LaitmcherWMtlmg. Nr. 33. Pr»numtratlon«plei«: Im Comptoir ganzj. ft. il, halbj. st. 5.5«. ssllr dic Zustellung in« Haus halbj. 50 ll. Mit der Post aanzj. f>. 15, halbj. fl. 7.50. Samstag, 9. Februar Inl«»tl onsgtbühi b!« 10 Zeilen: Imal 80 !?., »m. »!)li., 3m., fi.; sonst pr. Zeile im. «lr., 2m. 8lr., 8m. «o tr. u. s. w. Insertioilsstempel jcbciün. 50 li. 18«7. Amtlicher Theil. e3?e. k. ?. Apostolische Majestät haben nachstehende Allerhöchste Handschreiben allcrgnädigst zu erlassen geruht: Lieber Graf Bclcrcdi! Iudcm Ich die von Ihnen augcsuchlc Euthcbung von den Fuuctioncn als Vorsitzender dcS Nliuistcrrathes, als Staalsiuinistcr nnd Leiter MeiucS Polizciministerillins in Gnaden genehmige, verleihe Ich Ihnen in voller Auerfcuuuug Ihrer in schwieriger Zeit mit trcncster Hingebung geleisteten ans« opfernden Dienste das Großkreuz Meines St. Stcphau-OrdcuS mit Nachsicht der Taxen. Wien, 7. Februar 18ii7. Franz Joseph in. ^). lieber Freiherr u. Benst! Ich ernenne Sie unter Bclassnng in Ihrer bisherigen Stellung znm Präsidenten des Ministcrrathcs nnd übertrage Ihnen bis anf Weiteres die einstweilige Leitung Meines Staats« nnd Polizcimiuistcriulnö. Wien, 7. Februar 1867. /ran) Joseph m. ^>. Kaiserliches Patent vom 7. Mrnar 1867, filr Vöbmcn, Dalmatic», Galizicn und Lobomerirn mit ^rakau, Oesterreich unter und ob der L'nns, Salzburg, Slcicrmarl, Kürntcn, Krain, Vulowina, Mähren, Schlesien, Tirol, Vor» arlbcrg, Islrien, Görz und Gradiöla, und Tricsl nüt seinem Gcdicte. Wir Fran) Joseph der Erste, von (yottcö Gnaden Kaiser von Oesterreich; Köniq von Hilugarn nnd Böhmen, von Dalmatien, Eroaticn'. Slawouicn, Galizieu, Lodomcrien nnd Illyricn, König von Jerusalem :c.; Erzherzog von Oesterreich ; Groß-ycrzog von Toscana und Krakan; verzog von Loll,-rmgcn von Sal;bnrg. Steycr. Kär'nten,' 5train nnd a^f .'n^'"/ ^"'Nmst von Siebenbürgen; Niark- Ma von Anschwitz uud^ato^ v^Tcscc ^F M 9 °gn^ nnd Zara ; gefürsleter Graf v n Ha s " ' ^ t '"^ ^/'"^ Görz uud GradiSea; Ms ^' "''"..'lud Brisen; Niarkgraf von Ober- d ?.'eder-Lau^tz nnd inIstrien; Gra von ^olMenM Fcldkirch, Vregcuz, Sonncnbcrg :c.; Herr von Trieft, uon Eattaro nnd ans der wiudischcn Mark; Groß-wojwod der Woiwodschaft Serbien :c. le. Nach Anhörung Unseres Mmistcrrathcs verordnen: Der Znsamincntritt der von Uns nüt Unserem Patente vom ^. Fcbrnar d. I. anf den 11. Februar in ihre gesetzlichen Versammlungsorte einberufenen Vand-tage hat am I«. gleichen MouatS zn erfolgen. Gegeben in Unserer Haupt- und Residenzstadt Wien am siebenten Fcbrnar im Eintanscndachthundert' sicbcuundsechzigstcn, Unserer Reiche im neunzehnten Jahre. Franz Joseph m. p. Beust m. p. Wüllerötorff m. i>. Komcrs m. p. John, FML., m. i>. Auf Allerhöchste Anordnnng: Bernhard Ritter v. Mcycr m. i>. Sc. f. k. Apostolische Maicstät haben mit Allerhöchster Entschließung vom .'N. Jänner d. I. dem Vti-nistcrialsecretär im Ministerium für Haudcl nnd Volks' wirthschaft Dr. Ednard Falb in Ancrlcunnng seiner vorzüglichen Dienstleistung taxfrei den Titel nnd Cha« ratter cincS Scctiousrathcö allcrguädigst zn verleihen geruht. Sc. k. l. Apostolisch^^Majestät haben mit Allerhöchster Entschliesmug vom 3l. Jänner d. I. dem Mi-nijtcrialscerctär mit dem Titel nnd Charakter cincö Scctionsralhcö Joseph Frcihcrrn von Bnschmnnn nnd dem Ministerialsceretür Wilhelm Heger Scctiou^ rathsstcllcn in dem Ministerium für Handel nnd Volkö-wirthschaft allcrgnüdigst zn verleihen/ferner den Mini-stcrialconcipistcn nut dem Titel und Charakter cincö Ministcrialsccrctärs Karl Ritter von Pnßwnld, den Bcrghanptmann Anton Schauen st ein und den Mi-nistcrialconeipisten Ferdinand 3iittcr v. Tilrncrctschc r zn Ministerialsecrctärcn in demselben Viinistcrinm allcr-gnädigst zu ernennen gernht. Das Staatsministcrinm hat den Hils^ämterdircc-twusadjuueten Franz Weiß zum Director bei den Manipnlatiouöämtcrn des Staatömiuistcrinm>? ernannt. DaS Finanzministerium hat die bei der VandcS« hauptcassc in Arünn erledigte CasscudireetorSstelle dem Controlor dieser LandcShauptcassc Joseph Endlicher verliehen. _________ Der Iustizminislcr hat für die im Herzogthumc Salzburg zn errichtenden reinen Bezirksgerichte zn VczirkSrichtcrn ernannt die VezirköUorstchcr: Joseph Rntzenböck für Zell am See, Joseph Vrcymann für Hallein, Joseph Strnadt für Werfen, Johann Hofcr für St. (Mgcn, Friedrich Prcucr für Älcumarlt, Gustav Kaltcnbrunn für Saalfcldcn, Johann Hartmann für St. Johann, ^ndwig Schmid für Obcrndorf, Johann Prcy für Taxenbach, Johann Kcp linger für Radstadt, Karl Bcncdikt für Vtittcrfill nnd Johann Wegsch aider für Tamöwcg. Se. l. k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom ^. v. M. daS Werk: „Statistische Tabellen über die dircctcn Steucru in.strain" vom Obcrfinanzrathc nnd ssinanzdircctor Karl Fontaine v. Fclscnbrnun in ^aibach allcrgnädigst entgcgcnznnehnicn nud zn befehlen geruht, daß diesem Antor der Aller^ höchste Dank schriftlich anögcsprochcn werde. ^.'aibach, am 5>. Fcbrnar 1307. K. k. Landcspräsidinm. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 9. Februar. Das österreichische Vcrfassnngswcrk geht mit raschen Schritten seiner, wie wir mit Grnnd erwarten dürfen, gedeihlichen Lösuug entgegen, welche durch den AnSglcich mit Ungarn, der wohl nicht länger mehr zn den front« men Wünschen zn zählen sein wird, ihre neue Basis erhalten soll. Es unterliegt wohl keinem Zweifel, daß daS Elaborat der Sicbcnnudsechsziger»Commission, in der die ^andtngömajurität vollständig vertreten war, anch vom ungarischen Randlage selbst ohne weitere Verzögerung angenommen werden und sohiu in kurzer Frist der nn-garische Auöglcichöpact vorliegen wird, da anch die Aeecptalion des Elaborates seitens der Regierung wohl kaum mehr bezweifelt werden darf, wie dicS ans der, allcn Nachrichten znfolgc wahrscheinlich schon znr Thatsache gcwordcucn Erueuuuug des ungarischen Ministe-rinms hervorgeht. Griechische Märchen." l. Vom Astcrinos uud der Pulja. (A»? Klillili in (.'agori) eineni^n^ mch ein Mädchen daließ ^!^,ld.^.^ Tages kam chr Mann von der I,gd zurück und bra3tte ,hr emc^aube d,e i>e zum Essen tochcn sollte. D Man nahm die Tanbe, hängte sic an einen Naacl nnd gmg vor die Thüre, um mit den Nachbarinnen zu p deru; da kommt d,c Katze, sieht die Tanbc am Rag l hangen spr.ngt darnach, crhascht sie und frißt sie' Als ü!üU^N' ^'^'" u"d di^ Weibe/ ansesnan^ nich^ Taube holen, nud da sie habe' uu'' a!t7 u/,Vürcht' ^ -^ ^^ "atze sie geholt Die Frau bedacht sch a o ,^'l) Mann zanken werde, eine Brust ab und sich die Hause und fragte: 5, ^,?." "" der Mann nach gekocht?" 2 'Ia/i^ha?e7tw'5ü?D'ich"' 'V'"' tetc diese, nnd als sie sich ;u Ti,>s,. ... ^ """"' ihr.- ..Setze Dich 'zn 'mi^' stc'^beNmid nf' "'."/ habe schon vor einem Weilchen gissen we l^,. s lange ausgeblieben bist." " ' ""l Du so Nachdcut der Mann gegessen hatte, saatc cr - 3^'>^ das für schmackhaftes Fleisch war! So i)abc i'chn^ 'ncmals welches gegessen! Da sagte die Frau ihm s« "nd so ist cs mir ergangen; „ich hatte die Tnnbe an'den "agcl gehängt nnd ging hinaus, nm Holz zu h^m s,.,; *. Dl<^ folsslüden filr die ElhuoiN'aphie hochintercssanlril Usiic ^°l?!