H h : Deutsches Desebuch mit bulgarischen Anmerkungen für den Philipp p e t. Selbstverlag des Bersaßers. — Druck von D. Hribar in Killt. 1892. Gebrauch an Lehranstalten und zum Selbstunterrichte. Non Antor» Bezense Officier cl' Acad6mie, Profeßor am Ober-Realgymnasiui» in Philippvpel. 5 GiI b (o 1 V. 3wo,s<. ftktb V.it, b'iNO KiiH ■ va hv.r- Inhalt. Erste Abteilung. Seite 1. Denksprüche alter Weisen. Claudius. . . . , . . 1 2. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. Hebel.................................2 3. Sprichwörter...............................................................3 4. Reisesprüchlein. Philander.................................................4 5. Das menschliche Leben. Bone................................................— 6. Die Edelsteine. Schubart.................................................. 5 7. Bon Soldatenehre. Arndt....................................................6 8. Mignon. Göthe............................................................. 7 9. Einigkeit macht stark. Schmid............................................. 8 10. Volkslied und Sitte. Riehl..................................................9 11. Der Rabe und der Fuchs. Lessing............................................11 12. Der Lowe und der Hase. Lessing.............................................12 13. Das Blut. Schubart.........................................................13 14. Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt. Hebel . . . 14 15. Das Todtengericht. Schlegel................................................15 16. Sprichwörter...............................................................16 17. Des Vaters Vermächtnis. Claudius...........................................17 18. Des Königs Grab. Grimm.....................................................22 19. Das Grab im Busentv. Platen................................................23 20. Einmal ist keinmal. Hebel................................ . . 24 21. Wo nichts ist, kommt nichts hin. Was nicht ist, das kann werden. Hebel....................................,................25 22. Der treue Unterkhan. Petiseus..............................................26 23. Der betrogene Teufel. R Ücker t............................................27 24. Das Meer. Stolz............................................................28 25. Man muß mit den Wölfen heulen. Hebel.......................................31 26. Die Sonne. E. Otto.........................................................32 27. Die Jahreszeiten. E. Otto................................................. 33 28. Die Tageszeiten. E. Otto. . . ... 34 29. Sprichwörter. . . . ..............................................36 30. Ende gut, alles gut. Hebel ........................................37 31. Die Kleidung. E. Otto. ... 38 32. Nahrungsmittel. 39 33. Haustiere..........................................................40 34. Alexander in Afrika. Herder. . . ................41 35. Tragische Geschichte. C h a mis so............................... 42 36. Kurzweilige Fragen........................................ .... 43 37. Friedrich Barbarossa, v. Raumer....................................45 38. Der Schatzgräber. Göthe............................................47 39. Der Siroceo. Schuba ft.............................. . . . 49 40. Das taube Mütterlein. Halm.........................................50 41. Aus „Götz von Berlichingen". Göthe. 51 Zweite Abteilung. 42. Lykurg und die Spartaner. Bernaleken. . . . 62 43. Solon und die Athener. Bernaleken..................................66 44. Pyrrhus und Fabricius. Bernaleken..................................70 45. Der Hund auf dem St. Bernhard. Lenz................................72 46. Die Kartoffeln. Schubert.......................................... 74 47. Wanderlied. Kerner............................................... 77 48. Sonntag in London. Süskind. . . . . 77 49. Die Worte des Glaubens. Schiller. . , . . , 79 50. Das Kamel und die Wüste. R. Meyer..................................81 51. Die Hoffnung. Schiller.............................................84 Dritte Abteilung. 52. Das Rosenöl Or. Jireöek............................................85 53. Philippopel. Or. Jireöek...........................................88 54. Erlkönig. Göthe....................................................93 55. Wind und Sonne. Herder.............................................95 56. Künftiger Frühling, llhland........................................96 Erste Abteilung. 1 Denksprüche alter Meisen. (Hsp'Ii'ienna na CTapn M,Y.;ipenn.) Nichts Böses thun ist gut nichts Böses wollen ist besser. Versprich 1 nicht Großes, thuc was Großes. Sei das, was du von ändern willst gehalten sein? Die Welt ist ein Schauplatz? du kommst, siehst und gehst vorüber? Die Götter haben große Geschenke6 zu vergeben, aber das größte von allen ist die Tugend? Claudius. 1 versprechen (inf. *), oS-iigaBairt, ce. — 2 willst gehalten sein von ändern, iiCKaini, js'Te cutiTan. /yiyrirrb. — 3 Schauplatz apti-•ImHe (cyeua). — 4 vorübergehen, aa-iimyoai»-!,. — 5 Geschenk, 110-•lap-i.K'i,. — s Tugend, aoopo.rhTivn,. 8 a 6 -h .1 -h jk 10a: „.stonp'h uze pa ce ’ieTvYvri, OTa'h.iEiHT'h CTaTim no (‘AUipiii pea-i,, icaKTO c.y. naiie'iaTairii in, Tan MUTHHKa. »aigoTo ne ce noBTapaTt neue na ;q\yro ivhcTo iipfiiKueniiTli ite/piann. .ly MH. ) T*8 Karo in. ü-njirapcKiM es iiku, ujiMa neon p'f',,;i;f;.;i11Te.!ino HaK.aoHeHiie, iipnoatmxMe npn ii'hM(‘.Klili iiHifniHirniiri. nciiKora 1. n. e.v uiie.io na nacTomgeTo sptne. 2. i£s ist nicht alles (Solch was glänzt. (He e bciibko ajiaTo, kukboto 6.TfsiB,n.) „Es ist nicht alles Gold, was glänzt". Mancher, der nicht an dieses Sprichwort1 denkt, wird betrogen? Aber eine andere Erfahrung 3 wird noch oster vergessen: manches glänzt nicht und ist doch Gold; und wer an das nicht glaubt und nicht daran denkt, der ist noch schlimmer daran? In einem wohlbestellten” Acker,” in einem gut eingerichteten 7 Gewerbe8 ist viel Gold verborgen, und eine fleißige Hand weiß es zu finden, und ein ruhiges Herz dazu; ein gutes Gewissen9 glänzt auch nicht, und ist noch mehr als Goldes wert.10 Oft ist gerade da am wenigsten Gold, wo der Glanz und die Prahlerei18 am größten ist. Wer viel Lärm13 macht, hat wenig Mut." Wer viel von seinen Thalern1” redet, hat nicht viel. Einer prahlte, er habe einen ganzen Scheffel1” Dukaten daheim." Als er sie zeigen sollte, wollte er lange nicht daran.18 Endlich19 brachte er ein kleines rundes Schüchtelchen80 zum Vorschein,81 das man mit der Hand bedecken32 konnte. Doch half er sich mit einer guten Ausrede?3 Das Dukatenmaß,-1 sagte er, sei kleiner als das Fruchtmaß?” Hebel. 1 Sprichwort, noc.ioBnn,a. — 2 betrogen werden (passiv) II»-.TLrBaMi, ce. — 3 Erfahrung, ohiithoctb. — 4 der ist noch schlimmer daran, HeronaTa paöoTa e oiu,e nojioina. — 5 wohlbestellt, Aoßpli oopaßo-TeH'i». —- 6 Acker, nima. — 7 eingerichtet, napečena.. — 8 Gewerbe, »anaaTi.. — 9 Gewissen, ct.b1>ctl. — 19 mehr als Goldes wert, crpviia noftc'io oT't a.iaTo. — 11 Glanz o.Tbc'LKT,. — 12 Prahlerei, xBa-iojießcTBO. — 13 Lärm, rnyin,. — 14 Mut, lornviecTBo. — 15 Thaler, Ta.iepa> (rep.iiaHCKii napii = 5 .aeiia). 16 Scheffel, uihhhki. (M-fepK-a »a jkhto). — 17 daheim, y Aona. — 18 er wollte lange nicht daran, RiJiro splute ne My ce ncKajio. — 19 endlich, iiaftc-kTH-fc. — 20 Schüchtelchen, Ky-nnnca. — 21 zum Vorschein bringen, ,'MBCC^. Iia ast. — 22 bedecken, Iioicpiiri. — 83 Ausrede, !B!BB»!:i,„e. —- 24 Dnka-tenmaß, M'fepKa aa Cynara. — 26 Fruchtmast, irispKa aa ruio^oBe. 3. Sprichwörter. (JIoe.ioiiHnii.) Groß sein thut es nicht allein,1 Es flog ein Gänschen über den fromm6 und treu in Ewigkeit? ist oft gefüttert1“ mit Herzeleid." Weis'“ ist der und wohlgelehrt,“ Gut Gewissen der alle Dinge zum besten kehrt?" ist ein sanftes" Ruhekissen?" 1 thut es nicht allein, casioxo aa ceob eil IIS ffimic. — 2 einholen, ßocTHi-H.*,. — 3 frisch, cB'fcaci.. ,— 4 fröhlich, paflocTei«,. — 5 zu seiner Zeit, cBoeBpbneHHo. — 6 fromm, naeoateHt. — 7 Ewig feit, B'b'inocTi,. — 8 weise, u.Mp-i,. — 9 wohlgelehrt, mhoi-o yieiri,. — 10 kehren, ovp-BiganTi,. — 11 Gickgack, „rHK-raic't.“ (anaan ravcKa), - 12 heimtommen, np-Biga-li, ce y floaia. — 13 gefüttert, Iiofl^i»aceil-B. — 14 Herzleid, Coaica na CEpflneTO. — 15 sanft, öaan., msk'b. — 10 Ruhekissen nT.sraaniiHfla (sa oT.nopa Banne). Was man in der Jugend wünscht, hat man im Alter. Mancher sucht1 einen Pfennig 2 und verbrennt dabei drei Lichter. Wenn man einen Wurm tritt, so krümmt3 er sich. Tauben4 fliegen einem nicht gebraten ins Maul? Was einer einbrvckt,7 das muß er ansessen. Man entgeht8 wohl der Strafe,9 aber nicht dem Gewissen. Besser arm in Ehren,19 denn" reich in Schanden?2. Wer ans dem halben Weg umkehrt,13 irrt14 nur zur Halste." Man muß nicht über sich sehen, sondern unter sich. Wohl16 schweigen ist eine größere Kunst,17 denn wohl reden. 1 suchen, Ttpca. — 2 Pfennig, injieHnn, (repu. napn — 11/i ct.) — 3 sich krümmen, CBiiBaM-i, ce. —4 Taube, rauiaco-i,. — 5 gebraten, lie-icin,. — 0 Maul, ycra (bt. npocTiiü roBop'b). —■ 7 einbrocken, na- flpoöa, iipnroTBH 3a ff flenne. — 8 entgehen, naubrnav. — 9 Strafe, HaKasaHHe. — 10 Ehre, nsctl, hsctiiocti,. — 11 denn, neacevra. — 12 Schande, cpanoTa. —• 13 umkehren, iipT-igaai. ce. — 14 irren, eßtp- KajiT.. — 13 zur Hälfte, na no.TOBima. — 46 wohl, xyöaBo, yirbcTiio 17 KuNst, IICKyCTBO. Frisch3 und fröhlich4 zu seiner Zeit," sonst holte die Kuh den Hasen ein.2 Rhein und kam als Gickgack11 wieder heim?2 Das reichste Kleid Gewalt 1 geht vor Recht. Jung gewohnt,’ alt gethnn. Ein Pfennig Hingt5 nicht. Viele Küche8 verderben den Brei.» Ein Narr3 macht viele Narren. Schlüge’" machen weise. Gestrenge 4 Herren regieren nicht Durch Schaden" wird man klng4' lange. Umsonst13 ist der Tod. Träume5 sind Schäume.3 1 Gewalt, cn.ia. — 2 Hingen, sbtmmh. — 3 Narr, .iy,vi, uontmi.. — 4 gestrenge, expor-i,. — » Traum, — 3 Schaum, nlma. — 7 gewohnt, npiiBiiKiia.n,. — « Koch, roTsaui,. — » Brei, KauaMatc-i,. 10 Schlag, yflapt. — 11 Schaden, me-ra. — ‘2 klug, ß.aaropaByMeH'b. — 13 umsonst, 6a;i,aua. 4. Reisesprüchlein. (Jlaji'tKT, CTHX-b aa navrniiKa.) Wer reisen will, der schweig fein 1 still,2 Geh steten Schritt,3 nehm nicht viel mit, So darf er nicht viel sorgen,4 und geh recht früh am Morgen. Philander von Sittewald. 1 fein, xyoaiio. — 2 stillschweigen, mx.jimh. — 3 steten Schritt gehen, BtpBH öeat «a ce cmipain,. — 4 sorgen, I'PIIMI ce. 5. Das menschliche Leben. (’IonbnecKnii miiBO'n,.) Ein weiser Vater ging mit seinem Sohne iit einem schönen Garten umher.1 Der Garten war geschmückt mit vielen Bäumen und allerlei - Blumen. Ein emsiger3 Gärtner pflegte1 die Pflanzen sorgsam/ er begoß" sie, reinigte die Erde von Unkraut7 und machte sie so empfänglichB für den Segen/ der vom Himmel kommt. Der Vater sagte zu seinem Sohne: „Das menschliche Leben ist ein Garten; gute Thaten10 sind liebliche Blumen und fruchttragender- Bäume; der Gärtner aber, der sie pflanzt" uni) pflegt, ist der gute SBillc14 des Menschen". Bone. 1 umhergehen, pacxoayain, ce. •— 2 allerlei, pasiuoKiipnir. — 3 emsig, njiHJieaceH’B. — * pflegen, OTrjiepna.M-j.. — " sorgsam, crapa-Tc-ano. — 6 begießen, nojif.naMi.. — 7 Unkraut, .1011,a 1-p'biia. -s enipfnnglich machen, Igianii tn.ciipiieMMiiiia. — 9 Segen, o.iaroc.ioßint. — 10 Thnt, A’fi.io. — 11 lieblich, npiiaTem,. — 12 fruchttragend, 11.10-AOHocc-Ha,. — 13 pflanzen, Hacaatflami. — 14 Wille, no.ua. 6. Die Edelsteine. (BecnrfeHHii Kaaienu.) Ein reicher Chinese1 war stolz3 darauf, ein Kleid zu tragen, welches überall mit den kostbarsten9 Edelsteinen besetzt 7 war. Ein alter, schlecht gekleideter Bonze6 begeg-itete6 ihm auf der Straße, blieb vor ihm stehen,7 besah8 ihn vom Kopf bis zu den Füßen, neigte9 sich dann bis zur Erde vor ihm nieder und dankte ihm aufs verbindlichste" für seine Edelsteine. „Mein Freund", sagte der Reiche, „ich habe dir nie Edelsteine gegeben." — „Gewiß nicht", versetzte77 der Bonze, „aber Ihr gabt" mir Gelegenheit,79 sie zu sehen, und einen ändern Genuß77 habet Ihr doch mich nicht.76 Es ist also zwischen uns Beiden kein weiterer76 Unterschied,77 als daß7« Ihr die Mühe habt, sie zu tragen ntti) zu verwahren,79 während -° ich dieser Last überhoben«7 bin." _ , , 7 S ch uba r t. 1 Chinese, Knrraon'i.. — 2 stolz darauf, roppejunri. aa Tona. — 3 kostbar, cK»ncn*HeHT,. — 4 besetzt, »ai'i.iMeiii,. •— 6 Bonze, 6o»u« (tiiaiHtiini,'!, na!n KajiyrepiiH-L O'I'I. uy^aiicKO irhpoiisiioseflamie). 6 be gegncn, cptinaan,. — 7 stehen bleiben, einipaaia- ce. — 8 besehen, or.ie^aaM-i.. — 9 sieh niederneigen, jiok.ioiih ce. — 10 aufs verbindlichste, naii yctp/pio. — 11 versetzen, orroBopa. — 12 gabt, impf. oti. geben, ,-ianaM-i,. — 13 Gelegenheit, cayiaii. — 14 Genuß, aac.iaai,nenne. — 15 auch nicht, ca^o ne. — 16 weiter, iiaxaTtm,, „rpyn>. — 17 Unterschied, pasjnnca. — 18 als daß, oeisbii-i,. — 78 verwahren, nasa- — 20 während, Kora-ro. — 21 ich bin Uberhoben, clm'j, ocsoöoAein.. 7. Don Loldatenehre. (3a Boemia'ra aeCTL.) Ein wackerer1 Soldat soll für seinen löblichen2 und gerechten König und Herrn und für dessen Reich3 und Ruhm4 sterben und aushalten5 bis in den Tod. Ein wackerer Soldat soll sein Vaterland ° und sein Volk über alles lieben und gern seinen letzten Blutstropfen ^ verspritzen,« wenn das liebe Vaterland in Gefahr steht? Ein wackerer Soldat soll immer Gott vor Augen haben und Gottes Gebote10 tief ins Herz geschrieben tragen, daß auch keine Gewalt11 ihn zwingen12 könnte, wider Gottes Gebote zu thnn. Ein wackerer Soldat soll die Gerechtigkeit13 und Freiheit14 über alles lieben mit) für diese freudig das Schwert" ziehen; denn ein anderer Krieg" gefällt Gott nicht, der einst von jedem Tropfen unschuldig" vergossenen" Blutes Rechenschaft fordern19 wird. Ein wackerer Soldat soll nicht Prunken23 mit der äußern Ehre, noch sich auf Eitelkeit Blähen,31 sondern die Treue gegen das Vaterland soll seine Ehre sein und sein stiller22 Mut seine höchste Zierde.23 Arndt 1 wacker, ulp-tl, xpaßpa,. — 2 löblich, yBamaeMT,. — 3 Reich, papCTBO. — 4 Ruhm, cjiaim. — 6 aushalten, uoCTOHHCTByBaM'B. — 6 Vaterland, oTenecTBo. — 7 Blutstropfen, K-amca Ki.pni.. — 8 verspritzen, npo.rWi. — 9 in Gefahr stehen, namHpaM'h ce b'b onacHoCTt. — 10 Gebot, saiioB'fe,T,B. — 11 Gewalt, en.ia. — 12 zwingen, npHByac-panau-B. — 13 Gerechtigkeit, cupane.vmBocTB. — 14 Freiheit, CBoooaa. — 16 Krieg, Boiina. — 17 unschuloig, uvBiinsna.. — 18 vergießen. npovTlmaM'x,. — 19 Rechenschaft fordern, Ttpea CM-isnta. — 20 prunken, ilitin». — 81 sich auf Eitelkeit blühen, na,ry Bann. ce rop^e.-mso. — 22 still, thX'b. •— 23 Zierde, yKpainemie. 8. ZH i g n o n. (Sacirkima CTpana.) Kennst du das Land, wo die Citronen ßlich’n,1 im dunkeln2 Laub3 die Goldorangen glühn,4 Ein sanfter Wind3 vom blauen3 Himmel weht, die Myrte2 still und hoch der Lorbeer3 steht? Kennst du es wohl? — Dahin! dahin mücht’ ich mit dir, o mein Geliebter,2 ziehn!10 Kennst du das Haus? Auf Säulen ruht" sein Dach; es glänzt der Saal “, es schimmert13 das Gemach," Und Marmorbilder" stehn und sehn mich an: was hat man dir, du armes Kind, gethan? Kennst du es wohl? — Dahin! dahin mücht' ich mit dir, o mein Beschützer," ziehn! Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?" das Maultier" sucht im Nebel" seinen Weg; In Höhlen29 wohnt der Drachen22 alte Brut;22 es stürzt23 der Fels" und über ihn die Flut.23 Kennst du ihn wohl? — Dahin! dahin geht unser Weg! v Vater, laß uns ziehn! G v t h e. 1 blühen, ui,bth. — 2 dunkel, ™eH^. — 3 Laub, ,'iiicTi.e. — 4 glühen, 6vnmvi. — 6 ein sanfter Wind weht, I-IIX'B Bbipi. utic. — 6 blau, chhl, — 7 Myrte, »mp-ra. — 8 Lorbeer, .laBopa,. — 9 mein Geliebter, miijiii moh. — 10 dahin ziehen, na Tama, M ce oTnpasa. — 11 auf Säuleu ruhen, aeacH na CTT.JiöoBe. — 12 Saal, caaa. — 13 es schimmert, ai.ii;». — 14 Gemach, cxa». — 16 Marmorbild, CTaTya ott, iiepiviep-B. — 16 Beschützer, aaiunTiniK'i.. — 17 Wolkensteg, naTCK-a nofl'i, oö-nann. — 18 Maultier, Myjie. — 19 Nebel, MTiivia. — 20 Höhle, nenjepa. — 21 Drache, aaieir. — 22 Brut, aapoflHiiö.. — 23 stürzen, CTponoasc ce. — 24 Fels, citaaa. — 26 Flut, hotokt,. 9. (Einigfeit macht stark. (Cri»erT,iiHeHiieTo npaBii ciuiaTa.) Ein Bauer, Namens Michel, hatte sieben Söhne, die öfters mit einander uneins4 waren, lieber dem2 Zankeil3 und Streiten4 versäumten sie die Arbeit. Ja6 einige böse Menschen machten sich diese Uneinigkeit6 zu Nutzen7 und trachteten,8 die Söhne nach dem Tode des Baters um9 ihr väterliches Erbteil49 zu bringen. Da ließ der Vater eines Tages44 alle sieben Söhne zusammenkommen, legte ihnen sieben Stäbe42 vor,43 die fest zusammengebunden44 waren und sagte: „Dem, der diesen Bündel43 Stäbe zerbricht, zahle ich hundert große Thaler baar."16 Einer nach dem ändern strengte lange seine Kräfte an,44 und jeder sagte am Ende:48 „Es ist gar nicht49 möglich!" „Und doch," sagte der Vater, „ist nichts leichter!" Er löste29 den Bündel ans und zerbrach einen Stab nach dem ändern mit geringer Mühe.24 „Ei!"22 riefen die Söhne, „so23 ist es freilich24 leicht, so könnte es ein kleiner Knabe!" Der Vater sprach: „Wie es mit diesen Stäben ist, so ist es mit euch, meine Söhne! So lange ihr fest zu- sammen haltet,26 werdet ihr bestehen29 und Niemand wird euch überwältigen27 können. Wird aber das Baud der Eintracht,28 das euch verbinden sollte, aufgelöst, so wird es euch ergeheil29 wie den Stäben, die hier zerbrochen auf dem Boden liegen." Chr. Schmid. 1 mit einander uneins, noc-tiviaciin homcik^v cn. — 2 über dem, OTT, ca.MOTO. — 3 zanken, Kapaun, ce. — 4 streiten, up-himpain, oe. — 5 ja, flaute. — 6 Uneinigkeit, necT.rjiacne. — 7 sich zu Nutzen ina-cheu, BT.cuo.TavBairr, ec. — 8 trachten, nacToaBajit. — 0 mit etwas brin gen, oTiienaMT, iibigo. — 10 väterliches Erbteil, danzrao h;ic.t1;^ctho. — 11 eines Tags, e/pmi, /(ein,. — 12 Stab, npma-a. — 13 vorle-geu, npi^osBH. — 14 fest zusammen binden, cBi.psna.MT, hi-ko. — 15 Bündel, Bi.psoirr,. — 16 baar, i-otobh napil. — 17 seine Kräfte anstrengen, naiip'hrBaMT, CIIJIIIT-Ii cir. — 18 Ende, R-paii. — 19 gar nicht, iniKaKT, hc. — 20 auflüscn, paanapsnaMT,. — 21 geringe Mühe, iia.i'LKT, Tpy/pL. — 22 et, e. — 23 so, Taicn. — 24 freilich, paaönpa ce. — 26 haltet fest zusammen, croim; tiil|)Cto aaefliio. — 28 bestehen, vcTOH. — 27 überwältigen, Haflamr. — 28 Band der Eintracht, nLpana na ctiviaciicTo. — 29 es wird euch ergehen, uze craite ct, nac-r>. 10. Volkslied littb bitte. (Jlapo^Ha ivhceiiL n ooirian.) Die Entstehung1 der Sitte vergleiche2 ich mit der Entstehung des Volksliedes. Kein Volkslied hat einen be-stimmten3 Verfasser.4 So lange mmt einen solchen noch nennen5 kann, ist das Lied auch kein wirkliches6 Volkslied geworden. Nur das Volk selber macht Volkslieder. Allein ein einzelner must doch der erste Urheber7 gewesen sein? Ganz gewiß.8 Andere bildeten aber sein Lied weiter,9 ganze Generationen modelten es aufs neue um,10 sv daß immer wohl Elemente des ursprünglichen11 Liedes blieben, aber auch sv viele neue, an denen Hunderte mitgearbeitet, hinzukamen,42 so daß zuletzt niemand mehr sagen kann, wer eigentlich13 das Lied gemacht hat. Wüßte man auch den Namen des Autors, so thäte das gar nichts zur Sache.44 Das Lied ist sein Lied nicht mehr. Es sind hundert neue Lieder daraus hervorgewachsen," au welche hundert weitere Säuger Ansprüche haben," und als Quintessenz47 dieser hundert Lieder erscheint zuletzt die eben geltende48 neueste Fassung42 als Volkslied. In fünfzig Jahren wird aber auch diese wieder in eine andere umgebildet20 worden sein. So entsteht21 und tünchst das Volkslied und ganze Generationen ftub sein Dichter22 und Komponist gewesen. Aehnlich23 geschieht es24 mit der Sitte. Eine Sitte kann niemals von einem Einzelnen willkürlich26 gemacht werden; sie wird und wächst wie das Volkslied. Eine von einem Einzelnen geschaffene23 Einrichtung22 wird erst zur Sitte, indem sie. sich durch eine Reihe28 von Geschlechtern22 festsetzt,33 erweitert und fortbildet.34 Etymologisch ist dies angedeutet32 in den mit Sitte häufig gleichbedeutenden 33 Wörtern „Brauch"34 und „Herkommen".38 Die Sitte wird solchergestalt36 zu dem natürlichen, organischen Produkt einer ganzen Kette37 menschlicher Entwickelungen,38 und das Vorurteil,32 daß eine Sitte schon darum gut sei, weil sie sehr alt, ist in der Regel40 nicht unbegründet. Ein Volkslied muß auch alt feilt, sehr alt, um recht echt41 und gut zu sein. Eilt „ganz neues Volkslied" ist eigentlich ein Unsinn;42 denn ein solches Lied könnte wohl int Volke gesungen werden, aber es fmm nicht vom Volke gemacht sein; dazu braucht es Zeit.43 Riehl. 