Nr. 58. Samstag am 11. März 18S3 Die,,?«ibache« Zeitung" erscheint, mit Auenahme der «.HWMM »nstltionsgebü»,r für li»? (Garmond.VpaltenM Sonn- und Feiertage, lllglich, und lostet sammt dm °b" dm Raun, derselben, ist jui lmaliye Viuschall veilllgen im «omptolr SllNfjöhrlg Hfl., halb- <^^W^ M^«Z rung «lr., fitr «mallge« kr., siir «maline 10 lr. u. s, w. tiihrl« b fi. 50 kr., mit Kreuzband im Eomptmr HWM^WNN^^^^ ^" ^en Gebühren ist noch der Insertion« - Stempel «lUtZj. 12 st., halbj. 6 ft. Fltr die Zustellung iu's ^V^HHWW^^W^ per 30 lr. filr eine jedesmalige Tinschaltung hinzu »u Hau« sind halbj. b0 lr. mehr zn entrichten. Mit rechnn:. Inserate bi« 10 Zeilen losten 1st. »0 tr. der Post portofrei ganzj., unter Kreuzband und gt« lbl »Mal, 1 fi. 40 lr. ftlr l Nlll und »0 lr für druckt» Adresse 15 fl., halvj. 7 fl. 00 lr. '^^UUW^UH ^ ^" ^'^ ^begriff de, 3ns.rtion«ftempel«1^ ^laibacher Zeiluna. Ämtlicher 3yeil. s^e. l. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-hvchstcr Entschließung vom 3. März d. I. dem bei dem Ministerium dcS kaiserlichen HauscS und des Aeußcrn als Chef der Expeditionen der politischen Sektion angestellten und über sein Ansuchen in den bleibenden Ruhestand versetzten k. t. Hofsekrclär Franz Neilreich in Anerkcunnug seiucr vicljährigcu treuen nnd eifrigen Dienste den österreichischen Adel taxfrei huldreichst zu verleihen, und den bisherigen Expedits-Adjunkten Adolph Ascher zum Chef der Expeditionen der politischen Sektion des besagten Ministeriums allergnüdigst zu ernennen geruht. Nichtamtlich',' Theil. Seit Eröffnung der Sammlung milder Gaben ftlr die Nothlcidenden Inner-KrainS sind dem l. l. Laudes-Präsidium bis zum heutigen Tage nachstehende Gaben, deren Spendern hiemit der Dank ausgedruckt wlrd, übergeben worden: ^- Von Herrn Unton Freiherrn von Z 0 is 100 fl ^ « Fräulein S. D....... 7 '/ ^- „ einem nnbenanntscin wollenden Wohl- thäter durch Herrn BezirkShauptmaun Pajl........ .^ 4. .. Herrn Josef Michitsch, Handels- mann in Lcitmeritz..... 2 , 5). Durch den hiesigen Stadtmagistrat der vom Gememderathc votirte Betrag von 500 „ 6. Von der Fran Antonio. Gräfin Blagay 20 „ 7. Durch die Redaktion der „LaibacherZtg." von den in Nr. 55 dieser Zeitung genannten Wohlthätern . . . . 213 „ 6» Von einem nicht genannten Wohlthäter in Wien durch baS HandlungshauS Adalbert Zinn er in Wien . . 50 „ 9. Durch die Redaktion der „Xovico" von den in Nr. 10 dieses Glattes veröffentlichten Wohlthätern . . . 170 „ ln Banknoten und 2 Fünffrank-Stücken Somit zusammen . 1118 fl. ,md 2 Fi'mfsrank'Stiickc. 10. Bon Herrn Dr. Johann Ahaöiö eine Kiste mit Lebensmitteln, welche unverzüglich nach Pod. lraj abgeschickt worden ist. K. k. Landcs-Prüsidium in Laibach am 9. März 1865. «aibach, 10. März. Die Mittheilung des Herrn Staatsministerö, daß der Belagerungszustand in Galizicn mit 18. April aufhören soll, wird dort mit Freude aufgc-ue??/" ""b"'- Das Land wird sich wieder der Zustände zu erfreuen haben, nach. aesckes .,?