Arettag, dm^ Hktoöer 1878. Xll. Jah»Ga«G Di« »Martirg« ütttun," «rfchiint jidt» Soiln>»i, Mittwoch und greitag. Pieii« — sür Mardurg: ganzjährig S A.,halbjährig » P., «iertiliihrig l fi.lo kr, silr Snßillt»« mit Postversendung: ganzjährig S fl., halbjahrig 4 st.. vler»et,ädr,g Z st. 3nsertion«gtbahr S tr. pr. Seile. in« Hau« monatlich 10 tr. ^ Mt Wahl^tit. Marburg, 16. Oktober. Tdeiluehmer an der Probewohl zu Pettou versichern, daß die Slimmderechtiglen ln gröberer Anzahl erschienen wären, halte nicht die W'inltse schon begonnen. Dlese Klage ist nur zu sehr begründet und stellt fich die Ausschreibung der Wahlen für den Oktober in ihrer Allgemeinheit ol« eine verfehlte Maßregel dai^. Bei solchen Ausschreibungen müssen die Volk«-wirthschaftlichen Berhälinisse berückjichtlgt werden. Wahlkreise m,t Viehzucht und Alpentvtrthichaft mögen im Ottober zur Slimmgebuvg berufen werden; alle,» Wähler in Gegenden m»t zweiter Arncht, mit Weinbau urid jpättrer Bestellung der Wintersaat, wie e« z. B. die M'islen des steirischea Unterlandes sind, könne» die Vornahme der Wahlen in dieser Zeit durchaus nlcht billigen. Der Staatsbürger muß jeKt den Entschluß sasjen: entweder sich an der Wahl zu betheillgen unt) drin-gende Arbeilen zu verschieb,», zu vernochlüjslgen. oder seit» höchstes pvlttijches Vtecht preiszugrdiN. um seine häuslichen Geschäste zu Vtrrlchlev. Zu einer solchen Entscheidung sollte aber von StaalS-wegen Niemand gedrängt werden, am wenigsten in Oesterreich, wo die unzehkure Ausdetz-nntig der Kreise die Wahldr Schwelle und den freilich schSN eingesprenglln Thüiflügeln, und die allen Hans- Voe Cheaterprobt. Voa A. H. (Korisetzung.) Die ganze Ausstattung eines solchen Stückes kostet gewölznlich fünfzehn- b s zwanzigtau« send Ttiale', bt)ch nach den ersten dreißig Vor» steltungen ergiebt sich im günstigen Falle schon ein U'bertchuß sür die Kasse des Dir,t!vrö. W,r sprech.n hier peziell von dem V kloriaiheater zu Berlin, ivtlches dort allein »n großen Fserien und gewinnbringend nur noch ln Hermann HlNdr,chS' GaNjPieltN macht. ' Das Wallner-Ljtbrnnlheater führt dem Publikum Ptistcu und Volksstucte vor, dle letzteren oft von wirklich poeiisvem Werth. Das Friedrich-Wiltzelmstädtische Theater hält sich mehr zu dem leichtblütigen Offenbach; om Wolters» dorftheater ist die Posse oominirend; Kroll's Eiubliss.MkNt eztkutirt iM Sommer einc recht gute Oper, und »m Winter bringt e« mit gio« tzer Krast und großen Kosten WeihnachtsanS-stelluttgen — soweit eS die französische Gesandt-chast erlaubt. Die nach Aushebung der Kon-«ssionen neu hinzugekommenen Dutzend-Theater sind als Kunstinstitute noch von keiner besonderen Bedeutung ; einzelne zeigen jedoch schon, daß anS ihnen noch Eiwas iveroen kann. Kommen wir nun endlich zur Theaterprobe l Sämmtl'che Lkser dieser Skizze mögen sich voii Herrn Direktor Ecrs alS eil,geladen betrachten, und zivar ganz gegen dle Huusord-nung, denn nach dieser darf ivährend der Proben kein Uneingeweihter die Räume deS Tizea-t rS beireten. ES muß sich aber ein jeder nach selnem Platzt hin fühlen, denn iu den