ü ' -^chm sind Proben ani« einei,' Sammlimss solche V ' ^.'U)>'u>^!>. dir von dcin Eons,il v. Hahn in S»M, bcm smn.... ' . "^ "?lll>a„csischcn Elndini," a»s dnn Voll^mnnds zn- nild als ich zurückkam, fand ich sie nicht, die Katze hatte sie geholt; da schnitt ich mir die Arnst ab nnd lochte sie, nnd wem, Dn es nicht glauben willst, so sich her"; und dabei zeigte sie ihm die blutende Brust. Darauf 'sprach der Mann: ..Wie schmackhaft ist doch das Menfchcnflcisch! Weißt Dn, was wir thun wollen? Wir wollen nnfcrc Kinder schlachten nnd sie csscn. Wenn wir morgen in die Kirche gehen, so gehe Dn früher nach .^ause nud dann schlachte und koche die Kinder, nnd weuu sie fertig sind, so rufe mich." Was sie da zusammen sprachen, oas hörte aber das Hündchen, nnd da die Kinder bereits schliefen, so ging cs an ihr Vctt uud bellte ap l ap! Davon er-wachten die Kinder uud hlMeu cine Stimme, die sagte.' ..Steht auf nnd sticht, suust kommt Eure Mutler uud schlachtet Euch." Doch die Kinder riesen : „^tlll ,Nll " nnd schliefen wieder ein. Als aber der ynnd abcr.uals bellte nnd die Stimme nochmals sprach, da standen pc auf und zogen sich an. ^. c ^ ,. <^ l .,Was sollen wir mitnehme» ?" fragte der Kuabe die Pulia — Was wir mitnehmen sollen? Ich wc^ cö nicht 'Mcri'uos," antwortete das Mädchcu; ..doch ja! nimn/cin Messer, einen Kamm uud ciuc Haud voll Salz." Das nahmen sie nnd auch den Huud, machten sich auf dcu Weg uud licfcu ciu Stück; und indem sie so liefen, sahen sie von Weitem ihre Mutter, die sie verfolgte. Da sagte Asteriuos zn seiner Schwesterlich', dort läuft die Mutter uns nach; sie wird nns einholen." — ,.^n,f, Herzchen, lauf! erwiderte das Müd< chcn, „sie holt uns nicht ein." — „Jetzt hat sie nns. lieb Pulja!" — »Wirf das Messer hinter dich!" — Das that der Knabe, nnd'daraus ward eine nugchcncrc Ebene zwischen ihucn uud der Mutter; diese aber lief schneller als die Kinder nud kam ihnen wieder nahe. ..Jetzt packt sie uns!" rief der Knabe wiederum. — Lanf. Herzchen, lanf! sie holt nns nicht ein." — „Da ist sie!" — „Wirf den Kamm hinter Dich!" — Er that es, nnd daraus ward ein dichter, dichter Wald. Dic Mutter arbeitete sich aber auch durch das Dickicht, und als sie zum dritten male die Kinder erreichte, warfen diese das Salz hinter sich, nnd daS ward zum Meere; da tonnte die Mnttcr nicht dnrch. Die Kinder blieben am Rande stchcu uud sahen hinüber. Die Mutter aber rief ihueu zu: „Kommt zurück, liebe Kinder! ich thue Euch uichts." Uus als diese zögerten, drohte sie ihucn uud schlug sich vor Zoru an die Arnst. Da crschracken die Kinder, wandten sich nm und liefeu weiter. Als sie nnn ein gut Stück gelaufen waren, sagte Asterinos: „Putja, mich dürstet." — „Geh' zu," erwiderte diese, „da voru ist die Quelle des Köuigö, da kauust Du triukcu." Sie giugcu ein Stück weiter; da rief cr wieder.- ..Mich dürstet, ich verschmachte." Uud indem cr su klagte, erblickre dcr Knabe eine Wolfsspnr, die voll Wasser war, und da sagte cr: ..Davon will ich trinken." — „Trink nicht!" rief Pulja; ..dcun fönst wirst Dn ein Wolf, nnd frissest mich." — „So will ich nicht trinken nnd leide lieber Dnrst." Daranf gingen sie ein gut Stück weiter nnd fanden cine Schafspnr, die voll Wasser war. Da rief dcr Kuabc: „Ich halte cs nicht länger aus, davon mnß ich trinken." — „Trink nicht!" fagtc ihm das Mädchen, „sonst wirst Dn znm Lamm, nnd sie werden dich schlachten." — „Ich muß trinken, wenn ich anch geschlachtet werde." — Da trank cr nnd wurde in ein ^amm verwandelt, lief dcr Schwester nach nnd blökte: „Bäh, Pnlja! bäh, Pnlja!" — „Komm mir nach," sagte diese, nnd ging noch cm Stück wcitcr, faud die Quelle des Köuigs, neben dcr ein hoher Eyprefscubaum stand, uuo traut Wasser. Daranf sagte sie zum Schäfchcu.- „Bleibe Du hier mit dem Hunde, mein Herz!" und während das Lämmchcn graöte, betete sie zn Gott: „Lieber Gott! gibst Dn mir nicht Kraft, anf die Eyprcssc zu stcigcu?" Sowie sie ihr Gebet vollcudct hatte, hob sie die Kraft Got-teö auf die Eyprcssc, uud cs ward dort ein goldener Thron, anf dcu sich das Mädchen setzte; daö Lamm aber blieb mit dem Hunde unter dem Baumc und weidete. 21 1 Hinüber läßt sich cm ungarisches Blatt in folgen« der Weife vernchiilen: „Damit (mit dcr Erncunnug des lingarischcn Mi-uisterinms) ist uuu anch der laiig ersehnte Ausgleich mit Ungarn eine Thatsache geworden; denn cs ist wohl kauln anzunehmen, daß der nngarische Reichstag das Elaborat scincr Commission zurückweist, wenn ihm dasselbe von seinem verfassungsmäßigen Niinistcrinin vorgelegt wird. Es wird wohl noch manche harte Debatte geben, die Linle wird cs sich nicht nehmen lassen, ihren Stand' pnnlt geltend zn machen, wie Tisza schon in der Eom< mission ankündigte; cs wird dies aber für daö ncn er« nannte Ministerinin nichts anderes als ein Probcgcfccht sein, denn die Majorität, ans der es selbst hervorgegangen, ist ihm diesmal von vornherein gesichert. Die Wünsche Ungarn«? sind befriedigt, die volle Rechtseon-tinnität ist hergestellt, es wird seine 4!>er Gesetze besitzen !,nd gewiß schleunigst an eine der Zeit entsprechende Revision derselben gehen." Es handelte sich weiter nnr mehr darum, in welcher Weise die cisleithanischcn Länder das ungarische Elaborat entgegenzunehmen haben werden. Wenn schon Positives hierüber noch nicht vcrlantct, so scheint doch dic in den letzten Tagen verbreitete Nachricht, der Ans-glcich werde der diesseitigen Vertretung einfach zur Kennt« uißnahme vorgelegt werden, wenig Anspruch auf Wahrscheinlichkeit zn haben. Das nämliche Blatt schreibt darüber: Dem Reichsrathc wird nun die Regierung das mit Ungarn abgeschlossene Eompromiß vorlegen, nicht als l'ait kenftm^ii, wie man vielseitig angenommen hat, sondern znr verfassungsmäßigen Beschluß-fassn n g. Es wird dein Rcichsrathe freistehen, das Eompromiß anzunehmen, respective sich demselben anzuschließen, oder es abzulehnen. 1'^it aocmnM ist das Eompromiß nur Ungarn gegenüber nnd nnr für dieses nnd auch für die Regierung bindend, insoweit letztere Ungarn gegenübersteht. Aber eben so wenig als die Rc-yicrnug früher in Gemeinschaft mit dem Rcichsrathc einseitig Beschlüsse fassen nnd dieselben für Ungarn bindend crtlärcn konnte, eben so wenig kann fic jetzt das Gegentheil in Gemeinschaft mit dem ungarischen Reichs» tage gegenüber der anderen Neichshälfte thnn. ES tritt nnn an den Reichsralh die Frage heran, wie er fich dem ungarischen Elaborate gegenüber verhalten soll. Man lann wohl die Eompctenz des engeren RcichSralhcs für Bcrfassnngsangelegenhcitcu bcstrciten, nnd cS werden sich wohl nicht wenige Stimmen, namentlich im Lager der Eenlralislen, gegen dieselbe erheben, aber einerseits lehrt die Praxis, daß demselben die Eompctenz für Reichs' angclcgcnheiten verliehen werden nnd er dieselben annch-inen könne, anderseits wird ihm niemand das Recht absprechen, in der Frage der künftigen Eonstitniruug des Reiches seine Meinung ansznsprcchen. Man mag nun über die Eomftctenzsragc nnd die Form, wie der engere Rcichsrath in die Frage der Eonstitnirnng ei'nznbcziehcn ist, wie immer denken, eines scheint uns gewiß, daß die Zustände, in welchen wir leben, an den Rcichsrath die dringende Anffordcrnng