^""ll die Herrfchaft dcS Martial-Nwde m"^"' 5". H°ffm' ^ Bandes sich derartig gc-ba una d? «f .tt^"V"' «chörden die Au rccht-fchW?zu^^^^^^ Auf dcr Tagesordnung der auswärtigen Polilif steht gcgcuwart.g nur die schlcswig-holstcin'schc Fraac- lcselbe macht aber umsomchr von s ch H,^ °H i dstcrre.chischc Autwort auf dic Prcm^ sch DcpM antet entschieden ablehnend. Wenn sich einige pÄ V .^dcrn bcmiihcn, dic Depesche so darzustcllcu, s« '«! ? !" ^^ p«"ß'schcn Vorschläge nicht abgelehnt, ° s^/s fture Sophisterei. Die Ablchnuug louutl «l« 5> ^ ^ '" bestimmterer Weise formulirt werden, als d,e Forderungen selbst, und diese waren bekannt- lich hypothetisch gestellt. DieS hinderte aber die österreichische Regierung nicht, unumwunden aubzusprcchcu, daß diese Forderungen für eine Vcrhaudlungsbasis ungeeignet scicn,' und wie wir hören, erklärt dieß die österreichische Depesche rund heraus, iudcm sie auf die Verletzung ocS V uud e Sr cchtcb hinweist, welche durch dic Rcalisiruug dcr preußischen Forderungen culstchcu müßtc. Gerade diese Uuumwundenhcit dcr österreichischen Antwort scheint Veranlassung zu sein, daß die Sprache der Berliner Blätter immer entschiedener wird; cS läßt sich kaum wiedergeben, was diejenigen Blätter, welche notorisch nntcr höherem Einfluß stehen, über Oesterreich schreiben. Als feststehend gilt, daß Preußen vou sciueu Fordcrungcu, welche ohnehin nur ein Miuimum bezeichnen, uicht abgeht. DaS Recht Oesterreichs als Mitbesitzer dcr Hcrzogthümcr sei nur ein formelles! Prcußcu müsse dic Hcrzogthümer er-halten, sei es nun auf dicfcm oder jenem Wege. NordschlcSwig würde mau an Dänemark abtreten, um Frankreich zn befriedigen. Ein offiziöser Berliner Korrespondent schreibt sogar der „B. H.": „P«ußcn kaun uud wird uicht audcrS als die Durchsetzung dcr im cigeucu uud im wcscutlichsten Interesse Deutschlands gestellten Förde-ruugen mit aller irgend erforderlichen Energie, uud mit allcu ihm zu Gebote stehenden Mitteln seiner Macht durchzusetzen suchen. Es könne also niemals die Nebe davon sein, daß Preußen sich etwas ab' marltcl, lasse." Nun, wenn es gilt, „das Maul voll zn nehmen", da stellet, dic Preuß«-,, immer ihren Mam,. Den Wahlspiüch „dcr Starke weicht mMhig zurück", haben sie indessen auch noch nicht vergessen. Aus >em /inanMsschnssc. Wien, 3. M«rz. Hcute Abends 5 Uhr vcr-sammelte sich der FiuauzauSschiiß, und zwar um den Bericht dcS Subcomitö'S ülicr dcu Vrints'schen Autrag zu hörcu. Die Herren Minister von Schmerling, Freiherr v. Mccs«?ry, v. Pleurr und Scklionschcf Baron Kalchberg erschienen im Namcu des Gcsammt-Ministeriums. Nachdem Dr. Herbst die Anträge des Eomit«?s bcgrüudct hatte, erklärt Freiherr v. Mccsöry NamcuS dcs GcsammtministcriumS, daß dessen Vor-schlüge ciu uutheilbarcS Gauze bilden, daS dcr VluS-schuß cutwcdcr beschließen oder zurückweisen lLnue. Einer Abänderung desselben löuuc es nicht zustimmen und müßtc eine solche für eine Zurückwcifuug halten Wintcrslcin sieht diesen Weg als cmm solchen an der Mt zur Vcrcinbaruug führe. So wohlmeinend der Vrmtö',chc Antrag gewesen war, so stelle sich M