Nr. 184 Montag, 13. August 191^. ^____136. Jahrgang Mbacher Zeitung Dir «Laibacher Zriw«g» er^ch?!:,! läßlich mit Uü^nahme der -'onn- und »fiieitage Die Kd«in<>lr«N»»> befinde« s!ch Mill^^strnße Nr. 1«; div «e>»l»N«»« MifloZieftrasis Str. 10. Kplschstüiibei! der Rrdallion usn « bi« lOUHr roruut!unlen, Manuilripir »icht ^»riulgestelll. «»llPk«» U». >e« N«l>«KN«« 32. AmtNchsr Geil. , Nach den, Amtsblatte zur «Wiener Zeitung» vom N. August 1917 (Nr. 1«3> wurde die Weitcrverbscituna. des folgenden Preß» "zeugnisscs vcrdoten: ^ Nummer 13(31) „1^'Dkr^iu«", Druckort: Lausanne 1i>17. T>en 10. Aussust 1N17 wurde in der Hof« und Staatedruckerei! °as (^X1.. Stück des NeichSgesetzdlattes in deutscher AuSgabe! ausgenebeu und versendet. Den 10. August 1M7 wurde in der Hof» unk Slaatstnuckcrei bus 1.XXV1II. und I^XXXII. Siück derpolmschcn. ^av I.XXXVste Stück der böhmische!,. da und Montenegros. Sie will das Baltanproblcm dnrch i leine Konferenz von Vertretern dcr Vallanuüllrr oder! ! durch eine autoritativ? intlinationale Komniission lösen.; lFl'ruer wird die Übergabe ElsaßLolhringcns an Frank-, reich gefordert. Die Konferenz jprickt ihre warme Sympathie für die Ilalia iiredcnta ans und erinnert an die Notwendigkeit, die berechtigten Interessen Ita-< liens im Adriätischen nnd Agäischen Meere zu sichern. iDie Konferenz verlangt die Gleichbercchlignng der Juden in allen Ländern nnd wünscht, daß Palästina ein freier jüdifcher Staat werde. Armenien, Mesopotamien und Arabien dürfen der Türkei nicht znrnck-aeacbcn werden. Sie follen ähnlich wie die Kolonien lim tropifchcn Afrika behandelt uud von einer Kom-! mission des Bundes der Nationen verwaltet werden. Konstantinopel mnh zn einem neutralen Freihafen wer-l den Alle enropäifchen Kolonien in Afrika sollen auch °dcm Buude der Natioue» übertrageu und durch eine nnvarteii chc Kommission als ein einheitlicher nnab-uänaiaer nentralcr Staat verwaltet werden. Die Kon-feren erklärt sich gegcn jeden Plan eines Wirtschaftskrieges nach dem Frieden. Abgehen von Belgien ! sollen die durch dcu Krieg eutstaudeucn Verwustlingen ^äus einem internationalen Fonds vergütet werden, zn dem alle kriegführenden Länder gemäß ihrer Verantwortung für den angerichteten Schaden beisteuern muffen. Aus London, II. Angust, wird gemeldet: Die „Pall Mall Gazette" erfährt, daß Henderfon dem Premierminister seine Entlassung angeboten und daß dieser sie angenommen habe. — Der Rücktritt Hen« dersons wird auch amtlich bestätigt. Unter der Überschrift „Ein Zwischenfall der Londoner Entcntekonfcrcuz" fchreibt der Berliner „Vor« wärts": Für ein Voll wie das serbische, das vor der Vernichtung steht, ist der Trost recht mager, daß es seine Katastrophe bessern kann. Lloyd George ist ein großer Redner, aber lein großer Mensch, sonst würde er anf Spekulationen auf die sentimentale Romantik ^ verzichten. Die Definition eines ehrenvollen Friedens, !die Pasie gegeben hat, ist ein wahrer Hohn auf je« !den ehrlichen Friedenswillen und nnr aus der Ver-! zweiflung erklärlich. i Aus London, 10. August, wird gemeldet: Die Konferenz der Arbciterdelegicrten hat mit 1,846.000 Stimmen gegen 550.000 Stimmen die Entschlietznng ! angenommen, Delegierte nach Stockholm zn entsenden. — Die „Associated Preß" erfährt, daß sich die Dele, gierten der Arbeiterpartei nach der Rede Hendersons mit 541 gegen 184 Stimmen sür die Stockholmer Konferenz entschieden haben. Aus London, 10. Augnst, wird gemeldet: Das Unterhaus, das sich demnächst bis Mitte Oktober ! vertagen wird, hat in zwritrr Lesung eine Vorlage angenommen, welche die Regierung ermächtigt, eine Anleihe bis zur Höhe von 250 Millionen Pfund j Sterling anfznnehmcn. Schatzlnnzler Vonar Law ! erklärte, daß, falls sich nicht etwas Unvorhergesehenes i ereigne, keine Anleihe während der Vertagung auf-! gelegt wiirde. j Nach einer Mitteilung des russischen Mitarbeiters s dcs Berncr „Bund" steilen die „Izvestija" zn den Enthüllungen dcs Reichskanzlers die offene Frage: Hat Briand gesagt, es wäre uns gleichgültig, waS die niederen Klassen Rußlands sagen? Wenn ja, dann befindet sich die französische Regierung in einem verhängnisvollen Wahne. Das russische Voll hat die Revolution nicht gemacht, um ciuc stumme Herde zu bleiben. Es ist dic höchste Zeit, das Rcich des blutigen Wahnsinns zu verlassen. Wer das nicht versteht, lann mit der Revolution keinen gemeinsamen Weg gehen. Die Vollzugsausschüsse dcr Arbeiter-, Soldaten« und Aaurrnräte verlangen von nencm den Weltfrieden ohne Annexionen und Entschädigungen auf Grundlage des Selbstbestimmungsrechtes der Völker. Nur mit eincm solchen Programm wird die Koalitions-rcgicrung ihr Amt ausüben. Über die Vorgänge iu Rußland liegen folgende Nachrichten vor: Der Petersburger Korrespondent der „Morningpost". dessen eingehende Berichte über die Lage iu Rußland in den vergangenen Monaten meist äußerst pessimistisch klangen, bringt unter dem 2. Augnst einen auffällig hoffnungsvollen Bericht, worin an« gekündigt wird, daß Rußland im Begriffe stehe, ans der schweren Krise der letzten Zeit mit neuer Kraft hervorzugehen. Der Korrefpondent schveibt den Wechsel hauptsächlich der starken Persönlichkeit des zum Oberstlommandanten der Armee und Flotte ernannten