„/reiheil, W«hlfta«d, str All».' Skr IN» Mittwoch, »S. T-pt-mb-r t««». VI. Jahrga«g Die^Marburgtr Zeitnng" erscheint jeden Tönning, Mittwoch nnd Freilag. Preise — fiir Marbnrg: ganzjährig 6 fl., halbjährig 3fl.. vierteljährig 1 fl. 50 kr; für Zustellung ins Hau» monatlich lv tr. — mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig S fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltnng mit lo. beijwelmallger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozn sür jedesmalige tLinschaltnng L0kr. Inseraten-Stempelgebühr kommen. Zur Geschichte de« Taizes. Der ungarische g i n an zm i n i ste r hat die Erklärung abgeaeben. daß Ungarn vom Ickten Deeember 186S angefangen die für die Dauer geltende bestimmte Ziffer von 33 Millionen an der Staats-schuld übernehme, ohne Rücksicht darauf, welches Ergebniß der von der Regierung zu unterbreitende Plan einer Vereinheitlichung der Staatsschttld und des EntfalleS der Tilgung nach sich ziehe. Durch dikse Erklärung würde allerdings daS Ucdereinkommen eine dauernde Grundlage erhalten ; Sache der erblandischen Abordnung wird eS nun sein, sich für oder gegen die Annahme dieser angebotenen Ziff'r zu entscheiden. Davon hängt nun daS Zustandekommen oder daS Scheitern deS finanziellen Ausgleichs ab. da. wie verlautet, dieses Angebot daS höchste ist. «vaS die parlamentarische ungarische Regierung im Landtage durchdringen zu könnkn sich anheischig macht. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung" bringt zu dem Rundschreiben Bismarcks eine Erläuterung, der »vir Folgendes entnelimen: „Mit großer Befriedigung wird man allgemein von dem Rundschreiben Kenntniß genommen haben, welches Graf Bismarck unlängst an die diplomatischen Vertreter Preußens gerichtet hat. Der Standpunkt, welchen die preußische Regierung den süddeutschrn Staaten gegenüber eingenommen hat. berudt auf öer Erkenntniß. daS den süddeutschen Staaten und nicht dem norddeutschen Bunde die Aufgabe zufalle, auf engere Verknüpfung dieser beiden Theile Deutschlands hinzuarbeiten. Nicht Ztvang oder AuS« nützung der machtigeren Stellung, »velche durch die Natur der Dinge dem Nordbunde gegeben, nur der freie Wille der süddeutschen Staaten «vird darübe? entscheiden, ob ein iveitereS oder ein engereS Band die deutsche Nation umfassen soll. Nur auf diesem Wege können wir wirkliche Bundes-genoffen an l)en Süddeutschen gewinnen, und gleit^itig bewegen wir uns auf diesem Wege innerhalb der Grenzen iveiser Mäßigung, die auch dem Auslände nicht den Schein eines Anlasses zum Mißtrauen gewährt, denn ein auf diesem Wege einiges Deuljchland gelvährt nicht nur Befrie- digung des nationalen Gefühls, sondern gleichzeitig Sicherung deS internationalen Friedens. Ein so geeinigteS Deutschland, welches neben der gebotenen Zusammensafsung der Kräfte auch dem berechtigten Individualismus freien Spielraum gestattet, hegt keine weitergehenden Aspirationen deS Ehrgeizes; sich selbst genügend, wird eS ohne Neid neben sich andere mächtige Nationen sehen; durch gemeinsame Interessen deS Friedens mit ihnen verbunden, wird eS nur zur Erhaltung deS Friedens, wenn die Roth solches gebietet, niemals aber zur Erschütterung dieses segensreichen ZustandkS von seiner Kraft Gebrauch machen. Unerschütterlich fest aus dem Rechte dcr Nation beharrend, die eigenen Angelegenheiten nach eigenem Willen und ohne Beeinflussung deS Auslandes zu ordnen, und doch gleichzeitig AlleS vermeidend. waS die Empfindlichkeit deS Auslandes verletzen könnte, geht Deutschland seiner glücklichen Zukunft auf dem Wege des Friedens entgegen. Gewiß, eine Nation, die mit solcher Mäßigung vorgeht, »vie unter preußischer Führung die deutsche, eine Nation, die jedes fremde Recht so willig respektirt. wie die unsere, eine solche Nation gibt sich mit Recht der Erwartung hin. daß auch ilir Recht von anderen Rationen in gleicher Weise geachtet lveri)e." In Rom sühlt man sich nichts weniger als sicher, und sogar die öiviltk Cattolica. die sonst über die kriegerischen Vorbereitungen der RrvolutionSpartei zu schweigen pflegt, hält eS für nüthig, über die Pläne derselben einige Enthüllungen zu machen. Sie schreibt: „Es ist gewiß, daß Garibaldi die Ortschaften in der Nähe deS Kirchenstaates ab und zu besucht, wobei er den Kreuzzug wider Rom predigt und öffentlich ankündigt. daß mit dem Herbste der Marsch zur Eroberung der Hauptstadt Italiens beginnen soll Getviß ist auch, daß scin Sohn Meno tti, der von Terni auS bis Äsoletta hinunter die ganze Grenze ausgekundschaftet, darauf nach Neapel ging, um an feine dort versammelten Spießgesellen Befehle auSzutheilen. Auch scheint eS gewiß, daß Garibaldis zweiter Sohn, Rieciotti, sich nach der Schiveiz. dem Stelldichein der Mazzinianer, gerade in den Tagen beg^^b, wo der Schwiegersohn Viktor Emanuel's. Prinz Napoleon, unter dein Borgeben, seine BlUa Pranglns zu besuchen, da war. Endlich ist gewiß, daß die italienische Regierung die an der Das »erkassene Haus. Bon Z. Frey. (l. Fortsetzung.) Seppele verbarg ihr Geficht in beiden Händen: ihr hestiges Schluchzen sagte Hans deutlitd genug. ivaS er mit seiner herausplatzenden Un-vorfichtigkeit