5"l°. 8? "............ '783- Laibacher Zeitung. Donnerstag den 19. Hormmg. Inländische Nachrichten. TV«n, den il. Horn. Se. Majest. laben dem Vömisä) ^ Qesterreichischm Hoflan.ler, Grafen v. Cboteck , auf dessen Ansuchen , in Rücksichr feiner schwächlichen Gesundheitsumstäude , die Dienstentla,sung in Gnaden bewilliget, und an dessen Stelle den k> k. wirk!, g'Heimen Rath, und Vorsicher der iu geistlichcn Angelegenheiten ausizcstellten Hof-komnüssiou , Frecherrn v. Kresel, ernannt. Derse be behalt in der neuen Eigenschaft bas bisher versehene Präsidium der geistlichen Hofkommission, und das von dem Grafen v. Choteck , geführte Präsidium der Domren < Hosommission ist von Sr. Maj. «n d?n Vchmilch-Oesterreichischen Vi,e-hofkan^ler, Grafen v. Ugarte, übertragen worden. — Auch ist der G?af v. Klebels-^rg, f. f. wirA. geheimer Rath, und ^"mmerer, zum Qberstenlandeskämmerer ^s Königreichs Böhmen ernennet wor- R^rlstadt, d^n 29. Iennev. Als die Türken ihre Anschläge, die sie bey dem Versuche um Kerstinia einen Einfall zu machen vorhatten. vereitelt sahen, zogen sie sich am 21. Jen. zurück; aber schon am 26. und 27. sah man in der Gegend von Großkladusch wieder viele Feuer, welche unsere Wachsamkeit rege machten^ Zwar pflegen die Türken im Frühjahre jedesmal ihre Bau-und Strauchfclder durch angelegte Feuer v. Farrenkraut zu reinigen; allein der Oberstlieutenant Vajalics traute nicht, und schickte eine An ahl Sereffa-ncr mit andern türkischen Einwanderern in das feindliche Gebieth auf Spähe. Die« se brachrcn dem Hrn. Oberstlieutenante die Nachricht, daß sie hinter dem Berge Der« meliebo einen Stoß neu verfertigter , sechste halb Klafter langer und fast em Klafter dreie ter Flechten gesunden haben, welche die versammelten 6^02 Türken wahrscheinlich anwende« wollen, mn ttokeuen Fu,ses übn ten Glinafluß zu setzt«. Auch Ködere Um-siande schienen anzudeuten, der zahlreiche Feind wolle nun b?y Svlnicza, mid Ker-stinia einbrechen; dahcr far.d der Oberstlieutenant vou Bajalicz für nothwendig, schleunige Vorsorge zu brauchen. In dieser Absicht ließ er Allarm schlagen, die Truppen vorrücken, uud an einem r>nen gegenüber von Kladusch liegenden Berge, der keine Viertelstunde von dem Orte entfernt ist, wo die Flechten gefunden wurden , verschiedene Feuer anlegen , wodurch die Feinde wieder von ihrem Vorhaben abgehalten, und zurückgeschreckt worden sind. Agvam / den 25. Ienner. Vermög eines aus Petrinia eingelaufenen Schreibens von 21. dieses sind einige tausend Türken am 19. mit Allbruch des Tages in den Klokotscher Bezirk eingefallen , welche 2 Dörfer angezündet, nnd die männlichen, und weiblichen Einwohner, soviel 'jtt deren erHaschen konnten, mit fortgeführet haben. Am 2Osten ist dann der Oberste Veharnick den Feinden nachgesetzt; beym Abgang der Post war von dem weitern Erfolg noch nichts bekannt. Hermannstadt, den 20 Ienner. Bey Gelegenheit des schon erwähnten Hintrittes des F. Z. M. v! Fabris meldet der Kriegs-bote folgendes: „Am 14. hat Siebenbürgen einen Verlust erlitten, den jeder Freund des Vaterlandes beweinet, und lange beweinen wird: Domenilo Santo Tamiotti de Fa-bris Conte de Casena, Sr. k. k. Apost. Maj. Generalftldzeugmeister, Ritter dcs militärischen Maria Thnzsienordens, wirklicher Hofkriegsrath, Inhaber eines Regiments zu Fuß, des Großfürstenlhums Siebenbürgen wirklicher kommandirender General ist -nach einer Krankheit von 7 Tagen im 6ssten Jahre seines Alters ver- schieden. Er würbe den 28. Hornung '794 m Manslle im Venezianischen Gebiethe ge-bohrm, tratk in k. k. Kriegsdienste, und diente bey dmi ^Bayreutischen Infanterieregimente als Hauptmann , bis er im Jahre 1757. zmn Major bey dem großen Ge-ncralstabe ernannt wurde. In dem glücklichen Vorfalle bey Maxen zeichnete er sich so vortheilhast aus, daß er nicht nur das Theresienkreuz erhielt, sondern auch von dem Feldmarschall Daun auf dem Schlacht-ftlde zum Oberstlieutenant befördert wurde. Seine Verdienste erhobm ihn im Jahre 1771. zum Generalmajor, im Jahre 1778 zum Gencralquartiermeister, im Jahre 1779 zum wirllichenHoflnegsrath, imIahre 1784 im Dezember zum kommandircndett General vou Siebenbürgen, und endlich im November dcs jüngstverfiossenlN 1788. Jahres zum Gencralseldzcugmeister. — Er starb als Opfcr seines Diensteifers. Rastlose Thätigkeit, und