„Mhttt, W»hlß»»>, llttmg str AI».' Str. »S. Ton«tag, »S. MSr, t««S. H ii. Jahrgang vi« .Marburglr Zeilimg» e-Ich-iitt i-de» Soiiiilag, Mttlwoch und Preis« — für Maiburg: ganijährig S ft., halbjährig s fl„ vi«rt«Iiähri„ I fl. sv lr! si!r g»ft«Nu»a m«va»« monatlich 10 kr. mUPostveririiduiig : ganzjährig 8 si., halbjiihriq ^ <>., vierteljährig 2 fi. Die ei» Mal gespaltene Garmondzeile wird bei «iiimaliger Einschaltmig ______>»» Iv, be>j»>e>>»al>ger mit l>>, bei dreimaliger mit 20 lr. lierechnet, woju siir jedetmalige Einschaltnng Sv tr. Jnserat«»-Stempelzcbühre. Da dachte ich zum erste« Mal an s Heiraten. Bei meinem abgeschiedenen Leben hatte ich ivenig Bekannte, und bei ihnen klopfte ich als Freier an. Den Aeltern war der reiche Rittergutsbesitzer schon recht; aber den zarten Fräulein — wie rümpften sie die Nase bei meiner Offenheit, die sie Grobheit nanntm! Sie fühlten sich selbst beleidigt, als sie erfuhren, daß ich mich nur des-halb verheiraten wolle, um mir Erben zu erzeugen. Eine wollte aus reiner Liebe heiraten und gehkiratet seiii; die andere erklärte geradezu daß sie zu gut sei. um ihr Leben an daS rines Bauern zu ketten. Da wählte ich einen Weg. auf dem einer meiner Bekannten zu dem glück-lichsten Ziele gelangt ist. Ich ließ ein Hriratsgesuch in die Zeitungen rücken und eiilpfing die Antworten der betreffenden DamkN. Es erfolgten drei, aber ich bekenne offcn. daß ich in Madame Lindsor die Lebens-gefährtin gesunden habe, wie ich sie mir nur immer wünschen mag." ..Sie sind ein Edelmann, Herr Major, und ich bin von büraerlicher Geburt." ^ „In dem letzten Briefe. Madame, haben Sie mir bereits Ihre Verhältnisse mitgctheilt; ich habe sie erwogen, und würde jetzt, nachdem ich das Glück gehabt. Sie zu sehen, jede Standesrücksicht unbeachtet lüfsen. wenn ich sie anders noch hegte." „Konnte ich auch einen solchen l^rsolg nicht voraussehen," sich Ich gut »veiße antivortete Josephine lächelnd, „so beantivorte ich Ahr Gesuch dennoch aus dem Grunde, weil die in Ihrer Offerte angegebenen Eigenschaften diejenigen sind, die mein zweiter Mann besitzen Mi,ß. Die zweite Wahl ist ungleich schiverer zu treffen, als die erste, iveil drr Verstand die ent scheidende Stimme hat. So mancher junge und reiche Beiverber hat mir vorgestellt —" .»O. ich glaube Ihnen. Madame!" „Aber eS ivar keiner unter ihnen, d.n mein Verstand billigte, behaupte, daß ein in dieser Beziehung begangener Fehler nie ivieder zu machen ist." „Ganz Meine Ansicht!" „Man muß an daS reifere Alter denken." „Ganz rveideutigsten Wortlaut der Verfassung zu berufen und danach zu handeln. Nun wir aber den zwingenden Buchstaben in der Berfafsung nicht finden, so müssen wir UNS auf sittliche und politische Gründe siüpen. Diese Gründe müsien die Regierung bewegen, rasch zu thun. was sie nicht lassen darf. Die Be» theuerungen, die »vir von der Ministerbank her vernommen, lassen der Regierung nur eine Wahl: die Regitkung steht oder fallt mit dem letzten Beschlüsse deS ReichsratheS. Eine Verschiebung der Genel)migung wäre nur die Entfeßlung der feindlichen Elemente — und zu dieser werden die jetzigen Minister doch nicht die Hand bieten wollen? Die Rücksicht auf ihre Mannesehre und die Achtung vor dem ver. fassungSgemüß erklärten Willen des Volkes nöthi^en die Minister, eine Verschiebung zu Widerrathen. Eine Verschiebung