Freitag den i3. April 1821. Sckifffakrt in Trieft. Angekommene Schiffe z,uTrieftvom2i.März bis3.Apri'. ^-'ie engl. Brigantine, Staffort, Kap.Thom. Pcnnant, von Vahia in Brasilien, mit Zucker, aufNcchn.dcüPe-. legrin Tcrni. Die rnss.Vrigant.. der heil.Nikolaus, K. . Llikcis Forti, von Konstantinopel, mit Gersten und türk. Weihen, aufR. des Nodoeanachi Vuro uudComp. Die östr.Vrigant., der Triestcr Kommerz, K.Kasp.Valdini, von Alexandrien, mit Vohnen und Leinsamen, auf N. der Gebr. Cattruro. Die österr. Brigant., Archimcdes. Kap. Ios. Ioh. Alessiö, von Alexandrien, mit Gersten und Vohnen, auf R. des Cassam Canfud. Der östcrr. Pielego, von Bari, mit Öhl. Der östtrr. Tartanonc, von Pcsaro, mit türk. Weihen. Der neapol. P'elcgo, van Molf>'tta, mit Öhl. und Mandeln. D>e engl. Nrig., War-ner, K. Matthäus Crawford, von Livorno, mit Schnitt: waaren undZucker, aufU. mehrerer Handelsleute. Die östcrr. Drig., der Unschuldige.Kap.I.V. M^tcovich, von Alexandrien, mit Vohnen, Kaffch und arab. Gummi, auf R. mehrerer Handelsleute. Die osterr. Brigant., der Vielgeliebte, K. Math. Eopranich, von Salonicki^ mtt Gersten und Ciper-Wein, auf N. dcrWesscly und T" chy. Der päpstl. Pielego,'von Ancona, mit türk. Weihen, aufR. dcs Jenny. D>e östcrr. Vrigaut., der Geruch, K> Mark. Dom- Garofalo, vc^n Ancona, mit Zucker, auf ' N.d. D-Maurogordato. Die amerik.Vrig., der Begünstigte, K. Georg Winson, von Havannah,,mit Zucker und Kaffeh, auf N. deü Grant Hepburn und Compag. Mchrcre Barken. Königreich bc id er S > ^ i l i e n. Nachrichten aus Neapel vom 26. Mär; schildern die Zufriedenheit, rrelche se^t dem an, 2^. daselbst erfolgten Einzüge der k. k. Truppen in dieser Hauptstadt herrschte. Am folgenden Tage, Sonntags den25.,wa-. ren die öffentlicken Epahiergange und Toledo znm ersten Male bieder, wie sonst, vom Volke auö aUcn Standen sehr zahlreich bcmckt; so auch sämmtliche Schauspielhaus ser, und das Publikum überließ sich allenthalben der unzweideutigsten Freude. Das Gefühl der tiefsten Nubc und vollkommensten Sicherheit, im grellsten Gegensahe zu der dumpfen und ängstlichen Stille, die während der Revolutions-Tage herrschte, war allgemein verbreitet. Zum Beweis, mit welcher schamlosen Frechheit die revolutionäre Sckte, bei aller Evidenz der Thatsachen, die Wahrheit entstellt,, mag ein Schreiben aus Bolog-. na vom 24.März dienen, welches folgende Stelle ent-halt: „Wir sind hier ohne Nachrichten über den Gang „des neapolitanischen Krieges. Alles, was wir wissen, itt. »daß dicO st erreich er geschlagen worden sind ; »es ist aber.zu verwundern, welcher Mittel sie sich bc-»dienen, um ihre Niederlage zu verbergen!" Königreich Sardinien. Hier folgen die, in unserm lehten Blatte Nr. 29 erwähnten, Proklamationen zu den Nachrichten auö Piemout: Königreich Italien. Die provisorische Ncgierungs-I u n ta. Gestern ist der Prinz - Re,gent aus der Haupcst.idt verschwunden. In der vorhergehenden Nacht hatten seine Adjutanten der Artillerie Befehl ertheilt, sich bereit zu halten, ihm zu folgen, und der Prinz erneuerte schrift-lich aus Chivasco diesen Vcfehl; aber die tapfern Artilleristen, die n'cht unzufrieden sind mit den Pflichten, web che das von ?em Prinzen deschworne Statut ihnen auferlegt, blieben standhaft und gaben das Wohl dcs Vaterlandes nicht der Untreue von Vcrräthcrn Preis, die den Prinzen vielleicht zum Schlachtopfer ihrer Verführung machen. Unter diesen so schwierigen Umständen zeigte dic provisorische Junta von Turin ihre Anhänglichkeit an die heilige, ihrem Schutze anvertraute Sache, und verabsäumte nicht, für die Sicherheit der Nat,on zu sorgen. Alle Freunde der Konstitution und der Unabhängigkeit Italiens müssen sich mit Vertrauen auf die Festigkeit der Behörden, von denen sie prcklamirt und verbreitet worden, verlassen ; die Umtriebe der Feinde des Königs-und dcs Vaterlandes sind entdeckt, und ihre bösen Absichten vereitelt. 