vorzüglichsten unttr den eingesendeten Ab' Handlungen wird in der feierlichen Sitzung am 30. Mai 1850, der Preis von 1000 Gulden CM. zuerkannt. Die darum werbenden Abhandlungen sind der Akademie bis Ende December I843 zu übergeben." Bis zu dem bezeichneten Termine waren zwei Abhandlungen eingelaufen, deren eine aber nicht be^ rücksichtigt werden konnte, weil der Verfasser derselben sich nicht genannt hatte. Die zweite Abhandlung trug das Motto: IVnn snlnum «x jul^oi'ß, welches auch der ihr beigegebcne versiegelte Zettel, der den Namen des Verfassers enthielt, zur Aufschrift hatte, und diese Abhandlung wurde demnach der vorgeschriebenen Prüfung unterzogen. ! Im Jahre 1850 wurde keine feierliche Sitzung der Akademie abgehalten; in der außerordentlichen Gesammtsitzung der Akademie am 28. Mai d. I., wozu auch die auswärtigen wirklichen Mitglieder derselben einberufen wurden, ist aber dieser Abhandlung einstimmig der Preis zuerkannt worden. Bci Eröffnung des versiegelten Zettels ergab sich als Verfasser derselben Hr. Dr. Franz Mill»' sich, Professor der slavischen Philologie u„d Literatur an der k. k. Universität zu Wien. Scriptor an der k. k. Hofdibliolhek, correspondiiendes Mitglied der k. Akademie der Wissenschaften, derzeit Decan deS Professorencollcgiums ter philosophischen Facultät, welchem demnach der ausgeschriebene Preis von Tausend Gulden CM. zuerkannt wurde. Wien, drn 2. Juni »851. Die kaiserliche Akademie der Wissenschaften, Wien, 4. Juni. Der »Czas« sclireivt: Am l. Juni um 6!^ Uhr Abends ist im Militärspitale in Podgl>rze, wie es scheint in der Küche, Feuer ausgebrochcn. Das ganze Gebäude ist abgebrannt, nur die Depots und die Kranken wurden gerettet. * Aus Königgrätz wird von einem Unfälle berichtet, welcher den General der Kavallerie, Török, getroffen habe und durch einen Pferdesturz beim Exerzieren herbeigeführt wurde. Die bedeutende Kopsverletzung soll, wenn gleich nicht lebensgefährlich seyn, doch wenige Hoffnung auf völlige Genesung versprechen. Nur der schleunigen Hilfeleistung gelang es, einer tödtlichen Ohnmacht zur Zeit zu begegnen. ^ Nach einer Bekanntmachung der böhmischm Filialcommission für die Beschickung der Londoner Industrie-Ausstellung sind die Fahrpreise zu diesem Zwecke auf der Eisenbahn von Bodenbach bis Ostende oder Calais und namentlich für Commissionsmitglie, der, Correspondents und Aussteller herabgesetzt worden, wozu eigene Fahrkarten ertheilt werden. Die Betreffenden müssen sich jedoch zuvor mit den nöthi. gen Pässen bei der Filialcommission legitimiren und die bemessenen Taxen bei der Gtwerbsvereinscasse zu Prag erlegen. * Die Truppen, welche um Olmütz versammelt waren, haben am i. Juni Marschbefehl in ihre respective,: Cantonirungen erhalten; die dort in Garnison gelegenen Grenadicr.Bataillons sind am gleichen Tage bereits abgegangen. Das italienische Regiment Zanini wird ebenso nach Brunn abgehen und dafür das Regiment Prinz von Preußen in Garnison rücken. Mit diesen Vorkehrungen haben die Zusammen--künfte der a. h. und hohen Herrschaften in Dlmütz ihren Schluß erhalten. * Der Grundbuchseinjührungsdirigent des Preßburger Districts, Herr I Czibulka, reiste, wie wir vernehmen, gestern von Preßburg nach Tyrnau ab, wohin sich auch sämmtliche Grundbuchsbeamte des nordwestlichen Theiles des Preßburger Districtes begeben, um über die ferneren Schritte, welche zur Vervollkommnung dttfer wohlthätigen Rechtsinstitution noch gethan werden müssen, die nöthigen B e rathungen zu pflegen. Wien, 5. Juni. Die Wahlen der k. k. Aka. demie der Wissenschaften sind beendet, und werden Sr. Majestät zur Bestätigung vorgelegt werden. Wie bereits gemeldet, wurde der Hr. Handelsminister u. Baumgartner zum Präsidenten und Professor Kara-jan zum Vizepräsidenten gewählt. Zum Generalsecretär wurde Professor Schrötter, und zum Secretär der Custos der Hofbibliothck, Dr. Ferdinand Wolf, gewählt. Als wirkliche Mitglieder wurden gewählt: Dr. Meiller, Archivar im k. k. Haus-, Hof. und Staatsarchiv; Birk, Custos der k. k. Hofbibliothek; Graurrt, Professor der Geschichte, und Jol). Gab. Seidl. Als correspondirende Mitglieder: Constantin Hösler, königl. baierischer Archivar in Bambcrg; Dr. Lanz, Professor in Gießen; Ficher in Klosternsubllfg; Professor Bcidtl in Dlmü'tz. — Die bei den Slatthallereien der Kronlander gehaltenen Berathungen wegen Gleichstellung der verschiedenen Maße und Gewichte im ganzen Reiche sind beendet. Die di'fßfälligcn Entwürfe dürften die Grundlage zu den bevorstehenden Berathungen im Ministerium bilden. — Im lomb.-vmet. Königreiche soll ein Schiff-fahrtskanal zwischen dem Comosee und dem Lago di Mezzola errichtet werden. Ferner beabsichtigt man den Kanal zwischen Mailand und Pavia zu verbessern und den Mincio von Peschiera bis Man. lua schiffbar zu machen. — Das k. k. Kliegsininisterium hat für die armcn Gränzer 250 Metzen gesunder, zum Samei vollkommen geeigneter Eroapf»l ankaufen und unter die Gränzhäuscr zum Anbau unentgeltlich vertheilen lassen. * Die „österr. Corresp.« schreibt: Ueber einen höchst bedauerlichen Vorfall in Braunau beeilen wir uns um so mehr nachstehende, aus glaubwürdiger Quelle uns zugekommene Daten mitzutheilen, als die Begebenheit zu den übertriebensten Gerüchte,» Anlaß geben und mehrseitig in feindseliger Richtuna ausgebeutet werden dürfte. In der Nacht vom l. auf den 2. d. M. wurde in dem nächst der Schicßstätte am Lmzerthore gele. gcnen Märzenkeller zu Braunau mit obrigkeitlicher Bewilligung Tanzmusik abgehalten, deren Dauer bis zwei Uhr nach Mitternacht festgesetzt war. Als nach zwei Uhr eine aus zwei Mann bestehende Gensd'armcrie-Patrouille die anwesenden Gäste er. mahnt hatte, das Wirthshaus zu verlass,n, leisteten Alle willig Folge, mit Ausnahme des Büchsenmachers Tschurtschenthaler, welcher, bekannt wegen jeines Hanges zum Trunke und zu Excessen, beleidigende Aussalle gegen die Gensd'armme vorbrachte, und als er wegen semes rcnifsnten -Benehmens in Ver--hast genommen wcrden sollte, sich heftig widersetzte, 548 nach der Aussage Einzelner sogar mit einem Taschen^ mefser nach einem Gensd'armen einen Stich führte, worauf dieser ihn mit seinem Gewehre zu Boden schlug. Tschurtschenthaler erklärte mm, cr wolle ru-t)ig sich abführen lassen, nur möge man ihm gestatten, im Gasthofe sich den Kopf, aus dem er in Folge des Schlages blutete, zu waschen und zu verbinden. Dieß wurde ihm zugestanden, und er benutzte den Umstand, daß die Gensd'armen genöthigt waren, die andringende Menge abzuhalten, zu einem Fluchtversuche, den er durch die rückwärtige Thür des Gasthauses bewerkstelligte. Einer der Gensd'ar. men, hierauf aufmerksam gemacht, verfolgte den Flüchtigen und kam ihm in einem Hohlwege hart an den Leib. Plötzlich wird Tschurtschenthaler durch das heftige Anprallen an eine Barriere, welche den Hohlweg sperrte und die er im Dunkel der Nacht und in der Eile der Flucht nicht bemerkt hatte, zurückgeworfen, stürzt dem ganz in die Nähe gelangten Gensd'armen in das Bajonnet des