Pioben, »lit Ausnahme der Generalprobe, die einer lvirtlichen Aufführung gleichkommt, lst der Zu-s!)auerruum nicht beleuchtet. Auf d-r Bühne jeooch bemerkt man einen schwachen Veeluch V0ii Nachbildung heiteren SonnenglanzeS, da eine thrilweise Kostümpkobe gleichz ilig in Aussicht steht. Kurz vor Leginn der Probe erscheint auch noch der Berliner Theaterllterat in Zetlelform, die Säule der dramatischen Kunst in Typen, Heer Ernst Litfaß, und zwar in Begleitung eines tüchtige« Zeichners, der von itzm den Auftrag erhalten Hai, nach den prächligen Ko-stümbilüera deS Hosphotographen Herrn Glaf ein illustrlrteS Rieseuplakat anzufertige», dukch welches an einem schönen Morgen der iveröenden We ltstadt die freuvigiNachrtchi verkündet werden soll, daß die Feen, Elsen und Gnomen Mlt ilzrem ganzen lusügen Märchengefolge in die Räume deS an dkr Straße der Münzen gelegenen Mu« sent mpelS eingezogen sind, um doit Abend für Abend lvieder ihre lustigen Kapriolen zu machen. Und ivie der Milllä,azt seinem Regiment in die Schlacht folgt, um bei Verivundungen und Erkrankungen gleich hülsreich bei der Hand zu sein, so sehen ivir hirr den Tveateragentea Mit einem kontruktgefüllten Besteck, um etwaige durch Krankheil, Kaprice oder Unbrauchbarkeit entstehende Lücken iM Personal durch neue Engagement« sofoci wied.r auszufüllen. Endlich, nachdem ein ZeSer seinen Platz eingenommen, beginnt die Probe. Der Over-reglsseur kommt mit gedankenvoller Miene, das Regietiuch unter dew Ärm. o,e Klingel in der Hand, und s tzl sich an einen Tisch neben dem Sousfleurkasten ; eln z'veiter Stuhl ist sür den Di-retior gestellt, auch nimmt ivohl der Bersasier oder Beardtiler deS gerade zu probirendeu Stückes ab und zil diesen Plaß eiu; der Ka-peUm'iVer hat sich'S auf dem Dlrigirftuhl iM Orchester bequem gemacht und plaudert Mit dem neben ihm sitzenden Konzertmeister, der zugleich ein tresfticher Violinvirtouse ist; der Orchesterdiener le^jt Noten auf die Pulte sür die Musiker; der Dekorationsmaler rennt nach vorn und hinten, er taucht unter in die Tiefen der Versenkung, t)0ti da schivingt er sich lvieder auf maier glauben immer noch, daS Thor wieber zuschlagen zu können, worin sie sich freilich täuschen. Der Menschens^eift lebt nutur^emäb in der Ver-gantienheit, ouS d,rcn Eindrücken stch sein geist ger Zntll'lt zusimmenlktzt. so wie sich unlere Porslkl-lungen nur auS d'N vorant^egall^^enen sinnlichen Elndrückkn entwickeln. In dl? Zukunft schauen nur die Weniftm. die Flt'ß und überschüssit,e Kraft genug hatten, die Vergangenheit ganz zu Vkrdauku. So lebt denn die ungeh'ure Mehrzahl von uaS immer noch vo» den Vorstelluni^en der feudalen Btruangenhtit und der Psaffen- und Rilterromunlik, h>e und da durch etwas Ränber-romantik menschlich aufgksrischt; einen Bl'ck ln die Zutunsi kann ihnrn lmnier nur die bitterste Roth abzivin.