LMllchelMMtlMg. HA, 1 /l ^ Pränumerationsprei«: Im Coniptoil gauzj. 2/l«*, l^M N.^1, hHlbj. fi. 5.80. Filr die Zustellung ini!Hllu« ^^ ^.^» . halbj.bull. MitdelPo,i!,anzi.ss.i5,ha!b!.ff.7.ö^. Fieitlll;, 2. Juli Insert» onsgcbilhi bis l0 Zeilen: ^m<»> so lr., 1 tD^L^ 3m.8,>il. ^.v^^ w « Nichtamtlicher Theil. Laibach, I. Juli. Die föderalistische Opposition stellt scit einiger Zeit eine Pcrso n alfr agc in dcn Vordergrund. In Prag mid ^cmberg wird plötzlich dcr Nuf erhoben nach dein Stnrzc dcs VÜnistcrinms. Welch wcitc Kluft anch sonst die Polen von den Czcchcn trcnnt. darin stilnnicn sie übcrcin, daß dieses Ministerinn, unfähig sei, in Oesterreich zn regieren, daß man cs möglichst bald beseitigen mnsjc. Wir möchlcu sogar behaupten, daß alle verfassuugsfcindlichcn Parteien diesem Programm sub ohne Umstände anschließen. Die Ultramontane», die Fcndalen, die Panslavistcn nnd die Föderalisten — sie alle hoffen bei einem Wechsel zu gewinnen. Das Manöver ist aber wohl zu plump, wenn cs anch mit Verstand auf die Gesinnungslosigkeit, man konnte sagen, dm poliiischcn Leichtsinn spccnlitt, der ei« mit Pcrsonnlfragcn sehr leicht nimmt. Cs ist ein leerer Vorwand, wenn man in ^cmbcrg oder Prag sagt: mit t'nem Ministerium Giskra könne umn nicht unterhandeln, sich auf einen Ausgleich nicht einlassen, so lange es sich am Ruder befindet. Die Föderalisten werden mit keiner Ncgicruug uutcrhandcln können, welche Oesterreich erhalteu will. Für sie handelt cs sich um dcn Sturz der Verfassung, dcs freiheitlichen Forischritlcs überhaupt, alle Frcuude der Verfassung müssen also für cm Ministerium einstehen, anf dessen Sturz von einer Apposition hingearbeitet wird, welche dcn Zerfall Oesterreichs, eine den Schwerpnnkt nach Nußland verlegende Grupplrnng nach Nationalitäten will. In wenigen Tagen werden die Delegationen zusammentreten. Zn deren wichtigsten Befugnissen zählt dctanntliä, das Recht, die auswärtige Politik in' dcn Kreis ihvcr Berathungen zn ziehen. Aufschlüsse über dic-iclbc zu verlangen, und Vota diesbezüglich abzugeben. Und ciuc große Rolle spielen bezüglich dieses Theiles lhrcr Thätigkeit die Vorlagen lind Behelfe, welche ihnen der gemeinsame Minister dcs Acußcrn in der Form dcs Nothbnchcs znr Verfügung stcllt. Ucder den Inhalt dcs diesjährig vorznlcgcndcn Rothbnchcs gehen dem „Ungar, vloyd" die folgenden, allem Anscheine nach ans vcr'läß-l'chcr Qncllc geschöpften Andcnlungcn zu: . ^ „Das dcn Delegationen vorzulegende Rothbuch wird ln ,einer Einleitung darlegen, in welcher Weife die ge- meinsame Regierung bemüht war, ihrem Fricdcnspro-gramm treu zu bleiben, nnd wie sie ihre Anfgabc darin erblickte, dcn ihr znstchendcn Einflllß im Interesse dcs Ausgleichs und der Beilegung sich ergebender Conflicte geltend zn machen, was namentlich an dem türtisch-gric-chifchcn Conflicte nachgewiesen wird. Zugleich wird cs oic Einleitung unternehmen, die Motive zn entwickeln, welch die Regierung bestimmen, mit der Publication dcs Rolhbnchcs fortznfahrcn, nngcachtet der bedauerlichen Auf-fassnng, welche dieselbe von cincr Seile gcfnndc» hat. Die verantwortliche Regierung mnßtc die Entschädigung für die üble Aufnahme, welche ihre Darlegung da oder dort iagc vou cincr nicht unmittelbar be-lheiligten Seite Mittheilungen gemacht werden. Dagegen dürfte ein ziemlich umfangreicher Abschnitt dcn Verhand-lnngcn, wclchc mit der Pforte über dic türkischen Eisenbahnen gepflogen wurden, gewidmet sciu. Ob endlich auch heuer cinc Circulardcpcschc dcö G. Vcnst sich über die Gcsammtlagc der gemeinsamen Monarchie auslasscn wird, ist znr Zeit noch dahin gestellt." Ein Wiener Blatt, bringt ciuc Erklärung über die Haltung Oesterreichs zum Coucil, in welcher gesagt wird, Graf Bcnst habe dem römischen Eabinetc bedeuten lassen, daß die renitente Haltuug der österreichischen Bis-thümcr dnrchans nicht werde beitragen, daß Oesterreich cinc beistimmende Haltnng zum ökumenischen Concil einnehmen wolle. Es habe dies das römische Cabinet um-sowcnigcr nn;uhosfcn, wenn sich die Kirche nicht herbeilassen werde, die Programmpnnktc des Concils endgiltig so festzustellen, daß man in jenen einen Foitschritt und die befriedigende Anpassung in die Postulate des ueuen Staatcnwcscns vorfinden könne. Nur wcuu die Kirche die letzte Vcdiugung erfüllt, wird Oesterreich eine zu^ stimmende Hallnng annehmen. Dem „P. Ad." schreibt ein Wiener Correspondent über denselben Gegenstand: „Wenn ich wohl berichtet bin, so bereitet Frankreich einen Schritt vor, — und cs würde dieser Schritt sich in der Richtung derjenigen Knudgebung bewegen, welche das Pariser Eabiuct bereits speciell bezüglich der galli-kanischcn Kirche im eigenen Namen nach Rom hat ge-laugen lassen — die übrigen Mächte zu dem wo möglich collectiv gefaßten Ausdruck der allerdings allgemein gehaltenen, aber doch bestimmte Grenzen andeutenden Erwartung zu vermögen, daß das Concil alle Erörtern«' gen von Fragen, wclchc unmittelbar das Gebiet der staatlichen Rechte und Interessen berühren, grundsätzlich fernhalten und abweisen werde." Dagegen erhält die ,.Pr." folgendes Telegramm ans Paris: Die Behauptungen viclcr Blätter, der Minister der auswärtigen Angelegenheiten. Lavalelte, dringe auf Abberufung des französischen Occnpationscorps aus dem Kirchenstaat, und derselbe wolle das Concil verhindern, werden officiös dcmcntirt. Es wird bei diesem Anlaß wiederholt constatirt, daß in Ansehung des Concils von Seite dcs französischen Cabinets noch lein Schritt nntcrnommcn wurdc, daß vielmehr dasselbe entschlossen sei, sich zuwartend zu verhalten. Aus >cm ungarischen Ncichstagc. Pest, 28. Juni. Das Haus setzt die Generaldebatte über dcn anf die Ansübung der richterlichen Gewalt bezüglichen Gesctzeutwnrf fort. Franz Domahidy stimmt gegen dcn Gcsctzcnt- Fi t er a tu r. Zlthev „nd Hackbrett. Gedichte in ow steierischer -Uiundllit. von K. P. Roscggcr. Mit einem Vorworte Pock^" H"""""a- Graz und Leipzig. - Wenige Wochen find's, daß die Todcstnndc ci-'cs NlMl ^arteten SohocS der Tirolcrbcrge dnrch dic jailer gulg, d^ seine Umgcbnng um cinc Hanptcs-lmge udclragic, der dnrch ursprüngliches Talent und o oem heulen Germanen unbczwinglich ilincwohncn-ocn ^',cb des Büchcrmachcnö sich ein Plätzchen in der L.tcrattn'^ch.chtc sichntc; nnd nun tritt n«ö ein jun gcr poet ans der grünen Slcicrmark enlgcgcn, dcr sich cnl,ch>eden als cin Gcistcsvcrwandtcr des Verewigten documenlirt. Wir sprechen von F. M. Felder, dcn, Vorarib^rgcr Bauer, und dem Dichlcr dcs Bündchens, deNcn ^ttcl wir oben angegeben, K. P, Roscggcr. GclMvcrwandt siad sie u»zwcifclhaft beide, doch Ro' leggcr ,jt gcsnndcr, hcitcrcr nnd darum auch kräftiger; gcvlldcter, und darum zu einer Höhcrm Stufe in dsr ulcrarl,chcn Republik auscrwählt. — Vor einigen Jahren war's, daß cin junger Mann, dcsscn Kindheit in emem obelstcirischcn Baucrnhausc verflosscu war, dessen s ! "^"li^ahrc ihn anch nicht weit ans dem Äeziltc ^ ^cdurtsorles ycfnhrt hallen, poetische Proben G,.. Kiltes an Dr. Svododa, dcn Redactcnr der ^', f."