^ t» Nreltag den 8. Ieöruar 1878. IVIl. Jahrgang ,«ard».,« P«'»« ^ f°r M-rdu'g »-»»ISHiia S h-lbjähri- S fl.. »tnteljäh.i« 1 ?. b0 tri st' Suft-llun, in» Hau» monatlich 10 k. — mit Postversend»»ng: ganzjährig Z fl., halbjährig 4 fl., vlerteljährig 2 fl. Jnsertiontgebühr S kr. pr. Seile. Zll« Erfolgt gtschützlkr Arbeit. Europa, welche» auf jede erdenkliche Art Hunderttausende seiner tüchtigsten Männer ttber da» Meer getrieben, steht vor der unberechen-daren Thatsache, daß Nordamerika durch dieses Melischentapital erstarkt; nun auch aus dem industriellen lNebiete als Wettbewerker austritt, nachdem es seit längerer Zeit schon mit land-wirthschajtlichen Erzeugniffen den europäischen Markt beschickt. Möge Europa und namentlich Oesterreich-Ungarn zugleich erkennen, wie dieses Kapital sich verwerthet, wenn die Arbeit durch die Zollpolitik geschützt wird. Zur Organisation der industriellen Ausfuhr nach Europa hat sich in Philadelphia ein Verein gebildet, über dessen Zweck Lorin Blodgett an Dr. H. Grothe (,»Zeitschrlst für Handel, Gewerbe und Volks-wirthschast") u. A. berichtet: Der ursprüngliche Gedanke zielte daraus hin, die remarquablen Eigenschaften unseres Volkes zu verwerthen und die neuen Errungenschaften der amerikanischen Industrie als das Resultat unserer nationalen Schutzzoll-Politik zur Anerkennung zu bringen, sowie endlich sowohl dieses System wie seine Frlichte andern Nationen zur Nachahtnung tutzudieten. Ich schließe das Rundschreiben, welches die Tendenzen dieser Vereinigung ausdrltckt. hier bei und erlaube mir Ihre Ausmerksa'mkeit aus den Punkt hinzuleilkel», das» wir die Atisdeh-nung unserer Märkte nicht in englischer Manier, nämllch nicht mit de»n Vorsatz anstreben, die Industrie atlderer Länder zu schädigen. Wenn wir den europäischen Nationen die» nen können durch die Einfuhr von Maschinen von gröberer Produktionssäl)igkeit und durch Abgade amerikanischer Mettioden und Modelle, so bin ich sicher, dab wir ihnen keinen Schaden zusügen. Wir fordern nicht von ihnen, daß sie ihre Schutzzölle aufgeben, im Gegentheil, wir glauben, daß sowohl ihre als auch unsere tvahren Interessen bestens gesichert werden durch feste nationale Abgrenzungen und bei hohem Stai,de der inneren Wahlsahrt. Das erwähnte Rundschreiben lautet folgendermaßen : ^Die Nothwendigkeit organisirter Anstrengungen zur Fortsetzung der Vertheidigung und des Schutzes unserer heimischen Industrie wird nicht geringer wegen des Erfolges, den sie auf vielen Gebieten errungen, und wegen der Vor-trefflichkeit. die sie im Vergleich mit den Jn-dustrie-Erzeugnissen anderer Länder auf der internationalen Ausstellung gezeigt hat. Wir wissen aus sicherster Quelle, daß gerade dieser Erfolg zum Vorwand für einen erneuten Angriff auf unsere Handelspolitik im Allgemeinen, unter welcher sie aufgerichtet wurde und .unter welcher allein sie ihre gegenwärtige Entwicklung erreichen konnte, gemacht wird. Die Thatsache, daß unsere Produkte in fremden Länderi» gesucht werden, und daß die Intelligenz, welche sich in dem Entwurf und der Ausführung vieler dieser Fabrikate ails-spricht, sie ols Muster wüuschenswerth und verwendbar zur Förderung des industriellen Fortschritts jener Länder macht, ist die höchstmögliche Rechtfertigung der Handelspolitik, unter der rlnsere Industrie ausgewachsen ist. Äebhalb ist vorgeschlagen, nicht allein die Thalsachen, die alltäglich sich darbieten, bctres» jeild neue Handcls-Kanäle. welche sich erschließen, anzuerkennen, sondern auch dahin zu wirken, sie vorwärts ulid in solchen Gang zu bringen, dati gewissen Gebieten materiell damit geholfen wird, wir abe» zugleich gegen die beabsichtigte Verdrehung dieser Thatsachen zn uuserm Schaden, indem man sie als Waffe gegen unser ProtektioilS-Lystem ausnützen will, uns schützen. Der kritischeste Punkt, dem unsere Industrie jemals begegnet, ist der solgende: Wir waren ln großer Aktivität und haben große Verbes- serungen ausgeführt, aber wir finden uns an einem Wendepunkt voll Gefahr, Äagnation in der Heimat und Mitbewerbung im Auslande. Die einzige Sicherung gegen die Gefahr besteht darin, den größten Vortheil, den die augen^ blickliche Lage bietet, voll auszunützen und jede Gelegenheit, diesen im Detail wie im Großen zu erzielen, auszubeuten. Solche Industrien, welche Aussicht bieten auf Eröffnung eines Exports, sollen eifrigst betrieben werden, nicht nur zur direkten Erleich« terung lhrer eigenen Läse, sondern auch zum indirekten Wohl aller andern. In der gegenwärtigen Lage wird