unausgesetzte Anstrengung des Geistes hatten schon lange seine Glsundheit zerstört; aber Fabris wotl^ tt nie krank seyn. „Man muß, sagte er öfters, der Krankheit Trotz biethen." Und so wollte er sich nie den Vorschriften der Aerzte unterwerfen. Indessen waren die erschöpften Kräfte seines Körpers nicht im Stande, die Kraft seines Geistes zu hem« ,men. In jenem kritischen Zeitpunkte, da die Feinde durch das Hatzeger-Thall in Siebenbürgen einzudringen droheten, wa< ren seine Gesundhcitsumstande so mißlich, daß er sich ohne Stütze nicht aufrecht erhalten konnte: und doch zeugten seine Anstalten von einer Gegenwart des Geistes, und einer Herzhaftigkeit, die man nur von einem Feldherrn in der Blüthe seines Alters , und der Gesundheit hatte erwarten sollen. Fabris war nicht nur Krieger, er war auch ein Vertrauter der Musen, in deren Gesellschaft ihm die Tage seiner Jugend dahinflössen, und bey denen er! «uch im Alter noch oft mitten im Geräu- j sche der Waften Erholung suchte. Sie- ! benbürgen dankte ihm seine Rettung, und > Hermamisiadt tin Schauspielhaus, das nach seinem EntWurfe, und nur durch seine Bemühungen erbaut worden." ^ ^)etcrwardein, den 27. Ienner. Alls ! Cemlm vernehmen wir den Todfall des Hrn. Generalmajors, von Luien des jün-gcrn ^ vormallgeu Obersten bey Deutschmeister, dcr sich im vorigen Feldzuge - dlirch seine Tapferkeit viel Ruhm erwarb. Der Hr. Oberste von Zamboni von Kle-Neckischen Rcgimente isi in Kroazien eben« ^ falls mit Tode abgegangen. Brüssel, dcn 27. Icnner. Nachdem Se. Maj. vernommen haben, daß in Bra-cant wegen Bewilligung der gewöhnlichen Cubsidicn Cchwicrigkeiten gemacht 'worden wd, haben Sie an die Stände dieser Provinz jolgende Depesche erlassen: „Die Verweigerung der ordentlichen Subjldlen, wozu der dritte Stand meines Her^gtdums Brabantzu schreiten sich unterfangen hat, ohne daß die ersten Glieder einige Mühe angewandt hatten Ordnung zu schuften, mußte meines ganzen Unwil-lm rege machen, und bewegt mich, von diesem Augenblicke an , dieser Provinz alles, was ^ch lhr bewilliget habe, und insbesondere dte aus meiner Huld ihr gewährte Ver-9 ssenhm alles desjenigen, was sich wah-enn.^" ^^", Unruhen ereignet hat, zu 5..V"' ^ verbiethe meinem General-Ve W?" "" keine Gnade für Civil oder sckl Personen dieser Provin; vornl^ "lagen, noch irgend eine dieser Personen " "N Amt einzuheen. Ich untersage "uw alle fernere Benennung zu den . bleye« von Brabant, und mein Gen<-"lgubernium soll in dieser Provinz mit Beystand des Militärs dii strengste Nac^ forschnng nach den Personen aller Stände , uM Würden machen, welche während dep letzten Unruhen, durch Handlungen, Worte, oder Schriften sich strafbar gemacht haben, damit man sie, wie Ich es den Umstanden angemessen finden werde, zur Straft ziehe." „Nach der Verweigerung der schuldigen, und zur Erhaltung der öffentlichen Verwaltung unvermeidlichen Subsidien, könüt ihr euch nicht mchr, in keiner Angelegen« bett auf die Ioyeuse Entree berufen, an die Ich wich nicht mehr gebunden achte, da ihr . Aennor. Vcrwl-chenen Sonnabend befand sich der K^nig so gut, daß er mit der Königinn ein Pi-ketspiel so geschickt machte, als er es in seinem Leben nie besser spielte; aus diesem linbe;weifelten Fakto hofft man seine Wiederherstellung. Italien- Rom, den 24. Ienner. Oe. Pabst. Heiligkeit sollen ftst entschlossen se^n mit allen Religiösen Orden eine allgemeine Re-forme vorzunehmen; vor 3 Tagen erschienen bereits alle Ordensgenerale im Vatikan , und erhielten den Auftrag, Sr. Pabstl. Heilichkeit binnen einem Monate eine genaue, und richtig? Anzeige ihrer im römischen Sraate befindlichen Individuen mit der beygesetzten Amnsrfung, ob sie Fn -- oder Auslandcr sind , eitt?ur?ichen , dann eines jeden Fähigkeit bestimmt anzuzeigen, und endlich das Vermögen alkr ihren im römischen Gebiethe befindlichen Klöster aufrichtig ausunveisen.. Venedig, drn ;. Horn. Man hoffte zwar, die Brustkrankheit, von der unser Doge befallen ist, würde umschlagen; allein heute befinden sich Se. Durchsancht in Hofnungslosen Umstanden. — Man hat lmr die Nachricht erhallen, daß dee König von ,Sardinien 6. Regimenter in f. k. Sold giebt, welche in das östreichische Littorale marschieren. Wird alls Donnerstag auf dem Platze Hro. 183-in der von KleinmaMlchcn Buchhandlung ausgegebe«'