Gewehres, das dieser beim Laufen in der Balance getragen haben mochte, und wird von demselben so unglücklich durchbohrt, daß er augenblicklich den Geist aufgab. Die Aufregung, welche hiedurch in Braunau hervorgebracht wurde, war um so stärker, als Tschur-lschenlhaler ein Weid und fünf Kinder, aber kein Vermögen zurückläßt, und als sich leider auch sogleich Leute fanden, welche den Vorfall benutzten und die Bewohner durch die heftigsten Ausfälle auf die Gens-d'armerie aufstachelten. Die Art, wie eigentlich der Unglückliche um'ö Leben gekommen, ist vor der Hand noch nicht ermittelt, nachdem an dem Orte, wo er stürzte, sich kein Zeuge befand, und einstweilen nur die Aussage des Gensd'armen vorliegt. Der Sectionsbefund wird wahrscheinlich mehr Licht in der Sache verbreite». Wider den Gensd'armen ist bereits die Untersuchung im Zuge, und dieser Umstand, sowie das threnwerthe, verständige und besonnene Auftreten achtbarer Bürger von Braunau werden dazu beitragen, die herrschende Aufregung baldigst zu stillen. — Die Bllmiicr Handelskammer hat ein eigenes (somit« zur Leitung der statistischen Arbeiten zusammengesetzt. Das k. k. Handelsministerium hat diese Anordmmg gebilligt, und die nöthigen Bemerkungen über die zu liefernden Arbeiten hinzugefügt. Zugleich hat dieses Ministerium alle Handelskammern der Monarch,'.! aufgefordert, ähnliche statistische Comites zu bilden. Agram. Am 2. d. Mts. hat die National-gardc die Gewehre am Stadthaus« abgeliefert. Diese Uebergabe geschah ohne Befehl der Behörde, bloß auf mündliche Aufforderung durch den Viertelmcister. * Salzburg. Am I. Juni Vormittags empfmg der ncugewählte hochwürdigste Herr Fürst-Erzbischof von Salzburg das von ftincr päpstlichen Heiligkeit gesandte Pallium. Um 8 Uhr Morgens begann der feierliche Einzug von der Studienkirche übcr den Nesidcnzplatz bis in die Domkirche; sännntliche Gebäude in den Gassen und Plätzen, durch welche sich der lange Zug bewegte, waren festlich geschmückt. Der Herr Bischof von Lavant begrüßte in der Er> össnungspredigt Namens der Suffragan-Bisthümer die Gemeinde der altehrwürdigen Metropole von Salzburg, welche einen neuen hohen Priester in ihre heiliget, Hallen eingeführt sieht. Nach deren Beendigung begab sich der Elerus in die k. k. Winter-Residenz, um den hochwürdigcn Consccrator, Cardinal Schwarzenderg, und den Consecrandus Maximilian, in die Domkirche einzuführen. In dieser halten sich unterdessen die (Zivil- und Militär-Autoritätm nebst einer dichtgedrängten Volksmenge emgefunden, darunter auch Se. Excellenz der Graf v. Bringen, welcher als Repräsentant der 50.000 Gläubigen der Erzdiöcese Salzburg in Tirol, der hohen Feier zuge-gen seyn wollte. Nachdem der Einzug Statt gefunden hatte, begaben sich der hochw. Herr Consccrator, Cardinal Schwai-zenberg, und Maximilian zum Hochaltäre. Unter Assistenz der hochw. Herren Fürstbischöfe von Tuen!, Lavant, Seckau und des Wc'üMchoss Schitttr standen der Eonsecrator und der Neugeweihte vor demselben Altare und verrichteten zusammen das heilige Opfer. Während desselben hatte sich die Na-tionalgarde um den Dom aufgestellt und die Haupt, acte der heiligen Handlung mit Chargen begleitet. Nachmittags um 2 Uhr war bei Sr. fürsterzdischöfiichen Gnaden festliche Tafel, an welcher außer dem Herrn Statthalter von Tirol, Grafen v. Bissingen, noch über 100 Geistliche Theil nahmen. Mittelberg, 26. Mai. Gestern wurden Nico-laus Iochum von Mittelberg, Nicolaus Wolf von Lcch und der I4jährige Knabe Engelbert Feuerstein von Hirschegg, Sohn des dortigen Hrn. Wundarztes, im obern Genstel, noch im Pfarrbezirke Mittelberg, da sie nach Tannberg wollten, von einer am Wid-dersteine losgebrochenen Schneelawine ereilt. Der Erste hatte so viel Geistesgegenwart, daß er mit den Händen tüchtig arbeitete, um möglichst auf der Oberfläche bleiben zu können. Und wirklich hielt er sich, da die Lawine bald zum Stehen kam, Kopf und Arme frei, und konnte sich geschwind selbst losmachen. Da er von den Andern nichts mehr say, begab er sich an jene Stelle hin, "wo er sie vermuthete, und vernahm deutlich ein Seufzen. Nach einer Viertelstunde hatte er mit seinen Fingern einen Arm und das zwei Schuh tief liegende Haupt des Nicolaus Wolf freigemacht; dieser war aber unterdessen schon eingeschlafen, konnte jedoch durch Rüt-teln am Kopfe sogleich geweckt werden. Nachdem er ihn mühsam herausgebracht hatte, begleitete er ihn eine Viertelstunde weit bis zum Obcrgenstcl-Al-penhaus herab, und schickte ihn noch eine Stunde weit nach Mittelberg um Hilfe. Iochum aber ging mit einer Dachschindel zurück, um damit den Knaben Feuerstein auszugraben, was ihm auch in Bälde gelang, denn dieser lag ebenfalls nur etwa zwei Schuh unter Schnee, hatte aber den Kopf stark rückwärts gebogen und wird in dieser Lagc wahrscheinlich in kurzer Zeit erstickt seyn, denn der Finder nahn, an demselben keine Lebenszeichen mehr wahr. Erschöpft durch Schrecken und Anstrengung ging Iochum Mittelberg zu; die unterdessen hinzu-eilmdkii Hclfer drachttn den Erstickten bis ins hintere Gcnstel herab, wo vom Pfarrer in Mittelberg und dem quiescirenden Landärzte Hum von dort die ersten Wiederbelebungsversuche, wie sie bei Schein-todten vorgenommen werden sollen, wiewohl erfolglos, gemacht wurden. (B. f. T,) PreHburg, 4. Iuui. Der aus Preßburg ge-bürtige, durch eine Neise in's Innere von Afrika berühmt gewordene Orientalist, Dl-. Adalbert Kohn, welcher gegenwärtig in den glücklichsten Verhältnissen bei dem Hause Rothschild in Paris lebt, beschied vor kurzer Zeit seine hier wohnende betagte Mutter zu sich, zu welchem Behufe er dem Briefe ein Reisepauschale von 300 fi. CM. mitfolgen ließ. Die glückliche Mutter trat vor wenigen Tagen die Reise nach der Seincstadt an und dürfte in diesem Augenblicke bereits ihren Sohn in die Arme gedrückt haben, ihren Eohn, auf den sie nicht allein um seiner ausgezeichneten orientalischen Sprachkenntnisse willen stolz seyn kann, sondern der auch sowohl durch sein mehr-jähriges erfolgreiches Wirken als Vicepräsident des deutschen Hilssveremes in Paris, so wie durch die humanistischen Zwecke, welche er während der oben-angedeuteten Reise in Afrika verfolgte, seinem Nainen einen weitverbreiteten guten Klang verschafft hat. (Preßb. Ztg.) Semlin, 29. Mni. Daß der serbische Volks-unterricht in der Militärgränze auf der niedrigsten Culsturstufe steht, ist allgemein bekannt und von tüchtigen Schulmännern oft gerügt worden. Man hat Vorschläge, um den Gebrechen und Mängeln zu steuern, gemacht, sie blieben jedoch unbeachtet und die Erfüllung derselben wurde, wie ein frommer Wunsch ull l'ttliciln-a lumpnl-i,, verschoben. Der hohe und niedere Clerus bethätigte hiebei eine augenfällige Passivität und Indolenz, Aber wie nothwendig ist da eine Verbesserung des Volksschulwcsens! Die meisten Gränzbewohner stehen noch in dem groben Irrthum, daß die emgehobenen Sttuern zur Apanage der allerhöchsten Personen und zur Dotirung der großen Würdenträger lediglich verwendet werden, weil