Besondere Beilage n. zur Laibacher Zeitung Nr. 53 vom 13. Mal 1tW. Wa ich schon öfters und von verschiedenen Seiten gehört habe, daß mehrere meiner Mitbürger, die sich dafür interessiren, einen irrigen Begriff von den Rechten der Herrschaft Kaltenbrunner Wasserwehre haben, so bin ich genöthigt, diese meine Rechte hier öffentlich zur Kenntniß zu bringen. Vor Verkauf der Staatsherrschast Kaltenbrunn ist folgendes Commissions-Protocol! '. ^ , Dom. Adnn'nistratwns.'Adjunct. Sintt li,. ,»., prov. Adjunct. «Hradeczky n ^., Nm'gcrmcistcr. Laut diesem aufgenommenen Commissions-Protocol!, lautet in dem Versteigerungs-Protocol! der Staatsherrschaft Kaltenbrunn (läo. 27. Juni 1825», 5»I> Absatz 14: Der Erkäufer der Staatsherrschaft Kaltenbrunn und der fühlen darf die ober den beiden Mühlen befindliche, an dem obern ^Nde des herrschaftlichen Schlosses in ovaler Richtung über den ganzen Laibachfluß stehende Wasserwehre und Fach-^umc an derselben niemals erhöhen. Damit aber der Erkäufer die gegenwärtige Höhe der Wasserwehre wisse, und sich darnach auch bei Laib ach, am II. Mai 1848. den künftigen Reparationen halten könne, so wurde ober der im herrschaftlichen Schlosse befindlichen sogenannten deutschen Mühle, und zwar am Ende der Schlostmaucr neben dem Wasscrgerennwerk ein 3 Schuh langer, 2 Schuh breiter und 4 Zoll dicker, mit einem tiefen Strich bezeichneter Stein mit der Aufschrift eingemauert: »Sieben Schul) unter obigem Strich bleibt die Höhe sämmtlicher Wehrfachbäume über den Laibachstuß für immer bestimmt.« Wegen der seltenen ausgezeichneten Wasserkraft habe ich die Herrschaft Kaltenbrunn und die Mühlen um drei Fünftheile des Schäz-zungswerthes gesteigert, erstanden und ehrlich bezahlt. In dem von Sr. k. k. Majestät, Weiland Kaiser Franz, gefertigten Kauf- und Verkaufs-Contract der Herrschaft Kaltenbrunn lautet der Absatz II: Endlich verbindet sich Erkäufcr, die ober den beiden Mühlen befindliche, an dem obern Ende des herrschaftlichen Schlosses in ovaler Richtung über den ganzen Laibachfluß stehende Wasser wehre und Fachbäume an derselben niemals zu erhöhen, sondern sich bei allen künftigen Reparationen nach der gegenwärtigen Höhe der Wasserwehre zu halten, zu deren immerwährender Ersicht-lichmachung ober der im herrschaftlichen Schlosse befindlichen, sogenannten deutschen Mühle, und zwar am Ende der Schloßmaucr neben dem Wassergerennwert ein 3 Schuh langer, 2 Schuh breiter und 4 Zoll dicker, mit einem tiefen Strich bezeichneter Stein mit der Aufschrift: „Sieben Schuh unter obigem Strich bleibt dieHö'he sämmtlicher Wehrfach bäume überden Laib ach flu ß für immer bestimmt,« eingemauert ist. Dieser II. 'Absatz des Kauf- und Verkaufcontractes >,l) p'-^. 17. September 1825, Nr. 5841, auf die Herrschaft Kal-tcnbrunn intabulirt worden. Ich glaube demnach, daß diese intabulirten Rechte auch die wahren Rechte für beide Theile sind, und daß ich demnach im volle-sten Rechte bin, die Kaltenbrunner Wehre sieben Schuh unter dem bezeichneten Strich in ovaler Richtung über den ganzen Laibachfluß zu halten. Diese bezeichnete Normal-Strichhöhe ist laut einer Commission uon Seite des hohen Aerars auf die Eiscnplatte des vor der Wehre am linken Laibachufer erbauten gemauerten Haimstockcs übertragen worden, nach welcher genauen Höhe nur ein Drittheil der Kaltenbrun-ncr Wehrlänge b/steht, zwei Drittheil dauon aber in der ovalen Biegung bis zur jenseitigen sogenannten krainischen Mühle noch nm zwei bis drei Schuh tiefer, als ich das Recht habe, gehalten wird. Die Kalttnbrmmer Wehre macht von Anfang, bevor sich solche oval krümmt, einen Auslauf nach dem Wasser aufwärts, wo gegenüber zehn