^'spost," schickte. Dieser war überrascht von l^ t/ ^ /'^l'andtcn biedern, n„d seiner Vcrlvendnng 3itc de-^7.'^ '" vcrdanlm, daß er i.i die Ca-al^ ..' «,l /'"'""k lommcn nnd dort die Handels l.?. 2^"^"" konnte. In einem vcrhällnißmäßig "i°m Zel.ranme erwarb sich hier der j.mac Mann «ne Vlldnng, zu der gewöhnliche Menschenkinder einen vicl wcitcrcn Tcrmiu gesteckt haben. Seine poetische Ader aber strömte unveidrossen fort uud die erste Blü-thcnsammlnna derselben ist cs, die uns in dem „Zither und Hackbrett" bctilcllcn Bändchcu vorlicgl, ciii^csnhrt von dcn Euipflhlui'göwortcn ciues dcr hervorragendsten deutschen Dichler uüfeicr Zcit, Robcrl Hamerlii'gs. Schon dieser Name ist uns Bürge für dic Vedculnng dcs steierischen Dichters, scho» diesem Gelcilsbrilf uer^ trancnd dürfen wir das Wcrkchm willlommcn hcißeu. Und finwahr. wir fiüdcn ni's nicht entlänscht, wenn wir cö znr Hand nehmen. Was uus da cnlgcgcn' ranscht und klingt und schmettert, das si«d volle echle Nalxrlautc, das ist duslige Poesie. Mau hat die Dialcctdichtnna. von maiichcr Seite für ci»e niedere Gat< lung erklärt, die ^ar nicht das^nch! habe, zur Literatur cin.r Sprachc gezählt zn wcrdcn. Ab^r dies ist c-n strenges Ulthcil. Ist die Literatur cinem Gaitcn vergleichbar mit vielen B^clcn, daranf mit Kn»st uud Sorgfalt allerlei Rosen und Blnmcu gezogen wcrden, mit Trcibhänsctii, daril, scltcnc, anö cincm anderen Himiiicl verpflanze Gewächse sich entfalt»,'», sc> uni^ ni^n wohl die Dialcctdich!n»g s>ir ein Bcct halten, darauf die Blumen von Feld nnd Wald, vom Bach »nd von dcr Alpe ihre Häxptcr wiegen »nd süßen Dnst spenden, ohne deshalb wei'igcr auz'ehcnd zn sci», weil sie weniger gchrgt und gepflegt, weniger vor jedem vanhcn Winde gchülcl werden, dcnn ihre ütirigcn Schwestern. Und wic cs ^>l!te gibt, die deu krästigcu Dnfl, die frische ^arde der Wald- nnd Gcbirgsblnmcn man» chem mit Mnhc cultivirtc» Pflänzchcn uoizichc», so gibt cs aach welche, dic hcnlzlitagc an Dialcctpoesic Gefallen finden und znweilcn mehr, als an moderner Dnodcz- und Dntzciidlyrik. Ein Klans Grolh, ein Fritz Rcliter schrcil'cli im Dialect, und wcr wird dcm Dichlcr voiu „O.nickborn" oder dem der „Ollen Ka» .mcllcn" einen Platz in der ^itcratar strcilig macheu wolleu. Auch Rosea.guos fahlt; U»d jllkt l» da Zcckc a Äisscrl a Schmerz: Oje, mir bricht 's Herz! - 'ö Mcnschmhrrz, Lcutl, doö bricht »it so ssah, Dos zlickrndc Diilgsrl, do« is a weng zah! llnd wa» ah do drinn thuat bcißa a Wch; A gcmswida'" Silirmwiild, in Summer a Schorr, Do is »oh bei weiti,'» uit g»na! Da g'lMt guuz wos ondcrö dozua! Jo, z'crst lieht in Fetz'n scl rosalad Bond, V° da mcilschlichcn Flnindschast u»d Treu, II,id aste bricht d' Hoffliiilili mil!» uo noild; Und aste blicht d' Stimm >i»d da Geist lriagt a>, R,ß; 'ö A»g bricht uud Ollei« wird trial,; Nocha, wauu uir mchr zau breche sinlst is, Nochi» bricht's Hcrzerl »»d d' Liab! Am Schlüsse finden wir einige kleine Märchen« artige Erzählungen, die von dcm Talente des Verfassers, im Volkstöne anziehend nnd hnmoristisch zn erzählen, ei» schönes Zeugniß ablegen. Robert Hamcrling müssen wir unsern Dank anssprcchen. daß cr" die Lcsewelt mit ci»cm unbczwcifcltcu Talent bekannt gemacht; Rosegger aber wünschen wir vor allem eine Lcbensstellnng, die es ihm möglich mache, den eingeschlagenen Pfad auch wciicr zu wandeln. Dr. ^. K. " »vitster. 1106 Wurf, weil die Freiheit heutzutage in der politischen Au^ tonomie besteht und dcr Gesetzentwurf seiner Ansicht nach die politische Autonomie, mithin die Freiheit bedrohe. Zoltan Zzmcstal tritt dagegen für den Gesetzentwurf in die Schranken. Die Opposition macht die Regierung für alles verantwortlich, was im Lande geschieht; dieselbe Opposition aber will die Wahlen aufrecht erhalten, die dem NcpotiömuS als willkommener Anhaltepunkt dienen und dcr Ausfluß eines Systems sind, das die Verantwortlichkeit dcr Regierung uumöglich macht. Die Opposition bchanptct, daß die Regierung durch die Er-nennnng dcr Nichter sich CortcSorganc schaffen will, während Redner dcr Ansicht ist, daß eben die Opposition mit ihren für die Aufrcchthaltung dcr Wahlen von Stapel gelassenen Reden auf Gewinnung von Stimmen bei den Aligcordnctcnwahlcn speculire. Koloman Tisza lgca.cn dcn Gesetzentwurf) kann denselben nicht annehmen, weil er mit dcr Hauptrichtnug desselben nicht einverstanden sei; dcr Msctzcntwlirf zicle dahin ab, die freie Wahl zu vernichten und durch die Ernennung von 2000 Richtern eine Macht in den Händen dcr Regierung zu conccntriren. Dcr Iustizministcr habe den Geist dcr 1848er legislative glorifieirt nnd als eine dcr leitenden Ideen jener Legislative hingestellt, daß dem Lande seine staatliche Selbständigkeit wiedergegeben werde; das sei ganz richtig, allein diese Worte nehmen sich sehr sonderbar anS im Mundc eines Mini sters, der an den Ncchtsprcisgcbnngcn dcr letzten Jahre so vornchmlichcn Antheil hat. Die gemeinsamen Angelegenheiten seien keineswegs ciu Ausfluß der 1848er Gesetze. Dcr Minister habe vor dcn reaclionärcn Bc-strcbnngen gewarnt, die um so gefährlicher seien, wenn sie unter dcr Maske dcr Frenndschaft nnd mit liberalen Losungsworten auftreten. Das lasse sich auf daS Vorgehen dcr Regierung anwenden. Mit dem Losnngswortc „1848" bringe sie Gesetzvorlagen ein, die mit dem Geiste t>on 1848 in grellem M'ßklangc stehen. Man bcrnfe sich ans England, Frankreich n. s. w., wo die Richter ebenfalls ernannt; allein gerade in Frankreich kämpfen in letzterer Zeit die hervorragendsten Geister für die Wahl der Richter? Der Instizminislcr habe sich darüber beklagt, daß es manchmal Monate lan^ dauere, bis irgend eine Angelegenheit von dcn Cumitatsorgaucn erledigt wird; allein es sei bekannt, daß dcr Schncckengang dcr Bureaukratie ein viel langsamerer sei, nnd Redner könne ein Beispiel anführen, daß