Nr. 280. Vl«numlralion»pr«<«: 3m Lomptoll g»n,l. si. II. halb>, fi. »50 Fill bit ZusttNilng !n« H»u« holbl. 50 lr. «til b« Post ganzl. fi. 15, halbj. fi. 7 50, Tonnerstag, 14. Dezember. 3»stlllon»gebö»: ytlr Nelne Inl«»te bl» ,» 4 Zellen «ü ti., gl»h«e p« Zelle « ll, l bei bsle«» lvieberholungen p«i Zeile » ll. 1882. Amtlicher Theil. Erkenntnisse. 5)a« l. l, llaudesgerlcht Wien als Pressarricht Hai aus Untraa der l. l, Staalsanwaltsch^ft erlan»«. dass der Inhalt de» 882. ^, «7«U Stf. die Weiteiverbreitung der geitschrist „Der Wtrnzlwte" Nr 47 vom 25. November 1882 wegen des Ärli lels „Sonderbare Wahrheiten" 8 >'W0 St, w, verbo,cn. Nichtamtlicher Theil. Ee. Majestät der Kaiser haben, wie die «Vrazer Zeitung" meldet, für b.n Schulerweilerungs-bau zu St. Gesrgen am Tabor im Bezirke Cilli 200 si. zu spenden geruht. Ihle l. und l. Hoheiten der durchlauchtigste Krön. Prinz Erzherzog Rudolf und die du,chlauchligsle vronplinzessin Erzherzogin Stefanie haben, wie b'e „Sal.zbura.er Zeitung" meldet, silr de>, Bau ein»»« Kllnstlerhauses i„ Salzburg je 500 fl. und S,. k. und l- Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Ludwig Victor für denselben Zw^ck als Protector des Unter« Nehmen« 1000 fi. gespendet. Die neue HeereS-Organisation. Da» Militär-VerordnunclMatt vom 7. d. M. public,elt die neue Terrilorial-Eintheilung der Armer U"d die Namen der zu Corpscommandanten ernannten Generäle. Wie wir schon gemeldet haben, wurde die Mon. archie in 15 Militär-Territorial-Bezirke. und zwar in vierzehn Co,psl>z,rle und einen Militär-commandobezirl eingetheilt, u. zw. hat das 1. Corps» commando seinen S>h in Klukau. das 2. in Wien, das 3. in Graz, das 4. m Budapest, das 5. in Pressburg, das 6. in Kascha^. bis 7. in Temesvar. das 8. in Prag. das 9. ,,. Iosefstadt, das 10. in Brunn, das 11. in Lemberg, das 12. in Hermann« stadt, das 13. in Agram, das 14. in Innsbruck, das 15. in Sarajevo und das Mllilärcommando in Zara. Die Abgrenzung und administrative Ein» thei lung l>r Mllltar'Territorialbezirle ist solgender-maßen skstgessht: Zum I. Corpscommando in Krakau gehören die Insanlerieregimenter Nr. 10, 13. 20, 40, 45, 56. 57. 77 und 90 mit dem l2. und 24. Divlsionscommando; zum 2. Corpscommando in Wien die Inf.'Reg. Nr. 4, 14, 49. 59 und 84 mit dem 2., 3. und 25. Divisions', dann 40. Vrigadecommando; zum 3. Corpscommando in Graz die Inf.-Reg. Nr. 7. 17. 27. 47. 87 und 97 mil dem 6., 7. und 28. Divlsionscommando; zum 4. CorpScommaüdo in Budapest die Inf.-Reg. Nr. 6, 23. 32. 38, 44, 52, 68. 69 und 86 mit dem 31. und 32. Divisionscommando; zum 5. Eorpscommando in P.essburg die Inf..Reg. Nr. 12. 19. 26. 48. 71. 72 und 76 mit dem 14. und 33. Divisionscommando; znm 6. Corpscommando in Kaschau die Inf.Reg. Nr. 5, 25. 34. 60. 65, 66. 77 und 85 mit dem 15. und 27. Divisionscommando; zum 7. Corpscommando in Temesvar die Inf.-Reg. Nr. 29, 33, 37. 39. 43, 46. 61, 83 und 101 mit dem 17. und 34. Divisions-commando; zum 8. Elllpscommando in Prag die Ins.. Reg. Nr. 11, 28. 35, 73. 75. 88. 91 und 102 mit dem 9. und 19. Dimsionscolimllndo; zum 9. Corps-commando in Iosefstadt die Inf.-Reg. Nr. 18. 21. 36. 42, 74. 92. 94 und 98 mit dem 10. und 29sten D'visionScommando; zum 10. Corpscommando in Äiüun die Ins.'Rea.. Nr. 1. 3, 8. 54. 81, 93, 99 und 100 mit dem 4. und 5. Divisionscommando; zum l i. Corpscommando in Lemberg die Inf.'Reg. Nr. 9, 15. 24, 30, 41. 55, 58, 80, 89 und 95 mit dem 11. und 30. Divisionscommando; zum 12. Corpscom» manoo in Hermannstadt die Inf.'Reg. Nl. 2. 31, 50. 51. 62. 63. 64 und 82 mit dem 16. und 35. Divi-sionscommando; zum 13. Colpscommando in Agram die Inf.-R-g. Nr. 16,^ 53, 70. 78. 79 und 96 mit dem 36. Divisions- und 13. Vrigadecommandv' zum 14. Corpscommando in Innsbruck das Tiroler Jägerregiment unter dem 8. Divisionscommando; zum Militär-commando in Zara das Inf.-Reg. Nr. 22. Der CorpK.(Militär.)Commandant ist der höchste Befehlsiichaber in seinem Mililär.Territorialbezilke; ihm sind alle Militärbehörden, Commanden, Truppen und Heeresanstalten sowie alle in seinem Bereiche be-findllchen, dem Heeresvelbande ungehörigen Personen in militärischer und mililär'tg'lh.ilt haben, am 15. d. M. zum Veneftz des Herrn Tauber als «Novität" Keims ..Su'am.th '" Scene, welche« Trane.sp'el zuerst vor sech« Jahren "N Wlemr Stadttheater geg'be., wurde und am 3ten Member d. I. im Wiener Hofburgtheater wleoer zur !" aanzen als einen n.ckt schl'chts» Ansana b,ze,chnen. 3." hl'sftnllich ein- bessere Fortsfh.mg solqen w^ ^n. o-,^r. der P.ophel «hia. beaegnele, der se.nen Mantel ^..Wölf Stücke zerriis und d,M Ierobeam zehn flicke davon mit der Widmung überreichte: so reifte °" ?olt Israels da« Kö'„ia.reich au« der Hand or« Abtrünnig g,wo,denen Solomo und arbe dem I^obeam V" Stämme. Salomo, auf das unangsnehmste be-M". suchte Ierobeam zu todten, aber dieser mach'e U.auf und floh nach E^yp'en, zu Sisal. der dort 3°"lg war. und blieb in Eaypten, bi« Salomo starb. "^ reichte denn doch für ein modernes Trauersp'el ^ aus und so musste von anderwärts beigesteuer, ?"den. Zweierlei musste herhalten: die Anekdote von "t" Schiebespruche Salomo«, der da« stteMge Kind in zwei Hälften zu theilen befahl, von denen jede einer Muller behandigt werden sollte, und das Ver. bältms des KönigS zur Sulamith, dem durch die Königin Vallis übel mitgespielt wurde. Nicht ohne einiges Geschick Hit der Verfasser daraus eine Ver» schniörung wider den Koni« formiert. Bei ihm ist die eine der streitenden Mütter, die Gemahlin seines Kämmere's Ven Iochai, die weqen des zutage gelom» menen Vttruges auf königlichen Brfehl gesselhelt wurde lind infolge der Züchtigung starb. Der Prophet Ahia schmachtet im Kerker, bis das empörte Volk seine Kelten br'chi. Sem Vergehen war, dass er dem König in den Arm fiel, als dieser daran gieng, fremden Göoern Tempel zu errichten und die Heldnische Be-lprrsckerin von Saba in seinem Reiche zu empfanqen. Den I^obeam endlich lasst Franz Ke,m d's Hand der s^önen sulamxh als Preis für einen glücklichen Feldzllg vl'M Kömu/ sich rlbitlen. Salomo wlUl^t ein. wenn dlr schölle Hulamilh will. Die schöne Sulanmh w'll aber mch'. weil sie den König liebt, worauf die Unzufriedenen ih'e Fcil'dseli^k^len damit elöftnen, dass Irrobeain vom Propheten qesalbt wird und der Käm-m.rer Brn Iochai die Pa^stwachen besticht. Der Koni« soll auf einem Husball, den er se,nem Gaste aus Saba a>bt. gelödlet we,den. E« kommt «ndes nur zu einer ..Scene", da die schöne Sulamilh den treu« losen Geliebten zu warnen kommt und in die inneren Gemächer dringt. Diese berqen den König Salomo iiebm der Königin. I» der Oper miUsten die N.bsN> buhleruinen j'ht ein Duett singen. Im Trauerspiele, wo es leine Duette gibt. weih sich der Dichter absolut nicht zu helfen. Er we,h nicht, was m,t der Königin von Saba anfangen, er bnngt sie nicht aus der Hand. und würde nicht der Vorhang fallen, so müssten wir den Verfasser mit der Königin wie mit einer Puppe im Arm auf der Bühne dastehen und vor Verlegen-^eit weinen sehen. Ueber die Abreise und über den Verbleib be« Gaste» wird nicht« bekannt, wir bleiben darüber vollständig im Unklaren. Sie scheint nur zu dem