1 Entstehung, nponcxoiKAeHiie. — 2 vergleichen, cpaBHHisaM'B, — 3 bestimmt, — 4 Verfasser, c-L'imrnTe.Th. ■— 6 nennen, ua30BÄ, noco'M. — 6 wirklich, fltitcTBirrejrao. — 7 Urheber, BiniOB-hhk'b, ocHOBaTejir., — 8 ganz gewiß, Harri.-Tiio B-hpiio. — 9 weiter bilden, oopaavuairi. Hara-rii«,. —• 10 ummodeln, nptioopaay iiairi.. — ii ursprünglich, ni.pBoöirrKo. — 12 hinzukommen, npiicri>e^nmiBaMri> ce. — 13 eigentlich, co6ctb6hho. — 14 das thut gar nichts zur Sache, T0Ba He bhiihh Hingo. — 15 hervorwachsen, lipoainiiiiiBair,,. — 16 Anspruch haben, paciHTBaM-i,. — 17 Quintessenz, kiuihtoccl-huhh, c;i.mo Han floopoTO. — 18 eben geltend, t-lkmo cera in. cn.ia (sasKyme). 19 Fassung, onpaßa. 20 umbilden, npisodpasyBaM-B. - 21 entsteht, ce CMflaBa. — 22 Dichter, noein,. — 23 ähnlich, Iioaodiio. — 24 es geschieht, CTasa. — 25 willkürlich, npoiiaBoniio. — 28 schaffen, c-BBAanaM-i,. — 27 Einrichtung, ycrpoemie. — 28 9ieihe, peA't- — 22 Geschlecht, po,vi>. — 30 sich festsetzen, jctbhobh oe. — 81 sich fortbilden, ilpo.'i'B.iriraBama. ;ca ce oßpasyBaMt. — 32 andeuten, oamwaBasri,. -— 83 gleichbedeutend, jiaiäHocH.iHo. — 84 Brauch, oönHafi. — 33 Herkommen, up-braune. — 33 solchergestalt, IIO -raK-iun, Hiomin,. — 31 Kette, CHHflacupi. — 38 Entwicklung, pasBHTHe. —39 Vorurteil, iipL^pasoL^n.irn,. —40 in der Regel, ouiiKHOBeuHo. — 41 recht echt, nmjin» aocToirhpiio. — 43 Unsinn, SeacMncvuiga. — 43 dazu braucht es Zeit, sa tobjv Tpiöa BpliMe. 11. Der Rabe uttb der Fuchs. (rapBam.T'L n jrncmi,aTa.) Ein lltabe trug 1 ein Stück vergiftetes3 Fleisch, das der erzürnte3 Gärtner für die Katze seines Nachbars hingeworfen 6 hatte, in seinen Klauen 6 fort. Eben wollte er es ans einer alten Eiche7 verzehren8, als sich ein Fuchs herbeischlich 9 und ihm zurief: „Sei ge-grüßet10, Vogel des Jupiter!" „Für wen siehst bit mich an11?" fragte der Rabe. „Für wen ich dich ansehe?" erwiderte der Fuchs. „Bist du nicht der rüstige12 Adler, der täglich von der Rechten13 des Zeus ans diese Eiche herab-koinint, mich Armen zu speisen". Warum verstellst16 du dich? Sehe ich denil nicht in deiner siegreichen16 Klane die erflehte17 Gabe, die mir mein Gott durch dich zu schicken noch fortfährt18?" Der Rabe erstaunte19 und freute sich iitittg20, für einen Adler gehalten21 zu werden. Ich muß, dachte er, den Fuchs aus diesem Jrrtume nicht bringen23. — Großmütig dumm28 ließ er ihm also seinen Raub Herabfallerl und flog stolz davon. Der Fuchs fing24 das Fleisch lachend auf und fraß es mit boshafter26 Freude. Doch bald verkehrte sich20 die Freude in ein schmerzhaftes27 Gefühl28 das Gist fing au zu wirken28 und der Fuchs mußte sterben. Lessing. 1 forttragen, 0TKec,Yv. — 2 vergiftet, o-rpois — 3 erzürnt, paaci.pAeH'ß. — 5 hinwerfen, XBtp.ia Ha b-lifl. — 6 Klaue, HOK'B'n,. — 7 Eiche, a&ij-b. — 8 verzehren, inuwb. — 9 sich herbeischleichen, r'P)fuimicaniiM'j, ce thxo. 10 sei gegrüßt, sm^BCTsyü. — 11 nnsehen, cHiiTaM'L. — 13 rüstig, ciuiem,. — 13 die Rechte, ßicHnnaTa. — 14 mich Armen zu speisen, na Haxpaitimii, mene ö-b^no hihbotho. — 15 sich Verstellen, npiorpyuajit ce. — 16 siegreich, hoo-Ii.t.ohoccht,. .— 17 erstehen, liaiipocH. — 18 sortfnhren, npon'i,.-ivKaiä;iMi>. — 19 erstaunen, saayfla ce. — 20 innig, iicK-peHiio. — 21 halten, crarurfc.; — 22 ans dem Irrtum bringen, ncKapairo ot-i, aa&aynmemieTo, — 23 großmütig dumm, Be-TiHKOayraHO r.-iynaB-r,. — 24 nuffnngcn, v.iobh. — 25 boshaft, ajiojeH'B. — 26 sich verkehren, npeouBpms. ce. — 27 schmerzhaft, 6o.rh-BHeii'B. — 28 Gefühl, 'ivbctbo. — 20 wirken, fltiicTiiyBnun,. 12. Der Löwe und der Daje. (JElB'BT'B II 3flHKrLTfI».) Ein Löwe würdigte4 einen drolligen2 Hasen seiner nähern Bekanntschaft! Aber ist es denn wahr, fragte ihn einst der Hase, daß euch Löwen ein elender4 krähender5 Hahn so leicht verjagen 8 kann? Allerdings ist es wahrst antwortete der Löwe; nni) es ist eine allgemeine Anmerkung st das; wir großen Tiere durchgängig9 eine gewisse kleine Schwachheit" an uns habeil. Sv wirst du, zum Beispiel u, von dem Elephanten gehört haben, daß ihm das Grunzen" eines Schweins13 Schauder und Entsetzen erwecket44. Wahrhaftig?10 unterbrach18 ihn der Hase. Ja, nun Begreife17 ich auch, warum wir Hasen uns so entsetzlich vor den Hunden fürchten. Lessing. 1 würdigen, yaoctoh. — 2 drollig, CMimeHt. — 3 Bekanntschaft, bhukomctbo. — 4 elend, CHpoMameH'B. — 5 krähender Hahn, n-krom,™ iieTc.i-B. — 0 verjagen, iicilL.M^anl'b. — 7 allerdings ist es wahr, na B-iipno e -lvYvir. — 8 es ist eine allgemeine Anmerkung, r-a-ß-ivifciRa ce bi oöiize. — 9 durchgängig, na pepm. — 10 Schwachheit, cjiaoocTL. — " gum Beispiel (g. 33.) na nprna-tpa.. — 13 Grunzen, rpyxTemie. — 43 Schwein, chhhh. — 14 Schauder und Entsetzen erwecken, m.tjöyatflaM'i. crpaxt h yntaca.. — 16 wahrhastig? irtpno .an e ? — 16 unterbrechen, npieuaaMT.. — 17 begreifen, paaonpaMT,. 13. Das Blut. (Kl pBLTa.) Die Blutmenge1 des ausgewachsenen2 Menschenleibes wird auf den fünften bis sechsten Teil seines gesamten 3 Gewichtes4 geschätzt3 Dieser sv ansehnliche3, leicht bewegliche 7 Teil der Leibesmasse8 wird in der mittleren9 kräftigsten 10 Zeit des Lebens in jeder Minute durch etwa siebzig Bewegungen des Herzens (Pulsschlägeu) und achtzehn Atemzüge12 in Bewegung erhalten; doch ist jene Zahl der Bewegungen in dem neugebornen13 Kinde gerade die doppelte. So sind es taufende von Millionen Malen, das; das Herz im kurzen Menschenleben sich bewegt und der Atem aus- und eingehet14. Unwichtig15 und bedeutungslos13 zwar17, wie die Zahl der Haare auf dem Haupte, erscheint die Summe dieser Wellen18 des lebendigen Büchleins19 in nnserm Innern20. Aber es regt31 diese Wogen ein allgemeiner durch alles Lebendige wehender Ldem22 ans, der selbst in dem leisen23 Spiel24 der Schwingungen23 eines Wassertröpfleins 26 erkannt wird. G. H. Schubert. 4 Blntmenge, KO-aiinecTBO na Ki.pBi.Tit. — 3 ausgewachsen, na-npa-CTCHrb. — 3 gesamt, ca.noKyneii'F,. — 4 Gewicht, rorjio. — 6 schätzen, on’iiniinaM'i,. — 0 ansehnlich, auaniiTejieHa,. — 7 bewegen, ^nnnoi. — 8 Leibesmasse, Tt.aecna aiacca. — 9 mittlere, cpiflern,. — 10 kräftig, CHjtena,. — 11 Pulsschlag, öneniie na sitH-aara. — 12 Atemzug, ,1'i,.xho-itenHe. — 13 neugeboren, hoiiojio^cht,. — 14 ans- und eingehen, N8-.aH3a«'i, n B.an.aaua.. — 16 unwichtig, Ma.aoBavKeiri,. — 16 bedeutungslos, öesa. mianenne. — 17 zwar, na ncTiiiia. — 18 Wellen, Wogen, b-b-uhh. •— 19 Bächlein, ptzniiga, — 20 das Innere, B^TplsumocTtTa. — 81 ans- regert, hoovih/vcm-l. — 22 Odem, ,vi.x-l. -— 23 leise, tux-i,. — 24 Spiel, iirpa. — 25 Schwingung, Maxautie, Tpeirremie. — 26 Wassertröpslein, Kan'inu,a no;i,a. 14. Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt. (Bon, iro3,T,pamiBa r/vliicoii hob-Iikt,, konto ne My ßjiaro/capu). „Gott grüßt manchen, der ihm nicht dankt." Zum Beispiel, wenn dich früh1 die Sonne zu einem neuen kräftigen Leben weckt2, so bietet3 er dir: Guten Morgen. Wenn sich abends4 dein Auge zum erquicklichen° Schlummer 6 schließet ?: Gute Nacht. Wenn du mit gesundem Appetit dich zur Mahlzeit« setzest, so sagt er: Wohl bekommst Wenn bit eine Gefahr10 noch zur rechten Zeit entdeckst", so sagt er: Nimm dich in acht13, junges Kind, oder altes Kind, und kehre lieber wieder nin1S. Wenn du am schönen Maitag im Blütenduft14 und Lerchengesang15 spazieren gehst, und es ist dir wohl", sagt er: Sei willkommen" in meinem Schloßgarten. Oder du denkst an nichts, und es wird dir auf einmal wunderlich18 im Herzen und naß 19 in den Augen, und denkst, ich will doch anders werden39, als ich bin, so sagt er: Merkst31 du, werbet dir ist? Oder du gehst air einein offenen Grab vorbei und es schaudert dich33, so sagt er: Gelobt sei Jesus Christus. Also grüßt Gott manchen, der ihm nicht antwortet und nicht dankt. Hebel. 1 früh, pano, aapaiibTa. — 2 wecken, ctvIv/k/vlm-f,. — 3 bieten einen guten Morgen, ateaaH ,ro6po yrpo. — 4 abends, Beaepi/ra. — 6 erquicklich, yKpIimiT6,',ei,i>. — « Schlummer, /cpeMamie, «manne. — 7 schließen, »aTBap-iMT,. — 8 Mahlzeit, odb/p,>. — 9 wohl bekomms, Aoßpa oxoTa. — 10 Gefahr, ouacHocTt. — 14 entdecken, «Ticp»«. — 12 nimm dich in acht, BHimaiiaii. — 43 nmkehren, »pT>iqa»iT, ce. — 14 Blütenduft, MiipHBi. ott, uB-b-ra. — 16 Lerchengesang, u-tane na -IV-*iyvinrn. — 16 es ist mir wohl, floöp'b he e. — 17 sei willkommen, aoßp-li nomejrb. — 18 wunderlich, ny^eCHO. — 16 naß, MOicp'f,. — 20 ich will anders werden, iickhmt, #a crana nnati-airi, noiylacj,, — 21 merken, aafife.iibaEaMt. — 22 es schaudert mich, norptcBaMi, ce. 15. Das Todtengericht. (C^RfleHHe Hil Mi.pTBHT'fe.) Ein Beherrscher1 des alten Aegyptens war verschieden3. An: See3 Mvris saßen die vier Todtenrichter4 und beratschlagten, ob dein Verblichenen 6 die Ehre des Grabes ztt Teil werden3 sollte. Es traten unbescholtene7 Männer auf8, um Zeugnis; abzulegen für8 den Tobten, und was sie vorbrachten 10, gereichte11 zu seinem Lobe. „Er hat das Vaterland durch den Ruhm13 seiner Waffen verherrlicht13", sagte der erste. — „Diesen Ruhm hat das Volk mit seinem Blute bezahlt", antworteten die Richter. — „Er hat den Künsten und Wissenschaften" Schutz verliehen16", sagte ein zweiter. —- „Aber er hat den Pflug gering geachtet16", entgegneten die Richter. — „Er hat sich den Namen11 des Gottessürchtigen und Leutseligen16 erworben", sagte ein dritter. Da fragte der älteste unter den Richtern: „Hieß er auch18 bei seinem Volke und den Nachbarvölkern der Gerechte? Dies ist der einzige Beiname38, welcher Denen ziemt31, die gesetzt33 sind über die Menschen, ihre Brüder." Die Zeugen33 erstaunten31 Jetzt erhoben sich die Richter von ihren Sitzen und sprachen: „Der, welcher im Lichte wohnt36, hat die Seele des Tobten gerichtet, wir aber richten den Leib. Er soll ein Jahr lang unbegraben38 bleiben; denn es gibt nur eine Herrschertugend27, nämlich die Gerechtigkeit, und keine andere Tugend ist rein ohne diese". Schlegel. 1 Beherrscher, u.ia^-feTCjiL. — 2 war verschieden, 6-fcme yMp-b.-n.. 3 der Sec, eaeporo. — 4 Todtenrichter, c»Yymi Ha yiup-bjniTb. — 6 der Verblichene, ynpb.iii!ir-i>. —6 zu Teil werden, na^a »y ce. — 7 unBesdjolteu, Henopoiem,. — 8 auftreten, hbhbjimt, ce. — 9 sto sa, Bi,pxy. — 10 Vorbringen, np-k^cTami. — 11 gereichen, c-ayac*. — 13 Ruhm, e.'iivBii. — 111 verherrlichen, lipoc-mBiinaM-!,. — 14 Kunst und Wissenschaft, xy^osKecTBo II Hayna. — 16 Schutz verleihen, I10" KpoBHTe.icTByBaM'L. — 16 gering achten, Iip'li-»ipa«'!>. — 17 sich den Namen erwerben, cne-ieem cn hmcto. — 18 Gottcsfürchtigcr und Leutseliger, öorofioas.ninn, n npiiR-liTjiHK-i,. — 18 hieß er auch der Gerechte, HaaOBaBaiue jiii ce Toate cnpaBeflaiiBHit. — 20 Beiname, upb-Kopt. — 21 ziemt, npii.iii’ja. — 22 gesetzt, nocT;iBeHri,. — 23 Zeuge, cbh-.yt'rejn,. — 24 erstaunen, y^iiBiiBama, ce. — 25 wohnen, rniiB-kii. — 26 nnbegraben, neiiorpkuein,. — 27 Herrschertugend, n.'iap-iiTeÄcica 30-Hpopiire.iL. 16. Sprichwörter. (IloCJIOBHipi.) Mir genügt,4 ivie Gott es fügt-3 Wie gewonnen, so zerronnen? Wenig Kühe, wenig Mühe.4 Eigener3 Herd3 ist Goldes wert. - Wer Gott vertraut,7 hat wohl gebaut? Ungeschliffen43 schneidet nicht. Wer viel begehrt,43 dem mangelt47 viel. Das schlechteste Rad48 knarrt49 am meisten. Wie der Herr, so der Knecht.28 Viele Streiche8 fallen48 die Eiche. (Siebt Gott Häschen,44 so gießt er mich Gräschen.42 Thorheit43 und Stolz wachsen auf einem Holz. Uebermnt44 thut selten gut. Wen Gott nicht hält, der fällt. Viel Geschrei,24 wenig Wolle.22 Gott weiß die Zeit. Strecke dich23 nach der Decke.24 Ehre, dem Ehre gebührt.23 Wer gut sitzt, der rücke23 nicht. Nicht alle Wolken27 bringen Regen. 4 es genügt, cTiira. — 2 fügen, nape 3,*,. — 3 zerrinnen, paa-lm.i-feH. — 4 Mühe, Tpysi». — 3 eigen, coocTBena,. — 3 Herd, neimigv. — 7 vertrauen, ynoBaBasn,. — 8 bauen, hoctpohb^m-l. — 9 Streich, ypap'L. — 40 fällen, cT.öapasi'L. — 41 Häschen, jhuji. ot% Hase. — — 13 Gräschen, t] Ami na. — 13 Thorheit, r.-iynocTt. — " Übermut, ua^MeHHOCTB, —16 schleifen, oc-rpn. — 13 begehren, me-naa. — 17 es mangelt, eumcyBa. — 18 Rad, ko-tcjio. — 10 es knarrt, CKtpua. — 30 Knecht, c.ivra. — 31 Geschrei, BUBI.. —. 33 Wvlle, «a-.iua. — 33 sich strecken, nporbraMT, ce. — 34 Decke, non-piuuta. — 35 es gebührt, npn-Ha^.ieacH. — 36 rücken, urbcra ce. — 37 Wolke, o6.iaua>. 17. Des Paters Vermächtnis. (3iiB'feu;aniie na 6an;aTa.) An meinen Sohki Johannes. 1799. Gold und Silber Hab ich nicht; was ich aber habe, gebe ich dir. Lieber Johannes! (^parmi Mnane!) Die Zeit kommt allgemach4 heran3, daß ich den Weg gehen muß, den man nicht wieder kommt. Ich kann dich nicht mitnehmen3 und lasse dich in einer Welt zurück, wo guter Rat4 nicht überflüssig» ist. Niemand ist weise von Kindheit an. Zeit und Er-fahrung6 lehren hier und fegen7 die Tenne3. Ich habe die Welt länger gesehen als du. Es ist nicht alles Gold, lieber Sohn, was glänzt, und ich habe manchen Steril« vom Himmel fallen und manchen Stab, auf den man sich verließ10, brechen sehen11. Darum will ich dir einigen Rat geben und dir sagen, was ich gefunden habe und lvas die Zeit mich gelehrt hat. i allgemach (allmählich!, no.-ieica. — 3 herankommen, aoö.ui. mariaM-L. — 3 mitnehmen, aimaM-i, CI. ceo-b. — 4 Rat, clb-Iit-l. — 6 überflüssig, nMHiueui. — 0 Erfahrung, ohhtuoctb. — 7 fegen, iieT*. ■— 8 Tenne, rymno. — 9 Stern, 3B'KüAa. — 10 sich verlassen, oo.i-brBaM’i, ce. — 11 sehen — gesehen? Es ist nichts groß, was nicht gut ist; und ist nichts wahr,' was nicht besteht. Der Mensch ist hier nicht zu Hause, und er geht hier nicht von ungefähr2 in dem schlechten Rock» umher. Denn siehe nur: alle anderen Dinge hier, mit und neben ihm, sind und gehen dahin/ ohne es zu wissen; der Mensch ist sich bewußt5 und wie eine hohe bleibende Wand/ an der die ©chatten7 vorüber gehen? Und es ist nicht für ihn gleichgiltig/ ob er rechts oder links gehe. Laß dir nicht weis machen," daß er sich raten könne und selbst seinen Weg wisse. Die Welt ist für ihn zu wenig, und die unsichtbare" sieht er nicht und kennt sie nicht. Spare" dir dann die vergebliche" Mühe und thue dir kein Leid" und besinne" dich dein. 1 wahr, ii'bpHo. — 8 von ungefähr, cjipmmio. —11 giert, aö». - 4 dahingehen, nciesBaM-E,, — « sich bewußt sein, ei.BnanairB ce. — 6 Wand, CT'iiua. — 7 Schatten, c-iimca. — 8 vorübergehen, sa-MimaBiiM-L. — o gleichgiltig, bc6 pasno. — 10 lasse dir nicht weis machen, ne^an i\a re ii3ji'j,HciTa>. — 11 unsichtbar, hobh^hm'!.. — 18 sparen, cii'UcTHBaM'i,. — vergeblich, nanumem,. — 14 Leid thun AOKainaM%. — 16 sich besinnen, CB’iiCTJi ce. Halte dich zu gut, Böses zu thun. .Hänge1 dein Herz an kein vergänglich2 Ding. Die Wahrheit richtet sich3 nicht nach uns, lieber Sohn, sondern wir müssen uns nach ihr richten. Was du sehen kannst, das sieh, und brauche4 deine Augen, und über das Unsichtbare und ewige5 halte dich an Gottes Wort Bleib der Religion deiner Väter getreu. Scheue5 niemand so viel, als dich selbst. Inwendig in uns wohnt der RichteL, der nicht trügt und an dessen Stimme7 uns mehr gelegen ist/ als au dem Beifall2 der ganzen Welt und der Weisheit der Griechen und Ägypter. Nimm" es dir vor, Sohn, nicht wider seine Stimme zu thun, und was du sinnest" und borhnsi,12 schlage zuvor an deine Stirne" und srage ihn um Rat. Er spricht an-fangs nur (eise14 und stammelt" wie ein unschuldiges4" Mini); doch wenn du seine Unschuld ehrst, löst er allmählich seine Zunge44 und wird dir Vernehmlicher48 sprechen. Lerne gerne vvn ändern, und wo von Weisheit, Menschen glück, Licht, Freiheit,48 Tugend ic. geredet wird, da höre fleißig zu. Doch traue20 nicht flugs24 und allerdings,22 denn die Wolken haben nicht alle Wasser, und es gibt mancherlei Weife.23 Sie meinen auch, daß sie die Sache hätten, wenn sie davon reden können und davon reden. Das ist aber nicht, Sohn. Man hat darum die Sache nicht daß man davon reden kann und davon redet. Worte sind nur Worte, und wo sie gar24 so leicht und behende23 dahin fahren,26 da sei auf deiner Hut24, denn die Pferde, die den Wagen mit Gütern28 hinter sich haben, gehen langsameren Schrittes.20 1 hängen, npir.r£mi. — 2 vergänglich, neiiocTOjiH'i,. — 3 sich richten, jnpaB.-muajn, ce. — 4 brauchen, iinoTp'MijuaM-T,. — 6 einig, n-iniem,. — 6 scheuen, 6o» ce. — 1 Stimme, r.iaei,. — 3 es ist mir an etwas gelegen, likmo e nanaio aa Mene. — 9 Beifall, ofloopaminne. — 10 sich vornehmen, np'k;yiaxiBpTaa cn. — 11 sinnen, miic-hh. — 12 Vorhaben, iipkAupusMamr.. — 13 Stirne, •hvjio. — 14 leise, ruxo. — 15 stammeln, aaeKBaMi,. — 10 unschuldig, hcbhhho. — 11 Zunge, emiK'B. — 18 Vernehmlich, BpaayMHTo.ino. — 19 Freiheit, cBoßo^a. — 20 trauen, AOB-fcpHBaM-B. ■— 21 flugs, tob-b lac-B. — 22 allerdings, ne-np-liMenHo. — 23 Weise, naenire. — 34 gar, ctiicfoiB. — 25 behende, -10BK0. — 26 bohin fahren, tokä. — 27 jej aus der Hut, np-kflnaanail ce. — 28 Güter, Tonapn. — 29 langsamen Schrittes gehen, BBpiüi uo.iei.-a. Wenn dich jemand will Weisheit lehren, so sieh in sein Angesicht.4 Dünkel2 er sich noch, und sei er noch so gelehrt3 und so berühmt,4 laß ihn und geh weg? Was einer nicht hat, das kann er auch nicht geben. Und der ist nicht frei, der da will thun können, was er will, sondern der 2* ist frei, der da wollen kann, was er thun füll. Und der ist nicht weise, der sich dünket, daß er wisse; sondern der ist weise, der seiner Unwissenheit9 intte7 geworden und durch die Sache des Dünkels genesen« ist. Wenn es dir um Weisheit zu thun9 ist, so suche sie, und nicht das Deine, und brich deinen Willen und erwarte geduldig" die Folgen." Denke oft an heilige Dinge und sei gewiß,13 daß es nicht ohne Vorteil für dich abgehe." Verachte keine Religion, denn sie ist dem Geist gemeint" und du weißt nicht, was unter unansehnlichen" Bildern verborgen sein könne. Es ist leicht zu verachten," Sohn; und verstehen" ist viel besser. Lehre nicht andere, bis du selbst gelehrt bist. Nimm dich der Wahrheit18 an,19 wenn du kannst, und laß dich gerne ihretwegen hassen;39 doch wisse, daß deine Sache31 nicht die Sache der Wahrheit ist, und hüte,33 daß sie nicht in einander fließen,39 sonst hast du deinen Lohn31 dahin.36 Thne das Gute vor dich hin und bekümmere39 dich nicht, was daraus werden wird. Wolle nur einerlei und das wolle von Herzen. 1 Angesicht, oöpaa-i,. — 2 sich dünken, B'i.oopa'acaiiaM'i. ch (imoro). — 3 gelehrt, yien-i,. — 4 berühmt, npo-iy-ri,. — 5 Weggehen, oth-isaurt ch. — 6 Unwissenheit, HestacecTBo. — ’ inne werden, jimamin-j,. — 8 genesen, vsppaaa»-!.. — 9 c8 ist mir um etwas zu thun, rpimca Me e sa nkln». — 10 geduldig, Ttpuejnmo. — 11 Folge, cjrfe/c-cTBHe. — 12 sei gewiß, ÜL.rii yBbpein,. — 13 nicht ohne Vorteil abgehen, ne Ige aa e öecnojieBHo. — 14 sie ist dem Geist gemeint — sie ist eine Sache des Geistes, tu ce Kacae n<> ayxa. — 16 unansehnlich, HeaHa'iHTevieH-B. — 16 verachten, npfesHpaM'i,. — 17 verstehen, paBÖHpairi,. — 18 Wahrheit, ncrinia. — 19 sich annehmen, rpnaui ce. — 20 hassen, Mpaaa. — 21 Sache, pafiora. — 22 hüten, nasn. — 28 sie fließen in einander, c;rk>rri, ce, catieBa-n, ce. — 24 Lohn, aanaa-ra. — 23 dahin haben (fein), hctc3b?im-b. — 20 sich bekümmern, c-rapaa ce. Sorge für deinen Leib, doch nicht so, als wenn er deine Seele wäre. Gehorche^ der Obrigkeitst und laß die ändern über sie streiten? Sei rechtschaffen ^ gegen jedermann, doch vertraue dich0 schwerlich? Mische dielst nicht in fremde Dinge, aber die deinigen thue mit Fleiß. Schmeichle« niemand und laß dir nicht schmeicheln. Ehre einen jeden nach seinem Standest und laß ihn sich schämen, wenn er's nicht verdient." Werde niemand nichts schuldig;" doch sei zuvorkommend,^ als ob sie alle deine Gläubiger" wären. Wolle nicht immer großmütig seht, aber gerecht sei immer. Mache niemand graue Haare," doch wenn du recht thust, hast du um die Haare nicht zu svrgeit. Hilf mit) gib gerne, wenn du hast, und dünke dich darum nicht mehr; und wenn du nicht hast, so habe den Trunk" falten Wassers zur Hand, und dünke dich darum nicht weniger. Thue keinem Mädchen Leides und denke, daß deine Mutter auch ein Mädchen gewesen ist. 1 Gehorchen, c^ymann,. — 2 Obrigkeit, naaa.