Klafter entfernt die Wasserwehre des Herrn Johann Pauer einen gleichen Auslauf nach dem Wasser macht, und in dieser Entfernung der beiden Wehren wurde im kleinsten Wasser seit undenkli-ch.'n Zeiten das Wasser geschirmt und aufgefangen, welches aber in keiner vollständigen Wehre, sondern nur in hinein verlegten Flußstei-n.'N besteht. Laut Commissions ^ Protocol! vom Jahre 18 l3 hat man den Hm'n Johann Pauer und mir gestattet, diese mit Flußsteinen verlegte Stelle gegen dem fest an beide Wehren in der nämlichen Wehrhöhe auszugleichen, daß ich zwei Wasserabzug - Schleussen am Anfange der Wehre, in der Wehre selbst und zwei Abzug - Schlcusscn jenseits bei der sogenannten krainischen Mühle für den Schotterabzug errichte; ich habe solche, wie evident, auf beiden Seiten bei erstem günstigen Wasser errichtet, allein die neckende Geschichte ging noch im< mer weiter. Das hohe Gubernium hat mich unterm 25, April, 1845, 8197, durch einen ganz unrichtigen Entscheid tief gekränkt, in Folge dessen das löbl. Kreisamt . 1». Mai, Z. 70:w, an die löbl. Bezirksobrigkeit Umgebung Laibach eröffnete, mich zu verständigen und mir aufzutragen, eine 38 Klafter lange, gar nicht mir gehörige Wasserwehre bis an die Sohle des Flusses, bei Vermeidung der Execution, abzutragen, und da ich diesem . 28. Juli, Z. 2«!>7, ertheilten Auftrag nicht Genüge leisten konnte, wurde diese Wehre öffentlich unter meinem Namen zur Abtragung ausgeschrieben, publicirt und dem Mindestforderndcn im Steigerungswege überlassen, von welchem Irrthum die Behörden sich erst später genügend überzeugten, daß diese Wehre gar nicht mir gehöre, und in Folge dessen ist wieder eine neuerliche Commission auf den 15. Mai 1848 um 9 Uhr früh in luco Kaltenbrunn ausgeschrieben worden, welches ich als Mann von Ehre hiermit zur Ocffentlichkeit bringe und Jedermann ersuche, den dieses interessirt, sich von diesem Irrthum und meinem angeführten, beschriebenen vollen Rechte, laut meinen in Händen habenden angegegebenen Documcnten, zu überzeugen. Fidelis Terpinz, Eigenthümer der Herrschaft Kaltenbmm, und der Mühle». Besondere Beilage i. zur Laibacher Zeitung Nr. 53 vom 13. Mai 1848. An die verehrten Mitglieder d e r Laibacher Nationalgarde. Am 4. Mail. I. wurde nachstehender Beschluß des Verwaltungsrathes der hiesigen Nationalgarde über deren Uniformirung verlautbart: I. Mß.ock. Ein franzblaucr Waffenrock, mit zwei Reihen weisimetallener Knöpfe, acht bis neun Knöpfe in jeder Neihe, je nach Größe des Individuums. Die Entfernung der Reihen von einander beträgt bis zum dritten Knopf, von oben, etwas weniger als ein Drittel der Brustweite, und nimmt gegen unten successive so ab, daß die untersten Knöpfe die halbe Entfernung der obersten haben. Der Kragen wird umgeschlagen so angebracht, daß er rückwärts hoch steht, vorne aber sich ganz legt (nach Art der Krägen bei den Cavallerie-Offiziersröcken). Die Aermcl ohne Schlitz und Knöpfe, aber mit,einem zwei Zoll breiten Umschlag. Die Rocklange bis zwei Zoll über dem Knie. Die Achselwülste einen Zoll im Durchmesser, der äußere Rand; wo sie an den Aermeln angenäht werden, mit einem pil^c-poil versehen. Kragen, Aermelumschlag, die rückwärtigen Taschen, die vorderen Rande und die hinteren Leisten fein l>0nc<^lN' roth >^«(.>j)'>ill, t. Die Farbe des Rockes nach dem (beiliegenden) Muster der Farbe in Nr. 1. 2. Hosen Herrngraue Pantalons mit rothem ?.^»e.p«il an der Seitennaht. Muster der Farbe in Nr. 2. 