-31^ WibnstaZ "' '" den 19. AYril ' ^ ^^ Wti en. vcn 12. April. ^inemvondemFeldmarschall'-LieutcnantBa' ron Gcppert eingelaufenen Berichte aus Anco' na vom 4. April zufolge hat sich das Insurgenten-Eorps, unter Ser cog na ni's Commando, wel» cdes in der Gegend von Foligno, Spole to und Perugia bis gegen Tern i hin gehaust, und einige Zeit hindurch Rom bedroht hatte, nachdem die mobile Colonne dcö Obersten D'Aspre Ma-cerata und Tolentino erreicht hatte, gänzlich aufgelöst und zerstreut. Der Insurgenten ' Chef S ercogna n i ist verschwunden; man vermuthet, er habe sich nach Marseille eingeschifft. Das Landvolk ist im höchsten Grade gegen die Insurgenten er< bittert; in Fölig no war es am ^. v. M. zwi' schen den Insurgenten, vor ihrer Zerstreuung, und den Bauern der dortigen Gegend zu Thätlichkeiten gekommen. Der FeldmarschaN-Lieutenant Baron Gep, pert hatte bereits.die erforderlichen Anordnungen zum Rückmärsche der t. k. Truppen, die, in Folge dessen, mit Ausnahme einer geringen Besatzung in Ancona, von Pcsaro, über Nimini, For-ll und Imola, diö Bologna cn ^ckelon dis« Iccirt sind, getroffen. Da die im Gefechte von Rimini gemachten Gefangenen größtentheils zu den Rebellen übergegangene päpstliche Soldaten sind, so hatte der Feld-marschall «Lieutenant Baron Gepper t selbe ,der päpstlichen Regierung zur Sammlung in den von lhr diehfaNs besiimlnten Depots abgegeben. Gleich» fallö hat derselbe alles durch die Entwaffnung der Insurgenten eingesammelte Kriegsmaterial, als Eigenthum der päpstliche« Regierung, in der Ma« dclle von An cona dcponircn und übergeben las» sen. ' West. B.) Oerjogthum Movena. Ein Decret deö Herzogs von Modena vom 22. März legt den Israelite»,, weil sie an der Revolution dieses Staates emen besondern Antheil genom" men haben/ verschiedene Strafen auf. Insbesondere werden sämmtlich.e, die Juden im modenesischea Gebiete betreffende, im Jahre 1795 bestandene, und später abgeschaffte Gesetz? wieder in Kraft gesetzt. Die Iudcnschaft muß daher für ihre Toleri-rung in diesem Staate, wie vorhin, jährlich 20000 Franken an die Finanz-(Zasse bezahlen; kein Jude oder Jüdinn darf außer dem Iudenviertel anders, als mit einem erst noch zu bestimmenden Zeichen erscheinen. Ferners muß die Indenschäft in den, Provinzen Modena und Reggio binnen einem Jahre 600,000 Fr., und zwar ein Drittel sogleich, und 100,000 Fr. alle drei Monate als Buße für ihr in dcn letzten Vorfällen beobachtetes Betragen bezahlen, wofür ihre sämmtlichen Güter zum Pfan^ de zu haften haben. Vcrzogtlium Uarma. Durch ein Decret Ihrer Majestät der Frau Erzherzoginn Marie Louise, Herzoginn von Parma, vom i5. März, ward Oberst-Lieutenants Leonar« di, Befehlshaber des Regiments Marie Louise, wegen seines Benehmens während der Zeit der Insu» ,vection, verhaftet und vor ein Kriegsgericht von ^ fünf Offizieren gestellt, Ein zweites Decret ,vom 25. ,März erklärt, daß die Frau Herzoginn auf ein Fünftel, des für ihre Person bestimmten Theils der (Zivilliste verzichte, verordnet aber zuglelch^e Erhebung eines Zehntels aller indirctten MM,«, MD mit einziger Aufnahme de^Valzsteuer; überdies; soll in den Herzsgthümern Parma und Guastalla, iund den Districten Bsrgotaro und Bardi (so daß das getreu gebliebene Placenza verschont bleibt) ein Hehnlel der.Grundsteuer von ^63, erhoben werden. -,^ ^.