^en. ES ist also nicht zu Verlan»,rn, daß die Masse jenen Gegens.'tz deutlich empfinde. Das eiste und Haupihtnderniß einer besseren BolkSkrziehung in Oesterrcich liegt also darin, daß der immer noch thatsüchlich hcrischende sev'^al-klerikale Bun»', bei voller Einsicht in die Sachlal^c, den kühnen Willen hat, dcm Volke auch ivntkrhin Stkine statt Brod zu reichen, in dei^ Hoffnung, die politischen DtNAe könnten immer noiii eine Wendung nehmen, ivelche eine R stauratiin d»? alten GeistcSzustände wi dcr ei^mö^ilicht. Hikraus folgt, daß jeder zur Hkt»ung der VolkSerziehun^ Vom Staate Bestellte, lvtNN er diesem ittuade auch nur den kleinen Finger rncht, sein eigettt-lichstkt Amt und den Ätaat — sofern dieser t)ei seiner Bestallung einen ernstlichen Willen hat — Verräth. Es ist freilich noch eine andere Möglichkeit denkbar: die nämlich, daß dcr fkudal-klerikale Bund seine Sache bereits ausgegeben hätte uno nur »loch eine Berzive flung^partel spilltk. Was lväre aber ein UattrrirhtSMiNist«r, der sich dann noch dupireu ließe? Zur Heslyichte des Tages Die Feudalen des böhmischen TtoßgruubbesitzeS latlen daS Gerücht Verbseiten, daß ile der Stimmg^bung sich enitiaitcn wollen. Verfassungstreue Vlätier durchsch.iurn aber diese Kriegslist und sorderu ihre Partei.jenossell zur Wachsamkeit und Thäiigkeit auf. Zm politi» schkn Kampfe ivtrd geschlagen, wer sich in saljche Sicherheit wiegen läßt. Die Bonapartisteu verlangen beharrlich eine Volksabstimmung über die Staats» form uod über daS HerricherizauS für den Fall der Wiederaufrichtung eiiieS ThrontS — ebenso bcharilich ivlderjlreben die Königsmacher. Ktine zur schwindelnden Höhe dcS EchnürbodenS. übkr-all die Thealeraibel:tr zurechtiveis nd, denn 3e« der von diesen hat seine besouderen Taue zu zithtN oder Kouliffen zu schl,ben. Der Balletmeisttr instruirt ein paar schwer topirerlde ^all^teuiku. und bllelirt sie. wie sie die Vetne zu »versen, ivaS sie sür Atlituden, Pironet-ten und Eniiechats zu machen ha^en; dir Peima-Vollcrina sitzt unter altem lÄerünipkl aus einem Pappttzron iin tiessten Hintkrgrunde der Bühne und überrkichl Mit vieivcrhrißendem Lächeln dem zu ihren Füßen kaUkrnöen Grasen ^Konfilurini" den Wunschzetirl sür ih'en in we-«igen iagen einir.fftnden GcbültStag (der alle zwölf Wachen ioikdvic ein Feldherr überblickt er das T'r-rain, dann setzt er sich auf seinen Ltuhl; dtk Soussltur, ein intelligenter Mann, der in seiner Iugens dir Hörsäle der Universität und den F.ch!» boden besucht hak, steigt lzinab in den Orkus; aus einen Wink dks Oberreg'lleurS läutet der Theaternener die grobe Glocke, die im Garten und durch daS ganze HauS erschallt, unl) iN ivc-nigen Minuten ist d-r Bütinenraum dicht angefüllt Mit Menschendarstellein und lolchen, die eS zu sein verm'inen. Schmiegen tvir uns nun still in die Logens ecken und lasl^n die Leutchen auf der Buhne selbst reden. Oberregisseur (geht mit gedämpften Klingel brikSordnungen, Sicherung der VaarLahlung des Lohnes. (Zolleinigung zwischen Oesterreich-Ungarn undDeutschland.) Seit Kurzem werden Unterhandlnngen wegen dieser Zollttnigung gepslogen. Oesterreichisch-ungarischer-skltü geht man dabei von der Ansicht ouS, daß die Herstellung eines innigen Verhältnisses zwischen diesen Staaten sich sür den Fortbestand, der Monarchie als wüiischen^Werth, für den^ Frieden Europas