Ntzugspreist £nt Österreich-Ungarn ganzjährig K S-halbjährig K 2'50 Jfir Amerika: ganzjährig D. 2* — für das übrige Ausland ganzjährig K 6'50 Briese ohne Unterschrift werden nichtberücksichtrgt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Gottslheer Dsle. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Werwaktung des Hottscheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Kchristleitnng des Hottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die ..Wandermappe" ist nur als Beilage desGott-scheer Boten erhältlich. P ostsparkassen-Konto Nr. 842.285. Mr. 10. Oottschee, am 19. Mai 1917. Jahrgang XIV. Zeichnet die 6. Österreich. Kriegsanleihe! (Kriegsanleihe und Kriegslage.) Wenn nicht alles täuscht, naht die Entscheidung in diesem gewaltigen Kriege, der Krieg ist in sein letztes «Stadium getreten. Und wie ist gegenwärtig die Kriegslage beschaffen? Ist sie günstig und aussichtsvoll für die Mittelmächte? Darf man ein gutes Ende des Krieges für uns mit Recht erwarten ? Ein Blick auf die gegenwärtige politische und Kriegslage wird darauf die Antwort geben. Der grimmigste, hartnäckigste und rücksichtsloseste Gegner ist England. Asquith erklärte vor wenigen Tagen in einer Rede, militärisch bleibe England unbesiegbar, aber die Unterseeboot-Gefahr wachse zur schwersten Bedrohung Englands. Sie würde England in den nächsten Wochen vor folgenschwere politische Entschließungen stellen. England fühlt infolge des überaus wirksamen Unterseebootkrieges, der uns in erster Linie die günstige Entscheidung zu bringen berufen ist, das Gespenst des Hungers von Tag zu Tag immer näher und näher kommen. Der Bau neuer Schiffe in England und in Amerika kann mit den Versenkungen bei weitem nicht gleichen Schritt halten. Die Lage ist ohne Zweifel für England bitter ernst „Wir nähern uns vielleicht einer Krise ohnegleichen in der Geschichte, schrieben kürzlich die „Daily News." Der Staatssekräter des Reichs« marineamtes erklärte neulich in Berlin: „Entscheidend ist die Tatsache: die dauernd zunehmenden Monatserfolge (der U-Boote), eine Zu-nähme, wie wir sie selbst kaum erwarteten. . . . Wie lange das dauern wird, ist Sache der Gegner. Die U-Boote bürgen dafür, daß wir aushalten werden. Wir haben alle den Eindruck, daß die Stimmen aus England heute ganz anders klingen als vor drei Monaten, viel bescheidener." Die Zeit, einst von den Gegnern als ihre Haupthelferin im Aushungerungskampfe gepriesen, ist nun unsere Helferin geworden. Den Mittelmächten wächst mit der Verlängerung des Krieges einerseits die Zahl der Ü-Boote, ander-seits die Versenkungen feindlicher Schiffe, so daß der Tag kommen muß, an dem es heißen wird: Britannia, laß alle Hoffnung fahren! Der Entscheidung durch die U-Boote wird England aus die Dauer nicht entrinnen können. 1, Nicht besser geht es Frankreich, das gleich wie England erst kürzlich wieder ganz ungeheuere Blutopfer gebracht hat, um tm Westen durchzubrechen. Die wahnsinnigen Menschenopfer blieben ohne den erstrebten Erfolg. Der mit den stärksten Mitteln unternommene Frühjahrsangriff farbiger und weißer Engländer und Franzosen ist an Deutschlands militärischer Kraft zerschellt. Der vernichtende Schlag ist ausgeblieben. Vergeblich wurde in den letzten gewaltigen Schlachten der äußerste Einsatz ins Spiel gebracht. Und wenn die Westmächte trotz ihrer Mißerfolge noch immer nicht zur Überzeugung der Unuber-windlichkeit der deutschen Front gekommen sind, so werden sie in ihrem Kriegswahnsinn noch weiterhin neue Massenopfer der Ver- nichtung zutreiben, ohne ihr Ziel zu erreichen. Endlich wird und muß aber doch die Zeit kommen, wo die Westmächte die zum Frieden hingereichte Hand der Mittelmächte nicht mehr mit Hohn und Spott zurückweisen werden können wie im Dezember 1916. Rußlands Bedeutung für den weiteren Kriegsverlauf ist mindestens sehr geschwächt, so daß dieses große Reich für den Ausgang des Weltkrieges bei weitem nicht mehr in dem Maße ausschlaggebend ist, wie noch vor mehreren Monaten. Kampfhandlungen von größerer Wucht sind seitens Rußland in absehbarer Zeit kaum mehr noch zu erwarten. Befindet sich doch die russische Armee, rote es scheint, in einer stark fortschreitenden Auflösung. Im russischen Reiche mehren sich die Zerfallserscheinungen. Fahnenflucht, Plünderungen, Straßenkämpfe, Ausstände sind an der Tagesordnung. Es herrscht vielfach Anarchie. Jedenfalls macht die Revolution das Reich vollkommen ungeeignet, gegenwärtig einen aktiven modernen Krieg zu führen. Die Dumaregierung kann nicht Krieg führen und nicht Frieden schließen; sie kann nur entweder die Entente zum Anschluß an die eigenen geänderten und denen der Mittelmächte angenäherten Kriegsziele bewegen oder den nominellen Krieg gegenwärtig weiterschleppen. , ' , Italien steht nach wie vor einer ehernen Schutzwehr gegenüber Auch die zehnte Jsonzo-Offensive wird den Italienern keine Siegeslorbeeren bringen. Der Entwicklung auf dem südwestlichen Kriegsschauplätze können wir umso ruhiger entgegensehen, als der Gegner auch durch die Wirkung des U-Boot-Krieges aufs empfindlichste getroffen ist. . Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Entente jetzt die wirkliche Entscheidung sucht und daher die äußerste Kraft aufbietet. Aber ohne nennenswerten Erfolg! Hiebei kommt noch ein Umstand in Betracht. Wie „Svenska Dagbladet" schreibt, haben sich nach allem zu beurteilen, in der letzten Zeit die großen deutschen Reserven m Bewegung gesetzt und „die Gesamtlage deutet darauf hin, daß der Hauptstrom nach dem Westen ging. . . Es ist keineswegs undenkbar, daß die Schlacht in nicht allzuferner Zukunft eine andere Wendung nimmt." Der Vierverband hat im Westen seine Karten so ziemlich aufgedeckt, Deutschland aber hält sie noch verdeckt. Amerika und die übrigen in jüngster Zeit offen als Kriegsgegner auftretenden Staaten kommen militärisch, mindestens in absehbarer Zeit nicht in Betracht, so daß mit den Kriegerklärungen dieser Länder an das Deutsche Reich keine Änderung der Kriegslage eingetreten ist oder in naher Zeit eintreten wird. Es liegt uns hiebei selbstverständlich ferne, die große finanzielle Hilfe zu unterschätzen, die Amerika der Entente bringt. , Krieg und Not haben den Höhepunkt offenbar überschritten, wir nähern uns dem Frieden. Unsere Helden draußen au, den Schlachtfeldern werden wie bisher mutig kämpfen für Kaiser und Vaterland, für unsere Sicherheit. Wir im Hinterlande aber haben für sie zu sorgen, haben ihnen alles das zu liefern, was sie bedürfen zur Ausfechtung des letzten Kampfes, der noch Seite 74. Gottscheer Bote — Nr. 10. Jahrgang XIV. bevorstehen mag, bis zum Erringen des hoffentlich nicht mehr fernen Friedens. Deshalb wendet sich der Staat neuerdings an seine