-icTBo. — 3 streiten, KapaMT. oe. — 4 rechtschaffen, enpaiavmain,. — 5 sich vertrauen, no-j:Iip;jBaM'F, ce. — 8 schwerlich, — 7 sich mischen in etwas, vr.pKaM'f. ce bt, rrhino. — 8 schmeicheln, Jiacicaa. — 9 Stand, c-BC-ioBiie. — 10 Verdienen, aacayHCBa.M-L. — 11 schuldig, fl.n'LHceiri,. — 12 zuvorkommend, ycjiyac.iinirB. — 13 Gläubiger, aaimoflaneiyB. — 14 graue Haare, c-lyn kocmh. t— 15 Trunk, r.n.TRa. Sage nicht alles, was du weißt, aber Wiste immer, was du sagst. Hänge dich an keinen Großen. Sitze nicht, mu die Spötter* sitzen, denn sie sind die elendsten3 unter allen Kreaturen? Nicht die frömmelten,4 aber die frommen Menschen achte6 und geh ihnen nach? (šiit Mensch, der wahre Gottes-furcht7 im Herzen hat, ist wie die Sonne, die da scheint und wärmt, wenn sie auch nicht redet. Thue, was des Lohnes wert ist, und begehre8 keinen. Habe immer etwas Gutes im Sinn.6 Wenn ich gestorben bin, so drücke mir die Augen zu46 und Beweine11 mich nicht. Stehe deiner Mutter Bei13 und ehre sie, so lange sie lebt, und Begrabe13 sie neben mir. Und sinne täglich nach14 über Tod mit Leben, ob du es finden möchtest, und habe einen freudigen Mut;15 und geh nicht ans der Welt, ohne deine Liebe und (Shr* furcht16 für den Stifter17 des Christentums durch irgend etwas öffentlich bezeugt18 zu haben. Dein treuer Vater Claudius. 1 Spötter, pyraTc.n,. — 2 elend, k.tctiih. — 3 Kreatur, c'ltbo-peime. — 4 frömmelnd, jit.ik.iiiibo nadurnem,, — 5 achten, no'urraM'i,. - - 6 nachgehen, iiocjrk/manri,. — ’ Gottesfurcht, CTpax-r, öovicnii. — 8 begehren, iiOHceaaa. — 9 im Sinn(e) haben, iMa» na yua. — 49 zudrücken, saTBapaiiT,. —11 beweinen, onaannaii-a. —12 beistehen, 110,1,-lio.MiiraM'B. —13 begraben, sanonana-i-i,. — 14nachsinnen, paaMMiMiiimi'i,. 16 Mut, paciioaoaceinie na flyxa. — 18 Ehrfurcht, no'rremie. -17 Stifter, oeum-arean. — 18 Öffentlich bezeugen, aacnii,yf;TeacTBy-BaMi asno. Des Königs Grab. (TpoirjvrL h;i Kpajia.) Die Westgoten1 wollten durch Italien nach Afrika wandern;3 unterwegs3 starb plötzlich Alarich, ihr König, den sie über die Maße4 liebten. Da Huben6 sie an und leiteten6 den Fluß Barent, der neben der Stadt Consentia vom Fuße7 des Berges fließt, aus seinem Bette8 ab. Mitten in dem Bett ließen sie nun durch einen Haufen6 Gefangener" ein Grab graben, und in die Grube bestatteten" fic, nebst vielen Kostbarkeiten", ihren König Alarich. Wie das geschehen lvar, leiteten13 sie das Wasser wieder ins alte Bette zurück und töteten, damit die Stätte" von niemand verraten" würde, alle die, welche das Grab gegraben hatten. Brüder Grimm. 1 Westgoten, saiia/pm Toth. — 2 wandern, n-tvryBaarL. — 3 unter luegž, na nAvrji. — 4 über die Maste, 'ipkaMipno. — 6 anheben, iioflKaHBaM-L. — 6 ableiten, otk-iohh. — 7 Fuß des Berges, IIVA-HOHCHe na ropara. — 6 Bett(e), Marna. — 6 Haufen, T't.nna. — 10 @e fangener, aapoöem.. — 11 bestatten, Hoi'pjiäauaMi,. — 12 Kostbarkeit, CKAnon-bnocTB. — 13 zurückleiten, nasada,. — 14 Stätte, m*ct- nocTt. — >6 verraten, naflanaMB. 19. Das Grab im Busento. (Fpod'BT'B BrL ByseHTO.) Ikächtlich 1 am Busento lispeln2, bei Cvsenza, dumpfe3 Lieder; aus den Wassern schallt4 es Antwort, und in Wirbeln6 klingt es wieder3. Und den Fluß hinauf, hinunter ziehn die Schotten 7 tapfrer Goten, die den Alarich beweinen, ihres Volkes besten Toten. Allzufrüh8 und fern der Heimat9 mußten hier sie ihn begraben, während noch die Jugendlocken10 seine Schulter blond umgaben. ttnd am Ufer11 des Busento rechten12 sie sich um die Wette, um die Strömung13 abzuleiten gruben sie ein frisches Bette. In der wogenleeren" Höhlung wühlten sie empor" die Erde, senkten tief hinein16 den Leichnam,47 mit der Rüstung48 auf dem Pferde. Deckten49 dann mit Erde wieder ihn und seine stolze Habe,29 daß die hohen Stromgewächse24 wüchsen aus dem Heldengrabe.22 Abgelenkt 23 zum zweiten Male, ward der Fluß herbeigezogen; " mächtig in ihr altes Bette schäumten die Busentowogen Und es sang ein Chor von Männern: Schlaf in deinen Heldenehren! Keines Römers schnöde27 Habsucht28 soll dir je dein Grab versehren!29 Sangens, und die Lobgesänge29 tönten fort31 im Gotenheere;22 wälze23 sic, Busentvwelle, wälze sie von Meer zu Meere! Platen. 1 nächtlich, noiizHo. — 2 es lispelt, niyim. — 3 dumpf, aaM'L.'iK.io. 1 es schallt, .-iuyiii, — 6 Wirbel, BosoBipTeacB. — 6 es klingt wieder, paaflasa ce. — 7 Schatten, cfeHica. — 8 allzufrüh, »inoi'O npiipaHo. — 9 Heimat, oTciee/rno. — 10 die blonden Jugendlocken umgaben seine Schulter, pycn icocn Ha mjiafleata dkxa pacnpocTpaHemi no pa-MeiiaTa iiy. — 11 Ufer, dpbr-r,. — 12 sich um die Wette reihen, mu-iipliBapBaM'i. ce. — 13 Strömung, Tcicmie. — 14 wogeulcere Höhlung, poB'i. ßes't. Brkinu. — 16 emporwühlen, HBpaBHui.. — 16 hinein, senken, cnycK-aMT, Ha navrpb. — 17 Leichnam, Tpynt. — 18 Rüstrmg oj>Ai3Kiie. — 19 decken, noKpmi. — 20 die Habe, miyucecTBOTo. — 21 Strvm-gewächs, BO.-zHo pacTeHiie. — 22 Heldengrab, rp<)ür> na ierT,Ha’zKL e HiiKoraiKb.) „Einmal ist keinmal." Dies ist das erlogenste1 und schlimmste3 unter allen Sprichwörtern, und io er es gemacht hat, der war ein schlechter Rechnungsmeister8 oder ein boshafter.^ Einmal ist wenigstens einmal, und davon läßt sich nichts abhandeln? Wer einmal gestohlen hat, der kann sein lebenlang8 nimmer7 mit Wahrheit und mit frohem Herzen sagen: Gottlob!« ich habe mich nie an fremdem Gute vergriffen9; und wenn der Dieb erhascht10 und gehenkt 11 wird, alsdann73 ist einmal nicht keinmal. Aber das ist noch nicht alles, sondern man kann meistens mit Wahrheit sagen: Einmal ist zehnmal und hundert” nnd tausendmal. Denn iver das Böse einmal angefangen hat, der setzt es gemeiniglich mich fort.13 Wer A gesagt hat, der sagt auch gerne B, nnd alsdann tritt ein anderes Sprichwort ein:14 das; der Krug 13 so lange zum Brunnen" gehe, bis er bricht. Hebel. 1 erlogen, .-i-mimijh-t,. — 8 schlimm, -rom-r,. — 3 Rechnungsmeister, MaficTop'b ho cM-kraime. — 4 boshaft, ajioßeHi,. — 5 abhandeln, naaapyBaM'B ce. ■— 6 sein lebenlang, np-bsT, bciihkhm en >KiiBO-rr>. 7 nimmer, miKoraaci,. — 8 Gottlob, c-iana Bory. — 9 sich vergreifen, nocbrasii,. — 10 erhaschen, ximhiav. — 11 henken, oöbca. — 18 alsdann, Torasa. — 13 fortsehen, ii|>o,rr..!vicanaMi.. — 14 cintreten, Bc-Muisain,, flBHBain. ce. — 49 Krug, cToima. — 16 Brunnen, K^taXeneni». 21. Wo nichts ist, kommt nichts bin. HXis nicht ist, das kann werden. (IVv^to H'bMa umno, TiiM'b He^oxoae^a — KaicBoro nbMa, to MOHce Graue.) Von zwei unbemittelten1 Brüdern hatte der eine keine Lust und keinen Mut, etwas zu erwerben,2 weil ihm das Geld nicht zu den Fenstern hineinreguete.3 Er sagte immer: „Wo nichts ist, kommt nichts hin." Und so war es auch. Er blieb sein lebenlang der arme Bruder „Wo-nichtsistV weil es ihm nie der Mühe wert3 war, mit einem kleinen Ersparnis6 den Anfang zu machen, um nach und nach7 zu einem größeren Vermögen8 zu kommen. So dachte der jüngere Bruder nicht. Der Pflegte9 zu sagen: „Was nicht ist, das kann werden." Er hielt daS Wenige, was ihm von der Verlassenschaft19 der Eltern zu teil11 geworden war, zu Rat12 und vermehrte13 es nach und nach durch eigenes Ersparnis, indem er fleißig arbeitete und eingezogen14 lebte. Anfänglich ging es hart und langsam. Aber sein Sprichwort: „Was nicht ist, kann werden," gab ihm immer Mut und Hoffnung. Mit der Zeit ging es besser. Er wurde durch unverdrossenen15 Fleiß und Gottes Segen noch ein reicher Mann und ernährt16 jetzt die Kinder des armen Bruders Wonichtsist, der selber nichts zu Bechen17 und zu nagen18 hat. Hebel 1 unbemittelt, ü-bpsu-i,. — 2 erwerben, cnene-ns. — 8 es regnet hinein, na.ni na BMjrt. — 4 wo nichts ist. — 5 es ist der Mühe wert, CTpyaa eil Tpy^a. — 6 Ersparnis, Oieereno Hinzo — 7 nach und nach, nocTeiiemio. — 8 Vermögen, miymecTBo. —9 ich pflege zu sagen, oöiiHa»ri> /ul klimmum-i.. —10 Verlassenschaft, uac.a-bpoiiai. — 11 ihm wird zu teil, na/i,a iiy ce. — 12 zu Rat halten, cnaaBain,. — 13 vermehren, yMHOHtanaMT,. — 14 eingezogen leben, ikhb-Iui ckpomho. 16 unverdrossen, iieyMopiinto. —16 ernähren, np-bniiTaBasnb. — 17 beißen, rpnaa. — 18 nagen, ivio/k/ulmu,, 22. Der treue Unterthan. (B'fepHH M 110 /T, AailHII KT>.) Als die Franzosen im Jahr 1809 gegen Wien vordrangen,1 sollte ein Bauer der Führer2 einer Truppenabteilung 3 werden. Mit ihr gedachte4 der Feind durch einen Nachtmarsch5 einen wichtigen Plan auszuführen.6 „Gott bewahre mich",7 sagte der Bauer, „das thue ich nimmermehr"? Heftig drang9 der französische Offizier, der den Vortrab Befehligte,10 in ihn; aber der Bauer blieb bei seiner Weigerung.11 Der Offizier bestürmte12 ihn mit Versprechungen, er bot ihm einen vollen Beutel13 mit Gold au; Alles vergebens.14 Inzwischen16 langte der Hauptzug der Feinde16 an,17 und ihr General war sehr erzürnt,16 den Vortrab noch hier anzutreffen. Als er erfuhr," daß der einzige des Weges kundige Mann20 sich durchaus nicht bewegen lasse,21 ihr Wegweiser22 zu sein, ließ er den Bauer vorführen.23 „Entweder", rief er ihm zu, „du zeigst uns den rechten Weg oder ich lasse dich er» schießen!"2»— „Ganz gut!"26 erwiderte der Bauer, „so 36 sterbe ich als rechtschaffener27 Unterthan und brauche28 nicht Landesverräter 28 zu werben." Da bot ihm der erstaunte General die lpmtb30 und sprach: „Geh' heim,31 wackerer 82 Mann, wir wollen uns oljue Führer Behelfen.38 P etiscus. 1 Vordringen, HaupiflBaMt. — 2 Führer, bojka'b. -— 3 Trnppen-abteilung, oTA'l'..’iemie h;i BoiicKUTa. — 4 gedenken, CMiraMt. — 6 Nachtmarsch, Hom«a MapumpOBKa. — 6 ausführen, upimeAX. bt> fl’üß-cTBiie. — 7 Gott bewahre mich, naan Bon>e. — 8 nimmermehr, HHKOra. — 9 heftig in Jemand dringen, iia.TkrBairr, cir.rao na H'feKoro. — 10 den Vortrab befehligen, KOMaHAysaM'B aiiaHTraapAaTa. — 11 bei seiner Weigerung bleiben, noCTOiiHCTayBaM-B na cbocto OTKaBBamie. — 12 bestürmen, fieciioKosBasn.. — 13 Beutel, icociiri. —. 14 vergebens, ßaflasa. — 16 inzwischen, »ieac^y — 16 der Hauptzug der Feinde, iviaimiiii oTpaA'B »a Henpnarejifit*. — 17 anlangen, iipiicnirux. -— 18 erzürnt, paaaioTein.. — 19 erfahren, yaHaBaMt. — 20 der einzige des Weges kundige Mann, efliiHCTBeHnn hobIskt., KoiiTO noanaBame, u&T'BT'i,. — 21 sieh durchaus nicht bewegen lassen, »e Iiena I,iii ck.iohh. — " Wegweiser, irx.TeBOAHTe.iiB. — 23 vorführen lassen, sanoB*-Aam, Aa aobcaxt-b. — 24 erschießen, aacrpejiH. — 26 ganz gut, TBi,pA* Aoßp'fe. — 26 so, to. —•27 rechtschaffen, leeTeaT.. — 28 ich brauche nicht. He Tp-IsoBain., iitMain, nyacAa. — 29 Landesverräter, BpbABTe^iB na oreaecTBOTo. — 30 die Hand bieten, noAaBain, pxicaTa. — 31 Geh7 heim, oTiiBaü y Aona ch. — 32 wacker, AoöpT*, — 33 sich behelfen, 11 OMOrHX ch. 23. Der betrogene Teufel. (Ha.TT,raHiifi lipnvr,.) Die Araber hatten ihr Feld bestellt,' da kam der Teufel herbei in Eil;2 Er sprach: Mir gehört die halbe Welt, ich will auch von eurer Ernte3 mein Theil. Die Araber aber sind Füchse von Haus;4 sie sprachen: Die untere Hälfte sei dein. Der Teufel will allezeit3 oben hinaus:3 Nein, sprach er, es soll die obere sein! Da bauten1 sie Rüben6 in einein Strich; 9 und als es nun an die Teilung ging,10 Die Araber nahmen die Wurzeln11 für sich, der Teufel die gelben Blatter empfing. Und als es wiederum19 ging ins Jahr, da sprach der Teufel im Hellen10 Zorn: Run will ich die untere Hälfte fürwahr!" da bauten die Araber Weiz und Korn. Und als es wieder zur Teilung kam, die Araber nahmen den Ährenschnitt,10 Der Teufel die leeren Stoppeln 16 nahm, und heizte11 der Holle18 Ofen damit. R ü ck e r t. 1 das Jeld bestellen, oöpaöoTisaMT» nojiero. — 2 in Eile, na-
  • pao. — 3 Ernte, iKL-rna. — 4 von Haus, (oti, ,i0Ma), po^eivi,. — 5 allezeit, BciKoraaci». — 6 will oben hinaus, ncica na rop* 3a ns--1*86. — ’ bauen, 1100*8. — 8 Rübe, p*na. — 9 in einem Strich, naspean., — 10 als es an die Teilung ging, itora-ro aoime ;ia ce ^•bjiiiT'i.. — 11 Wurzel, Kop*m>. — 12 wiederum ging es ins Jahr, iiaici, i\011/1,6 j[*toto, — 18 heller Zorn, OII.'IVIII. 1-11*8'!,. — 14 fürwahr, liaiiCTima. — 15 Ährenschnitt nehmen, ovuMiynasri, KViaco Be. — 11 die Stoppel, cTp-LHLTa. — 18 heizen, toitjih. — 19 Holle, ntKe-it. 24. Das Meer. (MopUTO.) Ich reifte einige hundert Stunden weit1 in ein fremdes3 Irland und eine ferne3 Stadt. Mitten durch die Stadt geht eine lange Straße mit hohen Häusern, und es sieht alles alt und ernsthaft1 aus. Am Ende° der Stadt ist ein Thor und hinter dem Thor ein hoher Steindamm.» Nun hatte ich im Daraus7 gehört, daß auf der ändern Seite gerade vor und unter dem Steindamm das Meer liege. Ich hatte aber meiner Lebtage« noch niemals das Meer gesehen und dveh schon so vieles und großes davon gelesen und gehört und geträumt,» von dein uralten," mächtigen Weltmeer." Darum blieb ich noch ein Paar Minuten stehen,^ bevor ich die letzten Schritte that18 bis zum Schauen. Und es kam mich jetzt schon an," tuie ein Gären16 und wundersames16 Bewegen in dem Abgrund 17 der Seele, und ich wäre gern,18 wenn niemand um mich gewesen wäre, recht lang da vorläufig19 stehen geblieben und recht lang inne20 geworden, wie es ist, wenn man ganz nahe am Meer ist, und es noch nicht sieht. Ich ging nun vollends21 die paar letzten Schritte und stand oben; — und auf einmal liegt es vor mir und unter mir — das Meer! 1 weit, fla.ie'ii>. — 2 fremd, Hpiyi.. -— 3 ferne, OT^a-aeneHt. — 4 ernsthaft, cepHosao. — 6 am Ende, ira K-pan. — 6 Steindamm, »a-cmn, oTa, Kanemie. — 7 im voraus, njrfe.’piajiHTejiHo. — 8 meiner Lebtage, np-iisa. bchmkiih ch >kubotti. — 9 träumen, ca.Hvea— 10 uralt, rpac-iapa., — 11 Weltmeer, oKeaira. — 12 stehen bleiben, cimpaM'i, ce. — 13 die letzten Schritte thlin, iipauii ijoc-i-h/piH icpauKii. 14 es kommt mich an, crasa mh. — 16 Gären, spenne. — 16 wundersam, nyAecHo. — 17 Abgrund, 6e8,t,ho. -— 18 ich wäre gern stehen geblieben, ncrcaine MH ce na iioctoh. — 19 vorläufig, iiplvT.BapnTe.iHo. -— 20 inue werden, >>y>!CTi!v„aMT.. — 21 vollends, naiia,viHO. Wie liegt es da so groß lind majestätisch, daß man niederfallen mochte und es anbeten,1 wenn man nicht wüßte, daß ein Größerer ist, der es erschaffen2 und aus-gegossen3 hat. Man meint, es sei lebendig, das aufgedeckte4 Gehirn5 der Erde oder die Erdseele. Wie wallen3 da die hohen Wellen, die weißen Wasserfurchen2 in großer Herrlichkeit ohne Ruhe fort und fort an das Ufer heran, als wollten sie es stürmen," und stürzen wieder zurück" in den unermeßlichen11 Schoß des dunklen Meeres! — Wie kocht12 und tost und donnert das Gewässer, wenn die Flut13 alle sechs Stunden hereinbricht,14 und die See" in die Höhe sich bäumt und schäumt!" — Wie spielt es mit den großen Meeresschiffen11 und wiegt" sie auf und ab ans seinem Schoß, als wären sie Strohhälmchen12 und zerbrochenes Schwefelholz!20 — Und wenn nun das Auge hinausschaut, wo ist das Ende? Nirgends sieht man ein Ende; wie die Ewigkeit dehnt es sich unendlich21 hinaus,22 und zuletzt 23 biegen sich Himmel und Meer zusammen,24 und das Auge erkennt nicht mehr, ist es Wasser oder ist es Himmel! 1 anbeten etwas, mojih ce hIskomj. — 2 erschaffen, c%Tnops 3 nusgicßeii, pasjikji. — 4 nufgedeckt, oTicpnra. — & Gehirn, mob-lk-i,. 6 heranwallen, iipiiKHiifiuam,. — 7 Wasserfurche, sojena opaa.ta. — 8 Herrlichkeit, iiejiiiKojitmie. — 8 stürmen, iip'IuiaeMaM'i, ea> iipiiCTÄiia,. 10 zurückstürzen, xbi.pjihm'i, ce naaa/1,1,. — 11 unermeßlich, neus-M-kpHMT,. — 12 es locht, tost nnd donnert, Kinin, iuyMii h ri.pMit, — 13 glitt, iipiuimri,. — 14 hereinbrechen, HacMwu. — 18 die See, >10- peTO. — 16 es bäumt nnd schäumt sich, ncnpaBu ce II Iibllii ce. — 17 Meeresschiff, MopcKH icopafii., — >8 auf und abiviegen, t-a-,Ba»Bi> na rop-b n ua rn,ojiy. — 19 Strohhalm, cjiaMKa. — 20 Schwefelholz, aanajiicn. — 21 unendlich, öecKpaÄHo. — 22 sich hinausdehnen, Iipa-cTnpaMi. ce na b-biit,. — 23 zuletzt, Hauetth-Ii. — 24 sich zusammen biegen, CLBOKyiijiMenmb ce. Wie ich nun so das Meer sah, da ergriff mich alsbald eine heftige Gemütsbewegung,4 wie wenn sein Fluten2 mit großer Gewalt bis in die Tiefe der Seele eingedrungeu 3 wäre. Und es hat in meiner Seele angefangen, wie zu kochen und zu tosen und zu donnern, als wäre sie selber ein aufgestürmtes4 Meer und hätte nicht Platz3 mehr und wollte mit ungeheurer" Macht, wie angezündet7 Pulver,8 die Brust9 zerreißen und fort und auseinander wollen10 ins Unendliche! — Und wie das Meer aus unermeßlicher, Tiefe" seine schneeweißen42 Schaumwellen43 gegen den Himmel spritzte,44 als43 wollte es dem Himmel anbetend tausend Arme46 entgegen breiten:47 so machte ihm meine S eele nach48 und fing an, aus tiefstem Grunde49 Gott der Himmel und Erde und das Meer erschaffen hat, hoch zu loben und zu preisen.2" Ja, du Meer bist zwar groß und hocherhaben24 und wunderbar, mtb deine Herrlichkeit und dein Brausen22 lobt Tag und Nacht den Schöpfer und seine Majestät, als wäre es eine große Harfe,23 eine von Gott erschaffene große Orgel24 für den hohen Tempel35 der Natur, — aber meine Seele ist noch größer und tiefer und wunderbarer als du; denn sie kennt den, der beide erschaffen hat, das Meer und die Seele; und sie, die Seele, währt26 ewiglich und immer, wie Gott selber. — Darum soll auch die Menschenseele eine Harfe sein und wie ein heiliges Orgelspiel27 Tag und Nacht Gott loben und ihn Preisen in Gedanken,3» Worten und Werken.29 A. Stolz. 1 heftige Gemütsbewegung, cii.iho ffyineBno ,-mnn-snue. — 3 das Fluten, B-Bjmemie. — 3 einblütigen, «muüuun,. - 4 nufgestürmt, paaßi.pKRH^. — 6 Platz, M-liCTo. — “ ungeheure Macht, np-Sorposma t'n.ia. — i anzünben, aanajui. — 8 Pulver, dapyiT>. — 9 bie Brust, ri.p;inT'li. — 10 wallen, khiih. — 11 Tiefe, Ai>.a6oa (ay.-uina.iiaia. imcTpyäieHTi. ei. Hmpn). — 24 Orgel, oprami (mvo. iiHCTp. erb CBiipKii). — 26 Tempel, xpaMi,. — 28 währen, Tpaa. — 27 Orgelspiel, m-pamie na oprann, — 28 Gebanke, —■ 29 Werk, ,yh.:io. 25. 21Tan muß mit den Wölfen heulen. (Tp'böa ,T,a Biieiujb C'l irbjmirrk.) „Man muß mit den Wölfen heulen." Das heißt:1 wenn man zu unvernünftigen2 Leuten kommt, muß mau auch unvernünftig thun, wie sie. Merke:9 Nein! Sondern erstlich,4 du sollst dich nicht unter die Wölfe mischen,9 sondern ihnen aus dem Wege gehen.9 Zweitens, wenn du ihnen nicht entweichen7 kannst, so sollst du sagen: Ich bin ein Mensch und kein Wolf; ich kann nicht so schön heulen, wie ihr. Drittens: Wenn dn meinst, cs sei nimmer anders von ihnen losznkommen,9 so soll dir erlaubt 9 fein, ein« oder zweimal mit zn bellen,10 aber du sollst nicht mit ihnen beißen und anderer Leute Schafe fressen. Sonst kommt zuletzt der Jäger,11 und du wirst mit ihnen geschossen. Hebe l. 1 das heißt, me peac. — 2 unvernünftig, Hepaaßpain.. — 3 merken, noMßa. — 4 erstlich = erstens. — 6 sich mischen, meca ce. 6 aus dem Wege gehen, oTfriirnaM-i,. — i entweichen, liao-hraHa.. — 8 loskommen, OTLpaaBaMi, ce. — 8 erlauben, iioaBeaBBama,. — 111 bellen, -aaa. — 11 Jäger, -noneu,-!,. 26. Die Sonne. (C.ThimCTO.) Der Fixstern,1 welcher unsere Erde erleuchtet2 und erwärmt,0 ist die Sonne. Sie ist beinahe1 Ichz Millionen mal größer als unsere Erde, erscheint uns aber so klein, iveil sie mehr als 20 Millionen Meilen von uns entfernt6 ist. Eine Kanonenkugel, welche in einem Pnlsschlage6 etwa 300 Schritt weit geht, würde mit einer immer gleichen Geschwindigkeit 25 Jahre brauchen,1 bis sie von der Erde zu der Sonne käme. Um unsere Erde bewegen sich zwölf Hauptplaneten,^ welche wir in der Ordnung auf zählen,9 in welcher sie von derselben entfernt sind. — Sie sind: 1) der Merkur, 2) Venus, 3) die Erde mit dem Monde, 4) der Mars, 5) die Vesta, 6) die Juno, 7) die Ceres, 8) die Pallas, 9) der Jupiter mit 4 Nebenplaueten,10 10) der Saturn mit 7 Nebenplaneten, 11) der Uranus mit 6 Monden, 12) Neptun. Die Sonne mit ihren Planeten und Nebenplaneten, nebst einer Anzahl Kometen nennen wir das Sonnensy ft ent. Der Merkur, als der nächste Planet an der Sonne, vollendet11 in 88 Tagen einmal seinen Sauf12 um dieselbe. Der Neptun, als der äußerste13 Planet unseres Sonnensystems, bedarf14 165 unserer Jahre zur Vollendung seiner Bahn. — Jupiter, Saturn und Uranus übertreffen15 unsere Erde bei weitem16 an Größe: die ändern Planeten, welche zu nnserm Sonnensystem gehören, sind kleiner; der kleinste ist die Vesta. E. Otto. 1 Fixstern, nocTomma snt8,yi. — 2 erleuchten, oCBtT.liHBaM'B. 3 erwärmen, orptiiaun,. — 4 beinahe, non™. — 6 entfernt, oT^a-iencm,. ti Pulsschlag, 6nenne na sKHjiiiTa. •— ’ brauchen, Ip'b6i-a«a>. — 8 Hauptplanet, r-iaisetn, u.