eine Angelegenheit im uu-garischen Finanzministerium trotz dcr Urgirnng dcS Fi-nanzministcrs erst nach l4 Monaten erledigt wurde. Fcrdinand Eber (für den Gesetzentwurf) setzt den Zusammenhang, dcr zwischen dcr Iustizvflcgc und der Achtuug vor dem Gesetze besteht, auseinander. Das wirkliche eonstitntioncllc Leben basirc ans der unbedingten Achtung vor dem Gesetze; England biete ein Beispiel dafür. Dcr unabhängige Richtcrsland daselbst habe eS bewirkt, daß in dem echt constitntioncllcn Lande cine so bewuudcrungSwü'digc Achtung vor dem Gesetze herrsche. In Ungarn jedoch sei es nm die Achtnng vor dem Gesetze sehr nngüuslig bestellt, und dies habe seine ganz natürlichen Ursachen. In staatsrechtlicher Bcziehnng waltete Iah,Hunderte hindurch die sanctionirte Ungcsetz» lichkeit, anf dem Papiere hatte das Land seine Rechte verbürgt, in der Praxis aber übte es dieselben niemals aus. (Lebhafter Beifall rechts.) Bis znm Jahre 1848 bestand eine staatsrechtliche Fiction, die man bestehen ließ, weil man sie nicht ändern konnte, eine solche Lage aber konnte nicht dazn beitragen, die Achtung vor dem Gesetze zu festigen. (Lebhafter Beifall.) Das Volt befand sich bis zum Jahre 1848 fast in einem Zustande des Hclotcnlhnms, im Jahre 1848 erfolgte der jähe, unvermittelte Ucbcrgang znr VolkSfrei-heit, dcr Leibeigene wurde Plötzlich fein eigener Herr, nnd so fei es ganz natürlich, daß in der Menge eine Begriffsverwirrung über Recht und Gesetz ftlatzgriff, welche dcr Achtnng vor dem Gesetze mir uachtheilig sein konnte. (Lebhafter Beifall.) Im Interesse eine« gesunden, lebensfähigen Conslitutionalismus sei es aber vor allem nothwendig, daß die Achtnng vor dem Gesetze hergestellt werde, dies könne jedoch in erster Linie durch einen nnabhängigen Nichtcrstand bewirkt werden. Redner nehme dcn Gesetzentwurf an, weil er mit den zwei Hauptprincipicn desselben einverstanden sei; diese sind: 1. die vollständige Trcnnnng dcr Instiz von dcr Administration, und 2. daß die Iustizpflcgc im Namen des Staates ausgeübt wird. Ob gewählte Richter unabhängiger seien als ernannte Richter, darüber lasse sich streiten; Rcducr glaube jedoch, daß die sicherste Garautic für die Unabhängigkeit dcr Richter weder in dcr Wahl, noch in der Erncnnnng, sondern vornehmlich in dcr öffentlichen Meinuug liege. (Lebhafter Beifall rechts.) Für den Gesetzentwurf fprcchcn noch: Theodor Csaky, Rado und Nchrcbeczky. gegen denselben MugicS, Ignaz Dittrich uud Prik. Letzterer beweist mit Gründen dcr Philosophie, Naturwisscnschaft, Geschichte uud Bibel, daß man die Richter nicht ernennen, sondern wählen müsse, uud ergeht sich unter ungcthciltcr Heiterkeit des ganzen Hauses dcö Läugeren in dcn Gebieten all dieser Doctrincn. Ungarn, ruft er pathetisch aus, braucht die deutschen Sophisten nicht, Ungarn ist eine mächtige Eiche, die nicht gleich anderen schwächlichen Biiumchcn Dünger um die Wurzel braucht. Rcdncr drückt schließlich seine Ueberzeugung aus, daß die An- nahme des vorliegenden Gesetzentwurfes glcichbedcuteud wäre mit der Tödtung dcö echten Nationalgcistes. Die päpstliche Allocution. Der volle Wortlaut der Allocution, die der Papst im geheimen Consistorium vom 2:). d. M. in lateinischer Sprache gehalten, liegt uns nunmehr im „Giornalc di Roma" vor. Wir geben in Folgendem eine wortgetreue Uebcrsctzung: „Ehrwürdige Brüder! Mit tiefem Schmerze sehen wir nns in die Lage versetzt, in dieser erlauchten Versammlung daö neue, von der subalpinischcn Regierung veröffentlichte und promul-girte Gesetz zn bedauern, welches für die katholische Kirche, ihre Immunitäten, ihre Freiheit, ihre Rechte, ja selbst für die bürgerliche Gesellschaft nicht unheilvoller sein kann. Wir sprechen hier von dem Gesetze, durch welches dic gcnanntc Regicrnng nach fast uuzähligcn Acten dcr Frechheit und nach so vielen Äclcioignngcu, die sic dcr Kirche, ihreu geweihten Dienern nnd ihren Gütern zn-gcfügt, nnn auch nicht gezögert hat, die Clcriker dcr iiu^ litärischcu Eonseription zn nntcrziehcn. Wer sieht nicht ein, wie schädlich uud feindselig dcr Kirche dieses Gesetz ist, welches die Ausübung eines der Kirche von Jesus Chrislns unserem Herrn selbst verliehenen Rechtes verhindert und die nothwendige Zahl dcr Diener dcr Kirche beschränkt, die von Jesus EhrisluS eingesetzt worden sind, seine heilige Religion zu beschützen, zu verbreiten nnd für das Heil ocr Seelen zn wirken bis zum Eudc dcr Tage? Was bleibt unö noch in dicfem nnglücklichcn Italien zu schcu übrig? Wie mau die katholische Kirche von Grund ans zerstört uud ausrottet, wenn dies jemals sein könnte. Gewiß, die Worte fehlen uns, ein solches Gesetz zn verwünschen uud zu verdammen. Ein Jeder weiß, daß, den Pflichten unseres apostolische,! Amtes gehorchend, i wir nicht versäumt haben, mit Eifer unsere Aufgabe zu erfüllen, und daß nnserc hochwürdigen Brüder, die Bischöfe Italiens, zum großen Ruhme ihres Ncnucns, gerechte Beichwerdeu und Reclamations erhoben, dringende Aufforderungen erlassen haben, damit dieses Gesetz niemals promnlgirt werde. Und möchte es doch Gott gefallen ehrwürdige Brüder, daß wir nus bei dieser Gelegenheit enthalten tönn-ten, die sehr großen Uebel nnd Schäoignngcn zu beweinen, die hente in schmerzhafter Weise das Kaiscr-thnm Oesterreich und das Königreich Ungarn betrüben und quälen. Die Nachrichten, die uns aus dem Königreiche Spanien über die dortigcu Augclcgcuhciteu zukommen, bringen, weit entfernt, uns einen Trost zn schaffen, uns nur Traurigkeit und Betrübniß. Die russische Regierung fährt fort, die katholische Kirche zu verfolgen uud ihre Bischöfe, selbst durch Gewalt, aus fast allen Diöccscu zu vertreiben und sie ius Ej.il zu schicken, weil sie. wie sie es doch müssen, auf die Stimme und die Befehle des Stellvertreters Christi auf Erdcu hören wollen; überdies gestattet sie nicht, daß diese selben Bischöfe die Grenzen dcS Reiches überschreiten, während doch das größte Interesse dcr Kirche dies absolut erheischt. Endlich verhindert sie jeden Tag mehr und auf alle mögliche Weise, daß die Gläubigen mit uuS uud mit dem apostolischen Stuhle frei verkehren können. Aber inmitten nnsercr so gvoßcn Bedrängnisse tröstet uns nicht wenig dcr äußerst lobenS-wcrthe Eifer, mit welchem die Bischöfe mauuhaft die katholische Sache vertheidigen nnd sich bemühen, die Principien unseres heiligsten Glaubens anfrcchtzncrb/'.ltcn, dic Einheit dcr Kirche gegen die Fallstricke