sie die Bedürfnisse des Staates und die Erfordernisse der bürgerlichen Gesellschaft nicht ein Mal oberflächlich kennen. Welch' unermeßliche Reichthümer würde das üppige crdreiche Banat und der fruchtbare Boden Syrmiens geben, wenn deren Bcbauer in der Schule faßlichen Unterricht in der Fe!dwirtl> schaft, in der Phytologie und Pomologie erhalten hätten. Welch' einen zahlreichen und schönen Schlag von Huf-, Horn,, Borstenvieh und Schafen würden sie aufzuweisen haben, wcnn sie in frühester Jugend die angemessene Anleitung in der Zoologie, der Fütte. rung uno Aufziehung der Hausthiere genossen hätten. Das ausgedehnte fruchtbare Territorium Syrmiens und dcs Banats und die Empfänglichkeit der Grä'nz-jugend sind Bürge dasür. — Dreifache Haupthinder« nissc stehen übrigens der Volksbildung in der Militärgränze im Wege. Erstens Mangel an zweckmäßigen Schulbüchern; denn außerdem, daß sie in altslawischem Dialect verfaßt sind, ist deren Inhalt meist unverständlich und nur zum kirchlichen Gebrauche geeignet. Zweitens die kümmerliche Subsistenz dcr Schullehrer, deren sämmtliche Bezüge.kaum 80 fl. CM. betragen, und die absolute D'pendenz von der parteiischen und unaufgeklärten Gemeinde, welche die Lehrer gegen Dienstvertrag aufnimmt und dann p,o liliiln entläßt. Drittens die nicht entsprechende In-spmruug der Schulen von Seite dcs Schuldireclo-rats. Ein Schulen^Director hatte bis jetzt den aus, gedehnten slavonisch-syrmischen und Csaikisten.-Bezirk zu überwachen, und war zufrieden, wenn er im Laufe eines Jahres seinen District oberflächlich visitiren konnte, ohne sich von dcm Vortrage der Lehrer und dem Fortgange der Schulen gründlich überzeugt zu haben, und jetzt haben wir gar keinen Schulen-Director! (Ll.) Deut s ch l a n d. Frankfurt, 31. Mai. Die crste Sitzung dcr vollzähligen Bundesversammlung hat gestern Statt gefunden. Waldeck ausgenommen, waren alle deutsche Staaten ordentlich vertreten, d. h. es waren für alle deutsche Staaten mit den gehörigen Vollmachten vcr. sehene Bevollmächtigte anwesend. Daß für Waldeck ein mit den nothwendigen Vollmachten versehener Bevollmächtigter nicht anwesend war, verschuldet nur der Umstand — der, einer geschäftlichen Verzögerung. Herr u. Hvlzhausen, der Bevollmächtigte für Homburg und Reuß, sieht täglich dem Empfange seiner Vollmacht als Bevollmächtigter Waldeck's entgegen. In die Bundesversammlung traten gestern ein, der neue Gesandte Hannovers Herr v. Scheele, der Gesandte dcr großhcrzoglich und herzoglich sachsischen Häuser Herr v. Fritsch, der Gesandte Braunschweigs Herr v. Dungern, auch nassau'scher Gesandter, der Gesandte für Mecklenburg.Schwerin Herr v. Oertzen, früher nur für Strclitz, der Gesandte für Oldenburg, Anhalt und Schwarzburg Herr Eiscndecher, und die Gesandten für Hamburg und Bremen Syndicus Banks und Senator Smidt. Herr v. Ccrtzen, der wegen Familienangelegenheiten sich plötzlich von hier entfernen mußte, Hütte die Ausübung seiner Verrichtungen dem königl. hannover'schen Gesandten Herrn v, Scheele übertragen. Die Uebernahme aller Ge« schäfte durch die Bundesversammlung wurde in der gestrigen Sitzung beschlossen, und so wäre denn die schon so oft von den Blättern als Thatsache gegebene Auslösung der Bundes-Centralcommission erfolgt, und wären ihre Geschäfte, welche sich bekanntlich nur mehr aus die Militärverwaltung des Bundes beschrankten, der Bundes'-Militarcommission übertragen. Hamburg, 28. Mai. Für die Expedition von Soldaten nach Brasilien werden fortwährend Schlffe geschartert, jetzt z. B. wieder das ncuerbaute schöne, uno etwa 300 Tonnen haltende Fahrzeug, «Germania.« Der Name, zu dcm angegebenen Zwecke in Verbindung gebracht, stimmt uns seltsam. „Germania" zieht mit ihren Kindern nach dcm fernen, heißen, fieberhaften Brasilien! Die Noth sv"""t >hrc Segel auf, die Verzweiflung sitzt am Steuer, aber die ewige Hoffnung wirft ihre Anker aus. 3A9 I r a lt k r e i ch. Paris, 2^. Mai. Heute tritt die gesetzgebende Nationalversammlung in das dritte Jahr ihrer Existenz , und hcute kann sie daher zum ersten Male verfassungsmäßig mit der Nevisionsfrage besaßt werden. So lange sie keinen offenbaren Staatsstreich begehen will (und man glaubt nicht, daß die große Mehrheit ihrer Mitglieder bis j tzt im Geringsten Lust dazu empfindet) werden die Vorschläge und Verhandlungen sich innerhalb des obigen Artikels lll, höchstens erweitert durch den, auf den Artikel I, d. h, die Unveraußerlichkeit der Volkssouvcränität gestützten Kommentar Dupin's, bewegen müssen. Der Hauptpunct ist, daß in beiden Fallen, ob nun eine ncue Constituirende einberufen, oder das Volk selbst zur Modification der Verfassung eingeladen werden soll, etwas Definitives über die Revision nicht anders als mit '/. der Stimmen beschlossen werden kann, daß daher die Linke, wle Pasqual Duprat sich kürzlich ausdrückte, den Knoten der Lage in der Hand hält. Großbritannien und Irland. London, 27. Mai. Nicht geringes Aulschen verursachte gestern das Festnehmen von zwei weib° lichen und einem männlichen Diebe, welche sich alo Fremde präscntnten. Bemerkenswert!) ist hiebei, daß, obgleich die Polizeiaufsicht seit gestern wesentlich verstärkt ist, und es im Ausstcllungsgebäude jetzt in der That von Constabkrn spnichwörtlich wimmelt, die erstgenannten Diebinnen, welche aus Edinburg und Cork zugereist waren, durch zwei belgische Polizei beamte entdeckt wurden. So viel bekannt, wurden bisher in (den Abtheilungen) England einige Por> zellangefäße, in Amerika 1 Pistole im Werthe von 80 Pfd. St., im Zollverein einige Circaßtücher und einige Kurzwaren, in Frankreich ein Dolch mit silbernem Griffe, in der Schweiz eine Holzschnitzarbeit und in Oesterreich einige kleine Tücher glstohlen. Net der U'izcil)! der ausgesteUlcil Gegenstände, der ltlnncuscli Ausdehnung des Gebäudes und der Menge Besucher (am 2^. Mai waren allein 23.000 Personen au! einmal im Gebäude) sind diese Entwendungen ver-hältnißmaßig sehr gering. Professor Kiß aus Berlin, dessen herrliches Werk, die Amazone, in der Ausstellung um den Preis von 2500 Guinecn (mchr als 15.000 Thlr.) für das Museum in Washington angekauft wurde, ist dieser Tage nach Berlin zurückgekehrt. Portugal. Die Dcputirlcnkammer ist aufgelöst. Eine neue Kammer ist einberufen um die Versassungsrevision vorzunehmen. Ealdanha's Glücksstern scheint sich zu umfioren, denn die „Times," die noch unlängst halb und halb geneigt war, seiner Schilderhebung eine Pauke hohen Ruhms zu schlagen, weil sie die Ncvolulion für gelungen hiclt, fällt jetzt mit einigen ihrer derbsten Donnerkeile über den «tapfern Hcrzog her, welchen man nächst Don Pedro den Gründer des constitntio nellen Thrones in Portugal nennen kann.