-iancri,. — 9 anfzählen, HsßpoaBaM't. — 10 Neben-planet, nooonem, luianeTt. — 11 vollenden, Lin-pillaaiui,. — 13 Lauf, Tenenne, — 13 der äußerste, Iiannpannii. ■— 14 bedarf zur Vollendung seiner Bahn, Tphoim, no r^-feTo saßnKojin cboh n&ra. — 16 übertreffen iia.iBmiaM'L. — 16 bei weitem, flajieie, anainTe-ano. 27. Die Jahreszeiten. (ro^nuiHHTfe Bp-feMena.) Ich will euch sagen, warum es im Winter so kalt ist und im Sommer so warm. Das kommt zunächst1 daher/ daß die Sonne im Winter während des Tages nicht so lang am Himmel steht, wie im Sommer. Im Winter geht3 die Sonne erst spät ans und geht früh wieder unter;4 an vielen Tagen fängt sie erst um 8 Uhr morgens an zu scheinen, und abends um 4 Uhr geht sie schon wieder unter. — Da kann sie nur 8 Stunden lang die Erde wärmen, und dann kommt die lange Nacht von 16 Stunden; da verliert sich die geringe6 Wärme wieder. Im Sommer aber macht sich die Sonne früh au die Arbeit/ und geht erst spät wieder weg 7 Da muß die Erde freilich warm8 werden. Dazu kommt, daß die Sonne im Winter nicht so hoch am Himmel herauf kommt, als im Sommer. Sieht sie doch im Sommer frei in mein Fenster hinein; aber im Winter kann sie nicht über des Nachbars Dach herüber sehen. Je9 höher aber die Sonne am Himmel steht, desto stärker erwärmt sie die Erde. - Znr Frühlings- und Herbstzeit ist der Tag ziemlich10 so lang als die Nacht, und die Sonne steht weiter11 so niedrig am Himmel wie im Winter, noch auch so hoch wie im Sommer. Deswegen ist es weder so warm als im Sommer, noch auch so kalt als im Winter. Man hat auch nach dem Lauf der Sonne genau berechnetst9 wann jede Jahreszeit ihren Anfang und ihr Ende hat. Der Frühling fängt am 21. März an, der Sommer am 21. Juni, der Herbst am 21. September, der Winter am 21. Dezember. Im Kalender kann man sehen, an welchem Tage und zu welcher Stunde jedesmal die Jahreszeit ihren Anfang hat. — Beim Frühlings-Anfang und Beim Herbstanfang ist der Tag gerade" so lang als die Nacht; beim Sommer-Anfang ist der längste Tag; beim Winter-Anfang ist der kürzeste Tag. E. Otto. 1 zunächst, nptflii liCHHKo. — 3 das kommt daher, npoiigjmaa on. Tora. — 3 die Sonne geht ans, (vi'i.hhoto iiarpliHa. — •* geht unter, aaxoaefta. — 6 gering, ireaiia-inTeJicH-i,. — 6 sich an die Arbeit machen, npncTAnsaMt itom'b pado-raxa, Bjniaaisn, bx, fl'dtieTBne. — ’ Weggehen, oTHBaMt ch. — 8 freilich, na B'bpuo. — 9 je — desto, koji-koto — tojikoc'b. -— 39 ziemlich, hoxth. — 11 weder — noch auch, hiito — hiito. — 13 berechnen, iip'bci>i-bxBa»ix-. — 13 gerade, xx>kmo. 28. Die Tageszeiten. (^HemiHT'ii Bp'feMena.) Dn siehst die Sonne aufgehen oder erscheinen,1 untergehen oder verschwinden; dn siehst sie sich am Himmel bewegen. Langsam2 steigt sie von ihrem Aufgange3 au in einem Bogen in die Höhe4 und dann wieder nach der ändern Seite hinunter? Hier verschwindet sie und bleibt unsichtbar/ bis sie von neuem wieder an ihrem Aufgange emporsteigt? —- Die Zeit um8 ihren Aufgang nennt man den Morgen, die Zeit um ihren höchsten Stand9 den Mittag, die Zeit um ihren Untergang den Abend, die Zeit, iu welcher sich die Sonne unfern Blicken10 gar nicht zeigt, heißt die Nacht; die Mitte11 derselben zwischen Unter- und Aufgang der Sonne die Mitternacht. Morgen, Mittag, Abend und Nacht sind die Haupt-Tageszeiten. Dem Sonnenaufgänge geht12 die Morgendämmerung" und die Morgenröte14 voran; dem Untergange folgt die Abenddämmerung," mit der Abendröte." Die Zeit vordem Mittage heißt der Vormittag, die nach demselben der Nachmittag. Der Zeitraum" zwischen Aufgang und Untergang heißt ein Tag. Der Kalender nennt aber nur die Zeit zwischen einer Mitternacht und der folgenden" einen Tag. Der vierundzwanzigste Teil eines Tages heißt eine Stunde, bereu zwölf von der Mitternacht bis zum Mittage, zwölf vou diesem bis zu jener gezählt19 werden. Der sechzigste Teil einer Stunde ist eine Minute, der sechzigste Teil einer Minute eine Sekunde. Sieben Tage machen eine Woche, dreißig einen Monat. Einige Monate haben jedoch einnnddreißig Tage und einer nur achtnndzwanzig. Zwölf Monate machen ein Jahr. g £tto. 1 erscheinen, «BiicaM-i, ce. — 2 langsam, no-neica. — 3 Aufgang, narpteaHHe. — 4 in die Höhe steigen, Ba.CK.a-maM-i, ce 11a rop'ls. -6 hinunter, «a ßo-rfs. — 6 unsichtbar, «eniißHMo. — 7 einporsteigen, n-LCKa-maM-b ce. — 8 um, npu. — 9 der höchste Stand, hambiicokoto c-roiiHiie. — 10 Blick, norjießT,. — 11 Mitte, episßara. — 13 voran gehen, np*ßiiiecTBVBaM'L. — 13 Morgendämmerung, yrpenna ßpba vaBima. — 14 Morgenröte, (yrpenna) sc pa. — 16 Abenddämmerung, Benepiia ßpisramiHa. — 18 Abendröte, nenepna nipneinma. — 17 Zeitraum, nepiioßT,. — 18 folgend, ddßyioigi-. — 19 zählen, 6poa. 29. Sprichwörter. (ÜOCJlOBIIim.) Guter Rat1 Faule Mädchen, kommt nie zu spat.3 lange Fädchen? Heute rot Trink und iß, morgen tot.3 des Armen nicht vergiß Geld Morgenstunde9 regiert die Welt. hat Gold im Munde?9 Besser allein, Aufgeschoben11 als in böser Gemein.4 ist nicht aufgehoben?3 Muß Fröhlich in Ehren ist eine harte Nuß. soll niemand wehren?3 Narren6 und Affen6 Glück und Glas, alles begaffen.7 wie leicht bricht das. Der Hausfrau14 Augeu kochen16 wohl. Das Beßre ist ein Feind des Guten. Reinlichkeit48 ist keine Hoffart." Wer sich in Gefahr bcgiebt,18 kommt drin mit.19 Der Fleißige thut sich nimmer genug. Wer nichts hat, kann nichts verlieren. Besser kleinen Zorn, beim20 großen Schaden. Wer zuletzt lacht/" lacht am besten. Armut lehrt geigen.32 Besser heimliche32 Scham,34 denn offne Schande." 1 Rat, CliB-bT'!.. --- 3 spat — spät, KICHO. — 3 tot, MtpTBO. 4 Gemeinschaft, CBApyacecTBo. — 6 Narr, r.nynen'i,. — 6 Affe, Maii-MVHii. — 7 begaffen, jimiain.. — 8 Faden, Kcmeiyi,. — 9 Morgenstunde, pano Bp-baie. — 10 Mund, yera. — 11 aufschieben, OT-iaraMT,. — 13 wehren, sa6pan»Ba»i,. — 14 Hausfrau, AOMaKHBKa. — 15 kochen, roTBa. — 16 Reinlichkeit, bhctotr. — 17 Hoffart, ropflocTL. — 18 sich in Gefahr begeben, ns-iaran-i, ce in, ouacnocTi.. — 19 umkommen, nponaAaM'B. — 20 denn, otko.hkoto. — 31 lachen, cidäa ce. — 23 geigen, cBiipn. — 23 heimlich, TaeH'B. — 24 Scham, ctha'b, — 25 Schande, cpaMOTa. 30. Lude gut, alles gut. (^oöpt Kpaft, BCHHKO floöpt.) „Ende gut, alles gut." Ist nicht so zu verstehen: Wenn du ein Jahr lang in einem Hanse zu bleiben hast, so führe1 dich drei hundert vier und sechzig Tage lang Bettgelhast2 auf und am 31. Dezember werde manierlich? Sondern es giebt Leute, die manierlich sein können bis ans Ende, und wenn's nimmer lang währt,4 so werden sie ungezogen,6 trotzig,6 sagen: Ich bin froh, daß es nimmer lang tu ährt, und die ändern denkett's auch. Für diese ist das Sprichwort. Es giebt Dinge, ob sie gut oder bös sind, kann erst das Ende lehren. Zum Beispiel, du bist krank, möchtest gern essen, was dir der Arzt verbietet,7 gern8 auf die Gasse gießen, was du trinken mußt, aber du wirst gesund; -oder du bist in der Lehre6 und meinst manchmal, der Lehr» Herr10 sei wunderlich,11 aber du wirst durch seine Wunderlichkeit ein geschickter13 Weißgerber16 oder Orgelmacher;14 oder du bist im Zuchthaus,16 der Zuchtmeister16 könnte dir wohl die Suppe fetter17 machen, aber du wirft durch Wasser und Brot nicht nur gesättigt,18 sondern auch gebessert:10 — dann lehrt das gute Ende, daß alles gut war. Hebel. 1 sich aufführen, nocT^nBain,. — 2 bengelhaft, rpyöo. — 2 manierlich, BfcK.iHBi,. — 4 es währt, Tpae. — 5 ungezogen, HeB'knuniBT,, — 6 trotzig, ynopnTT,. — 7 verbieten, BanpinzaBaiat. — 8 gern, na Aparo cnpAne. — 9 ich bin in der Lehre, yna ce. — 10 Lehrherr. ywre.'t, MaftcTop'B. — 11 wunderlich, CTpaHHem, nyAe«i>. — 12 geschickt, cirocodeHT,. — 18 Weißgerber, a-adai«,. — 14 Orgelmacher, cha-opiiKaHT-t Ha opraHH. — 16 Zuchthaus, paoomn aomx (aaTBopt). — 16 Zuchtmeister, CMo-rpiiTejit na aaTBopa. —- 17 fett, t.tbctt,. — 18 sättigen, iiacmnaMH., — 19 bessern, nofloopiiBain,. 31. Die Aleidung. (Oojickjioto). Die Kleider dienen zur Bedeckung4 und Erwärmung des Körpers. Kleider können auch den Körper schmücken,2 daher sagt ein Sprichwort: Kleider machen ßeute3. Im Sommer kleidet4 man sich leicht. Man zieht3 Sommerkleider an. Im Winter kleidet man sich warm. Man zieht Winterkleider an. Vornehme3 Leute können ihre Kleider ost wechseln7. Sie kleiden sich nach der Mode. Arbeitsleutes wechseln ihre Kleider an Sonn- und Feiertagen3. Die Reinlichkeit43 in der Kleidung ist eine Eigenschaft,44 welche allen Leuten gut steht.42 Besonders43 müssen die Hemden immer rein sein und im Winter wenigstens einmal in der Woche, im Sommer öfter gewechselt werden. 1 zur Bedeckung bienen, cjiyaoi an noKpni!i;a. — 2 schmücken, yitpacHBaMi.. — 3 Kleiber machen Leute, flpckxn npaiuiT-n (upiiA-cTaniiBaT't) xopaTa. — 4 sich {leiben, oßjiiriaH'j. ee. — 6 anziehen, oojieKÄ. — 6 vornehm, ot-ihbch-i,. — 7 wechseln, iiporel-iiriBarii,. — 8 Arbeitslente, xopa paooTmuin. — » Sonn- uitb Feiertage, n npaaflHHHHii nun. .— 10 Reinlichkeit, BHCTOTa. — 11 Eigenschaft, KanecTBo. — 12 es steht gut, npiivm'ia (floÖpt). — 13 besonders, occ6emio. Die Kleider werden ans verschiedenen4 Stoffen verfertigt2. Die Hemden macht man aus Leinwand. Die Sommerkleider sind meistens ans Leinwand oder ans Baumwolle3 oder ans Seide4 gemacht. Die Winterkleider sind gewöhnlich von Tuch3 oder wollenen3 Zeugen. Schuhe und Stiefel sind von starkem Leder7. Die Strümpfe werden aus Garn3 oder Wolle gestrickt3. Die Hüte43 werden ans Stroh, Filz44 und anderen Stoffen bereitet42. Mützen43 oder Kappen werben ebenfalls44 aus verschiedenen Stoffen verfertigt. Die Winterkleider find manchmal mit Pelz43 besetzt43. Reiche Leute tragen auch seidene Kleider; aber die seidenen Kleider sind sehr kostbar47. E. Otto. 1 verschiedene Stoffe, paa.nriHii Ma-repinr. — 8. verfertigen, Kpofl. — 8 Bnnmwolle, naMyK-r,. — 4 Seide, KOiipima. — 6 Tuch, niaara. — 6 wollenes Zeug, BT,jHCHa Marepna. — 7 Leder, kojkü. — 8 Garn, npeac/ia. — 9 stricken, mie-r-Ai. — 10 Hut, Kane.na. — 11 Filz, nji'f.KHO. — 18 bereiten, npiiro-i-nnnaMi., chaüpliKyna »in,. — 13 Mütze, uianKa. — 14 ebenfalls, Tana CAUgo. — “ Pelz, KOjKyxt. — 18 besetzen, oßnina. — 17 kostbar, CKAyion'iiin,. 32. Nahrungsmittel. (X pauii). Wir essen und trinken, mit zu leben. Speise und Trank4 sind dein Menschen das Notwendigste zum Leben. Alle Tage will man essen. Man ißt morgens, mittags und abends-Ohne Speise und Trank könnten wir nicht leben. Wer nichts zu essen hätte, der müßte verhungernd DaS Brot ist unser gewöhnlichstes4 Nahrungsmittel. Wir beten4 zu Gott: „Gib uns heute unser tägliches9 Brot!" Die Menge6 und Mannigfaltigkeit7 der Speisen ist außerordentlich» groß. Man ißt Brot, Gemüse,9 Eierspeisen,49 Fleisch, Fische, Milch, Butter,44 Käse, Honig,44 Obst und andere Dinge.48 Manche Sachen werden roh,44 andere gekocht49 gegessen. Das Fleisch wird häufig46 eingesalzen47 und geräuchert.4» Das Obst wird gedörrt49 oder eingemacht?9 Die Erde bringt44 inehr hervor, als die Menschen und Tiere essen können. Getränke giebt es mancherlei. Man trinkt Wasser, Milch, Bier, Wein, Branntwein44, Kaffee, Thee n. s. w. Das gesündeste Getränk49 für Kinder ist frisches Onell-wasser?4 Wein und Kaffee ist den Kindern schädlich?9 Wer erhitzt49 ist, soll nicht trinken, bis er sich abgekühlt47 hat. Einige Getränke trinkt man kalt, andere lvarm. 1 Speise und Trank, neme n minie. — 2 verhungern, y>ra-pann, OT-L r.ia/pi,. — 8 gewöhnlich, ooiiKHonein,. — 4 beten, mojih ce. — 6 tägliches Brot, Hacymmin xji'iißi.. — 6 Menge, KojmnecTBo. — 7 Mannigfaltigkeit, paanoodpasne. — 8 außerordentlich, nam.Hjie.iHo. s Gemüse, aejteH^iyK-L. — 10 Eierspeis, hctiio ott, aiina. — 11 die Butter, Mae.no. — 12 Honig, mbat.. — 13 Dinge, nema. — 14 roh, cypöB-B. — 16 gekocht, Bapen'i.. — 16 häufig, necro. — 15 einsalzen, naco-Tin. — 18 räuchern, naKa^n. — 19 dorren, cynia. — 20 einmachen, napa m, nieKep-L (npaBH c-mako). — 21 Hervorbringen, lipoiroiiOÄAaMT,. — 22 Branntwein, pan-na. — 23 Getränk, mr», — 24 frisches Quell Wasser, npisena BOAa OTT. usnopa. — 26 schädlich, Rp-hRUTe-icm,. — 26 erhitzt, iieriOTeirn. — 27 sich abkühlen, pacx-naA« ee. 33. Die Haustiere. (^OManiHHT'fe schbothh). Es giebt Tiere, die von den Menschen im Hanse gefüttert^ und aufgezogen9 werden. Man nennt diese Tiere Haustiere. Am häufigsten trifft3 man Katzen und Hunde in den Wohnhäusern1 an. Der treue Hund Bewacht5 das Haus; er bellt,9 wenn ein Unbekannter? in den Hof kommt. Die Katze fängt die Mäuse? Andere Haustiere, als Pferde, Kühe, Ochsen, Schafe, Ziegen,9 Schweine10 u. s. w. werden meistens nur von Landleuten11 gehalten. Die Haustiere haben ihren Aufenthalt19 im Stalle.13 Landleute, welche viel Vieh" besitzeil, haben die Stallungen meistens in Nebengebäuden." Bei armen Leuten ist der Viehstall nicht selten ein Teil des Wohnhauses; denn viele Leute haben nur ein Paar Kühe oder ein Pferd oder gar10 nur einige Ziegen. Die Kuh giebt uns Milch und Butter, das Huhu legt1? Eier. Wir essen das Fleisch der meisten Haustiere. 1 füttern, xpana. — 2 aufziehen, on-BABAnaM-k. — 3 antreffen, iiaMiipaM-B. — 4 Wohnhaus, aom-l. — 6 bewachen, naaa. — 6 bellt, jiae. — 7 Unbekannter, Henosnara. — 6 Maus, MHiiiKa. — 9 Ziege, KOsa. — 10 Schwein, CBHHH. — 11 Landmann, ce-iaimBt. — 12 Aus enthalt, HCMHme. — 13 Stall, ax-i-pa.. — 14 Vieh, ckott,. — 16 Ne bengebäude, öokobb nocTpoäKa. — 16 gar, ARMB. — 17 das Huhn legt Eier, kokoiiikr cnaea aäna. 34. Alexander in Afrika. (AjieiccaHßp'B Bri» A(jjpriKa.) Alexander der Große kam einst in eine entlegene1 goldreiche« Gegend von Afrika; die Einwohner« gingen ihm entgegen uitd brachten1 ihm Schalen« dar voll goldener Aepfel und Früchte. — „Ißtman diese Früchte Bei euch?" sprach Alexander; „ich bin nicht gekommen, eure Reich-tümer zu sehen, sondern von euren «Sitten« zu lernen7." — Da führten sie ihn auf den Markt, >vv ihr König Gericht hielt.8 Eben trat ein Bürger vor und sprach: „Ich habe, o König, von diesem Mann ein Grundstück« gekauft, und als ich den Boden durchgrub,1« fand ich einen Schatz.11 Dieser ist nicht mein; denn ich habe nur das Grundstück gekauft, nicht den darin verborgenen Schatz, und gleichwohl1« will ihn der Verkäufer nicht wieder nehmen." — Und sein Gegner antwortete: „Ich bin ebenso gewissenhaft" wie mein Mitbürger." Ich habe ihm das Gut sammt Allem," was darin verborgen war, verkauft und also auch den Schatz." Der König wiederholte ihre Worte, damit sie sähen, ob er sie recht verstanden hätte; und nach einiger Ueber-tegnng16 sprach er: „Du hast einen Sohn, Freund?" — „Ja." — Und du eine Tochter?" — „Ja." — „Eure Kinder lieben sich?" — „O sehr!" — „Nun wohl!17 verheiratet18 eure Kinder, und gebet ihnen den gefundenen Schatz zur Heiratsgabe!1« das ist meine Entscheidung."«« 1 entlegen, OTfla-fleneHt. — 2 goldreich, öoraTt et a-aaTO. — 3 Einwohner, 3kht6jib, — 4 darbringen, iioflnacimt. — 5 Schale, naniKa. — « Sitte, o6»iaü. —■ 7 lernen, ii3ynaBa»i>. — 8 Gericht halten, pas^asaMt npaBoc^ne. — 9 Grundstück, ne^BHacmio imymecTBo. — 10 den Boden dnrchgraben, I>aeno,ia«amt aeniHTa. — 11 Schatz, ctKpoBiime. — 12 gleichwohl, npn bchiko xoBa. — 13 gewissenhaft, ctB'iiCTeHt. — 14 Mitbürger, ctrpaacAaHim-L. — " sammt Allem, cri> BCii'iKOTO. — 16 tteberlcguug, paHMmn.'iiiBaiine. — 17 nun wohl, e floup-ij. — 18 berheirnten, oacena. — 18 Heiratsgabe, aecrpa — 20 Entscheidung, pt.metme. Alexander erstaunte, da er diese« Anssprnch4 hörte: „Habe ich unrecht2 gerichtet", sprach der König, „das; du also erstaunst?"8 „O nein", antwortete Alexander; „aber iu unserem Lande wurde man anders richten." — „Und wie denn?" fragte der afrikanische König. — „Die Wahrheit zn gestehen“,4 antwortete Alexander, „wir würden beide Männer in Verwahrung gehalten6 und den Schatz snr den. König iu Besitz genommen6 haben." Da schlug der König die Hände znsannnerri und sprach: „Scheint denn bei euch auch die Sonne? und läßt der Himmel noch auf euch regnen?" — Alexander antwortete: „Ja." — „So muß es", fuhr er fort,8 „der unschuldigen Tiere wegen sein, die in eurem Lande leben; denn über solche Menschen sollte keine Sonne scheinen, kein Regen fallen." Herder. 1 Ausspruch, lnip-b-ieHiiv, p-kmemie. — 3 unrecht, neciipivBefl.'inBO. - 3 erstaunen, sany/wana, ce. — 4 die Wahrheit zu gestehe», jsß. npii-iiHiiii HCTHHara. — 6 in Verwahrung halten, sa/wpacH urr. saTsopi,. — « in Besitz nehmen, »an.,ia,a>!Bai»'i,. — ’ die Hände znsammenschlageu, emiecKain, pAii/IiT-d. — 8 fortfahren, lipoflt.-isKaBaMa.. 35. Tragische Geschichte. (TparinecKa ncTopun.) Es7 war einer, dem's zu Herzen ging, daß ihm der Zopf3 so hinten hing;3 er wollt es anders haben. So denkt er denn: „Wie fmtg’ ichs an? Ich dreh mich um,4 so ist’s gethan!" — Der Zopf, der hängt chm hinten. Da hat er flink" sich umgedreht, und wie es stand, es cmnoch“ steht; — der Zvpf, der hängt ihm hinten. Da dreht er schnell' sich anders 'rum, 's wird aber noch nicht besser drum;8 — der Zopf, der hängt ihm hinten. Er dreht sich links, er dreht sich rechts; es thnt nichts Gut's, cs thut nichts Schlecht's; der Zvpf, der hängt ihm hinten. Er dreht sich wie ein Kreisel8 fort; es hilft zu nichts; in einem Wort: Der Zopf, der hängt ihm hinten. Und seht, er dreht sich immer noch, und denkt: „Es hilft am Ende buch l“ — Der Zopf, der hängt ihm hinten. C h a m i ff v. 1 Es war einer, li.Ma.ro irbaon ’inK'i;m., — 2 Zvpf, ll.'iomnui, (Kura). — 3 hängen, buch. — 1 sich umdrehen, BÄBigiiH ce. — 6 flink, cKopo, aciiBO. — 6 annoch — noch, oige. — 1 schnell, oapao. — 8 drum — darum, aa-roßa. — 6 der Kreisel, B1I,1'I>. 36. Rurzweilige Fragen (3a6aBHTejiHfl Buipocn.) Ir Wo hat Adam den ersten Löffel genommen?' 2) Wo hat er aber den ersten Löffel hingethan Tl 3) Was sieht ein König selten und ein Bauer alle Tage? 4) Was ist nicht recht und doch keine Sünde?3 5) Warum hat St. Paulus'' an die Korinther geschrieben? 6) Wohin geht man, wenn man zwölf Jahre alt ist? 7) Wo sitzt man, wenn man in die Schule geht? 8) Wer kann hundert Mann auf Einem Wagen8 in die Stadt fahren? 9) Welches sind die längsten Nächte? 10) Warum fressen die weißen Schafe mehr denn die schwarzen? 11) Wie viel Eier" kannst du nüchtern' essen? 12) Wenn fünf Gäste8 sind und fünf Eier aufgetragen werden, wie kann jeder ein Ei nehmen und buch zuletzt noch eines in der Schüssel8 bleiben? 13) Warum fressen die Gänse so gerne Gras10 und kein Heu?" 11) Wie kannst du machen, daß dich im Winter die Hand nicht friere? 15) In welchem Monat essen die Leute am wenigsten? 16) Je" mehr du davon thust, je größer wird es! was ist das? 17) Welches ist der längste Fisch? 18) Welche Fische haben die Augen am nächsten beisammen?" 19) Wie kann man aus einem Sack" voll Korn" zwei solche Säcke zugleich" voll machen?" 20) Warum ist in Ulm ein Groschenbrvt78 größer wie in Schafshausen? 21) Warum haben die Müller79 weiße Hüte? 22) Was steht zwischen Berg und Schal?20 23) Es sind zwei leibliche Brüder, der eine ist mein Onkel, der andere aber nicht; wie kann das sein? 1 nehmen, sHMaMT,, xRaigasin.. — 3 hinthun, Typan%. — 3 Sünde, rptx-B. — 4 Sankt Paulus (hl. P.) cb. lla,— 3 Wagen, ko.vi. — 6 Ei, iiilne. -— 7 nüchtern, lia rviagHo ci.pAne. — 8 Gast, rocn,. 0 Schüssel, namiga. — 10 Gras, rp-hna. — " Heu, chuo. — 12 je — je, kojikoto — tojikocb. — 13 beisammen, egno go gpyro. —.14 Sack, Myna.-ri,. — 13 Korn, pa>«n. — 16 zugleich, caugeuptMeHHO. — 17 voll machen, Hara.vmyBaM'B. — 18 Groschenbrot, xjiiöa, aa rpomi.. — 10 Müller, Bogemmapn. — 20 Thal, flojinna. 24) Was ist das beste an7 einem Kalbskopf?3 25) Wie weit geht der Hirsch3 in den Wald hinein? 26) Wann thun dem Hasen die Zähne weh?4 27) Wo sagen die Füchse und Hasen einander gute Nacht? 28) Welche Kerze3 brennt länger, eine Wachskerze8 oder ein Talglicht?7 29) Welche Menschen gehen auf Köpfen? 30) Ein Blinder8 sah einen Hasen laufen, ein Lahmer8 sprang ihm nach" und ein Nackter" steckte ihn in die Tasche;73 was ist das? 31) Welches ist der schwerste Stab?73 7 an, na, no. — 2 Kalbskops, xe-iennca iviaisa. —- 3 Hirsch, ejieH’B. — 4 es thut weh, 6o.ni. — 3 Kerze, cBkigi,. — 6 Wachskerze, BoigeHa cirfagi,. — 7 Talglicht, jioona eil'Iagi,. — 8 blind, c.ifcm,. — 9 lahm, caKaTO,. — 70 ihm nachspringen, ckokh* cjrfc/vi, nero. — 77 nackt, ro-in,. — 72 in die Tasche stecken, rypa»i> bi, gacoöa. — 73 Stab, Toara. Beantwortung der Fragen. Nr. 36.29) Die Nage? in den Stiefeln haben. 2) In die Suppe. 27) Unter freiem3 Himmel. 4) Den linken Handschuh auf die rechte Hand ziehen. 25) Bis zur Mitte, dann geht er wieder hinaus. 6) Ins dreizehnte. 8) Der öfter fährt. 22) Das Wörtlein und. 10) Weil es mehr weiße.giebt. 11) Eines. 20) Weil man es größer bäckt. 18) Die kleinsten. 16) Eine Grube? 15) Im Februar. 31) Der Bettelstab? 1) Beim Stiel? 30) Eine Lüge? 3) Seines Gleichen? 28) Sie brennen beide kürzer? 5) Wäre er bei ihnen gewesen, so hätte er es ihnen mündlich" sagen können. 26) Wenn die Hunde ihn beißen. 7) Man sitzt nicht, man geht. 24) Das Kalb." 9) Die die kürzesten Tage haben. 23) Der andere ist mein Vater. 21) Damit sie dieselben aitsietzen.12 12) Der letzte nimmt seines sammt der Schüssel. 13) Weil es ihre Bureltern13 auch gern gefressen haben. 19) Man muß zwei Säcke über einander ziehen" und den innersten füllen." 14) Ich mache eine Faust" ans der Hand. 17) Der Stockfisch," denn der Kops ist in Holland und der Leib weit davon. 1 Beantwortung der Fragen, oTroaopn na in.npocirrh. — 2 Nagel, rBon/vL. — 3 freier Himmel, oTBopeao ucße. — 1 Grube, ana. — 5 Bettelstab, npocauiica Toara. — 6 Stiel, ^tpsnica. — 7 Lüge, -n.Hta. — 8 seines Gleichen, pasein. na ceö-fc ca. — 9 kurz, KpaTtK'B. — *° mündlich, ycTHo. -— 11 Kalb, Teae. — 12 aussetzen, TypaM'i, en (na raana-ra). — 13 Voreltern, iipapoflHTean. — 14 über einander ziehen, Teraa eflUH'B in.M'i. flpyri,. — 16 füllen, Han%aHH. — 16 Faust, Krapi ni,. — 47 Stockfisch, Tpecna (pnSn). 