nnd die vielfachen Austrcngnngcn zn vertheidigen, durch welche gottlose Mäuncr ihre Irrthümer zu verbrcitcu trachten. Unterdessen crmahnen wir lebhaft alle Feinde Jesu Ehristi und dcr hciligcu Kirche, cin wenig ernstlich in Erwägung zn ziehen, welche furchtbaren Strafen Gott seinen Feinden uud dcu Feinden seiner Kirche vorbehält. Hören wir indeß nicht auf, ehrwürdige Brüder, in-brünsUg und demüthig dcn Vater dcr Barmherzigkeit zn bitten nnd anzuflehen, daß er auf dcu geraden Weg dcr Wahrheit, dcr Gerechtigkeit nnd des Heiles alle die Unglücklichen zurückführe, die anf dem Wege dcr Verderb-niß irren, und daß er jeden Tag durch ncnc nnd glän< zende Triumphe die katholische Kirche schmücke und erhöhe auf der gauzen Erde." Dic belgische /rage. In Sachen dcr belgischen Frage wird dcr „A. A.Z." auS Paris vom 24. Juni, geschrieben: „In dem Maß, als das Brüsseler Cabinet sich nachgiebiger zeigt, überspannt das Tnilericncabinct seine Forderungen, richtiger seine Insinuationen, die es im letzten Augenblick vorbringt, wie man Batterien enthüllt. Kaum hatte Belgien die unaufhaltbaren, nnmittelbarcn Züge der französischen Ostbahn nach Holland nnd Hannover zugestanden, so verlangten die französischen Commissure die Ans-dchnuug dieses Zugeständnisses auch auf die französische Nordbahn und auf alle belgischen Bahnen nach Holland nnd Deutschland. Als Fröre-Orban hierüber nachdcnt» lich wnrdc nnd auf die Unterstützung dcr Garantiemächtc rechnete, rieth ihm Lord Clarendon amtlich, auch hierin nachzugeben, um Verwicklungen zu vermeiden, in welche England durchaus uicht cinbczogcn werden will. Während man in Paris jenen internationalen Vahndicnst uud jenes „Dnrchzugsrccht" Fraukreichs nach Preußen bcrielh, crhobcu die französischen Eommissäre ein neues überraschendes Ansinnen. Sie verlangen für Frankreich die Vcfugniß, feinen „internationalen Zügen" durch Äclgicu cin uniformirtcs Ueverwachnngöpersonal, eine Polizeiliche und allenfalls auch eine militärische Bedeckung bcizngcben. ferner die Bcfugniß, durch seine eigene Organe die gcsammte Bahnpolizei in Betreff jeucr Züge auszuüben. Den belgischen Commissärcu gingen schier die Ohren anf und die Angen über. Nie wird Herr Fr^rc-Orban frauzöfische Uniformen, die französische Kokarde, französische Sergcnts dc Pille oder Gendarmen, irgend cin französisches Commando auf belgischem Boden dulden, Jenes Ansinnen ist an nnd für fich schon eine Beschimpfung dcr Souveränetüt Belgiens. Auch Herr Tcsch als Conscilpräsident uud Bahnen-Vcrwal-tnngSralh würde nnd müßtc cin solches Ansinnen mit Entrüstung zurückweisen. Es ist jedoch wohl zu be-merken, daß j nc neueste Forderung nicht schriftlich, nicht in einer bestimmten Form, sondern von dcn Commissärcu mündlich und ucbcuhcr gestellt wurde, mithin jeden Angcnblick zurückgezogen werden kann. Gnt unterrichtete Äclgicr wollen gern glauben, daß so viel Anmaßung ansschlicßlich dcn Zweck lMc, Herrn Fn're^ Orban zum Rücktritt zn zwingen, nnd daß mit seinem Nachfolger mildere Saiten aufgezogen werden follcn. -Ein gewöhnlich gut nutcrrichtctcr Correspondent dcr ,.K. Z." stellt dagegen dcn Sachucrhalt in folgender Weise dar: Die französischen Commissure hätten zwei verschiedene Vertrags-Entwürfe aufgestellt, von denen der eine für die Groß-Lurcmburgcr Linie uud der andere für die Arüfscl.Lütticher Bahu bestimmt gewesen sei. Von belgischer Seite sei man einverstanden mit der Fassuug für die erstere, die Groß-Luxemburger Strecke, und verlange jetzt, daß dieselbe Convention auch auf die Lüttich-Vrüsselcr Liuic, ohue jede Abänderung, Anwcndniig finde. Von Herrn Eornudct, dem Chef dcr französischen Commissiousmitgliedcr, sei dagegen geltend gemacht worden, daß die eine Convention hauptsächlich dcu Müudungsort Rotterdam anf holländischem Gebiete im Angc habe, während sich die andere dagegen meist auf das belgische Antwerpen beziehe, und daß diese verschiedene Bestimmung auch die abgeänderte Fassnug dcr beiden Ucbcrcinkommcn erkläre. Bis zur Stuude hat man sich bclgischerscits mit dieser Auslegung zwar noch nicht officicll befrcuudet, aber es ist trotzdem Grund vorhanden, die Sache anf dieser Basis schließlich noch beglichen zu scheu. Oesterreich. Innsbruck, 29. Juni. (Proceß G rent er.) Die „Tiroler Nachrichten" schreiben: Wie wir sicher vernehmen, hat daS hiesige LandcSgcricht Professor Grcn° ler in Anklagestand versetzt nnd demselben diesen Beschluß mit Begründung zugestellt. Znr wcitern Nachricht fügen wir bei, daß das LandcSgcricht das Begehren des Herrn Professors nm gerichtliche Vernehmung dcr von ihm bezeichneten Entlastungszeugen zurückgewiesen hat. Zugleich beschloß das Gericht, dic Schlußvcrhandlnng in geheimer Sitzung abzuhalten. Professor Grcutcr hat gegcn dcn Antlagcbcschluß überhaupt, sowie gcgcu die Nicht-ucrnchmuug dcr EntlastungSzcngen und die Verhandlung in geheimer Sitzung die Vcrufnng an das Oberlandes-gericht ergriffen, Pcst. (Ovation.) Der nngarischc Iustizministcr empfing vor einigen Tagen eine aus 200 Mitgliedern des Fünfkirchncr Dcat - Clubs bestehende Deputation, welche unter Anführung ihres Präsidenten MadaraSz beim Minister erschienen war, demselben ihre Theilnahme über die jüngsten Vorfälle im Untcrhanfc im Namen dcr Fünfkirchncr Dcak-Partci mit dem Bemerken aus-zudrücken, daß die k. Frcistaot mit dcn Ansichten ihres Dcputirtcu Irnnyi nicht einverstanden sei und dessen Ausfälle gegen dcn Instizministcr mißbillige. Horvüth dankte hicranf in warmcu Worten für diese Theilnahme nnd hob hervor, daß es traurig sei, wenn die Oppo' sit ion ihrer Leidenschaftlichkeit selbst die Lösnng dcr hoch' wichtigsten und zcitgcmäßcstcn Fragen nntcrordnc u"d in ihrem Gcbahrcn die Grenzen dcr Schicklichlcit gc»r oft überschreite. Doch zu sciucm Troste theilen selbst einige Mitglieder dcr Linken nicht jene Extravaganzen ihrer Partei. Uebcrgehcnd anf Ladislaus Bözörmenyi erklärt Horvuth, daß ihn nnnmchr nach dcm Vo^ gefallenen nichts mehr hindere, alle Geheimnisse diefel traurigen Angelegenheit aufzudecken. Er trage nichl im geringsten Schuld an Bözörmenyi's traurigem Ende-Der Iustizmiuistcr ist dcr Wächter dcr strengen Gercch' tigkeitspftege; er hätte eigentlich die Verpflichtung gc' habt, die seinerzeit verzögerte Urthcilsvollstrccknng "" Bözörmcnyi anzubefehlen. Wenn er dies nicht that, !" kann ihm Verfolgung nnd Grausamkeit doch nicht zug^ muthct werden. Er forderte Vözörmcnyi