angestiftet hatte; ärgerlich riß er an den Enden deS TucheS, das er um den Kopf gebunden, als gälte es. die Fugen eines eichenen Kaffes zusammenzuschmieden. „Hätte mir nur der verdammte Ebersoler den Schädel ganz auseinandergeklopft, brummte er in seinen schtvarzen Bart, es kommt doch mein Lebtag nie tvaS GescheidreS hinein oder heraus; Hab' ich's doch so gut überdacht, tvie ichs vorbringen wollt': aber daS alte Mensch, die Kathrin, ist an Allem schuld, oder auch Uli." murrte er lauter, die geballten Fäuste in die Hosentaschen schiebend. ^Was sagst du von Uli." sragte Seppele. sich aufrichtend, „ist er bei Steffen?" Hans war froh, die junge Frau nur tvieder sprechen zu hören, vielleicht konnte er seinen Fehler noch gutmachen. Unruhig, sast sprungtweise, trabte er in der Stube umher, bis er das rechte Wort gefunden zu haben glaubte. ^Seht. Frau, die ganze Geschichte ist nicht halb so schlimm, wenn Ihr nur auch recht hören wolltet. Uli ist nicht geschlagen worden — bewahre Gott, im Gegentheil. Also wie wir da hinuntergehen, sagt Steffe» zu Uli: Hör' Schwager, sagte er. wenn wir nicht gegen die Jesuiten stimmen und sie kommen in s Land, so kommt mit ihnen ein großes Uuglück für die ganze Eidgenoffenschaft »nd es gtbt leere Hüte, bevor wir zwei Jahre älter geworden sind — vielleicht werden die unsrigen selbst leer. — So und so sprach er. daß Uli endlich sagte. Steffen möge Recht habe», insofern nur vou diesem irdischen Lebe» die Rede sei — er wolle ftch »och besi»»e». Als wir ins Dorf kamen, meinte Uli. wir solle» »icht so schnell gehe», er müffe »och Tabak kaufe» »»d werde uns scho« »achkomme». Wir sähe» ab^ wohl, wie er hinter des KrämerS ^»s d»rch »ach der Kap!a»ei gi»g. Er ist mein Schwager, hat da Steffe» ges«gt. »»d hat ein g»tes. aber schwaches Herz, ich glaube, ma» kK»»t' ih» überrede», «ich in mei»em eigene» Bette z» ermorde». . . ." Seppele seufzte tief auf bei diesen Worten. Es erinnerte sich eines Traumes, den es unlängst gehabt hatte. Es tvar ihm gewefen. als ginge es durch tinen weiten, dunkeln Wald und kein Mensch sei außer ihm mehr am Leben als Steffen und Uli. die eS aber in dem öden Walde nicht finden könne; ängstlich rief eS ihre Namen, während das hohe SchltNggraS seine Füße umwickelte und am Boden festhielt. Da fiel über seinem-Kopse ein Schuß. Steffen lag blutend aus der Erde und Uli. in einen großen Habicht verwandelt, flog in langsamen Kreisen herum, mit feurigen Augen aus den Todten niederschauend. — „Heilige Mutter Gottes. stöhnte die Frau bei der schrecklichen Erinnerung — sei uns armen Sündern gnädig." „Nein, nein." fuhr HanS, der Seppele S Schrecken bloS seinen Worten zuschrieb, beschivichtigend fort, „nein, daS glaubt Steffe» wohl selbst nicht, er hat es auch nur so hingesagt; aber der Kaplan ist doch Uli's Meister. Es kam nun ein armer Mann vom MüSwanger Berge zu unS. der Steffen erzählte, der Ebersoler Bauer wolle ihn von HauS und Heim forttreiben, »venu er nicht für die Jesuiten stimme. Ich blieb etwas zu rüek. um auf Uli zu warten, der endlich denn auch mit einem verstörten Gesichte herankam. HanS, sagte er. «vir müssen für die Bäter Jesuiten stimmen, sonst hat mein Vater im Grabe keine Ruhe und muß umgehen. Ich erlviderte: „Euer Bater hat rechtschaffen gelebt vor Gott und Menschen und der Kaplan liat keine Macht über die Todten." Ja, meinte er. der geweihte Prikster hat von Gott die Macht empfangen, zu binden und zu lösen, zu verfluchen und zu heiligen. — Dann sagte er noch EtlvaS." murrte HauS nach einer Pause, indem er »vieder zornig an seinem Kopfverbande riß. „Es wird auch nichts GuteS sein." erwiderte Seppele leise. „Nein, das ist'S nicht — eS ist eine höllische Lüge; ich Hab' eS Steffen auch erst g»s^igt. alS wir wieder zurück waren im Kreuze iu Hitz-kirch. In Hochdorf hat Steffen gege» die Jesuiten gesprochen uud ge-stimmt und ich mit ihm: aber Uli hat für die Bäter, wie er sie uenut, gestimmt." > HauS schwieg, mit den Fingern einen kräftige» St»r«»arsch auf den Feasterscheibe» trommelnd, »»d Seppele wagte »icht. weiter z» frage». Im Hausgange ließ sich ein müder, langsamer Tritt höre». „Habt ihr »och kein Lichtsragte Steffen, in die finstere Stube tretend. — römischen Küste bisher kreuzenden Wachtschiffe zurückzog. Dies kann in s^leicher Weise bebrüten, daß die Gefahr einer Landung von Garibaldincrn entfernt ist. oder daß die Regierung sie gewähren lasien will, indem ste dadurch Frankreich herausfordert, eine That zu verhindern, wodurch eS einen Krieg mit Italien, Preußen« Verbündetem, bekommen könnte." Kür den Frieden! II. Marburg, 24. September. Die Aufbebung des stehenden Heeres und die Einführung der Bolks« wkhr nach den Grundsätzen der allgemeinen Wehrpflicht hat eine Erwci-terung der verfassungsmäßigen Bolksrechte — mindestens der Vertretungsrechte — zur nothlvendigen Folge. In Berfafsungsstaaten mit stehenden Heeren befisjlt die Volksvertretung das Recht. Rekruten zu bewilligen oder zu verweigern. Machen die Volksvertreter Von letzterem Rechte Gebrauch, so ist die Regierung nicht in der Lage. Krieg zu führen. Auf die Entscheidung der Frage: ob Krieg oder Frieden — hat