Vereinigte L a i b a ch e r Z e i t u n g. Nr». ZI. Dienstag den 25. Juli 1820. !^5/?/^- Inland. L a i b a ch. ^<^e. Erctllenz unser allyerehrte Herr ^andes-Gou? »erneur Graf S wee r t s r S p 0 r k sind am 21. l. M.»on hier nach Baden bei Wien abgereiset, um den ihm von S». Mai- a. h. bewilligten Urlaub anzutreten. Hochdieselben haben für die Zeit Ihr«r Abe wes'Nheitdie Leitung der Präsidial »und Gubernial« Geschäfte Sr. Ercellenz dem Herrn Vile Präsid«uten Grafenv. Porzia übergebeu. Angekommene Schiffe in Trieft vom 28. bis 3o. Juni. Die österr. Brigantine, der Vorlaufer, von 2^7 Tonnen, Cavit. X. Th. Zupar, vo«, Lovrana (leer), aufR. von N.Corrente. Di« schweb. Galeass? Hären, von 6a T. , von Bergen mir Stockfisch, aufR. von Gr. Mimrbi. Mehveve Barten. Noch im Verlaufe"dies»s MonatS läuft die zum Flntschiff hergerichtete Kri«gslFregatte> Kaiserin Ca, roline, befehliget von d«m rühmlich bekcmnteP kaiserl. Marme-OberstUeutenantPoltl, (einem gebo/nenGrä-her) mil Que-cksilbev beiaden, von Trieft aus, um diese Waare nach Canton m China zu verschiffen. Dieß ist tieersteHandeis-Speculation, welche von Österreich nach diesem Land« gsiuacht wird. Die Fregatte Caroline «bcrschifft zugleich den an die Stelle de5 verstorbenen Fr«ch,rrn v. Neoeu zum taiserl. Gesandten »m königl. Hofe von Brasilien ernannten Freiherrn v. Stmn^r, nach Rio de Janeiro, und bringt den kaiserl. Ksterr. Generalconsul für China, Hrn. v. Watts, an den Ort seiner Bestimmung. . (Wdr.) Tirol. Innsbruck, den 17. Juli Heute früh 25 Minlttcn nach 7 Uhr verspürte man hier ein star» kes Erdbeben; die Gegend, wo der erste Stoß her, tam, konnte man nicht entscheiden, weil es keinge» wohnliches Wiegen der Erde, sondern eine mit star, ten Krachen verbundene heftige Erderschütterung war, welche gegen vier Sekunden andauerte. Früh um 4 Uhr stand der Thermometer auf 12 1^4 Gra5 Warme. Diese Naturbegebenheit war für die Be« wohner Innsbrucks um so ausfallender, da sie sich gerade an dem Tage tes heil.Alexius und während dem Gottesdienste ereignete, welchen die Gemeinde Innsbrucks schon im Jahre ,670 aus Dankbarkeit wegen abgewandter und fernerer Bitte um Abwen» düng von Gefahren dieser Art durch Abhaltung ei» nes solennen Gottesdienstes und Bittganges verlobt und bisher alle Jahre abgehalten hat. Ausland, Italien.' Neapel, den 3. Juli. Gestern Morgens schifften sich S. M. der König in Begleitung S. k. H. des Prinzen von Sslemo auf der Korvette Galatea im hiesigen Hafen ein, um Ihren tonigl. Hoheiten dem Herzog und d^> Herzogin ven Cala, »46 drie« OMs^en gn ^aHren, wesHe mit ihrer erlauchten Familie HVN Palereno zurückerwartet werden. Um .2 Uhr.Rachmittags kamen S. M. bereits wie« der itn. Neapel an ,und hielten mit den Ministern einen Staatsrath. Die glückliche Rückkunft Ihrer königl. Hoheiten und das Gedurtsfest S. ,k. H. des Prinzen von Valerno wurde gestern gefeiert; Abends war glänzender >und zahlreicher Hofcercle,, worquf sich die höchsten Herrschaften in daS Hoftheater St. Carlo verfügten.'