« Dernatür-liche Schluß ist, daß »Times« irgend eine hoffnungsvolle Reaction im Nucken Saldanha's entdeckt haben muß. »Times« sagt im Wesentlichen: »Der Herzog hat sich verpflichtet, dem Lande und der Krone cine wirksamere und ausrichtigere Administration zugeben, den Beschwerden des Volkes abzuhelfen, die Gesetze zu achten, u„d ^ Staatsschatz wieder zu füllen. Wenn dieß die Früchte seiner Erhebung und Regie-rung sind, so werden wir sie bereitwillig loben; aber wir finden keinen Grund zur Beschönigung einer Rebellion, die bloß bestimmt ist, den Ehrgeiz zu belohnen und persönliche Nache zu befriedigen — den Lohn ehrenvollen Dienstes militäiischer Treulosigkeit zu geben — und eine ungesetzliche Autorität auf den Trümmern einer andern zur Macht zu erheben.. .. Caldanha's erste Schritte zcigen nur die vollständige Desorganisation, in welche er das Königreich gestürzt hat, und man hegt ernste Besorgnisse, daß diese Verwirrung steigen wild." Mit großer Mühe habe er ein Cabinet zu Stande gebracht; durch den Mar» quis v. Loul«, hofft cr die gemäßigtere Section der Oporto Iuntisten von 1846 gewonnen zu haben; Pcstana (Inneres) habe das Verdienst, seit 9 Ialnen dem portugiesischen Revolutionstreibcn fremd geblieben zu seyn, da cr wahrend dieser Zeit der Factorei zu Goa vorstand; dafür seyen ihm auch die Zustande des Landes fremd, das er regieren solle; Fianzini (Finanzen) gelte für einen Ehrenmann. Weniger wisse man von seinen übrigen Kollegen, doch sey es bezeichnend, daß die talentvollsten unter den Liberalen sich fcrn halten, während die Mtraliberalen offen ihren Willen aussprechen, mit Gewalt ans Nuder zu kommen. Die Politik und die Tendenzen der neuen Regie, rung »scheinen wenigstens eben so willkürlich und ungesetzlich, wie die (Hof-) Maßregeln, über welche sich die Opposition von l846 und 185l so bitter be schwcrt hat." Das Decret, welches das Gesetz über (oder gegen?) die Preßsrciheit suspendirt; die Absicht, die Constitution zu revidiren und die laufenden Staatseinnahmen ohne Cortes zu erheben, wclche bis zum nächsten Jahr vertagt bleiben sollen, lassen Saldanha's Administration »als eine verlän-gerte militärische Diclatur erscheinen." Seine Stiche« leicn auf die Cortts, welche den Grafen Thomar hielten, stehen in einlm seltsamen Contrast zu seiner eigenen Unfähigkeit, der Gesetzgebung entgegenzutreten; »aber cr wclß wohl, daß in den jetzigen Kammern die Royalisten ihm eine entschiedene Oppo-sition machen würden, und daß in neuen Kammern die Volkspartei bald die Regierung überwältigen würde.« Seine nculichen Unterhandlungen mit den verschiedenen Oppositionsschaltirungen »mögen ihn überzeugt haben, daß er nicht der wirkliche Führer einer politischen Partei, außer der Armee ist; und er wird sich bald eben so wie Costa Cadral einer fcind lichen Volksbewegung ausgesetzt sehen, welcher er mit mcl)r militärischer Kraft und Erfahrung, aber mit weniger parlamentarischem Einfluß und politischem Geschick widerstehen wnd. ..« Kurz — »Sal« oanha hat bereits gez.igt, daß er weder Willens »och im Scande ist, dem La»de jenen Zustand der Ordnung und Gesetzlichkeit wiederzugeben, welcher die einzige Schranke gegen ähnliche Convulsiolirn ist. Rcichlich benutzt er seine dictatorische Gewalt. Mit Ostentation hat er versucht, den Hos in den Theatern und im Pallast zu demüthigen. Er hat eine durchgreifende Entfernung der Staatsbeamten begonnen, die durch Sl'ptrmbristen und andere Anhän-ger der Oporto-Revolution ersetzt werden u. s. w. Gegenwärtig bietet diese Insurrection mit ihren Ne snltaten nichts als ein abscheuliches Bild militärischer Autorität, die ein Ofsicier vom höchsten Range mißbraucht, nicht um die Nation zu regieren, sondern ;u selbstischer Machterwerbung. Ein Volksauöbruch mag heftiger und gewalthättger seyn, allein er ist weniger tadelnswerth, weil ihn wenigstens kein Verrath brandmarkt. Aber diese Revolution kann in ihrem Principe nur mit dem Militärcrawall in La Granja verglichen werden, als die Garden Christi na's die Herren statt die Wachen des Hofes wurden. (Wand.) V o s n i c n. Von dcr Unna, Ende Mai. Allgemein verlautet das Gerücht, 5er kaiserliche Seraskier Omer Pascha werde demnächst Bosnien verlassen. Dunkle Anzeichen sprechen von einer vorhabenden Erpedition gegen die »schwarzen Verge," da die Bewohner von Grahovo und Cernagora während der bosnischen Wirren mehr als ein Mal die Geduld der lürk schen Befehlshader erschöpften, und die Razzias immer mehr zunahmen. Dieß übermüthige Betragen der kleinen raublustigen Gebirgsbcvölkerung kann unmöglich langer mit Gleichmuth ertraqen werden und spricht allen völkerrechtlichen Begriffen Hohn. Hingegen nehmen die christlichen Bewohner Bosniens die Nachricht von dem Abrücken des Serastiers mit gerechter Besorgniß auf. Das Reform Ministerium in Constantinopel wähnt, mit der Publicirung des Tansimal's in Bosnien sty jeder Belvlglmg in Zukunft der Keim genommen, aber es vergißt, daß die reichen und vornehmen Bosniaken sämmtlich fanatische Anhänger des Korans und als solche ieder Re-formbestrebung schon im Princip abhold sind. So befand sich i» Bosnien eine große Anzahl von alt» gläubigen Feudalherren, die seit zwanzig Jahren von den wärmsten Versicherungen der Treue und Hingebung für die Pforte überströmten und denen es gelungen war, die eingesetzten Veziere und Befehlshaber theils zu hintergehen, theils für sich zu gewinnen. Sie täuschten sich jedoch gewaltig. Omer Pascha verstand es, sie an sich zu ziehen, sie als Beamte einzusetzen, und indem er sich öfter mit ihnen berieth, gelang es ihm, ihnen alle ihre Pläne zu entlocken. So befinden sich denn mehrere hundert Gefangene in Travnik und namentlich Fazli Pascha Sherisovic, Mehmet Pascha Bisrevic, der ehemalige Kaimakam und Commandant von Banjaluka, Ali Beg Dzinic, die beiden Capitäne von Banjiluka und Pridor mit ihren beiden Söhnen und mehrere andere. Die bosnischen Rebellen aus dem Bauern-stand, welche zur Einreihung ins Militär untauglich waren, sind bereits freigelassen worden, hingegen sollen alle Jene, welche der Aristocratic angehörten, nach Tripolis in die Verbannung geschickt werden. Große Hoffnungen setzen die Rajah's in die Erneu.-nung Haireddin Pascha's zum Vezier Bosniens, der allgemein als ein sehr wohlwollendrr Mann geachtet wird und sich durch sein leutseliges Betragen viele Sympathien erworben bat. Hingegen beklagt man es, daß cr der Landessprache nicht mächlig ist. Von der Ernennung des 73jäyrigcn Ismail Pascha zum Vezier der Herzegowina hofft min bei feinem hohen Alter nichts Erhebliches. Es war einer der innigsten Wünsche der christlichen Bevölkerung, daß die Herzegowina wieder mit Bosnien in ein Vezierat vereinigt werde und die doppelte getrennte Administration wird natürlich Steuern und Auslagen im Gefolge führen, welche aus die Dauer zu erschwin» geri, die christliche Bevölkerung gar nicht im Stande seyn wird. (Lld.) Neues und Neuestes. Telegraphische Depeschen. — Paris, 3. Juni. In der Legislative wird .in Gesetz wcgen Belohnung der im Februar ver. mundeten Militärs deponirt, welches eine lebhafte Scene hervorruft. Larochej.iquelin verlangt ein Gleiches für die im Juni verwundeten Soldaten. General Changarnier widerlegt die Furcht vor Staatsstreichen mit Hilfe der Armee. Faucher antwortet, daß Nie-mand conspime. Eine