die Volksvertretung keinen unmittelbaren Einfluß Das Recht der Rekrutenverweigerung ist aber gewöhnlich nur ein papie« reneS. da herkömmlich im Frieden für jedes Jahr eine bestimmte Anzahl von Rekruten bewilligt zu werden pflegt und nicht leicht der Fall sich ereignet, daß eine Volksvertretung ihre Zustimmung zur Vermehrung des Heeres verjagt, wenn der Krieg ausgebrochen. Wird aber daS stehende Heer aufgehoben und eine Volkswehr errichtet, so erlischt das Recht der Rekrutenbewilliguna. weil ja die waffenfähigen StaatSgenofsen zum Heeresdienste verpflichtet sind und die Roth-wendigkeit entfällt, alljährlich eine gewisse Anzahl auszuscheiden und beständig unter den Fahnen zu haben — weil das Gesetz ein für alle Mal bestimmt, wie lange die Wehrpflicht dauert und n-ie lange der Wehrpflichtige jährlich in den Waffen geübt wird. Ist das stehende Heer aufgehoben und die allgemeine Volkswehr eingeführt. so entwickelt sich — da wir auf kein Recht verzichten, wohl aber die Eriveiterung desselben verlangen — aus dem früheren Rechte der RekrutenbewiUigung daS Recht der Truppenbewilligung: stellt die Regie-»ung eine Truppenford,runa an die Volksvertretung, so kann sie das — von inneren Unruhen abgesehen — nur noch zu dem Zwecke eineS be-stimmten Krieges thun. Entspreche» die Volksvertreter dem Antrage der Regierung nicht, so ist die Erklärung des Krieges unmöglich und der Frieden bleibt gestchert. Da wir aber die Gesetzgebung durch das Volk selbst erstreben und nach den Forderuugen der Volkspartei Beschlüsse der Vertretung nur dann Kraft haben sollen, wenn die Wähler in offenen Versammlungen der Gemeinden darüber abgestimmt und dieselben genehmigt: so müßte auch die Truppenbewilligung oder Truppenverweigerun^ und in zwetter Reihe die Erklärung für oder gegen den Krieg dem Volke zur Abstim« mung vorgelegt werden. Wenn olle Vollbürger deS Staates — jene, die ins gelb ziehen. Vlut und Leben opfern, sowie jene, ivelche durch Arbeit nnd Steuern die Mittel zum Kriege beschaffen — wenn all' Diese feier. lich wider den Krieg sich aussprechen, dann ist der Wille deS Volkes zur unzweifelhaften Aeußernng gelangt und wir glauben, keine Regierung würde trotz dieser Aeußernng für den Krieg slch entscheiden, wenn sie'S versassungsgemäß auch dürste. Vom ewiglN Frieden träumen wir nicht — die menschliche Natur ..Gelobt sei Jesus Christ, bist du'S. Steffen?" - ..Za." erwiderte dieser, sein Weib. daS sich an seinen HalS hing, in die Arme schließend, „aber erschrick nicht, ich sehe nicht ganz gut auS." HanS hatte Vicht angezündet und Seppele starrte entsetzt auf feinen Mann, deffen Kleider in blntigen Fetzen herunterhingen. — ..Es ist Nichts." sagte Steffen, „geh', koche zu Nacht; Kathrin und Uli werde« nicht so bald heimkommen, sie find miteinander zum Kaplane gegangen." Die Drei saßen diesmal allein zu Tisthe; die beiden übrigen HanS' genoffen kamen erst spät in der Natht heim. Seppele erfuhr nun auch von seine« Manne den schlimmen Ausgang des Tages und dessen Veranlaffnng. Der Kaplan hatte zu Uli weiter gesagt, wenn er nicht für die Jesuiten stimme, so solle daS ungeborene Kind im Leibe seiner Schwester verflucht werden, daß eS in Ge-statt eines jungen TeusrlS das Licht der Welt erblicke. Da hatte Steffen, als er dieS im Wirthshause in Hitzkirch von HanS «rfahren. laut auf-geschrien und gesagt der Kaplan set eher ein Diener deS HasseS und der Hölle, als ein Verkündiget deS WorteS GottcS. daS zum Frieden und zur Liebe auffordere. Da begann der Streit und die Prügelei. HanS und sein Meister mit den wenigen „Schwarzen." *) die dort waren, wehrten sich mannlich, bis ein an seinem Kopfe zersplittertes Glas den Steffen besinnungslos zu Voden warf. Uli. der unthätig zugeschaut, hatte sich geweigert, seinen ohnmächtigen Jugendkameraden und Schwestermatui hinaustragen zu helfen, weil ihm sein Gewisse« verbiete, einem Ketzer und Radikalen Hülfe zu leisten. Das hieße eine Sünde an dem Vater im Grabe begehen, habe der Kaplan gesagt. 3. Der sinsiere Geist der Zwietracht, der in jene« Jahren wie ein drückender Alp über dem Schweizerlande lag, hatte de« W^ z» Aller Herzen gefunden «nd die verborgenste Hütte im einsame« Gebirge vermochte die Thür« nicht zu schließe» vor dem ««heimlichen Gaste. Wo die Geschichte, die Ersülleri« der Weltgeschlcke. einmal gewaltsam durch ci« Land schreitet, da tritt sie allerwärts aus Leiche« und wie hell und siegvrrkükdead auch ihr Antlitz leuchtet — sie bekümmert sich nicht «« E» hieße» damal» die Zes»ite»GeG»«r. mit ihrer unbezähmbaren Leidenschast läßt die Verwirklichung eines solchen Traumes nicht hoffen. Wie manchmal der ruhigste, gebildetste Mann in die Lage kommt, einen Gegner niederschlagen zu müssen, um sich desselben m erwehren, so kann auch ein ganzes Volk gezwungen sein, mit den Waffen in dtr Faust sich zu vertheidigen. WaS bei der menschlichen Natur und bei der jetzt denkbaren Entwicklung der Staaten möglich ist. das können wir erreichen. Kriege, von denen nur die Kronen wissen. Angriffs- und Eroberungskriege werden die Völker nicht mehr zerfleischen, wenn diese Völker sich staatlich nach den Grundsätzen der