12H, . Dfs Volk von Genua hat sich am 21. Abends in einer imposanten Stellung gezeigt, die einer gro.ßcn und, edelmüthigcn Stadt geziemt, welcher die Ranke einiger »venigen^Böscwichte von Neuem die Fesseln des Dcö-porismus bringen wollten. Die Insurrccti 0 n der Thäler von Bres-ci a (!), und die N i c d e r l a g c des General W a l l-woden (!!), die den Neapolitanern gestattet, si ch u n s immer mehr zunähern (!!!), setzen die geringe Zahl derjenigen in Verzweiflung, für welche die Verbesserung unserer gesellschaftlichen Einrichtungen ein Gegenstand der Wuth gewesen ist. Sie widersetzen sich vergebens den Natyschlüsscn des Himmels; der Zorn Gottes ist aus die Ruchlosen gefall lcn und seine Segnungen strömen aufdie Gerechten herab. Gegeben zu Alessandria den 23. März 1821. Der Präsident der provisorischen Junta, Ansaldi. («) Die provisorische Junta. Beider gegenwärtigen Abwesenheit Sr. Durchlaucht des Prinzen-Regenten, und wahrend man erwartet, daß er seine jetzigen Absichten, die auch wir zu erforschen gc-. sucht haben, zu erkennen gede, hat sich die provisorische Junta, als einzige Zentral'Behörde, versammelt, um über die so schwierigen Umstände zu berathschlagen, in welchen sich der Staat befindet. Sie hat demnach die Dcputirten der Munizipal-Behörde dieser Stadt, die bei Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung der Hauptstadt so "wesentlich interessirt ist, vernommen. Das Resultat ihrer Vcrathschlagungcn war: Daß eine Regierung stets das erste Bedürfniß der Gesellschaft ist, weil ihr Bestehen sowohl zur Aufrechthaltung der Ruhe und Ordnung unter den Bürgern, als zur Erhaltung des gcsammten Staates-nothwendig ist, wogegen ihr Nicht-Bestehen, außer den Drangsalen der Anarchie und des Bürgerkrieges, dle es mit sich führt, in den verschiedenen Dikastericn eine Desorganisation zur Folge haben würde, deren Nachtheile unberechenbar sind, und zu deren Abwehrung viele Zeit und Aufwand, und folglich neue außerordentliche Ve, schwernisse für die Bürger erforderlich seyn würden; Daß. indem die Funktionen und Pflichten einer Regierung keine Unterbrechung gestatten, und Einheit im Handeln erheischen, wenn keine Zentral-Behörde vor-Handen ist, das Geschäft der letztern, zum Behuf der Erhaltung des Gemein'Wescns, derjenigen Behörde anheim fällt, diei vorhanden ist; Daß dem zufolge ocr große Zweck des Wohls des Staates der Junta gebieterisch vorschreibt, beisammen .zu hleiben, bis sie die Staatsverwaltung andern, entweder von Sr.Maj. dem Könige Karl Felix, oder von Sr. Durchlaucht dem Prinzen - Regenten hiezu bevollmächtigten Personen «vergeben kann. Die provisorische Junta hat demnach beschlossen und beschließ: Daß die Junta, im Einvernehmen mit den uon Sr. Durchlaucht, den verschiedenen Ministerien vorgesetzten Personen, fortwährend aile diejenigen Regierungs-Gc-schäfte, die kemcn Aufschub erleiden, so lange