der Genellmiguug wäre dann ein Beweis, daß die Staatslenker daS Vertrauen des Herrschers nicht mehr besitzen — wäre für sie die Vuchnung. die Verpflichtung zum Rücktritte. WaS dann folgen wird, ist zu grauenhaft, als daß nicht jeder Freund des Baterlands davor znrückbeben müßte — waS dann folgen wird, ist Rauscher und die Flut, die allcs Leben in Oesterreich vertilgt, die Oesterreich vernichtet. Darum noch einmal: wir glauben nicht an die W.ihrheit deS frag« llchen Gerüchtes — wir können es N'cht: zu schnierzhast brennen die Wunden Oesterreichs — zu sehr bedürfen sie der Lindernng. der Heilung. Bemischte Nachrichten. (Der französische Voranschlag für 1869) weift einen HeereSauftvand von 420 Millionen Franken nach — die ordentlichen Kosten betragen 382 Millionen, die außerordentlichen 38 Millionen. (Kardinal Bonaparte.) Der neuernanntc Kardinal Bona« parte, tvelcher so viel von sich rel?rn macht, ist. der France zufolge, im Jahre 1828 geboreu. Er ist der Sohn deS gelehrten Prinzen Lucia» und der Prinzessin Zenaide, einer Tochter deS Königs Ioskpl). Der Kaiser Napoleon III. ist jcin Pathe, und Pius IX. ha» ihm die Priesterweihe gegeben. Nach seiner Ordination lebte er geistlichen Uebnngen in Rom Erst vor einigen Jahren berief ihn der Kaiser Napoleon nach Paris und verlieh ihm den Rang eines kaiserlichen Prinzen. Die France schildert den jungen Kardinal «lS eine fromme, beschauliche Natur, welche in ihrer Bescheidenheit allem Ehrgeize so fremd sri, daß sie nicht ohne Verwirrunji und Widerstreben den ihr von dem Oberl)aupte d'im; Herr von Brissac verlobt sich init der Freundin derselben.—DaS Theater war sehr gnt be-sucht, dei allgemeine Beifall wohlverdient; denn ein Lustspiel mit solchem Fleisie studirt und so gerundet dargestellt, wie die „Mönche", geht nicht häufig in S^ene. Besonders ausgezeichnet ljaben sich die Träger der Titeliollen (!^^err Müller und Herr Lechner). Frau Barbieli (Maria), gränlein Giaßy (Louise). Herr Deutsch (Beaudau). Frau Stein gab die Oberin deS .Klosters ganz trefflich. — Die Aufführung am nächsten Mittivoch soll znm Vortlieile deS FräuleiuS Zoder stattfinden. „Ist der Begriff von Ehre ein Vorurtheil?" fragte sie ernst. „Philipp. Du bist von Herzin gnt. aber schwanke nicht in Deinem Entschlüsse. Die Welt ist einmal, lvie sie «st. und wenn wir uns den Verhällnissen jetzt süjt'N. so sind «vir dasür später in jeder Beziehung unabhängig Ich fürchte rnich nicht, mit Dir ein eingeschränktes Lrlien zu führen; aber ich fürchte deii R'ichlhnm, der uns nicht gebührt." „Nun. Josephine." rief Philipp, „auch ich leiste Verzicht auf LuxuS nnd Glauz; ich will selbst nicht rinm.'l hoffen, daß uns je ein recht-mäßiges Vermöj^en zufällt — der Versuch, meine literarischen Arbeiten zu Veriverthen. ist geglückt, ich kann und will arbeiten. Josephine; aber schmalere mir nicht länger daS Glück meines Herzens, zwinge mich nicht zu einem Raube an tneiner Liebe! Warum ivollen wir nicht gleich ein Leben beginnen. daS unS im schlimmsten Falle bestimmt ist. das wir selbst erwählt haben?" ,.Ach." seufzte die Reiz nd-. ist auch mein innigster Wunsch! Aber leider musi ich auS gebicteiischen Rücksichten auf die lZrfüllung deS-selben verz'chtcn. Verzeihe nlii. lielnr Fiennd. daß ich in unserem eigenen Interesse mit ruhigem Verstände e-wäge. Jetzt sind wir