^^ ,^ ' ^ , (Wien.Z.) >,^ '-. d. wieder vereinigte Sitzungen gehalten, roorin vorzüglich über das Project zur Verleihung von Grundeigenthum an die Bauern verhandelt «nd dasselbe zuletzt auch angenommen wurde.. , Die preußische Staatsze'ttung gibt folgende. Nachrichten aus Warschau vom 4. April: Die hie« sigeStaatszcitung enthält unter den amtlichen Nachrichten zwei Armee-Berichte des Generalissimus, Skrzynccki, deren erster vom Schlachtfeld bei Dem. be«Wielkie und vom Zi. März, ;o Uhr Nachts, datirt ist, und Folgendes enthält: „Indem ich mich beeile, die National-Regierung von den wichtigen Ereignissen des heutigen Tages zu benachrichtigen, wuß ich zuvörderst bemerken, daß, da die Armee den ganzen Tag marfchirte und kämpfte, die Detail. Berichte unmöglich in diesem Augenblick ein' laufen können, um aus denselben einen vollständigen Rapport zu entwerfen. Ich muß mir denselben deßhalb bis auf einen geeigneteren Moment vorbe» halten und beeile mich, der Regierung nur das allgemeine Resultat mitzutheilen.— Am heutigen Ta-ge griff die Avantgarde der National- Armee das Gorps dcö Generals Geismar an, welches bei Wawr eine feste Stellung inne hatte. Nach einem zweistündigen Kampf wurde dieses Corps verdrängt und auf der Straße nach Minsk verfolgt. Der Feind wurde mehrmahls durch neu anlangende Ab« theilungen verstärkt und suchte von den starken Po« sttionen, deren sich sehr viele auf jener Straße be< finden, Nutzen zu ziehen;^di5se Bemühung wurde für ihn jedoch die Veranlassung zu neuen Verlusten; endlich versuchte es das ganze Rosen'sche Corps, nelche sich bei Dembe-Mclkie'gesammelt hatte/ uns aufzuhalten; Der gufrleseM' Puncte begönne« ne Kampf endigte sich erst in der Nacht, und zwar mit der Niederlage des Feindes und der Bcsitznah-mc von seinen Positionen. — Die Russen hatten einen, sehr bedeutenden Verlusten Todten, Ver« ,^ mundeten und/Gefangenen, der sich, so viel man ihn bis jetzt beurtheilen kann > auf 5- bis 6000 Mann beläuft. Unte?'den Letzteren befindet sich der General Lervandowski, einige Stabs- und viele Subaltern. Oss,zierc. Wir haben ^Fahnen und mehrere Kanonen, darunter einen Theil mit vollständiger Bespannung, so wie auch mehrere Pul» verkästen mit Munition und einige Tausend StüH Waffen erobert. Dieser Sieg ist um so günstiger für die polnischen Waffen, als er mit dem unbe< deutenden Verlust von 2. bis 3ao Todten undVe?» wundeten erfochten wurde, welches dem Umstände 5 beizumesfcn ist, daß der Angriff unvcrmuthet «"" ternommcn und den ganzen Tag mit großem Un< gestüm fortgesetzt wurde. Einige feindliche Batail« lone rvnrdcn völlig aufgerieben, andere gericthen in Gefangenschaft. 'Da ich 20 Stunden nicht vom Pferde gekommen bin, so sehe ich mich außer Stande, emen vollständigeren Bericht abzustatten." Nach Inhalt des zweiten vom ersten d., 10 Uhr Abends, datirten Berichts hat der General Lubienski mit der Avantgarde an diesem Tage die Corps der Generale Geismar und Rosen weiter verfolgt. Die Kavallerie des Generals Lubienski' warf sich, obgleich die Landstraße immerwährend durch Wälder führt, auf die russische Infanterie, wo sie dieselbe erreichen tonnte, und zersprengte ds« rcn Bataillone. Der Verlust von russischer Seito läßt sich