es zirr Psticht, nichts zu vernachlässigen, wodurch die öffentlichen Finanzen oder das Privatgeschäft gehoben werden köntUen. Die geschästliche Gemeinschaft kann vor einem allgemeinen Schiffbruch nur dlirch große und andauernde Anstrengungen gerettet werden. Die lange und treue Arbeit Derer, die unsere Industriezweige entwickelt und vertheidigt haben, muß tnit unermüdlichen Eifer fortgesetzt werden. Lie kann nicht ohne Schaden aufgegeben werden. Der Organisationsplan erkennt den Schutz der nationalen Arbeit als die erste Rothwendigkeit all und beansprucht den industriellen Erfolg als deffen Frucht. Jedes Element solchen Ersolges ist sein legitimes Eigenthum, besonders die Superiorität muerikanischer Artikel und Fabrikate, welche aus der letzten Ausstellung so großes Aussehen erregt hat und noch immer von allen Besuchern aus de»» verschiedensten Welttheilen bewundert wird. Das hat zur Eröffnung vieler Absatzwege nach fremden Ländern geführt und es wird nun vorgeschlagen, eine Verbindung mit allen Theilen der zivilisirteil Welt zu er-öfftlen und so utlsere Arbeil uild unsere ^age ln bester Weise zu verwerthen. 'Iteuere Nachrichten machen uns glauben, dab der größere Theil Enropas uns auch offei» liegt und ihm viel von dem. was wir faliriziren, wünschenS-Werth sei. Niemand kann daran zweiseltl, daß selbst die geringste Oi-ffnung uns daselbst einen A e u l r t e t o n. Müht «od Krollt. von H. Schmied. (Kortsej»ung.) „Aber wenn er ihn nicht fäilde! Weun er aufgehalten würde, wenn »hm ein Unfall begegnete ! O mein Gott, diele Qual der Ungewißheit inmitten so schrecklicher Gewißheit ist unerträglich!" Ein leises Pochen, in drei gleichmäßigen Zwischenräumen wiederholt, unterbrach l)ier die Stille des Gemachs und Primitlva's ängstigende Gedanken. Sie horchte. Das Pochen wiederholte sich. Behutsam näherte sie sich nun der Wand, von weicher der Schall herkam und in die eilie geheime Thür so kunstreich nnd unmerklich ein, gesügt war, daß das Auge eines Uneingeweihten sie nicht wahrzunehmen vermochte. „Wer ist hier?" fragte sie, das Ohr an die Thür legend. „Get)en Sie das Wort." „Rose uud Kreuz", erwiderte eine tiefe, durch die Thür und die Wandverkleidung ge-dümpste Männerstimme. Primitiva drückte an eine Feder und durch die schmale Thüre, welche sich sogleich liinter ihm wieder schloß, trat ein Mann von hohem, schlankem Wüchse gebückt herein. Als er sich aufrichtete, traten die Verhältnisse eines edel gebauten Körpers uln so stärker hervor, als das völlig weiße Haar, welch.s die etwas nackte Stirn umgab, in dem Ankömmling einen hoch-bejal)rten Mann hatte erwarten lassen. Er war tnit Wahl und Sorgsalt, aber tnit sichtbarer Vorliebe jür dunkle Farben gekleidet und bewegte sich mit würdevollem Anstand. „Nre Durchlaucht haben sich bereits vor einer halben Stunde zur Ruhe begeben", begann Primitiva. „Ich weiß nicht, ob —" „Aus meine Verantwortung, Fräulein", entgegnete jener. „Wecken Sie Ihre Durchlaucht, ich muß sie augeichlicklich sprechen.- Ein leiser Klingelton hinter dem Vorhang hervor rief Primitiva ab. „Das Wecken ist un-nöthig", sagte sie, „Ihre Durchlaucht sind erwacht. Ich melde Sie." Den Augenblick, während dessen der An« gekolnmene sich selbst überlassen blieb, benutzte derselbe, mit ein paar raschen Blicken das Gemach zu mustern. Er schien besriedigt, es leer zu sehen. Der Vorhang rauschte auseinander und von Primitiva geführt trat die Herzogin ein. Es mar eine hohe, imponirende Gestalt mit etwas harten, aber nicht unfreundlichen Zügen, die nur durch den eigenthümlichen Blick der vom Staar erblindeten Augen einen etwas abstoßenden Charakter erhielten. Das reichliche, aber vollkommen weiße Haar war unter eine dunkle Haube vo>l fast nonnenhaftem Schnitt gescheitelt, und das. lange graue Gewand, welches die Fürstin schlicht und faltenreich umschloß, stand damit nicht in Widerspruch. „Wo sind Sie, inein lieber Overdergen fragte sie. mit der Bliilden eigenthümlichen Vorsicht vorschreitend. „Koinmen Sie her zu mir. Ich habe wahrhaftes Verlangen, mit Zhiren zu sprechen " Overbergen trat ehrerbietig hinzu, faßte die Hand der Fürstin und küßte sie. „Ah, da sind Sic ja!" fuhr sie fort. „Rücken ^ie meinen Stuhl an den Schreibtisch, liebe Falkenhoff, ulid führen Sie mich hin. Nehmen Sie Platz neben mir, lieber Over-bergen, und Sie. Falkenhoff, warten dort am Fenster, bis ich Ihrer bedarf." Das Fräulein that, wie ihr befohlen war, und zog sich in die Fensterbriistung zurück. Dort ergriff sie ein Buch, setzte