Nr 233. Pränii merati onsplci«: Im Comptoir ganzj. si. ,1, , ^:>z. sl. 5.5». Mr die Zustcllunn in« Hau« halbj. ü, tr, «llüt dcr Post ganzj. si. !5>, halbj. si.?.5U, Mittwoch, l2. October ^ln stltionsgcbOhs l>>» >0 Zeilen : Nnal eo ll,, tm. wlr., Am. I fl.; senst pl. Zcilc Im. l>lr.. i!M.»ll., »m. 10 lr. u. s. w. In!cr Ni,i^s!l,l!u >q do^l ssxinySlauer-OrdmS-Gynmasmmo >>l "tüdolssw^ih in ciii Llcwlll-Obsrrcalcpimnllsuun, dcixn dii' "Mwn>,dliing dci! Unlcrli.ymnasi.umo in Klainlmrci in cin Real- gymnüsiuiu mit slovcuischrr NutririchlSsprachc. g. i'a bach, am 12. October 1870, ^mn t. l. Ncdacüouödurcan drö Vcmdcögcschblaltes jür Krain. Nichtamtlicher Theil. Wien, 8. October. Die Gegensätze im böhmischen Landtage find so sä)arf zugespitzt, daß die cine Partei bereits darauf vcr-zichlct. der alberen cinc Erwiederung zu geben Die Rede ^l 3^^'^"'s ^lrch die Gnade seine« Monarchen Neckte ucr-^" wurden, wie es dieselben früher nie bcfefscn, ist yctni^ ^"" ^Ulckcn ans dcr Sonderstellung hcraus-lcitcte"' "^^'^ '^"' l"uc "'^ Geschichte allerdings bc-hultl, ' ^ ^^ hicdurch jene Position vollkommen un di> t ^?"""^' U'clche Graf Leo Thun heute vcrlhci-Elnat« ^^ Thatsachen von 1848 Ungarn ein neues sür zn -?^ «cgroen habcn, so haben sie auch cin solches Gras Ä'""' ""nacht. Auf diesen Slandpunlt stellte sich des ü,'t !^^ ""' Uvci Dccennicn, als cr Vlitglied ac„ ^, "^'schcn Ministcriums wnrde. Seine damali-ten ^/, ^"blungcn waren vereinbar mit dcr vcrändcr-gcgcucn '"^' ^^^ sich Aöhmcu selbst im Jahre 1848 lion. ^^' und sie waren unvereinbar mit dcr Posi-Es 'is. ^ lencr Staatsmann heute ciunehmcn will. lii^cliicn °!w "^ ^^ ^^^ ^'"^ ^"'^^ °^' eines bindenden « °'"'^' Ncwisse historische Lreiguissc ihrer hisloiis^.. ^"^ 5" enlllcidcn und dieselbe nur anderen richlin^." fhatsnchm seiner Wahl zuzucrlcnncn. Die Gescl, sc?. ^'"a ist eine ganz andere. Ein neucS '" einen ^" "^^ ""^" Kraft, wo dicscS mit jenem ^llatsfo'..,,"'"^""" Widerspruch ycmlh. Oi„c „cne nrichl^,, ., /s " """' durch freiwillige Vcigcsellung hat dem Leben ,r'.' ^"'^ ^"' dic alte Slaatsform aus ""en z», lassen. Man lann nichl später mit dcm neuen zerfallen, und nun zu dem alten zurückkehren, als wäre es noch das lebendige Rcchl. Wcdcr Nieder- noch Ober-Oesterreich, rocder Sleier-inart noch Kärntcn. habcn fich dcm Principe dcr gemeinsamen Gcsctzgcbnng für alle Läud.r dcr österreichischen Monarchic, mil Ausnahme dcrcr dcr SlcphanS-lronc, in prägnanterer Weise angeschlossen, als das Kö< nigrcich Böhmen. Auch diese Thalsache ist eine historische, welche freilich nicht in vergilbten Annalen, sondern in dcncn der Periode des lebenden Geschlechtes cin-gcschricbcn ist. Je jünger aber das historische Recht ist, desto zwciselloser ist es, desto verbindlicher, desto mchr im Einklänge mit dem Gcdanlcngange dcs lebenden Geschlechtes. Als das Herrenhaus in Oesterreich errichtet wurde, so waren es die Standcsgcnosse» dcs Grafen Leo Thun, welche eS als eine besonders hohe Ehre betrachteten, von dcr Krone zu eincm erblichen oder lebenslänglichen Sitze in demselben berufen zu wcrden. Wcnn das Staalsrecht Böhmens cS nicht zuließe, daß seine Acr> treter iin Abgcordnctcnhause einen Platz einnehmen dürften, fo vermöchte es auch nicht zu gestalten, daß die Häupter sciuer edelsten Gcschlcchlcr ihre gesetzgebende Thätigkeit für die Königreiche und Länder der diesseitigen Rcichs-lialste iu dcm österreichischen Obcrhause ausübtcu. Die Oednlliouen dcs Grafen Lco Thun cnlhaltcn entschiedene Auflagen gegen die böhmischen Mitglieder dcs Hcrrcn-hauscs, denn diese bcfindcn sich nach seinen Ansichlcu in dem uuaugcnehmcn Dilemma, entweder dcm alten Ncchtc des Königreiches Böhmen ungetreu zu wcrdcn, odcr dcm Eidc, dcn sie als Milglieder dcs HcrrcnhauscS abgelettt habcn. EincS ist gewiß, daß mau nicht den Thnn'schcn Ansichten bcilrctcn n»d gleichseitig dcu Psiichtcn eines Mitgliedes dcs österreichischen Hcrrcichanscs nachlommcn kann. Graf Lco Thun hat thalsächlich dcn Fehdehandschuh dcn hervorragcndstcn sciner Standesgcnosfcn hi>^ ^worsen. Diese haben denselben schon durch die Stellung, welche sie innchübcn, auf^uilchincl!, und sie wei» dcu hoffentlich jetzt zeigen, daß sic in Besitz von Oc-daukenschärfc, Consrqucnz uud nicht uur von altem, sondern auch von modernem historischen Bcwußlscm sind. Jeder Pair von Oesterreich muß schon durch seine Stellung cin cnlschicdcner Widersacher dcs vom Grafen Thuu vorgclragcucn böhmischen Slaalsrcchtcs seiu. Die von den Hcrrcnhausmitglicdcrn übernommenen Pflichten beruhen cbcn auf dcr Erkenntniß, daß Böhmen dnrch scincn eigenen, freiwilligen, in der Geschichte dcr modernen Zeit mit leuchtenden Buchstaben eingetrageucn Act sich znm Thcilc einer am Werke der Gesetzgebung participirenden Gcsammlhcit gemacht hat. Politische Uebersicht Laibach, 11. October. Dic „Wr. Abdpsl." schreibt: Die römischen Correspondent des „Palcrland" sctzcn dic Chronik dcr Unwahrheiten uud Eifinouugcu fort, welche wir bereits öflcr zu charnttcrisireu in dcr Lage waren. Wir können nns natürlich nicht bestimmt fühlcn, zu allen Details dieser Ehronil das Wort zu crgiciscn. und begnügen nns für heule damit, von ciner einzigen Dcnuncialion dcs gcnanntcn Nlaltcs Act zu nchmcn. Danach hällc dcr dcu Grafen Tranllmansdorff vertretende österreichische Gcschäflslragcr. als es sich nm den Schutz des dem Könige ssranz II. gehörigen Pala^o Farncsc hnndcllc. sich mit scincn Instrmtioncn cntschnldigt, die ihn an einer Einmcnguna in dieser Richtung hmderlcn. und da« nmsomehr, als cr nichl wisfc. ot, Graf Bcust cinc derartige Einmcugung billigen würde. Zur Widcilcgung dicscr Ängadcn möge einfach die Mittheilung dienen, daß dcr Schutz oeS Palastes Farncse für die Evcntualiläl dcs Einzuges der ilalienischcn Truppen in Rom den Gegenstand einer früheren Erörterung zwischen der österreichisch - ungarischen und dcr Regierung oeS Königs Victor Emanncl bildclc und von letzterer schon vor der Occupation bereitwilligst zngcsagt worden ist. Das ..Vaterland" lonnlc sich also nicht nur scinc „Vcmcr-f'ungln" zu der von ihm angeführten „Thatsache," sondern diese ..Thalsachc" selbst ersparen. Die ..Spcncr'schc Zeitung" bringt abermals einen Arlilcl über Ocstcrrc'ich. in welchem cs heißt: ..Jeder Pcrsnch. dcn Staat auf cin andc^S. als das germanische Fundament hinüberzuziehen, würde seinen Untergang nacd sich ziehen." Der Artikel schließt mit den Worten: ..Man sieht, daß in trilischcu Momenlcn, wie die eben durchgemachte Periode vergeblicher AuSgleichSocrsuchc ist, Oesterreich immer wieder darauf zurückkommt, daß das deulfche Element denn doch die Grundlage in Oesterreich ist. Auch trägt hiczu das aus dcm