37. Friedrich Barbarossa. (4>pH^;pHxrL Bapoapoca). Friedrich war mittlerer Größe1 und wohlgebaut;2 seine Haare blond, kurz abgeschnitten und nur auf der Stirn gekräuselt,3 seine Haut weiß, seine Wangen4 rot und sein Bart rötlich, weshalb ihn die Italiener Barbarossa nannten. Er hatte schöne Zähne, feine Lippen,3 blaue Augen, einen heitern, aber durchdringenden" Blick. Sein Gang war fest, die Stimme rein, der Anstand7 männlich und würdevoll,3 die Kleidung" weder gesucht10 noch nachlässig.11 Keinem stand er- ans der Jagd und in Leibes-übung12 nach,13 keinem an Heiterkeit bei Festen," nie aber durfte der Aufwand13 in übermäßige Pracht,10 nie die gesellige Lust17 in Völlerei13 auSarten.19 Seine Kenntnisse konnten in jener Zeit und bei der mehr weltlichen Richtung seines Lebens20 nicht umfassend21 sein; doch verstand er lateinisch und las gern und fleißig die römischen Schriftsteller.22 1 mittlerer Größe, gt-l cp-b^na ro.Tb»miia — 2 wohlgebaut, floöp-6 C.IOIKCH'L. — 3 gekräuselt, K^pain,. — 4 Wangeu, Cyan. 6 Lippen, ycTHH. — 6 durchdringend, npoHmpvoiu,!,. — 7 Anstand, oÖHocna. — 6 würdevoll, AocToiiHCTiieni,. — 9 Kleidung, oCjibkao. — 10 gesucht, oTCpaui,. — 11 nachlässig, HeCpeacem,, Kajinain,. — 12 Leibes-iibung, T-bjioflBHHceime. — 13 nachstehen, ctoh no^ojiy. — 44 Fest, npaaflHHK'fc. — 16 Aufwand, xapaenfie. — 18 übermäßige Pracht, 'ip'baM'bpHO BG.'iiTKO.rlunie. — 17 die gesellige Lust, aaßpvjKHO vseee-jemie. — 18 Völlerei, nhhhctbo. — 16 nnsarten, npüx«i.p^i!i»-i. ce. — 20 bei der mehr weltlichen Richtung seines Lebens, npn iianpan- .lemieTo na skubot.-i ay, Koero obme npbHMymecTBcnHO cbLtbko. — 21 umfassend, oCmiipemr,. — 22 Schriftsteller, cnncaTevn,. Ungeachtet seines großen Feldherrntalents1 sah er im Kriege2 doch nur ein Mittel3 für den hohem Zweck,4 den Frieden. Furchtbar" und streng0 zeigte er sich gegen Widerstrebende,7 versöhnlich3 gegen Reuige,9 herablassend10 gegen die Seinen; doch verlor er weder in der Freude noch im Schmerze jemals Würde11 und Haltung.12 Selten trog13 ihn sein Urteil," fast nie sein Gedächtnis." Gerne hörte er Rats die Entscheidung aber kam stets von ihm selbst. Andacht tut heiliger Stätte10 und Ehrfurcht17 gegen Geistliche13 waren Eigenschaften des Zeitalters19 und nicht minder die feiuigen. Rücksichtslos20 die Gesetze zu vollziehen21 hielt er für die erste Pflicht33 des Fürsten; ihnen unbedingt^ zn gehorchen, für die erste des Unterthans. Ueberall34 stärkte er seinen Willen und seine Kraft dadurch, das; er nur Das unternahm,26 was nach seiner Ueberzeugung28 dem Rechte und den Gesetzen gemäss27 war, und daß er ans große Vorbilder22 früherer Zeiten mit jener Begeisterung32 hinblickte,66 die selbst ein Zeichen der Tüchtigkeit64 ist. v. Raumer. 1 Feldherrntalent, tjuijihtt. h;i bonboni. — 2 Krieg, bohm. — 3 Mittel, ep-k^cTBo. — 4 Zweck, N'li^i,. — 5 furchtbar, (Spaniern. — 6 streng, cTjioi-B. — 7 widerstreben, ei-upornB» ce. — 8 versöhnlich, npnMiipiiM'i,. — 9 reuig, pa3KiiBH'i>. — 10 herablassend, chhc-xo^HTejieu-f,. — 11 Würde, aoctohhotbo. — 12 Haltung, ABpacaniie. — 13 trügen, ii3jia,rB;iM7,. — 14 Urteil, c^w/wiiiie. — 16 Gedächtnis, nairiiTt. — 16 die heilige Stätte, cbhto Micro. — 17 Ehrfurcht, iiom-xeHiie. — 18 Geistlicher, citumeitHHKx,. — 19 Zeitalter, bIikt,. — 29 rück sichtslos, erporo. — 21 vollziehen, ne— 22 Pflicht, .vi'i.vk-hoctl. — 23 unbedingt, desyc-ioBHo. — 24 überall, na Bchica.i'h. — 25 unternehmen, iipi/uipiienann,. — 26 Überzeugung, yd-ta^eHne. — 27 gemäß, cxiodpaiiHo. — 28 Vorbild, odpaaenx., — 29 Begeisterung, BT,o,xymeBJieHiie. — 30 Hinblicken, o6pri>ii(änn. norjieflx,. — 81 Tüchtigkeit, cnoeodnocTL. 38. Der Schatzgräber. (Ttpcait na naiaHiie). Arm am Beutel,4 krank am Herzen schleppt'2 ich meine laugen Tage. Armut ist die größte Plage,3 Reichtum ist das höchste Gut! Und, zu enden meine Schmerzen, ging ich einen Schatz zu graben. „Meine Seele sollst du haben!" schrieb ich hin mit eignem Blut.4 Und so zog ich Kreis3 um Kreise, stellte8 wunderbare Flammen,7 Staut8 uttb Knochenwerk8 zusammen; Die Beschwörung'" war vollbracht." Und auf die gelernte Weise grub ich nach dem alten Schatze auf dem angezeigten11 Platze; schwarz und stürmisch13 war die Nacht. Und ich sah ein Sicht vom weiten, und es kam gleich" einem Sterne" hinten aus der fernsten Ferne," eben als es zwölfe schlug." Und da galt kein Vorbereiten.18 Heller" ward's mit einem Male3" von dem Glanz der vollen Schale, die ein schöner Knabe trug. Holde81 Augen sah ich blinken18 unter dichtem13 Blumenkränze In des Trankes Himmelsglanze38 trat er in den Kreis herein. Und er hieß33 mich freundlich trinken; und ich dacht’: es kann der Knabe mit der schönen lichten Gabe,31 wahrlich nicht der Böse38 sein. „Trinke Mut des reinen Lebens! Dann verstehst du die Belehrung,38 kommst, mit ängstlicher3" Beschwörung, nicht zurück an diesen Ort.31 Grabe hier nicht mehr vergebens!33 Tages Arbeit, abends Gäste! Saure33 Wochen frohe Feste! Sei dein künftig" Zauberwort."38 Gothe. 1 Beutel, khchh. — 1 schleppen, Teivm. — 3 Plage, »»a. — 4 Blut, KtpBb. — 6 Kreis, Kp*r\ — 3 zusammcnstellen, otcTaBasaMi,. — 7 Flamme, njia»™«.. — 8 Kraut, Tp-bsa, se.ro. — 8 Knochenwerk, KyiVL OTT. KOCTH. — 10 Beschwörung, SaKJIHHHHlie. — 11 vollbracht, cubpineno. — 13 angezeigt, iioconenT.. — 13 stürmisch, 6ypuo. — 14 gleichkommen, nps^lnTamT,. —■ 15 Stern, ssts^a. — 16 die Ferne, pascToamie. — 17 es schlug zwölfe, yaapii 12 aaca. — 18 vor bereiten, iipuroTOBUBain,. — 16 hell, cb*tjo. — 20 mit einem Male, Ha seflHaacB. - 21 hvld, »iii.tj,, -iKiSeacirr.. — 22 blinken, ßjmm,«. — 23 dicht, r*cn,. — 24 Blumenkranz, Knina. — 33 in dom Himmelsglanze des Xumi tcs, upu HeöecHnii -.Tbvi.i,"i> na iiiitiicro — -'i (jeifjcri iianoBis.niiiiM'!.. — 2> lichte Gabe, cB-k-r.-mii noflap'BK'B. — 23 der Böse, «pan,. 38 Belehrung, miCTim-ieime. — 3,1 ängstlich, n.iaiitjiHR-r,. - 31 Ort, Micro. — 82 vergebens, Satana. — 33 sauer, Kncea%, TpyAeHt. — 34 künftig, 6,YvrvYjnnii. — »» Zauberwort, napodil na z™, 39. Der Strocco. (II IlipOKO.) Eine der größten Plagen für ganz Italien, besonders aber für Neapel und Sicilien, ist der Sirocco-Wind.4 Er heißt auch Südostwind, in Afrika ©antutt, in der Schweiz Föhn. Jtt Neapel ttnd in ändern Gegenden3 Italiens weht3 er zwar nicht so heftig4 wie in Sicilien, welches Afrika näher liegt, hält aber mehrere Wochen mtB und läßt Fanl-fieber,6 Mutlosigkeit4 und Niedergeschlagenheit" zurück. Er weht in Neapel im Juli so heiß, daß die Menschen ganz erschlafft" und entnervt" werden. Alle Thätigkeit in dem Menschen erstirbt;" die Schwetßlöchet13 werden ungewöhnlich weit geöffnet, und die gefährlichsten Folgen" würden daraus entstehen, wenn er in Sicilien länger als 30 bis 40 Stunden wehte und nicht von einem den Menschen wieder stärkenden Nordwinde begleitet44 würde. Sobald44' der Strocco zu wehen anfängt, zieht sich alles in die Häuser zurück, macht Thüren und Fenster zu, oder Behängt16 in Ermangelung" von Fensterscheiben4" die Fenster ttnd andere Oeffntingen" mit nassen Tüchern36 und Matten?4 Auf der Straße sieht man keinen Menschen. Auch auf den Feldern richtet32 der Strocco oft große Verheerungen" an und versengt34 die Gräser ttnd Pflanzen jo, daß man sie zerreiben36 kanit, als kämen sie ans einem heißen Ofen. Schubart. 4 1 Sirocco-Wind, liirpa, Hape^eHt „IIInpoKo“. — 2 Gegend, mšcthoctb. — 3 wehen, sta. — 4 heftig, cn.-ino. — 6 anhalten, Tpaa. — 8 Faulsieber, d-aa-mcra TpiCKa. — 7 Mutlosigkeit, deacmme. — 8 Niedergeschlagenheit, oTna/psaime na syxa. — 9 erschlafft, ocjiaßeiia,. — 10 entnervt, odescn-aena,. — 11 ersterben, usracBnaia,. — 13 Schweißlöcher, nopii. — 13 Folge, CJiiflCTBiie. — 14 begleiten, ca.upoBoiK.n.aan,, - 16 sobald, igoin,. — 18 behängen, sanpna. — 17 in Ermangelung, upu niMamie. — 16 Fensterscheibe, ct-lk-to na npoaopeua. — 19 Öffnung, oTBop'i,. — 20 nasses Tuch, MOKpa KLpna. — 21 Matte, porosKa. — 22 anrichten, nanpasa. — 23 Verheerung, onyCTOuieHBe. — 24 versengen, narapaan,. — 26 zerreiben, pacTpnn. 40. Das taube illütterlcin. (I'jiyxa SiaS'inaa.) Wer öffnet7 leise2 Schloß und Thür? Wer schleicht ins Haus hinein? Es ist der Sohn, der wiederkehrt3 Zum tauben Mütterlein. Er tritt herein! Sie hört ihn nicht, Sie saß am Herd und spann; Da tritt er grüßend4 vor sie hin Und spricht sie „Mutter" an. Und wie er spricht, so blickt sie auf,8 Und — wundervoll Geschick8 — Sie ist nicht taub dem milden7 Wort, Sie hört ihn mit dem Blick! Sie thut die Arme weit ihm auf,8 Und er drückt sich hinein,9 Da hörte seines Herzens Schlag" Das taube Mütterlein. lind wie sie nun beim Sohne sitzt So selig,73 so verklärt72 — Ich wette,73 daß taub Mütterlein Die Englein74 singen hört. Fr. Halm. 7 öffnen, oTBapüM'L. — 2 leise, thxo. — 3 wiederkehren, Bpa,m,aaia. ce. — 4 grüßen, noaflpa Banana,. — 6 aufblicken, MHrttSv ca, OHirris. — 8 wundervoll Geschick, ay^ecna c».fl6a. — 7 mildes Wort, c.'ia.rim ayma. — 8 die Arme aufthun, paarBpn,*. pA-uyhT-li. — 9 sich hinein drücken, CTin'i;;!m'i. ce na BATpi. — 10 Schlng, OHOHIIC. — 11 selig, üjiajKen'i,. -— 12 verklärt, npteodpameirb, Li>llxiiren'i>, — 13 Ivetten, < daa.ii-iiraM'!, ce. •— 14 Englein, am-ejise. 41. 2liis „Götz von Berlichingen". (M:-rr> [^paaiaT/i] „Tei^i. BepuiHximrcKii.) Elisabeth, Maria, Karl. K arl. Ich bitte dich, liebe Tante! erzähl' mir das noch einmal vom frommen Kind! 's ist gar zu schön. Maria. Erzähl' du mir's, kleiner SchelmI1 da will ich hören, ob du achtgiebst? Karl. Wart' e biß,8 ich will mich bedenken.4 — Es war einmal — ja — es war einmal ein Kind, und seine Mutter lvar krank, da ging das Kind hin - Maria. Nicht doch? Da sagte die Mutter: „Liebes Kind —" Karl. „Ich bin krank —" Maria. „Und kann nicht ausgehen —" Karl. Und gab ihm Geld und sagte: „Geh'hin und hol' dir ein Frühstück!"6 Da kam ein armer Mann — Maria. Das Kind ging; da begegnete ihm ein alter Mann, der war — nun, Karl! Karl. Der war — alt — Maria. Freilich U Ter kaum noch gehen konnte und sagte: „Liebes Kind —" Karl. „Schenk» mir was, ich habe kein Brot gegessen gestern und heute." Da gab ihm s' Kind das Geld. Maria. Das für ein Frühstück sein sollte. Karl. Da sagte der alte Mann — Maria. Da nahm der alte Mann das Kind — 4* St’arL Bei der Hand« und sagte - und ward ein schöner, glänzender Heiliger," und sagte: „Liebes Kind —" Maria. „Für deine Wohlthätigkeit11 belohnt dich die Mutter Gottes durch mich; welchen Kranken du anrührst12 K a r l. „Mit der Hand," - es war die rechte, glaub' ich Maria. Ja. Karl. „Der wird gleich gesund." Maria. Da lief das Kind nach Haus und könnt' vor Freuden nichts reden. Karl. Und fiel seiner Mutter um den Hals" und weinte vor Freuden. Maria. Da rief die Mutter: „Wie ist mir!" und war — nun,14 Karl! Karl. Und war — und war - Maria. Du giebst schon nicht acht! — und war gesund. Und das Kind kurierte" König und Kaiser und wurde so reich, daß es ein großes Kloster" baute.17 1 Schelm, xHTpeivK — 2 achtgeben, biiiima natri.. — 3 eilt bißchen, M'i.Hiiaieo. — 4 sich bedenken, nopasMiic-im. — 6 nicht doch, ne Taten. — 6 hole dir ein Frühstück, aonecu ch satcycita. — 7 freilich, na lilipno, paaöapa ce. — 8 schenken, iio^apimaMT,. — 9 bei der Hand nehmen, xBiunaiiT, aa p,y,K,TTa. — 10 Heiliger, ciiHTepT,. — 11 Wohl thätigkeit, 6jiarofltTejthoctb. — 12 etwas anrühren, aoimpaivn, ce /to H-lnno. — 13 Hals, Bpan,. — 14 Nltlt, ny. — 15 kurieren, iia.TliKyBaMT,. — 16 Kloster, tiaHacTHp-f,. — 17 bauen, (vtrpancaaMT.. Elisabeth. Ich kann nicht begreifen,1 wo mein Herr bleibt. Schon fünf Tage und Nächte, daß er weg ist2 mtb er hoffte, sobald» seinen Streich auszuführen.4 Maria. Mich ängstigt 's lang? Wenn ich so einen Mann haben sollte, der sich immer Gefahren aussetzte,° ich stürbe im ersten Jahr. Elisabeth. Dafür dank ich Gott, daß er mich härter zusammengesetzt7 hat. Karl. Aber muß beim der Vater entgraten,8 wenn's so gefährlich ist? Maria. Es ist sein guter Wille so. Elisabeth. Wohl muß er, lieber Karl! Karl. Warum? Elisabeth. Weißt du noch, wie er das letzte Mal ausritt, da er dir SBerl’9 mitbrachte? K ar l. Bringt er wieder mit? Elisabeth. Ich glaub' wohl! Siehst du, da war ein Schneider von Stuttgart; der war ein trefflicher10 Bogenschuß" und hatte zu Köln aufm Schießen das Beste gewonnen." Karl. War's viel? Elisabeth. Hundert Thaler. Und darnach wollten sie's ihm nicht geben. Maria. Gelt, das ist garstig," Karl? Karl. Garstige Leut'! Elisabeth. Da kam der Schneider zu deinem Vater und bat ihn, er möchte ihm zu seinem Geld verhelfen." lind da ritt er aus und nahm den Kölnern ein Paar Kaufleute weg und plagte sie so lang, bis sie das Geld Herausgaben. Wärst du nicht ausgeritten? Karl. Nein! Da muß man durch einen dicken," dicken Wald, sind Zigeuner" und Hexen" drin. Elisabeth. Ist ein rechter Bursch,18 fürchtet sich vor Hexen. Maria. Du thust besser, Karl! Leb' du einmal ans deinem Schloß als ein frommer, christlicher Ritter.10 Auf seinen eigenen Gütern30 findet man zum Wohlthun Gelegenheit genug. Die rechtschaffensten31 Ritter begehen33 mehr Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit auf ihren Zügen.33 Elisabeth. Schwester! Dn weißt nicht, was du redest. Gebe nur Gott, daß unser Junge mit der Zeit braver wird und dem Weislingen nicht nachschlägt,24 der an meinem Manne so treulos handelt.^ Maria. Wir wollen nicht richten, Elisabeth. Mein Bruder ist sehr erbittert,26 du auch. Ich bin bei der ganzen Sache mehr Zuschauer27 und kann billiger28 sein. Elisabeth. Es ist nicht zu entschuldigen. Maria. Was ich von ihm gehört, hat mich eingenommen. 39 Erzählte nicht selber dein Mann so viel Liebes und Gutes von ihm! Wie glücklich mar ihre Jugend, als sie zusammen Edelknaben39 des Markgrafen waren! Elisabeth. Das mag sein. Nur sag, was kann der Mensch je Gutes gehabt haben, der seinem besten, treuesten Freunde nach stellt,31 seine Dienste den Feinden meines Mannes verkauft92 mtd unfern trefflichen Kaiser, der uns so gnädig33 ist, mit falschen, niedrigen33 Vorstellungen99 einzunehmen sucht. Karl. Der Vater! der Vater! Der Türmer99 bläst's Liedel:37 Heisa, mach's Thor auf!88 i begreifen, paaßiipaMi,. — 2 er ist weg, Toit otc&tctbvbji. —-3 sobald, to.’ikocl cKopo. — 4 einen Streich ausführen, HaohpurnaMi, H'tsKOH XH-rpocTB. — 6 es ängstigt mich lang, crpaxi, Me e paRiro. — 3 sich Gefahren aussetzen, iia-iara»» ce bt, onacHoc-rn. — 7 zusammen setzen, c'BCTaBHM'r., c'BTBopa. — 8 nusreiten, vap.il b-i.h-i,. — 9 Wecke, cnMiiT-B. — 10 trefflich, npbB-BCKopeHT,. — 11 Bogenschütz, CTpb.ien-t ca. .’izYvKa,. — 12 das Beste gewinnen, no.Tyiaisa.u'B rjiaimaTa nenajioa. — 43 gelt, das ist garstig, na-jm, rosa e rnycHo. — 14 zu Etwas verhelfen, homoi-hä po nckigo. — 16 dick, r&m,. — 16 Zigeuner, 1 Ipii-amiirj,. — 17 Hexe, Bkigliga. — 48 Bursche, mom-lkt.. — 49 Ritter, pupapi,. — 20 das Gut, nMyigecTBo. — 24 rechtschaffen, cnpaBepjiHBT.. — 22 begehen, iiaBi.pniBaM's,. — 23 Zug, noxopa.. —- 24 dem Weislingen nachschlagen, aanpH.nviaMT, Ha Betic-umrcna. — 25 treulos handeln, pbHCTByBain, npbpaTeJiCKH. — 26 erbittert, paB.noTeii'L. — 27 Zuschauer, apimwiL. — 28 billig, ciipaBepeunn,. — 29 entnehmen, ]ipiiB.ni4aan,. — 80 Edelknabe, na/KB, (iipnpBopimii MjiapesKL). — 34 nachstellen, iipbcp-kpi-auo.. — 32 die Dienste verkaufen, cayaca aa napii. — sä gnädig, mmoctubi,. —'- 34 niedrig, hhs-bki,. — 35 Vorstellung, npiflCTaBjienne. — 86 Türmer, crpaacapn. na Kyvia. — 37 Miedet, nbcen-iiina. — 38 aufmachen, OTiiapHM-L. (Ein Reiter4 kommt.) Reiter. Wir habeil gejagt! Wir haben gefangen! Gott grüß' euch,2 edle Frauen! Elisabeth. Habt ihr den Weislmgen? Reiter. Ihn und drei Reiter. Elisabeth. Wie ging's zu,8 daß ihr so lange ausbliebt ? Reiter. Wir lauerten auf ihn zwischen Nürnberg und Bamberg; er wollte nicht kommen, und wir wußten doch, er war auf dem Wege. Endlich kundschafteten wir ihn aus;5 er war seitwärts gezogen0 und saß geruhig7 beim Grafen auf den: Schwarzenberg. Elisabeth. Den mochten sie auch gern meinem Manne feind8 haben. Reiter. Ich sagt's gleich dem Herrn. Auf!» und >vir ritten in den Haslacher Wald. Und da wars furios10: wie wir so in die Nacht reiten, hütet11 just12 ein Schäfer13 da, und fallen fünf Wölf' in die Herd' und packen weidlich" an.10 Da lachte unser Herr und sagte: „Glück zu,10 liebe Gesellen!" Glück überall und uns auch!" Und es freut uns all' das gute Zeichen.18 Indem so kommt10 der Weisungen hergeritten mit vier Knechten. Maria. Das Herz zittert20 mir im Leibe. Reiter. Ich und mein Kamerad,21 wie's der Herr befohlen hatte, nistelten22 uns an ihn, als wären wir zusammengewachsen, daß er sich nicht regen23 noch rühren24 konnte, und der Herr und der Hans fielen über die Knechte her und nahmen sie in Pflicht. 20 Einer ist entwischt.20 Elisabeth. Ich bin neugierig,37 ihn zu sehen. Kommen sie bald? Reiter. Sie reiten das Thal hinauf, in einer Viertelstunde sind sie hier. Maria. Er wird niedergeschlagen28 sein. Reiter. Finster29 genug sieht er ans. Maria. Sein. Anblick wird mir im Herzen wehe thun.80 Elisabeth. Ah! — Ich will gleich das Essen zn-rechtmachen.31 Hungrig werdet ihr doch alle sein! Reiter. Rechtschaffen! Elisabeth. Nimm den Kellerschlüssel und hol' vom besten Wein! Sie haben ihn verdient. (9(6.)32 Karl. Ich will mit,83 Tante! Maria. Komm Bursch! (9(6.) Reiter. Der wird nicht sein Vater, sonst ging' er mit in den Stall! 1 Reiter, koiihhkt.. — 2 Gott grüße euch, ajrpaBCTByäTe. — 3 wie ging es zn, kuk'b obme paßoTara. — 4 lauern, »pt>6a«i>. 6 auskundschasten, mic-n-b/timn,. — 8 seitwärts ziehen, ot6hii;lm-i. eu na c-rpana. — 7 geruhig, chokohho. — 8 mochte gern Jemanden ihm feind haben, ace-fla-in, oh caane irliKoii Heaiy HenpimTeni.. 9 auf! iianpbflT.! — 10 kurios, (sonderbar), ty,n,Ho. — 11 hüten, nyvÄi»',. (cTaflo). — 13 just (eben), t-lkmo. — 13 Schäfer, omiapT,. — 14 weidlich, ch.iho. — 16 anpacken, arpaßBain,. — 16 Glück zu, soßpo macTue. — 47 Geselle, Apyrapa,. — 18 Zeichen, »naic-i,. — 19 indem (so) kommt hergeritten, nem/cy T-fcin, npHC-rarne na kohh. — 20 zittern, Tpenepn. — 21 Kamerad, ffpyi-apn-. — 22 sich nisteln, upnjieimaMT, ce. — 23 sich regen, «bumch ce. - 24 sich rühren, mi-p/mmt, ce. — 25 in Pflicht nehmen, no/viiiHHBann. ch. — 26 entwischen, noßbraa«^. — 27 neugierig, jiioßoirHTeH'j,. — 28 niedergeschlagen, noßm-i,, ne-iaviem,. 29 finster aussehen, iiarvieffaMi. HaMpauzeHO. — 30 es thut weh, 00.111. — 31 zurechtmachen, npHroTBSBaMt. — 32 ab, (geht ab), im.-rkae. 33 ich will mit (gehen), iiCKaM'B «a oth,v* »ae^no. Götz, Weislingen, Reitersknechte.4 ® Ö l) (Helm2 und Schwert" auf den Tisch legend). Schnallt4 mir den Harnisch6 auf und gebt mir mein Wams!6 Die Bequemlichkeit4 wird mir wohlthun. Bruder Martin! Du sagtest recht Ihr habt uns in Atem erhalten,8 Weisungen! Weislingen antwortet nichts, aus- und abgehend." Götz. Seid guten Mut’s!10 Kommt, entwaffnet11 euch! Wo sind eure Kleider? Ich hoffe, es soll nichts verloren gegangen12 fein. (Zum Knecht.) Fragt seine Knechte und öffnet das Gepäck 43 nitb seht zu, daß nichts abhanden komme.14 Ich könnt' euch auch von den meinigen borgen.16 Weislingen. Laßt mich so, es ist alles eins!" Götz. Könnt' euch ein hübsches sauberes" Kleid geben, ist zwar nur leinen.18 Mir ist's zu eng worden. Ich hatt's auf der Hochzeit" meines gnädigen Herrn, des Pfalzgrafen, an,20 eben damals, als euer Bischof21 so giftig22 über mich wurde. Ich hatt' ihm vierzehn Tage vorher zwei Schiffe auf dem Main niedergeworfen.23 Und ich geh' mit Franzeil von Sickingen im Wirtshaus zum Hirsch24 in Heidelberg die Treppe hinauf.26 Eh' man noch ganz droben23 ist, ist ein Absatz24 und ein eifern Gelün-derlein;28 da stand der Bischof und gab Franzen die Hand, wie er vorbei ging, und gab sie mir auch, wie ich hinterdrein 2" kam. Ich lacht' in meinem Herzen und ging zum Landgrafeil von Hanau, der mir gar ein lieber Herr war, und sagte: „Der Bischof hat mir die Hand geben; ich wett', 33 er hat mich nicht gekannt." Das hört' der Bischof, denn ich redt' laut mit Fleiß,31 und kam zu uns trotzig32 und sagte: „Wohl,33 weil ich euch nicht gekannt Hab', gab ich euch die Hand." Da sagt' ich: „Herr! ich merkt»34 wohl daß ihr mich nicht kanntet, und hiermit habt ihr eure Hand wieder." Da lief der Bischof zornig36 in die Stube zu Pfalzgraf Ludwig und dem Fürsten timt Nassau und flagt’S36 ihnen. Wir haben nachher uns oft was darüber zugute gethan.87 Weislingen, Ich wollt’, ihr ließt mich allein, G ö tz. Warum das? Ich bitt' euch, seid aufgeräumt!38 Ihr seid in meiner Gewalt, und ich werd’ sie nicht miß-brauchen,39 Weisungen, Dafür war tnir's noch nicht bang,40 Das ist Eure Mtterpflicht,41 G ti tz. Und ihr wißt, daß die mir heilig ist. Weis litt gen. Ich bin gefangen; das übrige48 ist eins, Gütz, Ihr solltet nicht so reden! Wenn ihr's mit Fürsten zu thun hättet43 und sie euch in diesem Turm mit Ketten aufhingen44 und der Wächter euch den Schlaf wegpfeifen46 müßte! (Die Knechte mit den Kleidern,) Weisungen zieht sich ans und an,48 1 Reitersknecht, c.