Deutsche Macht • (Z-rüKer „LiMer Zeitung"). filftrijM lim XaaiKTta« Hl CaflxUg morjtn» unk toB«t >«« Stil mit Z»ft«»»ii« t» {will moitoNiA Ä. —M, »intttjiihri« st. I.SO, h-ldjS^rj» B. , »MMIJliri» 0. «.—. «>l «»ftOftfcutBitä mmcljn^ri; l 1.(0, st. >.K. gQB^iitjTtg st. fc40. Ite «tnteln« Wammrt 7 fi. jifcnli »ach l»n>! bei öfter«» Oirftniplmt*«* «Itlplkch«»drr Raten, »»«wär!« »th»«, :tnlct«» Ist« mfet Platt all« t>r»«utrn»r* (■xaKnr;prbi!i9ii«a M S». uak taflaatH an. Ktk«!!» «. »nliilltnttH $mra«. «. 6Mf4fttmh«it M RttactniT* »fjlu». mit *ulan»m« kl S»»» «n» ^«iftta|(. Ml »—11 UM Vn- ■»* 3—4 ttfr - fiKlatnatiat«» Mtiaft«. — «nmifcriDt« nn»«it ntAt (tirütf«<»li»«t. — ÜMimait .^»1«ndu»q«n »Ich! Nr. 73. Cilli, Donnerstag, den 13. September 1883. VIH. Jahrgang. Hin Aubitäum. Zweihundert Jahre sind es heute, daß hie Residenz des deutschen Kaiserreiches, das lebenslustige Wie», von der Türkennolh befreit üb die europäische Christenheit von dem Alp, »«manischer Mord- und Beutezüge ausgesetzt pl sein, erlöst wurde. Mit der Niederlage des Aroßveziers Kara Mustapha'S begann die all-«älige Decadence des OSmanenreicheS, mit ihr wurde der ängstliche Wahn, daß die türkischen Waffe» unbesiegbar seien, verscheucht. !ie welthistorische Bedeutung deS 12. September 1683 dars wohl als ein hinreichender Grund zur Begehung eines Jubiläums gelten, pimal in unserer Zeit, wo ost die geringst» zigslen Anlässe hervorgesucht werden, um Er-auerungsseste zu veranstalten, dem Polte Cir-ceases zu bieten und den Jubel der Massen .zu egoistischen Zwecke» zu sructificiren. Aber seltsam, höchst seltsam. Wien, die Stadt der Lebenslust und Freude, die Stadt, welche mit io unnachahmlicher Grazie Festzüge zu arran-girrn versteht, begeht diesen Tag. der am leuchtendsten Blatte einer glorreichen Geschichte «erzeichnet steht, förmlich in Sack und Asche. Eine nicht zu verkennend« Mißstimmung durch-zieht das $ dt» zu entfliehen und in den Julischcn Alpen uch Herzenslust reinste GebirgSluft zu schöpfen, jlhstürrte ich am 14. August Nachmittags mein iläojlein und lenkte meine Schritte nach St. Georgen, das liebliche Mareinerthal mit seinen Zlihilistenhäuptlingen auf einige Tage oerlaffend. Als ich auf der staubigen Straße dahin-fahrend, in Grobelno die Schienen der Süd-daha passirte, fielen mir wohl die diversen Pro-jecte über den Bau einer Bahn nach Sauer-brunn ein, welche unsere Gegend seit Jahren dirchschwirren. Sie stehen sich noch heut« gegenüber die feindlichen Brüder mit ihrem Anhange. Hier PÄtschach Gabernik ruft das amerikanische Co> »itr! Nein Ponigl töntS von der Grazer Seite, der Tramway-Kolmann will's so; — nur Gro-btlno! rufts hinter mir her, auS vem Mareiner-chale, so daß es mir ganz ängstlich zu Muthe wurde. Verfolgt von den Geistern, denen diese Projectt keine Ruhe gönnen, langte ich endlich m dem von einem slovenischen Bürgermeister so trefflich geleiteten St. Georgen an. fuhr jedoch feinet zum Bahnhof, um nicht in die Versuchung zu gerathen, den Garten für höhere Obstcultur p besichtigen. Um 5 Uhr zog mich der „Ge mischte" gegen Süden und als ich an dem Herr- . lichen Cilli vor überfuhr, glaubte ich am Bahn-hoie daS Direktorium der .unbeschränkten" Leih-anstatt gesehen zu haben; ich ermähnte einen Reisegefährten, dessen Gestalt stark jener einer Hopfenstange ähnelte, sich rasch in die Ecke zu drücken, damit ihn der nach Hopfen so gelüstige Leihanstaltsleiter nicht entdecke und ihm ein 7°/0 Darlehen aufdränge. Als wir über die Sann dahinrollten, dachte ich mit Wehmuth an das Königreich Slovenien — wie werden Dich, Du schöner Fluß, die Pervaken in den Zeiten ihres König-reiches wohl nennen, werden sie Dich nach Art des ScM'FlußeS umlaufend I« näher mich der Zug der Krainer Grenze brachte, desto vorsichtiger wurde ich in der Wahl des Gesprächsstoffe«, und als wir gar Littai und später Salloch, das nicht weit von JosefSthal liegt, paffirten, wurde ich ganz stille, wie leicht wäre es mir sonst paffirt, daß mich in irgend einer Form slooenische Cultur „be-leckt" hätte. In Laibach, wo ich bis um '/,12 Nachts, der Abgangszeit deS Oberkrainerzuge«, Aufent-halt nahm, wich ich selbst meinem Schatten auS, da ich fürchte. «S könnt« mich irgend ein Deutfch-Krainer mit seinen Ideen, die im Casino geschaffen werden, unglücklich machen. Um !/,12 fuhr ich nach TarviS. Unterwegs passirte mir sonst nichts Ange-nehmes, als daß mich manchmal — ich fuhr lungm zu verbleiben und den Feind nicht zu verfolgen, welchem Befehl die ReichStruppen pünktlich nachkamen, die Polen dagegen das türkische Lager plünderten. — schrieb er ruhm> redige Depeschen, in denen er den ganzen Erfolg des Tage» sich selbst zuschrieb. Die Verdienste deS Herzog von Lothringen, dem der Löwenantheil am Siege gebührte, blieben im Stillen. Sobieski nahm die Lorbeeren für sich ebenso allein in Anspruch, wie die Kostbarkeiten deS türkischen LagerS, welches seine Truppen radical ausgeplündert hatten. Doch waS sollen heute den Polen solche Remi-niscencen? WaS bekümmert es sie, daß Deutsche die Kastanitn für sie auS dem Feuer holt.n. Zeigt die Geschichte des österreichischen Parlamentarismus nicht analoge Fälle, lassen die polnischen Politiker nicht auch heute für ihre Sondergelüste die übrigen Provinzen aufkom-men? Polen wie Tschechen brauchen neue Heroen, um dieselben als ehemalige Karyathidea Oesterreichs, wenn nicht gar Europas, hinstellen zu können. Von diesem Standpunkte aus betrachten wir auch die Sobieskifeier in Krakau, sowie die polnisch historische Ausstellung. Wenn sich auch diesmal in Wien kein lauter, sreudenvoller Ton in die Gedächtnis-seiet mengt, wenn Neid und Mißgunst slavi-scher Reichsangehöriger sogar den Lorbeer, den die deutsche Reichshauptstadt des Jahre« 1683 sich im heldenmüthigsten Kampfe erstritt, verkleinern oder gar rauben wollen, so verliert das Fest doch nichts von seiner Weihe und wir möchten sagen, daß die deutsch« Weltstadt an der Donau diesmal ein würdiges deutsches Fest be° geht: Nicht durch den sinnlichen Reiz prunk-voller Aufzüge und nicht im gemeinen Lärm ausgelassener Volksbelustigungen, welche an den Geist des cäsarischen Rom» gemahnen, wird der Ruhm der eisernen deutschen Männer von III. Classe — meine Hühneraugen erinnerten, daß «S in Oderkrain erschrecklich große Stiesel geben müss«, deren Besitzer imponirend aufzu-trete» verstehen. In TarviS um '/t4 Früh angekommen, sah ich mich in dem dunklen Vorraum deS Königen Bahnhofe« vergeblich nach einem Wa-gen um, det mich nach Raibl gebracht hätte und mußte mich schließlich zufrieden stellen, daß sich ein Individuum, daS sich unterwegs zu meinem Entsetzen al« Sohn der „Italia irre-denUu entpuppte, erbötig machte, mich nach Vorweisung einiger österreichischer Silberzwan-ziger, nach TarviS zu führen, von wo mich ein ebenso guteS als kostspielige« Einspännerwägel-chen de« Herrn Mayer nach Raibl brachte. Die Fahrt durch die Schlitzaschlucht, dein König«-berg entgegen, war wunderbar, die Alpen vor uns erglänzten im ersten Morgengrauen und tosend durchbrauste der Schlitzabach sein felsiges Bett. Als ich um 5 Uhr Morgens in Raibl ankam, harrte meiner bereit« der durch die Lieben«-Würdigkeit de« Hr. Schnablegger (Gasthof zum Touristen) besorgte Führer Jacob Pinter aus Raibl. dem ich gleich hier das Zeugniß eine« nicht nur trefflichen, sondern auch sehr freund-lichen und leutseligen Führer« geben muß. Nach-dem wir ein frugale« Frühstück eingenommen und ich noch da« Malheur hatte, die dortige Telegraphendeamtin, bei der ich photographische 2 1683 gefeiert; wenn die Glocken von St. Stephan zum Dankgottesdienste rufen, werden die Herzeis der Deutschen Wiens die rühm-volle, bedrohte und erlöste Vergangenheit und ach — die bedrohte Gegenwart umspannen. Wen» sich daraus als Bürgschaft für die ruhmvolle Befreiung in der Zukunft ein kraft» volles Nationalbewußtsein erhebt, — dann hat Wien das schön st e deutsche Fest gefeiert! tzorrespondenM. Wie», II. September. (O.