franzdsi-schcn Kriegsschauplätze evident gewordene moralische Ucbergcwicht dcr Deutschen bci. Wcnn die Czechcn und andere Slaven feindlich grollen uud ihre« Gegensatz gegen die Verfassung schärfen, suhlt man doch in Wien, daß die Zukunft des Reiches auf der moralischen Erhebung dcs deulschcn Elementes ruht. Und darum machcn sich auch immer mchr Stimmen in Oesterreich geltend, daß daS Wohl des Reiches im engsten Zusammengehen mit dem großen deutschen Bundesslaale besteht und bestehen wird." In Frankreich herrscht nun wieder cine völlige Ungewißheit über die Wahlen für die Constituante, dic, nachdem sie bereits einmal auf dcn lll. October angesetzt, dann vertagt, hierauf auf dcn 2. und zuletzt auf dcn 16. anberaumt worden waren, nunmehr wie» derum auf unbestimmte Zeit hinausgeschoben woiden sind. Ein Dccrcl vom 6,, welches nicht von dcr Local Nrgic-rung in TouiS, sondein von der Central-Negiciung in Palis ausa.ea.angcn ist, Hut diese all'lletzlc Berfllgling gstroffm. Es geht daraus hervor, daß über dicse wichtigste aller innercn Fraa.cn ein offener Zwiespalt zwischen dcn einzelnen Mitgliedern der piovisorlschen Regierung herrscht, und mau wild schwerlich nregehcn, wenn man die Vallonrcise Gambctia's zunächst mit der Old» nuNH dieser Angllca.>nhcit in Vcrbii,dung bringt. Die neueste Nummer dcs „ Con stituti onn el" spricht sich cntmuthigt über die Sachlage aus und bedauert lebhaft die Fortdauer von Tendenzen, wHche die Ncgicrungsgewalt zersetzen. Hicdurch sei in der Regierung Entmnthiguug und Zügcllosigtcit eingcrifsen, welche zusammenfallen mit dcm völligen Diöciplinmangel in dcr Armee. Das Blatt fragt: Wo sind die Arme sür die eingekauften Gewehre, wo die Kanonen, wo beide Ersatz-Armeen, welche längst nach Straßburg und Paris hätten gesendet werden müssen? Das ganze Land hat angesichts der Sitnation dcn sehnlichsten Wunsch nach ciner schleunigsten Aenderung und will, daß man nicht länger Anarchic wachsen lasse. Das legitim,slische Journal „Union" berichtet ausführlich über Versuche in Nantes, Unordmmgcn hervorzurufen, um dadurch die Absicht der Prafcctur zu vereiteln, den Zusammentritt dcs General-rathes zu veranlassen. Die „Gazette dc France" meldet, dic herrschende rothe rcvubliccmischc Partei habe in Aurcrrc dcn General Kcrsolan verhaften lassen. Die Mitglieder dcr Internationalen versuchten dann, die Commune nach dcm Lyoncr Vorbilde einzurichten. Das „Journal de St. PttcrSbourg, daS M a u i-fest Nap olon's beurtheilend, sagt: Der Friede sei nur möglich vor Beginn des verzweifelten Kampfes vor und in Paris. Aus Florenz, 10. October, wird lclegraphirt: Die Mächte haben Unterhandlungen wegen dcr Garantien der geistlichen Unabhängigkeit dcS Papstcs begonnen. Ucbcr die Abreise dcS Königs nach Rom ist noch nichts bestimmt; Cardinal Erzbischos Corsi isl gestorben. I>, Italien wcrden die Festungen Alessan-dria und C as ale armirt. Dic Grenze gegen Frankreich wird starter bcsttzl und lein Freiwilliger hinüber' gelassen, sondern Jeder, der al« solcher die Grenze überschreiten will, arretirt. DaS Plebiscit des Kirchenstaates wurde am 9. d. in Gegenwart aller Mitglieder deS königlichen Hauses in Florenz überreicht; das Amtsblatt meldet die Annahme des PlebiScilS. Ungeheuerer Enthusiasmus hcrrschle in dcr Stadt, die festlich geschmückt war. Ge< neral La Marmora ist am 9. d. in Rom eingetroffen und im Palazzo Confulta abgestiegen. Am 11. d. tritt cr sein Amt als Civil- und Mililär-Gouvcrneur an. uud dcr erste Act seiner Thätigkeit wird die Ernennung der politischen und administrativen Beamten sein. — Der Jesuiten-General Äcckr befahl den Mitgliedern dcs Ordens, daS Kloster zu sperren und sich in die vcr-> schicdcntn Convcnte von Europa zu zerstreuen. Eine Proclamation deS Präsidenten Grant verbietet dcn lricgfi'chrcndcn Mächten, die amerikanischen Häfen zn Kiiea.soorbtiluna.cn zu bcnühcn. und gestaltet deren Kritgsschiffen nur cincn vierundzwanna-stündigcn Aufenthalt. ' '" Der Zries rmrs Diplomaten. Die „In dependa nce belge" veröffentlicht den Vrief eine« in London weilenden Diplomaten M'" die Politik Vismnrcks. Man behaupte«, daß dcr V'"f vom Herzog von Grammonl herrühre. In tm'sem Itttt8 Falle müßte man zugeben, daß der Herzog sich mit großer Offenheit über seine eigenen Fehler auespricht. Iedcu-falls ist das Schreiben interessant genug, um auSzugS' weise rcproducirt zu werde». Der Verfasser des Schreibens erlliilt, sich sowohl mit der Vergangenheit, als mil der Zukunft beschäftigen zu wollen. Trotz der errungenen Erfolge erfreue sich Preußen keiner bequemen Lage. Selbst wenn Paris nach einigen Tagen genommen werde, su sei noch immer nicht die Lösuug des Knotens gefun» den. Nur der Friede sei das wirtliche Ende des Krieges. Mit wem wolle aber Preußen Frieden machen? Graf Bismarck selust habe wiederholt erklärt, er wolle nur nnt einer regelmäßigen Regierung untcryandcln. Diese Regierung sei aber nicht vorhanden. Graf Bismarck habe die Situation nm so sorgfältiger ins Aligc zu fassen, als Graf Bismarck znm gro-ßcn Theil für den Krieg verantwortlich sei. Seit vier Jahren halie Preußen den Krieg vorbereitet, wahrend England an einen gesicherten Frieden glaubte und Frankreich sich in Sorglosigkeit wiegte. Als der Herzog von Gramont seine Kriegscitlen'M'g erließ, sie als wahrhaften Kanonenschuß von der Tribüne deS gesetzgebenden Körpers abfeuerte, hatte der Kriegsminister Lebocuf ihm Tages vmhcr die Versicherung ertheilt, daß Frankreich 700.000 Monn unter den Waffen hade, Als cS zum Zusammenstoße kam, war nur die Halste vorhanden. So überstürzt wurde der Krieg angefangen. Preußen war bereit, Graf Bismarck wünschte den Krieg. Er wußte ihn nun mit solcher Geschicklichleit in Scene zu setzen, daß alleö Unrecht auf seinen Gegner fiel. Die Kriegführung Seitens Preußens war über jeden Tadel erhaben, Graf Bismarck aber lasse die vollendetc Ge-schicklichtcit verinissen, die ihn bisher ausgezeichnet hatte. Halte Graf Bismarck nach der Capitulation von Sedan die ganze Gegenwart seines Geistes besessen, so halte er seinem Könige widerrathen, den Degen Napoleon's an zunehmen. Napoleon hatte keine Bcdculung, scin Dc^ gen keinen Werth mehr. Hätte man dem Kaiser freies Geleite nach irgend ciuer Weltgegend angeboten, so wäre ihm leine andere Wahl geblieben, als abzudanken. Vielleicht hätte die Abdankung genutzt, um die Ncgcnlschaf! zu erhalten; Graf Bismaick halte dann mit dieser letzteren über den frieden unterhandeln können. Der zweite große Fehler Bismarcks war. daß er nicht unmittelbar nach der Capitulation von Sedan die Intervention der neutralen Mächte in Anspruch genommen hat. Der bricsschrcibendc Diplomat findet