-iyra an koubc. — 2 Helm, nivi-Iun,. — 3 Schwert, mcn'i,. — 4 aufschnallen, cThraun,. — 6 Harnisch, ßpotm (pasnimi). — 6 Wams, lumtiTajio ((jjypainäi). — 2 Bequemlichkeit, yAodcTBO. — 8 in Atem erhalten, ai-p-kh na mpeni.. — 11 auf- und abgehen, pac-xoacAiiM-i, cu naciiMT, Ha-i-asn,. — 1,1 seid gutes Mut's, d&Aere zzoopb pacntMOiKeii'h. — 11 sich entwaffnen, otviohsh opAV/Km'TO. — 12 es geht verloren, sarydsa ce. — 13 Gepäck, daraajB. — 14 es kommt abhanden, neneanc, — 16 borgen, aaewaM-B. — 18 alles eins, sce panao. — 11 sauber, iucti. — 18 leinen, .'lenem,. — 19 Hochzeit, ciiaroa. — 20 anhaben (ein Kleid), hoch (Aptixa). — 21 Bischof, eime-KouT,. — 22 giftig werden, c-raitain- jhot-i,. — 23 niederwcrfen, npfc-xKbpjüiMB. — 24 Wirtshaus zum Hirsch, rocravimma „e-aeirb“. — 26 die Treppe hinauf gehen, in.cKannaMa, ce no ctlvi6ht6. — 28 droben, na Bi.pxa, — 27 Absatz (einer Treppe), innnnaAica, — 28 Geländer, iiph'iK'ii, — 29 hintendrein, OTAnpfc. 30 wetten, odaa-iaiaM-i, ce.— 31 mit Fleiß, napoHHO. — 33 trotzig, /p.paKO. — 33 wohl, B'kpiro. — 34 merken, aaßt^ssaMT,. — 33 zornig, ctp^uTa, — 36 klagen, on-aait-naM'L ce. — 31 sich über etwas zugute thun, mer/Basia, ce ca» utago. — 38 aufgeräumt, Beee-JCB. — 39 mißbrauchen, »Äoxiioap-bdaBama». — 40 es ist mir bange, deciioKoana.wa, ce. — 41 Rittcrpflicht, pagapoica A-aa»acHocTL. — 43 das übrige, oc-rana-ao-ro. — 43 mit Jemandein zu thun haben, miania, paöoia ca, H-bKoro. — 44 anfhüngen, od-bcBana». — 45 Jemanden! den Schlaf wegpfcifen, pasca-musaMa, H-bKoro. — 46 sich aus- und anziehen, CB-inaaMa» h od.m-iaMa» ce. (Karl komm t.) Karl. Guten Morgen, Vater! Gvtz (küßt1 ihn). Guten Morgen, Junge! Wie habt ihr die Zeit gelebt'? Karl. Recht geschickt,2 Vater! Die Tante sagt, ich sei recht geschickt. G v tz. So! Karl. Hast Du mir was mitgebracht? Gütz. Diesmal nicht. Karl. Ich hab' viel gelernt. Gvtz. Ei! Karl. Soll ich Dir voin frommen Kind erzählen? Gvtz. Nach Tische.3 Karl. Ich weiß noch was. Gütz. Was wird das sein? Karl. Jaxthausen ist ein Dorf und Schloß an der Jaxt, gehört seit zweihundert Jahren den Herren von Berlichingen erb- und eigentümlich4 zu. G ö tz. Kennst Du den Herrn von Berlichingen? Karl (sieht ihn starr3 an.) G v tz (vor sich.6) Er kennt wohl vor lauter Gelehrsamkeit^ seinen Vater nicht! — Wem gehört Jaxthausen? Karl. Jaxthausen ist ein Dorf und Schloß an der Jaxt. G v tz. Das frag' ich nicht. — Ich kannte alle Pfade,8 Weg' und Furten,8 eh' ich wußte, wie Fluß, Dorf und Burg hieß. —- Die Mutter ist in der Küche?" Karl. Ja, Vater! Sie kocht11 weiße Rüben" und einen Lammsbraten.13 (stütz. Weißt du's auch, Hans Küchenmeister?" Karl. Und für mich zum Nachtisch" hat die Tante einen Apfel gebraten. (stütz. Kannst du sie nicht roh" essen? Karl. Schmeckt17 so besser! Gütz. Du mußt immer was Apartes" haben. —-Weislingen! ich bin gleich wieder bei euch. Ich muß meine Frau doch sehen. Komm mit, Karl! Karl. Wer ist der Mann? Gütz. Grüß' ihn, bitt' ihn, er soll lustig" sein. Karl. Da, Mann, hast du eine Hand! Sei lustig, das Essen ist bald fertig!" WeislittQCN (hebt ihn in die Höh'21 und küßt ihn). Glückliches Kind, das kein Uebel" kennt, als wenn die Suppe lang ausbleibt. Gott lass' euch viel Freud' am Knaben erleben," Berlichiugen! G ü tz. Wo viel Licht ist, ist starker Schatten — doch war mir's willkommen." Wollen sehen, was es giebt. G ü t h e. i fußen, ivb-iyBiiM-B. — geschickt, cnocoöho. — 3 nach Tische, hcWii>,b oo'bfl'i». — 4 erb- und eigentümlich zugehören, nP™a^eacn no Hfuvrh^CTHo Ka-ro eooCTBeHiioCTi,. — 6 starr ansehen, ivi'is,na.M'i, oiij.ioho. — 6 vor sich, lipida, ceo-fc en. — ’ vor lauter Gelehrsamkeit, ot'l casia Cincra) v-ieiiocri,. — 8 Psad, na-reH-a. — 9 Furt, 6po;vi.. 10 Küche, roTBapHHua. — 11 lochen, votrh. — 12 Rübe, pl.na. -— 13 Lammsbrateu, arneuiKo iicHeno. — " Hans Küchenmeister, llnaiiao roTBii'iKn maitcTop'B. — 16 zum Nachtisch, :ia aaicycKa. — 16 roh, cy-(iob'Ji, — ” es schmeckt besser, wa uo^oSpa. rkv-ct,. — 18 was Apartes (besonders), oco^emro irfeino. — 19 lustig, jia,'(OCTem,. — 20 fertig, roToiio. - - 21 in die Höhe heben, noR^m-airi, na rop-6. — 22 Hebet, r.'io. — 23 erleben, ,ro«ui>k!i. — 24 willkommen, 0-'iaroiipii!ir«0. Zweite Abteilung. 42. Cvfurg und die Spartaner. (880 b. Chr. G.*) Lykurg war der Sohn eines Königs von Sparta oder Lacedämon. Auf Reisen lernte er die Gesetze anderer Böller kennen,1 ebenso2 die Gedichte3 Homers (Ilias und Odyssee), die er mit nach Griechenland brachte.4 Bei seiner Zurückkunst6 war Unfrieden6 und Unordnung7 im Lande, und darum beschloß8 er, seinem Volke eine Verfassung3 zu geben, unter der alle, der König wie der gemeinste Bürger,4" ihre gesamte44 Thütigkeit42 der Beförderung43 des allgemeinen Wohles widmen44 sollten. Bevor er aber ans Werk ging,15 begab46 er sich nach Delphi, brachte dem Gotte sein Opfer47 und fragte, ob sein Vorhaben,48 Gesetzgeber von Sparta zu werden, einen gesegneten Erfolg411 haben werde. Der Orakelspruch ermutigte ihn. Um ein anderes Geschlecht von Menschen nachzuziehen,2" traf er nun solche Anstalten,24 bei denen zu erwarten war, daß es hinfort22 nur gesunde und kraftvolle Menschen in Sparta geben werde. Nur kräftige Kinder wurden auferzogen23 und mißgestaltete24 nnb schwächliche23 in eine Kluft2" geworfen. Die Erziehung war streng und abhärtend.27 Die *) vor Christi Geburt, np. p. Xp. Kinder wurden nicht warm eingehüllt, 2s man gewöhnte sie früh an geringe Kvst;29 sie mußten lernen allein sein, ohne sich zu fürchten und ohne zu schreien. Nach dem siebenten Altersjahre durfte der Knabe nicht mehr im elterlichen30 Hause bleiben, sondern er kam unter die Aufsicht^ der Obrigkeit82 und wurde öffentlich erzogen. Ihre Hebungen,33 Spiele und ihr ganzes Leben war alsdann gemeinschaftlich.34 Wissenschaft und Kunst war in Sparta nicht geachtet. Aller Unterricht und die ganze Erziehung war nur darauf berechnet,33 daß die Knaben willigen3" Gehorsam und Ausdauer37 lernten, um einst dem Feinde mutig entgegentreten zu können. Die Knaben mußten sich im Laufen, Ringen38 und Werfen üben, und zwar warfen sie teils mit runden metallenen Scheiben,33 teils mit dem Wurfspieß" nach dem Ziele. Alle Tage badeten sie sich im Flusse Enrvtas. Schuhe waren nicht gestattet,11 wenngleich die Erwachsenen Sandalen42 trugen. 1 kennen lernen, aairoaHaRaM'B ce. — 2 ebenso, Taivii cäii^o. — 3 Gedieht, noeaim. — 4 mitbringen, /(ouaea.wa, ca, ceo-is. — 6 Zurückkunft, aanpa,manne. — 6 Unfrieden, ßecnoKOHCTBne. — 7 Unordnung, öeciiopafla.K'B. — 8 beschließen, piiu*. — 9 Verfassung, ycrana, (koh-CTjiTyana). — m der gemeinste Bürger, HaiinpocTiiii rpaHCflanrnn,. — 11 gesamt, c-BBOKyiieHi,. — 12 Thätigkeit, /vCiiTe-mioc-ri,. — 13 Beförderung, Iiptyciriniaime. — 14 widnien, iiocb'Isth. — 16 ans Werk gehen, iipncrHÄnB.'iMa, kb.mt. jrbjLoro. — 18 sich begeben, OTiipatajin, ce. — 17 Opfer, HjBpTua. — 18 Vorhaben, uaM-fepeime. — 19 Erfolg, yanix-L. — 2» nachziehen, Ba.cnin-anaM-i,. — 21 Anstalten treffen, »HMaMi, MipKH. — 22 hinfort, »a bb 6-L^me. — 23 auferziehen, OTxpana. — 24 mißgestaltet, ooeaoopaaena,. — 25 schlvach, ejiafnrri.Ka,. — 28 Kluft, nponacTB. — 21 nbhärten, ynp'InniBa»ia>. — 28 einhüllen, aaBnoaMi,. — 29 Kost, xpana. — 30 elterlich, öaiu,nH'i, — 34 Aufsicht, na^sop-B, — 32 Obrigkeit, iiana-MTBO. — 33 Uebung, yiipaatHemie. — 34 gemeinschaftlich, aa^pyatKo. — 38 es ist auf etwas berechnet, noconeno e ivi.M-B ii-iaipi. —. 38 willig, oxotho. — 37 Ausdauer, lloCTiiaiiCTBü. — 38 ringen, 6opn ce. — 39 Scheibe, Iipüiyb.-IB (Humana,). — 40 Wurfspieß, CT()-I„'ia. — 44 gestattet, iiohbo Jiem,. — 42 Sandalen, na „mim n (caii/vi.™). Man gewähnte1 die Knaben, ans jede Frage schnell zu antworten; alles, was man sprach, musste kurz (lakonisch) sein. Der Gesang wurde gepflegt.3 Die Bürger übten sich in kriegerischen:i Fertigkeiten,4 beaufsichtigten die Jugend und widmeten sich dem öffentlichen Dienste. Keiner durfte ein Handwerk, noch sonst ein Geschäft treiben, r> das auf Gelderwerbu abzielte.7 Die Sklaven, Heloten genannt, mußten das unter die Bürger verteilte8 Feld bearbeiten und wurden grausam behandelt. 9 Gold- und Silbermünzen" waren verboten; dagegen wurde ungeheuer11 großes eisernes Geld eingeführt. Dadurch wollte Lykurg Diebstal12 und Bestechung 13 verhindern.14 lim Weichlichkeit16 und Genußsucht10 ferne zu halten,17 traf er die Veranstaltung, daß alle Männer öffentlich in Gesellschaften von je 15 mit einander speiseten. Die Gütergleichheit18 gefiel freilich nicht allen, insbesondere den reichen Leuten nicht, welche nicht gern mit allen Bürgern gleichgestellt werden wollten. — Neben dem Könige stand ein Senat (Gerusia) aus 28 sehr bejahrten" Mitgliedern,20 die, vom Volke gewählt,24 ihre Würde lebenslänglich 22 behielten. In Volksversammlungen23 wurden die vom Könige und dem Senate gemachten Vorschläge26 entweder angenommen oder verworfen. Die Oberaufsicht über die ganze Staatsverwaltung23 hatten die Ephoren oder Aufseher. Die Stadt hatte keine Mauern; die Tapfer feit ihrer Bürger sollte ihr Schutz27 sein. Wer für das Vaterland fiel, wurde mit Lorbeern bekränzt28 bestattet.23 Als nun Lykurg feilte Gesetze vollendet hatte, reiste er nach Delphi, um zu fragen, ob an seinen Gesetzen noch etlvas zu ändern30 sei, ließ aber die Spartaner vorher schwören, das; sie bis zu seiner Rückkehr nichts daran ändern wollten. Das Orakel antwortete, Sparta werde bei seinen Gesetzen groß und ruhmvoll werden. Diese Ant- wort schickte er nach Sparta und kehrte nie wieder dahin zurück.88 Diese Verfassung bestand 34 500 Jahre. Die Spartaner wurden wirklich ei» starkes tapferes Volk; aber sie entfremdeten38 sich auch den sanfteren, menschlichen Gefühlen.83 Vernaleken. 1 gewöhnen, h;ibukhv b.-im-l. — 3 Gesang pflegen, B-uinE-a-iB ce ci. uimie. — 3 kriegerisch, BoeHiieiiB. — 4 Fertigkeit, hckyctbo (cnocočHocTr,). — 5 etwas treiben (betreiben), BaHiimaBamB ce CI. H-iäino. « Gelderwerb, iie'ie.-ieHiie »apn. — 7 aus etwas abzielen, HMfiMi, aa nb.n. II Jiiizo. — 8 verteilen, pacnpt^fcjMMB. — 3 Je »landen grausam behandeln, nocTÄHBain, rpoano ca. h*koh. — 13 Münze, MOHcia 11 ungeheuer, orpoatenB. — 12 Diebstal, Kpaatoa. — 43 Bestechung, noflKymmHecTBo. — 44 verhindern, iip ianiT cTBVBaM'i,. — 16 Weichlichkeit, mck) inaBocTL. — 16 Gennsisucht, oxo-ra aa HaB.'iaacÄCHHH. — 17 ferne halten, np'hrtBap/iBHMB. — 18 Güter gieichheit, paBencTBo h.% iiMymecTBit. — 19 befahrt, ocTajrlxri.. — 20 Mitglied, o-nein,. - 31 gewählt, iiaopaiiB. — 32 lebenslänglich, ^ojkii botho. — 33 Volksversammlung, »apoAHo C'i>6pa,iiis. — 36 Vorschlag, iip-hAJiojKeHHe. — 36 Staatsverwaltung, ÄJ.pHcanaa a,i-iiiBiicT>>aipiB. - 37 Schutz, sainnra. — 38 mit Lorbeer» geschmückt, yi-paccHB CB -niBpir (jiaBpoBB Bt.HepT.), — 39 bestatten, norptäsaMB. — 311 ändern ÖTMtHHBaMB. 31 jchlt)Ül'Clt, KB.’IHH CC. -------- 33 rUhlNVvll, CJIHBCHB. --- 33 zurückkehren, bbbbpbiubmb ce. — 34 bestehen, cAmecTuyBaMB. — 81 sich entfremden, ct.ibhmb ivm^b, He^ocTAneHB. — 36 Gefühl, ‘lyBCTHoBaiiue. 5 r a gen: *) Wer war Lykurg? — Wann lebte er? — Was lernte er auf Reisen? — Was machte er in Delphi? — Welche Anstalten traf er im Interesse der Bürger? — Wie war die Erziehung der Kinder? — Was lernten sie? — Worin übten sie sich? — Was nennt inan lakonisch? — Welche Pflichten hatten die Bürger? — Womit beschäftigten sich die Sklaven? — Wie speiste inan? — Wein gefiel die *) Ha T'ban B'Biipocn Tpfcoa y*1 ghuk'BT'B fla oTronapa yctho 11*111 1IHCM6HHO, KM TO II MM fip'ii^T. BII^T, IipOHOTCHMTM CTMTHH. Gütergleichheit nicht ? — Was war der Senat? — Was hatte die Volksversammlung zu thun? — Wer waren die Ephoren? — Wer wurde mit Lorbeern bekränzt bestattet? — Wann reiste Lykurg wieder nach Delphi? — Was antwortete ihm dort das Orakel? — Wie lange bestand die Lhkurgische Verfassung und welche Folgen hatte sie für die Spartaner? 43. Solott und die Athener. (594 b. Chr. G.) Solon war aus Athen gebürtig? Da er ein Handels-mann2 war und nebenbei seinen Geist auszubilden3 streßte, so reiste er in viele Länder, namentlich nach Kleinasien und der Insel Greta,4 wo er sich im Umgange6 mit Dichtern 6 und Weltweisen bildete. Indem er überall die Lebensweise/ Sitten und Gesetze der Menschen beobachtete/ sammelte" er sich die Einsichten und Kenntnisse, womit er später seiner Vaterstadt so nützlich werden sollte. Gleichzeitig mit ihm lebten in Griechenland und Kleinasien Männer, die man wegen ihrer wissenschaftlichen Thätigkeit die Weisen nannte. Es waren ihrer sieben: außer Solon noch Schales von Milet, Bias, Pittakos, Periander von Korinth, Kleobulos und Chilon. Von jedem dieser sieben Weisen wußte das Atterthuiu10 allerlei Aussprüche zu erzählen, in denen ihre Vorstellung von Gottes Wesen11 und Vorsehung/2 von der Natur und dem Menschenleben enthalten waren. So von Schates: „Das Urwesen43 ist Gott; denn er ist nicht geworden. Das Schönste ist die Welt; denn sie ist Gottes Werk. Das Größte ist der Raum/4 denn er faßt alles in sich.16 Das Schnellste ist der Gedanke; denn er springt überall hin. Das Gewaltigste43 ist das Schicksal;17 denn es bringt alles unter sich. Das Gescheiteste4« ist die Zeit; denn sie entdeckt4" alles." Solon fand bei seiner Heimkehr20 Stadt und Land in einer großen Verwirrung.21 Die Reichen hatten das arme Volk ganz in ihrer Gewalt.22 Wenn die Armen die Zinsen22 nicht bezahlen konnten, so wurden sie zu Sklaven gemacht oder verkauft. Die Reichen waren Richter und richteten nach Willkür.24 An die Stelle der Könige waren Archonten getreten, und zu einem solchen wählte 2° man Solon. Als Regent des Staates sollte er neue Gesetze geben. Da die Verschuldung2" der meisten Bürger von Athen das größte Hebet war, woran das Gemeinwesen27 litt, so suchte er die Schuldforderungen28 zu ermäßigen.29 Die bisherigen von Drakv herrührenden30 Gesetze, welche auf alle Vergehungen31 ohne Unterschied32 Tod oder Verbannung 33 setzten, waren wegen ihrer allzugroßen Strenge34 unbrauchbar.36 Solon milderte39 diese Gesetze und suchte das Volk zur Menschlichkeit zu gewöhnen. 1 gebürtig, po^omt,. — 2 Handelsmann, TtproBent. — 8 ausbilden, npocB'&TJinaM'f,. — 4 Insel Kreta, ocrpoBT, Kpirn,. — 6 Umgang, CHOiueHne. — 8 Dichter, nocn,. — 7 Lebensweise, mvimn, na HciTBOTa. — 8 beobachten, Nawuo/MBB»-!,. — 9 Einsichten und Kenntnisse sammeln, e'i/mpaM'b CBeflenHH ii iiosHanna. — 10 Altertum, crapnii e.bmi,. — 11 Wesen, cAigecTBo. — 18 Vorsehung, iiponi,^«»,,«. — 78 Urwesen, npacAigeCTBo. — 14 Raum, npocTpancTBo. — 15 in sich fassen, oomi-Main,. — 16 gewaltig, cajiHo. — 17 Schicksal, c.syp5a. — 18 gescheit, yinno. — 19 entdecken, HaHairbpBaMT,. — 20 Heimkehr, aasptmaHne. — 21 Verwirrung, — 22 Gewalt, BaacTt. — 28 Zinsen, yiiixRa. — 24 Willkür, npoHSBOAL. — 26 wählen, iinoupaiii,. — 26 Verschuldung, BafltJUKHajioCTB (aaoopajiHBHHiie). — 27 Gemeinwesen, oihnecTBo. — 28 Schuldforderung, hckh,. — 29 ermäßigen, Haina.™Bann,. — 30 von D. herrührend, ot-b /ch npon3vieaan. —• 31 Vergehung, npiscTaui-BKi,. — 32 Unterschied, pasanKa. — 88 Verbannung, npo-ruaHCTBO. — 34 Strenge, CTporoCTt. — 36 unbrauchbar, Henpnao-jkmm’b. — 36 mildern, yo-iaacaBann,. Was die Verfassung betrifft,1 so übertrug2 er der Volksversammlung das Recht, Krieg und Frieden zu be- schließen,3 Bündnisse einzugehen,4 die Staatsbeamten 6 zu erwählen und Gesetze zu geben und aufzuheben.6 Das ganze Volk teilte er nach dem Vermögen7 in vier Classen, Die vierte Classe, welche alle ganz unbemittelten8 Bürger umfaßte,9 hatte zwar4" teil11 an der Volksversammlung, konnte aber keine Staatsämter bekleiden,12 was auch schon darum unmöglich gewesen wäre, weil die Aemter keine Einkünfte gewährten.43 Die nenn Archonten, als höchste obrigkeitliche14 Personen, welche die obere Leitung 46 des Krieges, Gottesdienstes43 und des Gerichtswesens47 hatten, beschränkte13 Solon durch den Rat der 400 (Senat), der jedes Jahr aus ganz unbescholtenen49 Bürgern neu gewählt wurde. Die größte Gewalt lag in den Händen des obersten Gerichtshofes,20 welcher Areopag genannt wurde, und aus den erfahrensten24 und redlichsten22 Männern zusammengesetzt war. Seine gerichtlichen Sitzungen,23 in welchen er ohne weitere Berufung24 über Leben und Tod entschied,26 hielt er bei Nacht und ohne Licht. Die Abstimmung 26 geschah durch Scherben,27 welche man entweder in die Urne des Todes, oder in die der Erbarmung 28 warf. Die strenge Gerechtigkeit dieses Gerichtshofes war in ganz Griechenland berühmt.29 Aber nicht nur dem öffentlichen, sondern auch dem Privatleben der Athener wollte Solon eine heilsame30 Umgestaltung34 geben. Darum sorgte er vor allem für die Erziehung der Jugend, die nicht nur körperlich32 (wie in Sparta), sondern auch geistig33 ausgebildet werden sollte. Die Jünglinge wurden in der Dichtkunst,34 in Beredsamkeit36 und Weisheit (Philosophie), sowie auch, um ihren Schönheitssinn36 ans-zubilden, in der Musik und Malerei unterrichtet.37 So vortrefflich die Gesetzgebung auch war, so hielt sie Solon, der sich auch hierin viel weiser zeigte als Lykurg, dennoch nicht für unverbesserlich.3« Er ließ die Athener schwören, daß sie seine Gesetze, die in hölzerne Walzen 39 eingegraben 4° wurden, 10 Jahre unverändert beibehalten " wollten, und begab sich42 dann aus weite Reisen, u. a.43 zum reichen Crösus in Lydien. Vernaleken, 1 ttms dir Verfassung betrifft, kbkboto ce nacae ,to yc-rasa. 2 übertragen, np-b/ioeTaBjun.. — 8 beschließen, pimaBaMt. — 4 ein Bündnis eingehen, B.maaM-h bt, c^iobt,. — 'i Staatsbeamte, bhhobhhkt,. 6 ausheben, OTMhmiisyM'b. — 7 Vermögen, HMyigcCTBO. 8 gOtl^ unbemittelt, e'i>B6'I;.'i',- NSB1, cjit^CTBa. — 11 UNI fassen, oooMaM'B. — 10 zwar, naHc-riina. — 11 tcilhaben, bhmrmi, yaacTHe. — 13 ein Amt bekleiden, lieii'B-aBBBaiii, ejBii fljtiumocTL. — *•' Einkünfte gewähren, AaaaMi, npaxoflii. — 14 obrigkeitlich, npaon-i'e.icrHCH'i,. — l" obere Leitung, BBpxvBiio yjipa >!.!«'!,iua — 18 Gottesdienst, iloi'OCi.'iyHieime. — 17 Gerichtswesen, C,v,-ie6„a 'lacTi,. — 18 be schränken, orpanri'iaiia?nrL. — 19 unbescholten, »eciiopoaen-B, — 30 der oberste Gerichtshof, «LpaoBeHT, -- 21 erfahren, oimreai,, — 22 redlich, nec-mrj,. — 28 gerichtliche Sitzung, ca/wcho aacfe-flaHue. — 24 Berufung, npjiaiiB-i, (anejiT,). — 26 entscheiden über Leben und Tod, ptmaBaMi, aa skhbott, h cMi.pTi,, — 28 Abstimmung, iviacorroflaBaHiie. — 27 Scherbe, aopyiiKa, Kopiipa. — 28 Erbarmung, MHviocBpflHe. — 29 berühmt, npony-ra. — 80 heilsam, nojie3eHTi. — 31 Umgestaltung, Jip-hoäpaaoiianne. — 32 körperlich, Ti-aeCHO. — 33 geistig, ßvmeBHO, yMCTBUHo. — 34 Dichtkunst, noeami. — 3-i Be redsamkeit, opaTopcTBo. - 38 Schönheitssinn, cmhcjil ua xyoaiicrro. — 37 unterrichten, oßynaBaMi,. — 38 unverbesserlich, Hanoupa BHan,. — 39 Walze, hh^hh^pi.. — 40 eingraben, B^a-.iä-iBama,. — 41 unver ändert beibehalten, aanaanaM'i, ih-h;imvh(!ho. — 42 sich begeben, ot-npaBHMT, ce, — 43 unter anderen, »wm,ry npoiee. Fragen: Wann war Solon geboren und wo? — Wo machte er seine Reisen? — Was lernte er auf Reisen? — Wie viele Weisen gab es im Altertum und wie hießen sie? — Welche Aussprüche von Thales sind uns bekannt? — Wie fand Solon die Vaterstadt bei seiner Heimkehr? — Wozu wurde er gewählt? — Was war das größte Hetiti der meisten Bürger von Athen? — Wie suchte Solon diesem Uetiti abzuhelfen? — Wie waren die von Drako herrührenden Gesetze beschaffen? — Was that Solon mit denselben? — Welches Recht hatte die Volksversammlung? — In wie viele Classen wurde das Volk eingeteilt und welche Rechte hatte die vierte Classe? — Welche Gewalt hatten die Archonten und wodurch wurde sie beschränkt? — Was war der Areopag? - Welche Rechte hatte dieser? — Wie geschah die Abstimmung? — Wie gestaltete Solon das Privatleben der Athener um? — Worin wurden die Jünglinge unterrichtet? — Was ließ Solon die Athener schworen? 