eiire L«mpe neben sich und schien bald im Lesen vertieft zu sein. Die Herzogin und Overbergen hatten in« Vortheil verspricht, der nicht vernachlässigt werden sollte." Zur Geschichte des Tages. Sattelfest in parlamentarischen Dingen war da» Ministerium AuerSperg nie. Behuf» Durchführung de» Au»gleiche« darf die Regierung alle inneren Gründe in die Wag' schale werfen; sie darf ihren Rücktritt erklären oder das Abgeordnetenhaus auflösen, kann that-sächlich diesem Hause gegenüber sogar mit jenem Schritte, mit dieser Maßregel drohen — aber die Krone darf in die Parteiung nicht hineingezogen werden, am wenigsten, um die eigene Stellung zu decken und zu befestigen. Letzteres geschah, als da» Ministerium leinen Wiedereintritt im Abgeordnetenhau» ankündigte. Gortschakosf hat den Kongrebvor-schlag wohl nur angenommen, um Zeit zu gewinnen. In Polen und Rumänien wird die russische Truppenmacht auf eine Höhe gebracht, welche geeignet ist, Oesterreich-Ungarn al» treue» Mitglied im Drei-Kai^er-Bunde zu erhalten. Dieser Bund war ehemal» der Frieden und jetzt ist er die Eintracht. Die Grobmächte haben eingewilligt, den Kongreß zu beschicken. Ob die Verhandlungen über die Hauptsragen jedoch beginnen, soll von gewissen Vorfragen abhängen, welche Gortschakofs und Bi»marck stellen werden — Borfragen, die vor Allem Oesterreich-Ungarn und England interessiren und die künstige Gestaltung der Türkei, sowie der von der Orient« frage näher berührten Gebiete betreffen. Verimschte Zlachrichten. (Silberminen in Persien.) Ein deutscher Ingenieur (Hübel) hat in Persien Silberminen von grober Mächtigkeit entdeckt und ist der „König der Könige" hoch erfreut darüber. Glückliche» Haremlien. (Weltstädte. Konstantionopel.) Die Hauptstadt de» türkischen Reiches zählt sieben-malhunderttausend Anwohner, darunter nur dreimalhunderttausend eigentliche Türken. Im Hafen — dem s. g. Goldenen Horn — verkehren jährlich drei^bigtausend Schiffe. (Geschäftsverkehr. Zur Verwendung der Stempelmarken für kaufmännische Rechnungen.) Da» Finanzministerium hat gestaltet, dab die für kaufmännische Rechnungen zu verwendenden Stempelmarken zu 1 kr. u»»d 5 kr. vor ihrer Benützung zum Behuse der Bezeichnung der Firma des Aussteller» oder des sonstigen Eigenthümer» mit klein eingelochten Buchstaben oder mit andern Zeichen versehen werden, vorausgesetzt, daß die Stempelmarken als echt und noch nicht oerwendet sicher erkennt- zwischen gleichfalls Platz genommen und er-stere begann das Gespräch, indem sie mit etwas unterdrückter Stimme sragte: „Nun, wie ist es? Was bringen Sie mir für Nachricht?" Overberaen zauderte. ^Zch weib nicht, ob ich reden darf", murmelte er. ^Wir sind nicht allein." ^Doch, doch! Sprecheil Sie ungescheut. Man kann dort im Fenster nicht hören, was hier gesprochen wird. Und wenn sie etwas hörte, die Falkenhoff ist mir treu, aus die kann ich mich verlassen. Schnell also, was haben Sie ausgerichtet?" „Welche Frage, Durchlaucht t Konnten Sie an dem Gelingen zweifeln? Konnte bei einem so guten Unternehmen der Segen de» Himmels ausbleiben „Aber ist eS denn wirklich etwa« Gutes, was wir unternehmen?" .Zweifeln Sie daran? Es gilt die Auf« rechthaltung der Gewalt, wie sie den Königen und Fürsten der Erde und so auch Ihrem er-lauchten Hause verliehen ist von Gottes Gnaden. Es gilt, ein Werk Gottes vor denen zu schützen, die ihr armselig Menschenwerk an die Stelle setzen möchten, und das sollte nicht? Gute» sein? Woher aber diese wiederholten Besorgnisse?' lich bleiben. Diese Durchlochung hat im obern Theile der Stempelmarken möglichst erkennbar und in der Art zu geschehen, dab der für die vorschristsmäbige Ueberschreibung bestimmte Raum unverletzt bleibt. Eine Umwechslung derart durchlöcherter Stempelmarken findet im Allgemeinen nicyt statt; in ganz besondern Fällen, wie z. B. aus Anlab einer Aenderung der Stempelmarken oder der Liquidirung einer Firma, kann bei der betreffenden Finanzbehörde die ausnahmsweise Bewilligung nachgesucht werden. (Oe st erreichisch-u»l garisches Heerwesen. Adjustirung.) Die Knöpfe auf Waffenröcken und Mänteln der Infanterie werden mit Regimentsnummer versehen. Die Offiziere der Genietruppe erhalten anstatt der Sammtpassepoils aus Mänteln und Waffenröcken solche aus Tuch. (Soziale Lage. Theater und Versatzamt.) In Graz wird über den schwachen Theaterbesuch geklagt und hat neulich der „Tagespost" zufolge das Reinergebnitz eines Abends elf Kreuzer betragen. Das Versatzamt dagegen wird dermaßen in Anspruch genommen, dab