— Die itteulich .erwähnte Straßen« räuberbande, welche die Gegenden um Palermo be« unruhigt, hat sich größtemheils aus isntwichenen mit Gemahlin und einem zahlreichen Gefolge angekommen. Man glaubt, der Aufenthalt dürfte hier längere Zeit dHuern, inde/m ,gedachte Ho» he Person die .Seebäder zu gebrauchen .gedenkt. (Aus frühern deutschen Zeitmigen ^ist.kekannt, daß Se. Maj. der König von Würtemoerg zu diesrm Zw^ck eine Reise ,nach Italien unternommenchutten.) F ran kre i ch. Her MF'NHL e ur vom 9» H. M. meldet Fol« gendes: ^»Wir hüben Dvr einigen Tagen gemeldet, daß der Hr. Vicomte Donnadieu nach der Ab-bay« geführt worden sei. Dieser General ist nun wieder in Freiheit geseHt worden. Als ^r vor den Kriegsminister gerufen «vard, erklärte er in Gegen» wart Sr. Ex«llenz ,mld mehrerer ^Generale, welche früher auch schon Hord Nugent .im Unterhause gerügt hatte, u,ch «worin gesagt wird: „Da.die Königin allein eine .Übereinkunft hindere, so müsse sie dem allgemeinen Ht»at5wot)l weichen, ,sei es nun .uls Märtyrerin., lsei es als Verdrecherin." Das Volt versammelte sich schaarenineis«, um ldiese Mauerschrift ^u lesen, und inur mir Mühe gelang e/s der Polizei, die meisten Exemplare abzureißen. >— Durch oie gestrigen 1Un< .terhausverhandlungen «ell'ührt man, daß Hie Kosten ..der .Krölnmg des Königs nur,la5,«oo Pf. St. .betragen werden. Das Mornig»Chronicle hatte sie sehr übertrieben auf Zso^aoa Pf. Ku. angegeben. -«» Zu Glasgow sind zwischen Bürgem And S.vl« dctten Uutig< Screitigkttten vorgefallen. Mat hat Hierauf c«ine (Kommission zur >Unlersuch«ng niederge» -setzt, und das Bataillon des i3ten Regiments, welches daran Shell genonunen, :in »eine andre Gar« .nison verlegt« G ?p >a l« 'i -e -n. Am 23. Juni.'hielten die zu Madrid anwe» -senden Deputirten der.CorteS ihre erste vorbereiten« de Sizung. Da die in der Verfassung oorgeschrie« beue p»rmanente Deputation der vorigen Cories dis-mal nicht vorhanden ist/ so vertreten die Minister deren .Stelle. Man beschäftigte ,sich zuerst mir Ab» Lesung der Namen und Verisikarion der Identität der Anwesenden. Hierauf entfernten sich die Mini« ster, und ^die Versammlung iwähl« für diese vorde« reitenden Sizungen Hrn.Castanede.mit »o2 S»i«« — 2H?' — men z:i ihrem.^.'rösidenttn, und b?< HH. Marrine; de la 3I«s3 und Clcoicncia , mir 6c> «ud l25 Stimmen zu ihrrn Sölretüfs, ferner die HH^Traoer,und Co^uo zu Stimm^h^.crn. , A^e DepuNrte übenrich-.. ten ihre Vollmachten dem Präsidenten. D. Mechoa, tan, Bischof ron Valladolid, beAchrle, Taubhcits wegen, Dlspcnsuu'on von ,ci,>iem Posten, zu dessen Verfehung er seinen ersten ^upple^men empfahl. Man wählte hierauf zur Verifikation der Vollmach« ten einen Ausschuß von-fünf Mitgliedern, unter welchen sich General Quirogn (mit 63 Stimmen) br-fand. Der Prasidem ließ dir Retsamati-on mehre, rer amfrikanischen Spanier, gegen die Gültigkeit der provisorischen Deputinenernetmungen für die trans« atlantischen Provinz verlesen; sie wurde an den Verisikationsausschuß verwiesen. .Hierauf rertagte sich die Versammlung, in welcher vi^'i Ruhe und HLürde geherrscht h,«te, bis z«m i. Iuttus. Die Syndici von Tariz h?ben ein Ma-nife