herans, daß cr nur Verzögcruugcu zur Folg gehabt habc. " Da Taschrk daS Subcomil« angreift, sieht sich Dr. Herbst zu einer Vertheidigung desselben vcran-laßt und bcmc'lt, daß dicß eiu unerhörter Vorgang sei, daß eine Regierung von cincr NciäMertrctulia die Vcrzichlleistuug auf dcrcu wichtigstcil Ncchlc verlange, ohne ihr auch nur dcu Schatten cincr politi. schcn Gcgcnkouzcsjiou zu bitten. Wcun die Regierung jcdc Abäudcnmg ciucr Ncginuugsvorlagc als ciuc Abwcifullg betrachtet, so sci dieß schr bedauerlich Freiherr v. Mccsmy sagt, daß es sich hicr um lciue Ncgicruunsuorlagc handle, Skcnc findct Vcranlassuug, dcr Regierung für »hre dießmaligc Offcuhcit zu danken. Niilcr v. Hopfen mc,»t, daß der FiuauMSschuß nuumchr seine Antrage vor das Haus zu bringen habc, denn waS zwifchcn demselben und der Regie-rung vorgcgaugru, sei nur in dcrcu Angclegcuhcit. Er wünscht, daß zur Berathung dcr Antrüge des Subcomite's geschritten wcrdc, dic übrigens mit AuS-nähme eines Einzigen fast mit Stimmenciuhelligkcil bes6)losftll wurden. Schindler sagt, daß der Ausschuß nunmehr seine Berathungen allein fortsetzen könne, da die Regierung tcinc weiteren Aufklärungen geben wolle. Dr. Giskra fragt, ob bei dcr Berathung de« Militär-BudgctS im Finanzausschüsse ein Vertreter der Regierung erscheinen werde. Baron Mcchw) erwidert, vor Erledigung des VrintS'schen Antrages würde dieß nicht der Fall sein. Wintcrstein fragt, ob die Regierung ihre Detailabstriche nicht erläutern wolle? Freiherr v. Mecsörl) verneint diese Frage und fragt, warum daS Sub-comil^ nicht Ziffern nenne, welche doch eigentlich die Hauptsache bilden. Hierauf entfernen sich die Vertreter der Regierung. Der Reihe nach sprechen nun Kaiserfelb, Schindler, Giskra, Slene, van der Straß, Taschel für Ablehnung des VrintS'schen Antrages >md eS wird hierauf mit 17 gegen 12 Stimmen beschlossen, dem Hause unter Darlegung dcS historischen Ganges der Verhandlungen den Uebergang zur TagcSorduuna. über dcu VrintS'schm Antrag z» empfehlen. Berichterstatter ist Dr. Herbst. Ferner wurde folgender Antrag an das Haus beschlossen: Das Budget für I860 wolle an einen Ausschuß von 30 Mitgliedern verwiesen werden, welches aber seineu Bericht erst dann zu erstatten haben wird, bis da« Finanzgesetz für 1865 erlassen ist. Nunmehr wird über daS Militärbudget abgestimmt. Del Antrag des Dr. Taschel, 80 Millionen Glllbtl» zu lirwilliacn, wird aba/lehnt. Eiselsberg zieht seinen Antrag zurück, Äresll nimmt ihn anf. F,!r GiSlra'S Vllttrag, «7,982.772 fl. zu bewilligen, stimmen 17, daneaen eben so viele. Der Obmann ditimirt dagegen und ist fiir Vrestl's Antrag, 89,9^.772 Gulden z>, bewilligen, welcher als angenommen erscheint. 31. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 9. März. Nuf der Ministerbanl: Schmerling, Plener, bein, Burger, Frank, SektionSchef v. Kalchberg. Nach Vorlesung des Protokolls werden mehrere Zuschriften vorgelesen. Das Herrenhaus theilt die in seiner letzten Sitzung gefaßten Beschlüsse mit. — Die StaatSschulden.Kontrole-Kommisl.ion legt einen Bericht über daS vou dem Finanzminister behufs der am 14. Februar d. I. an die prio. osterr. Nationalbauk mit 11 Millionen geleisteten Zahlung abgeschlossene Geschäft vor (wird dem Ausschüsse zugewiesen, welcher bisher über die Gerichte der Staatsschulden-Ko,itrole-Kommission referirte.) — Das Finanzministerium übersendet eine Darlegung der der Bodenkreditanstalt und anderen ähnlichen Instituten gewählten finanziellen Exemplionen auf Grund oeS tz. 13 zur Kculilniß-nahmc mit dcm Bcifügcu, daß bezüglich der Ausuah-men von den allgemeinen Iustizgesttzeu eine Vorlage au den engeren ReichSralh erfolgen werde. — Zugleich legt dcr Finanzmiuistcr einen Gesetzentwurf vor, welcher dcu Zweck hat, den Finanzminisler zu ermächti-geu, dcn crwähutcu Krcdilinstitutcn einige Ausnahmen vou dem Gebührengcsetze zu bcwilligeu. Es folgt die Vorlesung mehrerer Petitionen, worauf folgende Interpellation an dcn Staat»- und dcn Finanzminister, überreicht von dem Abg. Gro« cholSli und Genossen, zur Vorlesung kommt: In derselben wird die im Hochgebirge GalizlenS herrschende Noth geschildert, nnd daran folgende Fra« gen geknüpft: 1. „Welche Mittel die Regierung ergriffen habe uud was fie vorzukehren gedenke, um die Bewohner des Hochgebirges GalizicuS dcm sicheren Huuaertode zu entreißen und denselben dic Cllanguna des zur Aussaat unerläßlichen Getreides zu ermögl,cheu''" H3«> 2. ,.Ob die Regierung nicht gewillt wäre, die dicßjahrigc Grundsteuer von jcncn Aeckcrn, welche thatsächlich keinen Ertrag gclicsctt haben, in Abschrci-bung bringen zn lassen?" StaatSminislcr von Schmerling: Obgleich mir von den: Inhalte der Interpellation nichts belmmt war, so bin ich doch in der Lage, sofort eine Antwort zu gelien, mindestens was den ersten Theil betrifft. — Ich habc nämlich auf die crstc Nachricht über den Nothstand in einzelnen Theilen von Gali-zicn, sowohl an den Statthalter in Weinberg als anch an den Leiter der Statthaltcrciabthcilung in Krakau den Auftrag erlassen, sofort der Angelegenheit ihre volle Aufmerksamkeit zuzuwenden und falls es nicht möglich wäre mit den Mitteln des Landes dem Noth-stände zu steuern, Anträge zn stellen, »vie von Seite des Rciches cinc Abhilfe getroffen werden könnte. Erst vorgestern habc ich erneuerte Austräge in dieser Richtung erlassen. Es wird nun von den Behörden in Galizien abhängen, nur die entsprechenden Antrüge zn stellen. WaS dcu 2. Theil der Interpellation betrifft, so kann derselbe heule unmöglich beantwortet werden; ich kann aber im Namen des Herrn FinanzministcrS erklären, daß er die Antwort in kürzester Zeit ertheilen wird. DaS städlisch'delegitte Bezirksgericht von Wien theilt in einer Note mit, daß gegen den Abgeordneten Dr. Anton Ryger eine Priuatklagc wegen Ehrende-lcidiguug überreicht wurde und das erwähnte Gericht stellt die Anfrage, ob das Hans seine Znstimmung glbe, daß dic gerichtliche Verfolgung eingeleitet werde. Abg. R y g c r beantragt die Zuschrift einem AuS» schnsse von l) Mitgliedern zur Vorbcrathung zuzu» weifen. Abg. Bcrger beantragt