die Direktion bereits mit Geldmangel zu kämpfen hat. «lltarbur^er Berichte. (Kirchenrecht. Beitragspflicht zu kirch-lichen Zwecken.) Der Verwaltung»'Gerlcht»hof hat aus Grund des steiermärkischen Landesge» setze» zu Recht erkannt, daß ein Konsessionaloser nicht verpflichtet sei, für Kirchenzwecke Beiträge zu leislen. Der Kirchen-Konkurrenz-Au»fchub in Lichtenwald hatte seinerzeit eine Umlage zur Bedeckung des Kostenaufwandes für Kirchen« bauten ausgeschrieben und auch den konsessions-losen Gutsbesitzer Eduard Kautschitsch aufgesor-dert, dieselbe zu entrichten. Die Bezirkshauptmannschaft in Rann sprach unter Hinweis auf das interkonfessionelle Gesetz dem Kirchen-Kon-kurrenz-Ausschllsse das Recht ab, Herrn Kautschitsch zu einer Leitragsleistung zu verhalten. Dagegen entschied die Statthalterei in Graz, dab Kautschitsch verpflichtet sei, die Umlage zu entrichten, welche zur Bedeckung von Ausgaben dienen soll, die zu einer Zeit gemacht wurden, wo er noch Mitglied der Klrchengemeinde war. Das Kultusministerium aber hob diese Entscheidung al^f. Gegen den betreffenden Ministerial-Erlaß vom 18. Mai v. I. überreichte der Kirchen-Konkurrenz^AttSschuß die Beschwerde beim Verwaltungs-Gerichtshos. Bei der Verhandlung am 1. Februar führte Ludwig v. Ratzesberg, Obmann dieses Ausschusses, des Weiteren aus, dab es sich hier nur um eine Schuld handle, und bemerkte zum Schlüsse, daß, wenn Kautschitsch von der BettragSleiftung zur „Ich will es Ihnen reumülhig bekennen. Ich bin recht schwach, noch recht hinfällig im Glauben. Ja, so lange Sie bei mir sind, da bin ich ruhig, entschlossen, fest, da ist mir Alles klar, da steht die Ueberzeugung in mir wie Felsen. Aber wenn ich allein bin, in der immerwährenden Nacht, die mich umgibt, allein, allein mit meinen Gedanken und Erinnerungen, dann, ach, dann werde ich an mir selbst, an meinen Gedanken irre! Dann bereue ich fast den Schritt, den ich gethan habe l So ist es mir auch heute wieder gegangen. Während Sie bei mir waren, während ich Ihre Beweise und Begründungen hörte, stand die Nothwendigteit dessen, was wir beschlossen haben, lebhast und unumstößlich vor meiner Seele, aber als Sie mich verlieben, kam die Verzagtheit, der Klein-muth wieder über mich, da erschien mir der Plan wie ein Unrecht und ich wünschte beinahe, daß er miblungen sein möchte." „Lassen sich Eure Durchlaucht davon nicht beunruhigen", flüsterte Ooerbergen. „Das sind die Besurchtungen und Störungen, wie sie zarten Gemüthern in der ersten Zeit des rege gewordenen GlaubenSlebens eigen sind. Es sind Prüfungen, die der Herr schickt, unsere Festigkeit zu ttben, wie er dem jungen Baume Stürme sendet, daß er festere Wurzeln fasse. Mit der Zeit, ja bald werden diese Trübungen Tilgung dieser Schuld besreit würde, ganze Gemeinden zeitweilig konsessionslos werden könnten, lediglich zu dem Zwecke, um einzelnen begüterten Personen Verpflichtungen aufzubürden und sich selbst zu entlasten. Ministerial-Sekretär Ritter v. Spaun betonte, daß nach Artikel S des Gesetzes vom 2b. Mai 1868 zur Reguli-rung der interkonsessionellen Verhältnisse, dessen leitende Idee die Wahrung der Gewissensfreiheit ist, kein Staatsbürger, der aus einer Re-ligions-Genossenfchaft austritt, gezwungen werden könne, Anforderungen diefer Genojsenschaft, infoferne sie sich nicht auf Rückstände beziehen, zu entsprechen: von einer Schuld des Herrn Kautschitsch könne nicht die Rede sein, da man eine juristische Person nicht mit den einzelnen Individuen verwechseln dürfe, welche dieselbe bilden. Nach dem steiermärkischen Kirchen-jlon-kurrenz-Gesetze vom Jahre 1864 kontrahire die Kirchengemeinde Schulden, zu deren Älgung die Mitglieder nöthigensalls im Wege der Umlagen herangezogen werden können; Herr Kautschitsch sei jedoch im Jahre 1374, als die Umlage ausgeschrieben wurde, nicht inehr Mitglied der Kirchengemeinde gewesen. Die Beschwerde wurde als gesetzlich unbegründet zurückgewiesen. In den Erkenntnibgründen heißt es: Nachdem steiermärkischen Kirchen-Konkurrenz-Gesetze gehen nur die Kirchengemeinden Verpflichtungen zur Bedeckung des Kostenaufwandes für Kirchen-zwecke ein und können diese Verpflichtungen auf die Mitglieder vertheilen. Wer nicht mehr Mitglied der Klrchengemeinde ist, könne nicht zu Gunsten derselben in Anspruch genommen werden. Was die Einwendung betrifft, daß ein Religions-Austritt zu dem Zwecke ersolgen könnte, von Geldleistungen befreit zu werden, so sei die Berücksichtigung solcher Momente wohl Gegenstand der Gesetzgebung, nicht