-E.) sUltra-montane D r e i st i g k e i t.j Die ultramon-tane Sippschaft wird immer dreister. Es genügt ihr nicht mehr, das; sie ihren verderblichen Einfluß auf die innere Politik und insbeson-dere auf die Gesetzgebung ausübt, sondern sie strebt auch darnach, der auswärtigen Politik des Reiches die Richtung vorzu,zeichnen, und so weit ist ihre Dreistigkeit bereits gediehen, daß sie sich nicht entblödet, einen Bundesge-„offen unseres Kaisers mit Schimpf und Hohn zu überhäufen. Bereits zur Zeit des Besuches, welchen das italienische Königspaar dem Kai-ssrhause abstattete, war es in unangenehmer Weise ausgefallen, daß das Organ der Ultra-montan feudalen die Rücksichtslosigkeit begehen durste, die Gäste des Hoses in gemeiner Weise zu beschimpsen. Seither hat dasselbe jedoch feine Angriffe aus das italienische Königshaus wiederholt. Die Sache hat ihre sehr bedenkliche Seile, insbesondere wenn man in Betracht zieht, mit welcher Eifersucht Fürst Bismarck. oder richtiger die Dynastie der Hohenzollern. darüber macht, daß dem italienischen Bundes= genoffen des deutschen Reiches keine Unbill widerfahre. Die Hohenzoller haben hiezu auch alle» Grund, denn sie wissen, daß die Feinde Italiens auch die Feinde des deutschen Reiches sind, weil das deutsche Reich unter Anwen-dung derselben Grundsätze und Mittel zu Stande gekommen ist, wie das Königreich Italien. Der gemeinsame Feind des neuen deutschen Reiches und des Königreichs Italien ist eben jene Richtung int Vatican. welche noch immer a» der hirnverbrannten und Völker mordenden Lehre festhält, daß nur jenes Souveränenthum als wahrhaft legitim angesehen werden dürfe, welches sich der päpstlichen Sanction erfreut: jedes andere Souveränenthum gilt in ihren Augen als revolutionär und dem Untergänge geweiht. Wenn die ultramontane Sippe es gleichwohl zur Zeit für gerathen hält, mit dem deutschen Reiche nicht anzubinden, so beweist dies nur ihre Feigheit gegenüber den Mächti-gen, der Dreistigkeit die Wage hält, welche sie Denen gegenüber an den Tag legen, die sie Ansichten kaufen wollte, aus ihrem sanften Morgenfchlummer zu wecken, wofür sie meiner vielleicht in nicht besonders liebenswürdiger Weise gedacht haben dürfte, brachen wir um '/,6 Früh auf. Es that mir leid, das freund-liche Raibl so rasch verlassen zu müssen, denn Raibl ist, der Nähe der Alpen wegen, als Ans-gangspunkt für Alpenpartieen Jalouz, Wisch-berg, Eanin, Manhart. Fünffpitz, Königsberg :c. wie geschaffen und eignet sich vorzüglich zu längerem Aufenthalte, der einem in dem comfor-tadelst eingerichteten Gasthofe „zum Touristen" niemals langweilig werden kann. Wir marschirten, den in einen« wunder-baren Grün schimmernden Raiblersee rechts laffend, auf der Flitscher Sommerstraße am Predilfort vorüber und verließen die Sommer-ftraße kurz vor der Mühle des Michael Kuck, woselbst ein ganz netter Wafferfall, links den eigentlichen Aufstieg auf den Manhart beginnend. Um */,8 waren wir bei den Stufen unter dem Schutzhause, nachdem Führer Pinter bei den Schluchten unter dem Schuhhause ein sehr schönes mehrfaches Echo erprobt, und um 8 Uhr nahm uns bereits das sehr komfortable Schutzhaus auf. woselbst wir uns mit Käse, Brod und Wein labten; ich ließ es mir natür-licherweise nicht nehmen, an der Wand links vom Schutzhause Edelweiß zu pflücken, das wir zahlreich und in sehr hübschen Exemplaren vor-fanden. ..Deutsche Wacht " für wenig mächtig hält. Als eine wahrhafte Gefahr erweist sich jedoch die frivole Agitation gegen den Einen der Bundesgenossen unserer Monarchie im Hinblick aus den notorischen Ur-sprung der gistgefchwollenen Artikel des Organs des böhmischen Feudaladels. Es ist nämlich öffentliches Geheimniß, daß alle diese Artikel von der hiesigen päpstlichen Nuntiatur inspirirt sind. Dem Vatican, oder genauer den Jesuiten des Vatican«, ist die Allianz Oesterreich-Ungarns mit Italien ein Dorn im Auge, weil dieselbe jede Hoffnung aus die Wiederherstellung des patrimonium petri grausam zerstört. Die Jesuiten rechnen aber noch immer darauf, daß Oesterreich Ungarn sich dazu hergeben werde, für den Papst Restaurationspolitik zu treiben und sie stützen ihre Hoffnung vornehnilich darauf, daß das heutige Italien u. A. auch Län> der umfaßt, die einst von dem österreichischen Kaiserhause verwandten Herrscherfamilien re-giert wurden. „Wie der Schelm ist, so denkt er." Selbst iutrignenhast. falsch, verlogen und heuchlerisch, vermögen sie an die Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit Anderer nicht zu glauben. Wir fürchten wohl nicht, daß die Ultramon-tanen jetzt schon reuffiren werden, aber der Tropfen höhlt den Stein. Dieser gefährlichen Minirarbeit muß bei Zeiten ein Ende bereitet werden. Man hüte sich vor dem verhängniß-vollen: Zu spät! Windisch LaiidSbktg, 12. September. (O.-C.) sZ «den Unruhen inEroatie n.j Das am 7. d. Mts. eingerückte 4. Bataillon des 17. Insanterie-Reginients wurde hier sowie in Stadeldorf und Taubendorf bequartiert und rrat am 8. d. Früh 6 Uhr feinen Einmarsch in Kroatien von Stadeldors aus über die Miljeuabrücke mit gesicherter Marschordnung uud feldkriegsmäßiger Ausrüstung an. An der letzteren Brücke wurde die einrückende Truppe von einem königl. ungar. politischen Eommissär erwartet, ein Halbbataillon nach Desinic und eines nach Sela dirigirt, wo ein Theil bi-vouakirt, während ein Theil in größeren ge-schloffenen Räumen untergebracht ist. Die be-drohten Bewohner, nämlich die bei den letzten Wahlen regieruilgsfreundlich stimmten, sowie die bedrohte Staatsherrschaft Nagy Tabor, erhielten zum Schutze entsprechende Militär-bedeckung. — Trotzdem die Truppe am 7. d. schon an der Grenze stand, wurde in derselben Nacht das Schloß Poklek des Herrn v. Kris-manic von Bauern gestürmt. Fenster und Thu-ren eingeschlagen, der Balcon heruntergerissen, die Gartenzäune jc. unter ungeheurem Gejohle, das man bis Stadeldorf vernahm, demolirt und Suche nach dem Gutsbesitzer gepflogen. Um 9 Uhr gings weiter gegen die Trav-niknafe, wo sich bereits eine sehr schöne Rund-sich« bietet. Beim kleinen Manhart vorüber, dessen vielfache Zacken zwar recht einladend in die Höhe ragen, jedoch beim Ersteigen sehr große Schwierigkeiten machen dürften, gingen mir über Die große» Platten, links die riesigen Abstürze gegen die Weißenfelser Seen, über mehrere große Schneefelder gegen den Gipfel, de» wir um I I Uhr 23 Minuten erreichten. Die Rundsicht war prachtvoll, kein Wölk-chen hinderte den Ausblick, nur zwei mächtige Geier kreisten ober uns. Vor unseren Blicken entfaltete» sich in ihrer ganzen Pracht die Ju° lischen Alpen mit Triglav, Jalouz. Eanin, Wischberg, die Ampezzaner, Zillerthaler. Hohe und Niedere Tauern, Dachstein, Todtes Gebirge, Karawanken, in der Tiefe die Villacher Ebene, der Ofsiacher und Wörthersee. Tagliamento und der Gols von Monfaleone. zu unseren Füßen der Raillersee und die reizenden Weißen-felser Seen. Nachdem wir uns mit einer Flasche Rothwein, die wir aus der Manharthütte mitgenommen, gestärkt, begannen wir um 12 Uhr fünf Minuten den Abstieg zur Station Ratschach und zwar bis zum kleinen Manbart auf dem gleichen Wege, den wir beim Aufstieg genommen, über die Schneefelder rasch dahin fahrend, von da ab zwischen dem kleinen Man-hart und der Travniknase steil hinunter über die alte Alm und die Stiegentluft. Um '/,5 1883 der sich übrigens Tags vorher hichcr flüchtete. — Der angerichtete Schaden soll groß sein. In der Nacht vom 8. auf den S. verfiel da» Haus eineS Wahlmannes in Harinaslaka, gegen-über W.-Landsberg gelegen, demselben Schick-sale und in der Nacht vom i». auf den 10. sollen derartige Proceduren in Kis Tador sich vollzogn haben, während der Krieg gegen die ung. Tabakverschleißschilder in Permanenz er» klärt ist. Kteine Cöronik. [Die Ehrenketten der Wiener B ü r g e r m e i st e r.j Eine au» sechzig Mit-gliedern bestehende Deputation überreichte vor-gestern nach feierlichem Requiem in der Schot-lenkirche im Wiener Rathhause den Bürgermei« stern die gespendeten goldenen Ährenketten. Die-selben sollten als äußeres Zeichen der Würde der Stadthäupter zugleich ein Denkmal der Liebe der Bürger zu ihrer Vaterstadt sein. wieEomitö-Obmann Mansch in seiner Ansprache an den Bürgermeister betonte, und zugleich ein Zeichen der mit dieser Würde verbundenen Pflichten, durch deren gewissenhafte Erfüllung das bürgerliche Gemeinwesen auch fernerhin gedeihen und blühen soll zur Ehre und zum Ruhme der Stadt Wien. Nach Verlesung der Widmungs-urkunde dankte Bürgermeister Uhl für diesen neuerlichen Beweis der Liebe der Bürger Wiens zu ihrer Vaterstadt. Hieraus nahm der Bürger-meistrr die Kett-n entgegen, womit der feierliche Act geschlossen war. sUltramontane Gespensterma» lere i.] Die Nachricht, daß bei der Entrevue in Gastein zwischen dem Kanzler des Deutschen Reiches, Fürsten Bismarck und dem österreichisch» ungarischen Minister der auswärtigen Ange-legenhciten, Grasen Kalnoky, Besprechungen in dem Sinne stattgefunden hätten, daß die po-litische Intimität der beiden mitteleuropäischen Kaiserreiche durch eine wirtschaftliche Annäherung verstärkt werden solle, erregt in ultramontanen Kreisen begreifliches Entsetzen. Das Organ der oberösterreichischen Ultramon-tanen, das bekanntlich nicht höher schwör-, als bis zu Sr. Excellenz dem Herrn Ackerbaumi-nister Grasen Falkenhayn. malt seinen einfältigen Lesern bereits das Gespenst der Annexion durch das protestantische Preußen an die Wand, in-dem es demselben vorlügt, daß es sich hieb« um eine Unterordnung Oesterreichs unter Deutschland handeln würde. Selbstverständlich