Bürger um Geld zur Wetterführung und Beendigung des furchtbaren Krieges. Deshalb ergeht an die österreichischen Völker der Ruf zur Zeichnung der sechsten und voraussichtlich letzten Kriegsanleihe. Sie soll eine Anleihe zur Vorbereitung des Friedens werden. Bis dieser kommt, gilt es noch durchzuhalten, alles das zu ertragen, was uns an Opfern und Entbehrungen auferlegt wird. Die Aussichten, die sich für die neue Kriegsanleihe aus unserer gegenwärtigen äußeren Lage entrollen, sind, wie wir dargelegt, durchaus günstig und erfolgversprechend. Wir haben alle Ursache, der Zukunft mit kraftvoller Zuversicht entgegenzusehen. Unsere Kriegslage rechtfertigt die Erwartung, daß die Entente endlich ihr wahnsinniges Programm der Vernichtung und Zerstückelung der Mittelmächte über Bord werfen werde. Nach wie vor steht unsere Monarchie auf der sichern Grundlage des vollkommenen unverrückbaren Einvernehmens mit unseren Bundesgenossen, insbesondere mit dem Deutschen Reiche. Auch der Deutsche Reichskanzler hat erst kürzlich wieder seiner vollen Zuversicht aus eine baldige und glückliche Beendigung des Krieges Ausdruck gegeben. In seiner mit großer Spannung erwarteten Rede vom 15. Mai lehnte der Deutsche Reichskanzler eine programmatische Erklärung zur Frage der beut-scheu Kriegsziele ab, da eine solche im gegenwärtigen Augenblicke den Interessen des Landes nicht diene. Meinungsverschiedenheiten zwischen Deutschland und seinen Verbündeten gehörten in das Gebiet der Fabel. Bei England und bei Frankreich sei noch nichts von Friedeusbereitschaft zu sehen. Ebensowenig wie ein Verzichtprogramm (Verzicht auf Annexionen) helfe ein Eroberungsprogramm den Sieg gewinnen und den Krieg beenden. „Mit voller Zuversicht können wir darauf vertrauen, daß wir uns dem guten Ende nähern." Die 6. österreichische Kriegsanleihe, welche nicht bloß als Geldquelle für die Wetterführung des Krieges, sondern auch als Fundament zur Überleitung in die Friedenswirtschaft gedacht ist, besteht auch diesmal aus einer steuerfreien 5 Veprozentigen amortisablen Staatsanleihe und aus steuerfreien F^/sprozentigen Staatsschatzscheinen. Die Staatsanleihe wird in den Jahren 1923 bis 1957 auf Grund von Auslosungen getilgt. Die Rückzahlung der gezogenen Stücken erfolgt zum Nennwert von 100 K ohne jeden Abzug. Die ^/sprozentigen Staatsschatzscheine gelangen am 1. Mat 1927 zur Rückzahlung, haben also eine zehnjährige Laufzeit. Auszahlung der Zinsen und Rückzahlung des Kapitals erfolgt ohne (eben Abzug. Der Subskriptionspreis beträgt für die amortisable Staatsanleihe 92 K 50 h, für die zehnjährigen rückzahlbaren Staatsschatzscheine 94 K. Bei beiden Arten der Kriegsanleihe wird jedem Zeichner eine Vergütung von 50 h für 100 K zugebilligt, so daß sich der Zeichnungspreis der amort. Kriegsanleihe auf 92 K und der der Staatsschatzscheine auf K 93"50 für je 100 K Nennwert ermäßigt. Bei der amort. Staatsanleihe genießen die Zeichner außerdem noch den besonderen Vorteil, daß ihnen die 5V2°/oigen Kuponzinsen für einen Monat, d. i. 45 h aus je 100 K, zugute kommen. Dieser Vorteil ergibt sich daraus, daß dem Zeichner die Stückzinsen von 5 V* Prozent erst am 1. Mai aufgerechnet werden, während der Kupon der amort. Staatsanleihe schon mit dem 1. April 1917 zu laufen beginnt. Jeder Zeichner genießt daher die Kuponzinsen schon sür den April. Die Rentabilität ist äußerst günstig. Sie liegt zwischen 73/io und 6Vio Prozent, je nachdem das Papier früher oder später bei der Tilgungsziehung gezogen wird. Die Schatzscheine rentieren sich dagegen ausnahmslos mit 6V10 Prozent. Die Subskription wird Freitag, den 8. Juni 1917, um 12 Uhr mittags geschlossen. L m Man kann die Zeichnung durch Barzahlung oder durch Belehnung durchführen. Bei der Belehnung werden bis 75 Prozent vorgestreckt, so daß man zur Zahlung von Anleihe für je 100 K bloß 17 K (92 —75) zu zahlen braucht. Kaiser Karl hak am 9. Mai an den Finanzmimster Dr. o. > Spitzmüller folgendes Telegramm gerichtet: „Ich habe Ihren Bericht über die Vorbereitungen für.die sechste Kriegsanleihe zur Kenntnis genommen. Dankbar eingedenk der außerordentlichen Leistungen, welche alle Schichten des Besitzes bei den bisherigen Kriegsanleihen vollbracht haben, spreche Ich die Erwartung aus, daß das österreichische Kapital und der große Kreis der Sparer in der jetzigen, für eine glückliche Beendigung des Krieges besonders wichtigen Periode neuerlich eine vollwertige Probe unserer ungebrochenen finanziellen Kraft und unbeugsamen Entschlossenheit ablegen werden. Ich selbst zeichne 12 Millionen 6. Österreich. Kriegsanleihe. Ein gleichlautendes Telegramm hat Seine Majestät an den ungarischen Finanzminister gerichtet, worin ebenfalls die Zeichnung von 12 Millionen Kronen ungarischer Kriegsanleihe mitgeteilt wird. Die Gesamtzeichnung des Kaisers beträgt sonach 24 Millionen Kronen. Eine vollwertige Probe, sagt der Kaiser, gilt es abzulegen. Es wird eine Probe werden auf die Gesinnung des österreichischen Kapitals und der Sparer. Ungezählte Tausende haben dem Vaterlande ihr Leben und ihre Gesundheit, ihre geraden Glieder und ihre Freiheit, ihr Familienglück und ihr Heim, ihr ganzes Hab und Gut geschenkt, ohne jedes andere Entgelt, als das Bewußtsein treuer Pflichterfüllung bis in den Tod bietet. Den Kapitalisten und den Sparern mutet das Vaterland keine Geschenke zu. Nur leihen sollen sie ihm von dem, was ihnen durch das Blut seiner Söhne, durch die Leiden und Entbehrungen seiner Völker beschützt oder gar erst erworben wurde I Nur leihen gegen sichere Rückerstattung und sehr gute Verzinsung. Der Kaiser ruft. Keiner der Angerufenen habe den traurigen Mut, sich schwerhörig zu stellen! Jeder leihe dem Vaterlande, was er nur herzuleihen vermag! Drückeberger soll heißen, wer da, obwohl er zeichnen kann, abseits bliebe! Auch die österreichische Landwirtschaft, der sich infolge des Krieges gesteigerte Erwerbsmöglichkeiten eröffnet haben und die über nicht unbeträchtliche Ersparnisse verfügt, soll sich an der Zeichnung vollzählig beteiligen. Ist ja doch die Kriegsanleihe die sicherste Vermögensanlage, da das ganze Reich, das gesamte Volksvermögen für sie haftet und der Staat unter allen Umständen in der Lage ist, seine i Verpflichtungen gegenüber den Anleihegläubigen im vollen Umfange zu erfüllen. Deutschlands Volk hat durch das 13 Milliarden-Ergebms der 6. Kriegsanleihe den Entschluß ausgesprochen, daß es den Sieg und den Frieden will! Das muß in bundesbrüderlicher Treue auch unser unerschütterlicher Wille sein. Österreich wird auch bei der sechsten Kriegsanleihe wieder seinen Mann stellen! Unser engeres Heimatland, das Gebiet von Gottschee, das bei den früheren Kriegsanleihen seine Vaterlandsliebe in so hervorragender Weise betätigt hat, wird auch diesmal wieder das Möglichste leisten, es wird seine Ersparnisse Hereitstellen für den letzten, entscheidenden Sieg! 