aber der Rechtsprechung. (Gewerbe.) Im verflossenen Monat wurden bei der Bezirkshauptmannschast Marburg folgende Gewerbe angemeldet: Zimmer-malerei, Windifch-Feistritz, Johann Koller — Schuhmacherei, Pickerndorf, Josef Germ Sattlerei, Schleinitz, Franz Kahleck — Haf-nerei, Unter-Pöltschach, Paul Kopfche — Greis-lerei, Rottenberg, Maria Millemoth — Schuhmacherei, Feistritz bei Lembach, Josef Wagner — Greislerei, St. Jakob, Franz Moder —-Branntwein-Erzeugullg, Gams, Johann Nucki. Gasthäuser wurden eröffnet: in llnter»Täubling, Markus Fraß — Maria Rast, Michael Ossim — Plvola, Alexander Stratti — Kranichsfeld. Josesa Lorentschilsch — Dodroszen, Joses Katz — St. Margarethen, Florian Löschnigg — Maria Rast, Vincenz Sommer, Johann Ronjak — Ober-Täubling, Michael Katz — Jelo-vetz bei Gams, Joses Wiesthaler — Pobersch (Thesen) Jgnaz Nekrep — St. Lorenzen, sich verlieren und es wird eine Ruhe über Eure Durchlaucht kommen, ivie Sie dieselbe nie gekannt, ja nie gesehen haben.- Die Herzogin seufzte tief aus. und diefer Seufzer kontrastirte fonderbar zu der eben vernommenen Verheißung. Overbergen heftete den Blick fest auf sie. als wollte er trotz der dämmerigen Dunkelheit des Zimmers in ihren Zügen ihre tiefste Seele lesen. Zugleich suhr er in dem frühern ruhigen, salbungsvollen Tone, der die Blinde nichts von dieser Abirrung bemerken ließ, sort: „Und wenn durch die angeborne sündliche Schwäche der menschlichen Natur wirklich noch eine Funke des Zweifels in Eurer Durchlaucht zurückbleibt, so hat die heilige Kirche, der Sie sich in die Arme geworsen haben, in ihrer unerschöpflichen Rüstkammer des Segens das Mittel, auch diese letzten Reste zu verscheuchen. Die Kirche, die Stellvertreterin des Herrn, durch deren Mund er zu den Sterblichen spricht, verkündet Eurer Durchlaucht durch mich kraft der mir anvertrauten Macht, dab eS der rechte Weg ist. auf dem Sie wandeln. Bedürfen Sie aber, um hiervon überzeugt zusein, eine» that-sächlichen Beweises, so erblicken ihn Eure Durch» laucht darin, dab Gott, denn von ihm hängt aller Ausgang ab, Ihre Befürchtungen zu widerlegen, unsern heutigen Plan gelingen ließ. Barthol. Autor — Kartschovin, Mathia» Ma-rinschet — Ober-Kötsch, Franz Müller — St. Martin a. P., Josef Motaln. (Spielfelder Bauernverein.) In der Versammlung de» Spielfelder Bauernvereine», welche am Sonnlag zu St. Egydi stattfand, wurde folgende Erklärung einstimmig angenommen: Da» Vereinsrecht gehört zu den unveräußerlichen Grundrechten der Staatsbürger. Dieses Recht darf durch ein l esonderes Gesetz nicht beschränkt werden und genügt zum Schutze gegen Mchbrauch das allgemeioe Stitafgesetz. Ein Verein soll niemal» durch die politische Behörde, sondern nur durch gerichtlichen Spruch aufgelöst werden. (Neue Firma.) Da« Kreisgericht Cilli hat die Firma: „Samuel Friedrich", Handel mit Landesprodukten zu Pettau, in das Register sür Emzelfirmen eingetragen. (Volksschule.) Der Landes-Schulrath genehmigt die Erweiterung der Volksschule St. Johann auf dem Draufelde. (Brandstiftung.) Zu Kappel, Orts-gemeinde Weichseldorf, gingen die WirthschastS» gedäude des Grundbesitzers Johann Zdoschitsch in Flammen auf. Der Nachbarjohn, welcher aus Rache dieses Feuer gelegt, wurde einige Tage später dem Kre»sgertchte Cilli eingeliefert. (Bran d.) Herr Lorisch, Brauer in Tüffer, hat durch den Brand seiner Nebengebäude einen Schaden von 12.000 fl. erlitten. (Benefize-Vorstellung.) Morgen Samstag gelangt die schon lange angekündigte neue komische Oper: ^Marietta^ oder ^E»ne Nacht in Neapel" zum Benefize unferes Theaterkapellmeisters Herrn Wagner, zur ersten Aufführung. Die Theaterdirektion hat auch dles-mal für eine würdige Ausstattung keine Kosten gescheut. Da sich überdied die GesangSparlhien in den bewährten Händen unserer ersten Gesangskräfte befinden und die Direktion alle» mögliche aufgeboten hat, dem Publikum einen äußerst genußreichen Abend zu bereiten, so glauben wir, daß das Publikum, wie der Be-nefiziant mit der Wahl dieser Oper zufrieden sein können. (Evang. Gemeinde.) Sonntag den 10. Februar wird Herr Pfarrer Dr. Blühe au» Kärnten in der hiefigen evang. Kirche zur gewöhnlichen Stunde einen öffentlichen Gottesdienst abhalten. (Landwithsch. Filiale Eilli.) Diese Filiale sendet zur Jahresversammlung der LandwirthschaftS'Gesellschaft die Herren: Ritter von Berks, (Sutsdesitzer in St. Georgen und Franz Tieber, Kausmann in Tüffer. Als Wünsche, die von diesen Abgeordneten zu Gel-tung gebracht werden sollen, führt die ^Eillier