besorgen wird, bis nicht entsprechende Befehle, entweder von Sr. Maj. oder dem Prinzen-Regenten, eingelaufen seyn werden- Gegeben zu Turin am 22. März, im Jahre des Heils 1K21. Marcncini, Präsident. DalPozzo. ' Die neuesten Nachrichten ausPicmont und Satt oy en deuten weit eher auf eine rückgängige Bewegung als auf ein Fortschreiten der Revolution. InSav 0 y e n, welches seine Anhänglichlcit an den erlauchten Herrscher-stamm, unter dessen Szeptcc es so viele Jahrhunderte hindurch glücklich lebtet nie verläugnete, hat dec revolutionäre Geist, der m einigen Theilen von Picmont waltet, keinen Eingang gefunden. Depdortige General-Gouverneur sowohl als der zu Cy^mbery residirende Senat haben die unwandelbaren Gesinnungen ihrer Treue und Stanohaftigkeit in den unten folgenden Proklamationen O und L) auf das unzweideutigste an den Tag gelegt. Was Picmont betrifft, so ist zu hoffen, daßUn-tcrwln'figkcit und Gehorsam gegen die Befehle des recht» mäßigen Monarchen, und mit diesen Ruhe und Ordnung bald auch in die noch von Aufruhr zerrütteten und geang-stigten Gegenden dieses Landes zurückkehren werden, da selbst die heftigsten Anhänger und Freunde des revolutionären Systems sich, wenn sie nicht ganz verblendet Nnd, unmöglich einen günstigen Ausgang ihres unglückseligen Unternehmens versprechen können. Die Einwohner von Turin wurden noch immer von den dortigen Rebellen, die sich vorzüglich w der Ei-tadelte niedergelassen haben, bedroht und geängstigct. Die angesehenern Kaufleute wollten am 26. ihre Gewölbe nicht öffnen. Ein Befehl der revolutionären Polizei'Be' Horde nöthigte sie dazu. Schon haben mehr als dreihun» dert Familien die Hauptstadt verlassen. Die Aufrührer haben das Gefängniß der Generale, zwei MiMn von Turin, geöffnet. 125 Eine, unterm 27. März von dem neuen Kriegsminister Santorc di Santa Rosa erlassene, in den hochtrabendsten Phrasen abgefaßte, heftige AuofaUc gegen Österreich enthaltende, Proklamation, hat selbst dci den Redellen nur Lachen erregt. D>c piemoniesischen Revolutionärs sucken, nach dein Beispiele ihrer neapolitanischen Brüder, das Volk durch die abgeschmackte Behauptung zu bethörcn, der Thronsclgcr, Herzog von Gene: voiö, befinde sich „in, Znslande der Gefangenschaft in den , Handen seiner Feinde, und führe nur gezwungen eine »Sprache, die seinem Herzen fremd sei!" Die Konstribirtcn werden häufig von den Studen; ten, die bei der Revolution eine sehr thätige Rolle spie^ len , zum Trunke verleitet, und rufen dann im Nauschc: Vs lede d i e K 0 n st i t u t i 0 n ! Allein sobald die Wir? kimg des Weines verraucht ist, bereuen sic ihre Thorheit und ergreifen die Flucht. Am 25. März Abends traf zu Alessandria ein Kurier mit Depeschen des Prinzen von Carignan ' an den dortigen Gouverneur Ansaldi, cmsNovara ein. Dieser ließ den Kurier ins Gefängniß werfen, mit dcr Erklärung, wenn der Prinz eine Antwort haben wolle, so möge er sie selbst in Alcssandria abholen. Den neuesten Nachrichten zufolge war dcr Prinz v 0 u Cari g n a n am 29. März von Novara zum Herzog von Genevöis nach Mo'ocna abgereist, und auch wirklich am 5,. in letzterer Stadt eingetroffen. Zu Genua schwebte man am 24. in dcr größten Angst, das; es den zahlreichen Galeeren-Sklaven gelingen möchte, ihre betten zu sprengen, die Wache zu überwältigen, und Mord und Plündcrnng in der Stadt zu verbreiten. Aber glücklicher Weise ward dic Wache bei