noch jung, und unsere Liebe genügt. unS glücklich zu machen. Wir haben nur sür uuS zu sorgen, und tarlien wi>. so finden wir Ersatz in unserer Liebe. Aber bald schwinden diese poctischen Genüsse, unsere Empfindungen werden ruhiger, und daS materielle Element des Leb-nS vrrscheucht die Poesie. Dieser Wandlung. Philipp, sind ivir Alte unterworfen, sie ist ein Gesetz der Natur, dein sich kein Sterl'licher entziehen kann. ES wäre eine große Unklngheit. wolltcn wir die Miltel unbeachtet lassen, die sich unS zur Milderung diescS bestimmt eintretenden UtnstandeS darbieten. Und dazu rechne ich meine ErbschastSangelegeuheit. ErfiUlen sich meine Erwartungen nicht, so habe ich mir später den Vorwurf nicht zu machen, daß ich etwaS versäumt habe." „Josepliine. auch diese« Grund lasse ich nicht gelten, denn er ist zu ängstlich! Ich hege daS seste Vertrauen, daß ich durch meine Arbeit die Sorgen verscheuche. Glaube mir. ich habe den Muth, diese Verpflichtung zu übernehmen, und Du, meiue Gattin, wirst ihn ausrecht zu erhalten wissen!" (Zur Frage über die Errichtung einer Handels-und Gewerbetammer in Marburg) Am 27. d. M. hat im Saale deS Herrn Kartin eine Berslimmlung stattgesunden, um die Ab-ordnung zu ivählen. die wegen Errichtung einer Handels- und Gkweiche-kammer nach Wien gehen svll. Der Obmann dcS politisch-volkSivirlh. schaftlichku Vereins — Herr Rödling — eröffnete die Versammlung; zum Obmann wurde der Bürgrrmeistcr Herr Joseph Banealari. zum Schriftführer Herr Professor Rieck gewählt. Herr Brandstätter hielt einen Vortrag über den Wirkungskreis, welchen die Handelt' und Gkwerbe« kammern nach der Regierungsvorlage haben sollen. Herr Julius Reiter beantragte, dcm Gemeindeausschuß die weiteren Schritte in dieser Ange« legenheit zu iiberlassen. Herr Dr. Radey sprach über die Kostenfrage und theilte mit. daß die Beträge, die auS dem ehemaligen Marburger Kreise an die Handels- und Gewerbekammer in Graz gezahlt werden, sich auf 600 fl. belaufen. Von sämmtlichcn Kosten der Handelskammern trugen bisher ein Drittel die Handels- und GewerbSleute deS KammerbezirkeS, ein Drittel daS Land, ein Drittel der Staat. Die Handelskammer brauche rinc» Sekretär ; der Sefrälur in Graz beziehe einen Gehalt von 1200 f!.. jener in Leoben kaum 600 f!. Der Sekretär der Marburger Handelskammer würde sicher nicht 1200 fl. kosten. Was die Lokale betreffe, so halten die Kammer» in Leoben und Graz ihre Sitzungen im ÄtMeinderathhauS. Ob dieS auch in Marburg möglich, würde sich später zeigen; daS Lokal würde aber. fallS eS gepachtet werden müßte, nicht über 200 fl. erfordern. Die übrigen Auslagen (Korrespondenzen. Berichte....) würden den Betrag von 600 fl. nicht übersteigkn. Die Koftensrage sei also kein Glund. gegen die Errichluag ein^r Handels« und Gewerbe-kammrr sich zu erklären. Der CcnsuS habe bisher 8 fl. beir.'gen; »ach der Regierungsvorlage soll derselbe herabgefcht werden. Die Handels-und GewerbSleute habln also eine größere Belastung nicht zu befürchten — Herr I. Reiter beantragte ferner, nur Jene zur Wahl der Abordnung fähig zu erklären, welche zur Wahl für die Handelskammer berechtigt sind. Dieser Antrag, sowie der vom Redner zuerst gestellte ward ver« worfeu und sodann zur Wahl geschritten; die Abordnung bilden die die Herren: Kajetan Pachner. Karl GerdeS. Ferdinand Staudin-ger. Julius