heilsam darstelle und daß ein solches Äerhältniß nur auf dem Boden der wirthschaft-lichen Interessen sicher utld dauernd erwachsen könne. (DerJahresbedarsdes östrrei-chisch-ungarischen Heeres.) Mit Ausschluß der Landwehr und der Honveds beziffert sich der Jahresbedarf der österreichisch-ungarischen Heeres aus 740 000 Ellen Tuch, 196.000 Ellen Leibchenstoff, 167.000 E. Blousenstoff, 2.024.000 Ellen Leinwand, 3.355.000 lS. Kalikot, 480.000 Zivilch, 260.000 Ellen Strohsackleinwand, S290 Zentner Ooelleder, 1830 Zentner Terzenleder, 4300 Zeniner Pfundleder. 510 Zentner Blankleder. ö0 Ztr. juchtenartiges Oberledrr/ 12.000 Stück rauhe Kalbfelle. 8600 Stück geschivärzte Kalbfelle, 2500 Stück tv,iße Lammfelle, 1400 Stück geschwärzte Lammselle, 28.000 Strick Feldslaschen mit Blechüberzufl, 12.000 Stück Kochgeschirre und 6000 Stück Kavalleriesättel; außerdem eine bedeutende Zffer von Kopfbe-dickungen, Posamentir- und Seilwerksorten, Piou-nierausrüslungsgegenftändtn, ärztlichen und Spi-talseifordernisien. (Landlvirthschaft. Vertilgung der Weinmotte.) Paul von Putzer, Obmann deS landivikthschofttichen Veretns zuEppan lN Tirol macht folgendes bekar'Nt! E ne sür alle Weinbautreiberid^n eifreultche Nachricht wird es stin, daß nach jahrelang'», erfolglosen V rsuchen zur Vertilgung der Weinmotie (Gosse) endlich en Mittel entdeckt zu sein scheint, welches an Wirksamkeit sowohl, als an Billigkeit und leichte Anlvendbarktit nlchtS zu wünschen übrig läßt. Die Frau Therese Zeiner in St. Micha'l kam nämlich auf den Einfall, bei dem' üblichen Schwefeln der Reben jedesmal eine kleine Dosis von pulv risirtem Pf sscr beizumilchen. Das Be« stauoen der Reben mit diejer Mischung wurde von der ersten Entwicklunt^szeit an mehrmals des Jahres Vorgenommen Urid der Ersolg ist ein so unverkennbarer, wirklich übttraschrnder, daß eA sich wohl für einen Zcden, der irgenv wie bei der Sache intereisirt ist, als höchst lohnend h«?» ausstellen wird, sich persönlich lM Zkin.r'schen auf dem Theater hrrum): .,Die Damen und Herren, die in der ersten Szene «ichiS zu thun haben, ersuche ich die '.t^ühne zu räumen. Aber. Herr Seppel las's.n Sie doch jetzt die Farce, ans Jttrem TalcheN'uch Springemäuschen zu machen. Wir sino ja Nicht zum Sp ße hier. — Also; Akt tins, erste SzrNe — Elia, l — W'iS ist denn das cia hinten sur ein G summe? — Fräul'tu Rajenthal, wallen Sie endttch der Ansicht Raum get)tN, daß Sie sich hier in keinem B>enento>be b si.'den?! Heran hiri > — St'llen ste sich aber Nicht alle aus einen Haufen, wie die Schase, iveiin eS blitz?.. Breiten Sie ich ein wenig auS; schltrp n Sie einen Halbkreis l^' Kapellmeister (klopft ungeduldig mit dem Dirigirttat» auf den Solfl'Nikasten): „3ch dächte, wir singen an. Um ein Uhr möchte ich zu Trarbach meinen Mosel trinken, sonst blu ich morgen krank." RegisliUl : „Äorlvärts l — Chorgesang, Nummer eiiis; Welche Lust —" Ehor (singt): .Welche Lust geivährt das Reißen —" Regisseur (springt lvüt!.end von seinem Stuhle aus): „Haaalt l — Haben Sie nicht einmal so viel gelernt, daß Sie Reisen von Ret« ßen zu unterscheiden verstehn?" — Ich wünsche Ihnen nur so emen Rhtumalismus wie ich ihn Angkr jn St.Mtchall davon zu überzeugen. All« in der angegebenen Weise behandelten Trauben der Frau Zeiner lind von ,iner Reinheit, Größ?