auf, um O? guadigung einzuschreiten, was letzterer jedoch unterließ' Horvalh machte hierauf Bözürmcnyi's Frcnndc aufme^ sam, daß er selbst auf ciuc schriftliche Eingabe, N'cß immer seiner Anverwandten oder sonst Nahestehende"' bei Sr. Majestät auf Begnadigung antragen wcr^ Doch alles blieb erfolglos. Dcr Iustizministcr loi'"" 1107 nun 6X olli^io UM Begnadigung nicht einschreiten, denn man konnte die Krone nicht dcm Spotte aussetzen, daß deren höchstes Recht, d. i. die Begnadigung rcfusirt werde und die Opposition ans allein dem Capital schlage. Uebergehend auf Bözörmenyi's Krankheit erklärt der Iustizministcr, daß er officiell und privatim Alles gethan habe, um Bözörmcnyi's beiden nach Möglichkeit zu lindern. — (Meeting.) Ueber das Meeting bei Kischitz zwischen Nokytzan und Pilsen am 27. Juni belichtet die „Präger Ztg." Folgende«: Sämmtliche 30 Unternehmer hatten seit mehreren Tagen die Dörfer dcö Pilsner Bezirkes bereist, nm das Landvoll zn haran' guircn nnd zur Theilnahme aufzufordern. Im Ganzen mochten an ft. bis 9000 Personen („Nar. Listy" mcl' den von 20 000 Seelen) erschienen sein, darnntcr nahezu zwei Drittel Weiber und Kmder, der Nest der Mehl' zahl Neugierige aus der Umgebung, weil dies der erste Tabor in der dortigen Gcgcud war. Zuzüge aus der sserne waren kaum zu bemerken. Einige Tage vor dem Meeting war das Gerücht colftortitt worden, daß mehrere hervorragende Pattcimänncr aus Prag erscheinen und Rcdcn halt.n werden; indessen zeigte sich nichts von allcdcm und so mußte der Vorstand ocS Nolytzaner Solol rasch als Redner gsprcßt werden. Im Ganzen traten vier Redner auf. Die Rede des Redacteurs Stey-skal war heftig und voll der üblichen Phrasen von Steuerdruck, Smtcii dcö Wohlstandes, Unzufriedenheit der Nation :c. Er mußte dreimal vom Vorsitzenden crmahnt wer« den, bei der Sache zu bleiben, zweimal geschah dies ans eigcncr Anregung des Vorsitzenden, das dritte Mal über Aufforderung des anwesenden NegicrnngScommissärs. Die Verfassung wurde übrigens nicht angegriffen und auch die Regierung nur nebenbei in die Debatte gezogen. Der dritte Redner, der oberwähntc Sokol-Vorstand, sprach ein so confuses Zeug zusammen, daß seine Freunde sel< ber darüber in Verlegenheit gcriethcn, woranf er sich selbst veranlaßt sah, sich damit zn entschuldigcu, daß er erst iu der Nacht vorher Kuall und Fall als Reducr cngagirt worden sei, daher keine Zeit gehabt habe, sich gehörig vorzubereiten. In der Resolntion, welche die Vcr-sammluug annahm, wird unter den Mitteln, dnrch welche der Auswanderung Einhalt gethan werden soll, anch etwas politische Arznei, nämlich möglichst auögcdehutc Autonomie anempfohlen. Uusland. Madrid, 23. Juni. (Einweihung des Pan, the o u s.) Mit vielem Pomp und großer Feierlichkeit und unter dem Zulauf ciucr unabsehbaren Menschenmenge cuiö Madrid und den Prouinzialslädtcn hat am vorigen Sonntag die Einweihung des spanischen National-Pantheons in der Kirche San Francisco stattgefunden. Die Minister, alle staatlichen Ächördcn, welche in der Hauptstadt ihren Sitz haben, und Abordnnngcn derer in den Provinzen, das Ayuntamicnto, die wissenschaftlichen und litcrarischcn Vereine, Militärs und Vertreter der Presse versammelten sich gegen 3 Uhr in der! außerhalb der Stadt am südlicheu Eudc des Buen Rctiro gelegenen Alocha-Kirche. in welcher die Ucberreste der lm Pantheon beizusetzenden großen Männer in Urnen ausgcMt warcu. Jede der Urucu wurde dann auf! einen besondern Traucrwagcn gehoben und uach Äccn-d'gung die es Geschäfts, welches etwa anderthalb Stunden in Anspruch nahm, setzte sich der Zug, von Musik, Herolden, Bannerträgern, Truppen und den Freiwilligen der Freiheit geleitet, in Bewegung. Er nahm seinen A5cg dnrch den Prado. die Callc de Alcala. über die Puerta del Sol uud die Plaza mayor, wo eine Fest« YYmnc abgcsuugcn wurde, endlich durch die Ealle dc Toledo nach der Francesco ° Kirche, an welcher man die "llf,chrift angebracht hat: „j^pana ä 8U8 prsoi^ro^ <"^-'' I" Innern war die Kirche mit elektrischem "cyte beleuchtet, die Urucn wurden hinter dcm Hochaar aufgestellt, und die Minister und eine Abordnung oci Dortes unterzeichneten in der Sacristei die Ein-welhungsacte, worauf gcgcu ^ Uhr die in würdigster Welle verlaufene Feier ihr Ende nahm. Beigesetzt wur< den die Ueberrcstc von 15 Männern, darunter Ealderon, l^rclllll und Gonzalvo dc Cordoba. Von der polnischen Grenze, 23. Juni (llmwandluna der Warschauer Haupt« schule in eine russische Uuivcrsilät. — -4) as agronomischc Iustitut in Pulawy. ^" Der Tod Lubicn ski's. - Wctterscha. den in Polen. — Umwandln,,« dcS Justiz-Wesens.) Die längst projectirte Umwandlung der warschauer Hauptschxle in eine förmliche russische Uni° "Mitat mit allcu Privilegien nnd eigenthümlichen Ein. Achtungen derselben ist nunmehr erfolgt. M,l dcm .. ^ ?> September d. I. «ritt die Reform ins Leben, öln? n/ panische Sprache hört für alle Gegenstände der /!'.^^'" °"l' ^hrsprachc zu sein. Die Lehrer fern s! ! verbleiben als Univcisiläts-ProfcfsIren, fo-den se d>n'/Ä'V'" ^"'^' '""^lig sind. sonst wer. '..lesen s. ^ ^">scn erseht. Daß die Regierung zu hm °'"'^^tcl schreiten werde, ist dessen uicht s^ n^ bies der Frequenz der A.'slalt sehr n i ' .i /^ Wahrscheinlich wird übrigeus der Ter- NMllt werden, wie dies mit den Volksschulen der Fall ist, well sich leine des Russischen mächtigen Lehrer finden. Die von den Lehrern so dringend empfohlene Verlegung deS agronomischen Instiluts von Pulawy nach Marymont bei Warschau, nnd dessen Verbindung mit der Umocrsität ist aus politischen Gründen abgelehnt; dagegen hat man aber auch von dem uusiunigen Vorschlag der allrussischen Partei, die juristische und die mediciinsche Facultät von Warschau einzeln nach andern Orten zn verlegen, vernimftigerwcise Abstand genommen. — Dah der auf der VerbannungSfahtt nach Sibirien plötzlich erfolgte Tod des Bischofs von Augu« stowo, Grafen Lubieusti, in Polen zu verschiedenen Gerüchten Veranlassung geben winde, war vorauszusehen, indessen ist es überflüssig, ihrer weiter zu erwähnen, da sie keinen Boden haben. Das einzige Evidcutc ist, daß die russisäic Regierung sich in keiner Weise gegen die Ansprüche des Valicans nachgiebig erweisen wird. — Aus Polen ertönen laute Klagen über den enormen Schaden, welchen Wind und Wetter den Landwirthen verursacht; namentlich soll der Hagelschlag unermeßliche Verluste veranlaßt haben. — Dic früheren Klagen über die Umwandlung des polnischen Iustizwcscns in das russische sind verstummt, da eine augcufälligc Verbesserung nicht in Abrede gestellt werden kann; es herrscht Ordnung, der beliebte Schlendrian im Geschäftsgang und die Bestechlichkeit der Beamten haben bedeutend nachgelassen. Hagesneuigkeitm. — (Kaiserliche Spenden.