involvirt eine derartige Zumuthung eine gerade-zu unverantwortliche Beleidigung unseres aus-wältigen Ministers. Aöer. was verschlägt daS? Dem „protestantischen" Preußen gegenüber sind waren wir am Bahnhofe in Ratfchach, nachdem wir unterwegs nur einige Minuten gerastet hatten. Im Vergleiche zum Aufstiege von der Raibler Seite ist der Abstieg nach Weißenfels weniger zu empfehlen, da er sehr ermüdet; im Uebrigen macht er jedoch keine besonderen Schwierigkeiten. Bequemern rathe ich jedoch, den Abstieg wieder nach Raibl zu nehmen. Mit dem 6 Uhr Zuge fuhr ich, dem Führer Pinter das Versprechen gebend, mit ihm im kommenden Jahre den Triglav zu ersteigen, nach Laibach und von da um 12 Uhr Nachts mit dem Postzuge nach St. Georgen, von wo ich am lti. August 5 Uhr Morgens in Marein anlangte, nachdem ich gerade 36 Stunden zur Partie benöthigt hatte. Um 8 Uhr setzte ich in meinem Bureau daS für so kurze Zeit unterbrochene Staubschluckcn fort. Ich kann, ehe ich schließe, den Besuch des Manhart. der als zweithöchste Spitze der Juli-schen Alpen mit 2»J78 M. ein ganz resepectabler Kerl ist. den Cillier Alpcnfreunden nicht genug empfehlen, da die Aussicht wirklich großartig und die Besteigung weder mit besonderen Ge-fahren, noch mit viel Zeit verbunden ist. Memoiren eines 6ljefclnqueurs. Jeder, der einmal in Beziehungen zum Theater gestanden, weiß, daß ein tüchtiger Ela-queur mit großen Händen don zu den hochge- 1883 alte Mittel erlaubt; also auch die Verläumdung unserer Minister. [Clericale fresse.] In München ist am Dienstag die neueste Nummer des „Bayerischen Vaterland" auf Anordnung der Zwatsanwaltschaft confiscirt worden. DaS «xtrem-ultramoutane Blatt hatte sich zu der ungeheuerlichen Behauptung verstiegen, in der vom Kronprinzen angeregten Sammlung für Jschia könne man die „gegenseitige Sympathie der Thronräuber von 1866 und 1870" erblicken. [E S bleibt b ? i m Commißbrot«.] Wie bekannt, hat das ReichS-Kriegsministerium die Vornahme von Backversuchen angeordnet, um das Commißbrot durch ein besseres Brot zu sub-stituiren. Während eines Monats wurde den Regimentern das neue Brot, „der deutsche Wecken" > ausgefolgt und hatten sowohl die Regiments-Commandanten, als auch die Regimentsärzte l »der das neue Brot zu relationiren. ES wurde ! «ich die Mannschaft beim Rapporte befragt. ! und die Urtheile der Soldaten vereinigen sich | dahin, das neue Brot als besser zu erklären. Ttimoch wurde das alte Commißbrot wieder beibehalten. Die RegimentS-Eommandanten gaben ihr Gutachten dahin ab, daß das neue i Brot niemals recht auSgebacken sei. Nachdem diese Urtheile maßgebend waren, so wurden die j Backproben wieder eingestellt und daS alte Com- > mißbrot wird den Soldaten weiter zu knacken gegeben. [Brandlegungen in W i en.] SamS-; tag Nachts fand am Tabor der Brand eines ! Holzlagers statt, bei welchem die verbrecherische j Absicht constatirt wurde, da unter dem Holz mit Petroleum getränkte Leinwand aufgefunden > wurde. Zwei verdächtige Individuen wurden aus dem Thatorte, dem ehemalige» Poststall-gebäude. jetzt Eigenthum deS Bauunternehmer» ! E. Steiner. Tabor vJlr. 10, verhaftet. Als die I Feuerwehr beranrasselte, stand bereit» da» ganze tbject in Flammen; die Bewältigung des Brandes erforderte eine zweistündige Arbeit dreier Löschtrains. Eommissär Breirenfeld führt die Untersuchung. Gleichzeitig wird gemrldet, daß in GuntramSdorf an daS Lager eines ZimmermcisterS Feuer gelegt wurde, welches I aber rechtzeitig entdeckt wurde und ohne Schaden geloscht werden konnte. — Im achten Wiener Bezirke steckte ein Individuum ein Kleid | ra der Auslage deS ConfectionärS Lob. Blin I deagaffe. um 11 Uhr Vormittags in Feuer. Tie Passanten bemerkten den Brand und ver-! hüteten größeren Schaden. [Eine neue Farbenfrage.) AuS 8 r ü n n wird »ms geschrieben : Wir haben eS schon herrlich weit gebracht. Kaiser l i ch e I Beamte getrauen sich nicht mehr die schwarz- schätzten Requisiten gehört. Ja, ist der Claqueur geschickt und diplomatisch klug, so weiß er sich bald (ine Position zu schaffe», um die ihn Man« cher beneiden könnte. Die Direktoren kommen ihm freundlich entgegen und bezahlen ihn gut, die hochmüthige Primadonna hat ein Lächeln für ihn, die männlichen Darsteller behandeln ihn rnu der Devotion, welche einer so mächtigen, einflußreichen Persönlichkeit gebührt, die Autoren buhlen um seine Gunst und laden ihn zu Tische, die zahlreichen Verehrer der Theaterdamen überhäufen ihn mit Geschenken. So ein Chefclaqneur sieht im Mittelpunkte aller Theaterereignisse und tarnt alle Geheimnisse vor und hinter den Cou-lisscn. Er allein weiß eS oft, daß von einem einzigen Stücke das Glück und Wehe einer Thea« ttrdirection abhängt, ihm allein wurde es offenbart. damit er alle Hilfstruppen aufbiete, um den „Erfolg" der Novität glänzend zu gestalten; ihm allein bezeichnen die Autoren die schwachen der „Nachhilfe" stärkerer Hände bedürftigen Stel-Im ihrer Stücke; nur er wird bei allen Kabalen und Intriguen inS Vertrauen gezogen, da er ihr wichtiges Werkzeug ist. Der Cbefcla-oumr ist nicht nur ein Allmächtiger, sondern auch ein Allwissender. Darum nehmen wir heute mit großem Interesse ein Buch in die Hand, das nichts Anderes bietet, als die „Memoiren «ms Chefclaqueurs" (Memoires d'un chef de tlaque), das in Paris erschienen ist und dessen Autor ein Herr JnleS Lan ist. Ein Pariser . Deutsche Wacht." gelben Farben gegen nationale Fanatiker in Schutz zu nehmen ! Ein Capl^n und der Bürger-Meister von Wischau hatten Anstoß genommen an den schwarz-gelb angestrichenen Briefkasten, welchen der dortige Postmeister — nebenbei bemerkt eine nationalindifferente Persönlichkeit — hatte anbringen lassen, und da sich der Post« Meister weigerte, dem ihm vom Burgermeister ertheilten Auftrage nachzukommen und den Brief-kästen flavisch'tricolor anzustreichen, wurde daS corpus delicti nächtlicher Weise beseitigt. Die Brünner Postdirection um Hilfe angegangen, wandte sich — jedoch nicht officiell — an den Bezirkshauptmann. der jedoch den Muth nicht fand, den Kaiferfarben Respect zu verschaffen. Wenn dies so fortgeht, dann bekommen auch wir unsere — Schilderrevolutio». [Ein F a m i l i e n d r a m a.] Die Ver-goldersgattin Antonie Obrist in Wien vergiftete sich und ihre vier Kinder am 10. d. durch Eyancali. Mißliche Vermögensverhältnisse und Furcht vor einer traurigen Zukunft bildeten das Motiv der entsetzlichen That. [Die englische Heils - Armee] feiert demnächst den 18. Jahrestag ihrer Gründung. Dem aus diesem Anlasse herausgegebenen Festberichte ist zu entnehmen, daß die Armee gegenwärtig 591 Corps mit 1439 Officieren (gegen 320 bezw. 7t>6 im Jahre 1882) zählt. Die Zahl der Unterofficiere und Soldaten wird auf 3,000.000 angegeben. 180 Offlciere sind im Auslande thätig. In Australien, Neu - Seeland und Indien hat die HeilS-Armee überraschende Erfolge auszuweisen. In Frankreich besitzt sie bereits 5 Corps, in Norwegen 3. In der Schweiz hat, wie man sich erinnert, die Regierung der Armee Schwierigkeiten bereitet; „trotzdem aber," heißt es in dem Berichte, „haben wir dort festen Fuß gefaßt. Wir müssen den Gottesdienst im Geheimen abhalten. Tausende aber drängen sich unter unser Ba"ner, und die HeilS-Armee gedeiht unter dem Drucke der Verfolgung so auSge-zeichnet, daß sie bald triumphirend durch die Schweiz marschiren wird." [3) er Spiritismus a 1 s Wissen-s ch a f t.j Einen sonderbaren neuen Lehrstuhl hat jetzt die Universität in Philadelphia. Im März d. I. starb Henry Seybert und hinterließ 60.000 Dollars, um eine Professur für „Philo-sophie" an der genannten Universität mit der Verpflichtung, den modernen Spiritismus zu untersuchen, ins Leben rufen zu lassen. Die Universität hat das Geschenk und also auch die Verpflichtung angenommen. An Bewerbern um die Stelle wird eS in Amerika kaum sehlen. [DieStabtBiSmarckj ist am 2. Juni zur Hauptstadt des Territoriums Dacota in den Vereinigten Staaten von Nordamerika erklärt Chefclaqueur mag manches Interessante zu erzählen wissen, besonders wenn seine Erinnerun« gen, wie dies bei unserem Manne der Fall ist, bis in die Dreißiger-Jahre unsere» SäculumS zurückreichen. JuleS Lan hat ein halbes Jahr-hundert Theatergeschichte zu „machen" mitgehol-fen und schließlich legte er die großen Hände auch nicht müssig in den Schoß, sondern setzte sich hin und zeichnete seine Memoiren auf. Das Titelbild seines Buches zeigt uns eine charmante Balleteuse, welche die Zielscheibe der BouquetS bildet und deren anmuthigeS Reigen des Kopfes deutlich verräth, baß sie eben graziös für einen Applaussturm dankt, den vielleicht gerade Ju-les Lan „entfesselt" hat. WaS wird er uns nun von dieser Balleteuse erzählen? DaS Buch hält, was der Titel verspricht. Es ist eine sehr amü-sante