Kosatengencrals Kornilov zu, der die die Moral der Truppen uutergrabenden politischen Wanderredner von dcr Front verjagte und mit brntaler Strenge jeden Verstoß gegen die Disziplin ahndete. Auch die inner-Apolitische Lage weise Anzeichen von Besserung auf. ^ — Wie das Genfer „Journal" meldet, soll das neue Kriegskabinett dem Oberkommandierenden Kornilov znr Seite stehen. Die von Kornilou geforderten dik-latorischen Befugnisse wurden demnach von Kereuskii Laibacher Zeiwng Nr. 184________________ 1160 ____ ____ 13 August ltti? abgelehnt. — Nach einer Meldung ans Stockholm erklärte der Arbeiter- nnd Soldatenrat mit allem Nachdruck, die Meldung, er hätte Kereustij die Rechte eines Diktators übertragen und diesbezüglich Vollmachten erteilt, sci vollständig aus der Luft gerissen. — „Nya Daglight Allehanda" meldet: England hat große Landtransaktiunen in Estland vollzogen. Es will sich in den Ostseeprovinzen festsetzen und eine Flottenbasis anf den Inseln Dagöe und Ösel errichten. Reuter meldet aus Montreal unterm 10. August: Nachts ereignete sich im Hause dcs Besitzers der Zeitung „Montreal Star", Lord Atheisten, eine Dynamitexplosion, doch wurde lein Mitglied der Familie verletzt.-Lord Atheisten erhielt wegen seines Eintretens für die Dienstpflicht Briefe, worin ihm mit dem Tode gedroht wurde. Wie aus dem Haag nach der „Associated Preß'' berichtet wird, haben sich amerikanische Offiziere des Expeditionskorps sehr trübselig über die Lage iu Frankreich geäußert. Die Militärbehörden gewinnen daher die Überzeugung, daß der Krieg vor 1918 nicht zu becuden ist. Der militärische Zusammenbruch Nußlands ist vollständig nnd die Westfront der Dentschen uneinnehmbar, da Deutschland von Osten Truppen abziehen und sich im Westen verstärken kann. Die Alliierten würden sich in vergeblichen Frontalkämpfen erschöpfen. Lokal- und Provinzial-Nachrichten — (Zur Feier der Wiedergewinnung uuu Czcr- nowitz) fand vorgestern in der hiesigen Domkirchc tin vom hochwnrdigsten Herrn Fürstbischof Dr. I eg lit unter großer Assistenz zelebriertes feierliches Hochamt mit Tedeum statt, an dem die Staatsbeamtenschaft, das Offizierskorps, ferner Vertreter des Landescms-schusses, der Landeshauptstadt Laibach sowie sonstiger Korporationen teilnahmen. Die Feier endete mit der Absingung der Volkshymne. — ^Kriegsauszcichuuug.) Seine Majestät der Kaiser hat anbefohlen, daß dem Oberleutnant in der Ref. dcs GebSchR 2 bei 96 Dr. Josef Grab« lovic zum zweiten Male die neuerliche Allerhöchste belobende Anerkennung bei Verleihung der Schwerter bekanntgegeben werde. — (Kriegsaus,',cichnnng.) Seine Majestät der Kaiser hat anbefohlen, daß dem Landsturm-Oberleutnant Maximilian Andretto eines Korpskomman-dos neuerlich die Allerhöchste belobende Anerkennung bei Verleihuug der Schwerter bekanntgegeben werde. — (Kricgsanszeichnungen.) Seine Majestät der Kaiser hat verliehen: das Goldene Verdienstkreuz am Bande der Tapferteitsmedaille den Lst.-Lentnant-rechnungsführcru Josef Adamcii! nnd Josef Moos einer Quartiermeisterabteilung sowie Richard Speil des Reservcspitals in Bischoslack, weiters dem Lst.-Gerichtsprattikanten Dr. Isidor Magyar beim Etap-penstation5kommando in Laibach; das Silberne Ver-dienstlreuz mit der K,one am Bande der Tapferteits-medaille den Lst.-Feldwebeln Martin Bohte und Andreas Ozbalt beim Lst.-Bezirlskommando Laibach 27 dem Lst.-Feldwebel Franz Kos der Bahuhoftontroll-stelle Laibach sowie dem Vizewachtmeister Martin Nedog des LGK 12 beim Rcisekontrollposten Aß-ling; zum zweitenmal die Silberne Tapferkeits-medaillc zweiter Klasse den Res.-Feldwebeln Josef Petric nnd Hugo Turet, dem Lst.-Zugsfnhrer Rudolf 2uzar, dem Res.-Korpmal Johann Polda, dem Lst.'Korporal Stephan Zagar, dem Ref.-Ge-freiten Josef Hönigmann, dem Lst.-Gefreiten Raimund Peitler und dem Lst.-Infanteristen Alois Zun des IN 17 sowie dem Lst.-Iäger Peter Zöhrer des FIB 7. — (Aufforderung zur Anmeldung der im Kriege vermißten oder in Kriegsgefangenschaft geratenen Soldaten.) Da in der unvorhergesehenen langen Dauer des Krieges die Zahl der Vermißten außerordentlich angewachsen ist nnd nach den gemachten Erfahrungen mit Bestimmtheit angenommen werden kann, daß ein großer Teil der Vermihtenmeldnngen auf Namensverschreibungen, mangelhafte Angaben von Perfonaldaten, auf das Ausbleiben von Meldungen aus der Kriegsgcfa:g""schast, auf verstümmelte Sterbe-register aus feindlichen Ländern usw. zurückzuführeu ist, hat die zehnte Verlustabteiluug des t. u. l. Kriegs-ministcriums angeregt, daß die Bevölkerung zur Mitwirkung bei der Berichtigung von Fehlmeldungen aufgernfcn weiden möge, und zwar durch Einforde-ruug von Anmeldeblättern, mittelst deren bekanntzugeben sein werden: Vor« und Zuname, Charge, Trup« Penkörper, Geburtsort und -Jahr, Zuständigkeit und Asseutjahr dcs Gesuchten, auf welchem Kriegsschau. Platze er zuletzt gewesen ist, welche näheren Umstände über ihn bekannt sind, wann nnd wo er zuletzt ge- schrieben hat. Demgemäß hat die Vundesleitung der! österreichischen Gesellschaft vom Roten Krenze dem Wuusche Ausdruck gegeben, die Öffentlichkeit zur tatkräftigen Mitwirkung an der gedachten, im eigenen! Interesse weiter Beoölkernngslreise gelegenen Aktion einznladen nnd an dieselbe die Bitte zn