Pfriemer. ThomaS GöP. Dr. Radey. Ludwig AlbenS« lierg. Nach diesen erhielten die meisten Stimmen: Herr Badl. Herr Fürst in Pettau. die Herrtn: Heinrich von Gafteiger und Wohak. (Schnlwese n.) In dei DirektionSkanzlei der hiesigen Mädchen« schule sind jene Arbeiten zur Schau gestellt, welche die Besucbrrinnen der Arbeitsschule im verflosseucn Winterhalbjalir verfertigt. DaS Zim-m^r ist hente Bormittag von 9 bis 12 Uhr. an den folgenden Tagen bis 1. Apri! von 10 blS 11 Uhr geöffnet. Die Arb'itcn überraschen: einen solchen gleiß nnd so guten Geschmack hat schwerlich Jrmaud erivar-tkt und cS gereicht der Lehrerin, wie den Schülerinnen ihre Thätigkeit um so mehr zum Lobe, als diese Arbeiten die Erstlinge sind und im Winter verfertigt worden ^ zn einer Zeit, wo die Ungunst der Witterung nicht selten hindernd auf den Schulbesuch gewirkt. Zn der Direk-tionSkanzlei befinden sich auch die Lehrmittel für den Unterricht in der Natnrlehre und liefern dieselben einen sehr erfreulichen BetveiS für den Fortschritt, welchen die Bildung unserer Mädchen diesei^ Schule verdankt. Eltern und Schulfreunde sollten die Gelegenlie«t benützen, um sich durch eigene Wahrnehmung von unserer Behauptung zu überzeugen. (Das KreiSgericht Cilli) hat den Redakteur PcS „SlovenLlci kospoäar" wegen Vcrnachläffigung der pflichtgemäßen Obsorge zu einer Geldstrafe von 30 fl. und zu einem Kautionsverluft von 60 fl. verur-theilt. den Drucker dagegen freigesprochen. Letzte Poft. Seite wird a»S Berlin geschrieben: Wenn TttddeutMands Bemithnngen den Anjchinß an -veskerreich bezwecken, w Mre die» zu einer Verletzung des Prager Frieden». ^kattenische ^Voranschlag für 1869 soll einen Abgang von 2U« Millionen H?an?en aufweisen. In Tenneffee bildet fich eine bewaffnete Macht, um die Regierungsgewalt an sich ,u reißen. Gingefaudt. Löbliche Redaktion! D. T. Mahrenberg. 23. März. Gestern hielt Dr. OSkar Schmidt von Graz in Hohenmauthen vor einer großen Anzahl von Wählern der Märkte Hohenmanthen. Saldenhofen und Mahrenberg seine Kandidaten - Rede, welche oftmals durch Beifalls Bezeigungen unterbrochen und am Schlaffe von einem allseitigen, andauernden Bravorufen begleitet wurde. Dieses politische GlaubenSbekenntniß eröffnete den versammelten Wählern daS Ztrnere eineS Mannes, den der bekannte Carneri von Wildhans in seinem Briefe vom 20. d. M. unter Anderm folgendermaßen schildert: „In Allem ist Schmidt eine wahre Perle, und mit Stolz könnte Ihr Wahlt»ezirk auf ihn als seinen Vertreter blicken. Sein Name ist in der Wissenschast ein europäischer. Nicht persönliche Interessen, sondern allein die Liebe zum Steierlande. dem er mit Leib und Seele angehört, würde thn bestimmen, die Wahl anzunehmen, und die Stadt Graz liat ihm du^ die Berufung in ihren Gemeinderatli daS schönste Zeugniß ge-geben. Seine besondere Vorliebe zur Landwirthschüft. in der er die ausgedehntesten, nicht nur theoratischen. sondern auch praktischen Kenntnisse btfitzt, eignet ihn ganz besonders zum Vertreter der Laudgemeiuden. AlS Demokrat von reinstrm Waffer gehört er den fortgeschrittensten LiberaltN an, und seine Stellung im Landtag ergibt sich dadurch von selbst als eine solche, daß er die billigen Wünsche deS Bezirke», den er vertreten würde, leichter als ein anderer zum Durchbruch bringen könnte." Mahrenberg. 