die Erklärung für die FehlVr Bismarcks in dessen Bestreben, das Elsaß und einen Theil von Lolhringru zu annec-tiren. Dicse Anncrion findet der Diplomat für Preußen sehr gefährlich. Er schließt mit der Behauptung, daß die diplomatische Lage Preußens eine keineswegs bcnei-densmerlhc sei. Das letztere Urtheil mag zutreffen. Wenn jedoch der Sieg an die preußischen Fahnen gefesselt bleibt, wird Graf Bismarck sich auch über die diplomatischen Schwierigkeiten hinweg zu helfen wissen. Hlilgöchronik. Aus Lothringen. Ein Erlaß des deutschen Generalgouvernements in Nanch theilt mit, daß jedes von den deutschen Truppen l^setztt Departement eine Contribunon von 1 Million Francs zu erleben habe, dic der Entschädigungscasse der ausgewiesenen Deutschen zuzufließen bestimmt sind. Da bekanntlich vom Meurthe-Departement 3 Arrondissements abgezweigt und dem Ociicralgouueniemcnt vom Elsaß zugetheilt worden sind, so hat man für Nancy und Umgegend diese Cftracontribution von einer Million auf 750.00(1 Francs herunter gesetzt. Einem Privatbrief aus Lothringen entnehmen wir folgende Stellen: „Unser Ort, von circa 1700 Ein» wohnern, hatte feit Wochen immerfort Einquartierung, d^e schon auf 9000 Mann stieg. . < Es liegen hier immer 10 bis 20 Kranke, alle an Dysenterie leidend. Die Ursache liegt meist in der Unregelmäßigkeit des Bebens und dem Genießen uugcsunder Nahrungsmittel. Es wurde eiue Menge unreifer Kartoffeln gegessen, und die Trnppen wollten es nicht glauben, daß der hiesige Wein bei massenhaftem Genuß schädlich wirkt. Unbegreiflich ist den Bauern, wieviel die Deutschen verspeisen. Der reichste Bauer begnügt sich hier mit folgender Nahrung: Frühstück Brot mit magerm Käse oder kaltem Speck. Mittagessen Spccksuppe mit Kraut, Abendessen Brot und Obst oder Piqucltc (schlechter Wein), Nachtessen Salat, Brot und Piquctlc. Dagegen fordert ein deutscher Soldat zum mindesten: Frühstück Kaffee oder Suppe, um 10 Uhr Käse und Brut, zu Mittag Brot, 1 Pfund Fleisch, Suppc unü Gemüse und '/, Flasche Wein, Abends Wein und Brrt, Nachts Suppe, Fleisch, Gemüse, Brod, Käse, Obst und wenigstens '/, Flasche Wein. Verordnet ist übrigens ^ Flasche Wein per Tag; aber es wird, wie gesagt, häufig mehr gefordert. Heute morgen jagte ich selbst ans uuserem Garten einen Soldaten fort, der ein ganzes Beet großer unreifer Rct-tigc auögcrisscn und sich die Taschen gefüllt hatte, Man sieht hier cii'cm schlimmen Winler entgegen; denn man hat beinahe kcin Fuller mchr für das Vieh; alle Voriäthc an Spezerciwaaren sind aufgebraucht, Obst und Kartoffeln sind meistens schon unreif verzehrt worden, das Salz hat schon den doppelten Preis. Glückli chcr Weise hat man wenigstens den Wein lesen können, nnd gestern wagten es die Ba»ern zum ersten mal wie» der unter Zittern und Z^gcn, fur Bestellung der Felder mit Roß und Wagen auszuführen . . . Die Bcuölkernng unseres Ortes ist düsler und niedergeschlagen. Soeben gehen die Leute, hauplsächlich die Frauen, zur Messe, alle schwär; getlcidtt, mid dic sie begleitenden Kinder tragen ihie einfachsten Kleider; dabei ist daö schönste Wetter, und fast möchte mau wieder glauben, es sei Alles nur ein böser Traum. Leider ist es aber wahr; das Unglaubliche ist geschehen, Frankreich ist (größtenlhcilö durch dic Unwissenheit seiner Führer und ihr verräthcri» schcs Tlsibeu) bis vor die Mauern seiner Hauptstadt von Feinden verheert. Allem noch ivill uns nicht in den Kopf, daß Elsaß u„d sogar Lolhringcn deutsch wcrdcn sollten. Lothringen ist nicht imperialistisch, aber durch und duich französisch gesinnt; Gewohnheit, Sitten und Sprache sind vuichweg französisch Nicht Iahrzchende, sondern Jahrhunderte wird es brauchen, um dieses Land zu gcr, manisiren; und inzwischen — welche Gräuclsccnen, welche Kriege winden Deutschland und Frankreich noch durchzumachen haben? Soeben gchl eine Frau mit zmci Kim den vorbei, dic in Toul Alles, Haus und Habe, vcrll^ reu hat; wir selbst haben Vciw^ndte in Straßbmg und Umgebung, die Schweres gel llcn haben — und da soll mau noch fröhliche Gesichter muchcn und bu,',le Kleider trageu! Wie tönneu die Dcnlschcn dies verlanden? Mil Erstaunen haben wir den Zeitungen entnommen, daß auf deutscher Seite Gedanken walten, Napoleon von Neuem über FlMilrelch zu s.tzcu. Niemand kann und will das hier glauben; mau hält den König r>an Preu» ßcn viel zu sehr für einen Ehrenmann, als daß er so handeln könnte! Wie! Napoleon, der den Krieg gcgcli dcn Willen des Volkes (es isl unzweifelhaft) und mit bloßer Bcistimmung der Slcllcnjägcr eröffnet, der sich so untüchtig gezeigt, der sich so feige und gegen dcn Willen eines Theiles der Generäle mit dem ganzen Heere dem Feind ergeben, der das für Bcwuffmlng gelieferte Geld zum Nutzcu seiner und seiner Elcaturen verschleudert, der im Volke alle edleren Gefühle zu ersticken beflissen war: der sollte wieder Kaiser werden? Diescn Meinu >v>rd Frankreich nie und nimmermehr über sich herrschen lassen, und ebensowenig wird sein Sohn dcn Thron besteigen. Endloser Nnin uud Jammer wäre die Folge, wollte man andcrS handeln. Aus Bricy (in Lothringen), 24. September, wird von einem Berliner iwer ein Nachtgcfccht mit F ra u cS - T i rc u rs geschrieben: „Lassen Sie sich ein Gcschichtchen erzählen, daö der Compagnie am Mittwoch in einem Dorfe zwci Meilen von hier (Arrancicr benannt) passirtc. Wir rücken also (die 10. Eompagnic) am Abend genannte» Tages in jenes Dorf behufs Requisition und werden bei den wohlhabenden Bauern zu zwei und drei Ma»n einquartiert. Von dcn Wirthen wurden wir ebenso zuvorkommend behandelt, als die Verpflegung eine auSgc-^cichuclc war, und wir schmeichelten uns also, eine rcclsi gute ungestörte Nachtruhe hallen zu können, die wir aber leider nur lheilweisc genießen durften. Um hall' 5i Uhr Früh wurden wir von einer etwa 400 Ma»» starken Bande FrancS-Tirenrs, sogenannte Frcischiuler in Civil, überfallen und halten einen schweren Stand gegen diese Kerls. Ich springe sofort auf. wecke meinen Eamcradcn, schnalle um, ergreife mein Gewehr und stürze vor die Hausthür; doch diese hatten berclls vier Kerls besetzt und einer stand am Fenster und feuerte auf meine Camcradcn in der Stube, wo auch der Wirth mit seiner Familie sich befand, Zwci von dcn Banditen schlug ich mit dem Kolben auf dcn Kopf, und zwar der-gestalt, daß sie zusammensanken, die andern rissen aus» und ich konnte in der Dnnlelhcit nur noch auf eine» derselben schießen, der schwer verwundet auf der Straße zusammenbrach, der vierte cutkam leider. Wo der fünfte am Fenster postirtc geblieben, weiß ich nicht zu sagen; er hat einen von meinen Cameradcn durch einen Glassplitter (die Kugel hat nicht getroffen) verwundet, und ist wahrscheinlich, als ihm die anderen auf den Peli rückteu, auSgerisscn. Inzwischen verbreitete sich das M" wchrfcuer über das ganze Dorf, und ich zog mich durch den Garten zurück und vereinigte mich mit andere» Mannschaften der Compagnie. ES entspann sich n" förmlicher Slraßcnkampf, der wohl eine gute halbe Stunde dauerte, schließlich aber wurden doch die F"!