richten, dnrch Einsendung drr erwähnten Anmelduugen die Herstel« lung einer möglichst genallen Evidenz der in Betracht kommenden Militärpelsoneu zu ermöglichen. Die zur Anmeldung von vermißten Soldaten bestimmten Melde« blatter sind bei den Gemeindeämtern, in Laibach beim Stadtmagistrate, unentgeltlich zu erhalten und sind von dcn Gemeindeämtern nach crfolgtcr Ausfüllung unter amtlichem Kuvert an die Rote Kreuz-Kriegsansknnftsstelle ill Wnn, I., Stock-im-Eisen-Platz 3/4, einzuseudcn. An die Gemeinden ist die Aufforderung ergangen, den Parteien bei der Ausfertigung, Ablieferung und Abscndnng der Meldcblütter tunlichst an die Hand zu gehen. Die Anmcldnngen aller vermißten Soldaten liegt um so mehr im Interesse ihrer Angehörigen, weil nnr noch während des Krieges die zur weiteren Nachforschung zuständigen, im Felde stehenden militärischen Kommandcn nnd Behörden in Anspruch genommen werden können. Es wolle daher von dieser Einrichtung ehestens im weitestgehenden Umfange Gebranch gemacht weiden. — (Unsere Feldgrauen und die Kricgsaulelhc-zeichnung.) Österreich kauu auf seine Söhne nud Väter stolz sein; freudig brachten sie stets Gnt und Blut dem Vaterlande zum Opfer und anch jetzt, nach drei entbehrungsreichen Kriegsjahren, geben Österreichs Männer neuerlich ein Beispiel glühender Vaterlandsliebe Der Staat brauchte Geld zur Beendigung des großen Vö'lterringens und legte die Sechste österreichische ttriegsanlelhc zur Zeichnung auf. Die braven Einnnddreißiger, die sich schon endlose Monate an der Front befinden, wollten ihren Kameradeu im Hinterlande nicht nachstehen: 657.500 K. wurden von den wackeren Schützen im Felde aufgebracht, hievon vom dritten Bataillon, Kommandant Hauptmann Nenßer, das vor Kriegsbeginn in Laibach stationiert war, allein 307.000 K. Welch eine Lcistnng diese Summe bedeutet, lcinn man nur.ermcsseu und würdigen, wenn man bedentt, daß z. B. bei diesem Bataillon auf jeden Mann 300 K. sechste Kriegsnn-leihe entfallen. Der Erfolg ist nur der selbstlosen Arbeit aller Regimentsangehörigen, insbesondere del,-dcs Bataillonstommandanten, Haufttmannes Karl Neußer, zn verdanten. — (Anzeige der Vorräte au Eiscnmatcrialicn.) Interessenten werden auf die im Amtsolatte unserer hentigen Nummer znr Verlautvarnng gelangende Knnd-machung der Eiscnlommission, betreffend die Anzeige-vorschriften für Eisen- und Stahlmaterialien, aufmerksam gemacht. — (Huschlagsmarkeu in den Oasthüfcn.) Das Ministerinn! des Innern hat dem Österreichischen Militär-Witwen- nnd Waisenfonds die Vornahme einer öffentlichen Sammlung durch Ausgabe von Zuschlagsmarken von 10, 20 und 30 Heller für die von Gasthof- uud Peusionsinhabern ausgestellten Rechnungen für alle Verwaltuugsgebiete bis Ende Dezember 1918 bewilligt. Von den einfließenden Geldern werden zehn Prozent ausschließlich zur Unterstützung von Witwen und Waiseu uud sonstigen dnrch die Kriegsercignisse in Not geratenen Mitgliedern nnd Angehörigen der Gasthufindnstrie bereitgehalten. — sDic Holzprcise.) Die Zentralpreisftrnfungs« kommission hat kürzlich in Anwesenheit der Vertreter aller beteiligten Zentralstellen über die Ocstimmnng von Richtpreisen füe Holz beraten. Die Debatte, die sich an die auf Gruud von Anträgen der Holzwirtschaftsstelle beim Ackerbanministcrinm erstatteten Referate knüpfte, ließ die großen Schwierigkeiten der Aufgabe zutage treten. Kontrovers war insbesondere die Frage, ob die Richtpreise für ganz Österreich einheitlich oder lä'ndecweise festgesetzt werden sollen. A»ch wurde darauf hingewiesen, daß bei der Erstellnng der Richtpreise zwar die Interessen der Konsumenten, anderseits aber anch gerade im Interesse des Konsums die erhöhten Produktionskosten zu berücksichtige» sein würden, um die Bereitwilligkeit zur Lieferung des nötigen Holzes nicht zu beeinträchtigen. Im übrigen herrschte Einmütigkeit darüber, daß die Festsetzung von Richtpreisen raschestens erfolgen müsse, weil, wenn auch die durch die Kricgslage geschaffenen technischen Hindernisse das Nachlassen der Holzliefernngen velnrsachen, doch die Unsicherheit in den Preisverhältnissen zum großen Teil an der Marktverödnng mit Schnld trägt. Der Obmann des Fachansschüsses faßte in diesem Sinne das vorläufige Ergebnis dieser Beratungen dahin zusammen, daß mit der Aestimmnng von Richtpreisen raschestens vorzugehen sei nnd daß diese mit Ausnahme von Brennholz einheitlich für ganz Österreich, und zwar für die als Bedarfsartikel auzu- fchenden Holzgattungen, demuach mit Ansnahme der einen Luxusartikel darstellenden harten .Lanbhölzer, festgesetzt werden mögen. Sodann wnrde die VerHand« lnng anf den l 6. vertagt, nm den Mitgliedern des Ausschnsses Gelegenheit zn geben, die der Kommission für die Erstellung der Richtpreise vorliegenden Preis-lalknlationen eingehend überprüfen zn können. .. — l(5ine Erweiterung dcs Kricgsvcrbandcs der Ol' und Fettindustric) verfügt eine. gestern erschienene Ministerialoevordilung, wonach anch die Erzenger von Wasch-, Schener- und Pntzmitteln, suf Gefncht werden:^ 1 Knecht, mehrere Seilergehilfen, I Purtier, I Uhrmachergehilfe und ein Stellvertreter einer Haupttrafit. Zn vergeben sind Tabaktrafiken in Kronau, Dolenja Dobrava bei Bischoflack nnd Weinitz bei Neifnitz. Auskunft