24. März. Gestern beehrte Dr. Mulle von Marburg zum ztveiten Male die dieSbezirklichea Maiktgemeinden Mahrenberg. Saldenhofen und Hohenmauthen nichl nur mit feiner Perfon. sonder» auch mit Programmen, ivelche sein GlaubenSbekenntniß neuerdings den Wählern in s Gedächtniß rnfrn und für ihn die Wahl erwirken sollen. Die Wähler von hier hätte eS gefreut, wenn Dr. Mnlle am 22. und nicht am 23. d. M. in die hiesige Gegend gekommen und die ausgezeichnete Kandidaten-Rede des Dr. Oskar Schmidt von Graz angcliört liätte. Cr hätte hiebet die allgemeine Sympathie der anwesenden Wähler für OSkar Schmidt tvahrgenommkn und eS wäre daher nicht nothwendig. diesem Kandidaten nachträglich zu sagen: Noch mehr Licht brauchst du nicht! Eingesandt Heute Bormittag zivischen 9 nnd 10 Uhr führte mein Maier mit meinem eigenen Zuge eilten Wagen mit Erdäpfeln und zwei Metzen Hafer zu meinem Hause und zu eigenem Gebtauch; er wurde bei der Brückeu-mauth genöthigt. 12 kr. Manth und 18 kr. Platzglld zu bezahlen. Im Oktober v. 3. hatte ich ivegen der Platzkreuzer einen Anstand; ich beschtverte mich beim Amtsvorstand und dieser gab mir die Versicherung, er werde dkM Platzkreuzer«Einnehmer eine« Veriveis ertheilen. Ob dieser VertveiS ertheilt worden, ist mir nicht bekannt. Ich erlaube mir nun die Krage: Ist der Pächter geneigt, seinem Vldintsicten die wilifürliche Einhebung der Gebühr zu uutersageu — ist das löbliche Genuindeamt bereit. daS Recht eines Gemeindeangehörigeu zu wahren? Marburg. 28. März 1868. W. Ehrenberg. ist „Ja. Philipp. daS wird mein Bestreben sein, weil eS meine Pflichz Ich iveiß. tvozu ich als Deine Gattin verbunden bin." „Und Du zögerst uoch?" fragte schmerzlich der junge Mann. „Weil ich eS ebenfalls für Pflicht erachte. Du giebst großmüthig Dein Vermögen hin — „Ich entbinde Dich von dieser Pflicht! Ich tvill ja nur Dich, Josephine. nur Dich!" Sie schiniegte sich an ihn nnd flüsterte: „Pitilipp. habe ich nur Pflichten gegen Dich allein zu erfüllen?" Der junge Mann stutzte; sein Argwohn erlvachte wieder, und er fragte mit leise bebender Stimme: „Josephine. sollte'eS in der Welt außer mir einen Sterblichen geben, der Ansprüche---" „Noch nicht! fuhr sie leiser fort, indem sie ihren Arm um feinen Nacken schlang. „Philipp." flüsterte sie erröthend. und indem sie ihren rosigen Muud an seine heiße Wauge legte — „tvir tverden bald nicht mel»r allein sein! ES kommt eine Zeit, wo mir ein drittes Wesen Pflichten auferlegt, und von diesem kannst Du mich nicht entbinden." Zwei große Thränen rannen über ihre Wangen, und fester drückte sie den Gatten an sich, der den Sturm von wunderbaren Empfindungen in seiner Brust kaum noch verschließen konnte. Einige Augenblicke stum-men. süßen Entzückens folgten. Dann sank Philipp vor ihr nieder, und bedeckte ihre kleinen Hände mit Küssen und Thränen. ES drängte ihn. seinen Argwohn zu bekennen und um Verzeihung zu bitten; aber ihm fehlte der Muth. das heriliche Wesen in diesem Augenblicke zu kränken, wo sie ihm ein so süßeS, beglückendes Geständnis abgelegt hatte. Alle Zweifel waren verschwunden, nnd Philipp gelobte sich im Stillen. daS Glück zu verdienen, das ihm seine Gattin geivährte. „Begreifst Du mich nun?" fragte sie verschämt, und sich zu ihm hinneigend. „Ich solge Dir blindlings!" rief der berauschte Philipp. „Bin ich schwach, so bin ich eS auS Licbe zu