Freiheit und des Rechtes ordnen. Die Kriege werden viel seltener, wenn nur Berthei-digungskriege geführt werden. Kriege werden zur größten Seltenheit, wenn sie gegen den Willen der Völker nicht erNärt werden. Für die Erhaltung des Friedens mit allen gesetzlichen Mitteln zu ringen, ist unsere Pflicht. — Für den Frieden durch den Frieden thätig zu sein, zwingt das ureigenste Interesse eineS jeden StaatSgenossen wie deS Staates selbst. Dieser Frieden ist die Freiheit! Vermischte Nachrichten. (Ans Japan.) DaS „Amsterdamer HandelSblatt" berichtet nach einem Privatschreiben aus Nangasaki vom 18. Juli über Gewaltmaß-regeln der japanischen Regierunzi gegen die Bekehrungsbestrebungen der ftanzösischen Missionäre. Es war diesen Missionären gelungen, dort und in der Umgebung an tausend Japaner zur katholischen Religion zu bekehren, besonders Weiber und ältere Männer. Katholische Priester in japanischer Tracht besuchten die Dörfer, tauften die Kinder und predigten den Leuten. Die japanische Regierung will dem nun Einhalt thun. 3n der Nacht vom 14. Juli wurden in dem Dorfe Oorakami bei Nangasaki. wo daS Bekehrungswerk besonders erfolgreich gewesen, etwa sechSzig Ein« geborne gefangen genommen und nach Nangajaki geführt, hauptsächlich Frauen und Greise- In der folgenden Nacht wurden noch etwa hundert aus andern Orten herbeigeschleppt, und da das Gefängniß zu klein »var, wurde ein Theil derselben weiter gebracht. Den Miffionspriester selbst hatte man freigelassen, ihm jedoch verboten, seine Thätigkeit fortzusetzen. Am folgenden Tage hatten sich Tausende von Japanern vor der Wohnung dts Gouverneurs Versammelt, um für die Gefangenen Gnade zu erflehen, auch der katholische Bischof Petitjean hatte sich für dieselben bemüht; man fürchtet aber, da der Uebertritt zum löhriftenthum noch von früher her bei Todesstrafe verboten ist, daß auch diefes Mal wieder Blut fließen «verde, wie vor 230 Jahren, als den Bekehrungen der Jesuiten in Japan bekanntlich ein blutiges Ende gemacht wurde. (Zur Lehre von den Nahrungsmitteln.) In vielen Ländern ißt man Ameisen. In Brasilien bereitet man eine der größten Arten derselben mit einer Harzbrühe zu; in Afrika dämpft man sie mit Butter; in Ostindien röstet man sie wie Kaffee und ißt sie handvollweise. Smeathman sagt: „Ich habe mehrmals derartig zubereitete Ameisen gegessen und gefunden, daß eS ein sehr schmackhaftes, nahrhaftes und gesundes Gericht ist. Sie sind ein wenig süßer, obwohl nicht so ölig und zäh wie die Raupe oder die Larve deS Dattelbaum« Rüffelkäfers, der auf allen Tischen Westindiens für eine Leckerei gilt." In Slam sind die Ameiseneier ein sehr gesuchtes und sehr thcueres Gericht, und in der Stadt Mexiko ißt man seit undenklichen Zeiten die Eier eines Basser-Insektes, welches sich in den Teichen in der Umgebuug dieser Stadt findet. In Ceylon essen die Eimvohner undankbarer Weise die Bienen, nachdem sie ihnen den Honig abgenommen. Die Buschmänner Afrika s die gebrochenen Herzen, die zu ihren Füßen Hoffnung und Lebensglück begraben. Auch in unserm einsamen Berghause waren nun die Tage vermehrten Jammers angebrochen; vergeblich, daß der Schnee sich tief um die Berg-abhäuge legte, als tvollte er die Bewohner in stiller Heimlichkeit von aller Welt abschließen — der giftige Same war schon ansgegangen und reifte bereits seine bittern Früchte. Am folgenden Morgen wartete Seppele vergeblich, daß die alte Magd das Frühstück bereiten solle; sie hatte sich in ihre Kammer einge-schlössen und ivar nirgends zu sehen. Seppele mußte selbst in die Küche; aber umsonst rief eS Uli. der sich trotz des Schneegestöbers Allerhand um das HauS herum zu schaffen machte, zu Tische; er wollte nicht in die Stube, und erst nach langem Drängen erklärte er, der Kaplan habe ihm und der Kathrin verboten, an Einem Tische mit Steffen und Hans zu ju fitzen; ebenso dürfe Kathrin kein Feuer mehr anzünden, an dem Speise für die zwei Ketzer gekocht würde. Der muthige und kräftige Steffen erschrak in tiesster Seele, als er diese Worte vernahm; die Axt war an die innerste Wurzel deS Familienlebens gelegt und zartesten und heiligsten Bande, die Glück nnd Leben der Menschen zusammenketten, sollen durchschnitten iverden; er wußte nur zu gut. daß jedes Wort an Uli verschwendet wäre, dessen Seele, einmal von den Ketten eines blinden Glaubens gefesselt und von den Schrecke« des Jenseits verfinstert, alle natürlichen Gefühle für sündhaft hielt. In-dessen Hütte Uli doch einen schweren Kampf zu kämpfen; seine angeborne Gntmüthigkeit ivar überall aus der Lauer, den unheimliche« Bau« zu breche«. Stundenlang saß er bleich und verstört, »venn er Seppele'S Thränen und den stille« Kummer Steffen s bemerkte; aber angstvoll fuhr er auf. ivt«n daS «nbeivachte Herz unwillkürlich ein freundliches Wort gesprochen hatte. Jeder Laut deS WindeS. der an den Fenstern hinsnhr. oder durch den Schornstein «iederssmmte. rief daS Entsetze« i« seiner Seele ivach, er glaubte, der rächende Geist des Vaters kündige sich an. der durch den Frevel des Sohnes auS seiner Ruhe aufgescheucht worden sei. Seppele'S Jammer nnd die bangen Zweifel seiner Seele sind nicht