Zei-tcn von dk'scm gefahrlichen Vorhaben unterrichtet, und, unter Veiftand der Truppen gelang es, dasselbe ;n ver-eiccln. Einige und zwanzig c?er Verwegensten dieser Mlft sethatcr wurden in einen festeren Kerker gesperrt, und den übrigen doppelte Fesseln angelegt. Zu gleicher Zeit wurden dic Wachen verstärkt, und Kanonen, mit Kar» tatschen geladen, gegen den Vagno, worin sich oiese Ubcl-thacer befinden, aufgeführt. Die Forts von Genua waren fortdauerd bloß von Linicntruppen beseht; übrigens versah die Nationalgardc zum Theil den Dienst der Linientruppcn. Sie besteht aus 6 Bataillons, wovon 4 aus der Stadt und 2 aus den Vorstädten. Dcr GouverneurDes-Geneys befindet sich noch immer in dcr Wohnung des Generalintendanten im Palazzo. Die im römischen Gebiet befindlichen NevolutionZ-Anhänger melden ihren Genueser Brüdern einen gro: ßen Sieg der Neapolitaner, wahrend die fran-. zösischen sie versichern, Ludwig XVIII. habe abdicirt, worauf am 2.1. März die Ernennung ciner'Regentschaft und die Proklanurung der Konstitution von 179» Statt gefunden habc! Nachstehendes sind die oben erwähnten Prollama» tionen: (^) Don Ludwig Gabaleone, Graf von Salmo« n c d'A ndezeno, Gcnerallieutenant, Groß-kreuh des St. Mauritius- und Lazaruö-Ordeus, Kommandeur und Nitter mehrerer Orden, General,Gouverneur deö Her-isgthums Savoyen. Savoyarden! Dic göttliche Vorsehung^ welche dle Völker sür die Treue belohnt, dic sie ihren Fürsten bewahren, hcu nicht zugcgcben, daß euer Vaterland den Unordnungen und der Anarchie, welche es bedrohten, zur Beute wurde. Der Aufruhr, welche die rechtmäßige königliche Gewalt, die von euren Vorä^crn so lange und so tapfer vertheidiget- worden, einige. Tage hindurch erschütterte, hat nur dazu beigetragen, d«c bewundernswürdigen Eigenschaften, dic euch auszeichnen, in ihrem glänzendsten'L!chte zn zeigen. Alle Drangsale, dic ihr zu befürchten hattet, entfernten sich vo« euch , ohne euch betroffen zu haben , und ihr dürft euch nur Muck wünschen, euch eures alten Nuhmes würdig bewiesen zu habcn. c^e.königl. Hoheit, Karl Felix, Herzog von Ge-ncrlois, durch die Abdankung Sr. Maj. des Königs, Victor Emanuel, mit voller königlicher Machtvollkommenheit bekleidet, hat mir durä/Estaffettc Seine aus Mudcna unterm 16. v. M. erlassene Proklaination übersendet, worin Er im Angcsichte von Europa erklärt, daß Er keine von den in Turin vorgefallenen Veränderungen, noch irgend einen der nach besagter Abdltation erlassenen 'Abte. c>a sie augenscheinlich das Werk der unrechtmäßigen Gewalc seien, anerkenne, und sie sammt und sonders als wirkungslos, null und nichtig ansehe. Se. konigl. Hoheit erließen am nämlichen Tage an mich ein eigenhändiges Schreiben, worin Höchstdiei'elben mich, unter Wiederholung der eben erwähnten Prote-stcttioncn, beauftragen, den Savoharden die ihnen obliegenden Pflichten und das Vertrauen ins Gedächtniß zu rufen, welches Sie, unter so schwierigen Umständen, in ihre Biederkeit und Treue setzen. Se. konigl. Hoheit über» tragen mir zu gleicher Zeit, innerhalb der Grenzen des Hcrzogthums Savoyen, Ihre volle Authoritat, um alle gcrrcuen Unterthanen um mich zu versammeln, und ihnen, im Namen oes Monarchen, die verdienten Ämter und Belohnungen zu ertheilen, alle Strafbaren mit größter Vtrenge zu behandeln, und nach allen Kräften zur AufrechNmltung der Ordnung, zu Bewahrung der Ehre des Vaterlandes, und zur