erteilt die t. k. Arbeitsvermittlung, Direktionskanzlei der t. k. Staatsgewerbeschiile, Gorupgassc 10, erster Stock, Tür 33. Amtsstnnden von 9 bis II Uhr vormittags und von 3 bis 5 Uhr nachmittags. — (Spende.) Herr Josef Kosler in Laibach hat znr Erinnerung an seinen verstorbenen Vater Doktor Josef Kosler für die Kriegsblinden nnd den Isonzo-Fonds je 100 K., znsammen 200 K., gespendet. — (Spende.) Unter dem Namen „Borodinov" erhielt die Vermittlungsstelle für Gttrzer Flüchtlinge eine Spende von 100 K,, wofür dem Wohltäter der wärmste Dank ausgesprochen wird. — (KartoffclalMbc.j Die städtische Approvisiu-niernng wird ans dem Mühleisenschen Magazin an der Wiener Straße Kartoffeln, zu 50 Heller das Kilogramm abgeben. Auf jede Person entfallen 2 Kilogramm. Die Parteien müssen sich mit dcn bei der letzten Brotkommifsion erhaltenen Familienlarten ausweisen. Die erste Abgabe hat für die Abnehmer der Bäckereien Dolinar nnd Bizjak bereits hente früh begonnen; unserem Blatte ist leider die Mitteilnng hievon nicht rechtzeitig zugekommen. Heute nachmittags werden die Kartoffeln von 2 bis 4 Uhr an die Abnehmer bei der Kriegsvertaufsstelle in der Schulallee, von 4 bis 5 Uhr an die Abnehmer der Bäckerei Znzet, Floriansgasse, abgegeben werden. — Morgen kommen an die Reihe: von 8 bis ll Uhr vormittags die Abnehme,- der Kriegsvertanfsstelle am Alten Markt, nachmittags von 2 bis 3 Uhr die der Bäckerei Leslovec an der Ziegelstraße, von 3 bis 4 Uhr die Abnehmer des Konsumladens am Krakauer Damm, von 4 bis 6 Uhr die der Kriegsvellanfsstelle an der Römerstraße. Kleingeld ist mitzubringen. — Die Verteilnng der Kartoffeln in den sonstigen Bezirken wird in den nächsten Tagen uerlautbart werden. — (Die Fleischabssabe auf gelbe Legitimationen l>) hat gestern vormittags stattgefunden. Wie von der heute vormittags stattgehabten Kartoffelabgabc wnrde auch vuu dieser Abgabe unser Blatt nicht rechtzeitig in Kenntnis gesetzt. — (Zwiebclabgabe.j Die städtische Apftrovisionie-rung hat eine größere Menge von Zwiebeln n'lgetauft, die sie Ende dieser Woche erhalten wird. Die Zwiebeln werden an alle jene Parteien abgegeben werden, die an keiner Armenaktion beteiligt sind. j — lKeinc Weinl,cschlaa.nahmc iu Istricu.) Eine Beschlagnahme des in Istrien erzeugten Weines, wie sie in den Jahren 1915 und I9IK stattgefunden hat, ist nach Tviester Blättern hener nicht geplant. Die , zustäudige Behörde beabsichtigt bloß, den Verkehr mit Wein einer Regelung zu unterwerfen, wobei die Höchstpreise unter weitestgeheuder Berücksichlignng der Interessen der Weinbaner festgesetzt werden sollen. — (Statistik dcr Mittelschule».) Nach einer vom Ministerinn, sür Knltus uud Unterricht besorgten Statistik besteheu in Österreich 377 Gymnasien shic-von 7 in Kram mit 2000 Schülern). Sie zerfallen in 10 Untergymnasien, 2 uicrtlasfige Realgymnasien, 1 Untcrrealgymnasi'.un, 240 Obergymnasien, 4 Real- und Obergymnasien, 2 Oberrealgymnasien, 111 achtllassige Realgymnasien nnd 7 NefurmrcallHmnasien. Von diesen Gymnasien werden erhalten: 240 vom Staate, 11 von Ländern, 22 von Städten, 9 von Bischöfen, 29 von Orden, 3 von Fonds uud l!3 vou Privaten-Die Unterrichtssprache ist in 147 Gymnasien deutsch, in 72 böhmisch, in U)9 polnisch, in « italienisch, in IN ruthemsch, in 7 serbokroatisch, in 2 slovenisch und iu 16 utraqnistisch. Die Gefamtfreqenz der österreichischen Gymnasien betrng im verflossenen Schuljahre 80.75? (75.344 Schüler uud 5413 Schülerinnen). -^ Die Zahl der Realschulen iu Österreich beträgt Laibacher Zeitung Nr. 184 ^^^____________"61 ___________________________________13. August 1917 146 (hievon 2 in Kram mit 809 Schillern). Es sind! 5 Untcrrcal- und 141 Oberrcalfchuleu. Vom Staate werden 120, von Ländern 10, von Städten 3, von einem Orden nnd einem Fonds je 1 nnd von Privaten 2 Realschulen erhalten. Die Unterrichtssprache ist an 82 Realschulen deutsch, an 4^ böhmisch, an 14 polnisch, an 5 italienisch nnd an je 1 Realschule serbokroatisch uud utraquislisch. Die Gesamtfrcquenz der österreichischen Realschulen betrug im verflosseneu Schuljahre 43.788. ^ (Die Laudstnrmjahrgänge 183.vi i 8luöa^" von Mariuaux zur Aufführung bringen, und das ver. stärkte Theatcrorchester.__________________ Der Hrieg. Oesterreich«Ungarn. Von den Kriensschauftliitzen. Wien I I. August. Amtlich wird verlautbart: N.August. Östlicher Kriegsschauplatz: Nördlich von Focsani unteruahmen die Russen unk Rumänen gesteru uachmittags abermals heftige MafsenmMiffe, die stellenweise zwanzig Wellen t.ef gestaffelt waren. Die deutschen Divisionen schlugen den Feind in siegreicher Abwehr zurück. Die Kämpfe an der Ojtoz-Straße verlaufen erfolgreich, österreichisch, ungarische und deutsche Streitkräfte drangen, dem Ver. tcidigcr Graben auf Graben entreißend, bis auf die Höhen südlich und westlich von Ocna vor. Weiter nördlich keine wesentliche Änderung der Lage. Italienischer Kriegsschauplatz: Am Isonzo lebte der Artilleriekampf wieder auf. Balkankricgsschauplatz: Nichts zu melden. Der Chef des Generalstabes. Wien, 12. August. Amtlich wird verlautbart: 12. August. Östlicher Kriegsschauplatz: Nordwestlich von Focsani warfen unsere Verbün« deten die Russen und Rumänen weiter zurück. Alle Versuche der Geguer, diese