44. pynchus und Fabricins. (280 v. Chr. G.) Die Tarentiner hatten den Pyrrhus, König vonEpirns, gegen die Römer zn Hilfe gerufen. Diese schickten den C.1 Fabrieius als Gesandten 2 an den Pyrrhus, damit er mit ihm über die Auswechselung 3 der Gefangenen4 unterhandle? Fabrieius, der zwar sehr arm war, aber wegen seiner Rechtschaffenheit und Tapferkeit zu Rom in der größten Achtung6 stand, wurde von Pyrrhus freundschaftlich aus-geimmmen.7 Er bat ihn auch, ein reiches Geschenk 8 als Zeichen9 der Achtung anzunehmen; allein Fabrieius schlug es aus." Am folgenden Tage wollte Pyrrhus die gerühmte Geistesgegenwart11 des Mannes aus die Probe stellen.12 Er ließ zu dem Ende" vorher insgeheim" seinen großen Elefanten," ein Tier, desgleichen" Fabrieius nie gesehen hatte, hinter einen Borhang17 führen. Nach geendeter Unterredung18 gab er ein Zeichen; der Vorhang ward weggezogen, und der Elefant streckte19 mit einem entsetzlichen 20 Gebrüll21 seinen Rüssel22 über des Römers Kopf hin. Pyrrhus betrachtete23 begierig24 die Mienen26 des Fabrieius; aber dieser wandte sich gelassen29 um und sagte: „So wenig mich gestern dein Gold gereizt,27 so wenig schreckt mich heute dein Elefant." 1 Cajus. — 2 Gesandter, HocAamniK-L, — 3 Auswechselung, pas-»ikna. — 4 Gefangener, sapoßemm. — 6 unterhandeln, ^oeosapr,»-!-ce. — 6 Achtung, yBaacenne. 7 aufnehmen, nocpkinasn,. — 8 Geschenk, no/i,a])T.K'f-. — 9 Zeichen, bh;uct>. — 10 ausschlagen, oraaa-BaMT,. — 11 Geistesgegenwart, iipac^s-e-eBiie 11 a flyxa. — 12 auf die Probe stellen, ncnnTBai*rB. — 13 zu deni Ende, sa rasti nk-ts. — 14 insgeheim, Taiiho. — 16 Elefant, cjioht,. — 16 desgleichen, KaKBOTo. — 17 Vorhang, aaskca (nep/wTo). — 18 Unterredung, paaroBopt. — 19 Hinstrecken, iipo-rki-ain,. — 20 entsetzlich, yacaono. — 21 Gebrüll, peBOime. — 22 Rüssel, xofioTt. — 23 betrachten, »aöawMBa-k'L. — 24 begierig, ata/mo. — 28 Mine, oßpast. — 26 gelassen, chokohho. — 27 reizen, spasim, iipHB-uiHaMT,. Noch verschiedene Versuche 1 machte Pyrrhus, diesen heldenmütigen2 Mann zu bewegen/ als sein Freund und erster Feldherr4 bei ihm zu bleiben, die bei einem genügsamen 6 und unverdorbenen6 Römer, wie sie in dieser Zeit noch waren, natürlich nichts fruchteten.7 Den Antrag8 wegen Auswechselung der Gefangenen lehnte der König ob;9 um dein Fabricius jedoch einen Beweis49 seiner Achtung zu geben, erlaubte er den römischen Gefangenen, zu dem bevorstehenden11 großen Feste der Saturnalien nach Rom zu gehen, dort mit den Ihrigen fröhlich zu sein und sich nachher wieder in feinem Lager als Gefangene einzustellen.12 Sie gingen und kehrten zur gesetzten Frist" zurück, ja der Senat setzte Todesstrafe darauf," wenn jemand von ihnen zurückbliebe. Als Fabricius bald darauf als Konsul mit seinen Amtsgenossen16 das Heer wider den Pyrrhus führte,10 erhielt er einen Brief von des Königs gewissenlosem17 Leibärzte," worin sich dieser erbot," seinen Herrn gegen eine angemessene30 Belohnung21 zu vergiften.22 Die Konsuln sandten sogleich den Brief dem Pyrrhus, der vor Erstaunen20 ausrief: „Eher könnte die Sonne von ihrem Laufe abgelenkt 24 werden, als Fabricius vom Wege der Rechtschaffenheit." Er strafte den Arzt, wie er es verdiente, und sandte den Römern zur Dankbarkeit alle Gefangenen ohne Lösegeld 26 zurück. Vernaleken. 1 Versuch, oiihtt,. — 3 heldenmütig, roHa-iecTBeiiT,. — 11 be wegen, MmoHimaMT,.—4 Feldherr, bohbo^h. — 5 genügsam, cKpoMum,. 6 unverdorben, HcpasnajeH-B. — 7 es fruchtet nichts, »b»a hiik;i k-bb-b ycnlixa.. — 8 Antrag, np*flJi0MceHHe. — 6 ablehnen, OTtcaamiivi,. — 10 Beweis, AoicaaaTejicTBo. — 11 bevorstehend, lip-fcflCToami,. — 18 einstellen, HBHHaari. ce. — 13 Frist, cpoict. - 14 Todesstrafe daraus setzen, np-kflKBiKAaMT, 8a to na cmbptho Haicnaamie. — 48 Amtsgenosse, no-HOIUFIHKT, m. AJi%5KHOCTt. 111 das Heer fühl'eu, IipbABOÄflaiVI'b Boii- CKara. — 17 gewissenlos, Seac-LEbcTein,. — 18 Leibarzt des Königs, co6ctb6H% jrliKapi. na Kpajui (.’k-hot.-moaukt.) 18 sich erbieten, A" BaM'L CM ycviyi’in-6. — 20 angemessen, CT.paam-hpeH'i.. 21 Belohnung, B'BSHarpaJKAenHe. — 22 vergiften, oxpaBHivL. — 23 Erstaunen, otva-üaiine. — 24 ablenken, OTK.'ionni;a.MT,. 26 Lösegeld, OTKym,. fragen: Warum wurde Fabricius zum Pyrrhus geschickt? — Weshalb stand Fabricius in der grüßten Achtung zu Rom? — Was machte Pyrrhus, als Fabricius ankam, am ersten Tage und was am zweiten ? — Beschreibet die Scene mit dem Elefanten. — Wie lautet der bekannte Ansspruch des Fabricius? — Wozu versuchte P. den F. zu bewegen? — Was erlaubte schließlich Pyrrhus? — Was schrieb der Leibarzt des P. an F. als dieser Konsul und Heerführer war? — Und was thaten die Konsuln? — Mit welchen Worten drückte P. sein Erstaunen aus? — Was geschah mit den Gefangenen? 45. Der £)imb auf dein Sanct=23ernt)arb. Ueber den großen St. Bernhard führt ein sehr betriebener Bergpaß1 aus Wallis nach Italien. In dem öden -hohen Felsenthale/ von Bergen umschloßen,4 die ewiger Schnee bedeckt, steht die höchste menschliche Wohnung in der alten Welt, das Kloster des heiligen Bernhard. Hier wohnen zehn bis zwölf fromme Mönche, deren einziges Geschäft6 es ist, die Reisenden unentgeltlich6 zu bewirten7 und ihnen alle Hilfe angedeihen zu lassen? In den acht oder neun Monaten des Jahres, wo Schnee, Nebel, Ungewitter und Schneelavinen9 den Weg sehr gefährlich machen, streifen10 diese Geistlichen oder ihre Vierter umher, um Verirrte" aufzusuchen oder Versunkene12 zu retten. Schon viele Jahre her bedient man sich zur Rettung18 der Verunglückten auch besonders abgerichteter" großer Hunde. Diese gehen entweder allein aus oder werden von den Mönchen mitgenommen. Sobald der Hund einen Verunglückten ausgewittert" hat, kehrt er in pfeilschnellem Lause" zu seinem Herrn zurück und gibt durch Bellen, Wedeln" und unruhige Sprünge" seine gemachte Entdeckung kund." Dann wendet er um, immer zurücksehend, ob man ihm auch Nachfolge, und führt seinen Herrn nach der Stelle hin, wo der Verunglückte liegt. Oft hängt20 man diesen Hunden ein Fläschchen mit Branntwein21 oder ändern stärkenden Getränken und ein Körbchen mit Brot um den Hals, um es einem ermüdeten22 Wanderer23 zur Erquickung34 anzubieten. 1 ein sehr betriebener Bergpaß, npoxopa., np-isai, koüto mhoi'o MHHysaT-b. — 2 öde, nycra,. — 3 Felsenthal, CKa.iiiCxa poanna. — 4 umschlossen, aaoHKOjieH-b. — 6 Geschäft, sami-rae. — 6 unentgeltlich, ßecnjiaTHo. — 7 bewirten, yromaBaMB. — 8 Hilfe angedeihen lassen, Panama, homoihi.. —■ 6 Schneelavinen, chIjjkhh jiaBHHit. — 10 umherstreifen, oßnK-a.iHM'i,. — 11 ein Verirrter, naö.iyptnn, (iuYvrjjiiKn,). — 12 ein Versunkener, no-iacini.-ia,. — 13 Rettung, cuaceHue. — 14 besonders abgerichtet, naporno naynem,, (ppeccupaH-a). — 43 auswittern, nosynia. — 16 in pfeilschnellem Laufe, ca, 6k.p8»na-ra «a epna captiaa. — 17 Wedeln, Maxamic c% onaujKaTa. — 48 Sprung, CKaaaiiHc. — 16 kundgeben, usajscTiiBaM-B. — 2« um den Hals hängen, Ha niHSTa. — 81 Branntwein, paKira. — 22 ermüdet, yiwopeH'i,. — 23 Wanderer, häthhk-i, — 24 Erquickung, ocBiacoHHe. Ein solcher Hund war Barry. Zwölf Jahre lang war er unermüdet thätig und treu im Dienste der Menschheit, und er allein hat in seinem Leben mehr als vierzig Menschen das Leben gerettet. Der (šifer,1 den er hiebei bewies,2 war außerordentlich? Nie ließ er sich an seinen Dienst mahnen? Sobald der Himmel sich bedeckte, Nebel sich einstellten,° oder die gefährlichen Schneegestöber 6 sich von weitem zeigten, so hielt ihn nichts mehr im Kloster zurück. Nun strich er rastlos und bellend umher,7 und ermüdete nicht, immer und immer wieder nach den gefährlichen Stellen zurückzukehren und zu sehen, ob er nicht einen Sinkenden halten,8 oder einen Begrabenen hervorscharren 9 könne, und konnte er nicht helfen, so setzte er in Ungeheuern Sprüngen10 nach dem Kloster hin und holte Hilfe herbei. Als er kraftlos und alt war, sandte ihn der würdige Prior 11 nach Bern, wo er starb und in dem Museum ausgestellt12 wurde. Lenz. 1 Eifer, pbbhoctb. — 8 beweisen, ^oiwuihum'i. (noicasBaMi,). — 3 außerordentlich, nam,aperem,. — 4 sich mahnen lassen, octxbh M iry n p n n Om ny uaTa». — 6 einstellen, iiacTAuiBHM-B. — 6 Schneegestöber, Biie-iHH,!!. — 7 rastlos uinherftreifen, TIIOXMO. na oko.io IIOVMOPIIMO. —6 einen Sinkenden halten, stpaui e/yiovo, koKto noT*Ba, — 6 hervorscharren, HCfconaBaM'B. — 10 in Ungeheuern Sprüngen hinsetzen, m.p-maMi, ce cii co-'iÜMH ckokobc. — 11 würdiger Prior, /cooroiiOH-roHHiiit iiryMeH'B. — 12 ausgestellt, iTO-lo»r«HH>. fragen: Wo liegt der St. Bernhard-Paß? — Welches ist die höchste Wohnung in der alten Welt? — Wer wohnt dort und womit beschäftigt er sich? — Was wissen wir von einem dortigen Hunde, der auf den Namen Barry hörte ? — Wohin kam dieser Hund, als er alt war?_______________________________________________ 46. Die Rartoffeln. 1. Die Kartoffeln kamen erst vor etlichen1 hundert Jahren aus Amerika nach Europa. Und fast hatte2 sie der Freund des Seefahrers3 Franz Drake, dem dieser aus Amerika welche zur Aussaat schickte * und dabei schrieb: „Die Frucht dieses Gewächses6 ist so trefflich und nahrhaft, daß ich ihren Anbau« für Europa sehr nützlich halte", aus, seinem Garten wieder ausreißen und wegwerfen lassen Denn er glaubte, Franz Drake habe mit den Worten „Frucht" die Samenknollen7 gemeint, die oben am Kraute« hängen. Da es nun Herbst war und die Samenknollen gelb waren, lud9 er eine Menge vornehmer10 Herren zu einem Gastmahle ein, wobei es hoch herging." Am Ende kam auch eine zugedeckte Schüssel," und der Hausherr stand auf und hielt eine schone Rede an die Gäste, worin, er sagte, er habe hier die Ehre," ihnen eine Frucht mitzuteilen," wozu er den Samen von seinem Freunde, dem berühmten Drake, mit der Versicherung 16 erhalten habe, daß ihr Anbau für England höchst wichtig werden konnte. Die Herren ans dem Parlamente kosteten16 nun die Frucht, die in Butter gebacken und mit Zucker und Zimmet17 bestreut" war; aber sie schmeckte abscheulich," und es war nur Schade um den Zucker. Darauf urteilten20 sie alle, die Frucht könne wohl für Amerika gut sein, aber in England werde sie nicht reif?1 1 etliche, h4koh. — 3 fast hätte er sie ausreißen und weg-werfen lasten, hohth mbnre ton :ui in nasadil n HcxBBpjm. — 3 Seefahrer, MopeiuiaBaTeji&. — 4 (irgend) welche zur Aussaat schicken, HCnpainaM'i, H-liKoii 3a cbamie. — 6 Gewächs, pacTemie. — 8 Anbau, nocbBiume. — 7 Samenknollen, ebnem ii rpyfln — 8 Kraut, craöao. — 8 entladen, nprn-jiacaBaitra. — 10 vornehm, OT-iiriem. — 11 wobei es hoch herging, rflb'r0 obme mhofo Bece.no. — 13 zugedeckte Schüssel, noKpHTa nanrnta. ■— 13 Ehre, aeCTt. — 14 Mitteilen, lipbfljioiKa. — 16 Versicherung, ynbpenne. — 18 kosten, rncycn. — 17 Zimmet, Kaneaa. — 18 bestreut, uocnmim,. — 18 schmeckte abscheulich, Iinauie irnycena. BKyc'i,. — 80 urteilen, paacav-icflaiiasn,. — 31 reif werden, yspbüan'B. Da ließ denn der Gutsherr1 einige Zeit nachher die Kartoffelsträucher ^ ausreißen und wollte sie wegwerfen. Aber eines Morgens ging er durch seinen Garten und sah in der Asche3 eines Feuers, das sich der Gärtner angernacht hatte, schwarze runde Knollen4 liegen. Er zertrat6 einen, und siehe, er duftete sehr lieblich? Er fragte den Gärtner, was das für Knollen wären, und dieser sagte ihm, daß sie unten an der Wurzel' des amerikanischen Gewächses gehangen hätten. Nun ging dem Herrn erst das rechte Licht ans? Er ließ die Knollen sammeln und lud die Parlamentsherren wieder zu Gaste,9 wobei er wohl wieder eine Rede gehalten haben mag, von der der Inhalt49 gewesen sein wird, daß der Mensch, wenn er blos nach dem urteilt, was oben an der Oberfläche ist, und nicht noch tiefer gräbt, manchmal gar sehr12 irren könne. Schubert. 1 Gutsherr, upHT-kHcaTeju.. — 2 Kartoffelstrauch, ctiojio ott, icapTO(|in. — 3 Asche, nenejn,. — 4 Knollen, rpyaa. — 5 zertreten, pacTtnKain,. — 6 es duftet sehr lieblich, Miipmun TKtp^i npnarao. 7 Wurzel, Kop-hm,. — 8 das rechte Licht geht mir auf, hcho, pasönpaM ,i,o6p'li. — 9 zu Gaste laden, iioKanBania, na i-octii. — 10 der Inhalt, c'BABpiKaHiie. — 11 Oberfläche, noBBpxHma. — 12 gar sehr, TBBpffh MHOI'O. fragen: Wann kamen die Kartoffeln nach Europa? — Wer schickte sie und was schrieb er zugleich?4 — Was meinte Franz Drake unter dem Worte „Frucht"? — Was kam von dem Gewächse das erste Mal auf den Tisch und bei welcher Gelegenheit? — Wie schmeckte das? — Wie urteilten darauf die Gäste? — Was that der Gutsherr in Folge dessen?2 — Welcher Zufall3 ereignete sich? — Wie mag der Gutsherr beim zweiten Gastmahle geredet haben? i zugleich, ctB.ineBptMenHo. — 2 in Folge dessen, Ha T0B3, — 3 Zufall, (VBBnafleHiie. rt 47. Wanderlied. (Ilvsvma ii'feceHB.) Wohlauf,' noch getrunken den funkelnden2 Wein! Ade2 nun, ihr Lieben! geschieden muß sein/ Ade nun, ihr Berge, du väterlich Haus! Es treibt5 in die Ferne mich mächtig hinaus. Die Sonne, sie bleibet am Himmel nicht stehn; es treibt sie, durch Länder und Meere zu gehn. Die Woge nicht haftet6 am einsamen Strand;' die Stürme, sie brausen8 mit Macht durch das Land. Mit eilenden Wolken der Vogel dort zieht und singt in der Ferne ein heimatlich Lied. So treibt es den Burschen8 durch Wälder und Feld, zu gleichen der Mutter, der wandernden Welt. Da grüßen ihn Vogel, bekannt überm Meer; sie flogen von Fluren" der Heimat hieher. Da duften die Blumen vertraulich 13 um ihn; sie trieben vom Lande die Lüste dahin. Die Vogel, die kennen sein väterlich Haus; die Blumen einst pflanzt"2 er der Liebe zum Strauß; Und Liebe, die folgt ihm, sie geht ihm zur Hand: so wird ihm zur Heimat das ferneste Land. Kerner. 1 Wohlauf, xaipie. — 1 funkelnd, »„merami,. — 3 Ade, cooroM-L . — 4 es muß geschieden sein, -rp-feoii ,T,a ce — s es treibt mich hinaus, mieie Me hu b-bh-i,. — 6 haften, npncTHHA, — ’ einsamer Strand, ocaMOTeHT, fip-kn,. — 8 brausen, iiivmh. 8 Bursche, MosrbKii. — 111 grüßdn, no3,r]taBHBa»n,. — 11 Flur, .-III»am«. — 13 die Blumen duften vertraulich, NB-dra-ra paenpocTpaHHBan, ,iofiprk lioaiiai 'i, MiipucT,. —. 13 der Liebe zum Strauß pflanzen, HacaHi^aM-i. ,ia erane KHTKa »a .lionoiii.'ia. (Das Gedicht ist in Prosa zu übertragen.) 48. Der Sonntag in London. Einmal in der Wvche tritt1 auch in London, in diesem Gew irre2 des menschlichen Handels und Treibens/ Ruhe und Stille ein. Es ist die Ruhe des Sonntags. In Paris ist es niemals Sonntag, was der Christ sich darunter denkt/ oder alle Tage ist es Sonntag, wie ihn die Welt zu halten ° pflegt; in London ist er nur einmal in der Woche, aber ein stiller Tag des Herrn. Da scheint diese unermeßliche Stadt ausgestorben wie in einer Nacht, so ruhig und menschenleer" ist es auf den weiten Straßen bis zum Morgen des ändern Tages. Die Kaufgewölbe7 alle mit ihren Riesenfensteru8 und Schätzen der Erde sind sorgfältig verschlossen, die Fenster verhängt;" kein Wagen knarrt," und kein Geschäft des Werktags macht ein Geräusch." Für Unzählige," welche sechs Tage lang des Tages Last und Hitze" getragen haben, und im Gewirre der Weltgeschäfte" weder zu sich selbst noch zu ihrer Familie gekommen sind, ist dieser Stillstand" ein Segen. Alle eigentlichen Lustbarkeiten," Tanz und Schauspiel," sind auf die Wochentage beschränkt/8 ebenso größere Gast-mähler. 1 es tritt ein, crime. — 2 Gewirre, BtpBo^ieBima. — 2 Handeln und Treiben. Ttpryiiaime n flBiuKomie. — 4 was der Christ sich darunter denkt, kbkto ro paadnpa XpHCTHBHHT,. — 6 halten, lipaa-flHyBiiM'B. — 6 menschenleer, aanycTiuir,. — 7 Kaufgewvlbe, Maraana. —. 8 Riesenfenster, rojinr. iipoaopeiyi,. — 8 die Fenster verhängt, upv-aopniiT-h aaKpHTH. — 11 der Wagen knarrt, ico-rara CKpimraTr,. — 12 Geräusch, Iiiy»i'i.. — 13 Unzählige, 6ea6poö«ii. — " Last und Hitze, THHcecri, n ropimima. •— 16 Weltgeschäst, cstrcKa TtproiiHH. — 16 Stillstand, OTMOpiiBaune. — 17 Lustbarkeit, yBecejienne. — 18 Schauspiel, Tearp'h. — 18 beschränkt, orpaiuirem,. Gegen zehn oder elf Uhr, wenn der Gottesdienste beginnt, wird es lebendig auf den Straßen und die wvhl-gekleideteu Kirchengänger8 mehren sich auf allen Wegen. Die 500 Kirchen, worunter viele kleine Kapellen sind, reichen8 lange nicht zu für eine über zwei Millionen große Bevölkerung, wenn es schon unter dieser Zahl Hunderttausende gibt, für die keine Kirche und kein Sonntag da ist, weil sie nichts davon wissen wollen. Für die Armen hat man seit geraumer Zeiti angefangen, öffentliche Predigten ^ unter freiem Himmel6 zu halten, wozu sich nicht selten Taufende von Zuhörern einfindenü Nachmittags ist die Themse mit Kähnen * bedeckt, welche die Bewohner hinausführen in Gottes schöne Welt und die öffentlichen Gartenanlagen9 der verschiedenen Parks, welche den westlichen Teil der Stadt begrenzen; oder begeben sich die Vornehmen und Reichen in ihren Wagen anfs Land, und oft sieht man ganze Reihen von Wagen vor den Landkirchen10 stehen, da man den Gottesdienst auch auf dem Lande nicht gern tierfäumt.11 Süskind. 1 Gottesdienst, SoroeviysKeHiie. —2 wohlgekleideter Kirchengänger, •jiiCTo oö.ie'ieii'i. Iioci'rirre.ii, h;i HepKBHTa. — ;i reichen (ringe nicht zit, mucam. ne flocTui-Ba-rrfc. — * seit geraumer Zeit, ott, npo^jiHciiTejiHO BP'tiMe naca.wi,. — 5 Predigt, nponostfli,. — « unter freiem Himmel, na oTKpH'ro M'hCTo. — ’ sich einsinden, ea>6iipa»ii> ce. — 8 Kahn, jiafla (Kaum,). — » Gartenanlagen, rpa^imcKH pasca/yi. — io Landkirche, ceeiCKa aepKBa. — 11 versäumen, aaK-BCHiiBaM-i,, nponyenaMT.. Fragen: Wann tritt in London Ruhe und Stille ein? — Wie ist es mit der Sonntagsruhe in Paris und wie in London? — Wie sieht es aus auf den Straßen Londons an einem Sonntage? — Wann beginnt der Gottesdienst? — Wie viele Kirchen gibt es in London? — Werden auch außerhalbt der Kirchen Predigten gehalten? — Was machen die Bewohner an einem Sonntag-Nachmittag? 49. Die Worte des Glaubens. Drei Worte nenn' ich euch, inhaltschwer,i Sie gehen von Munde zu Munde; Doch stammen sie nicht von außen2 her, Das Herz nur gibt davon Kunde. Dem Menschen ist aller Wert gemubt,3 Wenn er nicht mehr an die drei Worte glaubt. Der Mensch ist frei geschaffen,4 ist frei, Und witrd' er in Ketten geboren. Laßt euch nicht irren des Pöbels3 Geschrei, Nicht den Mißbrauch6 rasender Thoren!7 Bor dem Sklaven, wenn er die Kette bricht, Bor dem freien Menschen erzittert3 nicht! Und die Tugend, sie ist kein leerer Schall,3 Der Mensch kann sie übenl,J im Leben; Und sollt’ er auch straucheln11 überall, Er kann nach der göttlichen streben;18 Und was kein Verstand der Verständigen13 sieht, Das übet in Einsalt ein kindlich Gemüt." Und ein Gott ist, ein heiliger Wille lebt, Wie auch der menschliche wanke;16 Hoch über der Zeit und dem stimmte schwebt16 Lebendig der höchste Gedanke, Und, ob Alles in ewigem Wechsel kreist," Es beharrt18 im Wechsel ein ruhiger Geist. Die drei Worte betvnhret euch, inhaltschwer, Sie pflanzet73 von Munde zu Munde, Und stammen sie gleich nicht von außen her, Euer Inneres gibt davon Kunde. Dem Menschen ist nimmer20 sein Wert geraubt, So lang er noch an die drei Worte glaubt. Schiller. 1 inhaltschwer, CI. imijkho cTvti.pvKamie. — 8 von außen herstammen, IlllOHCXOSKflaMT. OT-I, lilHIIlHUH Cli'liT'L. 3 rauben, OTHH- maii'L. — 4 geschaffen, ci/ntopeH-i,. — 5 Pöbel, t-bjui«. — 6 Misbrauch, ajioyno'rp'liäjitiHne. — 7 rasender Thor, notHiene.ri, rjiyiri'H'b. — 8 er zittert vor dem Sklaven, Tpenepiire iipfefiT. poßa. — 3 Schall, aityn-b. — 10 üben, ynpaacHHBaMT., — 11 straucheln, !ipiiu,r-aa»i> ce. — 12 kann nach der göttlichen streben, mono; /ta ce c-rp-LMii ran oomecTBeHna (flo6poA*Te^ib). — 13 Verständiger, övtaropaayMeu-L. — 14 ein kindlich Gemüt, /vfeTiiFn'Ka /tvma. — 15 wie mich der menschliche Ivanke, koji- — til — koto ij ;i;i ce KO.ieofie HOB’fe'ißCKftTä (bo.'ih). 1o fdjwe&en, BUCH, n.l\ bhmt». — 17 in ewigem Wechsel kreisen, SBPT« ce bt» BK'IHO npoMk-Heune. — 18 beharren, iioctohhctb^b&mt», cto« tbb^o. — 19 pflanzen, uacaac^aMT», npivtanaivrj.. — 2,1 nimmer, huK'IK'l 50. Pas Kamel und die wüste. 