diesen Ausschuß anS den Abtheilungen zn wählen. Der Präsident beantragt von der Drucklegung des Berichtes Umgang zn nehmen. Sämmtliche Anträge wcrdcu angenommcu. Staatsministcr v. Schmerling beantwortet dic von Dr. GiSlra und Genossen in Betreff des Belagerungszustandes in Galizicn an das Staats-Ministerium gestellte Interpellation. In derselben wurden folgende Fragen gestellt: „l. Wann gedenkt die tamrl. Regierung in Gcmäßheit des tz. 13 des a. h. Patentes vom 26. Februar 1861 dem versammelten Neichsrathe die Gründe uud Erfolge über die seiner Zeit erfolgte Vcrhüngung deS Belagerung«« zustande« in Galizien darzulegen? 2. Welche sind die Gründe, auS denen die laiserl. Regierung den Belagerungszustand in Galizien und die damit zusammenhängenden AuönahmSmaßrcgeln gegenwärtig noch fortdauern läßt." — Was die erste Frage betrifft, sagt dcr Minister, so war die kaiserl. Negierung bereits in der Lage, bei Gelegenheit dcr Adreßdebatte sich darüber auezusprechen, welche Stellung sie in dieser Angelegenheit einnimmt. Es ist von Seite der taiserl. Regierung damals wiederholt und von verschiedenen Mitgliedern betont worden, daß nach ihren Anschauungen nach dem gegenwärtigen Stande der Legislative die Vcrhängung des Belagerungszustandes als ein Alt dcr Exekutive, als ein Akt der Nothwehr gegen iunere Feinde angesehen werden müsse uud daß, da §. 13 i.ur jene Maßnahmen cincr nachträglichen Auseinandersetzung, Angcbung dcr Gründe und Erfolge gegenüber dem RciÄMalhe dcr Regierung zur Pflicht macht, die in die Kompcleuz dcS RciclMathes gehören — die laisnl. Regicrmig sich nicht del Anschauung zuneigen tönue, cö läge ihr die Pflicht ob, nach tz. 13 in dieser Frage vorzugehen, weil eben nur jene Maßnahmen nach 8- 13 in den Gründen und Erfolgen darzulegen sind, die zur Kompetenz deS NcichSralhcS gehören, die dahcr auf verfassungsmäßigem Wege zu behandeln wären, wenn dcr RcichS' rath zu der Zeit, als dic Maßregeln getroffen wurden, versammelt gewesen wäre. Wenngleich diese Anschauung in dcr Adrcßdcbattc uou der Majorität des Hauses nicht gebilligt wnrde, so ist es eben eine zweifelhafte Anschanung über cincn Paragraph eines Gesetzes uud cS kann dcr Regierung ihrerseits nicht zum Vorwnrf gemacht werden, wenn sie bei ihren grüudlich erwogenen Anschauungen bcharrt. Deßhalb bedauert die kaiserl. Regierung, nicht in dcr Lage zu sciu, cinc weitere Rechtfertigung des verhängten Belagerungszustands nach § 13 vorzunehmen. Daß sie sich dcr Rechtfertigung dcr Maßregel an und für sich nicht entziehen will und uicht entzogen hat, zum Beweise dieser meiner Behauptung darf ich nur auf die Thatsache hinweisen, daß gerade bei Gelegenheit der Adreßdebatle ciu Mitglied dcr Regierung, der Herr Pulizciministcr, cmc sehr nm-fassende Darstclluug aller jener Gründe gegeben hat, die die kaiscrl. Rcgieruug genöthigt haben, ihrer Pflicht gemäß den Belagerungszustand in Galizicn auszu-sprechen. Es wurde damals auch von mir insbesondere hervorgehoben, daß die Regierung ganz gerne bereit sei, wenn diese Darlegungen nicht genügten, weitere Erläuteruugcn zu geben, immer aber nur iu der Richtung, daß darin eine Rechtfertigung eincr Exekutivmaßregel, nicht ein Vorgang nach §. 