'Keiner bleibe zurück! Ein großer Erfolg der Kriegsanleihe ist die Bürgschaft eines ehrenvollen Friedens I Gottscheer, zeichnet die 6. Kriegsanleihe! Dank des Kaisers. M die Frauen und die anderen Kämpfer im Wirtschaftsleben. Die „Wiener Zeitung" vom 12. Mai veröffentlichte nachstehendes Handschreiben des Kaisers: Lieber Graf El am-Marti nie! Der dritte Kriegswmter mit allen seinen Härten liegt hinter uns, und wenn es auch noch ) K c. d. > Be- •tnig Sen, ihen ster- bet be- robe Ent- nen den rang oirb. onen gen. chen 3.ter= ihre Gut :euet den ollen mrch erst sehr eigen was ob- folge d die Seid)» ^erste ögen Lage ollen z der I und unser chsten Hei-srü-t s° ies-Er-tben ileihe leben. endes hinter noch andjen Monat braucht, bevor die keimende Saat uns Nahrung "L r0 biirfen wir doch erwarten, daß das Frühjahr eine Erleichterung der Lebensführung mit sich bringen wird. Bis dahin gilt es, durchzuhalten, und dies wird uns, freilich mit großen Entbehrungen, zweifellos auch gelingen. In diefer schweren Zeit drängt es mich, meinen geliebten Völkern zu sagen, wie tief mir ihre Mühsal zu Herzen geht und daß ich ihnen wärmsten Dank für die Opferfreudigkeit und Geduld weiß, mit welcher sie alle Lasten des Krieges auf sich nehmen. Und dankbar würdige ich, was von der Bevölkerung mit bewundernswertem Aufgebote ihrer geistigen und materiellen Kräfte in diesen ernsten Tagen geleistet ward: die Arbeit des Landwirtes, des industriellen und gewerblichen Arbeiters, des Bergmannes, kurz aller jener tapferen und ausdauernden Kämpfer des gesamten Wirtschaftslebens, die sich der für unseres Vaterlandes Bestand und Ehre fechtenden Helden würdig erwiesen haben. Auch des vorbildlichen Wirkens unserer patriotischen Frauen, die sich in schwerster Zeit durch Standhaftigkeit, wirtschaftliche Tüchtigkeit und werktätige Nächstenliebe für immer die Anerkennung des Vaterlandes gesichert haben, gedenke ich mit innigem Danke. Von ihnen allen erwarte ich, daß sie, durchdrungen von der Größe der Zeit, die alle Hände gebieterisch ans Werk ruft-, auch weiterhin das Äußerste leisten, für sie alle erflehe ich, vertrauensvoll in die Zukunft blickend, Gottes reichsten Segen. Möge die zuversichtliche Hoffnung auf baldige bessere Tage sie bei ihrer weiteren, "dem Gesamtwohle des Vaterlandes geweihten Arbeit begleiten. Dies beauftrage ich Sie, der Bevölkerung zur Kenntnis zu blinden. Laxenburg, am 8. Mai 1917. Karl m. p. Llam-Wartinic m. p. In ergreifenden Worten dankt der Kaiser der Zivilbevölkerung für ihr heroisches Durchhalten. Wo ist, fragt die „Reichspost", der König und wo ist der Präsident im Feindeslager, der zu seinem Volke eine solche Sprache zu reden vermöchte, wie es unser Volkskaiser tut? So wahrhaft landesväterlich, so herzenswarm, wie ein Familienvater zu den Seinen redet? In diesem schönen Verhältnisse zwischen dem Träger der Krone und der Bevölkerung liegt ein Gutteil des Geheimnisses unserer Kraft, unserer Unüberwmd-barkeit, unseres Ausharrens und Bestehens gegenüber erdrückender feindlicher Übermacht. Weder die Haßschreie eines Poincare, noch die Brandreden eines Lloyd George, weder die salbungsvollen Ge-schwollenheiten und Gemeinplätze des Demokratenzaren in Washington, noch die Polterbefehle des russischen Autokraten hätten aus der Bevölkerung unseres Reiches solche Höchstleistungen herausgebracht, wie wir sie mit Bewunderung erlebt haben und alle Tage erleben; nicht zu reden von den übrigen Verbandskönigen, die es nicht wagen dürfen, ihren von einer verbrecherischen Politik zur Schlachtbank geschleppten Völkern ins Auge zu blicken. Unser Kaiser darf es und darum kann er auch so zur treuen Bevölkerung reden, wie er es in seinem Dankschreiben tut; darum vermag er auch Worte zu finden, die in die innerste Seele des Volkes dringen. Allen den Kämpfern im Hinterland, die aufopfernd unser Wirtschaftsleben in Gang erhielten, den Heldinnen, die in dieser schweren Zeit eine Wirtschaft oder einen Haushalt zu führen haben oder sich m den Spitälern und in den Hütten der Armen Werken der Nächstenliebe widmen, gilt des Kaisers Dank, ihnen allen auch des Kaisers zuversichtliche Ankündigung baldiger besserer Tage. Wir beugen uns nicht der britischen Hungerpeitsche. Lieber noch einige Zeit darben, lieber alles, als die politische Freiheit und wirtschaftliche Unabhängigkeit verlieren. Wir harren aus, bis ein Friede möglich ist, den unsere Krieger sich und ihrem Vaterlande verdient haben, ein Friede, der keine Enttäuschung ist, ein Friede, der die Lasten der Kriegszeit, des uns angetanen Unrechts nicht verewigt, ein Friede, der uns gegen die Wiederholung feindlicher Anschläge auf absehbare Zeit zu beschützen vermag, ein Rechtsfriede, der Unrecht und Recht, Angriff und Notwehr unterscheidet, indem er, die Schuldigen ihrer eigenen Pein überlassend, an den Überfallenen nach Möglichkeit gut macht, was sie erduldet, geopfert, geleistet. Bis dahin — es fann nicht mehr lange dauern — wollen wir im Hinterlande es schaffen, wie es draußen unsere Verteidiger tun, wohl wissend, daß nicht unser Ermatten und Verzagen, sondern unsere Ausdauer den Frieden bringt. Weiterer Fortschritt auf genossenschaftlichem Gebiet. Die zahlreichen in Kram wirkenden Genossenschaften waren bisher zumeist dem Genossenschaftsverbande in Laibach angegliedert. Dieser umfaßte aber nicht bloß Krain, sondern erstreckte sich auch auf Steiermark, Kärnten, Görz und Dalmatien. Daß ein so ausgedehntes Gebiet die Tätigkeit des Verbandes eher erschweren als erleichtern mußte und die krainychen Genossenschaften hieraus keinen Vorteil ziehen konnten, lehrte die Erfahrung. Das Verlangen nach Gründung eines Verbandes, dem nur die Genossenschaften Krains angehören sollten, war deshalb vollauf berechtigt und das umso mehr, ass den krainischen Genossenschaften die außerkrainischen an Geldkräftigkeit bedeutend nachstehen. Als weiterer Fortschritt auf genossenschaftlichem Gebiete begrüßen wir deshalb die kürzlich erfolgte Gründung der neuen G e n o s s e n s ch a s t s z e n t r a l e in Laibach, der sich bereits 160 Genossenschaften Krains angeschlossen haben. Auch die Raiffeisenkassen in Gottschee haben ihren Beitritt zur neuen Zentrale bis aus zwei bereits angemeldet. Aus Stabt und Land. Hottschee. (Das Geburtsfest Ihrer Majestät der Kaiserin Zita) wurde hier am 9. Mai feierlich begangen. Um 9Mhr vormittags 'wurde von Sr. Hochw. Herrn Dechanten und Stadtpfarrer Ferdinand Erker in der Stadtpfarrkirche ein assistiertes Hochamt mit Tedeum zelebriert, dem die Beamtenschaft, das Offizierskorps, die