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Aigen iu Oberösterrcich zum Baue eines Schulhauses eiuc Unterstützuug von 300 fl.; ebenso der Gemeinde Eulenberg iu Mähren zum Behufe des Schulbaues eine Beihilfe von 300 fl.; dem englischen Fräuleininstitute in Novcredo zur Erweiterung ihres In-stitutsgebäudes einen Veitrag von 500 fl.; der mährischen Gemeindevorstehung in Siwitz für die durch Feuer verunglückten Insassen daselbst eine Unterstützung von 400 fl.; ferner der galizischen Gemeinde Iasienica ruska zum Vaue einer eigenen Kirche einen Betrag von 200 ft.; den durch Feuer verunglückten Grundbesitzern der böhmischen Gemeinde Polanka eine Beihilfe von 200 st., uud der galizischen Pfarrgcmeinde zu Schönwald zur Nenouirung ihrer Pfarrkirche eine Unterstützung von 200 fl. auS Privatmitteln bewilligt. — (Journalistisches.) Dem früher in Pest erschienenen Wochenblatte „Der Floh" war bekanntlich in letzterer Zeit der Postdebit entzogen. Seit dasselbe in Wien ! erscheint und daher den Bestimmungen des Preßgcsetzes vom 17. December 1862 unterliegt, steht der Versendung desselben durch die Post uud der ordnungsmäßigen Zustellung durch die Abgabepostämter tcin Hinderniß mehr entgegen. — (A uerhahujagdcn.) Vei den im heurigen Jahre während der Balzzeit auf den fürstlich Schwarzen-bcrg'schen Herrschaften in Böhmen und iu der Steiermart stattgcfuudcneu Jagden wurden im Gcmzcn 116 Auerhä'hue, 80 Birkhähne uud eine Birkhcnne geschossen. Der glücklichste Schütze war Se. Durchlaucht der Iagdherr selbst, da er 29 Aucrhähnc und 10 Birkhähne erlegte. — (Wolfsjagd.) Das uugarische Bezirksgericht B6la unternahm am 23. Juni in seinem Bezirke eine Streifjagd gegen Wölfe, welche iu den nächsten angrenzenden Gegenden bereits mehrere Schäden angerichtet haben, bei welcher Gelegenheit zwei diefcr Naubthicrc, und zwar ein Wolf und eine Wölfin, aufgctrieben nnd auch glücklich durch einen Waldhüter erlegt worden sind. Der Schütze erhielt die hiefür ausgefetzte Prämie von 14 fl. Weitere Strei-fuugen stehen bevor, sobald durch Rccognoscirungen neue Spuren aufgefunden werden. — (Oesterreichische Bäder.) In Ischl waren bis 25. Juni 1233 Parteien, in Gleichenberg bis 24. Juni 860 Personen, in Hall (Ober-Oesterreich) bis 22. Juni 678 Parteien, in Krapiua -Töplitz (Croatien) bis 22. Juni 648 Parteien mit 898 Personen eingetroffen. — (Ueber Pola als Militärstation) schreibt die „Tr. Ztg.:" In unserer Haupt-Hafenstation der Kriegsmarine Pola vermögen die Regimenter kaum ein Jahr auS-zudaucrn, weuu sie nicht klimatischen Verhältnissen die größten Opfer an ertrankenden und sterbenden Soldaten bringen sollen. Dieser hafenplatz wurde erst im Jahre 1864 auch für eine Garnison der Infanterie auserkoren und das 17. Infanterie-Regiment Kühn follte die crstc Erfahrung machen, daß das Klima in Pola nur der aus Isttien und Dalmatien geworbenen Marine minder schädlich sei. Schon im folgenden Jahre 1865 wurde dicfcs Kramer Regiment durch das slavonische 78. Baron Sokcsevics abgelöst; aber auch dieses fühlte die abnormen klimatischen Verhältnisse; der Feldzug 1866 erlöste sie von der Decimirung durch Krauthcitcn, welche besonders in den Sommermonaten epi< demisch um sich greife:,. Im September 1866 kam das ungarische 46. Regiment Sachsen - Mciniugen nach Pola, ward jedoch schon im nächsten Jahre durch das ungarische 19. Regiment Kronprinz, welches derzeit in Wien garni-souirt, abgelöst. Dieses letztere erfreute sich eines günstigeren Gesundheitszustandes. Doch das erst im Mai d. I. nach Pola verlegte 29. ungarische Regiment Thuu wurde binnen Monatsfrist so sehr durch epidemische Krankheiten heimgesucht, daß es sofort aus Pula nach Äovigno, Eapo d'Istria und andere Ortschaften Istricuö verlegt werden mußte. Pola selbst erhielt leine weitere Infanterie - Besaz- zuug und dürfte künftig, wie es vor dem Jahre 1864 der Fall gewesen, Rovigno und Istrien zur Stabsstation eines Infanterie-Regiments auserwählt, und Pola nur auf die Marine-Besatzung beschränkt bleibell. Aus Wieliczka. Die Wasserhebung hat durch den seit drei Wochen ununterbrochene» gleichen Gang der großen 250vferdekräf< tigen Maschine solche Fortschritte gemacht, daß am 23sten Juni der iu Wieliczka zur Nachschau bei den Arbeiten eingetroffene Ministerialcommissär Freiherr v. Hingenau den Wasserspiegel schon mehr als 2 Fuß unter dem Horizonte „Haus Oesterreich" antraf und die unter Wasser gestandene Strecke dieses Horizontes vom Füllorte des „Franz-Ioseph-Schachtes" bis zum „Elisabeth-Schacht" im Niveau der früher au manchen Stellen noch ganz erhaltenen Gruben-eiscnbcchn befahren konnte. Manche Theile der Grube, be-souders die gegen dcu Kloski-Schlag zu liegenden und dieser selbst sind mit dem vom aufgelösten Salzthon übrig gebliebenen Schlamme (von den Saunisten „Leist" genannt) bedeckt und es hat dieser selbst einen großen Theil der auf der Sohle liegenden Salzminutien vor der Auflösung geschützt. Auch die unter Wasser gestandenen Strecken, welche schon Ende Mai von Herrn Ministerialrath v. Rittinger weniger, als man erwartet hatte, angegriffen gefunden wurden, sind am Niveau des Horizontes „Haus Oesterreich" über Erwartung cmt erhalten; die Eisenbahn streckenweise verschlammt, aber wo sie auf festem Salzgesteine stand, theilweise ganz unversehrt, wo sie auf Anschüttung von Salzthon war, die Schwellen gehoben und das Geleise mit Leist bedeckt, dessen Schutz die Auslaugung unten «linderte, während sie an den Scitenwänden nach oben etwas stärker ist. Die Firste ist wenig, an vielen Stellen gar nicht ange' griffen. Wo salzdurchzogene Seitemväude locker geworden sind, werden sie neu verzimmert, an der Sohle die Leitung für das Wasser gelegt, damit es im süßen Zustande der Maschine am „Elisabeth-Schacht" zugeführt werde. Auf der Strecke zwischen „Franz-Joseph"- und „Elisabeth-Schacht" herrscht wieder regsame Thätigkeit bei Säuberung der Strecke. Seit 23. Juni früh ist die Maschine am Elisabeth« Schacht eingestellt, weil die Pumpen nicht mehr in den so sehr gesunkenen Wasserstand hinabreichten und verlängert