Front durch Massen« angriffe zu entlasten, fcheiterten unter fchweren Feind» Verlusten. Im Ojtoz-Gebiet griff südlich von Grozesci der Feind gleichfalls mit starken Kräften an; er voll» führte stellenweise bis zu zwölf solcher Anstürme, die alle vor unseren Linien zusammenbrachen. Das Sopro-ner Houvedinfanterieregiment Nr. 18 zeichnete sich besonders aus, Westlich von Ocna schreiten unsere An« griffe günstig vorwärts. Grozesci und Slanic wurden genommen; unsere Truppen nähern sich dem Tiotus« Tal. Nordöstlich von Wama in der Bukowina scheiterten mehrere russische Vorstöße gegen unsere Höhenstellungen. Italienischer Kriegsschauplatz: Am Isonzo wurde die feindliche Luftaufklärung durch unsere Flieger erfolgreich bekämpft; es wurden 5 italienifche Flugzeuge abgeschossen, 3 davon durch deu Hauptmann Brumowsty. Balkankriegsschauplatz: Uuverändert. Der Chef des GeneralstabeS, Teutsches Reich. Von den Kriesssschauplähen. Veilin, 11. August. Das Wolff «Bureau meldet: Großes Hauptquartier, I I. August. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprccht von Vayeru: Die englischeu Augriffe am gestrigen Morgen wurden von mehreren Divisionen geführt. In mehr als acht Kilometer Breite zwifchen Frezenberg und Hollebcle brach der Feind vor. Trotz des starleu Ein« satzes halte er leinen Erfolg. Zwar gelaug es an-fäuglich dem tiefgegliedert vorstürmenden Gegner au mehreren Stellen in unsere Kampflinie einzubrechen, doch wurde er durch schnellen Gegenstoß der Bereit» schaften wieder geworfen, bei Westhoek erst nach längcrem Ringen. Der Feuertampf steigerte sich im Küstenabschnitt und von Merckem bis Warueton am Abende wieder zu großer Heftigkeit. Auch heute morgens war er vielfach äußerst hart. Nächtliche Erkun-duugsvorstöße der Engländer bei Nieuport scheiterten ebenso wie starte Teilangriffc, die der Feind beiderseits der Bahn Noesiughe-Langhemarck frühmorgens ausctzte. Nördlich vou St. Quentin griffen die Franzosen mehrmals die bei Fauet von uns gewmmenen Gräben an, die bis auf einen geringen Teil gänzlich behauptet wurden. Hcercsgrnppe des Deutschen Kronprinzen: Am Ehemin des Dames bilden sich örtliche In' fanterielämpfc bei Noyi-re Fermc, die eine Änderung der Lage nicht ergeben. Bei Cerny versuchte der Feind, ohne besondere Feuervorbereitung in unsere Stellung zu dringen. Rascher Gegenangriff der Graben« bcfatzuu'g warf ihu zurück. Am Hochbergr in der West-Ehaiupagne entrissen Teile eines hessisch.nassauischen Regimentes den Franzofen wichtige Grabenstücke, die gegen starke Wiedererobcrungsverfuche behauptet wur« den. Hier wurde eine größere Anzahl von Gefangenen einbehalten. Auch füdlich von Eorbiny, nördlich von Reims und auf dem Westufer der Maas waren Vor-stoße unferer Erluuder erfolgreich. 19 feiudliche Flugzeuge und 2 Fesfelballone wur-den abgeschossen, der größte Teil in Luftlämpfen, die besonders in Flandern sehr zahlreich waren. Offiziers« stellvertreter Vizefeldwebcl Müller errang seinen 20. uud 21. Luftsieg. Laibacher Zeitung Nr. 184 __________________________1162_____________________________ 13. August 1917 Östlicher Kriegsschauplatz: Heeresftont des Generalfeldmarschalls Prinzen Leopold von Vayern: Nichts Neues. Front des Generalobersten Erzherzog Josef: In den Grenzbergen der Moldau warfen deutsche und österreichisch-ungarische Truppen den zähe sich wehrenden Feind am Slanic- und Ojtoz-Tal ostwärts zurück. Auch am Mto. Cleja und Mgr. Casinului wurden die Rumänen von beherrschenden Höhen verdrängt. Heeresgruppe des Generalfeldmarschalls von Mackensen: Durch Einsah sehr starler Kräfte, die bis zu siebenmal gegen die von uns gewonnene Susita-Stel-lung anstürmten, suchten Russen und Rumänen in verzweifelten Angriffen den verlorenen Boden wieder-zuerobern. Jeder Stoß brach an der Front unserer tapferen Truppen zusammen. Der Tag kostete die Gegner ungewöhnlich schwere Blutopfer; Gewinn hat hat er ihnen nicht eingebracht. Mazedonische Front: Keine besonderen Ereignisse. Der Erste Generalquartiermeister: v. Ludendorff. Verlin, 12. August. Das Wolff-Bureau meldet: Großes Hauptquartier, 12. August. Westlicher Kriegsschauplatz: Heeresgruppe des Kronprinzen Rupprecht von Bayern: Nach den Angriffen des gestrigen Vormittags ließ in Flandern der Feuerlampf nach. Erst gegen Abend steigerte er sich in breiten Abschnitten wieder und blieb nachts lebhaft. Heute morgens brachen nach einstündigem Trommelfeuer an vielen Stellen der Front starte feindliche Erlunduugsabteilungen vor; sie wurden überall zurückgeschlagen. Nördlich von Hollebeke setzten die Engländer mehrere Regimenter zum Stoß an. Auch sie hatten leinen Erfolg und mußten unter schwersten Verlusten zurückweichen. Vom La Bassie» Kanal bis auf das Südufer der Scarpe und nordwestlich von St, Quentin verstärkte sich zeitweise die Feuertütigkeit, während der es mehrfach zu Vorfeld« gefechten lam. Heeresgruppe deö Deutschen Kronprinzen: An der Aisue»Front, in der West-Champagne und auf beiden Maas«U.fern bekämpfte sich die Artillerie lebhafter als in letzter'Zeit. Bei Cerny en Laounois brachen am Abend zwei französische Angriffe verlustreich zusammen; am Cornillet wurden feindliche Hand-grauatentrupfts vor den von uns gewonnenen Stel' lungen abgewiesen. Heeresgruppe