3. Ueberrock, sogenannter I^Ioic»!, von dunkelgrauem Tuche oder Tüffel, mit großem, vorne abgerundeten Umschlagkragen, dann Aermcln mit drei Zoll breitem Umschlag, von außen ohne Taschen, wohl aber auf beiden Seiten und zwar an den Seitennähten mit neun Zoll langen Schlitzen und ^lnen mit cwem Klwpf. (Dieser Schlitz dient zur Ergreifung der Patron-Tasche und des Seitengewehres oder Ba-ionnettcs). Farbmuster in Nr. ll. 4. Abzeicken der Ghargeu im Dienst. (Außer Dienst sollen keine getragen werden.) Ein wcisimetallcncr Ningkragcn von fünf Zoll im Durchmesser mit rothtüchenem Futter und 1^s«6 s,uil. n) Für den Unteroffizier, ohne anderes Abzeichen; d) für den Wachtmeister mit einem vergoldeten Reif am Rande; c) für den Lieutenant mtt einem Stern; . finde ich keinen Anstand, daß die Uniform der Nationalgarde-Musikbandc, unter Beifügung der für den Kragen und die Kopfbedeckung vorgeschlagenen Verzierung, mit jener der Garde selbst vollkom« men gleichschalten werde. Diese Bemerkungen vorausgestellt, stimme ich dafür, die von der Wiener Nationalgarde nach umfassenden Erörterungen festgesetzte Adjustirung auch in den von dem Verwaltungsrathe beanständeten Punkten für Laibach anzunehmen, mw lediglich die niederösterreichische Cocarde mit der goldenen, blau und rothen vaterländischen, d. i. krainischm, zu vertauschen, wornach die Wäffenröcke mit auftechtstehendem Kragen zu versehen, die weiß und rothe Schärpe als Dienstzeichen aller Offiziere, ohne Unterschied des Grades, das deutsche Schwert als gleiches Abzeichen der Unteroffiziere, endlich die Tschako's mit aufgestecktem Roßschweif als Parade-, die wohlbekannten blauen, mit roth ,',>^5<'^»u!!l!'U!n Lagermützen, als Commodc-Kopfbedeckung aller Grade anzunehmen und die oben besprochene Patrontasche in Uebung zu setzen ware. N>>r von den geehrten Herren Nationalgarden Laibachs diesem meinen Vorschlage beipflichtet, wolle den in der v. K l ci n may r'schen Buchhandlung aufliegenden Subscriptions-Bogen eigenhändig fertigen,, um mich in die Lage zu versetzen, die hiernach entsprechenden weitern Schritte zu unternehmen. öaibach am !>. Mai 184«. Andreas Graf Hohen wart, als Mitglicd der ^aibacher Nationalgm'de. Besondere Beilage m. zur Laibacher Zeitung Nr. 63 vom i3. Mai 1848. An f r n s an alle Vnterlandsfrennde, insbesondere Herrschaft- nnd Gutsbesitzer, Landwirthe, Schmiede, Viehzüchter, nnd alle jene nberhanpt, die einen Viehstand besitzen. H^as Ministerium des öffentlichen Unterrichtes hat be-willigei, daß von der Landwirthschaft-Gesellschaft ii, Krain eine Hufbesch lag . Lehran stalt, in Verbindung Mit einem Thierspitale, auf dem ihr gehörigen Ver-such^hofe in Laibach am Pola «aHofe nach dem von ihr lmteilegren Plane errichtet werden dürfe, in Gemäsiheit des-sei, der Unterricht durchgehends in der Landessprache (slovenischen) ertheilt wird. Es ist nur eine Stimme über die dringende Nothwendigkeit einer solchen Unterrichts-Anstalt. Zu allgemein anerkannt ist der wohlthätige Einfluß, den die Verbreitung der Thicrheilkunde auf die Landwirthschaft ausübt; zu innig ihr wechselseiliges Verhältniß, als daß es noch einiger Beweise hiezu bedürfte. Besondere Vortheile für den Land» Wirth erwachsen aber vorzüglich durch die Ausübung eines zweckmäßigen Hufbeschlages» durch Verbreitung richtiger Grundsätze der Viehzucht, durch Kundmachung der häufig bei den Hausthieren Krankheiten erregenden Schädlichkeiten , und durch Ausbildung von Individuen, die wenigstens bei schnelle Abhilfe erfordernden und ansteckenden Krankheiten der Hausthiere eine zweckmäßige Bchandlungsweise einzuleiten vcrstchen. Wie wenig sich insbesondere Kram der benannten Vortheile, welche rationell gebildete Cur- und Be» schlagschmi^d« »,„d 3h>'",'.5!