1. Der Morgen dämmert1 über der Wüste; die Kara baue, schreitet - in langem Zuge3 die fable, endlose Ebene4 hiil und richtet ihre Schritte nach dem einförmigen» Ton der Pfeife. Die Kamele sind mit Ballen6 beladen; aus ihnen sitzen die Mauren mit ihren bunten7 Turbanen und Mänteln, mit Dolch und Säbel, ihren unzertrennlichen Gefährten? Den Kamelen zur Seite11 gehen die Sklaven mit schwarzem Angesicht und gesenktem10 Auge. Voran reitet ein brauner, hagerer11 Araber, der rohe, gebietende Herr43 des Zuges. Der ganze Haufen ein buntes Ge-roimmel,13 ist in eine Wolke von Staub gehüllt.14 Die Sonne steigt empor, die Karavane kehrt sich ihr entgegen und begrüßt den Herrn der Schöpfung. Und höher hebt sich die Sonne, sie senkt ihre Glut auf die Erde herab,43 welche sie wieder zurückgiebt. Der Sand brennt die Fußsohlen,43 die Glieder ermatten:47 brennender Durst peinigt48 jedermann. Kein Strom zieht43 die Silberwelle durch ein frisches Grün, weithin ist nirgends ein Gesträuch3» zu erspähen?4 Auf heißem, schattenlosem Boden schreitet die Karavane. Käme ein Sturm, eine schwarze Wolke, leuchteten Blitze am Himmel, sie würden Rettung den schmachtenden 22 Reisenden bringen: das Gebrüll des Löwen selbst iväre ihnen erwünscht,23 würde es doch ersehntes24 Land verheißen?» Ta liegt mitten in der Wüste ein halb verborgener Quell, der seine leise Stimme vernehmen läßt;2,; das Kamel hat ihn aus der Ferne schon verspürt27 und gewinnt plötzlich seine Kräfte wieder, schreitet rasch 28 voran und lustig folgt ihm der ganze Zug. Plötzlich steht es still und bäumt sich vor Freude. Aus jedem Auge blickt ein lebender Strahl;29 die matten Glieder befeelt30 ein elektrisches Feuer. Es stellt sich die Karavane im Kreise; eifrig wird der Boden aufgescharrt,34 ans der Erde tiefem Scho ostetritt der Quell glänzend an den Tag, und Alles stürzt hm,38 sich zu erlaben,34 am unversiegbaren Lebensborn.33 1 es dämmert, c-muki ce. — 3 schreiten, CTÄiiaiit, Bi.pii!i. — a 8>ig, uoxo.Ylj. — 4 fahle, endlose Ebene, ro.'iii, i'iycrcpaiiiia panmma. — einförmig, eflno.niiKT>. — 6 Ballen, TOBapt. — 7 bunt, mapein,. — 6 unzertrennlicher Gefährte, nepaa.vKmirr, apyrapt. — 9 zur Seite, noKpaü — 1(1 gesenkt, HaakceH-B. — 11 hager, eyxi,. — 12 gebietender Herr, rocno^apt. —. 19 buntes Gewimmel, in-crpa Bi.jiBv.niill,!!. 14 gehüllt, noK-puT-r. — 15 herabsenken, ciiyc«a»T.. — 16 Fußsohle, CTAua.no. — 11 die Glieder ermatten, 'lacTirrl; hu T-tsjoTo ce ysiop-HBaTT,. — 18 peinigen, mahh. — 19 kein Strom zieht die Silberwelle, hiikos plsKa n e Kapa cpcdpeHiiTli cii in..uni. — 20 Gesträuch, xpa- cTari/LKT,. — 21 erspähen, ciaupiiMi,. — 22 schmachten, tahch ce. — 23 erwünscht, ««viare-imo. — 24 ersehntes Land, aan-eariiiaTa CTpaaa. — 25 Verheißen, od-bmasaMT,. — 26 die Stimme vernehmen lassen, 113,za-BaMT, rjac-BTT,. — 27 verspüren, lio/ryiuBaM'b. — 28 rasch, drpgo. — 29 lebender Strahl, vkhbu .nyu,. — 30 beseelen, ojkiibhbhml. — 31 auf scharren, pacKonaa. — 32 Schooß, HeapaTa. — 33 hinstürzen, xm.priHnri, ce, th'i.imt, na TaM'ii. — 34 erlaben, och-Jukh ce. — 35 unversiegbarer Lebcnsborn, HeHCHepnaein. iictohhhki, ua Htmicra. Das Kamel ist für den Araber geboren, sein Sklave, sein Reichtum von Abrahams Zeiten her bis zum heutigen Tage. Es ist das Schiff, auf welchem er die Wüste durchzieht; es trägt ihn zu Mekkas, zu Medinas heiligen Tempeln, geleitet1 ihn durch die Wüste Sahara zu dem glänzenden Niger. Es hat die Zeichen der Sklaverei, die behaarten Fetthöcker2 aus dem Rücken; Schwielen3 an Brust und Knie sind die Folgen seiner Arbeit, sowie die Ballen4 seiner kleinen, gespaltenen Hnse,3 die es schützen vor dein heißen Sande. Eine Mißgestalt3 ist es, ohne Schmuck, ohne Anmut/ halb Pferd, halb Schaf, mit gespaltener Lippe/ mit kleinen, aufgestellten9 Ohren, mit langem, eingebogenem Halse," dem Barte an Brust und Kinn," dem hageren Kreuze" und kurzen Schweife. Auf hohen Beinen schreitet es daher, geht tagelang schwer beladen fort und ermüdet nicht. Die Blätter der Distel" und stacheliger Gestrüppe" sind seine Nahrung; es erlabt sich an dem Wasser der Sifterne18 und nimmt davon einen Vorrath" auf die Reise mit; selten wird ihm ein Trunk aus frischem Quell zu teil. Sich auf den Boden zu werfen und Lasten zu tragen wird es abgerichtet; demütig" und geduldig beugt es die Knie" vor seinem Tyrannen, damit er bequem es belade." Auf den Wink20 desselben erhebt es sich und folgt ihm. R. Meyer. 1 geleiten, upHApyacasaMT.. — 3 die behaarten Fetthöcker, koo matii rtpöm^H. — 3 Schwiele, c.ihht,. — 4 Balle», mosob. — 6 ge spaltener Huf, pacntneno Konirro. — 6 Mißgestalr, ooeaoßpaaeHo »III Botho. — 7 Anmut, iipiiHTHocTL. — 8 Lippe, vcTHa. — 9 nufgefteKt, no^HriiATT., mtpKiiaji't. — 10 eingebogener Hals, npHl-pHBOHT, npaTT>. — 11 Kinn, 'iejiHicTi>. — 13 hageres Kreuz, tt.ht.kt. kpt,ctt>. — 13 Distel, — 14 stacheliges Gestrüppe, tljihacth rptsn. -— 15 Cisterne, mepna, — 16 Vorrath, saiiAOT,. — 17 demütig, cMiipenno. — 18 die Knie beugen, npnr^saMT. koachata. — 19 bequem beladen, »»TOBapBariT, _V,1,06h0. - 20 Wink, 3HAKT., Fragen: Womit find die Kamele beladen? — Wer geht ihnen zur Seite? — Wer reitet voran? — Was thnt die Karavane beim Sonnenauf gang? Wie wird es in der Wüste, wenn sich die Sonne höher hebt? — Welchen Eindruck macht auf die Karavane eine Quelle mitten in der Wüste? — Welchen Nutzen gewährt das Kamel dem Araber? Beschreibet das Kamel. — Was dient ihm zur Nahrung und zum Getränke? — Auf welche Weise wird es beladen? 51. Die Hoffnung. Es rebcn und träumen 1 die Menschen viel Bon bessern, künftigen 2 Tagen; Nach einem glücklichen, goldenen Ziel Sieht inan sie rennen und jagen.3 Die Welt wird alt14 und wieder jung; Doch der Mensch hofft immer Verbesserung. Die Hoffnung führt ihn in's Leben ein,' Sie umflattert3 den fröhlichen Knaben, Den Jüngling begeistert? ihr Zauberschein,° Sie wird mit dein Greis nicht begraben; Denn beschließt er im Grabe den müden Lauf,3 Noch am Grabe Pflanzt er — die Hoffnung auf.'" Es ist kein leerer, schmeichelnder Wahn," Erzeugt im Gehirn der Thoren; Im Herzen kündet cs laut sich a»:12 Zu was Besserm sind wir geboren;13 Und was die innere Stimme spricht, Das täuscht14 die hoffende Seele nicht. Schiller. 1 träumen, c-Lnyuairr,. — 2 künftig, o,k,vy.uu,. — 3 rennen und jagen, okraii-i, n -rnnaMt. — 4 alt werden, ocTapaBasi-B.1— 1 ein führen, H'i,ii05K,T,aM'i>. —3 umflattern, o6.-mra.vi,. — ? begeistern, Bto^v-meBimiiM-T,. — 8 Zauberschein, uapofl-büo-ruo. — 8 Lauf, -renenuö. — 10 die Hoffnung auspflanzen, nocaayam, (fltpBOTO na) Ha.TkiKAaTa. — 11 ein leerer, schmeichelnder Wahn, npaano, jiacKaTejmo au-kua». 12 im Herzen kündet es laut sich NN, b-l ctpAue-ro ce muma raaciio. - - 13 geboren, po,wu-i,. 14 täuschen, mvn>i'Bn»n,. Dritte Abteilung. 52. Das Rosenöl.*) Eine Specialität Süd-Bulgariens ist die Rosen-cultur. Ihr Verbreitungsgebiet teilt sich in zwei Zonen. Die eine begleitet den Südabhang des Balkan und der Sredna Gora von Sliven bis Zlatica und Panagjurište und hat ihr Centrum in den Landschaften von Ka-sanlyk und Karlovo. Die zweite Zone erstreckt sich längs des Nordabhanges der Rhodope von Peštera bis in die Gegend von Stanimaka. Im Jahre 1881 produ-cirte die Ernte 1422 Okka Rosenöl, im J. 1888 aber 1687 Okka. Die Rose wird auf dem Felde gebaut, meist auf Abhängen, wie Hopfen oder Wein. Die Stauden sind in Reihen zwischen tiefen Furchen gepflanzt und werden für den Winter mit Erdreich zugedeckt und auch ge- *) Das Rosenöl, poaono Mac.no. — 1 laarkcTO roTHHecKirris moiv&tb ,o;a ce ynoTp’feÖHBaT'i, u ji a t n h c k n t h ojkbh aa h'Iimckhh TßKCT'L. -- Bi> HOBII Bp'i>M6Ha H’kKOH ^a2K6 np^^HOHHTaTTE. /ja iiena- T.’ITTj HayHHHT* KHHFH C'B TaKlIBa OJKBII. - Oopi-ll^aaii. BHHMailHeTO ocoßeHHO Btpxy c^i'L^yioi^n'i"L : 8 — s, 88 — ss, fs — ß. Oh na CviaBimii Ha aanafl'L, kohto nmnaTr& ei, .iaTiiHiiii,a, ynoTp'fedaBaTi, Ttmte: š — sch, č — tsch (tfch), ž — «bpeHCKOTo j (jk). Ot^jihii ,iyMii, KaKTO n ivfe.in chpaaii Ha-iHpai"L ce iip’fcBeßeHn ot,b cera HaTaT'LK'B Bri> „coopivn, crn, Ayam“ (ßOKaoyjm), ctosihh na Kpaa na CTarmiTa uo^a, iia^jieyKHOTo aaivinmie. düngt. Die Kose hat nicht gefüllte, blassrote, seltener weisse Blüten. Die Bulgaren nennen sie entweder mit einem türkischen Wort „gül“ oder mit einem griechischen „trandafil“. Die Rosenernte findet im Mai und Juni statt. Die Masseinheit für das Rosenöl, welches durch einen längeren Destillirprocess in cylin-drischen Metallkesseln gewonnen wird, ist ein arabisches Mass, der „Muskat“ = Ify Drachmen, auf den 8—16, durchschnittlich 10 Okka Blüten entfallen. Das Rosenöl hat einen durchdringenden, für manche Personen unangenehmen Geruch; das kleinste Fläschchen von der Grösse einer Bohne genügt, um die ganze Kleidung mit, einem stetigen Parfum zu tränken. Die Rosen-cultur ist ein christliches Gewerbe, an welchem sich die Mohamedaner nur in sehr geringem Grade beteiligen. Die Ernte und die Bereitung des Oels geschieht meist durch weibliche Kräfte. Ueber die Geschichte dieser Industrie wissen wir nichts Bestimmtes. Natürliche und cultivirte Rosengärten sind auf der Balkan-Halbinsel uralt. Herodot beschreibt die sogenannten Gärten des Midas unter dem Berge Bermion im makedonischen Küstenlande, in der Nachbarschaft des Olymp und der Wasserfälle von Voden, mit wildwachsenden sechzigblätterigen und überaus wohlriechenden Rosen. Andere antike Schriftsteller rühmen die Rosen des Edonerlandes, besonders die Centifolien von Philipp! in der Gegend des jetzigen Seres und Drama, an deren Stelle in unseren Tagen ein vorzüglicher Tabak als Stolz der Landes-cultur getreten ist. Jedoch ein Zusammenhang zwischen den makedonischen Rosengärten des Altertums und den thrakischen unserer Zeit scheint mir zweifelhaft zu sein. Die Termini der rumelischen Rosencultur weisen eher auf den Orient hin, wo die Bereitung des Rosenöls in Indien, Süd-Persien und . Egypten ihre Heimat hat. Von dort aus mag sich dieselbe erst in der Türkenzeit langsam in den Landschaften zwischen Rhodope und Balkan eingebürgert haben. Der hohe Preis des Oels ist der Grund, warum sich diese Cultur in Rumelien in den letzten Jahren so schnell verbreitet hat. In dem Bezirk von Kasanlyk sind die jetzigen Rosenfelder zweimal so gross, als in den letzten Jahren der türkischen Herrschaft. Die Ausfuhr aus Kasanlyk, dem Hauptort der Rosenölfabrikation, befindet sich in den Händen von 5—6 bulgarischen Kaufleuten, welche Geschäftsreisen bis nach Frankreich zu unternehmen pflegen. Vor dem russischtürkischen Kriege belief sich der Preis eines Muskals auf 13—1(5 Groschen (Piaster), in den Jahren 1879 bis 1884 stieg er auf 30—36 Groschen, im Jahre 1885 sank er aber auf 18—25 Groschen, wie er noch bis heute steht. Das Fallen der Preise ist ganz natürlich; der Anbau der Rose breitet sich aus, aber der Export des Oels bleibt ziemlich gleichmässig. Dr. C. Jireček. Fragen: In welchen Gegenden Südbulgariens wird die Rose cul-tivirt? — Wie sieht die Rose aus? — Wann findet die Rosenernte statt? — Wie viel Blüten entfallen auf einen Muskal Rosenöl? — Was wissen wir über die Geschichte dieser Industrie? — Was schreibt Herodot darüber? — Worauf weisen die Termini der ostrumelischen Rosencultur hin? .— Wo ist der Hauptort der Rosenölfabrikation ? — Wie hoch stehen die Preise des Rosenöls? — 88 — I'HMOBO MAC,!*). Verbreitungsgebiet, oöjiac-rj, hji pacnpocTpaHenneTO. Abhang, no.in, Landschaft, m-Iicthoctl , okoji- HOCTt. Hopfen, xiie.TL. Staude, ct-bö.io. Furche, opas^a. das Erdreich, tiptcTtTa, gefüllt, iiMeHi,. blassrot, vepneHnwa in,, stattfinden, er-iB-i. Masseinheit, siipKa, (v^imnga »a M'tpKIl). Metallkessel, MtTa.maecKH ko- Te^n». durchdringend, upoHnijaTe.JieHt. Geruch, Miipnci,. Bohne, 006%. stetig, iioeToanem,. tränken, HanoaBann,. Gewerbe, aauHTiie. sich beteiligen, yiaci-BjHairi,. Bereitung, npnroTOBAeHiie. geschehen, Susa, CTaaa. bestimmt, oiip'k,rfe.ieH-i,. Halbinsel, noviyoeTpoB'i,. uralt, Apesein,. sogenannt, t*ü miptnieiri,. Küstenland, Kpaiiopc,Kne. Wasserfall, Bogonagi,. wild, ,unn,. überaus, ipiiaMlspiio. wohlriechend, ö^raroBOHem». Schriftsteller, cuneaTejiB. rühmen, npocnaBHBaan,. Stelle, M'fecTo. vorzüglich, Tabak, tkitioh-l. Stolz, ropAOCTL. Landescultur, aeMeoöpaooT- BiiHiie. Zusammenhang, caoiireime. zweifelhaft, cbmniiTe-mo. Termin, HaaBamie. sich einbürgern, aafloMUBaMt PreiS, CTOHHOCTB. Bezirk, oko.-iiih. Herrschaft, rocnoAcrBo. Ausfuhr, U3H0C-B. Geschäftsreise, TtproBcico iiAvry- BiiHiie. unternehmen, npifliipHeMaMt. sich belaufen, crBCTaBHna, ao- CTHrBa. sinken, naAasn, »a A0-»y. Anbau, oöpaöoTBaime. Export, HaHoca,. ziemlich gleichmässig, ropt- AO.iy paBCH'L, 1IOHTH UT>pa3-M'hpeHt. 53. Philippopel Plovdiv. Die Lage der Stadt ist originell. Inmitten der thrakischen Ebene erheben sich am rechten Ufer der Maritza sieben Syenitfelsen; die drei dem Flusse zunächst gelegenen sind von der Stadt eingenommen, die von allen Seiten ein malerisches Profil bietet: hellgraue Felsen über den grünen Fluren, oben darauf weisse Häuser, in deren Fenstern sich die Sonne spiegelt, ringsherum eine weite Ebene und am Horizont überall hohe Berge. Die bunt angestrichenen, meist nur hölzernen Häuser haben ein freundliches Aussehen. Im vornehmsten Viertel der reichen Griechen und Bulgaren erinnern sie an italienische Villen. Das katholische Viertel mit Alleen auf den Gassen nimmt sich auch recht freundlich aus. Die belebtesten Marktstrassen sind auf der Nordseite der Hügel. Dort sieht man den neuen Stadtpark an Stelle eines türkischen Friedhofes. Am Ufer der Maritza steht ein formloses Regierungsgebäude, der Konak der ehemaligen türkischen Pascha’s und der ostrumelischen Gouverneure. In der Nähe befindet sich das schöne Staats-Realgymnasium „Alexander I.“, und eine neue St. Cyrill- und Methodkirche. Ein elegantes Villenviertel erstreckt sich von der alten Stadt fast bis zum Bahnhof. Im Sommer ist die Stadt unerträglich heiss: im Juli und August Tag für Tag an + 36° C. im Schatten! Einen schönen Ausblick bietet das „Sahat-Tepe“, der beliebte Spaziergang der Einwohner an Sonntagsabenden. Man überblickt die ganze Stadt, die blassgrüne waldlose Ebene ringsumher mit ihren Dörfern und Grabhügeln und die Gebirgsmauern der Rhodope und des Balkan, die im Westen bei dem Profil des Rila sich berühren, von wo die Maritza heraustritt, welche auf dem Grund des ganzen Bildes vorüberfliesst. Man sieht fast die Hälfte des ehemaligen Ostrumeliens. Bei ihrer inselartigen Lage waren diese Syenitfelsen stets bewohnt und haben auch eine mehr als zweitausendjährige Geschichte. König Philipp II. von Makedonien unterwarf in den Jahren 342—340 vor Chr. das Thrakerland und gründete darin einige Burgen. wohl an der Stelle älterer Festungen der Eingebornen. Von denselben hat „Philippupolis“ den Namen des Eroberers durch mehr als 2200 Jahre bewahrt. Nach Alexander und Lysimachos nahm die makedonische Herrschaft hier ein Ende. Die Herren des Landes waren abwechselnd die kriegerischen Hessen der Rhodope und die mächtigen Odrysen der Strandža. Rom unterstützte die Odryserkönige, deren Reich bald das ganze Thrakerland bis zur Donau umfasste. Kaiser Claudius verwandelte (46 nach Chr.) das Königreich Thrakien in eine Provinz. Philippopel mit seinen drei felsigen Akropolen wurde nach Lukians Zeugniss eine glänzend schöne Provinzialhauptstadt. Unter Kaiser Marcus Aurelius wurde die Stadt im J. 172 durch eine starke Mauer aus grossen Steinen befestigt, die man erst im 18. Jahrhundert wegräumte. Die Stürme der Völkerwanderung machten dieser friedlichen Blüte ein Ende, besonders die Verwüstungen der Stadt durch die Gothen (251) und Hunnen (447). Seit der Entstehung des bulgarischen Reiches an der Donau wurde Philippopel eine oströmische Grenzfestung, unterstützt durch ein ganzes System von Burgen bei den Eingängen zu den Rhodopethälern. Die Kaiser des 8. und 9. Jahrhunderts verstärkten die schwachen Reste der antiken Bevölkerung durch eine ausgedehnte Colonisirung von kriegerischen Armeniern und Syrern längs der bulgarischen Grenze, auch in Philippopel selbst. Der mittelalterliche slavische Name der Stadt lautet in Denkmälern des 15—17. Jahrhunderts „Plov- din“; das jetzt gebräuchliche Plovdiv ist eine jüngere Form, die erst im 17. Jahrhundert auf tritt. Im 10. Jahrhundert, unter den Garen Symeon und Peter, gehörte die Stadt den Bulgaren und wurde im J. 970 bei der Eroberung Bulgariens von den Russen des Fürsten Svjatoslav verwüstet, um bald darauf wieder in die Hände der Byzantiner zu fallen. In der Komnenenzeit war Philippopel mit starken und hohen Mauern und einem Graben befestigt, von Griechen, Armeniern und Bulgaren bewohnt und hatte schöne Kirchen, Klöster und Paläste. In den Zeiten des lateinischen Kaisertums war Philippopel von 1204 bis ungefähr 1235 das Centrum eines Herzogtums in der Hand zweier flandrischen Ritter, allerdings mit grossen Unterbrechungen und unter fortwährenden Kämpfen mit den Bulgaren. Die Philippopler Griechen hielten damals mit den Lateinern, weshalb Car Kalojan im Herbst 1205 die Stadt arg verwüstete und zahlreiche griechische Archonten hinrichten liess. In der Zeit der Paläologen erscheint Philippopel abermals als byzantinische Grenzstadt gegen die Bulgaren. Der junge bulgarische Car Georg Terterij II. besetzte es 1322 während der Kämpfe zwischen den beiden Andronik’s. AVährend der Bürgerkriege zwischen den Kaisern Johannes Paläologos und Johannes Kanta-kusenos trat die Mutter des ersteren, Anna von Savoyen, Philippopel mit allen Burgen der nördlichen Rhodope im J. 1344 dem bulgarischen Garen, Johannes Alexander für seine Hilfeleistungen ab. Aus den Händen der Bulgaren nahmen die Stadt die Osmanen, wir wissen nicht wie und wann (um 1370). Der letzte Car Šišman soll nach dem Fall von Trnovo (1393) als Gefangener in Philippopel eines natürlichen oder gewaltsamen Todes gestorben sein. Dr. C. Jireček. F ragen: Wo und wie liegt die Stadt Philippopel ? — Welches Aussehen haben die Häuser ? — Welche Gassen sind die freundlichsten und welche die belebtesten? — Was ist der Konak? — Wo liegt das bulgarische Realgymnasium und die St. Cyrill-und Methodkirche ? — Welche Höhe erreicht die Temperatur im Sommer? — Wo bietet sich eine schöne Aussicht dar? — Beschreibet die Umgebung von Philippopel. — Wer hat diese Stadt gegründet, und in welchem Jahrhundert? — Welche Herrscher hatte Thrakien im Laufe der Jahrhunderte? — Wie lautet der slavische Name der Stadt? — Wann gehörte Plovdiv den Bulgaren? — Wessen Besitz war die Stadt von 1204 bis 1235. — Was geschah mit Philipoppel in der Zeit der Paläo-logen? — Wann ungefähr kam die Stadt in die Hände der Osmanen? Originell. opm-ima-iHo. Ebene, pasnima, sich erheben, noBsuramt ce. Syenitfelsen, norima o rt cnemrrt. zunächst, na.ii 6jih3ko. einnehmen, oomniaMi,. malerisch, acuBoimceHt. Profil, jniu,e. bieten, saraira, npiflCTaBasaMt. hellgrau, cBiTjio-cnBt. sich spiegeln, OTpas-KaBaMt ce. ringsherum, na oko.ho. angestrichen, ooagncant. hölzern, aLpseni,. Viertel, KBapTa-ir., Maxa.'ia. Allee, ajiea. sich ausnehmen, BnjK.ua ce. belebt, oHcimeHT,. Marktstrasse, y-raga ct misapt (napniHa). Stadtpark, rpa^cKa rpaflima. Friedhof, rpoömge. formlos, üeschopAeHi,. Regierungsgebäude, npaBiiTe.n- CTB6HH0. ehemalig, iiiKorauieHt. Villenviertel, rpa^CKa -lacri- na BH.IHT'fe. elegant, KpaciiBt. sich erstrecken, nporara ce. faSt, IIOHTIl. Bahnhof, »e^isoHÄTHa cxanuHH. unerträglich, h6chocho. Schatten, cisHKa. Ausblick, nsrvieAt. blassgrün, ö^ikAo-se^ient. waldlos, dearopnCTt. Grabhügel, Monma. Gebirgsmauer, luamiHCKit crina. sich berühren, ^onnpa ee. heraustreten, dctiihhmt». vorüberfliessen, rene noK-pah. inselartig, oCTpOBooöpaaHO. sich etwas unterwerfen, no^ m uiiii naM'i- ch gründen, noeTpoaBa.Mt. Burg, amaMT. 6e Singen, npucniiBaMT. ct. . l l< > jrenne, TannyBanne n nimne. düster, Mpanen^. reizen, npnBJiiiTaMT». •TonacHo (rT;o6])'fe). bang, oohs^ihbo. Schweif, oiianiKa. Nebelstreif, hbiii^i ott, MT,ivia. ich bin nicht willig, ne ce ct>- giilden Gewand, nosaaTena Gewalt brauchen, ynoTp-MmBaMT. 55. Wind und Sonne. Wind und Sonne machten Wette, Wer die meisten Kräfte hätte, Einen armen Wandersmann Seiner Kleider zu berauben. Wind begann; Doch sein Schnauben That ihm nichts; der Wandersmann Zog den Mantel dichter an. Wind verzweifelt nun und ruht; Und ein lieber Sonnenschein Füllt mit holder sanfter Glut Wanderers Gebein. Hüllt er nun sich tiefer einy Nein! Ab wirft er sein Gewand, Und die Sonne übSrwand. Herder. Strand, MopcKO Kpaüöpeacne, rjiacimain, .inopotso.nfo. fflP’ixa. dürr, ocyiiieKi,. säuseln, myMTii. Warten, iipiicaviKiiaiin,. den Reihn (Reigen) führen, bo/ui xopoTo. ein wiegen, eintanzen und ein- cn.ia. es graust ihm, crpaxT, ro e. geschwind, 6r,pao. ächzen, oxKäMT». mit Mühe und Not, c-b ii Tpy,vr,. IST.TIO, H Eine Wette machen, ooaajia- raMrr, ce. Wandersmann, hscvhhkt,. der Kleider berauben, othhshimtt. ^pilXHT’h, das Schnauben, n^.vreniie. dichter anzichen, npurkrBaua. IIOHTKO. cvri>HHE. verzweifeln, oTHaftB.aMT* ev. füllen, li'L.iHw. hold, Mii.n,. sanft, Tnx'i,. Gebeine, koctii. sich einhüllen, aamiRa.Mnr» ev überwinden, na,iBiiH. 56. Künftiger Frühling. Wohl blühet jedem Jahre Sein Frühling mild und licht: Auch jener grosse, klare, Getrost.! er fehlt dir nicht. Er ist dir noch beschieden Am Ziele deiner Bahn: Du ahntest ihn hienieden, Und droben bricht er an. Uhl and. BA;rVVvIII,ATA Getrost, CM-b.-io, na B-bpiio. er fehlt dir nicht, toS n-tna ;pi tii iiilfit.rnc. beschieden, onpi^bneirf,. Bahn, u*ra. ahnen, np'h.viybctbvbrm'i.. iii-o.i-r.Ti>. hienieden, t.vk.-i yony (na aeii- HTa), droben, trm-i. Ha ropi'. (in, iieoe ro der Frühling bricht an, sanpo- •TbTHBil CO. , - ' k z V •V-;, % :* * K 13613 000028320 COBISS o SLOVENSKI ŠOLSKI MUZEJ 000028320