6. KamstaZ Ven 6. Februar 1839. . Gcenen aus vem TlMaivwerk^. (Von Hugo vom Schwarzthale.) l. Die Hirschjagd. <mt heft'gem Brüllen Die Mörder des Geweihes Scharfe fühlen, Un5 sMst besiegt geht cr als Siege, hiu> Die Bärenjagd Don schct hin zur wildvcrwachs'ncn Kluft, D« hohen Felsen drohend überschwebe»: Es regt «ch do^ ein ungewohntes Leben, Und widcrtö»c»d sch^ cs durch die Luft. Es bellt umher der Hunde flinke Schaar, Und lecke Jäger steh'» j,„ ächten Knise, Herauszulocken auf erprobte Welse Aus ihrer Kluft, wo sie verborgen war. Die rauhe Bärinn wit der grimmen Drut. Doch nicht so leicht und friedlich will sie lassen Von ihren Jungen, die sie scheu umfassen, Vertheidiget sie wie ihr cig'nes Vlut. Os fällt wohl Schuß auf Schuß in ihre Kluft, Doch sie vermögen nur mit Vlut zu rothen, Nicht aber das gefaßte Wild zu todten < ' Eis donnern laut, doch nutzlos durch die Luft. Tt« Hunde hetzt man in die Gruft hinein, Um ihre spitzen wohlgeübtcn Klauen Dcr Feindinn in's Genicks fest zu hauen, Doch manchem musi es zum Verderben seyn» Das Wild verachtet selbst dcr Feinde Ehor, Und ihrer Waffen mordbrgicrig Streben? Indeß die rückgclaß'nen Jungen beben, Tritt aus der Kluft beschützend es hervor, Und kämpfet muthig el>',«n off'ncn Kampf, , Vereinzelt, gegen grimme Hundesbisse, Und gegen Schwerter und gestählte Spiessc, Nnd gegen ungewohnten Pulvcrdampf. Doch was will Fassung gegen Ueberzobl? Der Tapferste muß öfters unterliegen. Zwei Loose sind: j,Verlicren oder Siegen" Vnd meist dem Glück: nur gebührt die Wahl, Die Mutter starb, von Fcindcibllite roth, Was wollet ihr? ihr uncrfahl'nsn Kleinen! Ihr könnet ohnc Widerstand nur weinen, Und euer Schicksal ist gewisser Tod. 3. Die Jagd auf den Eber. Dort seh't den Eber! Borsten hctcn sich Mild drohend auf dem hochgcwölbten NMen, Und blanke fcharfgebog'ne Hauer blicken Aus seinem Rachen kühn imd fürchterlich. Mit wildem Ungestüme stürzet er Entgegen den mit List gespannten Netzen, Und seine Zähne, die so scharf verletzen, Verschaffen ihm den Durchgang »icht zu schwer. Zerrissen, wie ein luftiges Papier, LDt er zurück die ihm gestellten Schlingen; Wie aber wird es wohl ihm jetzt gelingen? Ein neues Uebel wartet ihn schon hier. Der-Jäger ist es, der gestützt auf's Knie, Mas er mit schnell gefaßtem Geist gebogen. Das wohlerprobte Iagdschwert vorgezogen. Das Ungethüm erschauet ihn, «nd wie z Des Blitzes ungestümer Feuerstrahl, Von nie versöhntem Todeshasi gedrungen, M'rd es zu seinem Feinde hingszwungen, Der es erwartet, ungerührt wie Stahl. Unkluges Thier', was will dein roher Muth? Du stürzest nur dich selber in's Verderben. Des kühnen Jägers mordend Eisen färben Wirst du mit deines elg'ucn Hebens Blut, — Wo nicht der Klugheit Pugend m i t erscheint Hei der Gewehre kämpfenden Gewalten, Da wird wohl selten sich der Sieg 'entfalten; Wohl dem, der beide in sich selbst vereint! Naiscrl. konigl. zirivil. wechselseitige VranvschaVcn Versicherung» - Anstalt zu UM i e n. (Da die