des Herzogs Albrecht von Württemberg: Keine größeren Kampfhandlungen. — Oberleut-nant Ritter von Tutschek brachte im Luftlampfe seinen 22. und 23. Gegner zum Absturz. Östlicher Kriegsschauplatz: Front des Gcncralfcldmarschalls Prinzen Leopold von Bayern: Keine wesentlichen Ereignisse. Front des Generalobersten Erzherzog Josef: Südlich des Trotusul-Tales erkämpften deutsche und österreichisch-ungarische Divisionen die beherrschenden Höhenstellungen und das Dorf Grozesci. Gegen unsere südlich des Ojtoz-Tales vordringenden Truppen führte der Feind frische Kräfte ins Feuer, die sich in oft wiederholten erbitterten Gegenangriffen ohne jeden Erfolg verblutete». Heeresgruppe des Geucralfelomarschalls von Mackenscn: Die Kämpfe nördlich von Focsaui dauern an. Zwischen Sereth und der Bahn nach Adjudul Nou griffen auch gestern Russen und Rumänen mit starten Kräften unsere Linie an. Kein Fußbreit Boden ging uns verloren. Westlich der Eisenbahn wurde der Feind durch kraftvolle Angriffe deutscher Truppen nach Norden nnd Nordwesten zurückgedrängt. Er erlitt bei erfolglosen Gegenstößen blutigste Verluste. Seit dem 6. Angust sind auf diesem Kampffclde über 190 Offiziere und mehr als «050 Mann gefangen, 18 Geschütze und 6l Maschinengewehre erbeutet worden. Vom Sereth bis zur Douau nahm die Feuertätigkeit erheblich gegen die Vortage zu. An der Nuzaul-Mün. dung wurde e,n russischer Angriff zurückgewiesen. Mazedonische Front: Die Lage ist uuverändert. Der Erste Generalquartiermeister: u. Ludendorff. Berlin, 12. August. Das Wolff-Bureau meldet: 12. August abends. In Flandern Artilleriefeuer wechselnder Heftigkeit. Im Osten im Trotusul-Tal und nördlich der Susita erfolgreiche Augriffslämpfe. Her Seekrieg. Neue U-Booterfolgc. Berlin, l2. August. Das Wolff-Bureau meldet: Im Atlantischen Ozean und im Ärmelkanal sind durch unsere U-Boote nenerlich 22.000 Bruttoregistertonnen versenkt worden. _________ Nußland. Die Demokratie und der militärische Hnsammeubruch. Petersburg, 11. August. (Agentur.) Das Zentral-Exekutivkomitee der Arbeiter-, Soldaten- und Bauernräte hat beschlossen, Vertreter allei sozialdemokratischen Parteien, Arbeiterorganisationen und Gewerkschaften zu einer großen Konferenz znsammeuzuberufeu, um die Frage zu erörtern, was die Demokratie tun sull, um den militärischen Zusammeubruch abzuwenden. Die Hungersnot in Petersburg. Stockholm, 11. August. Nach hier eingetroffenen Petersburger Blättern schlagen die Petersburger Stadtbehörden dem Minister des Innern vor, wegen des Lebensmittelmangels Privatpersonen die Neise-bewilligung nach Petersburg zu verweigern. Sie beantragen ferner die Verlegung der Krankenhäuser und mehrerer solcher Anstalten in andere Städte. „Rußlaja Volja" meldet die Evakuierung Beßarabiens. Das bedrohte Odessa. Petersburg, 11. August. (Agentur.) Der Stab des Militärbezirkes Odessa hat eine Kundmachung erlassen, die den böswilligen, beunruhigenden Gerüchten entgegentritt, die dahin lauten, daß die Räumung Odessas unmittelbar bevorstehe und die kategorische Erklärung enthält, daß der Stadt leine Gefahr drohe. Wenn gleichwohl gewisse Anstalten ins Innere des Landes verlegt würden, so habcn diese Maßnahmen nur den Zweck, die geräumten Gebäude und Räumlichkeiten in deu Dienst militärischer Bedürfnisse zu stellen. Übersiedlung des rumänischen Hofes und der rumäuischen Regierung. Petersburg, 11. August. (Agentur.) Der Kommissär der vorläufigen Regierung in Rostov am Don ist beauftragt worden, sich darüber Klarheit zu verschaffen, ob es möglich wäre, daß der rumänische Hof und die rumänische Regierung in Rostov ihren Wohnsitz aufschlagen. Vulgarien Vericht des Generalstabes. Sofia, l i. August. Geueralswbsbericht vom 11. d.: Mazedonische Front: Zwischen deu Seen gegen Süden hin eröffnete der Feind heftiges Artilleriefeuer. Auf dem Dobro polje versuchten nach längerer Artillerie- uud Minenfeucrvorbereituug stalle feindliche Erkundungs.-abkilungen vorzugehen, wurden jedoch vertrieben. Auf beideu Seiten des Vardar, auf den Nordabhängcn der Kursa planina uud au der unteren Struma für uns günstige Patrouillentätigkeit. — Rumäuischc Front: Bei Moru Gül östlich von Mahmudia setzten unsere Abteilungen auf das Nordufcr des St. Georg-Armes über, fügten dem Gegner Verluste zu und machten Gefangene. Tagesneuigkeiten. — (Ein originelles Kriegsgeld.) Die Stadt Niederlahnsteiu hat, wie die Frkf. Ztg. schreibt, Kriegsgeld ausgegeben. Gutscheine über 50 Pfennig, die von der Staottasse spätestens drei Monate nach Friedensschluß eingelöst werden. Auf dem Schein ist links ein angeschnittener fetter Schinken dargestellt, der deu Beschauer freuudlich anlacht und an vergangene schöne Zeiten erinnert. Auf einem zweiten Bilde rechts lagern drei Rüben friedlich nebeneinander. Im übrigen ist die Seite mit Dutzenden kleiner Wappen nebst den Worten „Stadt Niederlahnstein I!»I7" bedruckt. Wenn man aber genauer Hinsicht, findet man an ihrer Stelle über dem Schiukeu den ticfempfundeueu Spruch: „Zarte Sehnsucht, süßes Hoffen" und über den Rüben den lustigen Vers: „So leben wir, so leben wir." Natur» lich bildet dieses Papiergeld für Liebhaber einen will« kommenen Gegenstand zur Vermehrung ihrer Samm« lung von Kriegserinnerungen. — (Zur