z» beschreibe«. Zwischen Gatte «nd Bruder gestellt, wagte es nicht, anf die ge^ime« Stimme« zu höre», die in der Tiefe sei«es glänbige« Ge- verspeisen alle Raupen, deren sie habhaft werden können, und eö würde also ein Buschmann für einen Kohlgärtner eine werthvolle Erwerbung sein. Die Austr.ilier sind als Larvenesser bekannt und die Chinesen, die Nichts verloren gehen lassen, essen die BerwandlungShülse deS Seiden-wurms, nachdem sie die Seide auS dem Coeon gewonnen haben. Die nordameritanischen Indianer sollen die Gewohnheit haben, Heuschrecken zu essen, wahrend die Vuschmänner und die Bewohner von Reu Caledonieu ein lebhaftes Gelüste nach gerösteten Spinnen zeigen. (England) hat im Jahre 1864 38.316 Zentner Soda nach Oesterreich ausgeführt. (Die Korntheuerung in Frankreich) hat einen Zu» sammenhang mit der preußischen und türkischen Fr^e. Darbley. der Rothschild dts KornmarktS. kauft mit Geräusch und Aussehen AUeS um jeden Preis. Dadurch werden die Spekulation und die Erzeuger aufge-fordert, noch höhere Preise zu erzielen. Die Preissteigerung wird dadurch übertrieben, und wird schon nach einigen Wochen unter der Konkurrenz der Einfuhr nachlassen muffen Darbley manövrirt mit vollkommener Sicherheit, da er für die Regierung einen Kriegsbedarf an Körnern und Mehl aufkauft^ Die Minister deS Kriegs und der Motle in Paris wollten und wollen sich nämlich nicht der Gefahr aussetzen, ihren Bedarf im März oder April, wenn etwa der Berkehr mit Deutschland und Rußland nicht mehr sicher ist. ungedeckt zu haben. (Eine wohlverdiente Auszeichnung.) Chr. Harkort erzählt in einer Zuschrift an die Pariser AusftellungS'Zeitung. daß in der Abtheilung für Chemikalien ein Fabrikant auS Sudenburg bei Magdeburg (Dr. Dürre) mit einer ehrenvollen Erwälinung ausgezeichnet worden sei, der gar nicht ausgestellt habe! (Der Zollverein) hat 31.3ö0.918 Thaler Papiergeld, wovon auf Preußen etwa die Hälfte kommt. (Oesterreichisch - schweizerische Gerhandlungen.) Außer den Unterhandlungen über den schweizerisch österreichischen Handelt-Vertrag, welche bereits im Gange sind, ist der Abschluß von nicht weniger als noch neun anderen Bertragen und Uebereinkünften im Plane, nämlich 1) über die gegenseitige Anerkennung eivilrichterlicher Urtheile; S) über die gleichmäßige Behandlung der Gläubiger in KonkurSfachen; 3) über Zulassung zu gleichmäßiger Benutzung deS ArmenrechtS; 4) über daS Verfahren bei Behandlung deS beweglichen Nachlasse» ver beiderseitigen Staatsangehörigen ; b) über gegenseitige Befreiung vom Militärdienst-, 6) über gleichmäßige Besteuerung der beiderseitige« StaatSaimehörigen; 7) über unentgeltliche Mittheilung amtlicher Auszüge auS den CivilstandS' regiftern; 8) über Niederlaffungsverhältnisse und 9) über Handelsbegünstigungen. (Oeft er re i ch i s ch - Kalifornie n.) Schlöglmühl scheint überflüssiges Notenpapier zu haben. DieS mag wohl der Grund dasür sein, daß. wenn anders die Nachricht begründet ist, der ginanzminifter sich entschlossen, die Summe der umlaufenden Münzscheine um ein Erhebliches zu vermehren. Amtlich würde natürlich der „Bedarf deS Kleinverkehrs" für diese Vermehrung der schwebenden Schuld verantwortlich gemacht. Marburger Berichte. (Gemeindewahlen in LeiterSberg) Ausschuß-—die Herren: Jakob Burgai. Franz Bindlechner. Dr. Franz Radei, Franz Woschnigg. Karl Quirini. Franz Fraß. Johann Kaibitsch, Alois von Kriehuber. Zakob Peternel. Joseph Wregg. Joseph Silly. Karl Scherbaum. mütheS laut zu »vcroen drohten; tausendmal wünschte e», sterben zu können. bevor eS einem unglücklichen Geschöpfe daS Leben geben müsse. daS schon an der Schwelle d.S D»»seinS von dem Fluche der Kirche empfangen werden sollte; vergeblich rief eS in seiner Noth zu den Heili-aen. eS war. als wollten sie keinen Schimmer deS Trostes in ein Herz fallen lassen, das seine Liebe zu dem treuen und liebevollen Gatten nicht als Sünde betrachten mochte. Die arme Frau; sie glaul>te, ihr Elend könnte nicht größer sein, und noch hatte sie kaum von dem herben Kelche genippt, den sie leeren sollte. Hans trat eineS AbendS mit Stutzer und Waidtasche in die Stube. Schon mehrere Tage hatte er heimlich in der Küche herumgewirthschaftet und wie S'ppele wohl bemerkt. Kugeln gegofsen. — „Meister." sagte er, „ich muß fort, ich halt'S nicht länger aus. das Ding muß anders werden." „Wie? fragte Steffen zweifelnd, du willst uns verlassen, da wir dich jetzt am uöthigsten haben?" — „Nicht so. antwortete HanS. ich komme so Gott tvill wieder; aber seit Ihr zum letzten Male im Thal gewesen, hat sich Manches zugetragen — ich mochte Euch Nichts davon jagen, weil Ihr bei der Meisterin bleiben müßt. Die gute arme grau — eS will mir fast daS Herz abdrücken, w«nn ich sie ansehe; der Teufel lohne denen, die ihr soviel Kreuz und Herzeleid verursachen." Vergeblich suchte HanS hinter einem grimmigen Gesichte die Thra-nen zu verbergen, die gewaltsam auS seinen Augen brachen. „Ja. ja. ich muß «och heulen, ich — ich alter Berghund." Mit diesen Worten riß er heftig an seine« schwarzen Barte, als wollte er sich sür seine Weichherzigkeit selbst züchtigen. „HanS, HanS." sagte Steffen ergriffen und