Lectüre und voll launiger Anekdoten, de-ren Helden berühmte uud unberühmte Leute sind. Nicht zu reden von der Einleitung des Buches, in welcher JuleS Lan sein Metier zu rechtfertigen sucht und zu seiner Entschuldigung anführt, daß auch Seueca ein Chefclaqueur war, welcher das Zeichen zum Beifalle geb, wenn sich Kaiser Pero vor seinem Volke im Schau-spielhause producirte. Freilich war Seneca »och etwas Anderes. Gleich auf der nächsten Seite des Buches finden wir die überraschende Mittheilung, daß der erste Claqueur der Rachel kein Geringerer war, al» — Adolf Cremieux. Zur Zeit ihre» 3 worden. Bisher galt Dankton al» Hauptstadt. Bismarck liegt am Missouri und ist Eisenbahnstation der Northern Pacificbahn, welche hier den Missouri überschreitet. Dacota, etwa 11.000 deutsche Quadratmeilen umfassend, wurde 1861 als Territorium organisirt, nachdem die ersten weißen Ansiedelungen von 1858—59 bei Ver« milion, Dankton und Sivux Falls gemacht wor-den waren. Nach der Zählung vom 1. Juni 1880 nimmt man die Gesammtbevölkerung — inklusive der Indianer — zu 1(52.000 an. Die Stadt Bismarck hat sich rasch entwickelt; j.tzt ist man mit dem Bau der nothwendigen öffent-lichen hauptstädtischen Gebäude beschäftigt. [Pfändung in einer K i r ch e.] Die Einrichtung der katholischen St. Josephskirche in West-Hartlepool wurde kürzlich wegen schuldiger Gemeindeabgabe» gepfändet und öffentlich ver-steigert. DaS große Meßkreuz vom Hauptaltar wurde für 8 Schilling, der Weihkessel für 2'/, Schilt., die 14 Kreuzwegbilder für 2 Schilling verkauft. [DaS New-Aorker ZeitungS-wefen] ist bekanntlich auf das Großartigste organisirt und übertrifft das europäische bei Weitem, namentlich in der Schnelligkeit der Berichterstattung. Sobald ein großes Schiff von dem auf Fire Island stationirten Schiffe tele-graphisch fignalisirt. dampft demselben ein der vereinigten Presse von New - Dork gehörendes, sehr starke» Dampfboot entgegen, um Zeitungen u. s. w. und von dem Capitän einen kurzen Bericht überfeine Reise und die Erlebnisse während derselben in Empfang zu nehmen. Der „New-Dork Herald" hat ein eigenes Boot zu 'diesem Zwecke. Dasselbe verläßt jeden Nachmittag Staten Island und fährt bis nach der unteren Bai Sandy Hook und Romers ShoatS. Jedes ihm begegnende Schiff wird von einem Officier des „Herald"-BooteS bestiegen, um die wichtigsten Neuigkeiten zu erfc-hren. Ist das geschehen, so dampft daS Boot mit voller Dampfkraft zurück nach New-Dork. Bennett, der Eigenthümer des „Herald", läßt jetzt Brieftauben abrichten, welche er später auf einem Schiffe bis 350 Meilen weit in den Ozean bringen lassen will, um sie von dort aus mit den wichtigsten Neuigkeiten nach New-Hork zurückfliegen zu lassen. Da solche Tauben 50 bis 60 Meilen in einer Stunde zurücklegen können, so wird dann der stets neu-und wißbegierige Amerikaner oft, besonders bei ungünstiger Witterung, tagelang vor dem Ein-laufen eines Schiffes in den New-Dorker Hafen Nachrichten von demselben haben können. [Weibliche Tugenden in Japan.] Die Kaiserin von Japan befahl jüngst, ein Ver-zeichniß aller tugendhaften Frauen in Japan zusammenzustellen und ihr vorzulegen, da Debüts hatte nämlich die Rachel den berühmten Abvocaten, welcher später Iustizminister, Mit-glied zweier provisorischen Regierungen und Senator wurde, zum intimen Freunde und vertrauten Rathgeber. Jedesmal, wenn die Rachel eine neue Rolle in der Com^die Fran^aise spielte, verschaffte si? ihrem Freunde eine größere Anzahl TheaterbilletS zu herabgesetztem Preise. Cremieux vertheilte die BilletS an seine Freunde. Eine weitere Gunst war. daß die Familie und Freunde derKünstlerin durch eine klein? Thüre in denZuschuu-erraum eingelassen wurden, bevor man dies dem übrigen Publicum gestattete. Nun vertheilte der Chefclaqueur seine Truppen im Parterre und setzte sich in der Mitte derselben. Es gab also im Theater zwei Chefclaqueure. Nachdem Cremieux wohl mehr befähigt war. die Effecte einer classischen Tragödie zu erfassen, so wartete Bacher, der officiell beglaubigte Chef der Claque deS Theatre Fran^aife, jedesmal, bi» Jener das Zeichen zum Beifall gegebeu hatte, um ihn dann mit den Händen, über die er verfügte, zu unterstützen. So wurden die ersten Erfolge der Rachel „gemacht" durch die fteiwillige und unfreiwillige Claque. Der Beifall ist Übrig nS nicht der einzige Gradmesser deS Erfolges, wie die Anekdote be-weift, welche JuleS Lan von der Bühnenlauf-bahn der Cora Pearl erzählt. Cora Pecrl, mit dem bürgerlichen Namen Mademoiselle Cruche, wollte sich eine» Tages dem Theater widmen 4 sie wünsche, diesen Frauen, sowie deren Töchtern, Tugendpreise in Form oon Me-daillen zu ertheilen. Dieser merkwürdigen Anordnung nach hat man wohl das Recht, die Anzahl der „tugendhaften" Damen in Japan nicht all-zu hoch anzuschlagen. [Ein Harem tn Quarantaine.] Vor einigen Tagen traf die vicekönigliche Dacht „Fayum" mit dein Bruder deS Khedive, Prin-zen Hussein Pascha, und dessen sämmtlichen Frauen und Sklavinnen, etwa Üb an der Zahl, im Pi-raus ein, von wo dieselbe sofort nach der In» fel Salamis in Quarantaine geschickt wurde. Auf Ansuchen des Prinzen gestattete ihm nun die griechische Regierung, die Quarantaine auf seiner eigenen Nacht abzuhalten und sich und seine Frauen von seinem aus Aegypten mitge-brachten Arzt behandeln zu lassen. Kein Frem-der Durste die flacht besteigen, die durch die Hafenböte mit den nöthigen Lebensmitteln ver-sorgt wurde. Jede» Abend fand dann an Bord deS Schiffes eine von den Frauen des Prinzen veranstaltete musikalische Unterhaltung statt. [Bier und W a s s er.j Eine seltsame Wette wurde kürzlich zwischen zwei Farmern, Namens Torrel und Adbey, bei Ainesbury in Wiltshire entschieden. Ersterer war ein Biertrin-ker, letzterer ein Wassertrinker, und die Wette handelte sich darum, wer von den beiden am ersten 15 Acres Korn schneiden würde, wenn der eine während der Arbeit nur Bier, der Andere nur Wasser tränke, und zwar jed-r einen Krug von derselben Größe; wer seinen Krug zuerst leerte und dann die stipulirte Ar-beit verrichtet hatte, gewann die Wette, deren Höhe sich auf fünf Lftr. belief. Um sieben Uhr Morgens begann die Arbeit, und Schnitt um Schnitt, Zug um Zug arbeiteten und tranken die beiden Kämpfer in der glühenden Sonnen-Hitze im Schweiße ihres Angesichts lustig da-rauf los ; allmählich aber begann derWassertrinker zu ermatten; als es 4 Uhr schlug, hatte der Biertrinker seinen Krug geleert und seine Arbeit vollendet, der Wassertrinker aber war weder mit seinem Wasser, noch mit seiner Arbeit fertig ge-worden, denn er war um mehr als einem Acre zurück und hatte somit die Wette verloren. Ob das Bier oder seine größere Gewandtheit und Körperkraft Herrn Torrel zu feinem Siege ver-half, ist schwer zu entscheiden; Bierfreunde natürlich behaupten, das Bier habe es gethan, die die Theetotallers aber wollen nichts davon wissen, sondern schreiben die Niederlage ihres Cham-pions der größeren Gewandheit deS Siegers zu. [Frauen sind rar im Westen der Unio n.] Die erste Frau, welche sich in der neuen Stadt Carbonate, Colorado, niederließ, wurde mit großen Ehren empfangen und erhielt und wußte sich ein Debüt in den Bouffes > Pa-risiennes zu erwirken, wo sie die Rolle Amor's in Offenbach's „Orpheus" fpielen sollte. Als Cora in ihrem weißen, diamantenbesetzten Seiden-triquots erschien, empfing sie ein wahrer Donner des Applauses, wie man ihn in diesen Räumen noch nicht gehört hatte. Die Dame hatte näm-lich daS Theater für den Abend gemiethet und so viele ihrer Verehrer in das Schaulspielhaus geschickt, als dort eben Platz hatten. Der Di-rector der Bouffes hatte in drei Vorstellungen zwölftaufend Francs eingenommen, und erkläne dann der Debütantin, sie möge zum Theater der Demi - Monde zurückkehren. Sie war trotz des Applauses auf der Bühne ganz unmöglich. Viele Seiten deS Buche« füllt die Geschichte der Rivalitäten zwischen den Pariser Künstlern. Die Autoren und Componisten befeindeten sich genau so, wie die Schauspieler. Rossini verab-scheute Meyerbeer, der es ihm selbstverständlich vergalt. Nach der ersten Vorstellung der „Hu-genotten" fragte Jemand den Schwan von Pesaro: „Nun, Maestro, waS halten Sie von dieser Musik — „Musik?" erwiderte Rossini. „Ich habe nichts davon gehört." Er sprach allen anderen Componisten daS Talent ab, bis auf Auber, den er sehr hochhielt. Nach der Premiere der «Stummen von Portici" sagte er: „DaS möchte ich gerne gemacht haben." Im Uebrigen aber hielt Rossini niemals ein boshaftes Wort zurück, das ihm auf die Lippen kam. JuleS Lan .Z>e«tsche Wacht - ein städtisches Grundstück, einen Minen-Antheil und Geld zu einem seidenen Kleide. [Auch ein „neuer Fird usi."] Ein Artikel des Dr. G. Daremberg über die ärztlichen Pflichten im „Journal deS Debats" ent-hält folgend« Anekdote: „Ein Specialist hatte einen reichen Pastetenfabrikanten aus Straß-bürg von einem hartnäckigen Uebel geheilt. Eine» Tages meldete sich der glücklich Genesene, um den Doctor zu danken und «ine Gänseleber-Pa-stete anzubieten. Der Arzt fürchtete, die Annahme des Geschenkes könnte ihn verhindern, ein hohes Honorar zu fordern, und entgegnete, er habe den Grundsatz, niemals Geschenke anzunehmen: er begnüge sich m>t dem Honorar. Nun er-kündigte sich der Elsäsfer nach dem Betrage sei-ner Schuld. „1200 Franken," war die Antwort. Der Besucher zog sein Messer aus der Tasche, zerschnitt die Pastete, nahm zwei Tausendfran-kenscheine heraus, die in einer silbernen Kapsel sorgfältig verschlossen waren, und bat den be-schämten und ärgerlichen Mann der Wissenschaft, ihm achthundert Franken zurückzugeben. [Hübscher Wunsch.) Als vor nicht allzu langer Zeit auf der Balkanhalbinsel ein neuer Monarch gekrönt wurde, fragte der Hauptes-erhöhte leutselig ein« der Ehrenjungfrauen, wie ihr denn die Krönuugsfeierlichkeiten gefielen? „Oh. königliche Hoheit", war die Antwort der unbedachten Siebenzehnjährigen, „ich amüsire mich königlich. Ich wünschte, es wäre bald wieder Krönung!" [,,D aßdas Rauchen die Seh-kraft beeinträchtig t,"] meint derHerr Di-rector des Gymnasiums, „habe ich eigentlich noch nicht wahrnehmen können. Wenn ich Abends einmal einen Spaziergang vor das Thor unseres Stäbchens mache, so sehen mich meine Herren Primaner, die sich hinter der Mauer eine milde Havanna genehmigen, immer schon auf tausend Schritte." [OriginellesGrabdenkmal.s Im nördlichen Theile des Staates Newyork starb eine alte Frau und wurde beerdigt. Lange über legte der Hinterbliebene Gatte, wie er das An-denken der Seligen am zweckmäßigsten ehren könnte. Schließlich fetzte er den Ofen, an wel-chem er sich so oft mit der Dahingeschiedenen gewärmt hatte, als Monument auf das Grab der Gattin, der theuren. [G e nt ii t h l i ch e 8.] Der Gepäckträger, welcher den auf der Rundreise befindlichen Herrn Schulrath vom Nachtzuge abgeholt hat, pocht wuthend an di« verschlossene Hotelthür: „Du Faulthier von Portier, wirst Du denn bald auf-machen! Ich und der Herr Schulrath stehen hier draußen in der Kälte wie'n paar Affen." wohnte einmal einer Soire bei, zu der Rossini geladen war. Man trieb Musik. Die Herrin des Hauses wollte sich Rossini besonders li«b«nS-würdig erweisen und bat ein Fräulein, eine aus-gezeichnete Pianistin, ein Concert nach Motiven des Meisters zu spielen. Nach dem Vortrag machte Rossini der jungen Dame sein Compli-ment: „Das war sehr gut gespielt, aber Ver-zeihung. mein Fräulein, von wem war diese Musik da?" „Sie ist von Ihnen, Maestro, ich habe sie gewählt, um Ihnen eineHuldigung darzubringen," sagte die Aermste verwirrt. Rossini hatte die Malice, hinzuzufügen: „DaS ist drollig! Ich habe mich nicht wiedererkannt!" Boielvieu, Berton, Mehul konnten sich nicht ausstehen. Berton ließ einmal in der Opera Comique eine kleine, einactige Oper: „Eine Stun-de der Abwesenheit" aufführen. Das Werk ge-fiel nicht sonderlich. Boieldieu wohnte der Vor-stellung bei. Als er das Theater verließ, sagte er zu seinen Freunden: „Ich bin auf die Erfolge meiner jungen Musikercollegen nicht neidisch, aber ich hätte gerne eine „Stunde der Abwesenheit" mitge-macht." Nicht minder interessant sind die Aufzeichnun-gen Lan's über die Rivalitäten zwischen den Pariser Schauspielern. Wird man eS glauben, daß der Kampf zwischen der Rachel und einem 1883 [Tauschgeschäft vorgeschlagen.] Ein Fahrmer in Pamhill, Oreg.. macht bekannt, daß er seine Frau für ein guteS Maulthier um-zutauschen wünsch«. Deutscher Schutverein. [Ortsgruppe Schön st ein-Wöl-l a n.J Die genannte Ortsgruppe hält Sonntag den 26. d. im Gasthause deS Herrn Johann Rack zu Wöllan ihre erste VereinSversammlung. Die Sympathien, welche die Bevölkerung dem deutsche» Schulvereine entgegenbringt, lassen ge-wiß ein zahlreiches Erscheinen der Mitglieder zu dieser Versammlung erwarten. Gegewärtig zählt die Ortsgruppe Schönstein-Wöllan 80 un-terstützende und 19 gründende Mitglieder. Locates und Lrovinciales (TiUi, 12. September. [Auszeichnungen.] Die heutige Wienerzeitung publiciert eine große Reihe kaiser« licher Auszeichnungen. Wir erwähnen davon für diesmal nur die Verleihung der Geheimraths-würd? an den Fürstbqchof Dr. Stepischnegg, die Verleihung der eisernen Krone an den Abt und Stadtpfarrer Anton W r e t f ch k o in Cilli, die Verleihung de» Titels eines kaiserlichen Rathes an den Bürgermeister Dr. Josef N e ck e r in a n n in Cilli. an den Notar Dr. Mathias Reiser in Marburg und an den Badedirector Ernst Geutebrück. Den Franz Io-sessorden erhielt unter Anderen ver Bürgerin«-ster Dr. Duchatfch in Marburg. Das goldene Verdienstkreuz mit der Krone Bürgermeister Amon in Tüffer, das silberne Verdienstkreuz mit der Krone der Gemeindevorsteher Ogrisek in Sauerbrunn. [Todesfal l.s In der Nacht vom 9. d. verschied hier nach langen schweren Leiden die SectionsingenienrSgattin Frau Sophie Kielhauser in ihrem 44. Lebensjahre. Das Begräbniß fand gestern unter zahlreichster Betheiligung statt. [Anton Zinauer f.] Nach langen, unheilbarem Leiden verschied heute der Stadt-pfarr Organist Herr Anton Zinauer. Der Name des Verewigten bleibt mit dem Musikleben un-ierer Stadt innigverknüpkt. Seit den Fünfziger Jahren harte Herr Zinauer in Cilli eine zweite Heimath gefunden; seit dieser Zeit war er um die Pflege der Musik und des Gesanges unab-lässig und opferwillig bemüht, und so manche heitere und anregende Stunde im Einerlei der Jahr« hat unsere Einwohnerschaft dem Wirken des s lichten Mannes zu danken, dessen Leut-seligkeit sich allerorts Freunde zu verschaffen wnßie. Herr Zinauer war durch eine lange Fräulein Maxime, der Kampf zwischen Talma und ein.m Herrn Lafon Jahre lang währte? In den Varietes gab es ein Fräul»>n D., welches durch die Jugend und das Spiel der Virginie Dejazet, die das Publicum vergötterte, zur Seite gedrückt wurde. Fräulein D. gab nicht nach und hatte keine Ruhe, bis die Dejazet ge-zwungen war, die VariöteS zu verlaffen. Der Direktor verlor dabei füufrnalhunderttaufend Francs und ging zugrunde; er mußte sich bankerott erklären. Die Rivalität erstreckt sich bis aus die Komparse». In irgend einem Boulevard« theater führte man einmal eine Feerie von Laloue und Labroufse auf. in welcher unter Anderem eine Dominopartie gespielt wurde. Die Steine wurden durch eine große Tafel markirt, welche am Rücken der Statisten herabhing. Ein Stein legte sich auf der Bühne, wie es sich in der Partie gehörte, neben den anderen bis zum letzten, welcher dann „Domino" war. Knapp bevor man den Vorhang emvorziehen wollte, trat ein Statist zum Director und sagte: „Herr Director, man kann nicht anfan-gen, '« muß Jemand erfetzt werden, ich ver-lasse das Theater." „Warum?" fragte der Director. „Erhalten Sie nicht Ihre 15 SouS wie die Anderen ?" „ES handelt sich nicht darum," sagte der Mann. „Ich bin einer ältesten der „Künstler" hier. Ich hätte wohl verdient, daß mir Ihr Regisseur die Doppel-Acht zuwiese. Er hat mir aber die 1883 Reihe von Jahren ein umsichtiger Leiter deS Cillier MännergefangvereineS, er war Gesangs-lehrer am Gymnasium, an der früher bestände-neu Praeperandie und später auch an der Bürgerschule. Obzwar mit Privatunterrichtsstunden überbürdet, leitete er auch vor dem Bestände des MusikvereineS die sogenannte Stadtcapelse, für die er sogar mattrielle Opfer brachte. Und selbst in dem letzten Jahre als sich daS Alter mit seinem schleichenden Tritte des guten Man-nes bemächtigte und eine vorzeitige Gebrechlich' keil sein Wirken erschwerte, war er noch als Directionsmitgli d des Musikvereines thätig. Sein gemeinnütziges Streben wird daher auch bei unserer Einwohnerschaft in dauernder Er-innerung bleiben, und der Name Zinauer stets mit den besten unserer verstorbenen Mitbürger genannt werden. Friede seiner Asche! sGarnison.s Morgen Nachmittag trifft mit dem gemischten Zugr unsere Garnison auS Graz hier ein. ^Cillier M u s i k v e r e i n.] Die für de» 7. d. zur Wahl des Musikdirektors und zweier DirectionSmitglieber einberufene Geueralverfamm-lung blieb beschlußunfähig; es wird daher näch-ster Tage eine zweite Versammlung zu gedachtem Zwecke einberufen werden, bei welcher jede An-zahl von Mitgliedern beschlußfähig sein wird. Bei erstgedachter Versammlung waren 20 Mit-glieder erschienen, darunter jene wackeren Män-ner, welche immerdar Alles daran fetzen, einen etwa drohenden Rückschritt unserer nur fortschritt-lich gesinnten Stadt hintanzuhalten. Und ein großer Rückschritt wäre sicher der Untergang unseres, nun das fünfte Jahr bestehenden Mu-sikvereines; dieser Untergang ist jedoch unver-weidlich, wenn