Interpellation über des Präsidenten Rede in Dijon findet Statt. Sie enthalte gegen die Legislative beleidigende Sätze, welche der »Moni, teur« nicht veröffentlicht habe. Faucher antwortet, es existire nur eine Rede und diese habe der „Moni-teur" gebracht. Diese Erklärung erregt Sensation. Piscatory erklärt sich befriedigt, die Tagesordnung wiid angenommen. Die Bureauwahlen sind confer-ualiv ausgefallen. Freitag findet die Wahl des Versa ssungsrevisions. Comites Statt. — London, 3. Juni. Der Antrag Hume's, eine Commission zur Einkommensteuer-Prüfung zu ernennen, ward mit «93 gegen 94 Stimmen angenommen. — Madrid, l. Juni. Ein französisches Geschwader ist zu Candia angekommen und wird ver, muthlich nach Portugal absegeln. — 2. Juni. Eröffnung der Cortes. Der Can« didat des Ministeriums, Mayans, wird mit 165 unter ,97 Stimmen zum Präsidenten gewählt. Dii zweite Division in Estremadura protests gsgen die Revolution und versichert ihren Gehorsam für dit Charte und die Königin. — Lissabon, 29. Mai, Ruhig. Der Finanz, minister versichert die regelmäßigen Dividendenzal> lungen. — Oporto, 29. Mai. Zwei Regimenter versuchen eine contrerevolutionäre Bewegung, sie wird aber unterdrückt durch das Volk und Militär. — Vriissel, 1. Juni. Die Ministercrisis ist beendet, das Ministerium bleibt. 330 Der Prozeß »tt0Ä«»6 (Schluß.) ^3/u st a v kam in der That um 10 Uhr an; es bedürfte nur ein Wort, um ihn zu retten, und die Grasin verbrachte den ganzen Tag mit ihm, ohne ihn von den Gefahren, die ihm drohten, zu unterrichten. Sie gab sogar Befehle, welche die Vollführung des Verbrechens sichern mußten, indem sie diejenigen entfernte, deren übliche Gegenwart hätte hinderlich seyn können. So geschah es, daß sie ausnahmsweise die altere ihrer Töchter mit der Lehrerin im Zimmer dieser letzteren zu Mittag essen ließ, statt dieselben an ihre Tafel zuzulassen, wo sie alle Tage speis'ten, und daß sie ihre zwei kleinen Töchter in dem Zimmer ihrer Bonne soupircn ließ, statt sie wie gewöhnlich in der Küche soupircn zu lassen; es-ist wahr, daß man in der Küche hört, was im Speisesaale vorgeht. Sie sandte ferner ihren Kutscher Va nd en b e r g h e nach Grand metz mit einem Briefe für die Damen de Dudzeele, Obgleich es durch die Ankunft Gustav's ein Pferd mehr zu warten gab, und obgleich der Brief keinen andern Zweck hatte, als diese Damen um den Preis zu b,Ach! Ach! Gnade! Hypo-lite!" Sie lief daher in die Küche, indem sie durch die Kückenstube ging, selche jene vom Vorplatze und vom Speisefaale «rennt, und sie sah bald. daß die Gräsin aus dem Speisssaale herausging, daß sie in die Küchenstube eintrat und die Thüren dieser, beiden Zimmer zumachte, so daß dadurch ver- Feuilleton. hindert ward, daß das Geschrei Gustav's bis in die Küche drang. Ueber diesen Anblick noch mehr erschrocken, beeilte sick die Jungfer Thibaut, durch eine Ncbenthür den Hof zu gewinnen. Sie ging sodann längs den Fenstern des Speisesaalcs vorbei, aus welchem noch erstickte Nufe hervordrangen, und stieg auf der Treppe des alten Quartiers wieder in das Zimmer der Kinder hinauf. Emerentia, welche sich dort befand, ging nun hinab, um ihre Dienste anzubieten; aber sie hörte gar kein Geräusch mehr, und die Gräsin, als sie jene unten an der Trcppe sah, hieß sie hinaufgehen. Die später am Leichnam bemerkten Gewaltthätigkeiten schlössen die Idee eine« Ueberraschurig oder eines Selbstmordes aus. Sie bewiesen im Gegentheil einen erbitterten Kampf; und wenn man erwägt, daß, um das Opfer Gift verschlucken zu lassen, es nöthig war, ihm zugleich den Mund zu öffnen und die Bewegungen nach rechts oder links zu verhindern, welche der Kopf hatte machen können, so ist es fast unmöglich, einzuräumen, daß das Verbrechen das Werk emer einzigen Person sey. In der That, wie wäre es begreiflich, daß dcr Graf B o c a r m 6, dessen linke Hand, durch einen doppelten Biß eingekerbt, in Gustav's Munde zu thun hatte, und der an seiner rechten Hand nicht zu viel hatte, um damit Kopf und Arm festzuhalten, ihm noch selbst und ohne fremde Hilfe ein Fläschchen Nicotin hätte in den Mund gießen können? Eine andere Person hat also nothwendig an der That Theil genommen, und es waren nur der Graf und die Gräsin im Speisesaale in dem Augenblicke, wo Justine den Fall und das Geschrei Gustav's hörte! Auch schrieb der Angeklagte am 12. März d. I. an einen Cor. respondents in Paris: »Mcme Frau hat Sie ersu-chen lassen, Bcrryer zu engagiren; thun Sie eS nicht, und wenn das Engagement geschehen ist, so suspcndiren Sie es bis auf weitere Weisung von meiner Stile; aber nähren Sie in ihr dcn Gedanken, daß sie ihn haben wird.... Von dieser Anempfehlung hängt ihr Lcben ab, wie das meine. Stellen Sie sich vor, daß diese Unglückliche, »nachdem sie ihren Bruder vergiftet hat«, jetzt, da wir alle beide wegen dieser That im Gefängnisse sind, nichts Besseres auffindet, um sich zu vertheidigen, als mir Alles zur Last zu legen und mich der abscheulichsten Verleumdungen anzuklagen. Antworten Sie nicht auf diclcs Billet, welches ich verstohlen in diesen Brief schmuggele. Vergessen Sie „ichl, daß alle Briefe, welcbe wir empfangen, offen sind. Wenn Berry er engagirt seyn wird, um zu kommen, so eröff. nen Sie ihm, was ich Ihnen in diesem Billet erläutere; erläutern Sie ihm, daß die angreifende Haltung, welche meine Frau bezüglich meiner annimmt, nur das Ergebniß des durch die Stellung, worin sie sich befindet, verursacht.n moralischen Zwanges ist, und daß sein Zwcck dahin gehen muß, uns alle beide ohne Unterschied gegen die Anklage zu vertheidigen, und nicht mcine Frau zu berü'cksich tigen in dem Zustande dcr Feindseligkeit, worin sie sich bezüglich meiner befindet, was der Anklage ein furchtbares Mittcl gedcn, und uns unfehlbar auf's Schaffot führen würde.« Diese Note, welche der Angeklagte verstohlen in cin ostensibles Schreiben eingeschmuggelt hatte, war keineswegs für den Instructionsrichter bestimmt. Sie drückte also dcn innersten Gedanken des Grafen Bocarmö aus, obwohl er sich darüber nie in seinen Verhören erklärt hatte; und dieser Gedanke, gänzlich der Natur des Verbrechens entsprechend, das uns beschäftigt, stimmte auch mit ciner vertraulichen Eröffnung überein, welche der Angeklagte dem Director des Arrestdauses gemacht, indem er ihm bei der Rückkehr von der ersten Confrontation gesagt hatte, daß die Gräsin es gewesen, welche das Gilt in den Mund Gustav's gegossen; daß sie dasselbe zu zwei verschiedenen Malen hineingegossen und davon sogar auf die Kleider ihres Bruders verschüttet habe. Dieß würde erklären, warum sie einige Augenblicke nachher kam, um sich die Hände mit schwarzer Seife in dcr Küche zu waschen, warum sie sofort die Kleider Gustav's und jene ihres Mannes in eine mit Wasser gefüllte Bütte stecken ließ, warum sie dieselben in ihrer Gegenwart und bis mitten in die Nacht durch die Köchin Louise Maes auswinden und aus der Lauge herauswaschcn ließ. Dieß würde auch erklären, weß-halb sie die Krücken ihres Bruders mit heißem