^ und Vollkommenheit, welche nicht nur mit dtn,n des anstoßkndkn Angers, von glkicber Lage und Bodenbeschoffenheit auf daS Frappanteste kontra-stirt, sondern jkde einzelne zu einew wahren Schaustücke qualifizirt. Obwohl zur Zeit der Gossenschmetterlinge solche massenhaft in diesem Anger zu sehen gewesen sein sollen, scheinen diksk doch durch den Pf,ff.sg,ruch abgkhalt»n worden zu sein, ilzre Eier dort obzulkgen. Thatsache lst, daß man an den Trauben dortselbst nicht ein, faule Beere findet. Alö weiteres Merkmal der mit Pf'ffer behandelten Trauben fällt der fort, geschrittene Re s,flrnd auf. gegenüber anderer TlaubkN gle'chkr Sorte und Lage. (Bohrungen auf Steinsalz) Ta? Finanzmtnist,rium hat den Vejchluß gefaßt, in der Nähe von Goiskrn (Ober-Oesterreich) ein? Tieft)vhrung auf Steinsalz vornehmen zu lasi.n. (W e l t a u S st e l l u n g. DaS österrei-chifche M u st e r s ch u l h a u S.) vuseS Mu-sterschulhauS soll in allen Theilen, mit seine, ganzen Einrichtung nach Schluß der Weltaus-sltllung stehen bleiben — alS Vorb ld für Schul, behörden, Lehrer, Gemeinden und Erzeuger von Lehrmitteln. Marburger Berichte. (DeS Raubmordes verdächtig.) Am 8. F'bruar l. 3. wurde der Grundbesitze, Blasius Zweng iu Süßinberg ermordet und seines Geldes 1k0 ft. — beraubt. Kürzlich ist eS gelungen, zwei Gauner zu erforschen, ivelche im Verdachte stehen, diese That Verübt zu haben; beide sind dem KreiSgerichte E>lli eivgeliefert worden. (Schadenfeuer. Tod in Folge von Brandwunden.) In Pfaffenber^, GerichtSbezilk Obel-RadterSburg, entstand kürzlich tin SchadenftUer. D>e GrundbtsiKerin Anno Schnideritsch. welche von ihrer Hube möglichst v'el zu retten juchle, kam aber den Flammen so nahe, daß ihre Kl.ider Feuer fin.ien ; die Brandwunden, die Frau Schuideriisch erlitt, haiten schon am nächsten Zage den Tod derselben zur Folge. (Feuerschaden.) Der Schüben, welchen der Grundbefitz«r Paul Sorhak in Unter-LaSnitz, Bezirk Marburg, neulich dnrch den Brand seinem Wohnhauses, der Tenne uno deS Stalles eU'tten, i!t nun geichätzt worden und betrügt 19V0 fl. Die G bände wl^ren mit 800 fl. Versich.rt. (Brand.) Am 10. Oktober bruch iu der manchmal Hobe, damit Sie eikennen lernten, daß das Reißen keine Lust gewährt. Herr lll-rich, Sie zahlen lünszehu Silbert^roschen Strafe sur's Lochen. Jetzt lprichlN Sie die Worte hüblch so, wie sle in der RoUe ftrhn. Bitie Hell Aop.llll"ister, noch einmal!" bti0. (lU'gi): „»R^eiche Lust gewäl^rt daS Reisen —" Reglsteur: „So istS gut! — Nach Veen, digunq des Cijo,S blicken Sie nach rechts und schreien mit 0,m Ausdruck deS El'ts.tzenS: „Z»» Hülse! Die Schlange!" Dann flithen Sie nach liiits hinüber, vo» rechtS kommt die döse Fee Däaiona, in Gestalt einer Schlange. Also —" Etjor (schreit): „Zu Hülse! Die Schlanze!" (Laufen bunt durcheinander nach links hinu« der.) Regisseur: „Noch einval zuiück! — Sa mögen die Clioidomen woljl um Huije schleien, wenn sie titkußt lverden; in tem Aufichrei ist Nichts von Entsetzen bkMtlkbar. Blicken Sie aus mich l Das machen Sie so (giebt seinem G ficht einen entsetzlichen Aus)iuck): ,Zu Hüls«! Die Schlange!