Zwecke nach Jerusalem gekommen, um Herrn Keim zu einem fünften Acte und zum Felssturz der ..Sulamith" zu Verhelfen. Ihre Räthsel findet der König selbst sehr abgeschmackt. Dle Verwendung dieser Persönlichkeit «m Drama wirkt kindisch, ebenso wie der Autor auf Vertiefung und Charakterschilderung seiner Personen wenig verwendet hat. Alle sind sie entweder todte Schemen ober verzerrt und verzeichnet. Die schöne Sulamilh liebt den König, der sie in einer V^llelduna. flüchtig gesehen, ohne ihn aesprochen zu haben. Wie die Liebe kommt? Darauf weiß Par-lhenia im «Sohn dli Wildnis" eine hübsche Anlwort. Wir wollen diese gellen lassen und das Uebermaß an Weinen ohneweiters hinnehmen. Die Frage, ob die Schuld im Trauerspiele unter allen Umständen noth-wendia sei, ble,be vfi/u. Die Gegner rufen mit elni-gem Rechte herüber, dus Theater habe die Welt mit «hren Leiden und ihren Verlnungen zurückzuspiegeln, und dass täglich die Erfahrung lehre, wie in der W-lt der Untergang nicht immer milverschuldel sein müsse. Der Fall wird um so viel ergreifender, wenn ihn ein Unschuldiger erleidet. Immerhin erfordert die Lösung der Schuldfrage eine techn'sch erfahrenere und geschicklere Hand. Von Verstößen gegen die Vühnen-te'chnlk wimmelt jeder Act, allen voran der letzte, wo der verzweifelnde I^robeam sich ohne jede Nuihwen-digleil aus einmal von der Scene entfernt, vielleicht um Edelweiß zu pflücken, jedenfalls aber, um den selbstmörderischen Sturz Sulamichs in die Tiefe zu ermöglichen. Was dem Stücke aber entschieden zum Vorzüge gereicht, ist eine unleugbare poetische Empfindung und eine mitunter recht hübsche Sprache. Laibacher Zeitung Nr. 28N 244« 14. Dezember 1882. Mobilitätkv>'rhä'ltnisseö wird da? Corpscommando in seinem Amtssitze durch ein stabiles Militärkommando erseht. Dasselbe beginnt seine Amtsthätigkeit nach er« folgtem Ausmarsche desCorpscommandos und untersteht direct dem Reichs-Kriegsministerium. Zu den Haupt« sächlichsten Aufgaben der Militär.Territorialcomman' den im Kriege gehört die Sorge für die lriegstüchtige Ausbildung der Ersahttuppen und fiir die Deckung allcr sonstigen Bedürfnisse der mobilen Armee. Die für die Armee im Felde bestimmten Truppen des Heeres sind gröhtentheils schon im Frieden in In -fanterie - oder Cavallerie - Truppendivi« sionen eingetheilt. Die Truppen-Divisiunscomman» den sind dem CorpLcommando, in dessen Bereich sie dislociert sind, untergeordnet. Der Truppen«Divisions« commandant ist ein Feldmarschallieutenant. Für die militärischen Geschäfte sind im Frieden jeder Truppen« division ein Stabsofficicr des Gencralstabes als Ge< neralstabschef nebst zwti Oberofficieren des Generalstabes beigegeben. Für die ökonomisch-administrativen Agenden sind jeder Truppendivision ein Intendanturs« beamter uls Chef der Divisioniintendanz und zwei Rechnungs-Conlrolsbeamte zugewiesen. Als Hilfsorgan und Referent für das Sanitätswesen befindet sich bei jedem TruppeN'Divisionscommando ein Stabsarzt als Divisions'Chefarzt. Im Frieden werden Tiuppenkörper ein und derselben Waffe oder Abtheilungen verschiedener Waffen unter dem Commando eines Generals in Brigaden vereinigt und diese je nach ihrer Zusammensetzung Infanterie^. Gebirgs» oder Cavallerie brig a den benannt. Sowohl die Infanterie» als auch die Caval» lerie« und eventuell aufgestellten Gebirgsbriqaden werden mit fortlaufenden Nummern, von 1 angefangen, bezeichnet. Ein eigener administrativer Wirkungskreis ist ihnen nicht eingeräumt. Die Brigadecommandanten werden der Charge der Generalmajore entnommen. Die Infanterie« oder Gebirgsbrigade-Commanden unterstehen ihren vorgesetzten Truppen«Divisionscommanden; die Cavalleriebrigaden, in speciellen Fällen auch In« fanterie« ober Gebirgsbrigaden, direct den Territorial-Commanden. Aus den organischen Bestimmungen für die General«. Flügel« und Personaladj utanten ist Folgendes hervorzuheben: Die Zahl der General- und Flügeladjutanten bei Sr. Majestät dem Kaiser ist ausschließlich vom Allerhöchsten Befehle abhängig. Dem Reichs-Kriegsminister gebüren ein Major und ein Hauptmann oder Rittmeister, dem Generalinspector des Heeres zwei Stabsofficiere als Flügeladjutanten; jedem Feldmarschall gebürt ein Major als Flügeladjutant, den commandierenden Generalen, den Corpscomman« danten und deren «Stellvertretern", dann dem Militärkommandanten in Zara je ein Oberosficier als Per« sonaladjutant. Im Kriege erhält der Armee-Obercommandant vier, jeder Armeecommandant zwei StabL-officiere als Flügeladjutanten, jeder Corpscommandant einen Oberofficier als Personaladjutanten. Die stellver« tretenden M'lilärcommandanten erhalten zur persönlichen Dienstleistung je einen Oberofficier des Ruhestandes oder des Verhältnisses „außer Dienst" als Ordonnanz-ofsicier zugewiesen. Die Ernennung zu General« und Flüa/ladjutanten geschieht durch Se. k. und l. Apostol. Maj.stät; jene zu Personaladjutanteu durch den Reichs-Kriegsminister. Reichsrath. 248. Sitzung deS Abgeordnetenhauses. Wien, 12. Dezember. Präsident: Dr. Smolka. Auf der Ministerbant: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums oeö Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Graf Fallenhayn, Freiherr v. Pino, Freiherr v. Con rad-Eybesfeld und GM. Graf Welsersheimb. Nach Erledigung des Einlaufes wird die Regie« rungbvollage wegen Aushebung der R'krntrnconlm. gente für 1883 in erster Lesung an den Wchrgesctz-Ausschuss geleitet. In den Budget-Ansschuss wird Abq. Dr. Ruß gewählt. Hierauf wird die Specialdeballe üb?r die Gewerbe g e s e tz - N o v r l l e fortgesetzt. Zu § l (Einlh?ilung der Gewerbe) spricht Abg. Adämek tmd weist zur Illustrieiung dir vom Gruszcaftital geliuchtel^n Arbeit auf das Verhältnis zwischen Confcclionären und Schneidern und die geringen Löhne dieser letzteren hin. Er spricht sich sodann dagegen aus, dass der Regierung die Fest» stellung dessen, was ein handwerksmäßiges Gewerbe sei. überlassen imrde. Er peihorresciert überhaupt den Vetovdnungsweg, für den er sich umsonienia/r enthusiasmieren könne, seit der Unterrrichlöminister durch die Staatsprüfung«.Verordnung für die Präger Uni-versilät die nach langem Kampf? eirungene Glrich« bercchligung des böhmischen Volles mit einem F?dcr> striche illusorisch gemacht habe. Redner beantrag», dass in das betreffende Alinea des 8 1 die Worte „bis zur legislativen Feststellung" eingeschaltet weiden, und schlägt eine Resolution vor, welche die Regierung auf» fordert, entsprechende Vorlagen behufs legislativer Feststellung einer Liste der handwertilnäßigen Gewerbe einzubringen. Abg. Löblich bringt mehrere Nmendemenls ein, welche die Begriffe „handwerksmäßige" und „freie" Gewerbe definieren sollen, und beantragt die Aufnahme eines neuen Absatzes, wonach im Zweifel die Grenze zwischen dem handwerksmäßigen Gewerbe und dem Fabrilsbetriebe erstens durch den Steuersatz, zweitens durch die Gewerbebehörde zu entscheiden wcue. Negierungsvertreter, Sectionsrälhe Freiherr von Weigelsperg und Freiherr v. Plappart, sprechen sich gegen die vorgeschlagenen Abänderungen aus und empfehlen fchon mit Rücksicht aus da» baldmög» lichste Inslebentreten des Gesetzes die unveränderte Annahme