^ schärler aus dem Dorfe geworfen und zogen sich in zwe> Abheilungen nach zwci verschiedenen Richtungen zuriick; cm Zug Dragoner, der bei uns war, verfolgte sie. D>c Eompagnif. IZs) Mauu stark, hat bei dieser Geschi^ li Manu Todle. AI Vciwundclc und 5) Vermißte, wah^ scheinlich gefangen, verloren; kein Wunder, wenn ll>al' bedenkt, daß alle im Bcltc überrascht wurden, mit Au^ 'j'l'llilMill. Das ^.lolkslicd. Schon TacituS berichtet von deu Gesängen der Germanen, von dereu Melodik die Römer nicht sehr erbaut waren. Dic neue Zeit kann eigentlich kein wiitliches Scklacht-lied haben, nur noch Lager- und Marschliedcr. Die Feucr-waffe mit ihrem donnerglcichcn Schalle läßt kein begleitendes Schlachtcnlied aufkommen. Bon jenen Schlachtgesängcn der Germanen ist uns ni!ts üdrig geblieben. Von da an, wo die nicht mchr mythische, sundern geschichtliche Entwicklung des Volksliedes beginnt, übernimmt die Kirche die erste bewußte Pflege des Liedes, umdichtcnd nach Text und Weisung. A"er alsbald hat das profane Lied mit der Kirche zu kämpfen. Auf dem Concil zu Coustanz wird es ucrpönl un3 erst mit dcr Reformation, wo das Bürger- und Laienthnm in seiner nationalen Kraft in die Geschichte eintritt, hebt wieder die neue Blüthe des Volksliedes an. Wenn wir die von dem schöpferischen Meister des deutschen Liedes, Ludwig Uhland, lang vorbereitete Ge-schichic dca Volksliedes erhallen, wcrdcn wir wieder ein g"t Stück jener Geschichtsentwicklung vor Augen haben, die trotz alw- Hndelcien dcn unzerstörbaren Kern des dli'tscheu VultstlMns erweist. Jacob Grimm, Gorres, B!<>'tono, Achiu, v. Arnim, Hoffmann v. Fallcrslcben. ^,mrock u. n a. hadcn vorgearbeitet und erst vor Knr-zem >,l «,n: danlcnswevNie. dmuchmlich musikalische Geschichte des dentschcn Acdcs von August Reißmann erschienen. Das Volkslied umfaßt alle Erscheinungsformen des Lebens. Das L-rbcslicd vor allem, im Tamnisgebirge noch heutigen TagcS ein „einsames Lied" genannt. Es ist wie waches Träumen in Tönen, eine Beweglichkeit dcS Innern, die ergreifend, rührend und erschütternd auf und ab sich bewegt, und wie der Vogel bald auf diesem bald auf jenem Zweig, bald auf diesem bald auf jcucm Baum seinen Sang fortsetzt. Der Vortrag dcö Volksliedes ist fast durchweg im Imperfectum, die vergangene stürmische Bewegtheit des Erlebnisses erweckt sich wieder stimmungöhaft neu und von felbst, die Energie unmittelbarer Wahrnehmung und heftiger Erinnerung schmel-l,cu geschmeidig in einander. Der logische Rhythmus verläuft nicht in dcr abstractm geraden Linie, die schlangelnde Bewegung des Baches im Thal bildet sich hier nach. Das in sich versenkte Gcmülh schaut auf, nimmt Dinge dcr Außenwelt wahr. zieht sie in sein inneres Betrachten und in einer Biegung setzt sich der Strom dcr Empfindung fort. Es scheint aber auch, als ob der Slrom dcr Geschichte ganze Provinzen des Empfmdui'gslebcns wegschwemmte. Sei es! Es tauchen andere srnchtrciche auf. Die Völker um unS her haben lein Wort für unser deutsches Heimweh und wie ergiebig war dicse Empfindung bei uns! Vielleicht weiden schon die nächsten Geschlechter den schauerlichen Urgrund nicht mch- verstehen und Wort und Bcgnsf Hcimweh wird dcn an Wettfahrten Gewohnten wie ein Ucbcrrcsl auö der Slcin-periodc, aus dcr Zeit unscies Pfahlbürgeithlims erscheinen. Unsere neue Zeit hat j^n u gelragenen Ten im sehnsüchtigen Volksliede vom Scheiden und Mcidcn säst ganz verlernt. Es ist offenbar, dnß dcr erleichterte Vcr-lchr dieser ergiebigen Seile der Empfindung ihren elegischen Charakter genommen. Die Iägcrlieder voll Hörnerklang und Waldesrauschen sind mit dcr geschlossenen Jagdzeit nnd dcn Jagdkarten nur noch mchr roma.ilischc 9t«m!!ii?ccn^n. Wie auf dem ^chlachlfeld dcr Donner dcr Fciw'' waffc, so begräbt in dcn Werkstätten das Brumme" und Dröhnen dcr Dampfmaschinen und dcr von ih»cl> b wcgten Hebel jeden die Arbeit begleitenden Gcsaüg, Die iibermülhigen Trinklieder haben im Aiis!ll° auf dic Polizeistunde kcinc Wahrheit mehr und d"' Nachtwächter heißt jedes Stündchen schweigen. Zwei der größten Erscheinungen dcr neuen Z^' die Eisenbahn, die die Gemarkung jedes Dorfes dM'«' schneidet, und die Massenauswanderung nach Amc>'^ die f^ist ans jeder Familie einen Angehörigen Hera'" holt, sie haben beide lein entsprechendes Vollölicd ^ ;cugt, das dem eigenen Zcitbewnßtsein und der >'" ' folgenden Geschichte von dcr Umwandlung des '^"'l Kunde gäbe. ^ Ist cs nun wahr, daß dcr frische Quell des M^ licdcs im Vulle selber versiegt ist? Sind dic kurza.")' gcn Sputtlicdcr odcr bisweilen noch ciu Tanzlied ^"^ Zeugeu, daß dcr Iuugbronncn nicht ganz vertrockne ' Sind die Gassenhauer mit ihren Sprachvcrrcmll^i ^ die aus den Possen mit nnd ohne Zauber iu dic «v statten und Schänkcn einwandern, dic einzigen 3"."^/ die auö der cigcntlichcn Kunstrcgion in das Voll n gchcu? Hat in dcr That das Volk nichts mehr "^ scincm Eigenthum, seitdem man sein cingcborncS in die verfeinerten Lcbcuskrcisc zicht? . <,.^,i Ich möchte dicsc Fragen zuuächst aus tl)at,achlm^ Wahrnchuuingcn bcantwortcn, alls dcucu stch da"» ^ allgemeiner Betrachtung dcr tröstliche Gcdantc "N ' das; das unsterbliche VullMmüth au lcin ^u'" ^' bunden ist, das; jcdc Zcit sich ihre »cucu ^w'ssm ^ schafft und bildet und cö eitle Klage und Mchc ^. sncht ist, wcnn inan glaubt, mit dem Vcrschwlndcn o gewohnte» Tracht, in'dcr uns daö Auiuuthcndc z >c ' erschien, sci unn auch dcsscn Wcscn zu Grunde ^"ug' ' Im Schwarzwald, iu, baicrischeu Hochland, m> ^" 16^9 nähme der Wache, die aber nur einige Mann starl war. Die beiden Posten an t^n beiden Dorf-Nusgangcn sind ^'erst erschosftn worden und lonittcn dcshnlb die Wache nicht avcrtircn. H,vei si,id iit» ^elt jamincllich uui^c-b'llchl worden, der Zchädcl mit einer Axt cinficschla^cn «nd qan^ versli'imnil'lt; cin uudcrcr halte drci schlisse und scchö Mcsscrslichc. Bon den ssrcischällcrn blicbcn s^dcn todt auf dem Platze, acht vcrwxndci, ncun Oe fnn^nc, darunter der Mairc und der Schulmeister des Dmfcö, welche die Äandc von unserer Ankunft im Dovsc in Kenntniß n,csltzt hallcn und übcrhaupt mit den Kcrls in Bcrbiudung abstanden haben. Die Gefan» ^ Men solltcn sofort erschoss !, wcrdcn. da sie lcmc Sol-! baten sind: dcr Hauplmami aber wollte erst cincn hiihc-'c» Bcschl litnv^rten. »nd so wurden sic blos gebunden, nbcr vorher su'.'l.