k. l. privilegirte wc chselseitige innerö ste rre i chi -sch e Brandschaden, Versicherungsanstalt zu Grätz seit dem Anfang ihrer Wirksamkeit (i. Juni 1829) mit der k. k. frivilegirten wechselseitigen Brandschaden , Versicherungsanstalt zu Wien in eine solche Geschafcoverbjndung getreten ist, dasi beide Anstalten, die ihre Tycilnehiuer treffenden Brandschaden geloeinschaftlich vergüten, und mittels ihrer Vorschusnonde und ihres Credits sich gegenseitig unterstützen; so wild es den Freunden und Theilnehmcrn unserer vaterländischen Versicherungsanstalt erwünscht seyn, auch die Fortschritte und Resultate des gemeinnützigen, rühmlichen Wirfens der wechselseitigen Vra» dscha, den-Versicherungsanstalt zu Wien im abgewichenen Jahr« 1829 kennen ju lerne» , wovou »achsteheuder Nortrag, welcher von Sr. Excell. dem Herrn Gencraldi^ rector, Ernest Grafen von Hoyos, am iu. Jänner d. I. zu Wien in der Versammlung der Direction dieser Versicherungsanstalt gehalten wurde, vollkommene Rechenschaft gibt.) »Wenn ich in den letzten Jahren bei Vorlegung der Haupt-Ausweise nur die Befriedigung hatte, Ihnen, meine Herren, bemerken zu können, daß unsere Anstalt ihrer Bestimmung entsprochen, ihre Verpflichtungen gewissenhaft erfüllt, und stets rege Theilnahme von Seite der Gebäudedesitzer gefunden habe: so wird mir.heute noch außerdem d.as große Vergnügen, Ihnen anzeigen zu können, daß unser Verein im verflossenen Jahre nur einen verhältnißmWg geringen Aufwand auf Vergütung von Brandschäden zu machen hatte, und an Vollkommenheit und Festigkeit bedeutend zunahm.« «Die Zahl der Feuersbrünste in Niede röster-relch, für deren Zerstörungen die Anstalt im Jahre 1829 Vergütung zu leisten hatte, betrug i»8. Der ganze Aufwand, sowohl für Entschädigungs-Lei-ßungen, als zur Deckung der Verwaltungs-Auslagen, stellt sich auf 75,941 fl. 51 kx. Für alle Brandschaden ist die Vergütung stets genau nach Vorschrift der Statuten, und fast immer lange vor Ablauf der dort bestimmten Frist geleistet worden, und die Direction kam eben so wenig^als in den früheren Jahren jemals in den Fall, mit einem V.er-unglückten einen Rechtsstreit führen zu müssen.« »Die Vertheilung des ganzen Bedarfes der Anstalt üuf die Versicherten geschieht heuer das erste Mal nach der vercinfachtcn Methode, die in den verbesserten Statuten vorgezeichnet ist. In Gemäßheit derselben werden die Beiträge selbst nicht mehr nach Classen abgestuft, sondern der Einlagswerth eines jeden Gebäudes wird schon dem Capitale nach so erhöht oder vermindert, wie es der Grad der Feuergesähilichkeit des Gebäudes fordert, wodurch der Classenwerth desselben erscheint, auf welchen dann die Umlage mit ei-nem einfachen Ansätze geschieht. *) Der Gesammt-werth, mit welchem alle im Jahre 1829 versicherten Gebäude eingeschätzt waren, gab nach vollendeter Clas-sisication einen Classenwerth von ^9,769,272 2^ fl.; bei der Umlage des früher ^dachten Total-Bedarfes der Anstalt für das Jahr 1829 auf diesen Classenwerth