der Ausschussanttäge; mit dem Anlrage des Grafen Mieroszuwfki erklärte sich der letztgenannte NegierungLvertreter einverstanden, wenn in demselben statt des Wortes ..Landes«Gewerbcbfhörde" „politische Landesstelle" aufgenommen wird. Abg. Exn er macht der Vorlage Mangel an fach, männischem Ernste zum Vorwürfe und führt unter Cuierung drastischer Anspiele aus dem Gewerbestande aus, dass die Dreilheilung dcr Gewerbe und die Ein» schachtelung derselben ganz unmotiviert, aber zugleich auch gefährlich sei, weil sie Zusammengehöriges zer« reiße und eine Stagnation und den Verfall der Theile herbeiführe. Als Aufgabe der Gesetzgebung bezeichnet er es, den kleinsten Stand zum gewerbsmäßigen Ae. triebe hinüberzuführen, denselben auf die Basis des Kunstgewerbes zu stellen; und dieses Ziel, zu dem Bildung und Wissen gehören, könne nur durch Schulen erreicht werden. (Lebhafter Beifall links.) Hierauf wird Schluss der Debatte angenommen. Gencralredner Graf Wurm brand bedauert es, dass man, um dem Gewerbestand gerecht zu werden, auf den S'andpunkt vor 30 Jahren zurückkehren müsse. Wenn Fürst Liechtenstein die Liberalen gehöhnt hab?, dass sie den Conseivativen in der Gewerbefrage Heer« folge leisten müssen, so entgegne er, dass sich die Con< seivativcn mit dcr N^tionalitätenfrage eine Zuchtruche geschaffen, die einstens, wenn der deutsche Bauer erwacht und sich seiner Interessen bewusst werden würde, dcn conservative»! Verttctern derselben theuer zu stehen kommen dürft?. (Beifall links.) Generalredner Dr. Nuß polemisiert in längerer Rede gegen die Ausführungen der Abg. Fürst Liechtenstein und Äelcredi und erklärt schließlich, dass seiner Ueberzeugung nach die social«katholischen Theorien dieser Partei in Europa nie die Majorität erlangen werden. (Beifall links.) Hierauf wird die Berathung abgebrochen. Die Abg. Schönerer und Fürnkranz interpellieren die Regierung in Angelegenheit der Mah< nahmen zur Bekämpfung der Phylloxera. Der Bericht des Eisenbahn-Ausschusses über die Regierungsvorlage wegen Verlängerung der Wirksamkeit des Gesetz??, betreffend die Zugeständnisse und Begünstigungen für Localbahnen, schließt sich im Wesen den von der Regierung für die Vorlage geltend gemachten Motiven an und bemerkt am Schlüsse: „Das Bestreben der Regierung, durch den Erfolg die eingeleitete Verstaatlichung«-Action zu rechtfertigen, und das berechtigte Streben, den Verdienst, des hie« durch dem Staate zugewendeten Nutzens für sich in Anspruch nehmen zu dürfen, liegt fo in der Natur der Sache, dass darin die beste Gewähr der richtigen Handhabung dieses Gesetzes auch in dieser Richtung lleg». Aus diesen Gründen beehrt sich der Eisenbahn-Ausschuss, die unveränderte Annahme des Gesetzes anzuempfehlen, und stellt den Antrag: Da« Hall« wolle dem von der Rrgi^rnng beantragten Oesrtze wegen Verlängerung der Wi> ls,nnkeit des Gesetzes vom 25. Mai 1880. bet>essend die Zugeständnisse und Be« günstigungrn filr Localbahnen. seine Zustimmung er-theilen." Zur Lage. Die Regierung h,t wahrlich alle Ursache, mit d'M Eindrucke zufrieden zu fein, den der Budgetentwurf für 1883 und da« daran geknüpfte Finanz-exposi in der unbefangenen öffentlichen Meinung sowohl des Inlandes als des Auslandes hervorgebracht hat. Anch heute liegt uns wieder eine Anzahl vo>» Journal st im men vor, welche bei aller Verschiedenheit der poliuscheil Anschauungen dock in d'M Urtheile einig sind, dass das Ministerium T >nffe ernstlich bestrebt ist. ok Ordnung im Staatshaushalte allmählich wieder herzustellen uud den wirtschaftlichen Organismus der Monarchie einer dauernden Gesundung zuzuführen. „W?nn wir ohne Vorcma/nmnmenh^t dab Expusi des Fmllnzministcrs betrachten — schreibt die „SonN' und M o n ta g s«Ze i t un g " — fo ergibt sich das immerhin erfreuliche Resultat, dass die Einnahmen sich in viel höherem Gcade vermehrt haben al« die Ausgaben und dass von den nachtheiligen Folgen, welche ^3 iterator.* Eine neue Monatsschrift. Im Verlage von Karl Graeser in Wien erschien soeben das erste Heft einer ncuen Monatsschrift, die namentlich in Oesterreich-Ungarn lebhaftes Interesse hervorzurufen ge» eignet ist. Sie führt den Titel „Oesterreichische Rundschau" und wird von Anton Cdlinger in Verbindung mit hervorragenden schriftstellerischen Kräf ten des In« und Auslandes herausgegeben Da3 vor liegende erste Hest enthält eine Novelle: „Grenzen der Menschheit" von Paul Heufe; ferner Aufsätze von Max Kalbeck (Aus Robert Schumanns Jugendzeit). Dr. Oskar Lenz (Miknlls und die Ruinen von Volu-bilis), Professor W. August Fournier (Briefe eines geheimen Agenten aus dem Jahre 1806 an den Minister Stadion). I. H Wehle (Krethl und Plcthi. Porträts nach dem Leben), Dr, Alois Brandt (Goethe und Byron), Dr. I. Puluj (Fallende Sterne), dann eine Ballade «Frau Agnes" von Johann Ar any. ein Gedicht von Stefan Mi low: „Läuterung." Den Schluss bilden eine übersichtlich gehaltene: Parlament«rische Rundschau und Bücherbcfprechungen. Der Preis des schön ausgestatteten Heftes beträgt nur 60 kr, 0. W. Einer prächtigen Weihnachtsgabe begegnen wir in dem soeben erschienenen „Wcihnachts- und Nenjahrs-Hefte der Illustrierten Flaum«Feituug für 1W2 liis 1883". Jedermann kennt die „Illustrierte Frauen« Zeitung", dieses verbreitete und gediegene Familien-Journal mit den großen Titel.Porträts, den trefflichen v l. *7-^3 ^^," Nulnil Änaczeiatc ist zu beziehen durch die h'.s.ac Vuchh»ndwna I». v. 5llein«°,r H° fted. »amber«. Bildern, den auserwählten Novellen und Feuilletons in den Unterhaltungs'Nummern. Das obige Weihnachts« und Neujahrsheft vereinigt nunmehr eine Elite von Beiträgen in Schrift und Bild; denn rs galt nicht nur etwas an sich hervorragend Wertvolles zu schaffen, sondern auch eine Art von Programm niederzulegen für datz. wa3 die „Illustrierte Frauen-Zeitung" als solche bietet. Jedes von derselben gepflegte Genre ist deshalb durch eincn nmstcrgiltigen Repräsentanten vorgeführt. Die Einleitung bildet eine sinnige Plauderei „Tannen» grüße« au» Ernst Schuberts Feder; „Eckchen Eden" von Marie v. Olfers füllt den der Novelle gewidmeten Raum; unter den übrigen Alllorennamen finden wir Johannes Trojan. Victor Vlüthgcn. Karl Stielcr. Eva Treu. Julius Stinde und andere. Der Abschnitt „Kunst, gewerbliches", von jeher ein Glanzpunkt im Inhalte des Journals, ist ganz stilgerecht durch einen Actikel über „Weihnachtseiukäuse" mit mehreren Illustrationen vertreten. Aehnlich hält sich auch die Rulml ..Wirtschaft« liches" höchst zweckentsprechend in den Grenzen, welche die Anforderungen des Sylvester-Abends bezeichnen; doch schließen sich als jedenfalls willkommene Zugabe für die heranwachsenden Töchter Speisezettel und Recepte für die Puppenlüche an. Reizende Kiuder>Silhouctten schmücken diese Vorschriften. Aus der Gallerie der zwölf prachtvollen ganzsei« tigen Bilder seien beispielsweise hervorgehoben: Gabriel Max: Die Jungfrau von Orleans; B. Ploclhorst: Die Frauen am Grabe Christi; H, Le Noux: Der Untergang von Herculanum; C, Mchling: Ein Llihnuugstag im Burghöfe zu Ehlingen anno 15>I^; W. Riefstahl: Segnuna der Alpen in Molitcwon; K. Kogler: Weih« nachtKbejcherul'g bei der Großmama; Arthur