Wasser reinigen, weßhalb sie dieselben nachher verbren. nen ließ, indem sie sagte, daß sie den Anblick dessen, was ihm gehört habe, nicht ertragen könne, weßhalb sie ebenso seine Wche und seine Cravate in dem Augenblicke verbrennen ließ, als die Justiz zu Bitte--mont anlangte. Dieß würde endlich erklären, weß' halb sie noch an dem nämlichen Abend und in ihrem Beiseyn den getäfelten Boden des Epeisesaa-les reinigen ließ, weßhalb sie am andern Tage selbst Oel auf die Flecken goß, die man noch hätte erkennen können, und wcßhalb sie in dem Augenblicke, wo man zur Leichenschau schritt, mit Zufriedenheit zu Emerentia sagte, daß Alles gut gehe, daß man nichts gefunden hätte, und daß man am andern Tage Gustav beerdigen werde. Diese Thatsachen sind zu zahlreich und zu direct, als daß man ihre Mitschuld in Zweifel ziehen könnte, zumal dann, wenn man sie in Verbindung dringt mit den außergerichtlichen Erklärungen des Gatten, mit der ganz eigenthümlichen Nalur des Verbre-chens und mit den Maßregeln, welche die Gräfm getroffen hatte, um dessen Vollführung zu sichern. Diese Mitschuld stieg sogar bis in einen ziemlich entfernten Zeitraum hinauf, weil ebenfalls sie es war welche alle die an Loppens und den Kupfer' schmid Vanderberghe gerichteten Briefe geschrieben und mit dem falschen Namen Verant unterzeichnet hatte. Die Gräsin, es ist wahr, behauptet, daß, wenn sie die ganze Nacht zubrachte, um die Spuren dcs Verbrechens verschwinden zu machen, dieß einzig ge. schah, um ihren Gatten, den Vater ihrer Kinder, zu retten. Aber es ist ziemlich schwierig, diese Entschuldigung zuzulassen in Gegenwart eines so gehässigen, an dem eigenen Bruder derjenigen, welche sie vor? bringt, verübten Verbrechens. Es ist insbesondere schwierig, zuzulassen in Gegenwart der fast täglichen Gewaltthaten, worüber die Gräsin sich zu beklagen hatte, und delien sich noch die tiefste Immoralitat zugesellte, weil man ihren Mann sie zwingen gesehen hatte, die Frucht des Ehebruchs in das Schloß Bitremont aufzunehmen. Sie behauptet auch, daß, wenn sie mitgewirkt habe, die Vergiftung vorzubc-reiten oder zu erleichtern, sie es nur gethan habe auf die Drohungen ihres Mannes und unter der Herrschaft eines moralischen Zwanges. Aber weßhalb denn nicht wenigstens ihren Bruder warnen, den ein einzig,s Wort retten nnißte? Weßhalb seinen Leichnam Profaniren, indem sie ihn durch dcn Kutscher Vandenberghe mit Essig übergießen ließ? Weßhalb dcn Damen de Dudzeele einen beschimpfenden Namen geben, als sie einen Bedienten beauftragte, ihnen den Tod Gustav's kund zu machen? Alles dieß deutet nur zu sehr auf einen gemeinsa, mcn Gedanken, um das nämliche Ziel zu erreichen, »velchcs den beiden Angeklagten Vortheil bringen mußte, und welches der eigene Oheim der Gräsin bei der Instruction laut verkündigte, indem er ve" Beweggrund darlegte, der ihn verhinderte, sich "'" anderen Tage auf dic deßhalb an ihn esga»gc"e ^n-ladung in's Schloß zu begeben. „Ich war, sagte er, zu sehr entrüstet gegen sie wegcn ihrer infamen Aufführung, und diese Entrüstung l)"t 'hre Quelle in meiner tiefen Ueberzeugung, daß sie Gustav umgebracht haben." Demgemäß ". ?c. Verleger: Ig«. v. Kleinwayr und Fedor Vamberg. Verantwortlicher Herausgeber: Ig" NwiS v. Kleinmayr. Anllmm zur FaibacherZeituM. Telessraphischcr ^ours« Bericht 1 der Staatöpapiere vom 6. Juni 1851. Sta».«sch'.ldv.rschrnbung.n zu 5 Mt. (iu CM.) W3/1« Verloste Ovationen. H°sia"- i« " ^' 1 ^ DarlchmsinKram, undAcra'.„ ^1/2 . > ' rial - Obligationen uon Tllol. l , ^ „ , Wechsel-Hours vom 6. Juni l82!. NmN.rdm... sn. > 0N Thaler (5mm.,t. Rthl, ,77 2 M.n.t. AngSl'urg. snr lU» Guld.n Cur.. Ml°. ,2« ",o. Frankfurt a.M.. ( fi.r /IU si. s" d Ver. ^^^^ Genua, für 300 ncne Piemvut. ^lre. Guld. 1^ ^'. ^ ^^^^ Hamburg, für ,U0 Thaler Aanco, Nth'. "° " A- , Monat. London, für 1 Pfund Sterling Gulden 12 ^'/ ^W^. Mailand, für :!00 Oesterreich, l!"^G"ld. '^» 2 Monat. Marselll,, für 30U Franken. - ^ °' 159^ 2 M^nat. Varls, für 300 ffran'cn . . ^ ' ^ z, fieber. — Hr. Gocrg Märn, Hausbesitzer, alc 77 Jahre, m der St. Pe-ters-Vorstadt Nr, 98, a,, der Lungensucht. De>' 30 Dem Caspar Sterte. Hnbler, sem Stiefkind Maria Kl'schmam,, alt 2 Iah^ arn Moor-«runde Nr. !l, am Keuchhusten. ^ Dem Gregor Zhe" l, rrestAufseher, sein Kind Juliana, alt 3 Monate und 18 Tag,, in der Stadt ^ ,, an Convulsion««. - Maria Marinschcgg, alt 90 Jahre, im Versorgungshause Nr. 4, ^ Altersschwache Den 31. Dem Matthäus Hnbar, Fa0l» si. C. M. und der Verpflichtung zu einer Cautions-leistung im gleichen Betrage, m Erledigung gekommen, zu deren provisorischen Wiederbesetzung der Concurs bis IU. Juli d. I. ausgeschrieben wird. Jene, welche diese Stelle zu erlangen wünschen, haben ihre mit den legalen Nachweisun« c;en über Alter, Kenntnisse im Steuerfache, frühere Dienstleistung, Beschäftigung, Moralität und Fähigkeit zur Cautionsleistung belegten Gesuche längstens bis 10. Juli d. I. durch ihre unmittelbar vorgesetzte Behörde bei der k. k. Camcral-Bcznkö-Verwaltung Gratz einzubringen. Von der k. k. Finanz-Landes» Direction für Steiermark, Kärnten und Krain. Gratz am 26. Mai 1851- Z. 287. a (2) N^^«, Concurs- Kundmachung. Im Bereiche dieser Finanz-Landes «Direction sind sieben, theils definitive, theils provisorische Concipistenstellcn der Gehaltsclassen von «00 ft. und 5N0 fl. zu besetzen, dann auch oreizehn AdMn jährlicher 300 fl. sir Conceptspractikanten zu verleihen; für welche hiermit der Concurs bls letzten Juni l. I. eröffnet wird. Die Bewerber um Concipistenstellen oder Adjuten haben ihre dießfälligen Gesuche hierorts (Z. Laib. Ztg. Nr. 130 vom 7. Juni i95l.) binnen der bezeichneten Frist und zwar m so fern sie bereits im Staatsdienste stehen, im Wege , ihrer vorgesetzten Behörde einzubringen und stch darin über die zurückgelegten juridisch-politischen Studien, die im Fache der Finanz-Verwaltung etwa zugebrachte, Dienstzeit und die allenfalls bestandene Prüfung für den Conccptsdienst bei leitenden Finanzdehörden auszuweisen. Bewerbern, welche nebst der Kenntniß der deutschen auch die der italienischen Sprache besitzen, wird eine vorzugsweise Berücksichtigung zu Theil werden. Jene Conceptspractikanten, welche aus andern Provinzen in den Finanzdienst innerhalb des Bereiches der gefertigten Finanz - Landes« Direction üoettretcn wollen, wird die Vergütung der vollen normalmäßigcn Reisekosten zugesichert. Won der k. k. küstenl. dalm. Finanz.Üandes-Direction. Trieft am 20. Mai 1851. 3. "286^V M Nr. 8739. Kundmachung. Die k. k. Tabak- und Stämpel-Großtrasik zu Obelvellach in Kärnten, wird im Wege der öffentlichen Concurrenz, mittelst Ueberreichung schriftlicher Offerte, dem geeignet erkannten Be. werber, welcher die geringste Verschleißprovifion fordert, verliehen werden. Dieser Großverschleißplatz hat seinen Tabak-material-Bedarf bei dem k. k. Subverlage zu Spital, welcher 4^ Meilen, und seinen Etäm-pelpapier-Bcdarf bei dem k. k. Verwaltungsamtc zu Sachsenburg, welches 3 Meilen entfernt ist, zu fassen, und cs sind demselben zur Material-Abfassung 12 Tabak- und 4 Etämpel - Trafikanten zugewiesen. Gedachte Großtrasik hatte m der Jahres-periode vom 1. Februar 1850 bis Ende Jänner 1851, einen Vetschleiß an Tabakmaterial mit 11 «00 A, im Gelde mit «019 si. 55 kr. » dl., und an Stämpelpapier im Gelde mit 8l»2 fl. 5« kr. Dieser Verschleiß gewährt bei einer Provision von fünf Percent vom Tabakverschleiße überhaupt.....2!