Nuhe und Sicherheit Aller beizutragen. Savoyarden! Edclmüthiges und treues Volk! Seyd heute, was ihr immer wäret; handelt hier, wie die unsterbliche Brigade von Savoyen in den Mauern von Alessandria im Angeftchte des Verrathcs handelte. Seyd unerschütterlich in den Gesinnungen, die euch auszeucht ncn. Bcdenkt, daß die väterliche und rechtmäßige M 0 narchie die einzige Schuh w c h r der Völker ist; wiHerstehtden treulosen Einflüsterungen der Bosheit; stoßt jene gefährlichen Ncucrungcn weit von euch zurück, die unberechenbare Üdel über euer Vaterland herbeiziehen würden. Alle bestehenden Authoritaten haben in Ausübung ihrer FunMoncn, wie bisher, fortzufahren; nichts,ist in den Verhältnissen der verschiedenen Verwaltungsz'vei« gen geändert. Die Lage a?.ler Bürger bleibt diesclde. Savoyarden! Unterstützt mich mit eurem Eiser und mit eurer muthvollen Treue. Denkt an euren König, der noch vor kurzem gesagt hat, daß Er stets auf euch vertraute. Denkt an euer Gewissen, an eure Zeitgenossen, die auf euch blicken, und an oie Nachwelt. Ve-harrt auf jenem Pfade der Pfticht, auf dem euch eure Vorältcrn stets vorangegangen sind, und macht euch Würdig, ihren Namen zu tragen. Ich kann euch die Versicherung crtheilen, daß. lvcnh. 126 ^avol^t! seine 3lnhänglichkeit an den rechtmäsiigenMo^ nacch^n und seinen H^ gegen den Verrath laut aus-»pricht, wir nicht das Geringste, weder >m Innern noch von Außcn, zu fürchten haben, und daß dieß das emsige Mittel ist, die fürchterliche Geisel des Krieges von die-, sen friedlichen Landern entfernt zu halten. .Savoyarden! Ihr wißt, daß ich stets Alles, um euer Vertrauen zu verdienen, aufgeboten, und unab-lässig mein theuerstes Interesse und meine aufrichtigsten'Neigungen mit curnn wahren Interesse veroun--den habe- Chambery, den 26. Mar^ 182,. D'Andezeno. Der Rcgierungs-Sekretär, I. M- Vial. Manifest des Senats von Savoyen. Der Senat von Savoycn. Der Senat von Savcyen ist in den kritischen Um« ständen, worin sich der Staat befindet, auf ftincm Posten sseblieben. Der heilige Eid, der ihn an seinen rechtmäßigen König und an die von ihm ausgegangenen Gesetze bindet, machte es ihm zur Pflicht, die Ausübung der Justiz, deren Stillstand ein ncues Unglück gewesen seyn würde, nicht hemmen zn lassen. Er glaubte abwarten zu müssen, bis il,m'der Wille des Monarchen kund gethan seyn würde. Da der Senat nun auf authentische Weise erfahren hat, daßdl>r nach der.SueccssionS'.Ord-nung zur Thronfolge berufene Prin:, Karl Felix taut gegen alle Handlungen der Gewalt, die sich einige irregc: leiteten Individuen erlaubten, prod'stirt bat, und es Sein Wille ist, daß alles in den vorigen Stand zurückkehre, so darf die erste obrigkeitliche Behörde nicht länger schweigen. Geleitet von den Gefühlen der Ehrfurcht nnd Liebe für die erlauchte Dynastie seiner Herrscher, und beseelt von dem Wunsche für die Ruhe und das Glück aller Bewohner oieses Her^ogthums, halt es dcr Scnat, ohne die heldenmüthigen Tugenden des erlauchten Hauses Sa-voyen, und die'unzahlbaren Wohlthaten, womit dasselbe stets seine Unterthanen beglückte, näher aufzumahlen, für Pflicht, die Bewohner des Hcrzogthums aufzu: fordern, bei jener unerschütterlichen Treue, wovon sie immer das Beispiel geaeben haben, zu beharren, und sich vor den treulosen Einflüsterungen einiger Neuerer zu bewahren, deren Element die Unordnung ist, und dic unter der heuchlerischen