stellen, sich der Fragc zn bemächtigen nnd sie zur Lösung zn bringen. Ist dies geschehen, dann wird dem Reichsrathc die Aufgabe oblio yen, dasselbe anzunehmen oder zu verwerfen. Amcndircn kann der Neichsrath die Borlage nicht, weil die Regie« rung nicht in der Vage wäre, diesen Amendcmcnts zum Siege zn verhelfen, denn sie hat Ungarn gegenüber die Hände gcbnndcn. Aber anch znr Nichtannahme des Eompromisscs kann niemand rathen, wer es mit dein Ausgleiche nnd mit der definitiven Beendigung der Vcr« fasfnngswirrcn aufrichtig meint. Durch dic Annahme des Eompromisscs, die wir wohl alle wünfcheu muffen, würde uuu der gesammte Verfassuugslampf einen Abschluß erlangen, der dein Reiche die Möglichkeit gewahren würde, auf der Bahn eonsti» tntioncller Freiheit znr Achtuug gebietenden Kräftigung nach Innen nnd Außen zu gelangen. Oesterreich. Linz, 4. Februar. Sc. Majestät hat den von dem obcröslcrreichischcn Landtage beschlossenen Abänderungen der §§ 1^ nnd 14, 17 lit. a, 2 lit. u nnd m, 20 Absatz 2 und 27 der Landtagswahlordnnng dic allerhöchste Genehmigung nicht ertheilt. Aus Tricnt wird unterm 1. d. geschrieben: In nnscrer Nachbarstadt Rovercdo' scheint die nurnhigc Stimmnng eine bedeutende Höhe erreicht zu haben. Einem Gerüchte nach sind heute daselbst dic Läden gesperrt, und wie aufs bestimmteste versichert wird, wnrdc diesen Vormittag hiehcr nach Trient telegraphirt, man möge ein Bataillon in Bereitschaft halten. Znm Transport desselben wurde anf der Eisenbahnstation alles vorbereitet. Näheres ist noch nicht bekannt nnd vernimmt man anch noch nichts über die Ursachen, welche diese bedenkliche Stimmnng znnächst veranlaßt haben mögen. Ans A^ram, .'5. Febrnar, wird berichtet: Es ist eine für das Land erfreuliche Thatsache, weun inmitten der fortwährend obwaltenden Vcrfafsnngskämpfc seine Behörden auch auf das materielle Wohl dcr Bandes» bcwohncr ihr Augenmerk richten nnd damit eine ihrer ersten Pflichten erfüllen. Die hiesige königliche Statthaltcrciralh entledigte sich dieser Pflicht diesmal dadnrch, daß er an die Hofkanzlci die Bitte stellte, daß dcr stabile Eatastcr auch vor dcr bevorstehenden Um-ändcrnng des bestehenden Steuersystems, und zwar aus» nahmsweise in Eroaticn uud Slavonien eingeführt werde, um die der Laudwirthschaft durch die nngercchtc nnd übermäßige Stencrbcmefsnng drohenden Gefahren nnd die ans diesen resnltirendcn unglücklichen Folgen abzn» wenden. Dic Hofkanzlei wendete fich in Folge dieser Eingabe an das f. k. Finanzministerium, welches in dcr Angelegenheit alle nnr möglichen Eonecssionen versprach nnd gleichzeitig dic hiesige Finanz'Landcs'Dircetion bc-auftragte, hinsichtlich jener Gemeinden nnd einzelner Grundbesitzer, welche sich gegen das bisherige Stcncr-ansmaß beklagen zu können glauben, im Wege dcö Lo-calaugeuscheines die individuellen Äcstencrnngstabellcn ohne jede weitere Weisung zn rcctifieircn. Unter einem hat das ssinanzministcrinin nicht nur die eroatisch slavo» nischc Hofkanzlci, sondern anch die genannte Finanz-Laudes-Dircetion verständigt, daß Sc. Majestät aller-höchst genehmigt haben, daß einzelnen, in momentane Noth gerathenen Eontribncntcn znr Schonung ihrer Stcncrlraft ansnahmswcisc anch Erleichterungen, ja sogar der Nachlaß des ganzen StcncrrückstandcS bewilligt werden könne. Die Finanz-Landcs-Dircetion hat anch den Anftrag erhalten, in dieser Hinsicht ,ihre Anträge unverzüglich zn erstatten und dabei tmi vorjährigen Reif ausnahmsweise als einen Elcmcutarschaden zn bc^ handeln, welcher das Recht des Stcueruachlasscs nnbe' dingt verleiht. — Se. Erccllenz dcr Djalovarcr Bischof ^troßmayer ist, lant eines hier eingctroffeneu Tele-gramms. am :N. Jänner d. I., Nachmittags, in Roin eingetroffen. In seiner Begleitn ng befindet fich dcr Ver-fasscr der Agramer Landtagsadresse nnd der intime Frennd des Bischofs, Herr Advoeat Mrazovie. Uusland. Stuttgart. Dic Mi n i stcr. Eon fcrcnze n in Stuttgart wurden, wie man der „Presse" von dort telcgraphirt, am 5. d. beendigt und um halb 8 Uhr des genannten Tages das Schlnsiprotokoll unterzeichnet. Die Veröffentlichung wird jetzt für unstatthaft gehalten, da dic Ratifieation den Einzclnregiernngen vorbehalten wnrde. Der „Württcmbergischc Staatsanzcigcr" ist jedoch in der Lage, mitzutheilen, die Verhandlungen hätten zn einer allseitigcn Vcrständignng sämmtlichcr Re> gicrnngcn geführt. Florenz, 4. Februar. (Tr. Ztg.) Die bekannte Affaire von Grauosa, welche Biz-io die Gelegenheit gab, einige crwünfchtc Aramarbafadeu anzubringen, ist nun in befriedigender Art nnd Weise angeglichen worden nnd wird dcr hierüber geführte Schriftwechsel vielleicht noch im Laufe dieser Woche dem Parlamente vorgelegt wcr^ den. Dic ital. Regierung halte folgende Reparation verlangt: 1. Proecsfirung nnd Bestrafung des Offieiers, welcher dcu Befehl gegeben hatte, den fcharfcn Schuß auf dic „Formidable" ab;nfcucrn. 2. Eine scharfe Rüge für dcn Hafcneommandantcn von Gravosa nnd dessen Vcrsctznng anf ciucu audcrn Posten, nnd 3. Salntirnng dcr italienischen Flage nach festzustellendem Modus. Ans dic erste dieser Forderungen ging die österreichische Ne< gicrung unbedingt ein. Dic zweite wies sie ans dem Grunde zurück, weil dcn Hafeiicommandantcn von Gra^ vosa nicht die geringste Schuld treffe, da er von dein ganzen Vorgänge nichts gewußt, nachdem ihm derselbe bekannt geworden, fcin tiefstes Bcdaucru darüber ausgedrückt nnd dcn Commandanten des „Formidabilc" eingeladen habe, in dcn Hafen cinznlanfen, wo dann dic vorschriftsmäßige Salntirnng der italienischen Flagge gewiß erfolgt wäre. Daß der Commandant des „Formidabile" die Einladung nicht angenommen habe nnd daher die Salutirnng nntcrbleibcn mußte, dafür könne den Hafen-commandanten leine Verantwortung treffen. Die' Vcr> ciubarung über dcn dritten Puult wird nach dem Eintreffen des österreichischen Gesandten in Florenz mittelst mündlicher Uebcrciukunft erfolgen. Die Verhandlung wnrdc von beiden Seiten in dcr frenndfchnsllichstcn Forin geführt nnd namentlich benutzte die österreichische Regie' rung jcdc Gelegenheit, um ihr aufrichtiges Bedauern über dcn unliebsamen Vorfall ausznsprcchcll nnd ihre» freundlichsten Gefühlen für Italien nnd die italienische Regierung Ausdruck zn verleihen. — Die amtliche „Florentiner Zeitung" veröffentlicht die k. Decretc. wodurch dcn österreichischen Eon-snlarvcrtretcrn Walchcr, Am Pach, Ehiari, Princig, In- Bald darauf kamen des Königs Knechte, nm die Pferde zn tränken. Wie aber dic Pferde in die Nähe dcr Eyprefsc kamen, da zerrissen sic dic Halfter und liefen davon, denn sie scheueien vor dcn Strahlen dcr Pnlja, die wunderschön war. „Komm herunter," riefen ihr die Knechte zu, „damit dic Pfcrde faufen können, denn fie scheuen sich vor Dir." — „Ich thu'S nicht," erwiderte fic, „ich hindere Euch nicht, laßt die Pferde saufen, so viel sie wollen." — „Komm herunter," riefen diese abermals. Aber sie hörte nicht anf fic nnd blieb anf dein Banmc fitzen. Da gingen die Knechte znm Sohne des Königs nnd sagten ihm, daß ans dem Eyprcsscnbanmc ein wuu» bcrschönes Mädchen sitze und mit ihren Strahlen die Pferde nicht saufen lasse und doch nicht herunterkommen