Zeitung" an : Schaffung eines Wokaunpreifes — Ernennung einesDWanderlehrerS für die Fi- Die Fürstin schwieg noch immer. Noch fester, noch durchdringender ruhte Overbergen's forschender Blick auf ihr, indeb um seinen Mund ein Lächeln zuckte, aus welchem halb Hohn, halb Siegesgewißheit sprach. „Es scheint mir immer noch nicht gelungen zu sein, die Besorgnisse Eurer Durchlaucht zu zerstreuen", sagte er. „Unv doch sehe ich eigentlich gar nicht ein, worin diese Besorgnisse bestehen, ich müßte denn annehmen, daß die An« sichten Eurer Durchlaucht über die Rechte der Fürstin und also auch Ihres erhabenen Hauses schwankend geworden." Das Antlitz der Fürstin bedeckte sich mit hoher Glut; sie richtete sich in ihrem Stuhle empor und ihr lichtleeres Auge schien zürnend den zu suchen, der ihr Solches gesagt. ,,Laffen Sie mich das nicht wieder hören, Herr van Overbergen, oder, soviel es mich auch kosten würde, diese Unterredung wäre unsere letzte gewesen l Was denken Sie von mir? Ich bin grau geworden in Ereignissen, die, bald näher, bald serner, gegen meine Ueberzeugung von der göttlichen Berufung und dem göttlichen Rechte der Fürsten anzukämpfen versuchten. Meine Ueberzeugung ist davon nicht erschüttert worden und wankt auch jetzt nicht, wo zum ersten Mal in unserm eigenen Lande solche rebellische Bewegungen laut werden wollen." liale, welcher der slovenischen Sprache kundig sein müsse — Aenderung des Gesetzes über die Hebung der Rindvieh-Zucht und Stierhaltung, weil dasselbe in der jetzigen Form nicht leicht eine praktische Anwendung findet. Letzte VoK Dkr BuvgetausfchtiK de» Abgeordneten Haas-» hat den DiSpostttouSfvnd (50,000 fl.) dewtll^t. Die Vorstellungen Oesterreich Uugarn», betreffend die frete Leineneinfuhr über die schlefi»ch- und sSchfische Grenze find vom deutsche« RetchBkanzler Amte in schroffer Kor« zurttckh^eWiesen worden. Im ungarischen Abgeordnetenhause Verde» veziiglia» der Ausgleichsvorlage» die kroatischen Gtimmen fich vertheilen. TiKa dürfte die Mehrheit kaum erzielen. Gortschatoff soll fich gegen Wien al» Kongreßort erklärt haben. Domoko wird von Griechen belagert. Eingesandt. Militilk'Leteraiieii-Berein „Erzherzog Friedrich" iu Marburg. titch««ag»-2^dschl»ß. Empfang! fl. kr. Kassarest Ende Juni 1877 . . 873 öö Mttgliederbeiträge .... 340 5 Unterstützungsbeiträge . . 38 — Spenden .... 12 — Summe . 12L3 61 Verwendung ab 201 93 Somit Rest . 1061 Verwendung: Krankenunterstützungen . . .156-Reg»e-Auslagen . . . . 20 33 Auslagen der Gen.-Verf. 1877 . 12 60 Porto......3 — Vereinsdiener.....10 — Summe "I 201 93 Mitgliederstand: Ausübende 149, Ehrenmitglieder 20, Unterstützende 9. Vereinsleitung. Die Herren: Obmann : Vinzenz Bergmann, Obmann-Stelloer-treter : Franz Xav. Dettela, Schrlstsührer: Alois Hartl, Kassier: Josef Hulter, Kontrolor: Johann Matasiö. — Ausschüsse.- Jgnaz Richter, Jgnaz Keim, Anton Dierietz, Ferdinand GrieSdach, Anton Dengg, Franz Drechsler, Franz Troinko, Barthl. Kodriö, Rupert Lamprecht, Martin Verhouschegg, Urban Pepeunig, Josef Kerngast; Ersatzmänner: August Satter, Johann Bartelt, Anton Vogelweider. Die Verenisleitung. „Und dennoch?" fragte Overbergen. „Wer den :jweck will, muß auch das Mittel wollen!" „Auch solche Mittel? Hören Sie das Schießen? O ich habe es durch den Schlaf gehört und es kam mir vor, als träte»! die Verwundeten und Stelbenden vor mich hin und zeigten mir ihre Wunden und nannten mich die Urheberin ihrer Leiden." „Träume! Einbildungen! Ausgeburten der Aufregung! Wer heißt die Rebellen sich der Gewalt, die von oben kommt, widersetzen? Sie erleiden nur, was sie verdienen. Der Trotz, der sie antreibt, muß gebrochen werden; es ist der Trotz gegen Glauben und Gehorsam, die einzigen Bänder, welche die Menschheit abhalten, eine Herde reißender Thiers zu werden. Das Volt ist zu übermüthig, darum muß es gede-müthigt, es muß elend werden, so will es der Ewige. Im Elend werden die Herzen mürbe, da ist dann der Glaube ein willkommener trostreicher Stab, sich wieder daran auszurichten, und mit dem Glauben gedeiht sein Schooßkind, der Gehorsam. Was tl)un wir mehr al» der Vater, der sein Kind zu dessen eigenem Besten mit der Ruthe züchtigt? In gereiften Jahren wird es ihm fUr jeden Streich dankbar sein." (Fortsepung folgt.) Eingesandt. Aeuervehr. Kürzlich hielt der hiesige freiwillige Feuerwehrverein seine 3. Hauptversammlung unter zahlreicher Betheiligung der ausübenden und unterstützenden Mitglieder in Rathey's Lokali' täten ab. Auf der Tagesordnung standen: 1. Berichterstattung über die Thätigkeit des Vereines im abgelaufenen Vereinsjahre. 