üuil durchgeeilt und dann nnlcr Cs-corlc von 15) Mann hierher transporlirt. Das Dmf wurde vollständig geplündert und dann die Häuser der H'Uipträdcl^si!!! l-r. ^nsaiuimn fünf. in Brand gesteckt. Dic sscvls sind mcistcnS noch schr jung, haben blaue^ ^lonsc. weiße Hose, wciße Gamaschen und schwanen Hut u»d sind mit cincm ssuteu Hinterlader bewaffnet." 2lus Lyon Ueber die Vorgänge in dieser Stadt bringt die nachslch^de Corresponoenz interessante Details: 3. October. Das „I^unal dc vyon" vclösfcnllicht heute cinc^ ^c!^l!>,lmachul,g und eine Proclamation des Präfeclcn ^ b«r Nhonc und außerordentlichen Commissars dcr Rc-ftllbkl zu Vyon, Challciucl-^acour. Die Bclantmachung lalltet: ..In G.nläfchcit des Dccrets dcr Regierung dcr Naliunalvcrlhcidtgllng vom 29. September sind alle CorpH von Frauc-lircurs aufgclös!; dir Männer im Mcr von 21 bis 40 Iahrcn. wclche sie bildeten, hadcn sich uiwcrzüglich, bei Strafe des Kricgsrcchls, an ihrcn Wohnort zu begcbcn, um in die Mobilgardc ihrcS ^e» partemcnts eingereiht zu werden." Die Proclamation tadelt zunächst die Unlhäliglcit dcr Militärbehörde ;u Lyon. Um dcr gefahrvollen Page. wclchc eine solchc Unlhäligkcit schaffe, zu begegnen, habc die Regierung dcr Nalionalvcllhcidiauna. in den Händen dcs Präfcclen dcr Nhonc die Civil- und Militärgewalten btrmugt. „Zu zweien malen," heißt es in dcr Proclamation," ist General Mazurc, Cammandant dcr Divi» sim, von Lyon, von dieser Entschließung benachrichtigt worden; beidc male wlnde er gebelcn, seine Entlassung lU'zurcichcn. cr Hal diesen Äcnachrichligungcn lcinc iltcch-lunig getragn." Angesichts dieses Widerstandes habe Mm hcrr Challemcl-^acour dcr Nationalgardc befohlen, sich dcr Person dieses gegen die Ncpublit rebellische,, Befehlshabers zu versichern. Drei Bataillone dcr Na-l'0"algaroe von ^'a Croix.Nonssc, von Va Guillolime U"t> Vaise hätten sich darauf am 1. October Abends zwischen 0 und 7 Uhr nac!) dem Platze dcs Tcnaur b'gcbcn. um zur Verhaftung Ma;uie's zu schreiten, In dm C,,scrncn sei bei dcr Durchsuchung lein Widclslal'.d N'lcistct worden; die Soldaten sralcrmsntcn im Gcgcn-lhcil mit dcr Nationalgardc. General Mazurc s^i auf ber Straße in bixaerlichcr Kleidung verhaftet worden. 6>" von dcr N^tionalgarde und einer großen Volls-'"engc umgebener Wagen habc ihn nach dcm Sladlhause »cfühtt, wo cr sich jctzt in Hast bcfindc. Eine Uuter^ Mlsgebirg, am Rhein, in Stciermark, Obcröstcrrcich und lu Sachsen bin ich dm lebendigen Spuren dcs Viedcs "achgcgann.cn, und ich habc überall noch frische Blüthen Pfunden, freilich auch oft dcr Verkümmerung nahe durch d'e Kirchen, uud Staatspolizei, die mit dcm bequemen "Nftöncu in Bausch und Bogen das Unliebsame auS' lolten will. , ^iocl) singen vor allem die Hirtenknaben auf dcn ^rbstlicheu Wiesen beim lodernde,, Feuer, und wie sie °"« Feucr erhalten, geht ihnen nnch die crwär,nendc Kraft ^s Liedes uicht aus. Aci manchem ^icdc, das ich da °er,wmmcn, erkannte ich, daß es cinc Schcidclunst in ^" Aufzeichnungen geben muß; denn das Springende '"vielen Volksliedern kommt oft einzig nur davon hcr, °"z r,'clc bieder, in derselben Vielodie sangbar, in cincö i"'"mucngcflosscn sind Zl,. "^ den Befreiungskriegen, aus jenen stahliraft,geu "llldt^chc,, und Körncr'fchcn Vicdcrn nnt dcu hcllllin-u "dn, Wcbcr'schcn Wciscu, aus jenem >.^uht brause», was uur brauscu taun ea ls.. ^" l)cllcu lichten sslaunncn — ^,,^^""9 mehr davon im Volte vorhanden, uud Blücher nj° herzog jtarl sind im gcsammtcn Volke weit wc-lieder . ^"'"' "lö Napoleon, auf dcu sich noch Spott-i,„s^ ^,^olksuluudc vorfinden, uud Straßbura,, das das k ^^""atcn verscherzten oder noch schlimmer — "5U,chc Volkslied hat eö noch nicht anfgcsscbcn. lick ci l? ^""^"^ ^"l> es n,ln vornehmlich, die das Volks' kcinesw '' s" sind nbcr bei näherer Betrachtung ^^ so gefährlich, als fic erscheinen mögen, die ^!! ^"lc "it ihren a,csungcucn Moralitäten scheint Ae r^'. ,^" ^"pfinduug anzulränkcln; abcr bei näherer dcrlich "" 'll sic nicht nur dcr Stimmbildung sör- ^ Echi)„,, .""" hat auch bereits angefangen, die zwecklose Mittel k ^ ^cbenslust als eines dcr fruchtbarsten o« Stttiguug auzncrkcuncn. (Foris^nng folss«) fuchung werde eingeleitet w^dcn. — 3aic Aldcrt Niciard, Chcs dc, ^ocirl^ Il!tcr»nlio»alc aus Vyon. siod verhaftet wol' den. — Eine stalnil in ^a Gilillotl<>rc luntt gcgenwär-i'»tc schi.ßcli soll! — (Persona ln ach > i ck il-„.) Ministerpräsident Graf Polocti ist nach ^ancut ali^ereist. — Thiers reiste gestern Früh Über die Brennerbahn nach Italien ab. — Der ungarische Hcmdelsnliuistcr v. Gorori; ist von Fiume in Trieft eingetroffen. — Ein Spccialcorrcfpondent der „N. Fr. Pr." auf dem Kriegsschauplätze, Herr Victor Silberer, ist durch eincn Slreisschuß leicht verwundet; er lehrt in den nächsten Tagen nach Wien zurück. — (Civil ehe.) Nm 10. d. Vormittags um 11 Uhr wurde in, großen Sitzungssaal«: des Wiener Magistrates die zweite Civilehe abgeschlossen. Zu den, feierlichen Ncle halle sich eine noch größere Anzahl von Gästen eingefunden als bei dem ersten, vor ungefähr einem Monate vorgenommenen. Die Brautleute, Herr Rudolf Lcvilus, Buchhalter, und Fräul. Sophie Spitzer, waren in Begleitung der Ehe-zeugen und Angehörigen der Familien im Raihssaale zur fcstgcfetzlett Stunde erschienen. Hicrauf nahm Herr Bürgermeister Dr. Felder, dem dcr magistratische Referent in Ehc-augelcgcnhcilen Herr Rath Iricdl und Hcrr Magistrats rath Leban znr Seite standen, den Act in ernster und würdiger Form, und zwar gcnau nach den Staalögrundge-setzen vor. Er erinnerte die Brautleute, eingedenk zu sein ihrer Pflichten, und erklärte, nachdem sie ihren Willen ausgesprochen, in ehelicher Gemeinschaft zu leben, die Ehe für abgeschlossen und unauflösbar. Nach Beendigung dcr Ceremonie nahm das junge Ehepaar die Glückwünsche des Bürgermeisters und der anwesenden Gäste entgegen. Straßburst ist unser!* Straßburg ist unser! O dieses Wort Mir in dcn Ohren llingl's fort. immerfort. Stätte, wo Gottfried fang, Gutenberg Geister zwang, Ist's möglich, oaß fo lang fcrn du uns bliebst? Deutsche Burg, deutsches Schwert, dann gegen uns gekehrt. Ohne dich, wie entehrt war unser Gang. Ob uns gehört dies Land, das frage nie! Steig' auf die freie Höh, blick aus und sieh: Wie ein geöffnet Buch daliegt eö weit, Baden das cinc Blatt. Elsaß das zweit', Jede Zeil' reich an Sum, deutsch jedes Wort dann, Silberband orüberhm wallend — dcr Rhein. Nu» einen Besen, feget hinaus Fränlischcs Wesen, dem, deutsch sci das Haus! Wälschcs Wort fahre hiu, gallischer Ncmfboldsum, Düntel und Unverstand, ^'üge und Tand. Doch was in raschem Zwist von uns geschieden ist, Selbst sich dcs want's verbaun«, das lehre hemi. Bruder, o Bruder mein, lang warst du fort, Man merit's, du sprichst oft ein lauoenvä'lsch Wort. Frcmdsein und mancher Zwist lömml, wenn man serne ,»4 2.1!l4 - 1»^ '^^l 25>.4:zU 2«.!i?4 5..'i«04 5.2.78« 1.018 " 17 .,4 >.