Dir. darum sorge für mich nnd--" „Unser Kind!" flüsterte sie ihm ganz leise in daS Ohr. ES war spät, alS Philipp seine Wohnung betrat. Er konnte nicht schlafen, sein Glück beschäftigte ihn zu seln. und itn Angesichte desselben schämte er sich seiner Eisersucht. Ei wollte feinen Verdacht hegen, denn er sagte sich, daß der Verdacht gegen eine Frau ein Verbrechen an der Liebe sei. Und sie war ja seine Gattiii. Nachdem er eine Stnnde auf und abgegangen war. erschloß er scinri» Sekrctär. legte Papiere in ein Portefeuille znsammen. und suchte mit dem festen Borsatze sein Bett, morgen die Angelegenheiten mit dem Herrn von Bornstedt zu Ende zu bringen. Es erschien ihm selbst alS keine schivere Aufgabe, dem alten Manne unumtvunden die Motii?e snnrr Handlung darznlegen. Philipp schlief endlich ein. um von dem Glücke zu träiimen. das er von der Zukunft zu erwarten berechtigt ivar. (iZortsetzung folgt.) Voin Rüche« lisch. Das rothe Gefpe«ft der Revolution, oder: „KabinetSpvlitik «ud NolßSwille". (A. Hartlebens Nrrlag in Pest und Wien, 16 Lieserliilgen z» Zs, kr.) Von diesem Werke sind iviedcr mel>le»c Lieferungen (3—6) erschienen ; der Roman läßt einen spannenden Inhalt, al» ein reicheS Panorama vor den Blicken des Lescr^^ vori'ibcrziehen; von Wien nach Paris, von Pest nach Berlin, von London nach Peteröbnrg )c. führt uns die lebhafte Phantasie deS VerfafferS. um UiiS dann wieder unter die glühende Sonne Indiens zu versetzen. Warm und auS dem Herz n dringen seine freiheitS-begeisterten Worte wieder zum Herzen, während sich um deu Rahmeu der in markigen Strichen gezeichneten Geschichte, in anregender Beleuch-tung der romantische Theil deS WerkeS rankt. — Unsere besten Wünsche begleiten diesen Roman und dessen Tendenz, welche, wie der Verfasser sagt: „Der Freiheit, dem Wohlstand nnd dem Frieden der Völker" gilt. Geschäftsberichte. Marburg. 28.März.iVochenmarktsbericht.) Weizen st. S.90, Korn fl. 4.8V, Gerste fl. S.2ö. Hafer st 2.0S, Kuturutz st ö.SV, Heiden fl. S.0S, Hirse fl. v.—, Erdäpfel fl. 1.20 pr. Mehen. Rindfleisch 24 kr., Kalbileisch 26 kr., Schwein-fleisch inng 26 kr. vr. Pfund. Holz, hart SV" fl. V.—, 18" st. 5.30, detto weich 30" fl. V.—, 18" fl. 8.— pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. V.6V, weich st. 0.50 pr. Metzen. Heu st. 1.20, Stroh, Lager« st. 1.-. Streu- st. 0.60 pr. Centner. Pet tau, 27. März. (WochenmarktSkericht.) Weizen fl. 5.30. Korn fl. S.5V, Serste fl. S.S0, Hafer fl. 1.80, Kukuruh fl. 3.05, Heiden st. 2.80, Hirsebrein st. 5.S0, Erdäpfel st. 1.1«) pr. Me^e». Rindfleisch ohne Zuwage 25, Kalbfleisch ohne Auwage 24, Schweinsteisch jung 25 kr. pr.Ps. Holz 36" Hort st. 10.—, detto weich, st. 7.— pr. Klafter. Holzkohle« hart fl. V.8V, detto welch fl. 0.70 pr. Metze«. Heu fl. 1.1V, Stroh, Lager- fl. 0.90, Streu« fl. 0.66 pr. Centner. Offerte-AllssihreibMg. Bon Seite des gefertigten BerwaltnngSkomitv'S wird die Unter, nehmung des. mit Ausnahme vou Wäsche und Service vollständig ein. gerichteten Theater, und Cafin0'Restaurations- und Cafeterie-Gefchästes im Castnogebäude, bestehend: a) im Erdgeschoße auS einem Speisesaale auf 3V0—400 Personen, einem Billard- und Spiellokale mit drei Billarden zum gewöhnlichen allgemeinen Verkehre, zwei großen Küchen. Speise. As- und sonstigem Keller, zwei Zimmern zur eigenen Benützung ; d) im ersten