r er» lassen/ in wachem Äcneral F-re^r« Hart angegriffen .wird. Es heißt darin^ da er mach scn^m eige«en Geständnisse gewußt habe, duß >drr Kö>ng ^ie Verfassung wolle, so hatte er auch kräftign« Maßre-geln gegen seine Soldaten etMeifen sollni, als die» se auf das Vulk /feuerten. Die Ilutersuchung die« ser 3ache dauert fort. General Ireyre ^<« seinerseits eine Vertheidigung sein<5 °Be.rVagrns -be-ka'nm gemacht, und da er doch noch'manchen Freund unter denen hat,, die gegenwartig -die Verfassung?an-gelegciiheiten leiten, so hcilt ern Madrider Blattes für,nicht unwah-rscheinlich, daß er 'sich noch s^> zi'nn» lich aus 'dieser ungtückichen Geschichte ziehen werde. Einige Offiziere des Geschwaders von Cadi; haben eine Erklärung drucken lassen, :n welcher sie sagen, es sei nicht ihre Sckuld, lvenndie Sl'eleute schlecht bezahlt und unterhülcen ivürden; sie selbst litten unter der aUgemeintn V^wirrung, we'äi? m dc>- Verwaltung 'herrsche. (Aug. K.) Nachrichten aus Madrid vom 2^. Juni. D>> Hy^z-:!-tungenthalc ein königliches Hecretzur innernOrgalüsa, tion derMinl'sserlen un^ Bestlmmnnq des Geschafti« kreiles de Don Mandio!« zum Gtner<»lschatz»nnien Habe-n ^die Rechnungen über ihre .Einnahme» And Ausgaben bis zu Ende Mai's drucken-lassen. Man sieht daraus, daß sie in ihren Provinzen auS» schließlich die Finanze-n verwalten, und den rtwani-grn Übersüß in Handen behalten, /Hnzwischen er-lllnen sie, gleich nach dem Znsammentritt der Cor» t>s zmückrr^ten, :md alle Gewalt m deren Handen niederlegen zu wollen. — Die letzten Berichte aus Mexico brachren dir angenehme Versicherung, dqß < ^n tiesem Lande d« Ruh« vollkommen hergestelitsei. "Vor Kurzem war ?in TranspoN von 5 Millionen PlHstrrn ohne Militär-Esco-^ro von Meri-co zu Verakruj m,grko7nme?i; ein seit vielen Iah,» ^en unerhörtes E^eigniß, Die U^nuhen in ?)??ri« . co 'haben in den letzten^ehn Jahren dcmMutterlan» de wenigstens i5c> Millionen Piastn Eintünft« ^nttogen. (Ostrr. ili.) Kadis, vom 3o. Ma?. DerXeve vniitioH diele? Sradl erhebt in diesem Augenblicke hiev vön den Kausieuien eine Anleihe von 4 Mill. Realen/ wissche ^ Häufet'ohne einige Zinsen zu verlangHi, iibttnchinen. MelchefgeNalt »oe)'.ge Kausieute die Anlelhe'koü 40 Mill. Realen) ^leich^ 543 - k«N< ohneZlus.'N zusammenschiefien. Ei fcheil't dem hiesigen Kapttaliiten ungroßmüthig, übertriebene Zinsen / für eine Unterstützung der Regierung auf «ngemessene Sicherheit, zu fordern. Die Guten in der ganzen Welt müssen, man ist es überzeugt, die «dle Handlung des Kadirer - Handelsstandes loben, d»sfen dringendster Wunsch zu seyn scheint, der Re» giernng die uintmgailglich erforderliche Hülfe, wenn sie mit Vertrauen, und Offenheit verlangt wird, zu leisten. — Saragossa ist ganzlich beruhigt, die 60 Ein« s^vgenen werden gerichtet werden; so auch 3o Soldaten in Sevilla, welche sich der Verfassung zu wi» dersttzen trachteten. Vermischte Nachrichten. (Früchte der französischen Revoln» Frinkrelch keiüe Erob«run^e-f» m,^H«n wos-le; statt dessen h.nten unftce H.>ere Lage«: bis nach Moskau. Die Revolution wollte ein 9ted«cteut.