Schau gestellte HeriuaMnchcriu.) Eine Heriugshändlerin in Dublin erliu.hte in der Hungers« zeit bedeutend den Preis für Heringe. In Haft genommen, machte das Gericht kurzen Prozeß, Die Wn-cherin wurde verurteilt, in einein offenen, über und über mit Heringen behangeneu Wagen, unter „liebevoller" Teilnahme der Bevölkerung, durch die Straßeu und Märkte der Stadt gefahren zu werden. Damit nicht genug, mußte sie drei Stundeu lang auf dem sogenannten „SchaudplaiV am Pranger stehen, au dem sie das Gespött, uud, was nachteiliger wirkte, die „wohlriechenden" Geschosse der empörten Volksmenge auszuhalten hatte. Schließlich nmßte sie noch eine Geldstrafe erlegen; ihre Heringsvurräte verteilte man an die Armen. Also geschehen im Jahre---------1755. — (Der ncntrale Kriegshund.) Die Kriegszeitung der 7. Armee erzählt das folgende Geschichtchen: Als Lebensretter eiues verletzten Engländers wirkte ein Hund, der sich „neutral" zeigte, indem er stets zwischen einem englischen und einem deutschen Schützengraben hin uud her lief und auf beiden Seiten gute Freunde hatte. Nach einem Gefecht zwischen den ziemlich nah aueinandergeschobenen Gräben war ein englischer Soldat verwuudet auf dem Zwischengelände liegen geblieben, und sein Schmerzgestöhn wurde bis in den englischen Graben hörbar. Da schrieb der Kommandant des Grabens auf einen Zettel: „Wollen Sie nns gestatten, den Mann einzuholen, da er sonst stirbt?" Der Zettel wurde au dem Halsband des Huudes befestigt uud vou dem Tier in den dentscheu Graben gebracht. Gleich darauf lehrte der Hund mit einem anderen Zettel zurück, auf dein die Worte standen: „Ja, wir geben euch fünf Minuten Zeit." Das Neltnngswerl wurde in vier Minuten vollbracht, die englische Schützengrabemnannfchafl dankte dem Gegner durch Hochrufe, und dann gingen beide Parteien wieder an ihr Kriegsgeschäft. - (Nichtantritt der Stellung aus Mitleid mit dem alten Prinzipal.) Gegen eine Buchhalterin klagte vor dem Berliner Kanfmannsgericht eine Koufettiuns« firma auf Zahlung der vereinbarten Vertragsdruchstrafe von 360 Mark. da sie ihre Stellung nicht angetreten hatte. Die verklagte Angestellte gibt den Vertragsbruch an. sich zu, sie bittet aber das Gericht, Milde walten zu lassen und ihr keine Strafe aufzubinden, da ihr Nicht-antritt nur edlen Motiven entsprungen sei. Als sie die Stellung bei der klägerischen Firma annahm, habe sie die feste Absicht geyabt, anch anzutreten. Inzwischen sei jedoch ihr alter Chef zum Heeresdienst eingezogen worden. Da außer ihm sie selber die einzige war, die im Kontor und mit der ganzen Nuchhalterei Bescheid wußte, so habe sie es nicht übers Herz bringen können, den Chef in dieser schwierigelt Lage zu verlassen. Das Geschäft hätte damit noch die letzte Stütze verloren, und es wäre niemand dagewesen, der den im Felde stehenden Inhaber hätte vertreten können. Das Kaufmanns-gericht stellte sich auf den Standpunkt, daß, mag der Vertragsbruch noch so edlen Motiven entspringen, Verträge eingehalten werden müssen. Mag die Angestellte auch ihrem alten Arbeitgeber mit ihrem'Bleiben'genutzt haben, so habe sie doch den neuen Arbeitgeber, dem sie sich verpflichtet hatte, im Stiche gelassen und ihn in Verlegenheit gesetzt. Der Arbeitgeber, der Arbeitskräfte engagiert, müsse auch damit rechnen können, daß sie antreten. Eine Strafe von 100 Murt erscheine jedoch ausreichend. — (Englisches.) Bessy war gerade im Ae^riss, ihre wöchentlichen Ersparnisse in Erdbeereis anzulegen, als ihr der Pfarrer den Weg vertrat. „Warum geben Sie Ihr Geld nicht lieber der Mission?" meinte er mißbilligend. — „Ich hatte das erst im Sinn," entschuldigte sich Bessy, „aber dann sagte ich mir, daß es vernünftiger wäre, ich laufte mir Erdbeereis und überließe es dem Eishändler, das Geld an die Mission zu geben." — Der letzte Omnibus war in regnerischer Nacht vollbesetzt, als der Schaffner den Kopf zu'N Wagen hineinsteckte, und fragte: „Würde einer dcr Herren vielleicht auf das Verdeck gcheu, damit noch eine Dame mitkann?" Da keine Antwort kam, wiederholte der Schaffner die Frage. Aber wieder rührte sich niemand. Endlich meinte ein Fahrgast: „Ist es denn eine Dame oder bloß eine arme Frau?" ^ „Nein, eine richtige Dame," sagte der Schaffner nw dem Brnsttou der Überzeugung. „Gut gekleidet?' — „Ja, sehr schick und gauz moderu gekleidet." ^ „Na, dann lann sie sich ja eine Droschke nelMN, Laibacher Zeimnq Nr. :84____________________________1163_______________________________13. August 19 j 7 meinte dcr Fahrgast und lehnt? sich beruhigt zurück. ,.Und nun fahren Sie, bitte, endlich los. Ich möchte nach Hanse." — (Etwas über das Verlangen der Fran nach Schönheit.) In der „Kölnischen Zeitung" schreibt Else Müller: Man mnhtc Diogenes' Laterne leihen, eine Frau zu finden, die nicht gern schön sein wollte. Dieses Verlangen nach Schönheit, das der Frau angeboren ist - übrigens gibt es auch Männer, die lieber eine edel gesonnte Nase besitzen als eine Kartoffelnase — ist nicht ohne weiteres zu verwerfen. Die Anlage muh nnr in der richtigen Weise entwickelt werden. Wenn das, wodurch Frauen vor dem Krieg ihre Zeit vergeudeten, was jetzt nur ein kümmerliches Dasein fristet und was wir mit dem Sammelmmien „gesellschaftliche Verpflichtungen" zn