zeigt sich, daß nur Ein Sechstel Procenh oder 10 kr. von 100 fl. desselben eingehoben werden dürfen. Die Veitragsquoten würden sogar um etwas geringer haben ausfallen können, wenn nicht die mit der Einführung der verbesserten Statuten verbundenen ausserordentlichen Arbeiten der Kanzlei, die neue Classlsication von mehr als iö.i,ouu Gebäuden, und die zur Ausbreitung dcr Anstalt auf andere Pro.'in? zen nothwendigen Auslagen, die Verwaltungskostn» etwas erhöht hätten.« »Bei diesem Stande der Sache wird es der Anstalt möglich, einen Theil ihres Guthabens bei jenen Assecuraten, welche bereits im Jahre 1827 Theilnch-mer an dem Vereine waren, und auf die Vergütung ') Auf dieselbe Art wird auch bei der i nn e rö st e r re i ch > s ^ e « Versicherungsanstalt zu G rä>), in Oemäsjheit il>r>s «vta« tute»/ der jährliche Anfand auf Vr.nidschaden - V-^ !tu6< gey sammt den VenvüMüiaia^laHe,! auf ihr» thch bei jener die solideren' Oe-b.iuse gegen geringere Vcit^gc aufgenommen wexpen. Vsn Z'?Mn Irandei? zu St. Veit und Leibnitz fühlbaren Schaden erlitt, hatte bereits Gelegenheit in nnsetem Beistände (für welchen jedoch unsere Asse-«M'.atcn nur mit ^cl03 Procent beizutragen haben) das Wohlthätige dieser Verbindung zu erproben. *) In andern Jahren kh'nnm wir in die Lage kommen, eine ähnliche Beihülfe zu bekommen. Ein gleiches Ueber-sinkommen ist mit der für Mähren und Schlesien Merhöchst genehmigten wechselseitigen Brandver-sicherungs-Anstalt im Abschlüsse,, und mit jener für Oesterreich ober der Enns in Verhandlung.« „Ein Umstand, welcher das Wohl nicht nur unseres Vereins, sondern des,ganzen Bandes für alle Zukunft kräftig befördern muß-, ist die unserer Anstalt eigenthümliche Sorgfalt für die Verbesserung d>s Baustandes. Da ich mich darüber schon in früheren Vortragen umständlicher geäußert ha-, de, fs will ich Ihnen hier nur die erfreulichen Haupt-Resultate dieses unseresStrebms zusammenstellen. Unter Mitwirkung der Anstalt traten bis zum Schlüsse des Jahres 1829 nicht.weniger als 1025 Ziegeldächer an die Stelle der früheren Holz- oder Sttohbedachung, dann ^?6 Schindeldächer an die Stelle von Strohdächern,- 575 vorschriftswidrige Nauchfange wurden durch solide ersetzt, .1578 Feuerm^uern aufgeführt, 628 Scheuern an feuersichere -Plätze übersetzt, Md viels Hunderte von den die Fe'uersbrünste so schnell verbreitenden, mit S'troh oder Holz gedeckten Einfahrten zwischen- den Vauernhäusern ganz weggeschasst. Diese Erfolg,«, durch einen' Privat - Ve r e i n hev -3s e igeführ t, bedürfen wahrlich keines Connncntars,« „Es unterliegt dessen ungeachtet keinem^ Zweifel, daß für die Vervollkoiniunung der Feuer-Polizei und d«s Vaustandes noch viel zu thun übrig ist, was in- ^) Laut des mit diesem Vortraqe bekannt gemachten Ausweises über die g em ein sch aftl l ch c> Unila ss e mit Inner-öNerreich betrug mit <5ndedes Jahres 1829 der 5ä fl, h^ der wcchsclscitigcn Versicherungsanstalt zu Grätz........5,7o8,5!ao « zusaünnen 55,^,u,^6 fl. Für die nach dem 1. Juni »829 vorge« fallenen Vran d sch ä d e n wurden als Entschädissllügcn zuerkannt: bei der wechselseitige» Versichcrungs- Anstalt ni Wien ....... 