13 er-kannt werde. Demungcachtet, wenn auch die kaiserl. Regierung sich nicht in dcr Lage sieht, diese Rechtfertigung nach §. 13 vorzulegen, verkennt sie nicht, daß allerdings darin, daß kein Gesetz über den Belagerungszustand besteht, eine Lücke in dcr Legislation vorhängt und sie ihrerseits wird dahcr gerne den entsprechenden Zeitpunkt wahrnehmen, wo es möglich sein wird, ein solches Gesetz nuf verfassnngsmäßigcm Wege zu Stande zu bringen. Was den zweiten Theil der Frage betrifft, welche Gründe noch bestehen, die die laiserl. Regierung bestimmen, den Belagerungszustand in Galizicn fortbestehen zu lassen — so bii, ich in der Lage, dem h. Hause bekannt zu geben, daß Se. Majestät unterm 6. März d. I. geruht haben, anzuordnen, daß vom 18. April d. 3. angefangen der Belagernugszustaud in dem Königreiche Galizien nnd Kralau aufgehoben werde, und mit diesem Tage alle AuSnahmSmaßregcln daselbst außer Kraft treten, ferner, daß die am 18. April bei den Militärgerichten gegen Zivilpersonen noch anhängigen Untersuchungen von den kompetenten Zivilgerichtcn zn übernehmen seien, daß dagegen alle weiteren Bcrnfungcn gegcn bis zu diefcm Tage von dcn Militärgerichten geschöpften Erkenntnisse noch der Kompctci". der oben zitirtcn Militärgerichte vorbehal-ten bleibe». Diese, spätere Termin zur Aufhebung deS Be-lagcrimgöznstcmdsS mußte gewählt werden, um einerseits es dcn Miiilai'iicrichlen möglich zu machen, die noch daselbst anhängigen Untersuchungen abzuwickeln, andererseits aber die Regicrungsorgane in die Lage zn setzen, alle Maßnahmen zu treffen, daß auch an der Hand dcr bestehenden gewöhnlichen Gesetze die entsprechende Garantie geboten wcrdc für dic Auf-rcchthaltung dcr Ruhe im Königreiche Galizicn und Krakau und für den entsprechenden Schutz der friedlichen Bewohner an ihrer Person und ihrem Eigen« thnmc." Dcr Minister beantwortet noch dic Interpclla« tion dcS Abgeordneten Isscczcökul und Genossen bc« treffend die noch nicht verwirklichte Durchführung deS bereits sanktionirtcn Gemeinde- und Straßcnbaulon« lurrcnzgesetzcs. — In dcr Bukowina sei bis auf dic neueste Zeit die Ausscheidung dcr sogenannten Glitsgcbictc nicht vorhanden und deßhalb die ncue Konstituirung der Gemeinde nicht möglich gewesen. Dic Grundbedingung hicfür, nämlich dic Mappen deS Besitzstandes hätten gefehlt, und bei dem Mangel an Priuat-Ingcnienrcn habc man sich in dieser Richtung an das allgemeine MappcN'Archiv wenden müssen. DaS sei jedoch mit Arbeiten überhäuft, werde jedoch durch die uom Finanzministerium angeordnete Verstärkung dcr Arbcitölräftc bald in dcr Lage sein, dic Mappen liefern zu können. Er sei jedoch in dcr Lagc, dcm Hause znr Kenntniß zu bringen, baß bis Ende Jänner d. I. bereits in lii Ortschaften die Gutsgcbiete bcrcitS vollstäudig lonstituirt seien und in 22 Ortschaften die Konstituirung im Zuge sei, ferner, daß dic Wahlen in 