bezeichnen pflegen, endlose Sündenregister von Besuchen, die unbedingt gemacht werden müssen, Kaffee«, Mittags- und Avendgesellschastcn, die man schuldig ist, mehr nnd mehr ans nuscrem Leben ver-schwindet, werden zugleich auch die dazugehörigen Toiletten das Fremdwort Toilette tann ich bei gesellschaftlichen Verpslichtnngen nicht entbehren - uer-schwinden. Das wird der weiblichen Schönheit leinen Eintrag tun. Dauu wird sie Zeit nnd Ruhe finden, sich zu entfalten. Ich meine nicht die Schönheit, die die Hingabe au eine Arbeit jedem Menschen verleiht. Nein, die Fran foll immer anssehcn wie ein Nild. Nicht nur peinlichste Ordnung uud Sauberkeit muß iu ihrcm Anzng herrschen, sie sollte auch vou Jugend an lernen, Farbe nnd Schnitt ihrer Kleidung nicht nach der Mode, sondern nach ihrer Eigenart zu wählen, uud da sie immer schön sein soll, den Hauptwert auf das Hauskleid und nicht auf das Gesellschaftskleid legen. Wenn sie so danach strebt, nicht der weiten Welt da draußen, sondern ihren nächsten Angehörigen zu ge-fallen, wird auch die Schönheit nicht ausbleiben, von der der dänifche Dichter Anderfen in seinen Märchen so sinnig erzählt, wenn er von den Gesichtern spricht, die im Alter immer schöner werden. Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtek. Brez posebnega obvestila. Potrti od globoko žalosti, naznanjamo, da jo naš dobri, iskrenoljubljeni soprog, oziroma oèe, stari oèe, brat, stric in svak, gospod Fran Rozman c. kr. kontrolor dež. plaè. urada v p. danes ob 6. uri zjutraj po dolgotrajnem trpljenju, j)reviden s bv. zakramenti za umirajoèe, v 73. leta svoje dobe izdihnil svojo blago dušo. Pogreb bo v ponedeljek dne 13. aygusta t. 1. ob 4. uri popoldne iz hi fie smrti, Resljeva cesta it. 1, na pokopaližèe k Sv. Križu. V Ljubljani, dne 11. avgusta 1917. Žalujoèi ostali. Mestni pogrebni zavod v Ljubljani. 100 Kronen • demjenigen, der eine leere Wohnung mit 2 großen, eventuell 3 Zimmoin ; 8anit Zugehör einor ruliigen, kinder ¦, losen Partei verschafft. Anträge unter „Laibach 100" un die Administration dieser Zeitung.; •• ! Möbl. Zimmer1 womöglich mit 2 Betten, wird in dor Nähe der Südbabn zu mieten gesucht. Anträgu unter „2144" au die Administration dieser Zeitung. 2144 Kleines Haus mit Grund oder Garten zu kaufen gesucht. 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Bamberg Buch- und Musihalienhaiidluns, Laijoch. Laibachei Zeitung N». 184_____________________________1164_____________________________________13. August 1»17 Amtsblatt. ------------------------- l 2143 Z. 23,558. 3llllilllllljll!lg iltl l. l. LllliltsMlW flllltlA» vom 10. August 1917, I. 23.558, mit welcher die Kundmachung der Eisenkommission vom 31. Juli 1!>17 verlautbart wird. Auf Grund hes 8 9 der Ministerialver» ordnung vom 31. Jänner 1817, R. G. Vl. Nr. 43, nnrd angeordnet: I.) Sämtliche Betriebe, die Eisen» und Stahlii-atcrialien der m der angeführten Per. ordnung samt Nachträgen bezeichneten Art er» zeugen, uaben täglich einen Durchschlag der Versandavisi über alle Sendungen vorerwähnter Gisen« und Stahlmaterialien an die Eisenlom-mission, l. u. l. ttriegsministerium, Kontrollstelle, Wien, III, Custozagasse 11, einzusenden. Auf diesen Durchschlägen der Versandaoisi ist, soweit die Daten verfügbar sind, anzugeben: Die Nummer der Bezugsbewilligung (Freigabe^ des ttriegsminiftcriums, Abteilung 7/EK (fri'cher Abteilung 7/MG), und die Kontingents-numiner der Verbrauchsstelle, das ist jener Dienststelle, für deren Zwecke die Lieferung zu erfolgen hat. Auf dem Briefumschlag ist der Inhalt als Versandaoiso unterhalb des Firmenaufdruckes in Rotschrift ersichtlich zu machen. 2.) Eisen- und Stahlmaterialien der in der angeführten Verordnung samt Nachträgen be» zeichneten Art, die innerhalb des erzeugenden Nerles von einer Abteilung an eine andere znr Weiterverarbeitung auf solche Erzeugnisse über« geben weiden, die den Bestimmungen der Ver> ordnung samt Nachträgen nicht unterliegen, sind der Eisculommission in einer jeweils bis zum 15. des folgenden Monates einzusendenden Zu» sammenstcllung nachzuweisen. Die Vordrucke zu diesen Zusammenstellungen sind bei der Eisenlommission (Kontrollstelle) er« hältlich. Vorstehende Kundmachung wird über Erlaß des l. t. Handelsministeriums (Generaltommissa-riat für Kriegs» und Übergangswirtschaft) vom 31. Juli 1917, I. 22.188/IV ex 1917. hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Für den l. l. Landespräsibenten: Laschan m p Št. 23.558. Razglas e. kr. deželne vlade za Kranjsko z dno 10. avgusta 1917, St. 23.558, 8 katerim se objavlja razglas komlsije za železo z dne 31. jnllja 1917. Na podlagi § 9. ministrskcga ukaza z ie Ihren Vedark tur den Kerblt unl, Wistter lokortl Nie Gr^eugunF ilr üderM eingeltellt und nur wenige hundert Panrc kehrn zur Verfügung. Preis: N 12'-. lI'SO. 1Z'S0. Kontoristin in Buchführung und Korrespondenz, deutsch und slovenisch, bewandert, mit schöner Handschrift, kundig des Maschinenschreibens wird sofort aufgenommen. Bevorzugt werden solche, die in Buch- und Musikalienhandlungen tätig waren. — Offerte unter „Vertrauensstellung" an die Administration dieser Zeitung erbeten. 2068 4 $9*» Soeben erschienen! 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