Stadtgemeindevertretung, die Schulen, das Militär und viele Andächtige beiwohnten. Die Stadt war allgemein beflaggt. Der Tag war schulfrei. — Zum erstenmale feierten Österreichs Völker am 9. Mai den Geburstag ihrer Kaiserin. Österreich weiß das Glück zu schätzen, wieder eine Kaiserin zu haben, eine edle Förderin alles Guten, Schönen und Edlen, die stets hilfsbereit ist, wenn es gilt, die Tränen des Elends zu trocknen oder aufzubauen, was die Schrecken dieser Zeit niedergerissen an sittlichen und Kultur-werten. Millionen- und millionenfach stiegen heiße, fromme Segenswünsche empor für die erste Frau des Reiches. Gott schütze und begnade unsere Kaiserin I . — (Ernennung zur Palastdame.) Ihre Majestät die Kaiserin hat die Gemahlin des Landespräsidenten in Krain, Frau Maria Gräfin Attems, geborene Gräfin Ce sch i, zu Allerhöchsterer Palastdame ernannt. — (Adelsverleihung.) Dem Oberstleutnant d. R. Herrn Rudolf Perz wurde der Adelstand mit dem Prädikat „Persenbach" verliehen. t x ^ — (Kriegskreuze für Zivilverdienste.) Dem Kanzlei-osfizial des Landesgerichtes in Graz Herrn Johann Eisenzopf wurde das Kriegskreuz für Zivilverdienste 3. Klasse verliehen, dem Kanzleioberoffizianten des Oberlandesgerichtes in Graz Herrn Franz Kresse das Kriegskreuz für Zivilverdienste 4. Klasse. — (Auszeichnungen für Verdienste um die Kriegsanleihen.) Dem Direktor der Sparkasse der Stadt Gottschee, Herrn Herzog!. Forstrate Rudolf Sch a ding er, wurde das Kriegskreuz für Zivilverdienste 2. Klasse verliehen. Das Kriegskreuz für Zivilverdienste 3. Klasse wurde u. a. verliehen den Herren: Johann lil;'; p n niri# .1 ji i I ' . I ' 4i. MM II i:|B II I ligi,!; I--;1'!:! I.; ! Mm I i' J§ !:i r iii I Seile 76. Gottscheer Bote — Nr. 10. ■ Ä Jahrgang XIV. Arko, Buchhalter der Sparkaffe in Gottschee; Hochw. Josef Eppich, Pfarrer in Mitterdorf; Oswald Hönigmannn, Direktor der Sparkasfe in Luttenberg; Robert Rom, Prokuristen der Filiale Graz der k. k. priv. Österr. Länderbank. — (Auszeichnungen.) Dem Zentraldirektor der fürstlich Auerspergscheu Domänen in Wlafchim Herrn Dr.Leopold H ufn a gl wurde das Kriegskreuz für Zivilverdienste zweiter Klasse verliehen. Dem fürstlich Auerspergschen Forstmeister Herrn Paul Edlen Z h u b er v. Okrog in Ainödt wurde das Ritterkreuz des Franz Jofef- Ordens verliehen. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem vor dem Feinde ge-fallenen Leutnant i. d. Res. Herrn Georg Tautsch er, bh IR 2, wurde das Militärverdienstkreuz 3. Klasse wit der Kriegsdekoration und den Schwertern verliehen. Dem Major des Generalstabskorp« Herrn Richard Skubec wurde das großherzogl. hessische allgem. Ehrenzeichen „für Tapferkeit" verliehen. — (Auszeichnung.) Der Postoffiziantin Theresia Loy in Zara wurde in Anerkennung vorzüglicher Dienstleistung im Kriege das Silberne Verdienstkreuz am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. , _ ^ ^ . , — (Beförderung.) Der Fähnrich i.d.Res. Herr Dr. Josef Ettl, IR 47, und der Fähnrich i.d.Res. Herr Walter Tomitsch, IR 27, wurden zu Leutnanten i. d. Res. befördert, zum Landsturm-Leutnantrechnungsführer wurde Herr Joh. Parthe ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem R. U. O. 1. Klasse Matthias Jonke, k. k. Baukompanie Nr. 5/38, aus Reintal wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen; er ist bereits im Besitze des Eisernen Verdienstkreuzes m. d. Kr. a. B. d. TM. Dem Wachtmeister Leopold Fritz, LGK 12, wurde das Silberne Verdieustkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen, dem Reserve-Unterjäger Michael Primosch, FJB 8, die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse. — (Kriegsauszeichnungen in der Gendarmerie.) Das Silberne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille wurde u. a. verliehen: dem Bezirkswachtmeister Anton Bajec, dem Wachtmeister Josef Lipovec, dem Wachtmeister Peter Pacheiner, dem Wachtmeister Johann Teräar, sämtliche des LGK 12. . t k , — (Für die Verdienste) um die Forderung der Kriegs-anleihen hat der Finanzminister u. a. Anerkennungsschreiben folgenden Herren verliehen: dem Pfarrer in Rieg Hochw. Jos. Krak er, dem Pfarrer in Altlag Hochw. Anton Kr einer und dem Postmeister in St. Martin im Sulmtal Josef Ja klitsch. — (Vom Mittelschuldienste.) Herr Dr. Hans Tsch Intel, k. k. Professor am Staatsgymnasium an der Kleinseite in Prag, wurde zum Direktor des Mädchen-Gymnasiums in Prag ernannt. — Herr Georg Widmer, Gymnasialprofessor in Prag, wurde dem Landesschulrat in Prag zur Dienstleistung zugewiesen. — am 220; oljite onds :höht icbet mrbe Am Herr war- anne Joses unb euer- eibeit Ge- Zcha- kgen zchter Ncsti aisen- man- nark" ' und durch einer schen, ihann Mtet Joses Otto ; des erhöht ellian ,ität<8= ;rfad)t 5 von ; der Juni betrag 18 für msge-rhöht. Wilh. a des r Be-kaufs-ebens-en zur n Geer be-lwesen 8 ent-oorzu-ahren. :r Zeit Seine ter bie derzeit cn. —- (Dank von der Front.) Wir erhalten folgende Zu» frhriff Im Felde, am 11. Mai 1917. An die Verwaltung des Gottscheer Boten" senden wir hiemit unseren besten Dank vom für die Mundharmonika, die uns die lieben Heimischen zu-feienbet haben. F. Pesdirz, IR „Kronprinz" Nr. 17, M. G. A.; Josef Verderber, Alorian Stalzer, Telegraphist. __ (ß. Kriegsanleihe.) Der Großkaufmann Herr Alois Krak er in Pettau hat auf die 6. Kriegsanleihe 100.000 Kronen gezeichn^ ^^ tlxt-) Horr Regimentsarzt Dr. Georg Rölhel fiat für den Witwen- und Waisenfonds des k. k. Landsturmbezirkskommandos Nr. 27 in Laibach den Betrag von 25 K gespendet. — (Rekonvaleszenten heim.) Im hiesigen Rekonvales-zentenheime des Roten Kreuzes wurden seit Herbst 1914 bis 31. Dezember 1916 im ganzen 1648 Soldaten verpflegt. Verpflegstage-^afir 1914: Mannschaft 2795; Jahr 1915: Offiziere 319, Mannschaft 36.911; Jahr 1916: Osfiziere 126, Mannschaft 34.986; zusammen Verpflegstage von Offizieren 445, von Mannschaftspersonen 74.692. — (Zur Regelung des Verbrauches von Petroleum.) Nach der Verordnung des k. k. Landesprästdenten in Kram vom 3. Mai 1917, Z. 13443, darf in der Zeit bis Ende August 1917 Petroleum im Kleinverkehr nur abgegeben werden: 1.) an industrielle und gewerbliche Betriebe, die für den Heeresbedarf arbeiten; 2.) an industrielle und gewerbliche Betriebe, die aus betriebstechnischen Gründen den Arbeitsprozeß nicht unterbrechen können und darum auf Nachtarbeit angewiesen sind; 3.) an industrielle und gewerbliche Betriebe, die das Petroleum zu technischen Zwecken benötigen (Reinigung von Maschinenbestandteilen, Einfettung von Geschützbestandteilen, Glasbläserarbeiten usw.); 4.) an Bergbau- und Hüttenbetriebe; 5.) an öffentliche Ämter und Anstalten; 6.) an landwirtschaftliche Betriebe; 7.) an Handwerker und Heimarbeiter, die der Petroleumbeleuchtung in