noch nicht genau angeben, da die Wal« dung dessen nähere Kenntnißnahme sehr verhindert; dem Bericht zu Folge waren jedoch, von den Tod. ten und Verwundeten abgesehen, bereits 3ooa Mann zu Gefangenen gemacht, und es wurden so« wohl von den Streif« 6orps, als von den Landleuten, noch fortwährend welche eingebracht, die zersprengt in dem Walde umherirrend aufgefunden worden. Das /Ue polnische Uhlancn-Regiment hat 3 Fahnen erobert, welche der Generalissimus der National »Regierung übcrschickt. Außerdem sollen darnach einige zwanzig Pulverkästen und Muni« tiönswagen, 5'FeId « Apotheken , einige tausend Flinten und viele Bagagewagen genommen worden seyn. Der Angriff von Seiten der polnischen Truppen war nach dem Berichte so ungestüm, dajs man russischer Seits nur einen Theil der Maga' 125 zme verbrennen konnte; die übrigen fielen den Po« len in die Hände. In einem Lazarctl) b.'fandc'n sich i2o schwer verwundete Polen; sie sollen nachdem hiesigen Lazareth geschickt werden. — Der General Ludienski befand sich beim Abgang deö Berichts jenseits Kaluszyn in Zawady. — Einen specielleren Bericht hat sich der Generalissimus noch vorbehalten. Unterm i. d. M. meldet dasselbe Blatt, daß der Erfolg des vorherigen Tages lediglich den kühnen un5 wohlderechneten Wendungen des Genera-Usstmus zu verdanken sey, die mit solcher Schncl-ligkeit und so geheim ausgeführt worden, daß selbst die C'mwohncr der Hauptstadt, obgleich Alles unter U)«en Mauern verging, erst zu gleicher Zeit den Beginn des Kampfes und daS Gelingen desselben erfuhren. Die nach Praga hinüberfahrende Brücke hatte man vor dem nächtlichen Uedergang dick mit Stroh beoeckt, damit der Widerhall des schweren Geschützes beim Ueberfahren nicht vernommen .würde. Die nach Warschau gebrachten Gefangenen sind aus der 24. und 25. Division; das 95). Re« giment ist fast ganz in Gefangenschaft gerathen. Das polnische Regiment der „Söhne Warschau's", welches unter dem Commando des französischen Oberst Romarino stand, der als Brigade'General an dem Kampfe Theil nahm, war zum ersten Male mit im Treffen. Der Feldmarfchall Diebitsch war nicht Augenzeuge dieses Kampfes, sondern gerade mit der Mustcrilng der neu angekommenen Garden beschäftigt. Nntcr dem General Skrzynecki wurde ein Psero verwundet. Auch die Regierungs - Mitglieder Fürst Ezartoryski, Barzykowski, und der, Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Graf Gustav Malachowski, waren im stärksten Feuer. — Vorgestern wurden die Leichnahme bei und in Bialolenka beerdigt; es waren zu diesem Zwecke boo Mann, mit Schaufeln versehen, abgeschickt worden. — Nacb weiteren Nachrichten (vom 2. April) in demselben Blatte, hat der Gencral-Se-cretär d?r Regierung , Rath Plichta, welcher beauftragt war, dem Generalissimus das ihm ver» liehene lZommandeurtreuz zu überdringen, denselben getroffen, als er eben bei Minsk einen neuen Vortheil über die russischen Truppen davongetra« gen hatte. Die am ersten genommenen Fahnen hat der Adjutant des Generalissimus, Capnän Leöki, nach Warschau gebracht; er hatte den Generalise Mus in Kaluszyn verlassen. Bis zum 2tcn Mittags sind, dem genannten Blatte zu Folge, über 7000 Gefangene nach Warschau gebracht worden, und der Transport dauert noch fort; auch wurden n eroberte Geschütze eingebracht, und 11 werden noch erwartet. Unter den Gefangenen befinden sich 20 der lÄ V b^bcrn und niedern Ranges. Sehr viele Prov1n!en^""' ll"d aus den vormals polnischen 7lnder.