2. Legung und Prüfung der Jahresrechnung. 3. Wahl des neuen Wehrausschusses. 4. Anträge. Herr Feuerwehrhauptmann Rudolf Mille-moth eröffnete die Versammlung mit einer kernhaften Ansprache, betonte in derselben in lobender Anerkennung der huldvollen Spender und Wohlthäter der Feuerwehr, als: Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef 1. mit einer Spende von 60 st., der löblichen Gemeindevertretung von St. Lorenzen mit 1000 fl.. der geehrten Schützengesellschaft mit 200 fl., der geehrten Bewohner von St. Lorenzen für die Unterstützung im Wege der Subskription mit 100 fl. und schloß endlich seine mit Beifall auf« genommene Rede mit einem dreimaligen ..Hoch" auf die Gönner und Wohlthäter der Feuer« wehr. Hierauf erstattete Herr Schriftwart M. Möge einen eingehenden Bericht über alle wichtigen Ereignisse drS Vereines im abgelaufenen Jahre und munterte am Schluße desselben die geehrte Versammlung zur ferneren Ausdauer, zum innigen Zusammenwirken und zur geneigten gegenseitigen Unterstützung auf. — Dann folgte die Legung der Jahresrechnung zu deren Prüfung über Vorschlag des Herrn Hauptmann nachstehende Herren als Revisoren mit Akklamation gewählt wurden: Carl Poliska, Samuel Hladky und Gregor Polanetz, welche die Rechnung eingehend geprüft und ihrem ganzen Um-sange nach als richtig befunden haben. Die Rechnung weist im verflossenen Jahre aus: An Einnahmen: 152ö fl. 46 kr., an Ausgaben : 1454 fl. 25 kr.; die Aktwa betragen 1964 fl. 99 kr.; die Passiva: 354 fl. 90 kr.; Stand des Feuerwehrvermögens am 1. Jänner 1878: 1610 fl. 9 kr. Hierauf wurde die Wahl des neuen Wehr-ausschusses vorgenommen, welche folgendes Resultat ergab, die Herren: Rudolf Millemoth, Feuerwehrhauptmann — Michael Sabathy, Hauptmann-Stellvertreter, zugleich SteigerzugS-sührer — Johann Vollgruber, SprizenzugS« führer —> Samuel Hiadkl/, Führer der Schutz-mannschast ^ Jakob Kellner, Kassier — Mich. Möge, Schriftwart — Stefan Fasching, Zeug» wart. Indem wir uns der angenehmen Hoffnung auf ein glückliches Gedeihen dieses Vereines hingeben, hegen wir gleichzeitig den Wunsch, daß sich derselbe stets einer tüchtigen, umsichts, vollen Leitung zu erfreuen hätte. Feuerwehrkommando St. Lorenzen a. d. K. B. Kundmachung. Oeffentliche Demonstrationen über Obst« bau, Weinball und Kellerwirthschast an der Weinbauschule betreffend. Die gefertigte Direktion macht l)jemit bc-tannt. daß vom 1. März 1878 an, öffentliche Demonstrationen über Obstbau, Weinbau und Kellerwirthfchaft am ersten und letzten Samstage eines jedkn Monats, sofern es kein Feiertag ist, Nachmittags von 2'/^ Uhr an in der Welnbau-schule bei Marburg vom.Anstaltspersonale abgehalten werden. An diesen Demonstrationen kann Jedermann, welcher sich für die oben genannten Gegenstände interefsirt. nach vorheriger Anmeldung in der Kanzlei der Anstalt Anthnl nehmen. Die Demonstrationen umfassen die jeweils vorkommen» den Arbeiten der erwähnten Kulturzweige, Erklä« rung der dabei verwendeten Gerätlze, Maschinen ?c. und finden bei ungünstiger Witterung in den gedeckten Räumen der Anstalt statt. Vie Direktion der Landes-Obst- und Weinbau-132) schule liei Marbnrg. für diejenige« Freunde und Bekannten zum Vetemnen-VettlNs-IräMen welchen aus Versehen keine Karte zugekommen. Dieselben werden freundlichst ersucht, selbe am 9. Februar Abends an der Kaffa zu lösen. 150)__Das Comitv. Dank llkd Anempsthlukg. Für daS bisher erwiesene Vertrauen herzlichst dankend, zeige ich den verehrten ?. 'k. Kundkn hiemit an, daß ich das Schuhmacher« Geschäft meine« verstorbenen Gemahles weiter führe, und bitte um genei^ Aufträge. Anna Unger 137) (Schulgasse). Erwiederung. Auf die Anzeige in Nr. 15 der „Marburger Zeitung", betreffs der Weiterverpachtung des Hauses )!r. 6 in der Draugaffe sehe mich veranlaßt, um jeder bösen Vermuthung entgegen zu treten, die wahre Sachlage bekannt zu geben. D ie uflösung des zwischen mir und dem Eigenthümer des erwähnten Hauses Herrn Georg Stark geschlossenen Pachtvertrages erfolgte meinerseis und zwar aus dem Grunde, weil Herr Josef Stark jun. mich mit dem ferneren Pachtzins am 1. Februar 1878 jährlich um 60 fl. steigern.wollte, obschon zwischen mir und dem Verpächter Herrn G.org Stark bei dem mündlichen Vertragsabschlüsse vor 4 Jahren in Gegenwart von Zeugen ausdrücklich der jährliche Pachtzins auf 300 fl. unsteigerbar auf die Dauer von 10 Jahren festgesetzt wurde. Da ich von dem mir zustehenden