^ (Allg'Meines Gelächter.) Regisseur (streng): Was lachen Sie?" Fräulein Rosenthal: „Ach Herr Regiffenr, Sie sehen zu komisch aus!" Regisieur (ärgerlich): ^Ra ja, Sie halten Säjle deS Grundbesitzers Anton Kopatsch zul Bischosdorf, Bezirk Cill>, Feuer auS und wurde! auch die Knoppernmühle sammt der Dreschern.a ! schein in Asche gelegt. Dieser Brand ist durch Fahllässitkeit entstanden. (Selbstmord.) Die Besitz'rin deS Schlosses Bur^stall bei Franz. Bezirk C lli, welche schon längere Zeit gemüihskrank gewesen, hat sich Mit einer Flinte erschos'sen. (A u f einer Holzriese verunglückt.) lter neunjährige I. Jurchard in Lukanya, Bezirk Cilli, setzte sich auf einen Baumstamm in eine Holzriese, welche durch den Regen schlüpfrig geworden, und ließ sich hinabgl.iten. Bei einer Bies^ung wurde er in die Lust geschlkudert und zer' schmetterte sil) beim Falle den Kopf. Ein Wald-arbeiter. Welcher bald daraus vorüberging, fand den Knaben bereits toot. (Ernennung.) H-rr Zohann Moser, Supplent am StaatSgymnasium in Salzburg, ist zum wirklichen L-Hrer am hiesigen Gymnasium ernannt worden. (Weinlese.) In den meisten Rieden hat die Weinlese schon begonnen und ist man unter den gegebenen Berhältnisien auch Mit dcr M'Nt^e Zufrieden ; die Güte deS MosteS übertrifft jedoch fast allerorten die Ertvartungen. (PoftwesI n.) Mit 20. Oktober 1873 lvird der Londbriesträgerdienst (Ruralpost) im öestellungSbezirke deS Postamt'S GamS bel Marburg auf der Route GamS, Tresternltz, Jellovetz. Heil. Kreuz, S». llrbon und Roßbach eingeführt. 3» tlllen dilfen Oltschofttn sind Brieskästen aus-.«kstellt, welche vom Landbriefträger bei jedem Gange ausgehoben werden. Letzte N ost. Das Landeswahlkomite fordert die Wähler der Landgemeinden auf, nur für solche Männer zu stimmen, wrlche die ehrliche Ad-stcht haben, in den ReichSrath treten. Die Prster Stadtvrrtretuna wird vom Reil^itztag die Errichtung einer seldständigen Rationaldank verlanken. Der?)apst hat eS dem Kardinal Bonnemose stett'nüber in förmlichster Weise abgelehnt, Rom zu verlassen. Eingesandt. Zur Wahl bewegung. Der Gemeindevoifteher von Rothwein, Herr Friedrich Brantstetler. vermeidet eS wohltveislich, mein an ihn u»>erm 7. Oktober gerichtetes offmeS Schlktben zu beantworln und kündete das Alles hier für Spaß. (Schreit): Requisiteur, wo ist d'Nn die Schlanjtk?" R.quisiteur (aus tiefstem Hinterqrundk): „Ich leime ,hr eben den Kopf aa. Die Kt'tze ist ivieder dabn gkivesS Hot sie sich la der verg.tngen.u Nacht auf d,m Cv'ps de Bsllet-Ball bei jNoll geholt. Ivo sie Mit dem Bau-quier Ephraim Potsdamer blS drei Uhr Morgens ch^mp^ignert liat. Das gkhört so mit zu der» Unannrhmlichkeiten deS Th'aterdlr.ktorihumö! — Wo nthm'n wir nun gleich eine böse Stief-Mutter für Lchneervitlchen her, von der der Zau-beifpiegel sagt, sie sei die Schönste im ganzen Laltd Theot ragint (aus der Lot;e): Dafür lassen Sie Mich sorgen. Sie wis'sen, man nennt lnich den Mann, der Alles kanu. Zn vierund-zivanzig Slund.n haben Lie eine Furibanda, von deren Schönhelt dcr Z.