ein allgemein wahrnehmbarer Jndifferentismus einerseits und zu große Ansprü-che anderseits an genanntem Bereine fortmergeln und ihn fuccesive der Mittel zu seinem Besta de berauben. Der Musikverein, abgesehen von seinen Bestrebungen, durch Concerte wirklich Gutes zu bieten, ist ein integrirender Theil unserer übrigen Vereine, vor Allem deS Casino- und Gesangver-eines. Sollte vielleicht vorletzter wieder in die Lage kommen, für seine Tanzabende u. f. w. auf die Suche nach irgend einer „Bratelbanda" zu gehen, um sich derselben auf Gnade und Un-gnade zu ergeben? Sollen Hunderte von Gul' den fubscribirt und ein zu hohes Entrve gefor-den werden, um den fühlbar gewordenen Bedürfnisse eines Concertabendes, einer Soi-xei :c. Rechnung zu tragen? Auf welche Weife gedenkt der Gesangverein, namentlich bei seinen neueren Bestrebungen, größere Kunstgenüsse zu bieten, — des Musikvereines entbehren zu können? Auf welche Weise gedenkt endlich die Stadtge-meinde, beziehungsweise die ganze Bevölkerung. Touble-Blanch« zugewiesen, den niedrigsten der Steine. Ich gehe lieber fort, als daß ich diese Ungerechtigkeit erdulde." Und der Künstlerehrgeiz mußte befriedigt werden, da man im Augenblick keinen Rempla-oanten für den beleidigten Statisten fand. Besonders fesselnd sind die Mittheilungen Lan's, die sich auf die Stellung der französischen Autoren beziehen. Bekanntlich gründete Eugene Ecribe im Jahre 1629 die Gesellschaft drama-tischer Autoren, welche zuerst die Rechte der Theaterdichter energisch in die Hand nahm und von den Bühnen Tantiemen einforderte. Vor der Gründung der Gesellschaft konnte kein dra-matischer Autor von den Erzeugnissen seiner Feder leben und Jeder mußte irgend einen bür-gerlichen Beruf haben, damit seine Existenz ge-sichert sei. Der Eine war im SteuereintreibungS-der Andere im Domänenamte beschäftigt. Ma-schalle, ein Vaudeivllist der kleinen Theater, war Restaurateur, Brisebarre nahm ein Aner-bieten als Cornmis-voyageur au. Zwei lustige Possenfabrikanten, Ferdinand Langl6 und Ferdinand de Villeneuve, erhielten Anstellungen bei der Lotreprise des pompes funebres! Villeneuve fand )ich fehr gut in die Situation. Wenn ihn ein bekannter besuchte, rief er: „Wollen Sie vielleicht Ihr künftiges Begräbniß bestellen? Seien Sie ruhig, man wird Ihnen Vorzugspreise machen!" Oder er verkleidete sich als Kutscher der Pomp«?» funcbres, .Zutsch« Wacht." bei öffentlichen Anlässen, deren es ja in unserer Stadt zu Dutzenden gieot, den Mangel einer Stadtcapelle zu ersetzen ? Es würde zuweit führen, einen solchen Zustand bis ins Detail auszumalen, es bleibt nur zu wünschen übrig, daß bei der nächsten Versammlung Männer in die Vereins-leitung gewählt werden, welche auch ein Herz für den Verein haben und die Devise hoch halten: „der Cillier Musikverein ist lebensfähig. — er lebe!" I^LandeSuntergymnasium in P e t t a u.] Am steierm. LandeS-Untergymnasium in Pettan findet die Schüleraufnahme am 14. und >5. d. M. statt. sAntisemitischeSinUntersteier-mark.j Wir haben bereits in der letzten Num-mer mitgetheilt, daß sich in der Umgebung von Pettau Excesse gegen Juden abspielten. Ueber dieselben erfahr:» wir nachträglich Folgendes. In Visnica (Croatien) wurde am 5. d. daS Haus des israelitischen Kaufmannes Klein ge-stürmt. An diesem Sturme nahmen auch Bauern aus Paradeis Theil. Die Croaten hatten dew selben eben einzureden gewußt, eS sei ein« Ver-ordnung des Kaisers erschicnen, worin die Ver-treibung der Juden anbefohlen sei. Nachdem das Haus des genannten Jsraeliten ziemlich demolirt worden war, wurde an di« Plünderung deS Waarenlagers gegangen und AlleS, was nicht niet- und nagelfest war, weggeführt und die vorgefundenen Weinfässer zertrümmert. Der Kaufmann Klein flüchtete zu seinem Schwager Moritz Blas nach St. Barbara bei Ankenstein (Steiermark). Der Rummel schien den Para-beifern nicht übel zu gefallen und als sie von den Croaten aufgefordert wurden, auch den Juden BlaS zu vertreiben helfen, zeigten sie sich dazu nicht ungerne bereit. In der nächsten Nacht wurde denn auch der Zug gegen St. Bar-bara angetreten. Hiebei fei bemerkt, daß in einem Paradeiser Weingarten, welcher einem hochachtbaren Cillier Bürger gehört, der Winzer die daselbst befindliche Glocke als Sturmglocke ertönen ließ. Zwischen II und 12 Uhr Nachls langten die Paradeiser mit ihren croatischen Brüdern in St. Barbara an; sie begannen so-fort die Thüren und F«nst«r des BlaS'fchen Hauses mit Aexten. Krampen und Steinen zu behandeln. Der Laden wurde erbrochen und gänzlich ausgeraubt. Blas hatte sich in dem Wohnraume seines Hauses, so gut es eben ging, verbarrikadirt und die wiederholten Rufe der Angreifer ,iida daj nam von* (Gieb' uns den Juden heraus) mit drei Revolverschüssen be-antwortet, welche eine kleine einschüchternde Wirkung ausübten. Mittlerweile waren auch drei Gendarmen erschienen, welche indeß gegen die entfesselte große Volksmenge nicht einschreiten kam in da« Caffee, wo die ganze „Boheme" beisammen war. schlich sich neben einer seiner Freunde und flüsterte ihm ins Chr: „Wollen Sir einen Platz in meinem Wagen?" Alle Welt fand, daß diese Späße von sehr schlechtem Geschmack waren, der arm« Possen-dichter aber vergnügte sich damit in seiner uu> erquicklichen Situation. Nach der Gründung der Gesellschaft dra-matischer Autoren veränderte sich die Lage der Bühnendichter mit einem Schlag —ist ja bekannt, daß Scribe vier Millionen Francs hin-terließ als Frucht seiner zahlreichen Theater-erfolge. Heute trägt jede Comödie, die im The-ater Franoais reussirt, mindestens 100.000 FrcS. Die „Reise um die Welt" von D'Ennery und Jules Verne brachte mit ihren 700 Aufführuu-gen den beiden Autoren eine runde Million ein. „Michael Strogoff" blieb hinter diesen Erfolg nicht zurück. Die Bühnen-Crösusse unserer Tage mögen mit seltsamen Gefühlen die Erinnerungen Jules Lan's durchblättern, der von der Zeit erzählt, da ein Bühnendichter mindestens Beamter einer Leichenbestattungsgesellschaft sein mußte, um le-ben zu können. Da waren wohl jedenfalls die Claqueure besser daran, als die Autoren. Heute möchte vielleicht sogar Jules Lan liebtt ein Bühnendichter sein, als ein „chef de claque." 5 konnten. Schon wollte der Zug der Plünderer gegen LeSkowetz, wo sich ein zweiter Schwager des von ViZnica geflüchtet«» Klein, Namens Hauser. befindet, aufbrechen, als eine Compagnie Pionniere von Pettau her anmarfchirte und allen weiteren Excessen ein Ende machte. Die Croaten entflohen zumeist über die Grenze, während von den Paradeif«rn 22 Personen arretirt und dem hiesigen KreiSgerichte eingeliefert wurden. fFü r I a g b f r e u n d e.j Seit 3 Jahren erscheint in Klagenfurt am I. und 15. jeden Monats unter dem Titel „W a i d m a n n'S Heil" (redigirt und herausgegeben von Frie-brich Leon) ein ausgezeichnetes Fachblatt für Jagd-, Fischerei und Schützenwesen in den österreichischen Alpenländern, welches wir den Freunden der Jagd um so wärmer empfehlen können, als an Jagdzeitungen bekanntlich kein Ueberfluß existirt. Bekanntlich ist die Passion für das edle Waidwerk, wie fast überall, so auch in unserem Kronlande in einer höchst er-sreulichen Zunahme begriffen? die üblen Fol gen des 46er Jahres werden überall nach Möglichkeit wettgemacht. In einzelnen Theilen des Landes, in Ober- und Mittel-Steiermark, werden von den Jagdbesitzern und Jagdpäch-tern ganz außerordentliche, nach Tausenden zählende Summen verausgabt, um die betref-senden Reviere mit Wild zu bevölkern, das vorhandene Wild zu hegen und zu verbreiten. So wird die Jagd zu einem Sport, dessen national-ökonomische Bedeutung von hohem Belange ist, denn die von reichen Jagdinha-bern verausgabten Summen kommen ausschließ-lich dem Lande zu Gute. Un» so mehr macht sich das Bedürfniß nach einem gediegenen F a ch b l a t t e geltend. „Waidmanns Heil" ist nun ein durchaus vorzügliches Fachblatt. In sehr gefälliger, ja eleganter Ausstattung bringt dasselbe zunächst größere aus die Jagd bezüg-liche Aufsätze und Jagdbilder aus erprobten Federn, zum Theil auch novellistischen Cha-racterS: außerdem eine Reihe von Notizen und Correspondenzen, die jeden Waidmann auf das Lebhafteste interessiren. Jede Nummer ent» hält I—2 wahrhaft künstlerisch durchgeführte Illustrationen, die um so willkommener sind, als es bekanntlich kein Leichtes ist, Bilder aus dem Waid- und Waldleben naturgetreu zu entwerfen und der erfahrene Jäger sehr oft Ursache hat, mit Bildern unzufrieden zu fein, die angeblich aus Künstlerhänden stammen. — Wenn „Waidmanns Heil" bisher so wenig ver-breitet ist, so liegt die Schuld wahrlich nicht an dem Blatte selbst, sondern darin, daß man es dem Jägerpublicum zu wenig bekannt ge-macht hat. Unsere gewiß nicht bestellte, sondern ans vollster Ueberzeugung stammende Reclame für dieses Blatt »löge zur Verbreitung Kessel-ben Einiges beitragen, und wir hegen die zu-»ersichtliche Erwartung, daß kein Jagdfreund ermangeln wird, auf dasselbe zu abonniren. I« mehr das Blatt verbreitet wird, mit je größerem Interesse Jagdfreunde das Blatt auch durch Mittheilungen unterstützen, nmsomehr wird es zum geistigen Mittelpunkte unserer Jagdinteressen werden. Und einheitliches, planmäßiges Vorgehen thut wahrlich noth. Wir erwähnen schließlich noch, daß der Preis des Blattes für die Fülle deS Gebotenen sehr mässig ist: eS kostet nämlich ganzjährig nur 4 fl. Prof. F. Y. sZu den Excessen in Croatien.