Thiele: Hochwild am Wintermorgen; W. E gesehen von der Streitfrage des Deficits, eine Bes. serung unserer Finanzen nicht in Abrede gestellt wer. den. Die Opfer, welche die Bevölkerung gebracht hat. um die Staatseinnahmen zu vermehren, haben ihren Zweck erreicht." Der ..Wiener Geschäftsbericht" bemerkt u. a.: .Unbillig will es uns bedünken, wenn die Erschlaffung der Börse, welche dem vorwiegend durchaus nicht ungünstigen Eindrucke des Expose gefolgt ist. einer widersprechenden Reflexion zugeschrieben wird. während doch in den letzten Tagen die ungünstigen Berichte von den fremden Börsen und die denselben zugrunde liegenden Ursachen nothwendig auf die Paralysierung selbst eines besseren Eindruckes einwirken mussten. Wir zweifeln nicht, dass, wenn die Conjunctur sich im allgemeinen besser gestalten möchte, das Expost allein mindestens lein Hindernis zur Besserung der Börse abgeben würde." — Der „Sonn» und Feiertags-Eourier" sagt: ,Wir sind dem Ziele der Herstellung des Gleichgewichtes im Staats-haushalte wieder um ein Bedeutendes niihergerückt. ^lach dem vom Finanzminister in der Eiöffnungs-sihung des Abgeordnetenhauses Vorgelegten Budget pro l«83 ist das Deficit um 7 130 773 fl. geringer als im Vorjahre. und wenn man aus den Budgets der beiden Jahre die nicht zur regelmäßigen Verwaltung gehörigen Extra-Ordinarien ausscheidet, so stellt sich der Abgang pro 1883 sogar um 12 743 294 fl. ge» nnger als jener pro 1882 heraus." — In den «Publicistischen Blättern" heißt es: «Das steuerzahlende Volt hat Grund, die Botschaft des Ananzministers mit Befriedigung aufzunehmen, denn ts geht aus derselben die tröstliche Thatsache hervor, dass das Minus im Staatshaushalte sich verringert Und Oesterreich endlich auf den Weg zur Herstellung «eines finanziellen Gleichgewicht?» gelangt ist." Die Wiener Morgenbläller vom 12. d. M. be-Flechen die Abstimmung im Abgeordnetenhause iiber die Annahme der Gew erbegeseh-Novelle als Grundlage filr die Specialdebatte. Das „ Fremden-blatt" begrüßt mit Genugthuung das an Einhellig» leit grenzende Votum des Hause« und sagt: «Alle Parteien des Hauses sprachen sich demnach sür die Nothwendigkeit einer Reform des Gewerbewesens aus. und mit Genugthuung darf constatiert werden, dass dieser Vorlage gegenüber die politischen Parteien ihre »Knipse eingestellt und die Kriegsorganisation aufgelassen haben, welche bisher eine sachliche Erörterung ber meisten Fragen erschwerte." — Die «Deutsche Zeitung" schreibt: „Die Abstimmung über da« ^'"gehen in die Specialdebatle. brtrrffent» die Ge-lveroegeseh.Novelle führte zu dem erwarteten Resultate; Nut allen gegen drei Stimmen volierte das Haus in bejahendem Sinne." — Das „Extrablatt" be-^rll: ..Mit allen gegen dlei Stimmen hat gestern dab Abgeordnetenhaus das Eingehen in die Special, debalte dr« Gewerbereform.Entwurfes beschlossen. In. dem wir dies constatiercn. nehmen wir m>l Befrei» N.ung Act von einer Erscheinung, welche der gegenwär» Mn Voll4vertrelu„g in den drei Jahren, welche sm 'hler Uahl veistussen sind, leider ferngeblieben ,ft; °?N der Erscheinung, das« zum erstenmale m e»»er alle ^rhältnisse der Bevölkerung Oesterreichs tief berühren-"N Angelegenheit, wie d,e Gewerbereform. der nat>o-""le Parteihader. der bisher aNe Berathungen be-pichle, jede fachliche Discussion verg'flete. alle Ver-^ndlungen unersprießlich macht- u»o da« Ansehen der Mslauve discreditierte. mcht zum Ausdrucke gelaugt "'" ^ Das ..Vaterland" hrbl als besonders ^takleristljch das bejahende Votum der Linken hervor ,"d bemerkt dazu: „So ,st denn von linker Seite vj er drastisch der Vorwurf widerlegt worden, dass >e Rechte mit der Vorlage nur Poplllaritäli.Hascherli "erfolge." — Die „Presse" o?dlici-rt aus dem Ab-!„ "ungsresultale. „dass die Nothwendigkeit der Re-'°lM der Gewerbegesrhgebung allseitig einleuchtet und ,.'b selbst entschiedene Freunde des Manchesterlhums u" nicht wogen, sich dem gewaltigen Strome der Ze,t ^ihrer Bedürfnisse entgegenzustellen." AuS Budapest ^ unterm 12. Dezember aemeldet: Im Nbgeord-^'"Hause spricht Gaül in fortgesetzter Debatte über wi^s t»a.et des Ack«>rbllU.. Grnmbe- und Handels. ^ Merium« über die Situation des Weltverkehres m,t raucht auf die von der Eoncurrenz Amerikas den ^'vpalschen Getreideproducenten drohenden Gefahren, ruls-^eil« broht uns von Seite der aufstrebenden h.'Mchen Industrie eine neue Mitbewerbung. wenn H ungarische Industrie nicht alsbald mit größler schall Lebensfähigkeit erlangt. Die traurigen gesrll-d?z l'i'chen Iustände des Landes und die Zunahme Wliz 'pkl'2m"2. welcher die Form des Ant'semilis' Hlnl ^"llknommen hat. sind eine Folge der bisherigen die '"l'gleit unscres ökonomischen Systemes, welches spt«Ztsteigetten staatlichen und gesellschaftlichen An-"He nicht befriedigen kann. Wir hab»n eine l-bens- kräftige Industrie nothwendig, ohne welche heutzutage kein Culturstaat noch eine intensiv betriebene Agri« cultur denkbar ist. Unsere volkswirtschaftliche Politik muss umfo energischer und zielbewusster sein. als der Handelsvertrag mit der westlichen Reichshälste seinem Ende entgegengeht. Das Hauplverdienst des gewesenen Handelsministers bestehe darin, dass er in einzelnen wichtigen, doch nicht wesentlichen Fragen dem Impulse der öffentlichen Meinung folgt,'. Was den neuen Handeleminister Grafen Paul Szechenyi betrifft, fo hofft Redner, dafs er die volkswirtschaftlichen Principien, welche er als Oppositioneller energisch vertrat, in der Regierung nicht desavouieren werde. (Beifall links.) Vom Ausland. Der deutsche Reichstag geht nicht darauf ein. die ihm gleichzeitig vorgelegten Budgets der beiden nächsten Finanzjahre auch gleichzeitig zu berathen, sondern beschloss am I I. d. M., nur den Etat des nach-sten Jahres in Berathung zu ziehen. Im Bundes-rathe haben, wie die „Köln. Ztg." erfährt, Württemberg und Oldenburg dafür gestimmt, dass der Etat des zweitnächsten Jahres dem Reichstage nur zur Kenntnisnahme vorzulegen sei. Württemberg hat auch bezüglich der Rübenzuckersteuer den Antrag gestellt, der Reichskanzler möqe Erhebungen darüber anstellen, ob die durch das Zollvereinsgrseh von 18(i3 festgestellten Abgaben und Steuer-Rlickoergütungssähe auch bei der heutigen Technik der Zuckerfabrication noch den Absichten des Gesetzes entsprechen oder ob eine Besteuerung des Zuckers auf veränderten Grundlagen anzubahnen sei. Aus Paris wird der «Köln. Ztg." geschrieben: „Die außerordentlichen Credite sür die Eroberungen und Einrichtungen in Asien, Afrika und Oceanien werden mit der Forderung von „blos" 9 Millionen für den Feldzug nach Tonting anfangen. Kommt es infolge dieses Zuges zum Kriege mit llhina, so wird es an einigen Nullen hinter den 9 Millionen nicht fehlen. Madagaskar wird als Entschädigung für Egypten betrachtet und. wie man hofft, von England Frankreich preisgegeben werden. Indessen sollte man auch nicht vergessen, dass, um die Hovas, die tapfer und gut bewaffnet sind. zu unterwerfen, wenigsten« ein Corps von 50000 Mann oder viel. sehr v,el Geld sür die Gewinnung der Häuptlinge in Bewegung geseht wer-den müsste." Im englischen Cabinet kommen die seit einiger Zeit angekündigten Veränderungen