wolle. Als der Prinz das hörte, ging er selbst znr Qlielle nnd befahl d^m Mädchen, vom Banmc zn steigen -aber sie weigerte sich, nnd zum zweiten und dritten male rief er: „Steige herunter, sonst fällen wir den Baum." '—„Fällt ihn immerhin, ich komme nicht hinnntcr." Da holten sie Lcntc, nm dcn Banm Hinzuschlagen; während diese aber hieben, lam das Lamm herzn und leckte die Cypressc, nud davon ward sie noch zweimal so dick. Sic hieben nnd hieben, nnd konnten sie nicht umhauen. Endlich wurde der Prinz ungeduldig, schickte dic Leute heiln, ging zn cincr altcn ssran nnd sagte zn ihr: „Wenn Du mir jenes Mädchen von dem Banmc herunterbringst, so gcbc ich Dir so viel Gold, als in Deine Haube geht." Dic Alte versprach es ihm uud nahm eine Mulde, ein Sieb und einen Sack Mehl nnd ging damit nnter dic Ey. presse. Als sie nnn vor dem Baume stand, stürzte sie die Mnldc verkehrt anf dic Erde, nahm das Sieb ucr-kchrt in die Hand und siebte. Da rief das Mädchen vom Baum: „Hcrnm mit der Mnldc, herum mit dein Sieb!" Dic Alte that, als hörte sic nicht, nnd sagte: Wer bist Dn, Schätzchen? ich höre nicht." — „Herum mit dcr Mulde, hcrnm mit dcm Sieb!" rief das Mäd- chen zum zweiten und dritte male. Darauf sagt dic Altc: „Schätzchcn, ich höre nicht; wer bist Dn? ich schc Dich nicht; komm' nnd zeige mir, wie man sieben muß, und Gottes Segen sei mit Dir!" Da kam das Mädchen nach nnd nach herunter, und während sie zur Alten ging, nm ihr's zn zeigen, sprang der Prinz aus einem Versteck hervor, hob sie auf feine Schulter nnd trug sie fort in das Königsschloß; das Lamm und der Hund folgten ihnen, und nach kurzer Zeit vermalte sich dcr Prinz mit ihr. Dcr König aber liebte seine Schwiegertochter so sehr, daß die Königin neidisch wnrdc. Als daher dcr Prinz eines Tages ausgegangen war, nnd seine Fran im Garten lustwandelte, befahl die Königin ihren Die« ncrn, sie sollten ihre Schwiegertochter nehmen und in einen Brunnen werfen. Dic Diener thaten, wie ihnen die Königin befohlen hatte, nnd warfen fic in dcn Arnn' ncn. Darauf lain der Prinz nach Hause und fragtc scine Mutter: „Wo ist meine Frau? — „Sie ist spazieren gegangen," war dic Antwort. Darauf sagte die Königin: „Jetzt, wo dicse nicht mehr da ist, wollen wir auch das Lamm schlachten." — „Das ist rccht," sagten die Diener. Als das Lamm das hörtc, lief cs zmn Brunnen nnd klagte seiner Schwester: „Lieb Pnlja! sie wollen mich schlachten." — „Schweig still, mein Herzchen! sie thnn Dir nichts." Das Lamm abcr rief wiederum: „Lieb Pnlja! sie wollen mich schlact> ten." — ..Sei rnhig, sie schlachten Dich nicht." ^ „Sie wetzen dic Messer, lieb Pnlja! — Sic lanfcn mir nach nud wollen mich fangen, lieb Pulja! — Sie haben mich gefangen uud wollen mich schlachten, lieb Pnlja l" — Da rief diese aus dcm Brunnen: „Was kann ich Dir hclfcn? Du siehst, wo ich bin." — Dic Diener abcr brachten das Lamm zum Schlachten uud wie sie ihm das Messer an dic Kchlc setzten, da betete dic Pnlja zn Gott nnd sprach: „Lieber Gott, sie schlach« ten meinen Bruder, und ich sitzc hier im Vrnnncn." Sogleich bekam sie Kraft und sprang auS dem Brnnucn, lief herzn uud fand das Lamm mit abgeschnittenem Halse. Da schrie und jammerte sie, sie sollten es loslassen, aber es war zu spät, es war schon geschlachtet. „Min Lamm !" rief Pulja, „mein Lamm!" nnd klagte und schluchzte so sehr, daß der König selbst herbeikam. Dcr sagtc zn ihr: „Was willst Du? ^oll ich Dir ein gleiches vo" Gold machen lassen? oder wie willst Du es sonst haben?" — „Nein, nein!" rief sie, „mein Lamm! mein Lamm!" — „Sei ruhig, Kind! was geschehen ist, ist geschehen!" Als dic Diener es nun gebraten hatten, da sagte» sie zu ihr: „Komm her nnd setze Dich nnd iß mit." Die Pnlja aber erwiderte: „Ich l/abc schon gegessen; ich esst jetzt nicht noch einmal." — „Komin doch, Liebe, komm!" ^- „Eßt, sagc ich Euch, ich habe schon gegessen." Als sic nnn vom Tische anfslandcn, sammelte Pulja alle Knochen, legte fic in einen Krng nnd begrub sie in die Mitte des Gartens. Da abcr, wo sie begraben ware», wnchs ein ungchcner großer Apfelbanm nnd trng cinc» goldcucn Apfel, und Viclc versuchten ihn zn brechen; ^ gelang ihnen aber nicht, denn je näher sic ihm kcunc», desto höher stieg dcr Apfel. Da sagte dic Pnlja znm König: „Alle seid I^ hingegangen nnd habt ihn nicht pflücken können; lal'l mich doch anch einmal mein Glück versuchen, viellcich' pflücke ich ihn." — „Es haben cs schon viel gcschi^' Leute versucht nnd konnten cs nicht dahin bringen, i'!'? nun willst Dn cs zu Stande bringen?" — „Last' '"'^ cs doch einmal versuchen, thnc mir den Gefallen!" ,.^"'. so geh' in Gottes Namen!" sagtc dcr König. Son'^ sie znm Baume kam, scnktc sich der Apfcl mehr l»., mehr, bis fic ihn erreichen konnte, nnd als fic ihn t! faßt hatte, sagte er ihr leise: ..Ziehe, bis Du "lich ^ Pflückt hast." So pflückte sie ihn nud steckte ihn '" ',, Tasche und rief: „Lebe wohl, mein süßer Schwiegt" ^ abcr über dic Hündin von Schicgcrmnttcr mögc , ^ Unglück kommen!" Daraufging sic fort nnd kam ' wieder. (Grenzbotel^ 215 ghirami und Sorvillo das Exequatur ertheilt wird. „Diritto" behauptet, Barou Nicasoli werde ciuigc sciucr College», zunächst deu Fiuauzmiuistcr, opferu uud sie durch Mäuucr der gemäßigten ^iukcu ersetzen. Die an» gcbliche Miuisterlristö wird natürlich mit dem Kirchcu» gütcrprojcct iu Verbindung gebracht, das iu dcu Kaiu« mcru auf starken Wicderspruch stößt. Die nächsten Tage werden wohl zeigen, welchen Glauben daS Gerücht verdiene und ob der Miuistcrpräsidcut uicht, falls der Fi» nauzplau Scialoja's vou der Kammer abgelehnt wird, zu ciuer Auflösung dcrsclbcu schreiten wird. -^ Iu Turin werden Verhaftungen answeiöloscr Individnen von dcu zahlreich streifenden Patrouillen noch immer vorgenommen. Die ^iulcitnug zu dcu Processen, die gegen mehr als hnndert Individuen anhängig gemacht werden, sind im vollen Zuge. Die Anklage wird auf Plünderung von mehr alö W Bictnalicnhandlungcn lau« tcu. In Äusto Arsizio und Albadero haben ebenfalls Arbeilcruuruhcn stattgefunden und wurden viele Vcrhaf« tuugeu vorgeuommcn. Veuediss, .'^. Februar, fteitha ) Der geniale Prinz Amadeo weilt noch immer uutcr uus, wo er in jeder Beziehung sich beliebt zu machcu sucht. So stellte er sich an bic Spitze der KociM äui (^u-novulu, die auf Tod nud lebeu arbeitet, um uuö eiuc recht lusligc Fast< nacht zu bereiten. Der Frcmdcnznfluß ist wieder so groß, daß für die letzte Faschingöwochc eiuzeluc Zimmer zum Zinse vou 40 Francs per Tag genncthct wurden. Unter" den zahlreichen Priuatbälleu verdienen jene des Fürsten Oiovauelli, des Grafen Papadopoli, des Äarou Lcvi (des reichsten Juden Venedigs), sowie des hiesigen Bürgermeisters Coutc Giustiuiaui hcruurgchobcu zu wcr-dcu. — Im Opcruhausc ^a Feuice habcu wir gestern cine neue Oper „Dou Diego dc Äicudoza" des Maestro Commcudatorc Pacini gehört; sie fiel aus dem einzigen Gruudc nicht durch, weil man dem ehrwürdigen Greise, der bereits W Opern, woruutcr die „^-apho" :c., com-pouirtc, eiuc so dittcrc Pille crsparcu wollte. — Aus Bari hier ciugclaugte Kanffahrtcifahrcr crzählcu, daß im Neapolitanischen eiuc ucuc Kranthcit sich gezeigt hat, die äußerlich