20,973 fl. 2a kr. Kc> der wechselseitigen Versicherungsanstalt in Gratz........7,^91 « /sn „ zusammen 28/,,65 fl. — kr, von welcher G esamm tfum m e der Brandschaden^ Vergütungen des Jahres 1829 für die wechselseitige Versicherungsanstalt zu Graiz, nach ihrem Classen-wc^rth von 5,708,.',«',' fl,, zur Umlage auf ihre Tbeilnebmer 29^0 ss, .^7 kr, entfielen, und die wechselseitige Vor, ficherungsanstalt in Wien, weil ihr Classe nwerth ^9,7^2,27« fi, betrugt von der obigen Summe mit 7.591 ss, H'o l'r., welche als Vergiitungei« für die in Inncröster, reich >» Verlauf der Zeit vom 1. Juni bis Ende 1829 vor-gefallenen Vrandschädc» zuerkannt wurden, den Nest mit ^5>6a ss. 5,i kr. zur Abfuhr an den Vorschusifond der inner-österreichischen Versicherungsanstalt zu übernehmen hatte. dessen die Kraft'lelnes Privat-Vereines üLerstelg^ Dankbar aber muß ich es anerkennen, daß unsere Anstalt sich noch fortwährend der gütigen Unterstützung, der k. k. Kr'eisämter und des größten Theiles der Magistrate und Ortsobrigkekten zu erfreuen hatte, ohne deren patriotischen Beistand der Verein niemals so 'b> friedigende Erfolge erlangt hätte.. Ich erlaube mir aus der großen Zahl der würdigen Obcrbeamtcn, ^L sich auf das Thätigsie und Uneigennützigste für das Wohl der Anstalt verwendet haben, heuer nur herauszuheben : Hrn. Carl Schwel tzer, Verwalter der Staatsherrschaft St. Polten, « Leopsld K 0 net sch n i, Verwalter ber Herrschaft- Neulengbach, » Dr. Christoph Zaas, Syndicus des freien, Marktes Himberg, » Leo Vaye r, Syndicus der l. f. 'Stadt Netz, » Aloys Palkh, Verwalter der Herrschaft Teutsch alte n bürg, » Carl K 0 lbe, Verwalter der Patrimonial-Herö- schaften Ort und Ekarsau, » Friedrich Schießberger, Verwalter der Herr«- schaft Dornbach, und den löbl. Magistrat - der l. f. Stadt Tulln.- In den Vorstädten Wiens: Hrn. Carl Gab er, Grundrichter am Breiten- felde, » Joseph Nittl, Gerich'tsschceiber in der Leopoldstadt, » Franz Ran speck, Gerichtsschreiber in der Io-sephstadt.« «Welche Aussichten eröffnen sich unserem VerMs' fur die Zukunft, wenn einmal die Ueberzeugung allgemein wird: daß es mit dem Baustande im Lande nur dadurch besser werden kann, wenn jeder Wiederaufbau eines zerstörten Gebäudes mit zulänglicher Geldhülfe und unter sorgfältiger Aufsicht erfolgt, und daß stM der Volkscharacter sich veredelt, wenn der Einzelne Hülse im Unglück nicht mehr in der Bettelei, sondern in eigener Vorsicht und Kraft sucht!« .....,»4 Auflösung 3er Charade im Myr> Matte Or. 5. Landkarte.- . Dienstag den 9. Februar i63o, wird zumVorthsile der Schauspielerinn Antome Mani's, ^ aufgeführt: oder: NerMlalv bei NonvV- Ei„ historisch-romantisches Drama mit Tänzen.i» drei )llifitigel>, von Castell i. Alusik von Scyfried. ^ Nevmteur: F'r. Uav. Me'inrich, Verleger: Mnaz M Gyler b. RleinmssZr.