in Zug. Da Mr. Gladstone das Finanzporteseuille aufgibt und Lord Derby, der frühere Minister des Aeußern, in seines Vaters und Lord V^aconbfields Cabinet, in das liberale Ministerium eintritt, so findet vorerst ein Msh'facher Tausch d,r Portefeuilles statt. U-ber die Vertheilung d^r Führer, ollen zu entscheiden, bleibt noch Zeit bis zur Wl'd^eröffliuilg des Parlamentes. Aus Paris wird unterm 11. d. M. gemeldet: Die Kammer verhandelte heule über das außerordentliche Budget. Finaiizmiuister Tirard hirlt ein Expoli über die finanzielle Lage und wie« dabri die Angriffe zurück, welche gegen ,hi, gemacht wurden. Der Minister constatierte. dass die Situation wohl leine glänzende, aber auch dmchaus nicht gefährdet sei; das Budget sei wohl be-l,äcu!l,ch. aber nicht übeitriben hoch. Das Deficit von 6:') Millionen in dem Budget für 1882 fei mehr em anjchrmrlidrs alt ein Wirklich-«, nachdem 100 M>l-l,one» sür die Amort,sprung verwendet wurden. Der M'mster versichert, dass das D'sicit für 1884 nicht eine Million erreichen werde. Immerh,» empfehle es die Klugheit, die Entwicklung der Einnahmen ab. zuwarten, bevor man sich zu neuen Ausgaben engagiert. Dhen Eisenbahn.Grsellschllflen feststellen sollte. Wenn die Gesellschaften es übernehmen, die Arbeiten auszuführen, werde die Regierung hiezu keines Geldes bedülfcn. Dies sei d^r Grund, warum die Convention mit der Orkans.BahngsseUschaft aufgegeben wurde, und sei dies der einzige Unterschieb zwischen dem ge-cienwärligen Budget und jenem Lion Says. Der Mi-nister hält große Ersparungen in verschiedener Richtung für möglich, namentlich bei der Erbauung von Schulhäuscrn. und besteht auf der Nothwendigkeit, die ösfentl'chen Bauten auf mehrere Jahre zu vertheilen und Klugheit und Methode in die Ausgaben zu drin-gen. (Beifall.) Nach einer Rede des bonapartistischen Deputierten Haenljens. welcher sich bestreble, die finan-zielle Lage in einem sehr schlechten Lichte darzustellen, wurde die weitere Berathung aus Mittwoch vertagt. Morgen findet infolge des Leichenbegiingnissrs Louis Blancs leine Sitzung statt. — Gambetta hat heule zum erstenmale seit seiner Verwundung da« Bett ver-lassen. Die Minifterwechsel in der Türlei. Ihr Correspondent schreibt der .Pol. Torr." aus Constantinovel. 5. Dezember: Niemand kennt das letzte Wort und den eigentlichen Grund der Ministerwechsel, welche in den letzten Tagen so rasch auf einander gefolgt sind. Et ist hier allgemeine Sitte, sowohl den abtretenden als auch den neu ernannten Ministern Besuche abzustatten, die in letzterem Falle als Glückwunsch«, im ersteren als Beileldebezei-gungen aufzufassen sind. Am letzten Sonntag nun war der llrine Salon Su'i'o Paschas voll von Besuchern, die gekommen waren, ihm ihr Bedauern über seine Absetzung auezudrücken, als ein Adjutant des Sultans erschien und Said die Staatsunisorm überbrachte, was als Signal emer Ernennung gilt, da jeder neue Premierminister in militärischer Procession nach der Pforte geleitet wird. Das Erstaunen war ein aUll/-meines, nicht minder jedoch dasjenige in Nchmed Vewfiks Hause, als mitte unter dessen beglückwünschenden Freunden plötzlich ebenfalls rin Adjutant des Sultans erschien, um Nchmed Vewfil das Staalssiegel abzuverlangen. Alle mö.ll'chen Gerücht? circulleren, um diesen plötzlichen Wechsel zu erklären. Den Tag zuvor hatte Achmed Vewsil durch sein despotische« und tactloses Auftreten aus der Pforte jedermann da« selbst erbittert. Die Dragomane der Botschaften, die gekommen waren, um ihm zu gratulieren, wurden nicht vorgelassen, fondern erhielten den Bescheid, wenn sie gekommen seien, um ihn zu beglückwünschen, so hätten sie am vorhergehenden Tage kommen müssen, wenn es sich aber um Geschäfte handrlt. so mögen sie sich an den Minister der auswärtigen Angelegenheiten wenden. Ebenso wenig ließ Nchmed Vewfil die Func-tionäre der einzelnen Departements, die der Etikette gemäß ihre Aufwartung machen wollten, vor, sondern bedeutete ihnen, dass sie zu warten hätten, bis er sie rufen würde. In dieser dictatorisch-n Siimmung begab sich Achmed Vewfil auch nach dem Aildlsz-Kiosl. wo er in umilaubl'ch hochfahrendem Tone dem Sultan sein Programm entwickelte. Die« bereitete dem kurzen Traume seiner Allmacht ein jähes Enoe, denn der Sultan entlieh ihn ohne Antwort und ernannte Sald zum Grohvezier. Said Pascha begrelft die veränderte Lage der Welt in jeder Bezi-hung; er gehört derselben Generation an, wie der Sultan, und weiß denselben so gut zu behandeln, das«, trotz zeitweiliger Differenzen zwischen ihnen, doch ni-mand einen so großen Einfluss auf den Sultan ausübt, als er. In der Form höchst geschmeidig und unterlhäniq, schweigsam und gesügiu, wie Ali Pascha e« dem Sultan Abdul Aziz gegenüber war, hat er sich nach und nach denselben Emflus« erworben, den emst Ali Pascha auf Abdul Aziz hatte. Achmed Vrwsik dagegen lebt noch in den Eiinn-runglN an die einstige Macht der Groß-vezi-r-, welche längst durch das persönliche Regiment des Sultans gebroch-n ist, und auch seine Vorstellungen über da« Machtverhältnis der europäischen Staaten, und deren Beziehung-n zur Türkei entsprechen durchaus nicht mehr der gegenwärtigen Sachlage. Hagesneuigkeiten. — (Hofnachricht.) Se. l und l. Apostolische Ma-jeftät werden Donnerstag, den 21. Dezember b. I., in Budapest Audienzen zu ertheilen geruhen. — (Prinzessin Wilhelmine Louise von Preußen f) Ihre königliche Hoheit die Prinzessin Wllhelmine Louise von Preußen. Witwe des 1803 verstorbenen Prinzen Fliedrich und Mutter der Prinzen Nlezander und Georg von Preußen, »ft am 9. d. M. auf Schloss Eller bei Düsseldorf gestorben. Sie war am 30 Oktober 17W als Prinzessin von «„halt Vern-bürg geboren und hatte sich am 21. November I8I7 mit dem Prinzen Friedrich von Preußen, einem Cousin Sr. Majestät des jetzigen Kaisers Wilhelm, vermllhlt. — (Einsturz einer Kirche) In dem Marktstecken Vught in Belgien ist am 8 d, M die im Vaue begriffene Kirche eingestürzt, zahlreiche Arbeiter wurden unter den Trümmern begroben Visher hat man fünf Leichname aus dem Schütte hervorgezogen, doch ist die Zahl der Verunglückten eine weitaus grbhere, — (Ein kleiner Held.) Nus Pari« schreibt man vom 3 d M: Die Gemeinde von Thiais war gestern der Schauplatz einer aufregenden Scene Zioei Kinder, Vruder und Schwester, spielten in einem Hofe, als baS eine derselben, die oierjährige Aloertine. in einen Brunnen stürzte, dessen Oeffnung nur mit Laubwerk bedeckt war. Der kleine Jules eilte, als er den Unfall gewahrte, zur Mutter und rief: ..Schnell. Mama. Nlbertine ist in den Vrunnen gefallen." Die arme Frau rannte, halb wahnsinnig vor Schrecken, an den Ort de« Unglückes, und als sie dort die Hilferufe des armen Opfers hörte, bekam sie einen so heftigen Nervenanfall das» er sie zu jeder HilsSaction unfähig machte. Der kleine Jules verlor jedoch leinen Augenblick die Geistes-gegenwart; er befestigte einen Eimer an die Nrunnen. kette und sagte zu seiner Mutter: ..Las« mich hinunter-ich versprecke dir. Albertine zurückzubringen," Die ver-zweifelte Mutter zbgerte einige Augenblicke, da sie aber lein anderes Rettungsmittel sah. Uch sie ihren Sohn Laibacher Zeitung Nr. 