unruhig, die Hand deS Knechtes fassend, „du wirft doch nichts Böses im Sinne haben? Wozu brauchst du den Stutzer?" .»Gotts Wunder." schrie HanS. „nein, nichts Böses, aber die Regie-rung mit sammt ihren Kuttenträgern wolle« »vir zum Teufel jagen. Jetzt wißt Nr'S!" N«n erfuhr Steffen, daß seit einigen Tagen viele Luzerner heimlich entwichen und sich drunten im nahen Aargau sammelten zu einem ge-waltsamen Einfalle in den Heimatkanton. An den erhaltenen Kopf-wnnde« «och immer leidend, war Steffen feit der Abstimmung nie ans Ersatzmänner — die Herren: Joseph Burgai. Mathias Krempl. Joseph Kermeg, Franz Osim. Jakob Ferk. Stephan Mohor. Borsteher: Herr Franz Woschnigg. (Gemeindewahlen in Zellnitz.) Ausschuß ^ die Herren: Franz Neubauer. Joseph Gärtner. Joseph Pototschnigg. Joseph Holzer. Alois Zinnauer. Franz Peklar. Martin Schicker. Michael Gradischnigg. Joseph Walcher, Peter Remart. Barthol. Stübler. Ersatzmänner ^ die Herren: Anton Krois. Jakob Löschnigg. Mathias Drobnitsch. Georg Kaiser. Mathias Hernach. AloiS Skribe. Botsteher: Herr Franz Neubauer. (Entdeckun g.) Die Kleidungsstücke, welche vor acht Tagen dem Hießgen Schneidermeister Herrn Dim und seinen Gesellen gestohlen worden und einen Werth von 70 fl. hatten, befinden sich wieder im Besitze der Eigenthümer: sie wurden am SamStag auf einem Felde in der Kärntner-Borstadt beim Einheimsen des türkischen WaizenS entdeckt. Der Urlauber aus der Gemeinde Gradischka. dem bei seiner Verhaftung einige der ent-wendeten Gegenstände abgenommen worden, gibt an, er habe dieselben von einem Burschen erhalten, welchen er nicht zu nennen vermöge. (B om Schützenstand.) DaS Frmchießen. welches die Marburger Schützengesellschaft am Sonntag und Montag abgehalten, zählte 23 Theilnehdier, darunter ö Fremde. Bon 1367 Schüssen traf 1 die Mitte, 4ö waren Bierer. Die vier Beste: 4. 3. 2 und 1 Älberthaler in entsprechender Fassung wurden von den Herren: Roman Pachner (Sohn), Joseph Löschniga. Fram Perko und Simon Wolf gewonnen. (SaINmlung für Windi sch - Graz.) Der Schaden, welchen W. Graz durch Feuer erlitten, beträgt 47.000 fl. und ist von der Statthaltern zu Gunsten dcr Betroffenen eine Sammlung milder Beiträge im ganzen Lande angeordnet tvorden. ^as Offiziersschießen) findet morgen wieder statt. (Der Zauberkünstler) Herr F. Bäsch, welcher zuletzt in Graz mit bestem Erfolge aufgetreten, wird morgen im hiesigen Tbeater eine Borstellung geben. Letzte Post. ^ .Der Reichsrath ist wieder zuLMMmengetrete« «»d tOmmen i« Haufe der Abgeordnete« »»rerst die Gefetze «der Rechtspflege ««d verwaltNim z«r Verhandlung. Die Ansgleichs-AhArdnNNgen sollen sich geeinigt haben. . eh»altgO«»nig vonHannooer hat sich «it Vrenßen gegen eine Abiindnnasfn««e ansgegnchen. Die italienifche Regierung vermehrt ihre Trnppen an der Grenze des Kirchenstaates. Da», englische Parlament wird i« St»»e«ber einbernfen, nm das Geld fitr den Ang nach Abyffinien zn bewilligen. Et«gesa«dt. Die Wahl des Ausschusses und des Vorstehers in LeiterSberg hat in der Gemeinde großen Jubel hervorgerufen. Selten wird sich die Ge« meindevertretuiig mit dem Willen der Bevölkerung in solcher Harmonie befinden, wie in LeiterSberg. Es hat zwar die sich für allmächtig haltende absolutistische Partei in Marburg einige Jntriguen spielen wollen, allein dieselben sind an dem gesunden, rechtlichen und freiheitlichen Sinne der Bevölkerung gescheitert Mehrere Wähler. seiner einsamen Wohnung gekommen und hatte auf diese Weise von dem Unternehmen Nichts erfahren. Vergeblich war sein Zureden. Hans solle doch die Sache noch länger abwarten. „Es nützt Nichts," erwiderte dieser, „ich war Vergangeue Nacht drunten am Hallwylersee und habe dort genug gehört. Ihr aber müßt bei der grau bleiben; daneben kann's nicht schaden, wenn Ihr Kugeln gießt und Eure Gewehre ladet; man tveiß nicht. waS begegnen kann. Und somit Gott befohlen — ich muß fort, bevor die Meisterin kommt, grüßt mir sie, ich mag sie nicht mehr sehen; wenn sie sagte: HanS bleib? so weiß ich nicht, waS ich thäte." Mlt einem raschen, kräftigen Hände-druck war er durch die Thüre. (gortfetzung folgt.) Vom Nüchertisch. Allge«Ot«»er deatscher MUster-Brteffteker vsn Georz v»> (Vierte, gänzlich »«gearbeitete und den Seitverhältnissen vollkomme« angepaßte Nuftage. Lief. L bis IS (Schl»ß) zu kr. >. Hartleben'» Verlag in Nien und Pest. Ms Prämie erhalten die Abnehmer des Werkes eine große, brillant in Farbendruck ausge-fiihrte ..General-Karte von D««tschland".) Dieses nunmehr vollendete Werk (Preis: geheftet nur 3 fl.. dauerhaft gebunden 3 fl. 20 kr.) bildet eines der vorzüglichsten Hausbücher, dessen Besitz jeder Familie und jedem GeschästSmanne geradezu unentbehrlich ist. Das reichhaltige Jnhaltsverzeichniß deS auS S2 Bogen Text bestehenden BucheS wvst neben praktischen stylistischen Anleitunaeu, Privat-briesen aller Art. Geschäfts- und Handelskorrespondenzen. Buchführung. Eingabe» und Rathschlägea tt. zc. auch eine besondere Berücksichtigung der Verkehrs-. Mtiß-. Miinz- unk^ GewichtSverhältniffe nach. In sorgfältiger Auswahl deS Stoffes ist nebenbei de« Bedürfnisse« aller Klassen der Gesellschaft in jeder Richtung Rechnung getragen worden, «nd sri daher dieses wahrhaft gediegene, praktische nnd unentbehrliche Handbuch unsere» Lesern auf daS Wärmste empfohlen. s. 10091. EM. (sos Telegraphischer Wiener Cours vom 24. September. 