sehr gefährlich sein soll nnd die man il v^uow iu-adico (arabische Alnlteru) benannte. In jener Gegend daucrt das Blutbad der Brigautcu uoch immer fort, insbesondere habcu unsere tapfercu Gcudarmcn sehr schwierige Gefechte mit jenen Äriganten, welche von dem Päpstlichen Gebiete uoch immer herüber kommen wollcu. ausznstchcn. Iu Cascntino (Provinz von Coscnza in Calabrieu) wurde auf Bcfchl der Ncgieruug die 350 Mauu starte Nationalgardc wegeu schlechter Dicustleistuug aufgclöeit. Der Officicr, ciu dortigcr Bürgcr, der den Befehl mittheilte, wurde von dcm Volkshaufcu mit Schüssen cmpfaugen uud schwer verwuuocl, nur der Ucbcrnmcht der Infanterie nnd der Carabinieri gelang cs, dcr nncrhörteu Meuterei ein Ende zu machcn. — In Neapel selbst befindet sich schon seit drei Tagen dcr Prinz Glissen uon Savoycn, der dort von allen Körper« fchaften nnd selbst oom kardinal^Crzbischof ans das herzlichste empfangen wurde. Die im Hafen ankernde vrcnlnschc Fregatte begrüßte seine Anknnft sogar uiit 101 Kanonenfchüsscn, während dcr gewöhnliche Gruh auf ^1 bcmcssen ist. - Dieser Tage ist ^angrand-Du mouccau ln Florcuz nugckommcn, nm dic Augclcacuhci-tcu dcr Anlclhc auf dic Kirchcngütcr abzuschließcil.' Doch schciut cs, als würde ihiu dies äußerst schwierig wcrdcu dcnu Pei-cire, als Ncpräscutant des Credit-Mobilicr von Frankreich, offerm 900 Millionen, während Lanarand-^umouccou uur 700 gcbcu will, überdies ist letzterer ln Nom nicht gut augcschricbcu. Paris, 3. Fedrnar. Die crkläreudc Znsatzactc zum 1<). Jänner, welche sür heute im ..Monttcur'' er-wartet wurde, ist nicht erschienen. Man begreift daf; dcr Kat,cr cs^ich vorbehält, sciuer Throurcdc am 'i4tc Februar die M'elhcitscocardc nufznstcckeu. Das mini-stcricllc Debut des Herrn 6. Ollivicr, dcr allmälic, die Firma uud dcr Typus dcr ucucu Phasc wird, erleidet ciuc Vcrzögcruug; aber scinc Erucunnug znm Hiiuistcr wird allgeinciu als ciue vollbrachte Thatsache angesehen. Soll E. Ollivicr dem Kaiscrthllm einige Stärke zubringen, was jedenfalls sehr zweifelhaft ist — cr darf da< her nicht verkleinert durch eine Hiutcrthür in die Regie« rnng treten. Er muß geradezu ciu Cabinet Olliuicr bil» den, Hiczn wäre es offenbar am zweckmäßigsten, daß er von der parlamentarischen Discussion emporgehoben wurde nud unmittelbar ans ihr auf die Ministcrbaul Eonseq.lenz der Kanuuerdcbattcu, dcr sich crc.gucu. Doch hält man cs v. Palette der sich iu aufrichtig ^ngm,^t dcu ucucu EMrimcntcu n.cht besrennden kann da.' '3, fcuillc des Inucru schou uächstcus au Herr Cl,cmcan' Präfectcu iu ^you, abgibt, dcm cs nicht an Gewandt-hcit uud Beredsamkeit fehlt. Mittlerweile soll E Olli-uicr dcu Kaiser auch dahin briugcu, dem Paschalik ^au^ 'nanu cin Ende zu machcu. Zwar soll die Nomadcn-bcuölkeruug noch immer uicht zu ciucm frei gewählten ^cmciudcrath begnadigt wcrdcu, doch sott dcr gesetzgebende Körper das Pariser Stadtbuget prüfeu nud voti-l.en. Die Abgeordneten wcrdcu wcuigcr gcncigt sein, Vuudcrtc vou Millionen für die Baupafsioncu dcs Herrn Aaron Hanßmauu uud für dcn nachgerade vcrdcrbichcn ^nnscr ^llz.uö zu votircu. Doch tröstet sich Herr Ba. lou Haußiuau damit, scin Werk bis 1868 vollendet, sein Ncil'Paris ausgebaut zu habeu. Freilich wäre er im Stande, cs wieder umzubaucu, wcuu mau ihn gewähren ließe. Dcutcu dcr Kaiser uud Nouhcr wirklich ^, au eine Octroircform, so muß vor allcm dcr Bauwuth sämmtlicher Maircs Ciuhalt gcthau werdcu. Ncgcu dcr Haltung dcr Kammcrluchrhcit hegt mau allcu Ernstes eiuigc Besorgnisse. Dic kühnsten Projecte dcs Kaisers gehen noch nicht bis zur Freiheit wie uuter der Restauration. Doch zeigt sich uuter den Abgeordneten, welche ihre politische Existenz keineswegs dem allgcmciucn Htimmrccht, soudcrn ausschließlich dem Ncgierungspatro-natc verdanken, eine üble ^auuc, die bis zur Eutschlos» scuhcit gehcu köuutc, dem ncncu ^tegimc Hindernisse zn bereiten. Hierin würde dcr Senat wohl uoch etwas weiter gehen, wenn ihm eine Betheiligung an dcr Gcsctz-gcbuug eingeräumt würde. Es könnteu hieraus Zwitter-znständc nud Reibungen hervorgehen, welche schließlich alles anfs Spiel setzen müßtcu. Doch berechtigt uus die Erfahrung zn der Voraussetzung, daß dcr Kaiser in dcr Throurcdc die Freiheit uur unzweideutig anzubefehlen braucht, um bci jenen Herren uubcdiugtcn Gehör-sam zu finden. In dcu crstcu Monaten 1848 war jedermann schou laugst ein stiller Nepnblicancr gewesen. Eiu Befehl des Kaisers, nud jedermauu hatte schou längst seiucu Liberalismus im stillen hinabgewürgt. Die Kam-mcrauflöfuug nach der Session ist wohl nnvcrmeidlich. Ein Cabinet Ollivier wird anf die Regiernugscaudida» tcu bci dcu Neuwahlen iusoferne verzicht'eu, als die Re gicrung sich begnügen würde, ihre Eaudidatcu uamhaft zu machcu, ohuc sie weiter auszudräugcu. Vielleicht auch cin bedenkliches Experiment! Bei ciucm solchcu Vcrfah-rcu wird wohl dic jctzigc Mittelpartci (45 Mauu) zur miuistcricllcu Kammcrmehrhcit auwachscu, aber cS werden anch Gähruugselcmcutc iu dic Kammer touiiucn, welche sür die weitere Entwicklung entscheidend scin wcrdcn. - Znr Vcrvollstnndiguug dcr Mittheilungen über die bluligcu Vorgäuge im Marchicunc gcbcu wir aus Eharlcroi uoch folgeudc bis zum 3. d. r'cichcudc Dateu: Das Ziel dcr durch die ^ohuherabsetzuugcn erbitterten Arbeiter, die sich zusammeugcrottct hatten, war vorerst die Zerstörung der Dampfmühle zu Marchicuuc. Uutcr dcr dahiucilcuden Äicnge gewahrte man viclc Fraucu uud Kinder, dic sich übrigens ruhig verhiclteu. Mäuuer warcu größtcutheils mit Stöcken bewaffnet; mehrere Frauen trugen große Hcugabclu. Als dic Meugc durch Veute, welche ciuc Rolle "zu spielen wünschten, nnd besonders durch Ncngicrigc bis auf miudcstcus 2000 Köpfe augcwachfeu, iu Marchieu aulaugte, war die Äiühlc uur vou ciuem etwa ^00 Maun zählenden Peloton dcs ^1. Viuicn-Regimculs vcrthcidigt, wclchcs sofort ulit Stciucn vou dcr Aicngc nngcgriffcn wurdc, die dcr Äiühlc nnd dcm Brauhausc gcgcuübcr uud auf dcm altcn, dic 5tirchc umgebenden Fricdhofc ihre Stellung unhm. Bald war die Mühlc von nllcn Scitcu umringt, Dic bedrängte klciue Truppe bewies ciue ungemciu große 'lüihe uud ließ ciuigc Stuudeu lang die Schmähungen, Drohungen uud Steiuwürfe über sich ergchcu, ohuc auch uur dcu geriugsten Widerstand zu leistend Diese ^agc durste jcdoch nicht fortdaucru, dcnu jc geduldiger die Soldaten sich zeigten, dcsto mehr sticg dcr Ucbcrmutl, der Mcugc, so daß einige Soldaten sich eudlich genöthigt s"hcu, zu fcueru, wobei drei Mäuuer fieleu. Es eut' stand nnu dic äußerste Verwirrung. Ein Untcrofficier wllrdc schwer am Kopfe, cin Soldat an dcr Hand vcr» lctzt. Auch acht Gcudarmcu kamcu herbei, zwei zn Fnß, scchs zn Pfcrdc; sic wnrdcu dcrart utit Koth bcworfeu, daß ihre Montur uicht mehr zu crkeuucu war. Uutcr den Todtcu befindet sich ein Vcühlcubeamtcr. Die Mühlc selbst wurdc cndlich übcrfallcu nnd gcplündcrt. Dic Aurcau-Papiere wurdcu auf das Steiupflastcr geschleu^ dcrt, die Hiehlsückc vou dcu Weibern und Kinder fortgeschleppt und von dcu Mäuucru auf Karren weggeführt, und mau sah dieselben Individuen zwei- oder dreimal wiederkehren. Run fehlte uur uoch Fcucr, um dic Mühle völlig zu zerstören, mau züudetc sie auch wirklich an; allein dcr Austalt crgcbcuc Mäuucr lccrtcu die Vicrfäs« scr nnd löschten so deu Äraud. Erst )iachmittags um halb 2 Uhr kamcu 100 Mauu dcs II.Liuicn-Rcgiments uud anderthalb Stunden später cin Iägcr.Bataillon aus Mous au welches iu Marchicnuc drei Eompaguieu zurückließ. Abends um 10 Uhr wurdcu die Truppeu durch ueuc Zuzüge aus ^ianmr verstärkt und die Ruhe wurdc daun "nicht mehr unterbrochen. — Dcr Vloyddampfcr „Erzherzog Ferdinand Ma< ximilian" brachte dcr „Tr.Ztg." die bis zum 2. d. M. reichende ^evantcpost. Das amtliche Blatt ,.