-zt<, t>»v v,i»,f>n,!','thsch/»ft ol»,»« j^^^n Landes bringen, erfreut, und wie fühlbar der Mangel solcher Individuen hicrlands sey, werden nachstehende Thatsa-chen zur Genüge bekräftigen: 1. Das Hufbeschläge wird hier zu Lande, mit sehr wenig Ausnahmen, so fehlerhaft und zweckwidrig betrieben, daß es förmlich zu einer Seltenheit gehört, auf vem Lande ein zweckmäßig beschlagenes Pferd zu sehen. Der da weiß, mit welchen Schwierigkeiten und Hindernissen man selbst in solchen Provinzen gegen die herrschenden Vorurtheile und das eingeführte zweckwidrige Hufbeschläge zu kämpfen hat, wo sogar nach einem bestehenden Gesetze nur die an einer Lehranstalt unterrichteten Cur- oder Beschlagschmiede ihr Gewerbe ausüben dürfen, der kann sich leicht denken, wie viel das Hufbcschläge hier zu Lande noch zu wünschen übrig laßt, da außer dem beim k. k. Beschäl Departement zu Sclo nächst Laibach angestellten Oberschmide, bloß Ein tüche tiger, am Wiener Thierarznei-Institute geprüfter Cur-schmid zu Laibach, und Ein gelernter Beschlagschmid zu Neumarktl sich befinden, die dieseS Gewerbe rationell bei gesunden und kranken Hüfen ausüben, wahrend dieser doch so wichtige Zweig übrigens uur Empirikern überlassen bleibt, die nach den von ihren Vorfahren übernom-wenen Ansichten maschinenmäßig ihr Geschäft betreiben, Wit eingefleischter Vorliebe an dem Alte» kleben, für Verbesserungen gar nicht empfänglich sind, und so durch '>" fehlerhaftes Beschläge theils positiven Schaden herbeiführen , theils wegen Unwissenheit manchen schon bestehenden, jedoch behebbaren Unregelmäßigkeiten und Fehlern der Hufe entgegen zu wirken unterlassen. 2. Wie viele Vortheile entgehen nicht den Landwir-then wegen Mangel richtiger Ansichten der Zucht, Fütterung, Pflege, Gesunderhaltung u. s. f. der Hausthiere! Abgesehen von dem Entgange der Vortheile, die den Landwirthen durch die Unkenntnis, eines geregelten diätetischem Verfahrens bei ihren Hausthieren entgehen, sind auch die vielfältigen Nachtheile aller Beachtung wür- dig, die sich durch eben diese Unkenntniß die Landwirthe bei der Entstehung der Krankheiten aller Art und de-ren Behandlung oft selbst zuziehen. 3. In Erlranlmigsfällen der Hausthiere, insbesondere bei schneller Abhilfe erfordernden Krankheiten und schnell einreißenden Seuchen, wo häufig die zuerst ergriffenen Stücke ein Opfer derselben werden, ist häufig der Mangel einer entsprechenden schnellen Hilfeleistung Ursache des erlittenen Schadens. Da sich auf dem Lande nur ein Paar tüchtige und wahre Thierärzte und gar keine gebildeten Eurschmiede befinden, so ist der hilflose Viehbesitzer meistens genöthigt, sein krankes Vieh den Abdeckern, Viehhirten und dergleichen Quacksalbern anzuvertrauen ; denn die Behandlung der Pferde, trankheiren ist größtentheils in den Händen der Abdecker, und mit den Krankheiten des Hornviehes befassen sich fast ausschließlich nur Viehhirten und einige abgehauste Bauern, daher denn noch die widersinnigsten Curmethoden und Operationen gebräuchlich sind. 4. In Fällen, wo wegen eines Gewa'hrmangels, oder sonst aus einem Grunde, Thiere Gegenstand eines Rechtsstreites sind, sind Thierspitäler eine äußerst wichtige, dem Viehbcsih.'r, wie dem Richter willkommene Anstalt. 