^ Die steiermärkifche Staathalterei hat folgende Kundmachung erlassen: „Die tumultuarischen Excesse jenseits der steirischen Grenze können, wenn die Urheber und Theilnehmer bei ihrem allfälligen Erscheinen in Steiermark nicht aus-merksam beobachtet werden, für die Bevölkerung in Steiermark sehr ernst« Folgen haben. Leider ist eS schon vorgekommen, daß sich Einheimische haben verleiten und zu Gewaltthätigkeiten gegen Personen und Sachen drängen lassen. Solche Vorkommnisse müssen hintangehalten werden; die nothwendigen Maßnahmen zur Sicherung der Person und des Eigenthums sind auch te-nitS getroffen worden. Alles mnß zusammen-wirken, um diese Aufgabe eines geordneten Ge meinwefens zn erfüllen. Es ist Pflicht der Ge-meindevorfteher, allen Vorkommnissen in der --o- Gemeinde und Umgebung vollste Aufmerksamkeit zuzuwenden. Jeder Hausvater ist verpflichtet, seine Angehörigen und Bediensteten zu belehren, welchen Gefahren sie sich aussetzen, wenn sie sich irgendwie an ungesetzlichen Vorgängen betheiligen. Ich kann es daher nicht unterlassen. Alle aufzu-fordern und zu ermähnen, sich von fremden oder einheimischen Hetzern nicht verleiten oder irrefüh-ren zu lassen, von Zusammenrottungen und was immer für Ausschreitungen fernzuhalten. Sollte ungeachtet dieser Mahnung eS vorkommen, daß sich Einzelne zur Unordnung verleiten lassen; sollen Ausschreitungen zu Tage treten oder gar sich wiederholen, so können Diejenigen, die solche Vorgänge gerechtermaßen mißbilligen, beruhigt sein, denn die Behörden werden die Excedenten mit allem Nachdruck« zur Verantwortung und Strafe ziehen und die strengsten vom Gesetze zugelassenen Maßnahmen eintreten lassen, um die Sicherheit der Person und des Eigenthum» zu schützen, die Ruhe und Ordnung aufrechtzuerhalten. sB e g n a d i g u n g.] Dem Grundbesitzer Simon Fella, welcher vom hiesigen Gerichtshofe zu einer dreimonatlichen Kerkerstrafe verurtheilt worden war, wurden am 4. d. der Rest der Strafe im Gnadenwege erlassen. [C a 1 u m n i a r e audacter.] Unter der in der Versöhnungsära so üppig in die Halme geschossenen Verdächtigungspresse, deren Divise lautet: „Verdächtige unverdrossen, es bleibt immer etwas hängen" nimmt die in Wien erscheinende „Tribüne" bekanntlich eine hervor-ragende Stelle ein. Vor nicht langer Zeit hatte das genannte Blatt auch den GerichtSadjuncttn von St. Marein Herrn Genscher, einen offenen und muthvollen Mann in gewohnter ebenso nichtswürdiger wie unbegründeter Weise ver-dächtig». Herr Gertfchcr strengte daher gegen dieses Blatt durch den Reichsrathsabgeordneten Dr. Foregger die Ehrenbelcidigungsklage an. Die diesbezügliche Schwurgenchtsverhadlung wurde, wie wir bereits mittheilten auf den 27. festgesetzt. In letzter Stunde schien jedoch die Tribüne von einer leisen Angst befallen worden zu sein, denn in ihrer Nummer vom 8. d. ver-ossentlicht sie folgende Ehrenerklärung: „In Nummer 16! unseres Blattes vom 14. Juli l. I. brachten wir eine Eorrefpondenz aus Unter« steiermark, in welcher Herrn Gertscher, Gerichts-adjunct in St. Marein, unter Anderem ange-worfen wurde, daß er von dem Herrn Pfarrer von St. Stephan eine Forderung an eine mit Kindern reichlich gesegnete Witwe mit einem Nachlasse von 4» fl. cefsionsweife übernommen habe, statt die Klage aufzunehmen, daß sodann die arme Witwe binnen drei Tagen, um weiteren Chicanen zu entgehen. daS Geld zusammen-bringen und bezahlen mußte und daß Gertscher in drei Tagen die schöne Summe von 4t» fl. prositirt habe. Da sich später herausstellte, daß der Correfpondent vollständig unrichtig informirt war, so drucken wir unser aufrichtiges Bedauern aus, daß die oberwähnte Eorrefpondenz Eingang in unser Blatt fand, weil sie geeignet war, Herrn Adjuncten Gertfcher in seiner Ehre z» kränken, und fühlen uns verpflichtet, hieinit zu erklären, daß die in dieser Korrespondenz.gebrachten Mit-theilungen ihrem vollen Inhalte nach unwahr sind, weshalb wir dieselben hiemit widerrufen." In Folge dieser Erklärung fiel Herr Gertfcher von der Klage ab. Die Kosten des Verfahrens ha» die „Tribüne" zu bestreiken. Wir erwähnen noch, daß sich bei den gerichtlichen Erhebungen a'S Verfasser der verleumderischen Corresponden, ein Cillier Gerichtshofadjunct entpuppt hat. sTüffer, 8. September.] Vor einigen Tagen wurde — wie bereits gemeldet — im Retfchitzthale bei Tüft'er ein sehr be-rüchtigtes Individuum Nachts erschlagen. Das-selbe schien einen Einbruchsdiebstahl beabsichtigt zu haben und wurde dabei ertappt und mit einem Knüttel so heftig aus die Stirne getrof-fen. daß ihm die Hirnschale zerbrochen wurde. Als gestern die gerichtliche Commission, die selbstverständlich angesagt war. aus Cilli er-schien und sich auf den Friedhof begab, konnte sie nicht in die Todtenkammer und es stellte sich heraus, daß — so unglaublich es auch klingt — der Fried Hof eigentlich keinen ..Dentsche Wacht/- T o d t e n g r ä b e r besitze. Wir haben specielle Ursache, dies ausdrücklich zu constatiren: der Tüfferer Friedhof liegt in der Gemeinde St. Christof, der Hermann'fchen Mustergemeinde, und die sanitäre Aufsicht :c. steht besagter Ge-meinde zu. Es gäbe in der Friedhoffrage über-Haupt noch Einiges zu erwähnen? für diesmal mag obiges Factum constarirt wertken als ein neuer Beleg, wie dringend es wäre, daß die bekannte GemeindeabtrennungS - Angelegenheit endlich durchgeführt werde. — Die Behebung ähnlicher Calamitäten ist nach wie vor Ne-bensache, — Hauptsache ist, daß die Gemeinde st. Christof flovenisch amtirt. Quousque tandem ! ^Sonderbare Sympathien.] Man schreibt uns aus Windisch-Landsberg: Die Hal-tung unseres nationalen CleruS und dess'n geistloser Anhänger ist bewunderungswürdig: die offensten Sympathien werden für die Aufstand i-schen an den Tag gelegt. [$> i e Stimme der Natur.] Die Grundbesitzerstochter Anna Gasparitsch auS Hermanetz hatte kürzlich ihr neugeborneS Kind weggelegt. Furcht vor einer eventuellen Strafe veranlaßt« später die Genannte dem Besitzer Johann Kollaritsch in Jllowetz ein vier Jahre altes Kind zu stehlen und dasselbe für das eigene auszugeben. stittgelendet.*) Herr Redacteur! Die Nr. 72 vom 9. September 1883 der „Deutschen Wacht" enthielt eine Correspondenz auS W.-Landsberg, welch-, wenigstens indirect, geeignet ist. die Vertrauenswürdigkeit und rück-sichtlich die Wahrung des Amtsgeheimnisses durch das hiesige Telegraphenamt in Zweifel zu ziehen. Ich bitte daher gütigst constatiren zu wollen, daß weder mir, noch meiner Post- und Tele» graphenexpeditorin irgend welche auf die croat. Unruhen a» der steirischen Greife bezughabende durchlaufende telegr. Depeschen bekannt wurden, daher dieSfalls Hieramts auch Niemandem etwa« mitgetheilt worden sein konnte. Achtungsvoll Franz Skaza, k. k. Postmeister. Votkswirthschafttiches. fS a a t e n st a n d S b e r i ch t.] Ueber den Stand der Ernte und der Sauten zu Ende August veröffentlicht das Ackerbauministerium einen längeren Bericht. Wir entnehmen demselben Folgendes: Die bereits im vorigen Berichte mitgetheilten Ernteschätzungen werden durch die neuen Nachrichten größtentheils bestätiget, nur lassen dieselben die Weizeg- und Gerstenernten in Nieder- und Oberöfterreich etwas besser, nämlich „über dem Mittel" erscheinen. Ferner dürfte Hafer in Westgalizien, Schlesien und einem ziemlich großen Theile Böhmens nur Mittelernten geben und demnach für die nördliche Zone das Gefammtrefultat nicht über „gut Mittel" hinaus-reichen. — Der Mais hat sich gut entwickelt, geht größtentheils, namentlich in t er Bukowina, schon der Reise entgegen und verspricht mit wenigen Ausnahmen recht gute Ernten, obwohl in Untersteiermark der MaiszünSler auftritt und stellenweise ziemlich viel Brand vorkommt, während in manchen Lagen Südtirols die Entwicklung zurückgeblieben ist. Der Einquantino in Görz leidet durch die Dürre. — Nur „gute" — aller -dings nichts zahlreiche — Nachrichten liegen vor über den Stand der Hirse in Untersteiermark und Kram und über die Ernt« und Ernte-Aus-sichten betreffend Erbsen und Wicken in Böhmen und die Fisolen in Tirol, dagegen Nachrichten über nur mittelmäßige Erbsenernten in West-galizien. — Der als erste Frucht gebaute Buch' weizen verspricht eine ziemlich gute Ernte, welche demnächst bevorsteht; der als zweite Frucht ge-baute steht oder tritt in Blüthe und hat in ♦) Für Form und Inhalt ist die Redaction nicht verantwortlich. 