^., 2^.1^ 20.:«1 50.51!) 43.445 2.074 - 15 35 >l.^4 ^'«^ Itt.:i54 il2.642 31,177 1.405 - 11>35 1.08., ,,,.,75. 13.<;20 2«7!)5. 24 75>3 2.042 - 1l>^ '.'ll-i 2,.^5»l» 23 100 44,55,9 42.l»4, I.^li« ''''" ^"" ^044 20.K'0 38.204 37.448 75« - 1«'^ ^577 ^N'i6'048 29.«4« 2<>,5.14 ,32 - "" 3.N7 30224 243.04l. 463.273451.N4t 11.332 - !72W 2.078 Ans der Gemeinderathssitzlinss vom 11. Ocle'ber. Vorsitzender: Bürgermeister Dr. Euppan. Nach Verlesung des Protokolls dcr lctzlen Sitzung stelll Dr. Keesb acher cincn Dri»glichseilsa»trag in Be. zug auf ErlläKung eine, Ta^isfabris in ^ciibasli, welche lf>n der Finanzbchörde selbst berrns anqeregl worden sli; dcr Gemcinderach möge eine diesfällige Petition a>l d.s Fineuz-ministcrinm richlen. GR. Stcdry unterstützt die Dring-lichteit, macht aber aufim'rl^m, daß hicr Mangel an Arbeitern sei, uud daß es viele Dienstlose gibt, die nicht arbeiten wollen. Dr. Pfeffer er glaubt, baß mit Rücksicht auf die Dringlichleil dcr Magistral zur Abfassung der Penlion zn crmächligen wä»e. Dcr Antragsteller stimmt dieser Nemerlung bei und bcmerlt gegen GR. Etcdry. daß sich seinerzeit für die Zuckcrrassinene genug Nlbciler gefunden haben und daß auch die Umgebung Laibachs ibr Contingent stellen würde. Der Antrag drs Dr. Kecs-bacher wird sohm einstimmig angenommen. GR. Tervin stellt den DringlichteilSantrag wegen Anlauf einiger Parzellen zur Durchführung der Sttahcn-rcguliruug im Kuhlhale um dcn Betrag von 200 Gulden. GR. Sledry beantragt Zuweisung a» die Finanz« und Bauscction znr eiiwerstälidlichen Berichlcrstattung, wos abgelehnt und der Antrag dcs GR. Terpin angenommen wird. Es wird zur Tagesordnung übergegangen. 1. Wahl zweier ^erlrcler der Gemeinde in den Ve> zirlöschulralh. — CS werden gewählt die Herren Pirler und Deschmann. 2. GR. Samassa beantragt Errichtung einer transparenten Uhr an dcr Franzislanellirche, dcren Kosten ohne GaS und Anzünden beiläufig 5» 18 fl, belragcn wlnden. Der Stadtingcnicur >värc zu beauftragen, sich mil Mccha-nilern in Verbindung zu setzen und evenlucll die bezlig» lichcn Pläne und Kostenvoranschläge zur definitiven Bc» schlußfassung vorzulegen. Der Gemeinderath hätle vorläufig die Zweckmäßigkeit dieser Einrichtung anzuerkennen und sich zu deren Herstellung um einen billigen Preis gc-neigt zu erklären. GR. Dr. Pfefferer amendirl den Antrag dahin, daß vorläufig dicsc Herstellung luir als wünschenswcrlh rr-llärt und dcr Gegenstand der Vauseclion zugewiesen werde. Vürgermcister macht ausmerlsam, daß bereils ein diesfälli-gcr Beschluß seinerzeit, als es sich um Herstellung der Ralh-hausuhr handclle, gefaßt worden sci. GR. Dr, K a l-t ene ggcr stimmt dem Amcndcmeut des Dr. Pfcfferer bei und stclll dcn Antrag, den Magistrat nüt der Durchführung desselben zu beauftragen. Dieser Antrag wird angenommen. 3. GR. Dr. Pscsfcrer reserirt über das Gesuch der Dieuerswilwc Schaun um cinc Pension und ei» Con-dliclquarlal, nachdem derselben vom Gcmeinderalhe lediglich eine Provision und eine Unlelstühung zur Bestreitung der Couductskostcn bewilligt worden war. Die Bitlstcllcrin stützt ihre Vilte cilis die Behanptling, daß Schann einen höheren Dienerspwsten bellcidrlc, was die Section nicht begrlindrl findet, und daher auf Abweisung anträgt. Ter Antrag der Section wird ohne Debatte angenommen. — Dr. Pfef serer rcfcnrt sodann wegen Ausschreibung der durch den Tod dcS Dieners Scham, erlediglen fünften Dienersstelle nüt 250 sl. Löhnung und der Hälfte der Verlaulbarungsa.e-bühren, während die andere Hälfte monatlich unter die ma» gistratischcu Diener zu vertheilen wäre. Der Magistral sei mit dem Vollzuge zu beauftragen. Dcr Antrag wird ohne Debatte angenommen. 4. GR. Stedry referirt Namens der Nauseclion über die Zufahrlstraße zum i'aibach-Tarviscr Frachlenbahn-hofe. Die Section stellt den Antrag, der Gemeinderaih wolle beschließen, daß die Stadlgcmeinde die bercils bestehende Zufahrlstraße als genügend anerkenne und sich zu deren Instandhaltung verpflichte. die Herstellung einer neuen Zufahrlstraße dagegen, da daran zunächst der Staat als Garant und die Bclhnunternchmung intercssirl seien, ablehnt. Wird angenommen. 5. GR. Kalten egger bcrichlet Namens der Tchul-scction über l>) Flüssigmachung ei»cs AeitrageS stir die 2. städtische Hcmplschule zur Beischasfung von Lehrmitteln. (5ö wird die Bewilligung cmes Äelrcigcs per 0l) fl. für daS Jahr 1870 — 1671 beantragt und ohne Debatte an-genommen; d) über daS Gesuch des Religionslehrers Herrn Bosücmcii um Verwandlung seiner Remuneration von 450 Gulden in eincn siren Gehalt mit PcnsionSanspruch. Die Section stellt den Antrag, dcn Gegenstand von drr Tages» ordnung abzusetzen und behufs der nothwendigen principiel, len Crwä'gung aus die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu seyen, waS auch nach der von Dr. Kallenegger gcge» bcnen Begründung genehmigt wird. Dr. Kalte negger rcferirt weiters über die Gebarung der Realschuldolation und dcu Beitrag der Commune zu derselben, dann Abschaffung der Prämien und anderweitige Verwendung des diebfälligen Betrages. Es wird beantragt, in Bezug aus die Gebarung von der Con-lrole derselben durch Abordnung eines Gcmcinderaches qcqen Vorlage dcr Iahresrcchnung abzugehen; was die Crhöhunc, der Dolalion betreffe, so wäre auf dieselbe vorläufig nicht einzugehen, dem Bedürfnisse jedoch dadurch Rechnung zu tragen, daß in den Communalbeitrag pcr 1000 fl', der Landesbeitrag (A00 fl,) nicht einzurechnen wäre; die Schuler-prämien wären aufzulassen, dagegen der dicsfällige Belts"« der Schülerbibliolhet mit einer Zubcsserimg vc>„ '"> fl z"' zuweisen, wornach »m Ganzcn der Realschule jährlich 1'"" ^70 Gulden zur Anschaffung von Lehrmitteln zugewendet werden. Wird ohne Debatte angenommen. 6. GR. Pirter referirt über Zuweisung einer Lu« calität für den Turnunterricht an den städtischen Volksschulen. Die Section stellt den Antrag, daß dieser Unterricht im Winter in den Schulzimmern von den Lehrern selbst abgeholte», wegen des Eommerunterrichtcs aber fiir Her« stellung einer Localität Sorge getragen werde. Der Schulunterricht au der St. Iacobsschule wäre dem Turnlehrer Schäffer gegen eine Iahresremuneration per 150 ft. zu übertragen. Wird angenommen. 7. GR. Bilina referirt Namens der Polizeisection a) in Betreff der Abzeichen, !)) des Maunschaftsstandes der Feuerwehr. Die beantragten Abzeichen werden genehmigt, der Mannschaftsstand (29 Steiger, 84 Spritzen-, 37 Schutzmänner) zur Kenntniß gcnommen. 