5. Die Vieh- und Fleischbeschau kann nicht überall ensprechcnv gchandhabt werden, da die Ausübung der dies,-falligen, für die Gesundheit der Menschen doch so wichtige,» Maßregeln unter solchen Verhältnissen häosig ununterrichtee ten Individuen überlassen werden muß. 6. Für wüthende, wuthverdächtige Thiere, rotzige, rotzoerdächtige oder wurmige Pferde, wie auch für alle ane dern in gerichtlicher oder Veterinär-polizeilicher Hinsicht in Untersuchung, Beobachtung oder Aufbewahrung gestellten Thiere besteht für Laibach und dessen Umgebung eine im höchsten Grade mangelhafte Anstalt; für so gestaltete Bedürfnisse am flachen Lande ist durchaus nicht gesorgt, ob? gleich dergleichen Fälle nicht selten vorkommen. So wie es nun keinem Zweifel Unterliegt, daß durch die Errichtung einer Hufbeschlags - Lehranstalt, in Verbine dung mit einem Thierspitale, diesen so fühlbaren Bedürfnissen abgeholfen werden könne, so entschieden läßt sich aber auch behaupten, daß dieß einzig und allein durch die Gründung einer derlei Anstalt im Lande selbst zu erreichen ist. Die Verhältnisse, in denen sich in Krain diejenigen Individuen befinde::, welche sich diesem Berufe widmen wollen, sind hicrlands so eigenthümlich, das sie mit denen anderer Provinzen nicht leicht verglichen werden können. Diese sind vor Allem die pecuniären Verhaltnisse unserer Landschmiede und die Sprache. Was zuerst die Ver» mo'gen sverhältnisse betrifft, so müßten die Meisten wenigstens die Hälfte, wenn nicht ihr ganzes Hab und Gut auf' opfern, um ein Jahr daS Arznei-Insticut in Wien besuchen zu können. Wer Gelegenheit gehabt hat, zu beobachten, mit welchen Entbehrungen selbst die Nieder- und Oberösterrei-cher den ihnen vorgeschriebenen Curs als Beschlagschmlede in Wien absolviren, da doch ihre Vermögensumstände, mit denen in Krain in keinen Vergleich zu ziehen sind, der wird an der Wahrheit des Gesagten keinen Augenblick zweifeln. ^ DaS zweite Haupthinderniß zur Ausbildung riner hin» reichenden Anzahl hiesiger Landschmiede an deutschen Lehr-anstalten ist aber die Unkenntniß der deutschen Sprache, deren »ur sehr »venigc u»te> ihnen in del» Grade fähig sind, daß si«' eiuem deutsche» Lrhrcuise beiwohne» lön»ten. Dagegen ist die bei weitem größere ?l»zahl des Besens und Schreibens der La »des-Sprache »nächtig, und hierdurch ' zu e^nem Unterrichte a»s del, thierärztliche» Gegenstände» in dieser Sprache vollkommen geeignet. Nieu,and wird aber abspreche» könne», daß in sloven«-scher Sprache eben so gut der Unterricht ft'ir die Beschlagschmiede ertheilt werden könne, wie in deutsäjer, italienischer, französischer u. s f., wenn nebstbei auch dafür gesorgt wird, daß alls den betreffenden Lehrfächern die Schulbücher in slo-venischer Sprache verfaßt werden, wie bereits eines über Diätetik und Zuchtkundc unter dem Titel: „Il,^v<; «z l>h- und Fleisch-beschauev, und für dringende Nothfälle mit den nothwendigsten Kenntnissen in der Behandlung von Thicrkrankheiten ausgerüstete Indioidne» zu bilden; 3. den Candidate» der Seuchenlehre an der hiesigen k. k. medic, chirurg. Lehranstalt Gelegenheit zu bieten, sich einige practische Kenntnisse in diesem Gegenstande zu verschaffen ; 4. den Viehbesitzern der Stadt und des flachen Landes Gelegenheit zu verschaffen, ihre kranken Thiere einer zweckmäßigen Behandlung im Spital übergeben zu tö'onen; 5. Die in gerichtlicher Untersuchung stehenden Thiere aufzunehmen und zu beobachten; l». wuthverdächtige, wüthende oder mit andern anstecken» den Krankheiten behaftete Thiere in sichere Verwahrung und Beobachtung zu übernehmen. Durchdrungen von der Ueberzeugung, wie wohkhätig eme derartige Unterrichtsanstalt für die ganze Provinz u»»d auch diejenigen Nachbarländer ware, in welchen die slove-nische Sprache die Landessprache ist, hat die krainische Landwirthschaft - Gesellschaft in der allgemeinen Versammlung am 8. Mai l844 beschlossen, für die Errichtung ei« l«r solchen Anstalt durch Mitwirkung unserer Localbe» Horden, vaterländischer Corporationen und einzelner Varcrlaudsfreunde Sorge zu tragen. Die allgemeine Versammlung cun 8. Mai »844 hat demnach beschlossen, daß zum Besten der guten Sache die Localiläten ihres