ihrer Betriebsstätte zur Erwerbung ihres Lebensunterhaltes nicht entraten können; 8.) an Krankenhäuser, Siechenhäuser, Gefangenen- und Jnterniertenlager. Arbeitsbaracken; 9.) zur Ermöglichung der aus stcherheits- oder verkehrspolizeilichen Rücksichten unumgänglich erforderlichen Beleuchtung von öffentlichen Straßen, Räumlichkeiten (Stiegen, Fluren usw.) und von Fuhrwerken; 10.) zur Beleuchtung von Privatwohnungen nur in ausgesprochenen Notfällen (Keller- oder Hofwohnungen, die vollkommen unzulängliches Tageslicht besitzen, Krankheitsfälle usw.). Für die Punkte 5 bis 10 ist die Bezirkshauptmannschaft oder über deren Ermächtigung die Gemeindebehörde zur Ausstellung der Bezugsscheine berechtigt. Dementsprechend sind die Gesuche bei der Bezirkshauptmannschaft, bezw. beim Gemeindeamte einzubringen. Bezugsberechtigte dürfen, solange sie über einen für den dringendsten Bedarf hinreichenden Peroleumoorrat verfügen, von ihrem Bezugsrechte keinen Gebrauch machen. Die Petroleummenge, die der Bezugsberechtigte auf Grund der Bezugsauweisung beziehen kann, wird jeweils von der Bezirkshauptmanschaft oder über deren Ermächtigung vom Gemeindeamte bestimmt. Den Kleinhändlern wird ein genau bezeichnetes Gebiet zur Petroleumversorgung zugewiesen. Das Petroleum darf nur bei dem Händler bezogen werden, in dessen Gebiet das zu beleuchtende Objekt sich befindet. — (Verminderung der Getreide-Quote der Landwirte.) Das Amt für Vvlksernährung hat eine Verminderung der Quoten der landwirtschaftlichen Selbstversorger einschließlich der landwirtschaftlichen Schwerarbeiter vorgenommen. Die Quote für erstere wird von 300 Gramm Getreide auf 250 Gramm, jene der letztgenannten Personen von 366 Gramm auf 300 Gramm Getreide täglich herabgesetzt. — (Entwicklung der Saaten.) Aus allen Teilen Deutschlands sowie der österreichisch-ungarischen Monarchie liegen durchwegs günstige Berichte über die Entwicklung der Saaten vor. Die Kriegslage, in der wir uns befinden, hat die Ernteaussichten Heuer zu einer Lebensfrage der Bevölkerung im wahrsten Sinne des Wortes gemacht und deshalb finden auch die vorliegenden Saatenstands- schilderungen überall die lebhafteste Beachtung. — Auch bei uns entwickeln sich die Saaten durchaus günstig. Das Wintergetreide büschelt sich reichlich, der Frühjahrsanbau keimt und wächst vorzüglich. Rechtzeitig stellte sich fruchtbarer, warmer Regen ein. Die Eismänner haben diesmal ebenfalls ein Einsehen gehabt. Jetzt wäre ein längerer, milder Regen wieder sehr erwünscht. — (Der zu erkämpfende Friede.) Bei der Beratung des Heeresetats im Reichstage erklärte Staatssekretär Helfferich u. a.: Ein Friede, der dem Volke Brot bringen soll, ist der Friede, den wir erkämpfen müssen, den wir aber heute noch nicht haben können. Der Friedensschluß ist einfach eine Frage des Siegeswillens, der bei den Gegnern noch nicht gebrochen ist. Der Friede, den wir heute bekommen können, bedeutet Hunger für das Volk; er ist ein Friede, wie ihn Deutschland nicht will und nicht ertragen kann. Der englische Aushungerungskrieg ist eben ein so ungeheuerliches Verbrechen, wie es die Welt noch nicht gesehen hat. Ich hoffe, daß die Urheber darunter bald schwerer leiden werden als wir. — (Soldatenworte gegen den Lebensmittelwucher.) Im Deutschen Reichstage wandte sich am 8. Mai der Chef des Kriegsamtes Gröner in scharfen Worten gegen die Lebensmittelwucherer und sagte: Mein ceterum censeo war immer, e h e nicht einige von diesen Schandbuben am Potsdamer Platz aufgehängt werden, wird es nicht besser! — Im Kranz-Prozesse preßte das geradezu erschreckende Treiben der Kriegswucherer dem Staatsanwalte die seitdem oft zitierten herben, aber ganz berechtigten Worte ab, mit denen er „den Kriegswucherer von heute" nichts besser nennt, als „den Einbrecher, Straßenräuber von gestern oder den Landesverräter, der um schnödes Geld die Bewegungen unserer Truppen dem Feinde preisgibt." — (Alexejew über das Kriegsende.) Nach dem „Temps" hat der russische Generalissimus Alexejew, aus Petersburg ins Hauptquartier zurückgekehrt, erklärt, er wisse bestimmt, daß der Krieg noch im laufenden Jahre sein Ende finden werde. — (Gegen den Holzwucher.) In der „Laibacher Zeitung" wird mitgeteilt, daß dem in Schwang geratenen Holzwucher nur durch energische Maßnahmen der Behörden wird gesteuert werden können. Solche sind bereits in Aussicht gestellt. — (Gestattung des Verkaufes von Zucht- und Nutzschweinen.) Der Verkauf von Zucht- und Nutzschweinen ist u. a. an folgenden Tagen behördlich gestattet worden: am 21. Mai 1917 in Rudolfswert, am 24. Mai in Kandia, am 4., 11. und 18. Juni in Rudolsswert, am 21. Juni in Kandia, am 25. Juni in Rudolfswert, am 24. Mai, 14. und 28. Juni in Tschernembl. Andere Tiergattungen als Zucht- und Nutzschweine werden zum Auftriebe nicht zugelassen. Händler und Vermittler sind ausgeschlossen. — (Neuerliche Musterung.) Die laut Einberufungskundmachung „T" angeordnete neuerliche Musterung der in den Jahren 1871 bis 1867 geborenen Landsturmpflichtigen und aller wegen eines früheren Befundes auf Gebrechen, die zu jedem Dienst untauglich machen, bisher ausgenommen gewesenen in den Jahren 1893 bis 1867 Geborenen findet statt: am 23. und 24. Mai in Tschernembl für die Gerichtsbezirke Tschernembl und Möttling; am 25. Mai in Rudolfswert für den Gerichtsbezirk Rudolfswert; am 26. Mai in Teisenberg für den Gerichtsbezirk Teisenberg. In Gottschee hat diese Musterung bereits am 17. Mai stattgefunden, in Reifnitz am 18. und 19. Mai. — (Butterabgabe.) Die Gemeinden des hiesigen Bezirkes haben den Auftrag erhalten, täglich zusammen fast 300 kg Butter oder eine entsprechende Menge Butterschmalz aufzubringen. Bisher ist fast gar nichts geschehen. Da die Lieferung außerordentlich wichtig ist und ev. die rücksichtslosesten Maßregeln in Aussicht genommen sind, würde es hoch an der Zeit sein, sogleich und ohne Verzug mit der Ablieferung zu beginnen und dieselbe regelmäßig sortzu-setzen. Bezirkshauptmannschaft Gottschee. — (Kundmachung.) Da Fälle vorgekommen sind, daß sich Besitzer weigerten, das von den Vertrauensmännern der Landesstelle Seite 78. Gottscheer Bote — Nr. 10. Jahrgang XIV. für Schlachtviehbeschaffung bestimmte Vieh an dm bestimmten Lieserungstagen und -orten abzugeben, wird hiemit kundgemacht, daß von nun an das Vieh von Besitzern, die den Lieferungsaufträgen nicht genau und pünktlich entsprechen sollten, den Besitzern zwangs-weise abgenommen werden wird, wobei ihnen ein um 5% herabgesetzter Kaufpreis im Sinne des § 13 der Verordnung vom 1. Mai 1917, R. G. BI. Nr. 192, bezahlt wird. Außerdem werden diese Besitzer im Sinne des § 18 dieser Verordnung bis zu 5000 K oder mit einer Arreststrafe bis zu sechs Monaten bestraft