^a Tnrqnic" meldet, daß zwei Italiener, cin Eaftitän nud ciu Scrgcaut-Major, die sich deu Frciwittigcu iu Caudia angcschlosscu, auf ihr Verlangen vou der Insel entfernt worden sind. Zwölf audcrc Italieucr habcu vou dcm großhcrrlicheu Eommissär iu Sphatia die Erlaubuiß verlangt nnd erhalten, sich iu Cnnca au Bord dcs östcrr. Daiupfcrs cinzllschiffcn. Endlich befanden sich am Neu u. M. noch ein anderer ital. Officicr und scchs Hellcncn bci dcr türkischen Armee, die bci dcr uächstcu Gclcgcuhcit iu ihre Heimat zurückgeschickt werden sollten. BciHadschi-Su habcu die Frciwilligcu 23 Mcmn nnd cincn ihrcr Führer verloren; dcr Rest flüchtete sich nnd wird vcr. folgt. „Va Tnramc" versichert, daß, während dic Bc. wvhncr dcr Iuscl bereits ihre Uutcrwcrfuug augczcigt, dcr größtc Thcil dcr „fremden Abenteurer", die dcm Aufstande zu Hilfc gccilt, entweder im Kampfe umgekommen seien oder Kreta freiwillig verlassen habcu. Die noch Zurückgebliebenen leiden deu größten Mangel und werden vou dcu türkischcu Strcitkräftcu uou alleu Sciteu dc-dräugt. — An Bord des am 25. v. M. iu Constanti-nopcl angekommene österr. Daiupfers wurde ciue Au-zahl Flugschrifteu uud Iourualc uou dcr Polizei ulit Beschlag belegt. — Am 22. Jan. warcu iu Thessalien 12,000 Mauu, größten Theils iu Tricala conccntrirt, von wo aus mau jedcu Aufsiaudsversuch ohuc Zeitverlust unterdrücken zn töuucu hofft. — Dcr Mauou ist, uachdcm Joseph Karam sich cutfcrnt, ruhig. — Aus Korfu, 5., wird gciucldct, daß dcr Dampfer Panhcllcuium abermals 250 Freiwillige mit Proviant in Candia ausgeschifft hat uud mit Familicu uou Iusurgcutcu glücklich nach Syra zurückgekehrt ist. Griechische Blätter vcr-öffcutlichcu Nachrichten von dcr Iuscl bis zum 30. V.M., dcncu zufolge Niustapha Pascha aus Sphakia nnd Se-linos gcschlagcu uach Eanca zurückgekehrt sein. 300 Türken, welche die Brücke bci Korala (Proviuz Arta) passirtcn, dcrcu Uebcrgang ihnen früher streitig gemacht, jetzt aber ohne Wicdcrstand gestattet worden war, wnrdcn von den Iusnrgcntcn aufgerieben. Iu Epirus soll cs alleuthalben gähreu. Hagesneuiglieiten. — (N i c h c u r i gc 3l c! r u t i r uu g.) Ta die bereits unterm 3(1. September v. I. angeordneten Vorarbeiten zum Abschlüsse gebracht sind, so wird, wie man dcr „Pr." mit« theilt, die diesjährige N e l r n t e u sl e lI u n g am 1 «. März beginnen uud soll I) is l etz t e u A p r il dceudct werden. Ueber die von der General-Inspection gestellte Bitte soll bei der Gendarmerie dcr dritte Theil dc5 jährlichen Ocsammt'Ecsich-Contingenls durch Rclrutcn vom Assentplcche aus gedeckt und hicbei gestaltet wcrdeu, dah die An3wahl der Gcndarniclie-Nclruten durch Gendarmerie» Ojficicre geschehe. — (DasVerniügc u der südslavischen Ala-deuiie) beträgt nach dcm Nechuuugöausweise vom 14tcu Iänuer d. I. 222.238 si. in Grnndenllaslungs-Obligatio. uen und 160 fl. 7 lr. in Vaiem und ist insgesammt in der Agrcnuer Laudeöhauptcasse angelegt. Hieher sind die subseribirtcn, ader uoch nicht realisnteu, sowie an das 0lo< nomischc Comito noch gelangenden und unaugelegten Vetrüge nicht gerechnet. — (Chinesische Iou r ualisl i l.) Am i. Iäuner erschien in Cau Franeiseo die ersle Nummer einer Monat» schlist iu cuglijchrr uud chinesischer Sprache unter dem Tilel: „Kalifornisch-Chinesische Post und sliegeuder Diache." Die erforderlichen Typeu, sowie die Seher fi!r dic ucue chinesische Druckerei halte um» eigcus zu dem Zwecke auö deiu himM' lischeu 3leichc importirt. Locales. —- (V o m T h e a t e r.) Sicherem Verurhme» uach be« schäfligt sich der h. Landesausschuh bereits mit der Frage dcr Vergebung unseres Theaters sür die Saisou 18 0 7/6«. Herr Director Zöllner hat uäm« lich, uachdem er schou mehrere Anträge zur Uebernahme anderer Theater erhalten, dcm bohen Landeöaus» schnsse ciu Offert überreicht mit deu Bedingungen, unter welchen er geneigt wäre, jene auswärtigen Anerbielllngen abulschlageu und das hiesige Theater ueuerdings fills uächsle Icihr zu übernehmen. Wenn wir die bereitö zum grbftcreu Theile abgelaufene diesjährige Saisou überblicken, so dürfen wir wohl mit Beruhigung im Namen des Theaterpublieums den Wunsch auöspreäien, das, der h. La»deöausschuß das Uebereintoimneu mit Hcrru Zöllner erneuere und uns auf diese W.ise auch furs lllnftige Iahr wieder die zufriedenftelleuden und geoidnelru Theatcrzustände sichern möge, deren wir uns heuer cndlich im wohlthuenden Gegensatze zu mrhrrrcu früheren Saisuns zu clsreucn haben. Um dies zu ermögliche», mils-sen jedoch die Mittel herbei geschasst werden, ohne welche (iu Theatellintcrnehmer hier nicht im Stande ist, erhöhten An« sprüchen zu geuüarn, und au das Theater besuchende Pu« dlicum wird deshalb die Aufgabe herantreten, sich an der Sudseripliuu, die im Vorjahre behufs Elhohuüg der Subvention eröffnet ward, auä) Iieuer recht ausgiebig zu betheiligen. Das bereits bestehende Theatercomil^, waches seine Ausgabe im vorigen Jahre mit jo grohem Erfolge durchgeführt und das ihm gescheuttc V^rtraueu glänzend gerechtfertigt hat, wird dem Vernehmen uacd bereits mit Beginn der uächsten Woche hei seincrzntigcr Vorlage eines Rechenschaftsberichtes über die bisherige Gedahrung, die neue Sudfcrivliou eröffnen, und wie wir mit Zuversicht aunchmeu lönuen, gewiß nicht erfolglos seinen wiederholten Avrll an die Freuude uud Förderer unseres Theaters richten. Wird diese Subscription, worau wir wohl keinen Augeudlict zweiscln, ein so ersprieh« liches 3iesultat, wie im Vorjahre liefern, danu dürfen wir mit Beruhigung einer angenehmen Saison auch im nächsten Jahre entgegensehen. — (Maslenba I l.) Morgen findet im jeltt glänzend reslaurirteu Nedoutcnsaalc dcr erste diesjährige Maskenball, vom Herrn Thcatcrdirector Zöllner ueranstallct, statt, dem wir wohl um so mehr einen zahlreichen Besuch u»d dahcr auch dcu Besuchende» eine vollständige Befriedigung ihrer Fasching3lauue in Aussicht slelleu lönneu, als dies seit mehreren Jahren wiederum der erste derartige Ball ist. — (Todesfall.) Am 6. d. M. Abend« verstarb iu Graz im 05. Lebensjahre dcr auch in weitere» Kreisen, 210 bekannte, allgemein geachtete Herr Ludwig Nittcr von Azula, l. l. Obellande?gerichlgralb. Der Verstorbene war Ehrendlirger der Landeshauptstadt Graz. (Concer t.) TaZ gestrige zweite Mitgliederconcert der philharmonischen Gcselschaft bot in 9 Nummern eine reiche Fnllc der gewähltesten rnus,lali'chen Piecen, für dere» mil Geschmält gelrc>sfene Nuöwahl ebei'so wie fur die präcise ?lussnhrni'g dem Musildirector Nedv(!b die vollste Anerkennung gebührt. Diese wurde ihm auch dnich den nach jedem Chore, insbesondere dem herrlichen Mendelsohn» fchen 3'- elsrenlen sich der günsligsten Aufnahme. Tie Sopranarie ans Schmidt's Oper „Piin; Eugen," die unseres Wissens hier neu gewesen sein dürfte, gah Frau Leopolrine Gregoritsck Gelegenheit, das die Cc,ncelt> localitälen in allen seinen N^umen erfüllende Publicum durch ihre sympalischc Stimme nnd einen recht schwungvollen Vorlrag zn c>fronen. Ten Glanzpunkt dei Abends aber bildele da^ vc>n iiüs^rer trefflichen Pianisliu Frl. Eleonore G l a n l f ch n i g g ni'd der bewahrten Kraft der Veiein-5« lehrer Herren Zappe nnd Z l> h r e r niit ganz vorzüglicher Präcision und zartester Nliancirung — so ganz besonders am Schlüsse des Andante — und mit brillanter Technik vor« getragene Andante nnd Finale aus dem Mcndel'-sobn'schcn I) !