>» fi. 59'/. kr. u. mit Einrechnung deö auf 221 „ 55^/. „ entzifferten ^lia W- nut»-Gewinnes für den Verleger eine kl uUo-Ein» nähme von .... 521 fl. 54'/. kr. Auch der Stämpelverschleiß ä 2'/. H llcfcrt einen Ertrag von ungefähr 19 si. 4<5'/. kr., doch hat nur die Tabak-Verschleiß-Provision den Gegenstand deö, Anbotes zu bilden. Für diesen Verschleißplatz ist, falls der Er- steher das Materiale nicht Zug für Zug bar ;u bezahlen beabsichtiget, ein stehender Credit !u bemessen, welcher durch eine in der vorgeschriebenen Art zu leistende Caution ,m gleichen Betrage sicher zu stellen ist. Der Summe dieses Credites gleich ist der unangreifbare Vorrath, u dessen Erhaltung der Ersieher deö Verschieß Platzes verpflichtet ist> Die Caution, im Betrage von 779 ft. C. M. für den Tabak und das Geschirr, so wie für das Stämpelpap.er, hat der Crsteher vor Uebernahme deö CommGons-geschäftcs, und zwar längstens binnen U Wochen, vom Tage der ihm bekannt gegebenen Annahme seines Offertes, zu leisten Die Bewerber um diesen Verschleißplatz, haben zchn Perccnte der Caution als Vadium, in dem He-trage von 77 ft. 54 kr., vorläufig bei der Camcral-Vezirkscasse zu Klagcnfurt oder Vlllach zu erlegen, und die dießfällige Quittung dem gesiegelten und klassenmäßig gcstämpelten Offerte beizuschließen, welches längstens bis zum 30. Juni 1851, Mittags um 12 Uhr, mit der Aufschrift, »Offert für die Tabak» und Stäm^ pel-Großtrasik zu Obervellach in Kärnten," bei der k. k. Camera!-BezirkscVerwaltung '" Klagcnfurt einzureichen ist. Das Offert ist nach dem am Schlüsse beigefügten Formulare zu verfassen, und nevstbei mit der documentirten Nachwelsung, i>) über das erlegte Vadium, d) über die erlangte Großjährigkeit, und c) mit dem obrigkeitlichen Sittenzeugnisse zu belegen. Die Vadien jener Offerte, von welchen kein Geblauch gemacht wird, werden nach entschiedener Concurrcnz-Verhandlung sogleich zurückgestellt; das Vadium des Erstehers wird entweder bis zum Erläge der Caution, oder, falls er Zug für Zug bar bezahlen will, bis zur vollständigen Matcrial-Bevorräthigung zurückbehalten. Offerte, welchen die angeführten Eigenschaften mangeln, oder unbestimmt lauten, oder sich auf die Anbote anderer Bewerber berufen, werden nicht berücksichtiget. Bei gleichlautenden Anboten wird sich die Entscheidung vorbehalten. Ein bestimmter Ertrag wird eben so wenig zugesichert, als eine wie immer geartete nachttägliche Entschädigung oder Provisions - Erhöhung Statt findet. Die gegenseitige Aufkün-dungsfrist wird, wenn nicht wegen eines Gebrechens die sogleiche Enthebung vom Verschleiß-Geschäfte einzutreten hat, auf drei Monate bestimmt. Die näheren Bedingungen, und die mit diesem Verschleißgeschäfte verbundenen Obliegenheiten sind, so wie der Erträgnißausweis und die Verlagsauslagen, bei der k. k. Cameral-Bczirks-Verwaltung zu Klagenfurt, dann in der hieror-tigen Registratur einzusehen. Dem noch nach dem früheren Commissions-systcm bestellten Tabak - und Stämpel - Großver-schleißer bleibt es freigestellt, sich um die Ueber» sctzung auf diesen Verlag unter der Bedingung, daß dem Gefalle hiedurch kein Opfer auferlegt werde, zu bewerben. Von der Concurrenz sind jene Personen ausgeschlossen, welche das Besetz zum Abschlüsse von Verträgen unfähig erklärt, dann jene, welche wegen eines Verbrechens, wegen Schleichhandel, oder einer schweren Gcfällsübertretung überhaupt, oder einer einfachen Gcfällsübertrctung, insofern sich dieselbe auf die Vorschriften lücksichtlich des Verkehrs mit Gegenständen des Staatsmonopols bezicht, dann wegen einer schweren Polizeiübertre- -tung gegen die Sicherheit des gemeinschaftlichen Staatsbandes und den öffentlichen Ruhe-star.d, dann gegen die Sicherheit des Eigenthums verurtheilt, oder uur wegen Mangel an Beweisen losgesprochen wurden, endlich Verschlei-ßcr von Monopolsgegenständen, die von dem Verschleißgeschäfte strafweise entsetzt wurden, und solche Personen, denen die politischen Vorschriften den bleibenden Aufenthalt im Verschleißorte nicht gestatten. Kömmt ein solches Hinderniß erst nach Uebernahme des Verschleißgeschäftes zur Kenntniß der Behörden, so kann das Verschlcißbefugniß sogleich abgenommen werden. Formular e i n e ö O f fe r t e s auf 30 kr. Stämpel. Ich Endesgefertigter erkläre mich bereit, die Tabak- und Stämpel-Großtrafik zu Odervellach in Kärnten unter genauer Beobachtung der dießfalls bestehenden Vorschriften, und insbeson-ders jener in Bezug auf die Material-Bevorrä-thigung gegen eine Provision von .... (mit Buchstaben ausgedrückt) Percenten von der Summe deö Tabakverschleißes in Betrieb zu übernehmen. Die in der öffentlichen Kundmachung angeordneten drei Beilagen folgen mit. Datum..... Eigenhändige Unterschrift. Charakter. Wohnort. Von Außen: Offert zur Erlangung der Tabak- und Stäm-pcl-Großtrasik zu Obcrvellach in Kärnten. Grah am 22. Mai 185«. Von der k. k. Fmanz-Landes«Direction für Steiermark Kärnten und Krain. 552 Z. 289. a (') Nr. 4l8N. Kundmachung. Ueber Anordnung des hohen lombardisch-venetianischcn Landes-Militär-Commando's vom 15. Mai l. I, Zahl2«68, wird am lg. Juni l. I. Vormittags um zehn Uhr in der Amts-kanzlei der k. k. Bezirkshauptmannschaft die Subarrendirungs < Verhandlung zur Sicherstellung des Erfordernisses der k. k. Truppen, an Brot, Hafer, Heu, Kerzen und Oel, für die Zeit vom I. August bis ukimo October I851 vorgenommen werden. Das beiläufige Erforderniß berechnet sich nach dem dermaligcn Truppenstande mit: täglichen 191 Brotportionen; monatlich 3 Pfund Kerzen und 2^ Maß Brennöl; dann in dem unbestimmten Erfordernisse an Brot, Hafer und Heu für allenfalls vorkommende Truppendurchmärsche. Die Cautionen werden festgesetzt bei Brot und Hafer mit 7, Heu mit tt, Kerzen und Oel mit 5^ der ganzen Beköstigung nach den Offerts - Preisen. Nähere Vertrags - Bedingnisse können beim hiesigen k. k. Militär - Filial - Verpfiegsmagazine täglich eingesehen werden. Diese Subarrendirungs - Verhandlung wird mit der Aufforderung den Unternehmungslustigen zur Theilnahme zur allgemeinen Kenntniß gebracht. Neustadtl am 2. Juni 185l. Der k. k. Bezirkshauptmann: Franz Mordax. 