Maske des öffentlichen Wohls in den Stürmen der Revolution ein Mittel suchen, um ihren Ehrgeih und ihre Geldgierde zu befriedigen. Der Senat fordert zu a> icher Zeit alle Justiz-Beamten auf, von jener Ruhe nicht zu weichen, die dem Charakter ihres Amtes eigen ist, und ohne welche die Gesellschaft gar bald gänzlichen Umwälzungen Preis gegeben wird. Als die ersten und vorzüglichen Hüter der guten Ordnung, müssen sie sich mit der Strenge der Gesetze gegen jene Individuen waffm'N, w,-lchc versuchen sollten, sie zu stören; sie müssen die Aufrührer im Zaum halten und vor allen das Beispiel des Gehorsams gegen dic Regierung geben. Die Ehre machl es ihnen >,ur Pflicht, und der beste und weistste Fürst gebietet es ihnen. Gegend artigcö Manifest soll gedruckt, und am Tage des Empfangs in allen Gemcinden des Herzoglhums be--kanttt gemacht und angeschlagen werden. Gegeben im Senat zu Cyambery, den 26. März 1821. G a b e t. Frankreich. Die feierliche Taufe des Herzogs von Vordeanr war nunm.-hr bestimmt auf den 2/>. April (Oster-< Dinstag) festaesl'ltt. Man glaudle, dast der König fclbst der Zeremonie. 0,e in der Metropolitan - Kirche zu Notre -D-nne Stattfinden sollte, benvohncn würde. Die Frau Hcrzo-g>ll voa ^crrr w 'llte an i.Apri!,, nachdem ihre Trauer'. ,^-tt am 5,. März zu Ende gegangen, wieder bei Hofe erscheinen. Fremden - Anzcigc. Angekommen den 9. April: Se. Durchl. Fürst von Trubetzkoy, kais. russ. Hof-rath. von ^?t. Petersburg. — Herr 'Arthur Mlddleton, Major und Attache der amerilan. Legation ain kais. russ. Hofe, von St. Petersburg. —Herr Joseph Seidel, Ha,,' delsmann, von Trieft. — Herr Dilon Leiser, Dcpututer einer jüdischen Gemeinde, von Wien. Den ,0. HerrIoh. v.Cclcdrini, Dotter der Rechte, von Fiume nach Pettau. — Hcrr Fran.', Nell Ritter von Nellcnbcrg, k. k. Hofkonzipist. v. F^ume nach Klagensurt. — Herr Fr'.edr. Freih. v. Waidmonnsdorf, k> k/Gul,>er-nialrath und Krciohaupim^nn zu Rcigusa, und^err Au-gustin Masfa, bemittelt, b^ ide von Wien. Den 11. Sc Exz. Graf v. Mocenigo, kaiserl. rnss. Gesandter am königl. sardin. Hofe, von Turin. —Herr Natal Martinotich, Schiffspatron, von Finme. —Herr Ioh. v. Perstco, und Herr Peter Ro^zoni, Gutsbesitzer, v. Verona.— Hr.Naim.Magetti, Thiccarzt, u.Warschau. Abgereiset den 9. April: Herr Graf v. Woronzow, kais. russ. Kammerberr und wirkl. Staatsrath, nach Hcssen - Cassel. — Frau Gräfin Dellmestri, Güterbesihers Gattin , nack G'örz. Den 10. Herr Frarz Graf Deym , k. k. Kämmerer, nach Klagenfurt. — Herr Leonhard v- Eaboga, gewesener k.k. Intendant in Nagusa, nach Ragusa. —Herr Dilon Leiier, Deputirter einer jüdischen Gemeinde nach Wien- — Herr Johann Pansier, Handclomc>nn, nach Trieft. Den 11. H?rr Friedr. Freiherr von WmdmannS^ dorf, k. k. Gudernialrath und Kreishauptinann in Ra> gusa, nach Ragusa. — Herr Anton Cuniberti , Opern» Unternehmer, nach Triest. — Herr Vartholom, Voti« celli, und Hcrr Joseph Drusati, Sänger, nach Mailand. Wechselkurs. Am 7. April war zu Wien dc- Mittelpreis der Staatsschuldverschreidungen zu5 pCt. in (>. M^ 72 7/2«; Darlch. mit Verlos. v.J. 1^20, f. iao fi.inCM. 101 » 2;, detco detto 1^21, detio detto 9^1/2; Certific. f.d. Darleh. v.J. i«2i, detto, dctto 9618; Kurs aufAugsburg, für iao Guld. Courr. Gulden 995/L Uso, — Conventionsmünze pCt. 25c>. .Vank-Aetlcn pr. Stück 55i 1/8 in CM. Ignaz Aloys Edl. v. Kleinmayr, Verleger und Redakteur.