werden müssen, was gleichzeitig mit der Auswechslung der uuleren Ventiltästen gegen neue verstärkte Kästen geschieht und 2 bis 2'/2 Tage dauern kann, während welcher die Wasserhebung nur mit der kleinen Pumpe am Franz-Ioseph-Schacht geschieht und vielleicht selbst eiu Steigen des Wassers um wellige Zolle eintreten kann, was aber jetzt die Arbeiten am Horizonte nicht mehr behindert. Das Albrecht-Gesenk ist über 28 Klaftern gediehen und steht im Steinsalz an. Die Mündung des Klosti-Schlages ist ganz mit Leist überdeckt, aus welchem heraus sich über der Firste das Wasser den Weg gebahnt hat. Der Wodnagura-Echcicht wird mit taubem Material verstürzt und damit am 24. Juni begonnen, die schadhaften Theile der Füllorte an den anderen Schächten durch Zim« mcrung gestützt uud befestigt. Die Ende Mai vom Mi-nisterialrathe v. Rittiugcr angeordneten Arbeiten sind in Ausführung begriffen angetroffen worden. So wie die Tieferstellung der Pumpen vollendet fein wird, etwa am 26. oder 27. Juni, wird die Wasserhebung fortgesetzt, um mindestens 1 bis 2 Klaftern unter „Haus Oesterreich" vollkommen wasserfrei und dadurch diesen Horizont wieder ganz benutzbar zu machen. Die Arbeiten der Gewinnung dauern ungestört fort und die Grube wird seit Beginn der schönen Jahreszeit von zahlreichen Reisenden besucht. Locales. — (Todesfall.) Vorgestern Abends starb nach längerm Leiden die verwitwete Gräfin Antonie Blagay, geb' Freiin v. Villichgratz, Sternlreuzordensdamc, k. l. Känlmercrswitlvc nnd Herrschaftsbesitzerin, eine allgemein hochgeachtete uud geschätzte Frau. Mit ihr stirbt das freiherrliche Geschlecht Villichgratz nun auch in weiblicher Linie aus. — (Die neuen Vezir kS schulin spec toren) haben bereits ihre Amtsreisen angetreten. Für diejenigen Schulen, deren Directoren oder Lehrer selbst Bezirksschul-inspcctoren sind, hat die Schulaufsicht unmittelbar die Be-zirtsschnlbchörde zu führen und der Landesschulralh für die Boll'öschulen hat diesen Schulen eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen. — Für den landwirthschaftlichen Schul-curs in Wien haben sich 59 Lehrer aus Kram gemeldet, von denen nur 8 aufgenommen werden konnten, ein Beweis des regen Äildungölricbcs der Lehrer. — (Schullchrcrgchalte.) „Ucitelsti tovars" befürwortet aus Anlaß des jüngst vom Laibacher Gcmcinde-rathc beschlossenen neuen magistratlichen Veamtenstatus die Erhöhung der Gehalte der an der städtischen Schule angestellten Lehrer, welche sich schon vor zwei Jahren in dieser Beziehung mit einem Gesuche au den Gemeindcrath ge« wendet haben. Eeit Maria TheresienS Zeiten sind die Schullchrcrgehalte die gleichen geblieben, und erst in unseren Tagen bricht sich der Grundsatz Bahn, daß die Grund-bcdulgung zur Acquirnuug guter Lehrer die sorgenfreie pe-clutiäre Stellung derselben sei. Bereits sind einzelne Ge mcinden in Oesterreich hierin mit guten» Beispiele voran gegangen, so die Gemeinde Et. Polten, welche die Gehalte 1108 der Oberlehrer auf 70l) fl. mit Decennalzulagen von 100 fl., die der Unterlehrer auf 400 fl. erhöht hat. — (Bei dem k. k. Bezirksgerichte zu Großlasch itz) ist eine Kanzlistenstellc mit dem Gehalte von 500 eventuell 600 fl. zu bcfetzen. Bewerber haben ihre Gefuche binuen 14 Tagen an das Präsidium des Kreisgerichtes zu Rudolfswerth einzusenden. — (Emission für die Nudolfsbahn.) Wie be-kannt, wurde beabsichtigt, die Emission von Actien und Prioritäten für die Strecke Laibach-Tarvis und Nuttemnann-Wcyer gleichzeitig folgen zu lassen. Hievon ist man jedoch Angesichts der Verzögerung, welche die Durchführung von Laibach-Tarvis erfährt, abgekommen und wird für die kleinere Strecke Rottenmann - Weyer das erforderliche Capital früher in der Weise beschaffen, daß den Actiouären der Rudolfsbahn das Bezugsrecht eingeräumt werden wird. Die betreffende Kundmachung erfcheint fchon im Laufe der nächsten Tage. — (Vereinswesen im Jahre 186ft.) Das Vereinswcsen ist gewiß eine der interessantesten Partien des socialen und politischen Lebens und einige statistische Daten darüber dürften daher interefsircn. Im Jahre 1868 haben sich aufgelöst: der Mäßigteitsverein zu Mitterdorf in der Wochein ; der Schützenverein in Laibach; der Casino-verein in Vischoflack; die Liedertafel in Neumarltl und der Schützenverein in Ratschach. Im Jahre 1868 traten ins Leben 15 Vereine, und zwar: 1. der erste krainische Seiden-bauvercin in Mottling; 2. die Mroäuu öiwiililn in Tschcrncmbl; 3. der cvnstitulioncllc Verein in Laibach; 4. der Verein „Klovomji^ in Laibach; 5. der katholische Lesevercin in Laibach; 6. der Voltöschullehrerverein in Laibach; 7. der Fortbildungsverein für Buchdrucker iu Laibach; 8. Turnverein „8c>ko1'' in Laibach; 9. Leseverein in Po-draga (Awliucu, /a pO308tniko in rokoaoico v i^ociia^i); 10. Muluicli in Adelöberg; ii.Oiwwieu, in St. Veit bei Wippach; 12. Mwduu Oiwiin^ in Stein; 13. Laibacher Gewerbebank; 14. dramatischer Verein in Laibach; 15. Lo-terie - Effectengesellschaft in Stein. Diese Vereine zählten im Februar 1869 zusammen 1961 Mitglieder (abgesehen vom katholischen Leseverein, dessen Mitgliedcrzahl damals noch nicht bekannt war). Neueste Post. Wien, 30. Juni. Die UebernüNgSbeslimmungen zur Durchsühnmn. deö Voltoschulgesetzes werden demnächst crlassm werde», ebcuso die Dienstinstruction für die LalidcSschulmspectorcn. Nach den umliegenden Bc-richlcn ticten die Laudceschulrälhe zmncist mit 1. Juli in Wirksamkeit und unr ein kleincrcr Theil mit Istel, August. Prag, 30. Juni. (Deli.) Die Landtagswahlcn finden bestimmt Mitte August statt; czechische Agenten bereisen das Land und bereiten die Wähler uor. Nicger hat seine Reise nach Paris angetreten. Die Abhaltung eines politischen Meetings in Mscheno wurde bewilligt. Lembcrg. 30. Juni. (Dell.) Der Czcrnowihcr Polcnvcrein beschloß, eine Deputation zum Bcgräbniß Kasimi« dcö Gloßcn zu schicken. Ein feierliches Lperc. MctalliqucS mit Mai- und November-Zinsen 62,85. — 5verc.Natio>,al-Aulcl,en 70.85.