286 2448 14. Dezember 1882. in den Brunnen hinab, Jules nahm die Schwester in die Arme und rief: „Jetzt zieh' uns hinauf!" Die Mutter zog, aber plötzlich überkam sie die Furcht vor einem neuen Unfall, die Kräfte verließen sie und sie musste innehalten. Jules, der sofort die Ohnmacht der Mutter begriff, rief ihr mit beruhigender Stimme zu: „Befestige nur die Kette, das iibrige werde ich schon machen!" Die Mutter gehorchte mechanisch. Jules stieg soduun aus dem Eimer heraus, setzte sein halb ohnmächtiges Schwesterchen hinein, kletterte bis an die Vrunnenvffnung und gicng an die Rettung der kleinen Nlbertine, welche sich im Falle eine Schulter verrenkt hatte. Wer schildert die Freude der Mutter, als sie ihre Kinder wieder in ihre Arme schließen konnte. Jules, der kleine hcldenmüthige Retter, dem von der Gemeinde eine förmliche Ovation dargebracht wurde, ist erst acht Jahre alt — (Nebelgift.) Dr. Rusell vom chemischen Laboratorium im St. Bartholomews Hospital zu London, ein Mitglied des Comites, Welches über Aufforderung der meteorologischen Abtheilung der «Königlichen Gesellschaft" seit einiger Zeit ausgedehnte Experimente bezüg« lich der Zusammensetzung des (Londoner) Nebels macht, veröffentlicht bereits sehr wichtige und bemerkenswerte Resultate seiner Forschungen, indem er insbesondere die große Anhäufung von Kohlensäure in der Luft der Stadt während eines Nebels nachweist. In einigen Fällen überstieg die gefundene Menge der Kohlenfäure zweiundeinhalbmal das gewöhnliche, in der Luft vor« handene Quantum. Das Resultat wird als wichtig be« zeichnet, nicht nur weil es die Anwesenheit abnormer Quantitäten dieses gesundheitsschädlichen Gases während eines Nebels constatiert, sondern weil es auch darauf hinweist, dass die Proportionen anderer Vereinigungen in der atmosphärischen Luft bei einem Nebel in dem» selben Masse eine Steigerung erfahren dürften. Locales. — (Aus Rudolfswert) schreibt man uns sei. tens der freiwilligen Feuerwehr: Zugunsten der An» fchaffung einer neuen Fahr-Feuerfftlitze durch die Rudolfs« werter freiwillige Feuerwehr lameu am 23. November l. I. im großen Saale des hiesigen Casinos zwei ein» actige Lustspiele zur Aufführung, und zwar: „Dir wie mir" oder „Dem Herrn ein Glas Wasser", nach dem Französischen von Roger, und «Kaudels Gardinenpre« digten" von G. v. Moser. Hiebei betheiligten sich die Fräulein Mimt und Heddu Cdle v. Lehmann und Ludmilla Ipavic". sowie die Herren: l. l. Bezirkscom. missär Otto Ritter Fränzl v. Besten eck, l. k. Professor Gustav St anger, Ernst Edler v. Lehmann und Karl Luser. Wir hatten schon Gelegenheit, den vor» züglichen Leistungen der Mehrzahl der Mitwirkenden unseren wohlverdienten Beifall zu zollen und begnügen uns heute, nur anzuführen, dass auch diesmal das Spiel sämmtlicher Darsteller oftmals durch die lebhaftesten Acclamationen feitens des Publicums gelohnt wurde. — Das Erträgnis dieser Dilettanten.Vorstellung, welche ausschließlich von Casino-Mitglieoern besucht war, betrug 48 fl. welcher Betrag bei dem Umstände, als der Säckel der Rudolfsweiter gerade in diesem Monate so oft schon zu wohlthätigen Zwecken in Anspruch genommen wurde, immerhin nennenswert erscheint. — Es war unsere angenehme Pflicht, diesen Wohlthätigkeitsact bekannt zu machen, und sprechen wir auch den genannten Damen und Herren öffentlich unseren wärmsten Dank für ihre Bemühungen aus. — (Von Marburg bis Laibach.) Die „Grazer Morgenpost" schreibt: Ein wahrscheinlich durch Nomanlectüre etwas überspanntes Mädchen in Marburg machte sich vor einigen Tagen ohne Wissen ihrer Eltern auf die Reise, um, wie sie in einem zurückgelassenen Briefe fagte, über Trieft nach Egypten zu fahren und dort ihr Glück zu fuchen. Die hübsche Flüchtige, die sich das nöthige Reisegeld c>us der Casse ihres Vaters aus« geborgt hatte, hielt in Cilli Rast und quartierte sich in einem Gasthofe ein. Beim Speisen im Gasthcmslocale sehte sich ein fremder Herr zu ihr an den Tisch, und die naive Deserteurin wurde nach kurzem Gespräche mit dem Fremden fo zutraulich, dass sie ihm. über Zweck und Ziel ihrer Reise befragt, offen eingeftand, dass sie sich durch die Flucht der väterlichen Aufsicht entzogen habe. Der Herr lieh sich Tinte geben und begann nun ganz gemüthlich, fortwährend mit dem Fräulein spre« chend, eine Correspondenzkarte auszufüllen, dabei das Mädchen häufig anblickend. Die Corresponoenzkarte enthielt die genaue Personsbeschreibung der jugendlichen Reisenden, war an den Stationschef in Laibach adressiert und wurde von einem Kelln«rjungen zur Post befördert. Das Mädchen sehte am nächsten Morgen richtig, wie sie es dem Unbekannten anvertraut hatte, ihre Reise nach Laibach fort, wo sie abermals Rast halten wollte, um Stadt und Umgebung zu besichtigen. Wie erstaunte sie aber. als sie auf dem Laibachcr Bahnhöfe angehalten wurde und dann in einem Laibacher Gasthofe so lange warten musste, hi« jhre telegraphisch verständigten Eltern an« kamen, um die Reiselustige unter ihre Fittige zu neh. men u>,d der verlassenen Heimat wieder zuzuführen. — (Aus dem Schwurgerichtssaale.) Am 12. Dezember vormittags hatte sich vor dem hiesigen Schwurgerichte der 18 Jahre alte Arbeiter Jakob Kavkelj wegen Verbrechens der schweren körperlichen Beschädigung zu verantworten. Im trunkenen Zustande war er mit dem Kammacher Thomas Bogataj auf dem Hauptplah«» in Bischoflack in Streit gerathen nnd hatte gegen denselben einen Stein geschlendert, welcher den Bogataj am linken Auge traf. Vogataj ist infolge dessen erblindet. Die Geschwornen sprachen den Angeklagten, welcher der That geständig war, schuldig. Der Gerichts» Hof verurtheilte Kavkelj zu einem I>ihre schweren Kerkers und zum Schadenersätze von 2O) st, „n Bogitaj für das erblindete Vlnge. — In der nachmittags gegen Vcirthelmä Rihtar5ic durchgeführten geheimen Verhandlung wegen Verbrechens der Nothzucht wurde der Angeklagte freigesprochen. -x- — (Das Haus Habsburg*) vo» Alois von Näckler. 32 Seiten mit 12 Illustrationen. Wien, Verlag von A. Pichle rs Witwe ck Soh». Das Büchlein ist bestimmt, a!s Festschrist zu der am 27sten Dezember 1882 stattfindenden 0Ol)jährigen Feier der Grül,oung der Dynastie Habsburg in die Hände der österreichischen Schuljugend zu gelangen. — Schon jetzt rüsten sich die Völker Oesterreichs mit emsiger Geschäftigkeit, diesen Tag würdig zu begehen. Auch der Schule obliegt es, den festlichen Tag durch eine wür« dige Feier auszuzeichnen. Eine bleibend? Erinnerung an diese patriotische Feier soll daL vorliegende Schristchen bilden, welches den Lebcnslauf und das Wirken der einzelnen Herrfcher der Dynastie in einer für die In gend leicht fasölichen Weise darstellt. — Die beigefügten I l lustrati on en : das Stammschluss Hl,b3bnrg, ferner die Porträts: Rudolf von Habsburg. — Albrecht I. — Maximilian I, — Ferdinand I. — Leopold 1 — Maria Theresia. - Iusef II — Franz I. — Franz Josef I. — Kronprinz Rudolf. — werden das Interesse der Jugend an dem Schriftchen gcwiss erhöhen. — Um die weiteste Verbreitung des HeftcheuS zu ermöglichen, hat die Verlagshandlung den Preis bei Abnahme größerer Partien so billig als nur irgend möglich gestellt und liefert 25 Exemplare zu 2 fl. 50 kr,, 50 Exemplare zu 4 si. 50 kr., 100 Exemplare zu 8 st.. 500 Exemplare zu 30 fl,, 1000 Exemplare zu 50 st,. 