>n>! 'l'>'!<>, wrlches den Vortragenden reichlichen und in der That verdienten Veisall eintrug. Line angenehme Abwechslung brachte in das Programm die Teclamalion des Frl. Schäsfer, wllclie aus besonderer Gefälligkeit ihre Mitwttlnng in 'o freundlicher Weise zugesagt halte und ihre Aufgabe in von ihr gewohnter Weise aufs Vesle lösle. Juristische Gesellschaft. Protokoll der l.II. Versammlung, welche Freitag den 25. Jänner 1807 von 0 bis 8 Uhr Abends im Gcscll« schaslslocale abgehalten wurde. Vorsitzender: Drr Herr Präsident Dr. v. Kalten-egg er. — Schriftführer: Ter zweite Eecretär Dr. V. Schrey. Anwesend 9 Mitglieder. I. Von der Lesung des Prolololls der l^l. Versamm> lung wurde Umgang genommen. L. Der erste Eccrelär Dr. Costa theilt den Einlanf mit: n) Cin Schreiben des Vcrwaltungsausichusses des Ferdinai" deumZ in Innsbruck, welches das werlhuoll.e Wert: „Flcslen> Cycln« des Schlosses iiinnlelstein b>) das Anlwollschreiben der jnrislischen Gesellschaft in Graz anf das zu ilircr Generalversanunlnng von unfein» Vereine entsendete Vegrüßnngstclegrennmi <,') der erste Secrelcir theilt mit, da» die Äil'liothel des Hc>rn Tl. Kopalsch, welche sich auf 330 Bände belaufe, vollständig geordnet sei, daft die Vereins-bibliothet nniunehr lOl Duplicate enthalte und das; wegen Umtausches dersclben gegen andere Weile init einer Anti' quarbuchhandlung in Unterhandlung g'lrelen weide i c!) end« lich wird bekannt gegeben, dah dem an die bisherigen Herren Vercinspiäsldenten gestellten Ansuchen um Uebeilasfung deren Portiäls für den Verein seitens Sr. ^cellenz des Herrn Johann Freiherr» v. Echloißnigg bereits entsprochen wurde und daß die gleiche Willfahrung dieser Bitlc von dcm Herrn Landesgeiichtsralhe v. Strahl in einem an den Veleinöprä-sidenttn geiichtclen Schreiben in Auisicht gestellt wurde. 3. Unter Mittheilung dieses Schreibens wird sudin von dcm Volsiktnden über ülsuchen des duich Unwohlsein an dem persönlichen Erscheinen verhinderten Herrn v. Strahl dessen Aussah: „Ueber den Entwurf des neuen Gesetze«, betrefftNd die Aestimmungen über den (Zlwerb einer Erb» schafl" vorgelesen. Der Aufsah enthält eine kurze Inhalts. Übersicht des nenen Gesetzentwurfes, die kritische Besprechung der Bestimmungen desselben unter Vergleichung mit den hiedurch theilweise modificirlen positiven Vorschriften, und an» Scblusse eine Zufammmensassung der im Gesetze scslgehal« tcnen wesentlichen lotenden Grundsätze. Der Vorsitzende bespricht in lnrzer Meise diesen Aussatz, welcher namentlich darum zu beachten sei, weil das fragliche Gesell demnächst wirksam werden dürfte und weil von dem Herrn Bürgermeister Dr. Costa in einer der früheren Versammlungen über dcnsllbcn Gegenstand ein Vortrag gehalten wurde. Bürgermeister Dr. Costa beantragt die Drucklegung des Aussatzes und spricht das Bedauern aus, daß dem Vereine durch emeu stärkeren Besuch der Versammlungen und durch eine legere Theilnahme, insbesondcrs der jüngeren Juristen, nicht die Möglichkeit geboten sei, öfters Gesetzentwürfe, welche vl) der im Zuge befindlichen Aenderungen in der Legislation bevorstehen, liitisch zu besprechen. Director Costa findet es zweckmäßig, daß zur C'rör» terung solcher Gesetzentwürfe Comites gebildet werden. Vergcommissar Nittcr v. Fritsch, schlicht sich dieser Ansicht an, indem cr insbesondcrs auf die zeitgemäße Ve< sprcchung des neuen Entwurfes der östcrrcichifchen Civil» proceßordnung hinweist. Nach einer längeren Debatte über diesen Gegenstand wird sohin bei dem Umstände, als die Versammlung über die Frage, ob und wie solche Comites gebildet werden sollen, wegen der geringen Anzahl d«r Anwesenden zu be« schlichen nicht in ter Lag» war, von dem Vorsitzenden die Festsetzung dieses Antrages auf die Tagesordnung der näa> sten Versammlung in Aussicht gestellt. 4. Nürgermeister Dr. Costa behandelt folgenden Civil« rechtsfall: Frau A. klagte den Ä. als bedingt erklärten Erben des C. bei dem l. l. Landcögcrichte L. auf Vezah« lung der nach den Ehepacten ihr gebührenden Widerlage von 20.000 fl. Hierüber wurde bei den» l. l. stüdt. delcg. Vezirls« gcrichte in L., als prorogirten Gerichtsstände, ein Vergleich geschlossen, in welchem A. alö C'rbe des C. anerkannte, daß der Verlaß des letzteren der Frau A. die Widerlagc von 20.000 fl. auö den aus der Realität N. intabulirten Ehe. pacten schuldig sei, und sich zur Zahlung dieses Betrages aus dem C.'schen Verlasse binnen Monatsfrist bci üreculion verpflichtete. Nach fruchtlosem Verlauf der Zahlungsfrist wurde über Ansuchen der Klägerin die executive Intadulation des Vergleiches auf die Hypolhelar-3lealitat R. von dcm l. l. städt. beleg. Bezirksgerichte in L. bewilligt, der Vollzug derselben uon der Tabulariüstanz — dem t. l. Landesgcrichte ill L. — aber aus dem Grunde verweigert: 1. weil die Abhandlung des C.'scbc» Verlasses noch bei diesen» Gerichte anhängig sei, es sich um die bci letzteren» Gerichte begonnene Cin-llagung einer Verlaßerbschaftt'schuld handelt unv Verhandlungen über Klagen dieser Art bei einer anderen als dcr Verlaßbchörde mit Nechlswirlsamkcit nicht stattfinden können; 2. weil der Vergleich Bestimmungen enthalte, welche dem Willen des Erblassers C. und den Interessen des landet gerichtlichen Pupillen D. widerstreben, indem die Realität N. diesem legirt wnrde, er aber bci dcm Vergleichsabschlusse nicht vertreten war. In dem Necurse gege» diesen Bescheid wnrdc bemerkt, daß das t. t. Landeögerichr dc» Vollzug des executiven In« tabulalionsbcscheidcs ,mr dann hätte verweigern lünnen, wenn Tabularanstünde vorlagen, welche sich nber überhaupt nnd namentlich auf deu crstrichterlichen C invendungen, welche iihrigens auch in anderer Richtung unbegründet sind, nicht ergaben. Diesem Necursc hat das l. k. Obeilandesgericht nicht statt gegeben, und zwar in der Erwägung, daß den Ver> gleich der Crbe B. abschloß, die Realität N., auf welche der« selbe executive intabnlirt werden sollte, uicht auf Namen deö ersteren, sondern zur Zcit des überreichten cxecutiven Iota-bulationsgcsuchcs auf Namen des Erblassers C. und nun auf Namen dc2 minderjährigen Legalors D. vcrgcwährt cr< scheine, der Vollzug der ereculiuen Intabulalion also wegen dieses Tabularanstandcs mit Recht verweigert wurde. Dagegen wurde in dem Revisions-Recmse unter Hinweisung auf die divcrgircnden Motiuirungen der erst- und zweitlichterlichen Entscheidung bemerkt, daß