8. GR. Dr. Keesb acher berichtet Namens der Polizciscction in Betreff der Herstellung eines elektrischen Telegraphen behufs der Fcucrsignalisirung. Er erörtert die Cinlichlung der bclden üblichen Telegraphenarte», des Glot-lcn' und des HUd'schen Zeigertelegraphen. Die Section erachtet den letzteren wegen der größeren Leichtigkeit und Einfachheit der Handhabung uud verhällnißmäßigen Billigkeit als entsprechender. Die Kosten belaufen sich bei diesem Apparate auf ungefähr 500 fl., wobei drei Leitungen, nämlich zwischen beiden Wachlhürmen am Schloßberge und dem magistrallichcn Wachlocale angenommen sind. Die Section beantragt: Der Gemeiuderalh wolle in Anbetracht der Eiuführuug der neuen sseuerloschordnung und der Nothwendigkeit rafcher Eignalisiruug beschließen: 1) Die Zweckmäßigkeit und Dringlichkeit der Einführung eines elektrischen Telegraphen wird anerkannt; 2) der Magistrat hc>t sich mit Zuziehung von Experten, dcr Fiuanzsection und zweier Mitglieder dcr Feuerwehr über die Wahl eines der beidcu Telegrapheniysteme zu entscheiden, wobei als maximum ein Kostenbetrag von 500 st. festzuhalten sei. Diese Anträge werden, nachdem Bürgermeister dazu bemerkt, daß an Stelle der Finanzsection bei bereits erfolg« ter finanzieller Firirung die Bauscclion beizuziehen wäre, waö Antragsteller acceptirt, angenommen. — (Grazer Nusstellun g.) In der Abtheilung: Land« und Forstwirthschaft, 4. Classe, Product«: des Obst-, Wein- und Garteubaues, erhielten: Eine silberne Staats« mcdMe: Tschinkl's Söhne in Laibach und eine Vronze-medaille: Johann Kapelle in Mottling. — lNeue Posteinrichtungen für Oberlrain.) Mit Eröffnung der ^isenbahnslrecle Laibach-Tarvis werden zufolge einer uns von der hiesigen Handelskammer ssefäl« ligst mitgetheilten Note der l. l. Postdirection Trieft die Mallefahrtcn Laibach-Villach und Laibach-Klagenfurt, dann das l. l. Postamt Oltot aufgelassen werden; hingegen wird im Anschlüsse an die Nachts in Laibach ankommenden Postzüge aus Trieft uud Wieu eiue Neitpost zwischen Laibach uud Villach verkehren, welche im Sommer von Laidach aus bis Leeö, von da nach Veldeö als Eilfahrt neuen Systems (für Reisende) eingerichtet wird. Zwischen Krainburg und Klagcnfurt wird eine Mallefahrt eingerichtet. Neue Postämter werden in Podnart, Maria Lausen, LecS, Vigaun, Iauerburg und Lcngeufeld aufgestellt, und durch Eiurichtung von Votenfahrten und Botengängen wird fast ganz Oberlrain die Wohlthat einer zweimal täglichen Postverbindung zu Theil werden. Von Krainvurg nach Kanker wird cine tägliche Botenfahrt eingerichtet. — (Ertrunken.) Vorgestern Früh erlrank der Stabsfeldwebel und Casernvcrwalter Bö hm in Rudolfswerth in der Nähe dieser Easerne im Gurlflusse. — (K alender sch a u.) Unter deu vielen alljähr, lich erscheinenden Kalendern begegnet uus diesmal als eine neue Erscheinung der vom steiermärklsch-landwlrlhschafllichen Wanderlehrer Peter Nic. F e us e r, auch aus hiesiger Wirksamkeit noch wohlbekannt, unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner herausgegebene „Kalender fürösterrei -chlsche Landwirthe." In Großoctav, 10 Bogen stark uud um den billigen Preis von 46 kr. ö. W. enthält der-1 selbe nebst allen für den Geschäftsmann nothwendigen Notizen und mitunter trefflichen Winlen für den praktischen! Landwirth, interessante Artikel aus verschiedenen Zweigen der Landwirlhschaft und des Gartenbaues. Unter diesen wollen wir beispielsweise nur einige herausheben; z. N.: „Wie soll der Bauer züchten?" von Schutz; „die stein-! schen Ninderracen," von Kling an; „zur Hebung dcr! Schweinezucht und zur Vermehrung des Iutterbaues," von ^ Feuser; „überGeflügelzucht." vonBaronWa shington; „Frosch und Kröte," von Müüsterialrath Ha mm; „über! Milchwirthschaft," von Prof. Wilhelm; „Vorschläge zur Förderung des rationellen Obstbaues in Oesterreich," von k. Rath I. Beer; „die neuesten Spalierobstzuchten," von Göthe in Caunstad«; „über Weiubau," von Dr. Zuchri» st an ic. :c. Lassen schon die Namen so bekannter und gediegener Fachmänner Treffliches aus dem InHalle des Gebotenen versprechen, umsomehr werden die berechtigten Erwartungen bei Durchlesung desselben weit iiberlrosfen. Die Auflage erschien iu 25.000 Exemplaren; Druck uud Verlag besorgte „Leytam" in Graz. Zu haben in allen Buchhandlungen. — Der telegraphische Coursbericht ist wegen Linien» störung ausgeblieben. Ueneüe Pust. (TriMal-Telegramme der „Laibacher Zeitung.") Verlin, ß > October. General v. d. Tann schlug am I<>. d M. einen Theil dcr französischen Loire-Armee bei Orleans. Tours, l l. October. Gestern wurde Artrnay von beträchtlichen Feindeskräften an» gegriffen ul.d besetzt, unsere Truppen nach mchrstiindisse,« Tvidrrstande in den Wald zu-rückssedrängf, welcher vom fünfzehnten 'Arniee-(forps besetzt gehalten wird. Berlin, 10. October. DaS Norddeutsche Auswärtige Amt ließ mehreren Calnncten eine Dülilschlifl mittheilen, in welcher die Ncdcrzcugung ausgefprochcn wild, die französische Hauptstadt müsse über kurz ode, lang fallen; werde dcr Zeilftmitt hinauSfitschol'cn, bis ei» drohender Mangel von Lclcusmittcln zur Eaftilula-tiou zwiiific, so müssen schi-lckeucircgendc Couscqucnzcu clitstchcn. Dcr dcutschcu Al>necsühlUl,g sci eö iu dicscm Falle unmöglich, eine Bevölkerung von zwci Millionen nur cinen einzigen Tag mit LebruSmittcln zu versehen; die llmgcgeud uou Paris bielc aber alödami, da dc>ndllmgeliii!ig <» cvacuilcn. Die unausbleibliche Folge hicvou sei, daß Hulibc>tllll,scndc dem Hungettode Versal« le». Dcr dc,itschen Zwi'ecsuhrliiig bleibe uichls iiblig, ali< den Klimpf dnichzufichic»; wolleu die fraüzösischrn Machlhalier es zn tinem iöxlicme lommeil lusscn, so seicn sie für die Folgen vercmlwottlich. Die „Timcs" sagt. der Vcsuch ThieiS' iu Wien wird von guteil Ncsultcitcn beglettet sciu; Graf Veusl wcudcl alles auf, uin dc>> Fricdcu hc>bci;uf>!hren. Kandel und Golkswirthschastliches. Verlosung. (Tür ten-Lose.) Bei dcr am l. d. M. stattgehabten Ziehung gewannen: Dummer 24:t.?:t4 !lW.Ott<> ganten, Nr. M4.^1<» 25.52 1,085.49l 1,151.480 1,280.180 1,648.037 1,060,788 und 1,971.178. .Nraiuburg, 10. October, Auf dem heutigen Marltc find eischirnrii: 196 Wagen niit Getreide lind 10 Wagen mit Holz. _______________D n r ch schüittc« - Prcise. ______ fi! ill' ft. »l. Weizen pr. Metzen 5 85 Butter pr. Pfund . — ^ 44 «°rn „ 4 20 Graupen pr. Maß . — - Gerste .. 2 55 Eier pr. Slncl . . — 2 Hafrr „ 1 80 Milch pr. Malz . - ><> Halbsriicht „ - - Nüidslrisch pr. Pfd. — ^ Heiden „ _. — , Kalbfleisch „ — !^ Hirse „ 2 45 Schweinefleisch „ — ^ Kilknrntz „ 3 90 Schöftsnifleisch „ — 1<' Erdäpfel ,. 