Stockwerke aus einem Speisesaale auf 200 Personen, einem Speisezimmer auf 100 Personen, einem Billard-, einem LeseMmer und einem ^oßen Tanzsaale für Cafinomitglieder, dann zwei Zimmer zur eigenen Benützung — vom 1. Juli 1868 an vergeben. Der jährliche Berkehr kann nach dem bisherigen Durchschnitte mit eirka 40.000 fl. berechnet werden. Die Offerte find bis längstens 1Ä. April 1868 unter Beilage deS zehnten Theiles des Jahresschillings d. i. 250 fl. als Vadium, welches entweder in baarem Gelde, Sparkassebücheln oder öffentlichen börsemäßi-gen Papieren bestehen kann, und nach Verlauf des Termiues den vffe-renten zurückgestellt wird, hier eiNMreichen. Der vom Komitv erwählte Pachtunternehmer hat eine Caution von 400 fl. zu hinterlegen, den halbjährigen Pachtschilling vorhinein -tu ent-richten. Die näheren Bedinanisse können beim Komitv eingesehen, oder auf Berlaugen zuj,esendet werden. . Vom Theater» und Caflno'Verwaltungs-Komttv zu Marburg in Steiermark, am 27. Marz 1868. » k'ür 6iv so saklrsiods Lotdoilij^uvx am I^siodslldvxiineuins 6es > I Hsrru vaxt äon iuvixstsu uvä aukriok- I I tiss»tov Vkvic 189 I I vi« liek tnnemöe komilie. I oiuchlo Marlmre. Dienstag den »I. März: Anfang 8 Uhr. (186 f a«Is» wlil LllberviUtr«, ^ I »Iis» i»mtliok kontrollirt uaä punsirt, »iuä iu xrosvvr XusvakI am I^sßssr. I I "Wo? Sei I ^ llsri'vnxasZe, ?az^er'godv8 kaus, in U»rdm^. ^ 8. V«lltmsn»ij plivtvxi'Apliitiekvf 8slon in Marburg (ötichts Zarten) ist von nun an ttUN vi» geöffnkt und kS find«« die Aufnahnitn UKUNterbroi!be» van l!» Nbr Kriili k lll»r /ao Anempfehlung. ' Dtm Fortschritte in geschäftlicher Beziehung stetS huldiaend, sah ich mich schon vor drci Jahren veranlaßt, in den Verband deutscher Dienst-mauN'Jnpitute, welche ihrer Mannschaft feste Löhne zahlen, unter der Firma beizutreten, wodurch ich in die angenehme Lage versetzt wurde, in direkter Verbindung mit den in allen größeren Plätzen des In« und Auslandes befindlichen Dienstmaun-Iu^tuten zu stehen, von welcher Seite ich fortwährend verschiedene Auf' trtge und Commtffionen zur Besorgung erhaltf. Da eS gelviß im Interesse deS hiesigen verehrten Publikums sein dürfte, zu wissen, wohin man sich im Bedarfsfalle wenden sollte, um schnelle und sichere Auskunft über den gewünschten Gegenstlntd zu erhal« ten, so mache ich lii^mit ergebenst bekannt, daß Commiffionen aller Art für Oesterreich. Deutschland, die Schweiz und Amerika gegfn mäßiges. Honorar zur prompten Ausführnng ln meinem Comptoir ilbernommen werden. Auch mache ich aus den allwöchentlich regelmüßig stnttfindenden Verkehr zwischen hier und Graz aufmerksam; die Absenduul, der Packete und die Besorgung sonstiger Austriige geschiebt Mittwochs, bis 12 Uhr, die Empfangnahme der Antworten und Auskünfte findet Tonntags statt. Marburg am 27. März 1868. Hochachtungsvoll Anton Hoiniag, Inhaber deS Dienstmnnn.snstitut^ „LX?