werden, sosern die Handlung nicht noch einer strengeren Strafe unterliegen sollte. Bezirkshauptmannschaft Gottschee. — (Rote-Kreuz-Verkaufstag.) Wir, machen auf den am 2. Juni l. I. von der Bundesleitung der Osterr. Gesellschaft vom Roten Kreuz angeregten, in ganz Österreich stattfindenden Verkaufstag aufmerksam, der darin besteht, daß die Geschäftswelt an diesem Tage einen nach eigenem Ermessen abzugebenden Prozentsatz der Gesamteinnahme des 2. Juni dem Roten Kreuz zuwendet. Sollte die Abgabe eines Prozentsatzes aber unerwünscht sein, so kann die Teilnahme an dem Rot-Kreuz-Verkausstag auch durch Zuwendung eines festen Betrages erfolgen; das Rote Kreuz, das natürlich durch die lange Kriegszeit Außerordentliches zu leisten hat, ist sür jede Förderung innigst dankbar. — (Zum Ernährungsinspektor sür Krain) mit dem Amtssitze in Laibach wurde Herr Oberstleutnant Wiener ernannt. Der Herr Ernährungsinspektor hat seine Tätigkeit bereits ausgenommen und wird den direkten Verkehr zwischen der Bevölkerung und den Zentralstellen vermitteln. Auch in Gottschee hat der Herr Ernährungsinspektor sich bereits an Ort und Stelle über die Verhältnisse unterrichtet. r . — (Aus den Verlustlisten.) ResPatrs. Philipp Fink, FJB 7, 1. Komp., verw.; LdstJäg. TitPatrs. Johann Kresse, FJB 7, zuaet. dem FJB 1, verw.; Anton Kikel, LdstJR 27, 10. Komp., tot; ErsResJns. Alois Knaus, LJR 27, 4. Komp., kriegsges.; LdstJns. Josef Schneider, LJR 27, kriegsges. (laut Meldung des russischen Roten Kreuzes gestorben; nicht legal nach-qewiesen); ErsResJnf. Josef Turk, LJR 27, 1. Komp., kriegsges.; Ins. Johann Fink, LJR 27, 10. Komp., tot. - Aus der Verlustliste Nr. 533: ErsResJns. Leopold Bauer, IR 17, kriegsges.; LdstGefr. Josef Lerne (Tscherne?), IR 17, kriegsges.; LdstJns. Bartholomäus Fink, IR 17, kriegsges.; Zugsführer Adolf F o rn-bacher und Zugsführer Adolf Kraus, beide von der Landsturm-arbeiterabteilung Nr. 7/3,^kriegsges. Berichtigungen: LdstJnf. ^osef Pece (Petfche?), IR 17, 10. Komp., und ResZngsführer Johann Schneller, IR 17, 4. Komp., sind laut Mitteilung des russisch. Roten Kreuzes gestorben; nicht legal nachgewiesen. Berichtigung zur Verlustliste Nr. 242: Herbert Karnilschnig, ResKadett ^R 17 (Gottschee), tot (18. Jänner 1915), war verwunde! gemeldet. Aus der Verlustliste Nr. 539: LdstJnf. Franz Kump, LJR 18, MGA, verw. Aus der Verlustliste Nr. 536: LdstJns. G r u b e r, IR 17, tot; Ins. Franz Perc (Perz?), LJR 27, RegStab verw; Ins. Joses Perc (Perz?), LJR 27 RegStab, verw.; Kloses St and ach er, LJR 27, verw.; Inf. Philipp Po;e, LdstJR 27, 3. Komp., verw.; Ins. Georg Wolf, LdstJR 27, 2. Komp., verw. Aus der Verlustliste 540: EinjFreiw. TitZugss. Vikt. Schneider, LJR 27, 1. Komp., verw.; Ins. Franz Bnchte, LJR 27, l.Kp., tot; Ins. Bartholomäus Knaus, LJR 27, 9. Komp., tot; Korp. Richard König, LJR 27, 1. Komp., verw.; Zugsf. Georg Staudach er, LJR 27, 9. Komp., verw. Ins. Ferdinand Fink, L^R 4, 7. Komp., verw. Berichtigung: Der LdstJnf. ^oses Fink, 17, der in russische Kriegsgefangenschaft geraten war wurde vom russ. Roten Krenz als tot gemeldet, doch ist sein Ableben nicht legal nachgewiesen. ^ — (Getreide- und Heupreise.) Es sind Anzeichen vorhanden, daß die Preise für das Getreide erhöht, fürs Heu hingegen herabgesetzt werden sollen. — (Eine Zuschrift aus Gänserndorf.) Herr Alois Petfche in Gänserndors bei Wien teilt uns mit, daß die „Reichs- post" eine seiner Ausführungen dem Kriegsministerium vorgeleg, habe. Weilers regt Herr Petfche an, ob nicht die geplante Wasser, leitnng Soderschitz-Reisnitz-Gottscheer-Tal gegenwärtig am beste« und billigsten durch militärische Arbeitskräfte gebaut werden könnte. Dieser Gedanke ist auch von maßgebenden Persönlichkeiten m Krain schon früher einmal in Erwägung gezogen worden, allein es sotten, wie wir hören, der Ausführung dieses Planes kaum überwindlch Schwierigkeiten im Wege stehen. Sodann weist Herr Pelsche auf die Notwendigkeit und Ersprießlichkeit der Anlage von Versuche gärten (Schult oder Pfarrgärten) in unserem Ländchen hm, roeil dankbar landwirtschaftliche Neuerungen nur im Wege des Anschau-ungsnnterrichtes Verbreitung finden könnten. „Ich habe durch Zufall eine Kartoffelgattung bekommen und angebaut, die das Doppelte von dem liefert, was alle anderen hier bekannten guten Kartoffeln tragen und überdies zum Genüsse sehr geeignet ist. Diese Kartoffel» stammen aus Galizien. Ich wäre gerne bereit, einige Kilo davon an einen Versuchsgarten im Gottscheer-Ländchen zu schicken und würde zur Anlage einet solchen Anlage auch in Barem beitragen. Schließlich sei mir noch erlaubt, auf die Baumschule „Viktoria" in Schöllschitz bei Brünn hinzuweisen, welche hervorhebt, daß in Höhenlagen von 680 bis 800 Meter Über dem Meeresspiegel die Obstbaumzucht noch sehr dankbar betrieben werden kann. Diese Baumschule liefert außer vielem anderen zwei besonders fruchtbare Obstsorten, nämlich „König Amarelle" und Ostheimer Weichsel. Ich hatte im Jahre 1916 eine so reichliche Amarellen-Erme, btjj ich über den ganzen Winter versorgt war. Gegen Kälte und^ Reisl scheint diese Amarelle unempfindlich zu sein. Das Erträgnis ist alljährlich ein riesiges. — Noch ein Wort über Tabakersatz! Steinklee wurde schon im Frieden zur Mischung benützt. Ich versuchte nun auch Luzerner Klee. In zwei Tagen gewöhnte ich mich barmt; und der Ersatz schmeckt gar nicht schlecht." — (Gruß aus der Front.) Herr Leutnant Karl Hvgier, FJB 9, Maschinengewehrkompanie, schreibt uns: „Als einziges Kind seiner Heimat beim strammen steirischen Jägerbaon sendet allen Teuren im geliebten Gottscheer-Ländchen herzlichste Grüße. Stn. Karl Högler." n t — (Aus der Sitzung des krainischen Landesausschusses vom 3. Mai.) Die Reisegebühren der Distriktsärzte werden für die Zeit vom 1. Mai 1917 weiter, solange die außerordentlichen Teuerungsverhältnisse anhalten, entsprechend erhöht. Verschiedene Hilfsvorkehrungen des Landeshauptmannes in Approvl-sionierungsangelegenheiten werden einhellig genehmigt. ; — (Erbschaftsansprüche anzumelden.) Am 5. Dezember 1916 ist in Tuzla (Bosnien) Georg Rom, Sohn des ver- storbenen Andreas Rom, gebürtig und zuständig in Kummerdors, Bezirk Gottschee, gestorben. Er hatte seinen ordentlichen Wohnsitz >« Tuzla, wo er bewegliches wie auch unbewegliches Vermögen hinterlassen hat. Mit Rücksicht daraus, daß einige in Bosnien befindW Erben um die Vornahme der Verlaffenfchaftsabhandlung auch üb« das bewegliche Vermögen durch die bosuisch-herzegowinische Gerichtsbehörde angefucht haben, werden die allfälligen auswärtigen Erbe« und Vermächtnisnehmer vom Bezirksgerichte Tuzla (Edikt vom n April 1917) aufgefordert, ihre Ansprüche binnen drei Monat« nach erster Verlautbarung des Ediktes anzumelden und bekannt}«' geben, daß sie die Abtretung an die ausländische Behörde verlang«, widrigens, wenn letztere nicht selbst die Abtretung verlangt, dit Abhandlung auch über das bewegliche Vermögen beim Bezirksgerichte Tnzla, und zwar mit den sich meldenden Erben allein W pflogen würde. r r — (Das Echo der Kanzlerrede.) In maßgebende» Berliner Kreisen ist man der Ansicht, daß die genau abgemessen« Erklärungen des Herrn v. Bethmann Hollweg, die uubekümrnev um Strömungen und Gegenströmungen abgegeben wurden und vollkommen dem Standpunkte der übrigen Vierbundmächte entspreche«, in erster Linie die russische auswärtige Politik in ander- Bahnen lenken dürften, zumal die Tage der gegenwärtigen ru,!