5000 Exemplare zu 200 si, — Gewiss werden sich auch an solchen Orten, wo diese geringe Auslage nicht aus Gemeindemitteln bestrittcn werden sollte, einzelne Schulfreunde finden, welche den Betrag aufbringen, um das Büchlein jedem Schul-linde in die Hand zu geben, wobei nicht übersehen werden darf, dafs Kinder, welche >wch nicht auf jener Altersstufe stehen, um die Schrift selbst auffassen zu können, doch als Mittelvelsonen zu betrachten sind, um dieselbe ins Voll, in die Familie gelangen zu lassen. ! * Zu beziehen durch die Buchhandlung von Jg. v. Klein» mayr k Fed. Vamberg. Neueste Post. Original-Telegramme dcr „Laib. Zeitung" Berlin, 13. Dezember Minister Bötlicher, eine bezügliche Interpellation Windlhorsts beantwortend, elllärte, der Bundesrath habe es abgelehnt, dem Reichs» tagsbescklusse betreffs Aufhebung des Gesetzes über unbefugte Ausübung von Kirchenämtern zuzustimmen. Ueber die Gmnde der Ablehnung könne die Regierung sich nicht äußern; sie lehne es principiell ad, ihre Beschlüsse dem Reichstage gegenüber zu begründen. London. 13. Dezember. „Pall'Mall-Gazette" erklärt die Meldung de« „Standard" über bevorstehende Aenderungen im Cabinet« für verfrüht. Gladstone empfieng anlässlich seines fünfzigjährige!' parlamenta. rischen Jubiläums zahlreiche Glückwunschadressen der liberalen Vereine und Telegramme des Khedive und der griechischen Regierung. Wien, 13. Dezember. Das Abgeordnetenhaus des Reichsrathes gab heute den Regierungsvorlagen über die Ausnahmegerichte in Dalm alien und die Einstellung der Wirljamleit der Schwurgerichte im Kreise Cattaro die verfassungsmäßige Zustimmung und erhob den Gesetzentwurf, betreffend die Verlängerung der Begünstigungen für die Localb ahnen in zweiter und dritter Lesung, zum Beschlusse. Die Specialdebatte über die Gewerbegeseh. Novelle hat heute em beschleunigtes Tempo angenommen und gedieh bis inclusive § 19, nachdem durch die Abstimmung übel § 1 und durch die Annahme der Amendements des Abg. Dr. Ritter v. Zatorski, betreffend die Ausschließung der Hausindustrie von den Gewerben überhaupt, dann des Abg. Grafen Mieroszowski bezüglich der Entscheidung über den Charakter der Fabriks- und Handelsgewerbe durch die politische Vewerbebehörde, sowie des Mq. Adämel über die legislative Feststellung der Hindwerksliste, die wesentlichsten Differenzen zwischen der Majorität und der Minorität b seitigt worden waren. Die §8 i! bis 13 wurden unverändert, H 14 mit der Einschaltung der Dampftessel-Reparaturarbeiten nnter die concessio-nierten Gewerbe (Antrag des Abg. Hevera), ferner die HH 15 bis inclusive 19 unverändert angenommen. Wien. l3. Dezember. Morgen werden beide Häuser des Reichsrathes versammelt sein. Dns Her- renhaus wird sich mit dem Bxd^rtprooisorinm und zwei kleineren Vorlagen besä.'äs>igen, während das Abgeordnetenhaus die Specialdebatte über die Gewerbegeseh-Novelle fortfehen wird. Der Budget« ausschüss des Abgeordnetenhauses hält heute abends um 6'/, Uhr eine Sitzung ab, ans der.u Taa/sork' nnng sich folgend? Gegenstände befind»'!,: Na atrag«» credit für den Äau der Urlberg'Bahn; Subvenlioi'en nnd Dotationen an einige Laiidc«sondö und an Grnnd« entlasiumisfonds; ferner die Vudgetcapitel: AllerköH' ster Hofstaat, Cabinetskanzlei, Reichsrath, Reichs» qericht, Ministerrath. Unm'ttelbar nach dcr heutigen Plenarsitzung des Abgeordnetenhauses hielt der Wehr -uusschuss rine Sitzung ab. in welcher ein Antrag des Abg. Schöffe!, die Verathnng der Regienlnqs-Vorlage nber die Nutzhebnnq d^'s Nekrutencontin-gentes für 1883 mit Rücksicht auf die im Zuge, befindliche Armee.Reorganisation bis nach Weihimchu'n zu vertagen. abgelelM und beschlossen wmdl', dem Hause die unveränderte Annahme der Regierungsvorlage zu empfehlen. Sofia, 12. Dezember. Das endgiltige Ergebnis der Sonntag« stattgehabten Wahlen ist folgendes: In 13 Departements von 14 wurden die conservative»! Candidate» mit großer Majorität gewählt. Im 14. Departement (Sofia) kamen Unregelmäßigkeiten bci den Wahlen vor, welche demnach nicht als endgiltiqe betrachtet werden können. Unter den Gewählten befinden sich 12 Muselmänner. Newyorl, l2. Dezember. Eine Depesche aus Kingston (Jamaica) meldet, dass der vurwie^nd vlM Kaufleuten und Geschäflstreibendcn bewohnte Theil Kingstons Montag niedergebrannt ist. Dcr Schade» Wird auf 0 Millionen Pfund Sterling geschäht. HlM-derte Personen sind obdachlos und viele Banken, Ma» gazine und Warenuiederlagen zerstört. Es heirscht großer Mangel an Lcbensmitleln. — Bei Shawance« town (Illinois) explodierte ein Dampfkessel eines Sä' gewerkes, wobei 8 Personen gelödtet und 3 verwundrt wurden. Kandel und Laibach, I.'l, Dezember. Aus dcm heutigen Marlte sind erschienen: III Wagen mit Getreide. 4 Waa,cn mit heu und Stroh und 20 Wagen mit Holz. D u r ch < ch ,'. i t t s ' P r e i s e. Wtlzen pr. Heltolll 7 U. 8.'.)ü Nutter pr. Kilo . - «0 -! Worn ^ h 20 5 77 Eier pr, Stück . . - 21 Gerste sneu) „ 4 39 4 7tt Milch vr. Uiter . !8 — , Hafer . , 2 Uü :j W.Nmdflrisch pr.Kilo 56 ^ halbfrucht ., j <>60,Kalbflcijch „ ,43------ Heiden , 4N1 ü W Tchwciueflcisch „ . >46 — Hirse . 4>87 5^'. Tchöftscilsleisch „ !28 - ^ Kukuruz „ 5 60 6Mhäh„del pr Stticl - >55 Erdäpfel 100 Kilo 2 50-------Tauben „ - 16 Linsen pr. hektolit. 8-----------Heu 100 Kilo. .286 Erbsen „ 8-------Stroh „..18? Fisolen „ 9------- Holz, hlnt.,pr. vier Rmdsschmalz Kilo —96— Q-Meter____ 7 Schweineschmalz „ — 88------— weiches. , — 4 50 Tpccl. frisch , — ?0-------Wci,>, roll),. looUit. ------20 -— acräuchert» -78— weikci, . 18 Anstckom»le,lf Fremde Am 12 Dezember. Hotel Stadt Wien. Ieschcnaa,a.. l l. yldjimct, sammt Frau, Rudolsswcrt, — Schmidt Mathilde, Vcamtcnsa.attin, Villach. — Tandlcr und ssiüncr, Wirn. Hotel Elephant. Pu Faber, Forstmeister, Gottschce. — Echauta, Obcrjürstcr, sammt Frau. Hammerstiel. — Gasser, Kaufn»,, Hermagor. — Fori'i, Kaufn;., Genua. Mohren. Ludar, Reis,. Gablouz, — Goltsch hcdwig und Vatlo Adele, Ptivate, Tiicst. Tomsar Maria und Theresia. Pri-vllte, Stcicrmarl.____________ Verstorbene. Im Livilspitale: Den 10. Dezember. Peter llvirn, Inwohucr. 72 I, Den 11, Dezember. Franz Veliit, Inwohner. 71 I. Altersschwäche. Den 12. Dezember, Valentin Negro, Inwohner, 55 I, Lunstencutziindmia.. Theater. heute (uufierader Taa,) zum viertenmale: Npajuue.del Wassermann, Operette iu drei Acten uun F, Zcll »md N, weiirc. — Musil von Karl Millöcker. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. 7U.M«. 735(54 > 36 SW. schwach Nebel ^70 13. 2 , N. 735 74 -I- i! 2 TN. schwach bewölkt «,.<,cN 0 . Ab. 7.'l6 12 4. «2 W. schwach bewölkt " " Morncns Ncbcl. vormittags trübe. a.eriüa.er Ncssm; »ach' mlitaqs Sonnenschein. abends bewollt. Das Taacsmittcl oc^ Wärme ^. 5'!j«, um 6 2" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ott 0 ,uar Vam berst^ Äus die heulissc Annonce ..Anlage «nd Vftcculationsliiufe des VanlhauseS „Ueitha", Wien. bitten wir besonders zu achtel'. üaibacher Zeitung Nr. 286 244» 14. Dezember 1882. Course an der Wiener Börse vom 13. December 1»tt2. ^^^0^^.