ü ^Warschauer Zeitung liest man unte« den 3o ZH>/"des: „In der Nacht vom 29. auf weit stier.,;^ "°llten die Russen bei Siekierki un. verwck n 7nn3/'^" Uedergangüber die Weichsel v ündert l^5>? °ber, von den Unsrigen daran verhindert, chr Borhaben aufgeben. Längs der von ihnen besetzten Welchselufer haben sie Larmstan-gen errichtet, wahrscheinlich um durch Feuer-Signale den Ucbcrgang über den Fluß auf der ganzen Linie in einem Moment zu bewerkstelligen, stach den Aussagen der Gefangenen soll der Ucbcrgang derselben an fünf Puncten unternommen werden. Die preußische Staatszeitung meldet von der polnischen Gränze vom 5. April: Nach den neue« sten Nachrichten sollen die verschiedenen russischen lZorps sich in'bedeutender Starte zwischen Kaluszyn und Siedlcc concentrirt haben, und man durfte sonach wohl einer Hauptschlacht entgegensehen kiw' ucn. (Wlen.Z.^ Frankreich. In der Sitzung der Deputirten -Kammer vom 29. März wurde die Discussion über den von dein Justiz-Minister vorgelegten Gesetzentwurf gegen Zusammenrottungen und Meutereien eröffnet und die Debatte darüber am folgenden Tage fortgesetzt. Mehrere Mitglieder sprachen für und wider den Entwurf. Die Debatte wurde auf das Feld der sogenannten National-Associationen hinübergespielt, gegen di« sich besonders Hr. Pataille sehr erklärte und geradezu äußert«, daß jede Privat.Association dieser Art — in der That eine neue Regierung, mit berathschlagenden Versammlungen, mit einem öffentlichen Schatz, mit Truppen in ihrem Sord — eine wahre Verschwörung nicht blos gegen die gegenwärtige Regierung, sondern auch gegen die Freiheit seyn würde. General La -fayette beschwerte sich bitter über die Aeußerungen des ebengedachten Redners und suchte seine Theilnahme an einer Association zu rechtfertigen, deren patriotische Absicht man verkenne. — Nachdem noch mehrere De-plUirte, auch die Minister des öffentlichen Unterrichts und der Iustiz gesprochen halten, begehrte in der Sitzung vom 50. derPräsi dent des Confeils (Hr. Kasimir Perier) das Wort und hielt folgende Rede: »Ich begehre in diesem Augenblicke das Wort, um deutlich und klar hinzustellen, was die Regierung will, damit denjenigen, die ihr Benehmen tadeln zu müssen glauben, nicht der mindeste Zweifel über ihre Absichten bleibe. Ich werbe zu gleicher Zeit versuchen, auf einige Angriffe >u antworten, welche gestern von einem unserer achtbaren Collegen, dem Hrn. General Lafayette,, gemacht worden sind. — Meine Herren! Ohne uns in zu allgemeine Discussionen in dem Augenblicke einzulassen, wo die Angelegenheiten des Landes uns ganz positive Debatten zur Pflicht machen, können wir dennoch nicht umhin, uns über zwei oder drei Puncte, über die man ohne Unterlaß ins Blaue hineinredet, kurz, aber bündig, zu erklären. — Ohne Zweifel hat Niemand hier andere Lehren zu empfangen, als von der Geschichte unserer langen Revolutionen selbst, die Jedermann Lehren gibt, besonders aberden-jenigen, welche die ersten Opfer der hochherzigen Theorien waren, denen sie wohl ihr eigenes Unglück, aber nicht das Unglück des Landes verzeihen können. — Wir