- 1860er Staatsanlchen 105 20, — Vantaclien 747. - Creditaclien 279 30. — London ,24.70. - Silber 121.50. - K. l Ducaten 5.91'/,. Das Postdampfschiff „Silesia," Capitän Trautmann, ging am 2:;. Juni mit 576 Passagieren von Hamburg vill Havre nach New-Aork ab. Handel und MksmrUchastl'iches. Die Statuten der vaterländischen VersicherungSbank, zu deren Gründern Fürst Iablonowöki, Baron Brust, Baron Pu-ihon, Baron Löivenlhal, dic Banquiers Weiher, Lustig, dir Ge-meinderäthe Mayer, Stabler, dcr Grundbesitzer von Sziiany n. s. w. zählen, wnrdcn conccssionirt. Dic Dircctoröstclle ist dem Herrn A. Ehrenzweig übertragen. Die Annahme dcr (Coupons dcr ncucn Staatsschulo-vcrschreibungen, welche in klingender Münze verzinslich sind, hat bei Zollzahlungeli, dann dei (5>itrichtnng aller anderen landcsfüvst-lichen Slenern nnd Abgaben und dcr dazu gehörigen landeSfürst-lichen Zuschläge, ebenso wie dic Conpons des National-Anlrhcns nnd unter den bezüglich dieser letzten, umgezeichneten Modalitäten statt baren Geldes in Zahlung zu geschehen. Eine Handels- nnd Oxportgesellschaft für öfter-veichischc TUcine soll, wie dic sonst verläßliche Wiener Local-correspondenz „Gall" meldet, iu Gründling begriffen sein: belhei-ligen bei derselben sollen sich „mehrere bedeutende Finanzmänner nnd anerkannt tüchtige Weinhändler, sowohl hier als auch in Ungarn." T>ic Gesellschaft beabsichtigt großartige Weinhallrn sowohl in Wien als in Pest zu errichten. DaS Eomit«; der österreichischen Ttaatsglnubiger in England scheint seine Drohungen, dic österreichischen Staats-Papiere vom Ccnrszcltel der Londoner Börse zu streichen, vorläufig uoch uicht zur That machen zu »vollen. Es begnügt sich vorläufig, die Convcrtining dnrch die ,,I.l»i,!km-mil l^mülvliünk" einzuleiten, natürlich unter Protest, Die genannte Bank übernimmt die Bonds gegen ein IdenlilätO.Eertificat und ein Hcrtisicat, welches die Ansprüche an die österreichische Regierung rrpräsentirt. Auch diejenigen Staatöglänlngcr, welche ihvc Fo»dö schon convcrtirt hnlx-n, sollen die bezügliche» Certificate erhalt n. Der Torf als Düngerqnelle. Die Bedeutung des Ammoniaks <ür die Landwirlhjchast ist betannl. Jüngst hat ein Ingenieur in Frankreich die Anfmerlsamteit anf cinc dcr beden« tendstcu Onellen schwefelsauren Ammoniaks gelenkt: nämlich auf den Torf, Frankreich prodncirt jährlich ungefähr 4.150.000 Ctr, (100 Kil.) Torf. In den Departement« Äidne, Oise, Sommc und PaS-dc-Lalais wcrdcn nicht »veniger als 15.000 Ctr. gewoil-ncn. Diese enthalten ungefähr 500.000 Litres Ammoniakwasser, welche dcr Landwirthschaft verloren gchcn, Man nimmt an. daß 7000 Kil. gestochener Turf, welche 2585 Kil. Kohle liefern, durchschnittlich 7000 Litres Ammonialwass?r von 5 Grad, also mehr M 2»5 Litres per Tonne Torf liefern. In industriellen Gegenden tonnte cinc derartige Ansbnilnng des Torfc«, an welchem ja auch Krain nicht arm ist, von großer Wichtigkeit werden. " ^ ,^ Z °" ! ^ > N"« <;u. Mq. 32!i.?z! -7-12.., windstill Regen ^„ 1. 2 „ N. 825.15 -^18-ü windstill z.5^älfle bcw. "''" 10 „ Ab. 825,.,.l l'l2.^ windstill . ganz bew. ! ^u'gcn Nachts Regen, Morgens trübe, später thcilweise Aufheitern,>g. Haufcnwolscn ilnd Sonnenschein. Abends trübe. Sehr feucht. Das Tagcsmittel dcr Wanne -4- 14^°, um 0-7° unter dem Normale. Verantwortlicher Nedaclenr: Iguaz u. it l c i n m a y r.^ A'^s ^»« ^i<4»^ Wien, 80 Juni. Als Vorläufer der morgen stattfindenden Zurückzahlung an dir Acliouärc dcr Clcditaustalt nnd dcr starken Couponszahlungcn entwickelte sich eine sehr Ä ^2.^5 „ Silber „ Jänner-Juli . 71,10 71.20 „ „ „ April-October. 70.«0 70.N0 Steurraiileheu rückzahlbar (z) . l^«.25 ^8.50 koscvI. 1«89......250.— 251.— „ „ 1854 (4-/,) zn 250 fl. 96.- 97.- „ „ I860 zu 500 fl. . . 104.N0 105, - ,. ,. 1860 zu 100 fl. . . 106.— 106,50 „ „ 1864 zu 100 ft. . . 125.50 125.80 SlaatsiDomäncn-Psandbricfc zu 120 st. ö W. in Silber . . 118.- 118.25 ». Grnndentlastungs-Vbligationcn. Filr 100 fl. Gclb Waare Böhmen...... 5pEt. 92.75 98.25 Galizien .... „ b „ 74.— 74.50 Nieder-Oesterreich. . „5„ 98.- 98.50 )Dbcr-Otsterreich . . „ 5 „ 93.— 94.- > Siebenbürgen . . . „ 5 „ 79,— 79,50 > Vtclcrmarl ... „ 5 „ 92.75 93.25 Ungarn.....„5„ 81.80 82.10, O. Acticn von Bankinstitute». ! Geld Waare Auglo-österr. Vanl.....359,- 359.50 Anglo-ungar. Baut .... 119,- 119.50 Bodcn-Ercoitaustlllt .... 292.— 295.— Crcditanstalt f, Handel u. Gcw, . 814,90 8l5.10 Crcdilanstalt, allgem. linger. . . l01 75 102.25 Escompte-Gescllschaft. n, D. . . 843.- 846.— Franco-üsterr. Banl . . . . 188 — 183.50 Gemralbanl.......?"50 79.— Nalioualbanl.......752.— 754 — Vcrcinsbant.......126.50 127.- Vcrlehröbanl.......140.- 140.50 I». Actien von Transportunterneh, muugen. Geld Waare Alsöld-Fiumancr Bahn . . . 178.75 174.— Böhm, Wcstbahu.....207. - 207,50 Earl-Ludwig-Bahn.....248.75 244.25 DonawDamPsschifff. Gescllsch. . 600.- 602,— Elisabcth-Wcstbahn.....193.50 194.- Fcrdinllnds-Noldbahn . . . 2302.-2807.— Fünfllrcheu-Varcscr-Vahn . . 1^9.50 190.-Franz-IosephS-Bahn .... 189.- 189.50 Lcmbcrg.Ezcrn.-Iassycr-Bahll . 196.50 197.— ! Noyt», üsierr........380.- 382.— , Geld Waare Omnibus lcrslc Emission). . .271.-278,— Rndolfs-Bahn......178.50 174. - Sicbcnbürger Bahn .... 1??.— 177.50 Staalsbahn.......880.— 381,— Südbahn........254.50 254.70 Südnordd. Verbind. Bahn . . 173. 173.50 Theiß Bahn.......255- 255.50 Tramway........202. - 202.50 «. «Pfandbriefe (für 100 ft.) Allg. üst, Vodell-Credit'Austalt Geld Waare verlosbar ,n 5 pCt. in Silber 108.50 109 - dt°.in88I.rllckz.zu5pCt.iniz.W. 91.40 91,70 Nat,onalb. auf ü. W. ocrlosb. zu 5 pCt........95.10 9530 Oest. Hypd. zn 5'/, pEt. rück,. 1878 9l». - 99.50 Ung. Bod.-Ercd.-Anst. zu 5'/, PCt. 92.— 92.50 I'. Prioritätsobliaationen. i» 103 fl. ö. W. Gcld Waare Clis.-Westb. in S. vcrz. (>. Emisf.) 91,- 9150 Feroinands-Nordb. in Silb, vcrz. 108.5,0 109.— Franz-Iosephs.Bahn .... 98.25 93,50 G.EaU-Ludw.V.i.S.verz.I.Em. 102. - 102.50 l Geld Waare Ocsterr. Nordwestbahn .... l)2.W Sicbcnb. Nahn in Silber vcrz. . 89 25 89 5l) Staatsb. G. 8"/, ü 500Fr. „I.Em. 136 - 187.-Südb.G.3'/, «500Frc. .. . .116.75 117.25 Südb.-Bons 6 "/„ (1870—74) « 500 Frcs......242.- 243.-- «l. Privatlose (per Stück.) (Kreditanstalt f. Handel n. Gew. Geld Waare zn 100 si, ü W......16725 167.75' Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 15.— 15.50 Wechsel (8 Mon.) Gcld Waar Augsburg für 100 fl, südd. W. 108 40 108.55 Franlfnrl a.M. 100 st. dctto 103,50 I08.t'5 Hamburg, für 100 Marl Banco !'1 35 91,50 l.'midon, für 10 Pfund Sterling 124 65 l24,«5 Paris, für 100 Francs . . . 49.65 49.75' <3ours der Oeldforten Geld Waare K. Münz-Ducatel'. . 5 fl. 9iz lr. 5si. 92;ll> Napoleonsd'or . . 9 « 98 ,, 9 „ 99 " Vcrcinöthalcr . . . 1 „ 82', „ 1 „ 83 ,' Silber . . 121 « 50 „ 122 « — " Krainische GrundenUaftuugS-Obligationen, Pri^ vatnotirung: 86 50 Geld, 90 Waare