bci Tabulargcsu-chen der Zeitpunkt des Präsentatums desselben entscheide, daß damals der Erblasser C. an der Realität vcrgcwährt war, der Erbe B. aber cbeu in Vertretung dkscs Erlassers C. den Vergleich abschloß, dessen executive Intabulalion auf die Realität des Erblaffers C. also zu bewilligen war. Diesem Rccurse hat der Oberste Gerichtshof jedoch in der Erwägung leine Folge gegeben, daß in den angcfochlc' ncn Erledigungen eine Ungerechtigkeit oder Gesrtzwidrigkeit nicht wahrznnchmen war. Ueber A»trag dc^ Herrn Vorsitzenden ,v!,d bc< schlosscn, sowohl lltztcrcn Vorlrag als den Aufsatz des Heirn v. Slrayl in der Vereinszeitschrist zum Abdrucke zu bringrn. ü. Die Vortrage d«s Herrn Finanzralhes Dr. von Kaltenegger »vurden für die nächste Versammlung voibehal° ten und die Sitznna, sohin vo,> dcm Herrn Vorsitzenden geschlossen. Eiugcselldet. Der eisenhaltige China-Svruv von Grimault und Eomp. (zu haben in allen bedeutenderen Apolhelen Oesterreichs) ist ei>',c jener s»l!enen Verbindungen, welche zugleich den Kranlen und dem Arzte genügen. Er wild leicht von Kindern fowie von Erwachsenen genommen und heilt lasch Chlorose, Anämie und alle jene Affectionen, welche lliu' Therapie durch Eisen verlangen. Er ist mciner Meinung nach das wcrthvollsle und am leichtesten verlragbare Eisen« Präparat. Cazenave, Arzt im Spitale St. Louis in Paris. Nenrstr Post. Die Throllicdc dcö Kaisers Napoleon wird, wie aus Paris gemeldet wird, dem französischen Volte eine unerwartete Mittheilung mache». Dieselbe betrifft die orientalische Frage. Die lion Herrn v.Munslicr befolgte, der Tnrlei güustigc Politik ist ganz aufgegeben, und Frau krc ich, Oesterreich und Nuß land haben eiu Uebcreinkoumicn untcrzcichuct, durch das sie sich zu einer gemeinsamen Haltung der Pforte gegenüber verpflichten. Die drei Mächte wollcu wcitgreifeude „Rc-formen" zu Gunsten der christlichen Unterthanen der Pforte, Näumnng der serbischen sscstnngcu, die Investitur für den Prinzen' Karl von Hohcnzollcrn und eine ganz nnadhängigc Verwaltung für Kreta fordern. Zu letzterer foll dcr Sultan nur noch iu eiuem oberhoheitlichen Vcr« hältnissc bleiben. Der Kaiser wird das Zustandekommen dieser Eiuiguug iu sciucr Nedc am 14. Februar an-lüudigcu. Ans Prag, 7. Februar, wird der „Lcitha" tclc-graphirt: In czcchischcu Kreifcu bespricht man die Noth. wcudiglcit ciucr genauen Revision dcö Föoeralistcupro-gramnis aus Aulas; der bevorstehenden Einführung des Dualismus. Man beabsichtigt zu diesem Zwecke eine Wiederholung des Slavcncongrcsscs, uud sind die einleitenden Schritte durch die Partcihänptcr bereits erfolgt. Man rechnet auch auf die Thciluahmc der Slovcncu. Als Versammlungsort dürfte kaum Wien, soudcru irgend eine slavische Stadt bestimmt werden. Telegramme. Pest, 7. Februar. Deal ist um halb 10 Uhr Vormittags nach Wien abgereist. Auf Ansuchen, der Abgeordnete» begleitet ihu der Quästor der Dcvutirtcu-tafel ^adislaus Kovacs. Graf Audrassy, Barou Eötvös und V onya y reifen heute Abends nach Wien. Verli,,, 7. Februar. Die „Nordd. Mg. Ztg," erklärt officiös gegcuübcr der ..Weser-Zeitung": Die norddeutsche Kriegs- uud Handelsflotte werden VuudcS-augclcgcuheiteu seiu. Die Nedc des (Yrafeu Äismarck gcgeu dcu Gcsctzeulwurf, betreffend die Verosfcntlichung der Iteichstagsvcrhandluugeu, hat eine tiefe politische Bedcutuug. Die Buudcsrcgicruugcu solltcu crfahreu, daß Prcußcu dem Andrängen anf Erwciternng seiner bnndcsgcmäßen Prärogative widerstehen werde. — Der Landtag wird dnrch den 5tönig Samstag gcschlosseu.— Der Postdampfer „Vavaria" erlitt nnf'dc'r Tour uach Antcrika einen Vruch des Steuerruders und mnßtc zn^ rüettehrcu. Am Äord alles wohl. — Das Herrenhaus hat die (Hiscubahnauleihe in der letzten Fafsnng des Ab» gcorduttcuhauses angenomuieu. Fluren;, ll. Februar. Wegcu Vehandlnng wich-tiger Gesetzentwürfe iu deu Ausschüssen hat sich die Kammer bis Montag vertagt. Die Commission für dcu Cutwurf bezüglich der Freiheit der Kirche hielt ciue sehr lange Sitzung: die Aufstellung ciues Gegen-rnlwnrfes ist noch nicht entschieden. Vern, 7. Februar. Der Vundesrath hat dcm General Dnfonr die ehrenvollste Cntlassung ertheilt. Vukurest, 7. Februar. Die Gesetzvorlage betreffend die Aufhcbuug des Tabak m ouovols ist auch im Senate durchgegangen; es fehlt fount nnr noch die Sanction des Fürsten znr Beseitigung des Monopols. Athen, 2. Februor. Die Kammer votirtc die Vcr mchrling der Landarmee llnd der Seemacht. Wir rüsten, sagt der Kriegsminister, weil große Crcignisse bevorstehen; wie rüsten, weil wir dcu Frieden aufrecht erhalten wollen. Valaoritis erklärte die Ansdehnnug der Grenzen Griechenlands nnd die Äildnng einer großen hellenischen Nationalität für die einzigen Nettungsmittcl. Telegraphische Wechselroarse vom 8. Februar. 5ft^c. M'laNiq,!,,-« <;i.75>, — s.prrc MttnlliqueS mit Mai- und Ne^emdcl'-Hiüsl'iilü.-lO. — 5,vrre.^at>o>ial?lull^i,?l,,z<). — Banl< allllu74?. — Clüdüactil» l??,:!0. — 1«l!<»<-r Slaat^aiilcb,,'» 87 90, — Sildcr 1^7.^5. — i'oxdou I2,^,7s». — K. l.Dneatr» <^.<)9 Verstorbene. Den :l0. Jänner. Maria Velit, Taglöhneröwcili, all 5>2 Jahre, »nd Alois jiaiicic, Schuslerlchrjnngc, all 17 Jahrs, beide i»i< Ciuilspilal sln'lmid jlbnbracht. — ssran; Ral, llnccht, alt !l7 Jahre, im l>n>ilspilal, au d^r ^»»geüliihmnnss. D c n rn a r. Herr Marlin Valta, l'M'gcrl. Schnei' dermcister, alt 5»«.» Jahre, in dcr Stadt ^lir. 7.'l, an der Gedärm' lähüllülg. Deu «',. ssebrunr. Joscf VlNipcüc, Iüwohner, alt 5'6 Jahre, im Cioilspilal, a» der ^nnssmlahmnira., D c n ?. F c li r u a r. Fran Bietoria Ätol«inann, Äezirl^« richtet nnd Beriuallel^il'iln'c, n>t 7'lv. ^3, an der ^uiigciilahinliiig. ?ln m ertii il c; Im Mc>na!e Iäimer 1^07 sind -1'.» Per« soncn gestml)»'». Dnuon waren 2l^ männlichen nnd ^.'j N'riblichcN Gesch lcch tc«^_____________________________________________________ 2lngekommeue Fremde. Äm 7. Febvnnr. Stadt Alllsn. Die Herren: Fiti n»d Schleimer, Handcli>l, Jallilsch. und Schleimer, von Gotisch« — Tevstenjal, von St Ocorgen. — Milller, uon Wien. — Miller u. Pawlilowöli, pens, l. t. Major, von Badiea. — Kollman, Pastejprdilor, vo» Oollsch«. — Pajl, Professor, uon Krainlinrg Elephant. Die Herren: v. Pm'a nnd Klein, Kauflcnte, nnd Vomi, l. l. Nittumstcr, von Wien. -- Berne und Gasto», Privatieri«, anö Frankreich. Baiser von vcsterrcill,. Die Herren: Wohlraf, Musilei'/ von Kusllwald. — dichter, uon Mistoviz. — F»chö, ViichscN' macher, von Zombor. Theater. Heilt? S a m ö t a a. d c » 9. F e li r n a r : Zlini Vortheile der Opernsängniu Frl. ll e tz. Die weiße Frau. Oper iu A Acteu uon Boicldicu. Morgen S c> n n t a ci den 10. Februar: Vorlesung bei der Hausnleistcrin. Hierauf: Talon Pitzelberger. . Casino -Restauration- Hcnte Samstag: Strlichorchcstrr der Reg.-Mnsik dcs 7. Artillcric-Wil' Anfang halb 8 Uhr. — Eintritt Z » « 3 ^ Z^______________ 6 11. Mg. 320.06 s- "-« SO. s. schw/ gan; ww. i ^^ 8. 2 „ ^1l. 32<;,4» -f> 2.« NW. s, schw.^ dilnn licn,. , 10 „ Ab. 32l).n ! -l' 3.« ! W. lnäßill. , slcrncnhcU ^, Gegen Mittag gelichtet. Abends ganz anagehcitcrt, fives Älimdrotl). Farbiger Mondhof. ^ - " Veruntwortllcher Rtdaclrur: Ignaz v.^Klelnm a°l'