1 55 Hälindel pr. St»el — ^ Linsen „ — , —' Tauben „ — W Erbsen „ — — Heu pr. Zeutuer . — ^ Fisolen „ 3 84 Stroh „ . — ^ R,ndi>sch>ualz pr. Psd- — 53 Holz, hartes, pr. ttlft, 6 50 Schweineschmalz „ — 42 — weichet«, ^ „ 4 3l) Spect, frisch, „ — ! 38 Wein, rolhe/, pr. Eimer -- ^ ^prck, geriiiichert, Pfd, — ^ — ^>. weißer „ - ^ NltVvlfOwertl,, 10. October. Die Durchschnitts - Preist s^Nlen sich auf dem heutigen Marlte, wie sulg!: st- lr?' "" fl. li7 Weizen per Melden 5 ^ 35 ^ Butter pr. Psnnd . — i 50 Kor» „ 4 65 Eier pr. S>,»ck . . -- lj Gerste „ 3 90 Milch pr Masi . - 1" Hafer „ 1 ! 70, Rindfleisch pr, Pfd ^ ! ii4 Halbfrucht „ 4 70 Kalbslrisch „ —! 2« Heiden „ — ! "- ! Schweiucsirisch „ - 24 Hnse „ 4 j 16 ^! Schöpsenfleisch „ - 1« "uturutz „ 3 10! Hilhndel Pr. Stilcl - 25 Erdäpfel „ 1 40 ^ Tauben .. - ! 20 ^lllscu „ — — l ^^^ ^ Esutucr . 1 50 Erbsen „ -!-! Stroh „ . l ^0 F'solcn „ 3 84 Hol,, harte«, pr. Klfl, 6 50 Rlndsschmlllz pr. Pfd — , 45. — weiches, „ — — Schweineschmalz „ - 45. Wein. rnlher, pr, Eimer 10^ specl. frisch, —30, — weißer „ 9!" Speck, geräuchert, Psd. — 40 ! Fiir die Abgebrannten in Adelöbera. * sind weite«« cingeganglu: il>ou Herr» Dols'chein, Privatier. IN fl ; vni, I. T. 3 ft. l von N. N. l sl.; uou Herrn Nmith 5 fl. ; von Herrn Auto" Moschel 10 fl.; »on Frau Magdalena Oilnzlcr 1 fl. 40 lr., zU' sammen 30 fl. 40 lr. ' Weitere Gaben werden Iicrcilwilligst angenommen. Theater. Hcnte: Gin geadelter .«aufüia»,,. Lustspiel iu 5 Acte» von Noderich Bcütdir. M 0 rgeu: Vrphcu« in dcr Unterwelt. Komische Oper m 4 Acle» von Offenbach. Meleos0l0lllja»<- ^30l)«l»^l,,:,>yp,l ill l'liifmch. >«U. M,,. 820 so 1-N» SO. schwach Regeu «... 11,> 2,.N. 324..,. ^7,., NO. mäfzig g. bewiillt ^" ,10.. M. Ü25,8, ,. 2< NO. schwach slernenhell ^" Morgen« Gewitler in Ost. Wiuddrehnng itlier SO. »ach NO, Tagllbcr lalter Nordost. Ädcndroth ?Ibrndt! ganz heiter. D"s Tagk«mitlcl der Wärme < 6 0", niu 3 8° unter dem Normale. NeraüOiwrttiche, N, !>.,>!<>!,!: ^ssna, u. K l e i » m a l, r, > Danksagung. V >> Fllr die viclsättigeu Veweisc herzlicher Theilnahme W VW be, dm, harten Schiclsalsschlage. welcher uus betroffen, W W >»id die so liberane znhlniche Necilritnng z„r lebten W ^ RuhesliiXe dcs nnn in Onil ruhenden Herrn W V Ztephait Taucher > M saqel! wir hiemil all!» Vllheüigtsu ösfeullich den ans- M >> rich i! aibach, nm l2. October 1870. (2309) W W Tie trauernden Hinterbliebenen. > N.^ll/'ltk^i^t Wien, 10. October. Die Aürsc bcschcifligtc sich uorwiegend mit Auglo-, Union-, Tüdbahu-, Vcmlievg ^;,nl0ivi^'r n»d LIisabelh-Al.lien, Aii^lo uud ^cmderg-Cznl>o>u<^ HlNl^llUlllli'i. «Hollen sich langsatn von dem Verluste, machen sie >m gestrigen FcierlagSgcschiistc crliltcn. und zwar erstere ant 318. lchtelt auf 195.50. Nnionbank wiilden durch ein p^^ llcheö starte Angebot von 22,',25 unter 223 gedruckt. Sttdbahu nud Elisabeth schwanltcu um dir vorgestrigen Curse 1Ž5 und 2l2. Im liclirigeu w^,r das Gcschiist herzlich unliedeulend und ^ eine die Oörse charaltelisirendc Tendenz. Ncute N!,d StaatSlose wurden um cinc Äleiuiglct besser bezahlt, auch Dampssch'fs-Äclieu fauonl einige Nachsrnge. Devisen und im Eiullang daü'it «>>"< Goldstücke giugeu etwa« zurück. London war mit 124 50 offerirt. Napoleon« 9 sl. 92 tr. ____ .5. Aüstemeine Staatsschuld. Mr 100 fl. Held iL!d«r „ Jänner-Juli . 66 25 66.35 April-October. 60.25 60.35 Strucranlchen rückzahlbar (^) , ^.— —.— V",.' v I 1839 . . . . ' 236.— 237... .. .. 1854 (4 "/„> zu 25>0 ?.. 83.75 84,5,0 .. .. 1860 zu 500 fl. . . 92.— 92.20 " „ 1860 ;u 100 fl. . . 102 50 103.5'» ... .. 1864 ,u 100 fl. . 11250 113.— «xaats-Pomäneu Psündtiricfc zu l20 sl. o W. in Ziiber . . 120,— 121.— ». Gr«ndl„tlastuna«-Dblissationrn. FUl 1(^0 ft. Tild Waail Rühmen .... zu5p<3l —.—____ Oalnicn ......5 ,. 71.75 72 50 Nieder-Ocstcrrclch. . „ 5 „ - .__ ^.'^ Ober-Oeftcrieich . . „ 5 « —._ ..'._ Siebeubilrgen ... ,, 5 „ 7525 75.75 Sieicrinalt ... ^ 5 » ,— — Unza^ .... . 5 " 7? 75 78.50 O. Actien von Bankinstituten. > Geld Waare ^ Anglo-üstcrr. Baul abgest, . . 217.25 217 75 > Äuglo-uugar. «anl .... 8l.— 81.50^ Bantvcrein.......2l5.- 21'!. - Podeu^reditanflalt .... 254,— 256 — Kreditanstalt f Haudel u. Gcw, . 254,50 254.^0 Cccdilllnstalt, allgcm. ungar. . . 74.— 75 — , E«comple-Gcsel!schast, u, ü. . .808. 872. >' Frauco-üsterr. Vaul . . . . 100.— 1W.50 > Gencralbanl.......74.— 75—!! Handelobaul.......89,— 90.— ' Nlltionalbanl......710 - 7l1 — ! Niederländische Baul .... 22350 224.50 5 Bcreinsbanl...... . 90 25 90.75 VertehrSbanl.......155.- 135.50 ! »>. Actien von Tr,in«portmlternel,' ^ NlUNsten. Geld Waai-ÄlfÜld-Finmaner Bahn . . .168.25 168.75^ Böhm, Wrstbahn.....239.-240—! Ellrl.l!ndwig-«ahn.....237. - 237.50 Douau-Dampfschifff. Gejellfch. . 540 - 543. - ! Elisabeth-Westbllhn . , . . 211 50 212 - < Elisabcth-Wcstbahn (Linz - Bud- i wciser Slrecle).....180.— 180.50 5 sserdu^udS-Noiobahn . . . .20^5—2100,— ' I Ftiusl'rchen-Varcser-Vahn . . 164 165 - - ssra':>Ioscvl>?^^?i . . . 188 25 188 75 Ltmdern-Tzeru.lIllssyer-Bllh,! . 195.25 195,75 Lloyd. »stcrr........326 — 330 — Omnibui!........—. - —.— NudolWVahn......163.-- »63,50 Sirbcnbilrgcr Bahn . , . . 10',— 168.— StaalSbahn.......381. 382.— Subdahu.......174.40 174 70 Sild-uordd Vnbind. Bahn . . 169.50 170.— Thei^Bahn.......228.— 229. - tranlway........155 50 156.— «. Pfandbriefe (silr 100 fl) Ällg. oft Hlld(U-Hredit''.'Iustal! Oeld Waare oerlllödar zn 5 pHt. in Silber 106.50 107 — °lc.iü33I.ri!ciz.zu5p6l,iuü,W, 88. - 88.50 ^.'atioiialb. auf ü. W. oerlosb. zu 5 pEl........93.20 93 35 Oest.Hyvv. zu5'/. plil. rilclz, 1878 —. - —.-- ll.'.z. Aod.-Ired.-Ailst. zu,V/. p^t. 90.— 90.50 U>'. ^riorilätHvbli^atil'l»?!«. i» 100 ft. «. W. Oeld Waare Llis.^Weflb. in S. vrrz. (l. lHiniss.) 93 —------- sscldinauda-.Nordb. in S:lb uerz, 103.50 104 — 5vanz-Iolspb>Vab,:l .... 94,90 9510 ch ^ari-rnlw ^l".< V.ver^,' "m, 102.- 10250 i^.^-lr, ^nvdwi-i"«!?" . . ?'0 - !025 Siebrnl'. Vahu iu Silber vcrz. . 90.-- ^.." Staattch. G, 3«/, ^ 5>00Fr. „!. E,„. 135,- >'^>7> Sildb. G, 3'/« « 5W Frc. ., . .111- ''/, ^» Sildb.-G. « 2'^0 fl. z. 5"/„ siir 100 fl. 69.^0 "''' Sildd.-Bous 6"/^. ^1«70—74) .,«7 _^ i>.^<)Frc«......2:-'6'^ "/',() Uug Ostbahu......87.25 »/' «. Privatlose zu 100 fl. « W......15<: - l^''^, Nudolf-Slistung zu 10 fl. . . 14- »^ ! ^ecksel <3 Mon) Geld W"° Äuasburs, fl'.r 100 st Mod. W. 103.55 " - ^, ssranlinn a,M. 100 fl. dclto I«3.d.' N ^, Humbnrg. für 100 Marl Banco 918(» > '.^ London, fiir 10 Pinud Sterling >24.4,> '^' ^ Puri^. für l ' '^, ^ Vereiusthalcr. . '. « 83j , l ^ > ^ Kraiuische GrundentläflungS - ^bligalion"!' P"' «alnülin»'«: .. Oel5. - Waar^