für Unsern Theil verlangen blos Lehren von den Ereignissen. Neuerliche Beispiele hatten uns, kurz vor unserm Eintritt ins Ministerium, übcrzcig^ b"ß "« großer Theil des Mißbehagens, worüber ^man und die Regierung zuerst klagt, "^ dem Mang l Einklang zwischen den Depositars u"b r.mgen "s 124 der Autorität herrührt. Einheit in der Administration schien uns daher die erste von den Garan-tieenzuseyn, die man erhalten und geben müsse. Nach: dem man unsern Entschluß einmal kannte, so war es Gewissenssache für Jeden. Jeder Staatsbeamte war berufen, in voller Freiheit zu beurthetten, ob es ihm anstehe, unserem System seinen Beistand zu leihen; uud sprechen wir hier offen und redlich, alsMannervon Ehre zu Männern von Ehre. was laßt sich wohl zur Vertheidigung derInteressen der dissidirenden Beamten sagen, das nicht eine Unbild für ihr Gewissen wäre, indem die Apologie, die man versucht, in letzter Instanz sich darauf beschränkt, uns zu beweisen, daß sie ein Recht haben, der Regierung wider deren Willen ,u dienen; daß die Regierung ihr Vertrauen Männern schenken müsse , die ihr das ihrige versagen, und daß es diesen Männern Ehre mache, Mitglieder einer Administration zu seyn, die sie verwerfen.— Nein, meine Herren, wir haben die Männer ehrenvoller behandelt, welche die Regierung zu irgend einer Epoche in den letzluerfloßnen acht Monaten ihres Vertrauenswürdig befunden hatte. Indem wir unsere Ansichten, unser System erklärten, haben wir an den Beistand oder an das Gewissen sämmtlicher Agenten der Autorität ap-pellirt; wir bewiesen dadurch Allen eine Achtung, die ihnen diejenigen zu versagen scheinen, welche uns vorwerfen, daß wir eine Incompatibilitat ausgesprochen haben, die wir, nach ihren eigenen Aeußerungen, nur mit Leidwesen an ihnen erkannten. Denn wir nehmen ihren Beistand auf ihr Wort an, und begehren nur von ihncn selbst, daß sie über ihre Lage entscheiden. Fast alle, zweifeln wir nicht, werden wsem Aufruf d's Verirauens, durch eine auftlchtige Mitwirkung, «edlich entsprechen.- Gibt es Einige, welche Mißtrauen gegen die Negierung hegen (denn man hat sich gestern des Wortes Mißtrauen bedient, um den Geist der Associationen zu bezeichnen), so werden diese, w,e wir keineswegs zweifeln, nicht glauben, daß sie, wie man ihnen den Rath gibt, unser Vertrauen hinter, gehen müssen. "Das Vertrauen, um zu nützen, muß gegenseitig seyn.— Und wo ist der Vorwand zu diesem (wie man gestern eingestanden hat) im Hintergründe der Associationen versteckte Mißtraut«? Wer sind die Anstifter davon? was ist ihr Zweck? Seit achtTa-aen haben wir das Beispiel freimüthiger Erklärung über die zartesten Fragen gegeben. Es befinden sich hier Mitglieder dieser Associationen; mögen sie sich chrer-seits erklären, mögen sie uns sagen, was sie wollen, das wir nicht auch gleich ihnen wollten, wenn dte Charte es auch will? Mögen sie uns kundmachen, was sie durch ihre Unterschrift mehr versprechen wollen als sie bereits dem Konige, der Kammer , dem Lande, durch einen an den Stufen des Thrones und in dieser Versammlung geleisteten Eid versprochen ha-hew? Welche Lücke in dcr Wirksamkeit der Regierung gedenkt man auszufüllen? Wird man besser für dieIn-teressen der Armee und dcr Marine wachm, als die Minister des Königs? —Gab es wohl eine