5»., MetalliqueS ..... 56.20 > Kreditaktien........130.— 5-/^ National Anlehei» .... 65.15 London.........12d.60 I660tr Staats Anlehen . . . 82.60 ^ Silber.........121.65 Bankaktien....... 684.— j K. K. Miinz.Dnkaten .... 5.91 --^--------------^-------------^— Lizitation der zum Verlasse nach Theresia'Drosg gehörigen, in 5en dießgttichtltchen Äose^'ne! Brief von I. R. v. W. nnj^ekommen. Bitte mir Gelegen-Steuergemeinden Ober-Jatob»thal und WolsSthal gelegeihen Weingartrealität verg Str. M?heit zu neben, denselben in Ihre Hät.de gelangen zu lassen. H. und 119 aä Weitersfeld. Berg Rr. 1275 und 1276 aä Sutenhaag, Urb. Str. 291 Ober-Mureck, Urb. Rr. 5 »S Platzerhof «nd Urb. Nr. öS »6 Gilt Teffenberg mit Bon dem kk. BezirkS'Gerichte in Marburg wird kundgemacht, daß zur Vornahme der von dem löbl. fk. Landeßgerichte Graz als Abhandlungsinstanz bewilligten freien VD»««tvr Donnerstag den 26. September 1867 findet im hiesigen Stadttheater eine Vorstellung des rühmlichst bekannten Profeffors im Btrkicht der Pbyfik, Magt« uud «pttk. nachstehenden Bestandtheilen: An Gebäuden. 1. in der Gemeinde Ober-JakobSthal: a) das HerrenhanS Str. 6 mit einem gewölbten Keller auf 50 Startin in Halbae. binden, ebenerdig eiue große neue Weinpresse, 2 stukkaturte Zimmer, eine gewölbte Ä-che, eine Speis und VorhauS und im erste» Stocke zwei stuttaturte Zimmer. Allet ge. mauert, in sehr Wten» Zustande und mit einem Blitzableiter versehen; d) das WirthschaftSgebände. uuterirdisch ein Gemüseteller, ebenerdig ein Kuhstall Geister Gespenster-Erscheinungen 510) statt. Der außergewöhnliche Erfolg, mit welchem Herr K. I. Bäsch in allen Hauptstädten Deutschlands, wie zuletzt ^ Wien und Graz seine Borstellungen gab, veranlaßte den ergebenst Gefertigten, Herrn K. I. Bäsch für eine Borstellung am hiesigen Theater gastiren zu lassen. Hochachtungsvoll C. I. v. Bertalan. Preise der Vlätze fiir diese Borstellung: Sin Sitz im Parterre 8« kr. Sin Sitz ans der Sallerie kr. Ein Logen- oder Parterre-Entre e SV kr. Sin Gallerie Sntree SV kr. — Kassa-Srössnung ljalb 7, Anfang 7 Uhr. FlirnvsrM Rlkrdw'z. Am Montag, den 3V. September l. I. um 8 Uhr Abends findet in der Turnkneipe (Kartin'S GasthauSlokale) die diesjährige ordentliche Generalvesammlung des hiesigen Turnvereines statt. Gegenstande sowie Darstellung ,»»» isür L Stück, eine Dreschtenne und eine Schweinstallnng. — In der RSHe eine gemau- oer groffarngen Ziegeln gedeckte Obstdörre I Geister- nn^ Winzerei Haus Str. 5 in gutem vauzustande mit einer Rauchstube und ei' nem Zimmer. 2. in der Gemeinde Wolfsthal, die Winzerei - HauS-Str. L4 in gutem Zustande, unterirdisch ein gewölbter Keller auf 3 Startin »n Halbgebinden, ebenerdig 2 Zimmer, 1 Kiiche, 1 Weinpresse, 1 Kuhstall und 1 Schweinstall in 2 Abtheilungen, v. Grundstücke nach dem stabilen Kataster. 1. in der Gemeinde Ober-JakobSthal: Bauarea P.-Rr. S6, 87 mit . . . Joch Acker „ 712, 714, 718 mit . . - „ Weingarten „ 728 a, 728 b, l, U, I . . S „ Hutweide „ 713, 727, 730 . ^ ^ Hochwald „715 . . 1 « «iese mU Obst 7ZS.....- „ »«ide 719 . . . . - „ 2. in der Gemeinde WolfSthal: Bauarea P.'Rr. 22 . . . »» « Acker „ 145'/., 146 . . . . ^ ^ Weingarten,, 145 II. Il . zusammen ^ Joch 1020« Der Rebengrund hat lehmigen mit Lapor gemengten Boden, meist südliche, in (503 171- Q.-Klft. 424- „ bSS „ 7SS» „ 287 SSV' „ 44« S2' . 1»0« ^ 1008- ^ c 7.. 7^^' V'westliche Lage, ist sehr gut bearbeitet und dicht bestockt; die «eck^e haben derselben sind: a) (Entgegennahme deS RcchenschaftSberlchteS für daS lehmigen Boden und der Hochwald ist mit jungem Laubhoiz besetzt, liefert sehe viel BereinSjahr 1866/67; Ii) Wahl deS TururatheS für daS am 1. Oktober Streu und hat einige schlagbare Luchen. beginnende nächste VereinSjahr. Zu zahlreicher Theilnahme tverden liiemit die ?. I. ausübenden und unterstützenden Mitglieder deS Bercincs höflichst eingeladen vom Turnrath. Gille Wohnung (502 mit 4—5 Zimmern und Küche »vird in der inneren Stadt gesucht. Anträge übernimmt Br. I. Hagen, Eisenbahnbeamter. Privatprüsnng (504 an der f. k. Haupt- und Unterrealschule und Lehrerbildungsanstalt in Marburg. Am 1. Oktober Vormittag für die 4. Klasse und Unterrealschule, Nachmittag für die 1. 2. 3. Klasse. Die Aufnahme der Schüler ist am 2. und 3. Ottobel von 8—12 llhr Vormittags in den Klassenlehrzimmern, ivobei die Eltern oder deren Stellvertreter den Taufschein und daS erforderliche Ächulzeugniß deS Schülers Vorzulveisea haben. Die Direktton. findet ein Studireiider der unteren GymnasialKlaffen auS gutem Hause bei einer distinguirten gamilie unter billigen Bedingungen eine nach allen Richtungen ausgezeichnete Verpflegung und Obsorge. (506 Näheres zu ersaltren im Hause Nr. 95 am Hauptplatz, 2. Stock. Editt^ (495 Bom k. k. Militär Platz Kommando tvird bekannt gemacht: ES sei die öffentliche freilvillige Veräußerung der Einrichtungsstücke. Küchenge-räthe zc deS Herrn HauptmanN'AuditorS Puff beivilliat und zur Vor-nähme derselben die Tagsatzung auf den MA. b. Mts. Nachmittags 3 Uhr im Girstmayr'schen Hause vi8-a-vi» dem hitfi,^en Südbahnhose im l. Stocke mit dem Beisätze angeordnet »vorden, daß die feilzubieten-den Gegenstände bei derselben nur um oder über den Schätzungsiverth gegen Barzahlung hintargegeben werden. Marburg am 20. September 1867. ?k0I>lL88LIs a«f zur Aiehung a« I. lvßtober tSS?, »»«it ma« si. 4««a«. soao«. 