1883 Steiermark einen schönen Stand, leidet aber in Görz berettS durch die Dürre und ist durch dieselbe in Kärnten sehr bedroht. — Flachs bietet sehr gute Auslichten in Obersteiermark und Südtirol. — Hopfen lieferte guten Ertrag in Oberösterreich und in Ostgalizien bei guter Oualität, dagegen kaum schwache Mittelernte in den Bezirken Buchan und Postelderg in Böhmen. — Der Stand der Kartoffel ist im Allgemeinen recht befriedigend. Die Fäule hat nur geringe weiter? Fortschritte gemacht und ist nur im Salzburg'schen, in Tirol und Kraiu, sowie auch in Schlesien stärker ver l reitet. Im Wiener Becken sind die Knollen t-isher etwas zu klein gevlieben. — Zucker- und Burgunder rüben sowie Kraul sieben meistenteils sehr schon. Die Stoppelrüben haben in den hiesigen Alpenländern durch die Dürre gelitten. — Die Grummeternte machte im Allgemeinen bedeutend« Fortschritte und wurde in ziemlich vielen Gegenden beendet. Die Ergebnisse waren nach Verschieden-heit der Lage theils gut, theils schlecht: vor-wiegend gut in Steiermark. Kraiu und Tirol, vorwiegend schwach in Niederösterreich. Schlesien und der Bukowina. — Mit der Alpenweide war man in der Berichtsperiode sehr zufrieden. — Der Stand der Trauben hat sich zwar in Nie-derösterreich und Mähren gebessert, doch sind trotzdem — wenigstens im ersteren Lande — nur schwache Mittelernten zu erwarten. In den südlichen Ländern der Reichshälfte hat sich zwar der im Allgemeinen hoffnungsvolle Stand er-halten, es dauern aber auch daselbst verschiedene P'lzbildungen fort, welche in den vorhergehenden Perioden entstanden waren, so namentlich das Oidium in Jnnerkrain, Südtirol und Görz. Peronospora in Görz und Steiermark. besonders aber Aadosporiuiu im östlichen Theile von Süd-tirol, In Steiermark schadete auch Phyloptus. In Jnnerkrain begannen in Folg« der Dürre die Blätter abzufallen; derselbe Fall tra, dort auch bei den Odftbäumen ein. Im Salzburgischen und in Kärnten fällt die Obsternte gut aus, in Schlesien gibt eS zwar ziemlich viel Obst, aber von geringer^ Oualität. Im Uebrigen können be-züglich der Obsternten die im oorig?n Berichte mitgetheilten Schätzungen aufrechterhalte» werden. >V e r k e h r einer W e l t st a d t.j 440(1 Eisenbahnzüge laufen täglich in den Londoner Eisenbahnstationen — die Untergrundeisenbahn nicht mitgerechnet — aus und ein. Von 5 Uhr Morgens bis 12 Uhr Nachts verkehren täglich in den Stationen von Victoria 622. Liverpool-Street 642 und Broad-Street 790 Züge. Da jeder Eisenbahnzug durchschnittlich 100 Personen befördert, so gibt dies einen täglichen Personen-verkehr von 440.000 Personen, welche während der Geschäftsstunden in der City ad- und zu-strömen — die Untergrund - Eisenbahn, di« Tausende von Omnibussen und anderen Vehikeln, sowie die Flußdampfer ungerechnet. Aus dem Amtsblatt?. Erledigungen. Unterlehrerstelle in Zdole, Post Videm, Termin bis 25. September Bz.-Schul-Rath Rann. — AuShilfSlehrtrstelle für die Schulbezirke Rann, Lichtenwald und Drachenburg. Bz. Schul-Rath Rann. L i c i t a t i o n c n. 3. exec. Feilbietung der Realitäten des Michael und der Anna Fegesch in WreSnitza SchätzungSw. 8238 fl. 16 kr. am 19. September BG. Frieda». — Georg Werk in Feste, SchätzungSw. 61» fl. 40 kr. — Thomas und Maria Loncaric dann Franz RadZak Urb. Nr. 186, Dom. Nr. 438, 455 u. 495 ad Obrohisch SchätzungSw. 1691 fl. beide am 14. September BG. Rohitsch. — Theresia Kottnik Urb. Nr. 27 ad Lindegg SchätzungSw. 1600 fl. am 15. September BG. Gonobitz. — Relicitation der Realität: Anna Bachöic von Antiö, Meistboth 520 fl. am 15. September BG. Rann. — Freiwillige Versteigerung der Realitäten des Josef Ribitfch und der Frau Katharina Weitz in dem KG. Koschak bei Mar-bürg. Ausrufungspreis 18000 fl. im September. BG. Marburg 1. D. U. 1883 „Zkutsckie Wacht Guter Kutscher, & StÄSiE: ichaft r/uii'N. II tifinn ft. t'illt. 508—2 Durch Familieuve^siltnisse bietet sich die selten* Gelegenheit zum Kaufe einer schönen, »ehr billigen 506—3 *, Weingart-Realität U in der Nähe von Marburg durch _ freiwillige J? Licitution »m 21. September 188'J. Nähere Aua-& kunft ertheilt die Administration dieses Blattes, fj Zwei Wienerinnen nnterriebten im Schnittzeichnen u. Massnehmen in Kunststickerei, auuh wird nach Umlauft'scher Methode miheruHterrieht ertheilt. 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II»#-ft. (VW. 50#—2 Dr. Schmidt » bewäbrteS HüH»triingtiipN»fltr wird seit vielen Teccnnien als schmerzlos und sich« wirkendes M tlel zur voll-ständigen Entfernung der Hühneraugen angewendet. Die Wirkung diese« Dr. Schmidt'schen Hab-neraugenpflasters ist nad-zu überraschend, da nach mehrmaligem Gebrauche jedes Hühnerauge ohne jegliche Operation einlernt werde» kann. Preis einer Schachtel mit 15 Pflästerchen und einer Hornspatel zum H^rauZziehen der Hühneraugen SS kr. ö. W. Hanvkvrrscndun^-Dcvot: Kloagniß, N.-Otft., in Juli«» Bittner's W. Apotheke Tepol« m (?illi: 5?. Knpferschmid, Apoth., <>50—25 8. iMarcf, Äpoth. f Beim Ankauf« diese» Präparate» wolle do* P T Publikum siel» darauf achten, dab Echach tel böge druckte SchuymarK führe. C billig«!*. rrtABai bUU« V*fU§llijp C&pH&IMrn ■ e- IM {•raatutn. Ixr«^ f ralle mm ftrmnoo «rhattpnrlnjr t Ä %n tler Landes-Bürgerschule iu Cilli findet die Einschreibung und Aufnahme der Schüler am #•?.. t-t. hhtf iS. Sfftfrmfirr (1 J. im PiTeetionslocale der Anstalt statt. Zur Aufnahme in die l Cla»se ist das zurückgelegte elfte Lebensjahr und jenes Mass von Schulbildung erforderlich, welches in den vier ersten Jahren einer Volksschule erreicht werden kann. Die neu eintretenden Schüler haben ihren Geburtsschein beizubringen und sind von ihren Eltern oder deren Stellvertretern voranstellen. Von der Bezahlung des Schulgeldes (monatlich 1 Gulden) können jene Schüler befreit werden, welche ein Mittellosigkeit*-Zengnl« und Ober das vorhergehende Jahr eine empfehlende Schulnach-riebt beibringen können. Unbemittelte werden durch Verabreichung von Büchern und auch in anderer Art möglichst unterstützt. "V©si. d.er I^irectioa. d_ »t. 3Lia.a.cLes-33-&.X£re£ac3a.-CLle Ixi. O'iV. 503_2 N. IHrwihlrii. Director. LIEBIG's KUMYS (Steppenmilch) 243—52 ist laut Gutachten medic. Autoritäten bestes, diilt. Mittel bei Hulssehwindsueht, Lungenleiden (Tuberculosc. Abzehrung. 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Auswärtige Anfragen werden prompt beantwortet, wie auch Muster und Preis-Courante bereitwilligst gesandt. 280—12 Deutsche?Sacht." 1883 Kundmachung A» den städtischen Volksschulen findet die Einschreibung der Schüler und Schule-rinnen am 13. und 14. September f. I. jedesmal vormittags von 8 bis 12Fthr in den betreffenden Schulkanzleien statt. Die neu eintretenden Schüler und Schülerinnen müssen zur Aufnahme in Begleitung der Eltern oder deren Stellvertreter erscheinen und mit Tauf- beziehungsweise Geburtsscheinen versehen sein. Gleichzeitig werden die Eltern erinnert, allfällige körperliche oder geistige Gebrechen ihrer Kinder den Schulleitern schon bei der Aufnahme mittheilen zu wollen. Stadtschulrath Cilli, 7. September 1883. T«r Borsitzende: 501 2 Z»r. Aeckermaun flndrit Aufnahme In drr BriinngaeMe Hr. «B 1. Stock Unkn bei IH. Klrhard «Sarhl. t AntOllla Zinauer gibt hiemit allen Verwandten, Fronnden und Bekannten Nachricht von dem schmerzlichen Verluste ihres innigstgeliebten Gatten, des Herrn ANTON ZINAUER, Begens-Chori und Stadtpfarr-Organist in Cilli, welcher heute um 121/» Uhr Mittags nach längerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbe-Sakramenten im 61. Lebensjahre selig in dem Herrn entschlafen ist. Das Leicbenbegängniss findet Freitag, den 14. d. M., um 4 Uhr Nachmittags vom Gisela-Spitale zur deutschen Kirche und von da auf dem städt. Friedhofe statt. Das feierliche Requiem-Amt wird in der Abtei-Stadtpfarrkirche St Daniel Samstag, den 15. d. M., um 8 Uhr Früh abgehalten werden. CILLI, den 12. September 1883. Separat« Parte werden nicht ausgegeben. 513—1 ** «»: »» ft* »» ♦*l **• • * »» fr« #. »j»-«. # «m* »» f # «>#•####<»<*#*# mmmmm »mmmmm «Du »»»«<»* mmmmmmmmmmmm **» ---------^------------ —--... --r.-TT- ■- ■"«»»: f o E LEIHBIBLIOTHEK DRUCKSORTENLAGER 15222s222222222*2 22222221 ~22!£2222*f*** **#**#*♦**#*«******#**♦#*•####♦#####*#•*#*#**** ** - HO» r-2--^ *• *» *• *# «» • * *« «• ** »<* *•; >»» ♦ # .♦* •* »« i** •« K>: Reichste Auswahl aller Artikel für Kanzleien & Comptoire zu möglichst billigen Preisen. Eigenthum, ürock and Verlag von Johann Rafcnsch in Tilli. Verantwortlicher Redacteur Max Beaozzi.