>ublrspiegel nicht lügen soll." Dirckior: „Darf ich mich auf Ihr Wort verlosten 7' Theateragent (mit Sklbstgefühl): „TaS ich bisher versprochen, war ich noch immer gewohnt zu halten. Stelle Ihnen zugleich meine Tochter Mila vor." (Schluß folgt.) vis beste unä ^usvalil »vIlÄ ßxesrveltvter llsrreMsiäsr, Ullck 8ioVv llsok Z^1a8s 2vr ^vfertiKUUß^ smpüstilt 769) iZekeikI. Voeben ist im Verlaq in Graz erschienen und durch sämmtliche Buchhandlungen zu beziehen 64 b Ntver Kalender für die österreichischen Landwirthe auf das Gemeinjahr herausgegeben unter Mitwirkung Hervorrageuder Aachmänuer von Mloviau» langjährig praktischem Landwirthe. IV. Iahrt,ang. Mit Illustrationen. Preis ö0 Kr-uzer. Im „llotol Modr" ist nöusl', sslii' sU8sei' im ^ussodanli, äie U»ss 2U 4O Iir. g40 LookkvdtuvxsvvU AIIKUGvI». 2 eingerichtete Zimmer, jedes mit separatem Eingang, sind sogleich zu beziehen. (844 ÄuSkunft im Comptoir dieses Blattes. Ztelle-Gesllch Ein 31 Jahre alter, comerciell th^'oretisä) ^bildeter, derzeit als Hüttenmann bcschäftigter Mann, der gute Referenzen besißt, sucht in Marburg oder Umgebung als Magazmeur, als Rechnungsführer oder sonst wie passende Btschäftigung. Nachirage lieliebe man im Lomploir diese? Blattes zu halten. - (847 Nr. 6671. 833 Kundmachung. Am Stimstaz den 18. Oktober 1873 Vormittags von 10 bis 12 Uhr findet beim Stadt-rathe Marburg zu Folge Gemeinderath^btschlusses vom 11. Skpt. 1873 die weitere Verpachtung des städtlschtn Lendgefälles für die Zeit vom 1. Jänner bis Ende Dezember 1874 nochmals im Wcge der öffentlichen Versteigerung statt. Hiezu werdln die Unternehmungslustigen mit dem Bemerken tingtladerr, daß der gegenwärtige Pachtbetrag von 905 fl. als AuSrufspreiS ange-nommcn wird und daß die LizitationSbkdingnisse während den Amlsstunden Hieramts eingesehen werden können. Stadlrath Marburg, am 8. Oktober 1873. 5 .r Bürgermkister: Dr. Äli. Re ser. Muskateller-Weinmost-Lizitation. <--» Mit gemeindeämtlicher Bewilligung werden Samstag den HA. Oktober l. I Bor- mittaltS 10 Uhr in GamS bei Marburg aus dcu Ritter v. Bittecl'schen Weingärten 60 — 70 Eimer Proßeker Muskateller von der Press- weg sammt Halbt^rbinden an den Meistbietenden ver» kauft, wozu Kaufliebhaber höflichst eingeladen werden. GamS, 10. Oktobl'r 1673. Weingrüne Startin- und HalKflartin-Msser sind zu haben bei 843) Ä? ^ IT Larl D'sÄu, Dovtor llor gvsammtvn ttvilkunäs, 0rä!nirt von 11 — 12, 5ür ^uZenIcralllcs von 10Vg-^11 816) ?oxvttl»oLk»tr»»»v, im L»Q»a üs» Lorrv Ookm. Rüsse. (819 schöne, lustgetrocknete kauft zu höchsten Preisen Wenzl Böhm, Teg'tthoffstraße 26, Marburg. Die Lappländer Polar-Menfchen sind Sie produzieren sich dem geehrten ?. ?. Publikum mit ihren Rennthieren und Hunden, sowie mit ihren Original^Geräthschaft.n am Sofienptatz in Waröurg u. z. von Samstag Abends ö Uhr an, dann täglich von 9 Uhr Frizh bis 9 Uhr Abends. 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