5««« ,c. gewi«»»» »««». empfikhlt zur Abnahtne per Stück st. S.4RV sammt Stempel 487)_S0I»H»»N>> o. Die hängende Fechsuug, beiläufig 45 bis 50 Startin ergebend. v. Das sämmtliche vorhandene leere Geschirr, bei 45 Startin, die Preßbestandtheile, die ttir Bearbeitung der Weingarten vorhandenen Werkzeuge, — der ^?eoder 9 Uhr Vormittags an Ört und Stelle in den odaenannten Gemeinden bestimmt sei; daß diese Realität sammt der stehenden Kechsung und den Fahrnissen in Pansch und Bogen nm 1S000 st. öst. W. auSgeboten «erde: daß jeder Lizitant vor dem Anbote ein vadium von 1300 st. in Barem oder Sparkassiba«ieln oder steiermärkischen Pfandbriefen, oder österr. StaatSschuldverschreibungen, diese jedoch nur 10-/, unter dem jüngste» CourS-Werthe berechnet, zu Händen der LizitationS-Ko«. Mission zu erlege« habe und daß der Srsteher sogleich nach dem Abschlüsse der öizita-tion und bevor ihm die Realität sammt Fahrnissen in den physischen Besitz aberg^n wird, außer dem Vadium auf Rechnung des MeistboteS einen Betrag per 4000 fl. iä sßt vier Tausend Gulden öst. W. zu Händen des gemeinschas«. «rben Vevollmächtigten Herru Dr. Math. Kotzmuth oder dem von ihm bezeichneten Substituten zu erlegen und den sodann verbleibenden Meistbotrest vom LizitationStage an mit S-/, zu tierzinsen und binnen einem halben Jahre vom Tage der Lizitation an gerechnet entweder zu Gerichts« banden oder an jene Srben und Berlaß-Jnteressenten nach theresia DroSg, weuhe sich zur Behebung durch die Berlaßabhandlung und durch die Einantwortung deS löblichen k. k. Landesgerichtes Graz als AbhandlungSbehörde auStveisen können — bar zu bezahlen habe. Zu dieser öffentlichen Versteigerung werden Kausiustiite «it dem eingeladen, daßsie die weiteren LizitationSbedingnisse und den Grundbuchsextrakt entweder hieraertchtS o^r bei dem Advokaten Herrn Dr. M. Kotzmuth in Graz einsehen können. Marburg am 10. September 18S7. Widerrnfnng. (sos Dat löbliche tk> Btzi'ktgcricht P«ttau alt Ab^a»dliu>at-I»sta»z hat mit Bescheid vom Z0. Seplember 1867. Z. t010S de» Beitauf »e«,«« August Tschutschegg sche« Beklaffe gehirigeii Weinaatten«, in der Gemeinde ZlloweK, Bezirk grieda« gelegen, wofür die geilbielungt-Tagsaß««- ans dsn so. Septemiikr lSK7 festgesetzt war. «tugeftellt» wa« hiemit ,«r ji»r Kenntnis gebracht wird. Petlan am 23. S'ptember lSS7. ____________Ara«t SI»d»sch«gg, n. »otar. In dem »ormal« Jakob De««jlsch»n Hanse in der «lleeaak» find nachstehende «nd Wohnungen zu vemiechen zu beziehen. «r. 7Z18. EdiN. (484 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: ES sei über Ansuchen deS Herrn Anton Gruber in Marburg die eLekutive Feil bietung der dem Alexander Seiberth in KranichSfeld gehörigen, mit exekutivem Pfandrechte belegten und auf 117 st. 60 kr. ö. W. geschätzte« Aahrnisse, alS: Schtveine, Wagen und Verschiedeue BitthschaftSgeräthe. betvilliget und hiezu zwei FeibietungS Tagsatzunaen. die erste auf den H. Oktober, die zweite auf de» BB. L^o»er RGkßL, jedesmal von 11 bis 12 Uhr Vormittags in KranichSfeld HauS Nr. 67 mit dem Beis^,tze angeordnet worden, daß die Pfandstücke bei der ersten Keilbie-tung nur um oder über den Schätzungswerth, bei der zweite» aber auch unter demselben gegen soglelche Barzahlung »nd Wegschaffnng hintangegeben »Verden. Marburg am 24. August 1867. am 1. Oktober 1867 Zu ebener Erde: 1. Eine Wohnung, bestehend auS einem Zimmer und einer Kiche. Jähr-licher MiethzinS 80 fl. 2. Eine Wohnung, bestehend auS zlvei Zimmern und einer Küche. Jähr» licher MiethzinS 130 fl. 3. Eine Wohnung, bestehend auS zwei Zimmern und einer Küche. Jäht' licher MiethzinS 140 fl. L. Im ersten Stocke: 1. Eine Wohnung mit zwei Zimmern, einem Borsaale, Küche, Keller »»d Gartenantheil. MiethzinS 190 fl. 2. Eine Wohnung mit zwei Zimmern und einer Küche. Miethzi»s 140 fl. 3. Eine Wohnung, bestehend auS zwei Zimmern, einer Küche. Keller und Gartenantheil. MiethzinS 180 fl. Zu jeder der Wohnungen gehört eine Holzlage «ud ei» abgeschlosse' ner Bodenrattm, sowie den Miether« die gemeinschaftliche Be»«ß»»g des außer den Berichlagen freigebliebcne» Bodenraumes zusteht. Die Miethe ist vierteljährig vorhi»tin zu bezahlen «»d vierteljährig zu künden. Marburg am 17. September 1867. (486 D? D»chMtfch^ Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. «ach «ie.. »ach trieft: Abführt. 6 Uhk Min Früh. Abfahri: 8 Uhe 14 «in. Srutz. 7 Nhe S Min »bendS. S U^ 48 Min. AdendS. »och Villach: Abfahrt: 9 Uhr Krüh. Die gemischte» Ziige verkehren tiglich in der Nichti««ß „ach Wie«: Trieft: Abfahrt:Ii Uhr 14 Min. Mittags. Abfahrt: 1 llhe ZZ Mm. Mittags. Verantwortlicher Redakteur: Franz WieSthaler. H » Gt D. Dr««k »d Verlag da« Tdaard 3 anschitz i» M«h«rß.