«L88u. «KW SWVVckK'« Zttthhiit-Tr,tigii»i i« Mirlur«, Schulgaffe, hält ein reich sortirtk« La^rr von Hkrren., Dainrn- und Kinderhütkn und empfiehlt Iii» „Icichzeitig im Pußm^ gärbcn und Mod«rnisirc» aller Gattungkn Strohhülk, bei schnellster Bedienung zu den billigste» Preisen. j Htrr« .R. «. oraktischkr Zahoeyt, j A Wik», Stlidt. Bognergasse Nr. 2. I iviit zunehmendem Alter wnrde mein Zahnfleisch schwächer und krankhaft, ^ ^ entzünden, schmerzhaft, geschwollen, die Gtschlvnlst verbreitete sich sogar über den A ^ Oanmen, welches mir daK Kanen und sognr das Schlingen erschwerte; die Aähne » N waren locker, standen hervor, ich war nicht mehr im Stande Fleisch uud andere M ^ Speisen zn kauen. — Ich wendete viele renommirte Zahumitteln au, die meisten tsj V tchne aller Wirtnnfl. einige mit nugenitgendem schwachen Erfolge. Endlich bekam » M ich Ihr Anatlicrin-Mnudwasser. nnd schon nach dem ersten Gebrauche fühlte ich M ^ merkliche Erleichterung; nach paarmaliger Anwendung aber verlor sich Entjündttna 2 ^ und Geschwnlst . die Zähne, welche ich frülier mit den Kingern hätte herausziehen A H können, befestigten sich, so daß ich wieder selbst vrotrinde nnd andere harte Spei« A ^ seu kaue» kann. Erfreut über diese auffallend schnelle, wunderbar vortreffliche 2 ^ Nirknng de» Anathrrin-Mundwasser» kann ich nicht umhin. Ihnen W M meinen l)erzlichsten Dank auszusprechen, indem ich die ausgezeichneten wohlthätiaen K ^ Wirknngen, die sich anch bei Zahnschmerzen meiner Angehörigen bewährt haben, A W Jedermann anempfehle. A D DrahotnSz. am l. Mai l807. Hochachtungsvoll mich zeichnend A D /os. V. A lveffetttlicher Dank. Meine Frau litt schon seit zwanzig Jahren an einem chronischen Fußleiden, und trotz aller angewandten ärztlichen Mittel trat keine Besse rung ein. — Herr Dr. Fert hat nun meine Gattin in der kurzen Zeit von 14 Tagen gänzlich hergestellt, daher ich mich verpflichtet fühle, ilM hiemit öffentlich meinen innigsten Dank auszusprechen. 28. März 1868. Franz Lorber, 184) Gemeindevorsteher von Kuschernigg. M*) Zu haben: in Marburg bei Herrn Paucalari, Apotheker und N L in Tanchmann'ß Kunsthandlung; j« Cilli bei Herrn lriiper und « K in Pamnbach's Apotheke. « s Mlich stische Mmiz z»d««istr bei A. Scheikl, Herrengasse. Nur bei Abnahme von mindestens 20 Flaschen tritt der en ^ros-Preis ein. Anempfehlung. Der Gefertigte bestätigt hiemit. daß der hiesige Thierarzt, Herr Frubin (wohnt im Bivat'schen Hause), zwei erkrankte Schweine vollständig hergestellt hat. Da er bei Behandlung dieser Thiere einen unermüdlichen Fleiß und umfassende Kenntnisse in der Thirrarzneikunde an den Tag legte, so finde ich mich veranlaßt, ihn allen WirthschaftSbeMD auf das Wärmste zu empschlcn. ^ 187) Franz Sckwarzl. Iyphilis-, Gkschitchls- »od Iriih- KrMkti erthcilt mündlich und brieflich Rat!?, »vie seit 22 Jahren täglich von 12—4.Uhr 8p«»ii«>»r»e Pr ÄS. OoUma««, Wien, TllchltUiben Nr. 18. (150 Geschästs-Empfehlung. Der Unterzeichnete empfiehlt sich dem geehrten Publikum zur Ueber-nähme von Sattler-Arbeiten jeder Art, besonders aber zur Verfertigung neuer eleganter Wagru und zur Besorgung von Reparaturen. Alte Wagen können gegen neue vertauscht lverden. Marburg, 28. März 1868. Franz Ferk. (Sophienplatz.) Das Gewölbe im Hause Nr. 18, Postgafle, Marburg, worin seit 8 Jahren das Greislergewerbe mit bestem Erfolge betrieben wird, zu jedem anderen Geschäfte weaen freciuenteM Posten vorzüglich geeignet, ist nebst Wohnung und Zubehör mit 1. Juni d. I. zu vermittljcn. Nähere Auskunft beim Eigen-thümer. Z. Stock, Thüre links. (154 Ein gutgefitteter Lehrling, welcher der windischen Sprache inächtig ist, wird aufgenommen l>ei Aug. Kolletuigg in Mureck. Verantwortlicher Redakteur: Franz Wiesthaler. ' Druck und Verlag von Eduard Janschitz in Marburg.