Rechtsmittel keinen Gebrauch machen will, so überlasse ich es den I. Lesern, zu beurtheilen, welche verschiedene Rechtsanschauung Herr Josef Stark bei einem mündlichen und einem schriftlichen Vertrag hat. Dies diene auch meinem Nachfolger zur Richtschnur. (151 Marbllrg am 4. Februar 1878. __ Mathias Stebich. Kundmachung. Ausbildung von Winzern an der Weinbauschule betreffend. Die grfertigte Direktion macht hiermit be kannt, daß vom 1. März 1878 an 10 junge Leute im Alter von 18—25 Iahren, welche sich als Winzer praküsch ausbilden wollen, in die Weinbauschule aufgenommen werden können. Dieselben erhalten den hier üblichen Taqtohn, können in der Anstalt selbst oder in benachbarten Winzereien Unterkommen finden und müssen fich vkrpflichten, wenigstens ein halbes Jahr in der Weinbauschule zu bleiben. Die schriftlichen oder mündlichen AnmelduNt^en sind unter Beifügung des Heimatscheines und de« vom Gemeindevorstande deS derzeititnn Wohnorte» auSg'stellten WohlverhaltungSzeugnisse« biS zum 20. Kebruar 1878 »u richten an vie Virektiou der kandes-Vbft- und Weinbau-lSl)_schule hei Marburg. övsto tZul^lität (12U vigeusr Lr^suKunz, 30vie Kobleivkte uu6 unKeblsielitöun6 äie velt-bsrütiwtv vis auek ömpüslilt dilUxZt äas l.vinsn-, luv!»- Lvsotläft 6s» frättZ! X. krai««, I^arburK, äsr Oraubrüelcs. Eine gaffenseitige, ebenerdige Wvhnung, best hend aus 2 Zimmern und Küche, ist vom 1. März an zu vermie hen. Anzufragen FrechauSgasse Nr. 3, 1. Stock. (1S2 Eitle hübsche, sretuldliche Wvhnuug, bestehend auS Zimmer, Kabinet und schöner Küche, sogleich zu beziehen. (149 Anzufragen im GasthauS „zum goldenen " Kärntnervorstadt. Löwen^ SS ^tachdem »vir ein großartiges i»l Abissinien (Afrika) unl eilten Spottpreis angekauft haben, und wir in unserer Fabrik abermals 63 Dampfmaschinen aufstellen ließen, durch welche wir viel an Arbeitslohn ersparen, sind wir gegenwärtig in der angenehmen Lage unsere weltberühmten Fabrikate in Alpaeea-Ttlber um 32°/^ billiger, besser und schöner liefern zu können als bis jetzt. Es ist wohl Jedermann bekannt, daß unser Alpaeea-Silber nie die Silberfarbe verliert, ja sogar von der stärksten Säure nicht angegriffen wird, HVti' «vkrttt» AM' SsravgssotLts ?rs1so. ^Wv Früher. Jetzt. « Stu» «Ipoee-.^ttd-r-Kaifeelöisel.....fl. ».«, i.k0, , S.vo sl. -.»a, ».la, ».4«, K.»o e ^ .. „ «p-tselöffe».......st. Äii.60, z.40, s«i - fl. ».»v, ».so, ».40, 4.- l „ Huppens««,massiv . fl. t.S0, « 40. L.S0, 4 —, 5.- fl. I.-, ».«o, ».»0. S.40 > . .. Mtt«t»s<»,öpf«» . . . . fl. 1.-, 1.4S. I.So, ».so, 4.- fl.-.70. I.«V. ».»o. ».«« k pssr ü!? '«>' » »'«. «-««.»i»> K pasi- WW-?'°l.. ,«». Außerdem elegante Taselleuchter, per Paar fl. l.-, S.Ä>. 3.— ; Tassen »» kr. !Ä), 7ü, >«0, fl. l.—, l.4l); Kaffee« oder Theekannen » fl. si.-, s.sl». s.—, 4.— ; Armlettchte^ per Paar fl. ».k^, I0..'»0, »4.—, »0.-: Zuckerdosen fl. it.—, » SV, fl 4 —, 5.Ü0, 7.— : Zuckerstreuer » tr. so, 7S, 90, sl. ; Essig- und Oel-Carafindl » fl. «.so, 3 80, 4 »5, ö.- : Butterdosen » kr. Sü, fl> 1.7V, S.ktv, Ä.Äi, 4.— und noch unzählige Artikel; alle<» um SS".» dl»tU»r Provinz»Aufträge werden prompt gegen Nachnahme ausgeführt durch die Metallwaaren-Fabrik vo« ^ It»»« Wien, Vaheutergerstratze Nr. l. der BerlafsenschaftS-Gläubiger nach Josef Rathey in GamS. Vom dem k. k. B^irkSgerichte Marburg linkes Drauufer werden Dieieniaen. ivelche als Gläubiger an die Verlassenschaft deS am SO. Dezember 1877 mit Testament verstorbenen Re-nlitätenbksitzkrs und WirlheS in GamS Josef Rathky eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, am IS. Februar 1878, Vormittags S Uhr in * der Amtstanzlei des k. k. Notars Ludwig Ritter v. Bitterl (Stadt, Schulgasse Nr. S) als bestellten Gerichtstommissär zur Anmeldung und Darthuung ihrer Ford'rungen zu erscheinen, oder bis dahin ihre Gesuche schriftlich »u überreichen, widrigenS denselben an die Verlassenschaft, weun sie dnrch Bezahlung der angemeldeten golderungen erschöpft würde, teine weiteren Ansprüche zustünden, alS insoferne ihnen ein Pfandrecht gebührt. K. f. V zirtSgekicht Mc,rburg l. D. am 19. Zünner 1873. (107 M l». »orsLnit Landwirtyschafts-Nlafchinen-Aaörik in Wien X. Bez., Erlachgaffe 26 empfiihll simr <>474 iieiivesbeMrle ?g.l!klli-Usupr688S » I»Ä k« trt V k mit einer zehnstiindigen Leistungsfähigkeit von VTV Ballen, wovon HIV Ballen eine volle Waggonladung (204 Lentner) bilden. Ausführliche M'ttheilungen, Prospekte zc. werden gerne sranl^o ertheilt. D' ^«118 8eilIIil! kiilm. Will' Lodsoktvl- ^ ^titjllsttv