Versuchshofes auf der Polana zu diesem Behufe verwendet werden, wodurch zm-Errichtung der besagten Anstalt ein sehr bedeutendes Hilfsmittel geboten wird. In der allgemeinen Versammlung im Jahre 1847 hat die Landwirthschaft ^Gesellschaft zu dieser Spende noch eine zweite, ebenfalls bedeutende, hinzugefügt, indem sie bestimmte, daß der aus dem Verkaufe des Franzenshofes gemachte Erlös (nahe an 1800 fl.) zu diesem Zwecke verwendet werde. Allein alles dieses reicht bei weitem nicht hin, um die Anstalt inS Leben rufen zu können, indem zum Umbaue und zur Adaptirung der Localitäten für Hörsäle, Stalln,,-gen, Schmiede, Apotheke u. s. w., so wie für deren innere Einrichtung nach einem beiläufigen Voranschlage eine Summe von etwa 7000 fi. erforderlich wird. Ein glücklicher Zufall hat in den Ausschuß der Landwirtschaft-Gesellschaft die Herren Doctoren Bleiweis und Struppi geführt, welche beide Magistri der Thierheilkunde sind, mehre Jahre am Wiener Thierarznei. Institute als Assistenten der pr actischen Thierarznei angestellt waren, und als geborne Kramer der Landessprache vollkom- men mächtig sind. Diese Herren haben sich bereitwilligst erklärt, den Unterricht in dieser Lehranstalt unentgeltlich ertheilen zu wollen, wrdnrch der Landwirthschaft-Gesellschaft nun auch die erfreulichsten geistige,, Mittel an die Hand gegeben worden sind, die Lehranstalt ins Leben rufen zu können. Beide Harren werden sich in den Unterricht so theilen, daß Herr Dr. Bleiweis die Naturgeschichte und Diätetik unserer Hausthiere, die Theorie des Huf- und Klaue nbeschlages, die Arzneimittellehre und die Theorie über Vieh- und Fleischbeschau; Herr Dr. Struppi aber die Zergli ed eru n gs-künde, die specielle Kran theils- und Heilungs-lehre cu nde ohne Ausnahme, insbesondere aber an alle Mitglieder der Gesellschaft, an Herrschafts-uild Gutsbesitzer, La„d>l"'rthe, Viehzüchter und überhaupt an alle, die einen Vieh st and haben, diese so wohlthätige Folgen versprechende Na tio nal - A nst a lt mit Geldbeiträgen i" nnteistühe», die, ob gros; oder kl-ei», mit Dank angenommen und jedesmal in der Laibacher Zeitung und ^nviou zur allgemeinen Kennt' niß gebracht werden. 'Mit vielen Hoffimngen Wendet sich die Lcindn'irchschaft-Gesellschaft auch an die Nachbarländer, welche die gleiche Sprache sprechen, nämlich an d« Untere Steie rma r k, an Kärnten, Trie st, Istrien^ Görz, da anch aus diese» Länder» gwignete Individuen in diese Anstalt zur Ausbildung gesengt weiden sönnen. Vatellandöfieunde'. hier ist eine schöne Gelegenheit geboten, sich durch die That als Patrioten zu beweisen. Diese-Schule ist mcht eine bloße schöne, poetische Idee, sie i»t eme wahrhaft nützliche, practische Anstalt, deren Bedürfnis; schou so lange gefühlt, schon so oft laut ausgesprochen wurde. Die Landwirthschaft-Gesellschaft wird das Möglichste thun, was sie bei ihren beschränkten Mitteln, die » i ch t, w^ bei allen andern Landwitthschaft - Gesellschaften, durch jährliche Beiträge ihrer Mitglieder vermehrt werden, nur immer leisten kann ; sie rechnet daher mit Beruhigung auf die kräftigste Unterstützung durch Woi't und That, besonders von Seile ihrer zahlreichen Mitglieder, da ja der Beitrag nur ein für alle Mal zu leisten ist. Die Gesellschaft wird insbesondere einzelne ihrer verehrte» Mitglieder mit der Bitte in Anspruch nehmen, die Eiusammlungen der betreffenden Beiträge zu übernehmen, die übrigens auch unmittelbar an die Kanzlei bei der Landwirthschaft-Gesellschaft in Laibach (Sa-lendergasse Nr» 195 im 2. Stock) eingesendet werden tonnen. Der beständige Ausschuß der k. k. Vandwirth-schaft - Gesellschaft in Krain. Laibach de» tt. Mai RS4»