^^.^) Geld U'ar, Tta«ts.«nlthen. Aw,««»«.......?e-45 ?f> »!o Vllderlcnts....... 7?'C5 77 2 > l»54« 4"/, Vtaat«l»se . lku <> H8 — ill» l.o l»«0n <"„ «an,t 500 , !«i» f>0 !«O — l»«0n «»/^ Fünftel l«, « 132 ?N >»n »5. l««4er Elaatslose . . 10« „ IN7—!<>»- U»»4er , . . zu „ i«? — ,s.» . »°m0'MtnltnIche!n« . per bl. 40 — 42 — <°/, Oeft. Golblcntc, fteuei<«i . 94 ßs. 9< »l, ^esterr, Nolcnrenle, fteucrsle! . 91 2(< »i »l. b'/<> OcN. Schaylcheine. l,t!» e«, n» 85, » > 4"/n . . . , 85 «0 8s. Zs> « Pavierrente »"/„ . . , . »4 40 «4 l.s, » E,lend.»«lnl, iieofl. ö.w.S. >»4^5 !»4 7», , Oftbah« ^»riorilälen , , »»8c, 89 l0 » Vtaat«.Obl. o — » , vom I. l«?e »z 75 9« — « Plilmien'Nnl. k looss.ü.W. , in — >,« «5 <-ht!ß.Ness,»i'ose <"/<> »«»st- - - l0U 25 10« l>0 Grundentl. - Obligationen (für lOU ft.L.M,). b°/, böhmische.......,o»—lN7 — °°/»s«lli,lsch«.......»? s.o »» »s> °°^, Mählischl.......!0^'- >04'5l, °°/« Nitberöft«sr»!chischt. . . . 104 5l» l(<« — «"/» obllösterleichllche .... l04 bo — — ° /» fteirische....... l03 — I0b — "/»troatüch» u»b slavonische , »» — »0» — «t!" Walt «"/„ Ntbenbiirnischl.....»0— —-- f,"/,, 2rml«>val»>U<>nattl . . «?ki, 98-5"/„ uns,a,>!chc......»7 b0 98 5,^ Nndere öffentl. Nnlehen. ^onau.Neq.role b«/„ ,00 fl l>4 50 ,lk> — dlo. Nnltibe l«7«. fteucr08 — >s.4 — Nnlebcn t>, kladtgemeinde Wir» 101— l0> — ^Inlchcn b, Eladlsstmeindt «» «» hs, Pfandbriefe (!ülicx»fi.) Vobencr.allg. öfter«. «'/»"/!> Gol^ ll8 7l, ng «o d«o. in 50 „ „ .V/n , — —------- dt°. in 50 „ „ <'/,",„ »»'«!> »» U, dto. in 5» . , 4°/« , ».1 8U l»4'8l, blo, Prämien»Schillduerschl.»',, ü!» ?s, i<><, — Oefi. Hvpolbtlcndlliil loj. bV,"/» i»0'5c ü.l b<< Ocft..unss. Vanl v«I, 5«/, . . lX0 — ,cl - bto. „ 4'/,°/,,. . »<» ?.', »» n l>8 30 »8'5s. stcidinande>!ttorbvahn in Silb, ll,» 75 iu< l,u Yranz IolrsÄahn.....1l>5 ?b lUl 2b Gali,isch. «c>sl . i'ubwig. Vahn Lm, I»«l «»< s>. S, 4l/,»/^, . »,',„ 9!» 7U lDeften-. ?l»i-b»eflbahn . . . . il»i ?s, >o» — Siebenbüi-ss«.......!,!,»!, üi-^o elaol«dahn >, Emissir,, . . ,75, 75 >75s, Sübbahn »»«<>......>«« »0 ,»4 - Ung..g»li, »ahn.....9, ^ „ üo Diverse Lofe tpn Slüs). Lledltlolr lo> .l>ole 4N N....... „7^ ^ s,N 4«/. Donllu.IXlMvfsch. il«> ss, >>H — ,,,«?,', Osrn« role 4<> fl. , ^.^ z^ ,,, l!e «'N.....' ,.^._ ,^ ^n Mut'olf.l'ole >« N. . , ,, _ ^, s.n Ealm.i'o!, 4« fi, . . , ' s,,,^ ^,.'_ Cl,»<«fN?!«.l'c'<> WlNdilchgruV'^ose )!0 N. . , ^ zg zy ,7.'^ Vanl Nctirn AngIo«Otficrr. Vanl izo ff. . ,,, . ,17 «,', «anl.Gcielllchast. Wiener «io ft,_________^. Bllnlvercin, Wirner. luu N, . , ,y^.. ><»4 «s> «bnci.>!Nnfi., OcN,z!uuft. H,4^____«n - «lrbt.Nnft. s, Hnnb u, G. iul< ft. ^„^ «5 XU5-,'.!! «iidt .«nN., «II«, Iliiss. xoo ss, , ,^,.^ ,7^,^ Deposttl-üb,, «ll»), il^u N, . . , «>, ko ü'» ,^0 «tocomple Gel., NlcdcioN. 5,c»o N «i>0 — »üb — ^ypolbelrnb,, öfl. zzi«, ss, 2,^,^ H __.^ __.. ^anderbaiil osl, x«u ft, G, üo"/,,— —'— lDeftcrr.Ung. «anl.....»,b — 8ÜS — Uniolibanl N»0 ft. ... Ill— ill 2l> «>a„l All»,. 140 N. ,t« bl» >4» — Nctien von Transport» Unternehmungen (per Glüll), «lb«cht>V»hn «0 st. Silb« , — — — — »ls?I>,.sslum<«, Vabi-.lOOÜ.Gilb l»«5(. I«7 — «ulilo'IrvlE'Irih «uoü.llM-------—-— Vöhm, Noll>b<,hn l5>o N. . . , >?<< — i?».. „ Wettl'ab" »W N , . ,,>„—,<»(,— «uschtiehradn' «ill, !««, ss, «Vl u„ - «2« — , <>,t », «l« ft. . 17« — ,77 — Donau. ' l,ll . Ges, OeNen , , . 57z — 574'— Dräu.«,! _ ,-,.,^<»0fI.V. i«g üü i«z — Dur'iNodliibHchs, H »j», ^lwft.G._________ „ >'i>,,»>Nudwsi, iiuo sl, , . , 1 «9 — ,«,?,<, „Kl,l>.'Iilol,I,Ii,!i,!«78»<><>N.V 17^ ,l, >?!» — sssfbir!anb»'Norbb, inon N lZ>Ns z<,'.Ns, »»,?<> l>iün,.?l-°'' " >......."" " ' ,l s.ci!n!f,rch ____!_____ Valz.ila! ,,! «s,!z!9« 75, ssahlcl!cn>> ^<»« N, , . __-— —- »alchaU'Oderb, H,<^nb, ll,»c>?!, G, 14z - l4i-?5 Member» »» — «»> — lDeNen, «ordr^ettb leoo ft. Gilb, ,»7 »', >g' ?s> blo, «,? »!'> Prag-Duxer lllscnb. l5l»ft.V,lb 4» 75 4»»', Nudol!» «ahn 2l»u ll, Silber , l»« l,l) !«l< 7,. kiebenblirger Hisenb. üOU ft. S I!>8 - - »l.« ?,. blaatseiieül'-lbl, /0 > N, ö W, . 841 bo 54H - ^',- ,^i Nlt l,ll,m»»h.s»-s,.V»l. I70N, «.V »>? — «:?« . ??', I"N' ?n ff . , — — — — Ir«n^>, ----------------------^.^. !ln,, 1»!?'— >»? b« Nr,«, ^ / , 1^9 — Ung,^> , 1«l - ^ncxiilric -/»cilrn sper Vlücl), ! lii>Ut>! I,I,r ls'„lb>'!^, K,!5!'. ',n^ 7« - 73 bv ', >»» — ll» - !l« sl, — — — — , .« ft, . —'—------- Deoijen. Deutsch« Playe b« 4i «50 l?ont>c>n . . N»— >>»»« Pari« «7« 47« Pet««burg —— — — valnten. Ducaten........ »»6, »>»? «l!.ftranc»-Vtur »s- ^b'l'gnlsse wird die von Maria Vanö ^" Thal erstandene, auf Namen deS ^"lef Gaiii von Thal vel^niah'tk, '" Glllnl'bllche der Hnrschast Pölland ^ IV, s«I. 65 V0'lo,nmcnde, gciichtllch "' 50 si. liewcitrle Ncalllät am Itt. Jänner 1853, °°lMilla»s 10 Uhr, in der Oerichlblanzle, ^ de„ Mchllmtenden a»ch ""tcr dem ^lltzun^owtlic frila/li^rn werden. 2« ^ l- weziltöricht Tjcheuulnbl, am ^'vllober 1882. TRIESTER Ausstellungs-LOTTERIE. j 1 OOO Trefler i im Worte von Ein Los £>Cr Kreuzer. lOOO Treffer ixxi Wcrto von fl. ai3s5«O. 1. Haupttreffer: bar 50 000 Gulden ofler 8800 Dueaten. 2. Haupttreffer: bar 20 000 Gulden ofler 3500 Ducaten. 3. Haupttreffer: bar 10 000 Gulden ofler 1750 Ducaten. 4. Haupttreffer: Halsband und Ohrgehänge mit Brillanten, Wert 10 000 fl. Vier Treffer: (luldschmuek mit Brillanten und Perlen im Werte von je 5000 fl. Fünf Treffer: Diverse Sohuiuok^enstiimte im Worh> von je 3000 fl. 987 Treffer im Werte von je 1000, 500, 300, 200, 100, 50 und 25 Gulden. Ziellinie am 5. Januar 18M3. Preis des Loses £>O Kreuzer. Bestellungen unter Beifügung von 15 kr. für Postportospesen sind zu richten an die p.gÄ2. Lotterie-AbtheiliiTiff der Triester Ausstellung y ' , U^" Wegen Uebernahme des Loseverschleisses wende man sich sofort an vorstehende Adresse. ~OT Lose sind zu habe» in Laibach hei der löbl. krainischen Escompte-Gesellschaft, J. C Luck-mann, Ed. Mahr, Joh. Ev. Wutschers Nachfolger. o,vm) vi 2 1^. I.. lilllll^jj!'. l.ililiM-l'adi'ill. Petroleum-Lampen.. Luster in reichster Auswahl. Niederlage in WIEN, Stadt, Weilibiinrffassc 4. Fabriken in Wion. Erdbergstr. 23, in Warwu'liMii, Ulica Chlodna 41. Mcdsrlajrcn in Iturinpcsi, J'rajr, Kcmbcr^. TricKt. Berlin, MOnfhon, Mailand. (5108—3) Ni. 8272. Vctanntmachullg. Vom k. k. kandesgenchte ?aibach wird dem Anton Sustaisli Nr. 18, Ia-lob Tekamc Nr. 12, Johann Stcblaj Nr. 13, alle von Zapotok, rücksichlllch ihren Rechtsnachfolgern bekannt ge-geden : CL> gä , Es werde der hiesige Ndvocat Herr Dr. Franz Suppantschitsch in der Rechtssache deS Herrn Iojes Grasen AuerSperg gegen Jakob Steblaj und Strcitgenossen wegen Anerkennung deö Mteiqenthuuls der Parc.-Nr. 264 der (5atusttalgemeinde Zapolol zur Hälfte für die unbekannt wo befind' lichen Anton Sustaröli aus Iipotol Nr. 18, Ialod Tekavec von dort Nr. 12 und Johann Steblaj von dort Nr. 13, rücksichllich für ihre Erben und Rechts, Nachfolger als Curator k6 l^lun, bestellt und unter einem demselben der diesgerichtliche Bescheid vom 14ten , Oktober 1882, Z. 7180, zugefertigt, wovon dieselben wegen ullfä'lliger ei Wahrung ihrer Rechte veift! i .., werden. ' Laibach am ^. ^iovcmber 1882.