>-schen Machthaber gezählt erscheinen und an ihre Stelle Fakto«« treten würden, deren Anschauungen mit den vom Reichskanzler kündeten h^ahe in allen Punkten übereinstimmen. An maßgebender Stelle wird ausdrücklich gesagt, daß die Rede Bethmann Lmllwegs das bedeutendste und wichtigste Dokument in diesem Kriege fti und den Abbau des Weltkrieges einleite. — (Zehnte Offensive der Italiener.) Seit Mitte November 1916 waren an der Jsonzofront Kampfhandlungen größeren Stils nicht mehr vvrgekommen. Die Kampftätigkeit beschränkte sich beiderseits auf Patrouillen- und Stoßtruppsunternehmungen. Mitte März verzeichnete der Generalstabsbericht Geschütz- und Minen-werserkämpfe, die etwa drei Tage so stark anhielten, daß man qlaubte, es handle sich um die Einleitung der zehnten Cadorna-Offensive. Es kam aber nicht dazu. Am 12. Mai sind nun wieder heftige Artilleriekämpfe entbrannt, u. zw. an der ganzen Front von Tolmein bis zum Meere. Der Hochdruck der Entente dürfte bewirkt haben, daß auf der Karsthochfläche das italienische Heer in Bewegung 'gesetzt wurde. Das große Artillerie- und Minenwerferdnell war die Einleitung der zehnten Jsonzoschlacht, die seit dem 13. Mai im Gange ist. Der 14. Mai war ein Großkampftag. Alle Angriffe der Italiener, so verzweifelt sie auch geführt wurden, brachen unter den schwersten Verlusten für den Feind zusammen. Ebenso heiß war der Kampf am 15. Mai. Der 16. Mai, der fünfte Tag der neuen Jsonzoschlacht, war von gleich heftigen Kämpfen erfüllt wie der vorausgehende. Der Feind führte mit großer Zähigkeit seine Massen immer wieder zum Angriff. Tausende von Italienern wurden geopfert. Unsere Waffen haben den Kampf wieder mit vollem Erfolg bestanden. Zwischen Auzza und Canale glückte es dem Feinde, am schmalen Abschnitt das linke Jsonzoufer zu gewinnen; eine Ausbreitung wurde verhindert. Auf dem Kuk vermochte der Feind vorübergehend Fuß zu fassen. Unsere Truppen trieben ihn in erbittertem Handgemenge wieder hinaus. Ebenso erfolglos verliefen für die Italiener alle verlustreichen Versuche, sich des Monte Santo des Monte Gabriele zu bemächtigen und unsere Linien östlich und südöstlich von Görz ins Wanken zu bringen. Bis zum 16. Mai wurden 2000 Italiener gefangen genommen, unter diesen 50 Offiziere. Die Haltung und die Ausdauer unserer Truppen, das selbstlose Zusammenwirken aller Waffen ist über jedes Lob erhaben. Nach dem am 18. Mai hier eingelangten Telegramme entbrannte nach ruhiger Nacht der Kampf am Jsonzo neuerdings, insbesondere am Kuk, Monte Gabriele und östlich von Görz. Trotz Massenmenscheneinsatzes blieben die verlustreichen Anstrengungen der Italiener wieder erfolglos. Es wurden 400 gefangene Italiener eingebracht. In der Otrantostraße fielen ein italienischer Torpedozerstörer, drei Handelsschiffe und 20 armierte Bewachungsdampfer zum Opfer. Auf der Rückfahrt bestanden unsere Einheiten erfolgreich erbitterte Gefechte mit überlegenen feindlichen Seestreitkräften, denen erheblicher Schaden zugefügt wurde. — (Der Rücktritt des russischen Kriegs Ministers) Gutschkow erfolgte, weil er dem Vierverbande persönliche Zusicherungen, betreffend die Einleitung einer großen neuen russischen Offensive gegeben hatte, die einzuhalten er nicht imstande war. Der Petersburger „Rjetsch" meldet, daß spätestens Ende Mai eine Friedenskundgebung des Vierverbandes erfolgen werde. — (Ernährungsfragen.) Eine Abgeordnetenabordnung gab dem Minister v. Höfer gegenüber angesichts der zu gewärtigenden großen Erdäpfelknappheit dem Wunsche Ausdruck, daß die gesamte diesjährige Kartoffelernte in die staatliche Bewirtschaftung übernommen werde, aber bis zum Verbrauch in der Verwahrung ber Landwirte bleibe. Der Minister erklärte sich mit diesem Vorschläge vollkommen einverstanden. Auch die gesamte kommende Heu-"uie soll in die staatliche Bewirtschaftung kommen. Bezüglich der Entlastung der einzelnen Länder hinsichtlich der Jungviehlieferungen M Schlachtzwecken erklärte die Abordnung, daß eine große Inanspruchnahme der Kälber zur Schonung des Jungviehstandes uner-lüßlich sei. Minister v. Höfer erklärte, daß die diesbezüglichen Anordnungen vom Ackerbauminister an die einzelnen Landesstellen bereits "gangen seien. — (Tabakbau.) Dem Vernehmen nach soll der Anbau des Tabakes auch in Kram versucht werden. Im politischen Bezirke Gottschee eignen sich hiefür die Gemeinden Seele. Schwarzenbach, Mitterdors, Altlag, dann die Gegend um Reifnitz und Soderschitz und die Gemeinde Gutenfeld. Gegenden, die mehr als 500 Meter über dem Meere liegen, kommen hiefür nicht in Betracht. Wo' der Mais gedeiht, dort kann auch der Tabakbau versucht werden. Je mehr Österreich-Ungarn auch bezüglich des Tabakes vom Auslande unabhängig sein wird, desto besser wird dies für unsere Valuta sein. — (Infolge der großen Knappheit an Tuchvorräten) und des sich stark bemerkbar machenden Kettenhandels mit Tuch ist seit März d. I. eine Organisation der, Tucherzeuger und Kleidermacher in Bildung begriffen, die ganz Österreich umfassen und dem Kettenhandel den Boden entziehen soll. — (Soldaten hei me.) Kürzlich ist in unseren Pfarrkirchen beim Sonntagsgottesdienste für die Soldatenheime gesammelt worden, deren Gründung auch ein lebhafter Wunsch unseres Kaisers und unserer Kaiserin ist. Beim deutschen Heere gibt es schon mehrere hundert solcher Heime. Auch an unseren Fronten sind sowohl im Norden als auch im Südwesten Soldatenheime und Erholungsheime für die in erster Linie kämpfenden Krieger und auch für die Reserven errichtet worden. An der Jsonzofront sollen noch mehrere Heime errichtet werden. Ein Soldatenheim besteht aus einem bis zwei bombenfesten, gut heizbaren Räumen. Drinnen im Dorf, oft im Walde, unterirdisch oder über die Erde, Jeder hat freien Entritt, der nicht im Dienste steht. Die Mannschaft kommt hin, um zu lesen, im Winter um sich zu wärmen, um warmen Tee zu trinken. Auf den Tischen gibt es Zeitungen, Domino, Schachspiel, an den Wänden Landkarten. Wie die Mitglieder einer großen Familie besprechen hier