Association, UM dii immerwährende Ausschließung der Bourbons sicher zu stellen, an jenem Tage, wo hunderttausend Menschen sich mit einem Male gegen Rambouillet stürzten? Man enthülle uns also iene uon der Negier rung unvorhergesehenen Combinationen, jcne Gesinnungen, die das Land nicht theilen würde, und di, Auskunftsmittel, die man ersonnen hat, um die Energie Frankreichs, und den Patriotismus oer Regierungsge-walt zu ersetzen. Die Regierung ist nicht, wie man be-hauptet hat, über diese Associationen erschrocken^ denn sie hat dem Lande nur einen Wink gegeben, daß der Zweck derselben von der Negierung bereits in vorhinein erfüllt sei; und sie hat von der Legislatur keine Maßregeln gegen Unternehmungen begehrt, an denen sie Anstoß nehmen konnte, worüber sie jedoch nicht in Allarm ist. ^. Und hier, meine Herren, möge es mir vergönnt sein. Ihnen einCircular vorzulesen, welches einiges Licht in diese Debatte werfen kann: »P aris, den 15. März »18Zl. MeinHerr.' Nach dem, was uns dieHH Pa-»rabit und Gillet von Ihrem Patriotismus und »von Ihrer Anhänglichkeit nn die Sache der Freiheit »gesagt haben, ersuchen wir Sie, einer der Correspon, »denten unserer Gesellschaft zu werden. Sie muß IH-»nen durch die Dienste bekannt sein, welche sie dem „Lande in den lctztverftossenen Jahren geleistet hat. «Unsere Grundsätze haben sich nicht geändert. W»'r »wollen alle Cons«quen;cn der Juli-Revolution, und «beklagen den Irrthum der Regierung, »welche sich hartnäckig weigerr, sie Frankreich zu gewähren. Wir sind überzeugt, daß das beste Mittel, sie > ,/zu erzielen, darin besteht, nach Auflösung derKammer „dafür zu sorgen, daß nur solche Deputirte gewählt wer-»den, die den Interessen dcrFreiheit ergeben, von jedem »Vormtheil, von jeder persönlichen Ambition frei sind; Me mit dem Volke nicht um die Ausübung der Rech-„te, die es mit seinem Wlute bezahlt hat, markten, die «FrankreichsEhreund Sicherheit nicht in der eitlen »Hoffnung, den Krieg zu beschwören aufs «Spiel setzen.« (Mehrere S t im men : Das ist doch sonnenklar!) —Hr. Odtton Varrot: Dieses Circular ist nicht von der patriotischen Association. -^ Der Präsident des Conseils: Es ist von der Gesell» schaft: ^i(I?.wi, Io (^ol t'nl^'t-2 — Zur Linken: ^Das ist ganz was anders. — Im Centrum: Das ist Einerlei. — Der Präsident des Conseils: Wenn Staatsbeamte sich als Feinde deö Systems der Regierung erklären, so fordert ihre Ehre, abjUtttten,, und nicht scheinbar diesem System zu dienen.—Zur Linken: Aber noch einmal: dieses' Circular ist ja nicht von der patriotischen Association. —> Nach diesen Unterbrechungen fährt der Präsident des Conseil also fort: »Es sei von der patriotischen Association oder von der Gesellschaft: ^iä«-wi, Ie (^ie! t'aj-. äera, daran ist wenig gelegen; immerhin steht die Wahrheit ,ftst, daß die Beamten einer Abministracioi, nickt dienen können, deren Grundsätze sie nicht lhei-len- und ich erkläre hier, als Beamter, als Minister, daß'ich an dem Tage, wo ich mich emerAdmmistra« tion, deren Grundsätze, ich nicht annehmen könnte, beigesellen müßte, nicht warten würde, bis man meine Entlassung begehrte, sondern sie selbst geben würde." (Lauter Beifall im Centrum.) (Der Schlug f°lgl.) Nevatteur: Fr. 5'av. Veinrich. Verleger: Dann M. Gvler v. UleinmaVr.