3 283. » (3) Nr. 1667. Kundmachung. Laut Eröffnung des hohen k. k. Ministe--riums für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, ääd. 10. Mai 1851, Z. 1015H. M., wird in Folge der zwischen der k. preußischen und der k. hannouer'schen Postvmvaltung, auf Grundlage des deutsch - österreichischen Postvereinsver-ttagl's abgeschlossenen Uederemkunft, das Königreich Hannover vom 1. Juni 185l an, dem deutsch-österreichischen Postvelcin beitretcn. Von diesem Zeitpuncte an werden daher die Correspondenzcn, Kreuzbandscndungcn und Zeitungen nach und aus dem Königreiche Hannover , nach den Bestimmungen dcs deutsch - österreichischen Postvettrages zu behandeln. Die Postanstalten des Königreiches Hanno ver sind sämmtlich uon den österreichischen Gränzen mehr als 20 geographische Meilen entfernt. Für die Fahrpostsendungcn ist k. Hannover'scher Seits für den Wechselverkehr mit Oesterreich, Peine als unveränderlicherGranzpunct bestimmt worden. Für Oesterreich sind bezüglich der Fahrrost-ftndungen M. Ostrau, Seefeld und Teplitz bestimmt. Die Berechnung der Franco- und Porto-Gebühren für die Fahrpostftndungen nach, oder aus dem Königreiche Hannover, hat vom 1. Juni l. I. an, in allen Fällen nach dem Tarife des deutsch-österreichischen Postvereins Statt zu finden. Hievon wird das correspondirende Publikum zur eigenen Benehmungswissenschaft in die Kcnnt-niß gesetzt. K. K. Postdirection. Laibach am 29. Mai 1851. 3.692. (2) Nr. 1997. Edict zur Einberufung der Ve ila ss«n sch af,s> Gläubige». Vor dem k. k. Bezilksgerichle ^berlaibach l^ben alle Diejenigen, welche an dic Verlassenschaft des den 8. AM d. I. verstorbenen G,Mitbesitzers Iobann Schwokel, von Hol^cneqg Haus-Nr. l4, als (5)iäudiger eine Forderung zu steUei: haden, zur Anmeldung ui'd Darihuung detselden den 28. Juni l. I. zu etscheiinl'., oder bis dahin ihr Ilnmcldungs-gesucd schriftlich zu überlcichen, widrigens diesen Hläudigcm an die Verl^ssenschail, wenn sie durch die Sezalilung dcr angemeldeten Forderungen er-schöpf! würde, kein weherer Anspruch zustande, als insofcn, ihnen «in Pfandrecht gedühn. Obeilaibach am 3. Mal 1881. Z. ?07. Ankündigung. Einer freundlichen Einladung zufolge hat dcr Unterzeichnete bei dcm Grottenfest die Tanz-Musik übernommen. Nach dem Feste findet eine musikalische Soiree in Verbindung mit einer Tanz-Unterhaltung Statt, wobei der Unterzeichnete mit seinen Theater-Orchester-Mitgliedern sowohl Concert«Piepen als die neuesten Walzer, Opcrnstü'cke, Quadrillen und Polka's vorzutra-gm die Ehre haben wird. Joseph Leitermayer, Musik. Director des sta'nd. Theams in Laibach u. Ehrenmitglied mehrerer Musik-Vereine. Z. 704. Pfandamtliche Licitation. Donnerstag den 26. d- M. werden zu den gewöhnlichen Amtsstun-dcn in dem hierortigen Pfandamte die tm Monate April 1350 versetzten, und seither weder ausgelösten noch umgeschriebenen Pfänder an den Meistbietenden verkauft. Laibach den 7. Juni 1851. Z. 70!. (2) Nr. 269l. Licitations- Edict. Von dem k. k. Bezirksgerichte Laiback l. Sec-lion wird bekannt gemacht: i?s sey über Ansuchen dcr Norinlindsckaft dcs mj. Wilhelm Masoviz, in die öffentliche Versteigerung der Leopold Philipp'schen Verlaßfahlnisse, bestehend in Wäsche, Hleidung, Bettzeug und sonstigen Effecten grwilligel, >nid zu deren Vornahme, am KundschaUSpla^e Hau5 Nr. 223, der 16. Juni d. I. , u»d aUenfalls der darauf folgende T.ig. Vo> mitlas von 9 __ l2 und Nächmilscg5vo>! 3 —6 Uhr bestimmt worden. Wozu die Kauflustigen hiermit ei^ri^en we.dett. L..ibach am i. Juni iszi. Z. 706. (I) Der ergebenst Gefertigte nimmt sich die Ehre, dem hohen Adel und dem geehrten Publikum bekannt zu machen, daß er die photographschen Porträts auf Papier verfertiget, und für die treffende Ähnlichkeit bargt. Originale sind bei Hrn. Giontini und beim Vergoldcr Hrn. F. Matschet einzusehen. Ioscph Klaus, im Kaub'schei, Hause I. Stock, Thür« Nr. 2 am Gange. 3. 705. (1) »no fl. C. M. werden unter vortheilhafter Bedingung gegen fideijussorische Sicherstel-lunq ausgeliehen. Das Nähere im Zeitungs-Comptoir. Z. 639. (5) Ankündigung. Zum Verschluß von Allerhöchst genehmigten und garantirten An-lehenslosen werden Agenten gesucht. Offerten beliebe man franco zu richten an I. Rothschild's Sohn m Offen bach bei Frankfurt a. M. Z. 687. (3) Für die k. k. österr. Staaten sucht ein Geschäftshaus tüchtige und solide Agenten in Städten und auf dem Lande, welche ohne Muhe bedeutenden Iahrcs - Verdienst erzielen können. —> Offerte werden franco unter «f. A. A(). ?05t« i'l^ilmc« Bmgerbruck in Preußen erbeten. Z. 415. ^5) UF^Z^^ für alle HtMtiimMe. - ^s ccbte Kn.««.«^^^ ZR.H_ R^3,AM. ^.^ TVasckwasser, welches seit «0 Jahren durch vn>lc tausend segensreiche Ei-fahl-m,-ge» d.w.ihrt ist, heilt radical und ohne alle schädliche Nachwirkung, alle „assen mld tsockenen Flechten, Schn'ind'en, Finne», Pusteln, Krätze, Ku pfeiflecken, Hlhblaschen und alle derartigen Ansschläge li n d Hautkrankheiten. — Gerichtlich beglaubigte Zena-nisse weiden zeder Flasche bei^cq^den. auch auf frankiite ?lnftagen Jedem gern mitgetheilt. — Die ganze Flasche kostet 5 fi. , die halbe 3 fi, Banknoten und ist einzig und allein zu beziehe,, von FZU». Z^'eU'el. ^»5»Le»5 Blichhändler in Weimar. — Briefe und Gelder trauec». ' / ^ — Z. 4l6. (3) ^. 2 H ^' ^l- «^oll«» 8^»,»>v^'» Gicht «nd Nheumatismus-Pfiaster qe UTN^UM^lO" ge» Gliederreißen, Kopfweh, Zah>... uud O esi ch ts s ch m , rze n, Seitenstechen, Oh'en bra usen, Augenfluß, Brust-, Nücten-^^ ' , . u. Kreiljschmerieü(Hexenschllß), Fußgicht, .Nothlauf, Krampf, I^I^IA ^^I^ geschwollene Glieder u. f. w. — Ueber die außerordentliche Wirksam-K«.K^»^^ » ^.^. ^H^, beglaubigte Zeugnisse. — Dieses unterscheidet sich von alle» Ketten, Ringen, Bogen, Ableiern und wie diese Maschinell sonst noch heiße» mögen, höchst vortheil-haft dadlllch: daß es Wirklich hilft! — Das Paket kostet 3 fl. Banknoten und einzig und alleiu zu beziehen von />»'. F'eR'el. ^««^e« in Weimar. Z. 4l7^ (3) ^ " ^ ^ , , und alle Entzündungen, Schwächen und Krankheiten des Fuges >st als ein u," ^Vicl<31 ci6ll f^hsbares Mittel durch Zeugnisse von Aerzten und Geheilten anerkannt. Das Äugen-^ , wajftr UM Dr. Hl. White in London. — Es enthält laut beglaubigte, Attesten z^V^A^ durchaus keine schädlichen Bestandtheile, hat schon viele» Unglückliche» das Augenlicht wieder geschenkt und Tausenden diesen edlen Theil gerettet. Unter der allgemeinen Benennung „S t aa r" ist natürlich derjenige G.ad dieser Augeukraiikheit verstanden, welcher überhaupt noch heilbar ist.-^ Das Fläschchen kostet 2 ft. Banknoten und ist echt einzig uud allein zu beziehen von 1)^. W'<;i'«z. ^»»»eO' Buchhändler in Weimar. — Viiefe und Gelder trlwca. 3. 418. (3) ^. , . . , 'st ein seit Jahrhunderte „ erprobtes Mittel gegen langwierige Mrvenlcideu, l).^Me«p»m8oli8 Sch^^^lle, Magen- u. Änterleibsbeschwerden, Hämorrho.>en, Verschlet- M-^« . Mlttlg, Frauenkrankheiten, Kolik — wider Wassersucht, Leberleidel», H^M^lOI^ Bleichsucht, Gelbsucht, Har,, b e sch w e r d e n . rhe u m " t> ^ , d katarrhalische Uebel, t r äg e V e r da u u n g, a « h ^ lt e «oe g ^ r b l^ chen, Blähungen und viele andere ähnliche Beschwerden, welche g e.chen Ursprung l^^^^H^f^ >'nd, aber hier nicht einzeln aufgeführt werde» könne... DleseS s«g enbr, ng en d st« Z^8»6N2 all!r Hausmittel ist echt einzig >md allein zu beziehen, d'e 3.l^che zu 3 st. Bantno^ ten, vm. »r. «'v'-«,. 5«,«e«. Buchhändler inWe. m a r. Bl >ese und Gelder lranoo.