die Soldaten alles miteinander. Hier werden die eingelangten Briefe gelesen, hier schreibt man die Antwort. Der im Dienste erschöpfte, nicht kranke Soldat kommt in das Erholungsheim. Erfahrungsgemäß genügt fünftägige Ruhe, Schlafen im Bette, etwas bessere, d. h. aus größeren Portionen bestehende Kost, um den ermüdeten Organismus aufzusrischen. Der Kaiser als Oberster Kriegsherr legt besonders Gewicht darauf, daß knapp hinter der Front Erholungsheime in entsprechender Zahl den Soldaten zur Verfügung stehen. Unlängst bei Opcina besuchte der Kaiser selbst ein solches Erholungsheim und überzeugte sich persönlich von der Durchführung seiner Befehle. Das Erscheinen des Kaisers an der Front wirkt stets elektrisierend. Die Stiftung des Karl-Truppenkreuzes hat dem Monarchen das Herz der Soldaten gewonnen. Das Grundprinzip, das der Oberste Kriegsherr mit dem Schwung und der Kraft der Jugend auf der ganzen Linie geltend macht, ist überhaupt das, daß wir die mit Blut und Leid teuer bezahlten Erfahrungen dieses Weltkrieges nicht nur für die Kriegsgeschichte, nicht nur für künftige Kriege bewahren, sondern uns damit beeilen und sie noch in diesem Kriege selbst verwerten. Witterdrrf. (Gestorben) ist am 10. Mai nach längerem Leiden die Besitzersfrau Maria Greifch in Kerndorf 27. Sie erreichte ein Alter von 60 Jahren. — (Spende.) Der Hausbesitzer in Olmütz Herr Josef Kresse hat zur Ausschmückung unserer Pfarrkirche 200 K und für arme Schulkinder hier 20 K gespendet. Für diese neuerlich bewiesene wohltätige Gesinnung sagen herzlichen Dank Josef Eppich, Pfarrer; Johann Wittine, Oberlehrer. — (Beendeter Anbau.) Trotzdem Ochsen und Pferde nur in Einzelfällen zur Verfügung gestellt wurden, konnte der Frühjahrsanbau doch durchgeführt werden. Man behalf sich mit Kühen, so gut es eben ging. Auch die hier weilenden Flüchtlinge bauten Erdäpfel und Mais an, weil sie.sich überzeugen ließen, daß sie bei ihrer Rückkehr in die Heimat kaum die nötigen Lebensmittel vorfinden werden. — (Genossenschaftliches.) Am Pfingstmontag den 28. Seite 80. Gottscheer Bote — Nr. 10. XIV. Jahrgang Mai I I. ist um 3 Uhr nachmittags in den Gasthausräumlichkeiten des Herrn Georg Petsche in Mitterdorf die Hauptversammlung des Spar- und Darlehenskassenvereines und der Vieh- und Schweine-zuchtgenossenschast mit nachstehender Tagesordnung: 1.) Tätigkeitsbericht; 2.) Prüfung und Genehmigung der Jahresrechnung; 3.) Neuwahl des Vorstandes und Aufsichtsrates. Sollte zur angesagten Stunde die zur Beschlußfähigkeit nötige Zahl von Mitgliedern nicht anwesend sein, so findet eine halbe Stunde später eine zweite Versammlung mit gleicher Tagesordnung statt, die bei jeder Anzahl von Mitgliedern Beschlüsse sassen wird „ , c , k. Djgöfer. (Sechs Söhne beim Militär) hat ine Witfrau Maria Verderber in Oberfliegendorf Nr. 4. Sie heißen ^ oh amt, Josef, Matthias, Franz, Alois und Anton. Josef wurde bereits zweimal verwundet, Matthias ist in russischer Gefangenschaft- und hat die Mutter von ihm schon über ein Jahr keine Nachricht erhalten, Franz wird seit der ersten Schlacht in Galizien vermißt und sür tot gehalten. Die 72 jährige Mutter ist nun allein zu Hause und es lastet die ganze Wirtschaft auf ihr. — (Der Rechnungsabschluß) des Spar- und Darle-henskasseuvereines weist aus: Geldumsatz K 58.454'43, Darlehen K 6335, Spareinlagen K 40.672'66, Reservefonds K 876'01, laufende Rechnung mit dem Verbände K 33.797. — Mitglieder» „afci 53 — (Sterbefälle.) Am 15. April Maria Köstner in Ober- mösel 37, 70 Jahre alt; am 23. Johann Skok in Otterbach zz, 59 Jahre; am 29. Josefa Schelmisch m Remtal 14 36 Jahre; am 5. Mat Johann Ostermann in Obermosel 44, 49 ^ahre (ch Landsturmmann in Judenburg); am 8. Mai Helena Kump m Obet= mösel 2, 68 Jahre alt. Xienfetb. (Rote-Kreuz-Sammlung.) Die am 6., bep, 13. Mat l. I. unter der Leitung des Oberlehrers Herrn I. Per; von den Schulkindern veranstaltete SammluM ergab in der Gemeinde Lienseld K 30 20, in der Gemeinde Schwarzenbach K 2210, zusammen K 5230. Darunter sind die Mitgliedsbetträge von$e2K, zusammen 16 K, inbegriffen, nämlich von: Oberlehrer^, fe Gemeindevorsteher Matth. Oftermann in Grasenfeld, Matth, fton». tschitsch in Grasenseld, Anton Belai in Lienseld, Gemeindevorsteher Johann Wols in Schwarzenbach, Maria Tschemkowitfch m Hase», feld, Maria Samide in Hasenfeld und Magdalena Kropf in Hase», feld. Abzüglich der Mitgliedsbeiträge von 16 K, die dem Zweig-vereine Gottschee übermittelt werden, wurden K 36'30 an den Landes- und Franen-Hilfsverein vom Roten Kreuze für Krain ab- ^ ^ chraz. (Veränderungen beim Stadtrat.) Anläßlich d« Errichtung eines städtischen Jugendschutzamtes traten mit 1. » I I mehrere damit zusammenhängende Veränderungen ein. U. ü, kam Herr Stadtrat Dr. Hans Ären, der bisher die vereinigte« Amtsabteilungen VI und IX leitete, zur Amtsdirektion. Sei einmaliger Einschaltung fofJet die mergefpaltene Kleinbruifzetle ober ixen Raum HO Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Sei Einschaltungen durch ein halbes Jalji wird eine zehnxrozer tige, bei solchen durch das ganze Zahl «ine zwanzigprozentige (Ermäßigung gewährt. Umin cler Deutschen a. ßotiscbee Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Linschaltm, gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der Zweiten Li» schaltung zu erlegen. — £s wird höflichst ersucht, bei Spülungen von den in unserem Blatte angezeigten Zirmen sich M aus den „Gottscheer Boten" zu beziehen. in Wien. M: L, Himmelpfortgaffe Nr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Wereinslokale „Zum roten Igel", Alörechtsplatz Mr. 2. Reichhaltiges Lager der besten und billigsten fabrräder und Nähmaschinen für Familie und Gewerbe. SchreiKnaschilien. Langjährige Garantie. Johann lax § Sohn * Laibach miener$tra$$e Hr. i§. Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis f. d. Monat April 1917. Einlagen: Stand Ende März 1917 . K 7,017.731'81 Eingelegt von 201 Parteien „ 154.570'55 Behoben von 148 Parteien „ 73.688'92 Stand Ende April 1917 . „ 7,098.613'39 Allgem. Reservefond Stand Ende 1915 „ 525.166'84 Kypolhekar-Parlehen: zugezählt . . „ 32.562'— rückgezahlt . . „ 25.858’47 Stand Lnde April 1917. . „ 3,985.005.44 Wechsel-Darlehen: Stand Lnde April 1917 . „ 60.010- Fällige Zinsenscheine der österr. Kriegsanleihen werden als Oarzahlnng angenommen. Zinsfuß: für Einlagen 4 Vs % ohne Abzug, der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottschee 572%, für Hypotheken in anderen Bezirken 53A %, für Wechsel 6 Vs °/o. Hottschee, am 30. April 1917. Die Direktion. —I Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! drei ^Verankvortlich^r^Schriftleiter C. Verleger Joses Eppich. - Buchdruckerei Josef Pavlicek in Gottschee.