11 Gemeinden vollendet, in weiteren 36 Gemeinden theils angebahnt, theils im Zuge scicn. ES ist also sicher zu erwarten, daß in den nächsten Monaten die Gemeinde-Ordnnng in der Bukowina allseitig onrchgcführt sciu wcrdc. DasStraßen-bankonkurrenzgcsctz könne erst nach Konstitnirnng der Gemeinden in Wirksamkeit treten und dcr Landtag müsse früher beschließen, welche Straßen Landes- nnd welche Reichöstraßeu scin sollen. Mit dieser Frage wcrdc sich dcr nächste Landtag zu beschäftigen haben. (Schluß folgt.) Oesterreich. Kavlowitz, 8. März. Einige Aestimmlmgen der Regierung übcr die Orgauisaliou der Konsistorien und über dcu Vorbehalt der Nonninmg des sson presses wnrdcn in dcr gestrigen Sitzung mitgetheilt. Dic Mißtraucnsänßcrungcn, welche die Dcpntirten Earnojcvic und Mililic in Betreff dieser Verfügun« gen machten, riefen Gcgcnäußcruugeu von Scite dcS Obcrgcspanö Knscvic und dcö Rcgicrnngs-KommissürS Generalmajor Baron Philippovic hervor, welche Letzteren dic Ansichten der Opposition Satz für Satz zn widerlegen bemüht waren. Oberst Znstaunikovic lcgtc im Namcn dcr Militär Dcpurlirlcn Verwahrung ein gcgen die wider sic von Earnojcvic und Militic er- «jemssetm. Laibacher Plaudereien. (lim !»twa3, da", nicht genannt wirb — Die verflossene Woche — 6m Etwas, das nicht mehr zeitgemäß ist — j>ssenlliche Privatangelegenheiten — Vom Üasino — Vom Theater.) Man mag eS vermeiden, so sehr man will, es nützt nichtS, man muß immer darauf zu sprechen kommen. Das ist auch ganz begreiflich, wenn man bedenkt, welchen Einfluß es auf unfer Thnn nnd Treiben, ja sogar auf unsere Stimmung hat, wie sehr wir von ihm abhängen. Die gedankenlose Phrase freilich, die nur dazu dient, GeistcSarmuth, Ideen» losigtcit und Trivialität zu verhüllen, die ist längst verpönt; und lächerlich ist und bleibt der, welcher eine Untcrhaltlmg mit Damen in dcr bekannten Weise eröffnet. Abcr den Eharakter, welchen die Wochc in Bezug darauf trug, die Folgen, welche daraus auf Beschäftigung und Vergnügen dcS PnblikumS cnt« sprangen, die Nirkuugen, welche es auf Kommunita-tion uud Verkehr übte, das zu erwähnen ist Pflicht des Wochcnchronisten, in deren Erfüllung er gewöhnlich am eifrigsten ist, wenn — Ueberfiuß an Stoff-mangel ihn dazn nöthigt. ES gibt mißtrauische Gemüther, die immer UebleS ahnen. wenn'S ihncn am bcstcn geht. DaS sind jene Mcnschcn, denen daS Schicksal schon schlimme Streicht N^M'< Sie halten nichtS für beständig und und d^ °"l "^ Welt, nicht einmal die Frauen im« N°rt n^-'!' "" h"ben uns vorgenommen, das Wort gar mcht ^ gebrauchen. Wir wollen den Vorwurf nicht auf uus laden, daß wir es. zum Ge^ genstandc der Besprechung machen. Schon vorigen Sonntag hörte man so manche schlimme Prophe-zeihung; und eS war doch ein Prachttag, der die Menschen förmlich in's Freie hinauSschmcichelte. Der Begriff..frei" war freilich nur in beschränktem Sinne zu nehmen, etwa wie „Freiheit" in gewissen lonstitu-tionellen Staaten; er umfaßte die Slernallee, dcn Marien- und Hauptplatz und ein Paar Straßen. Nach so langer winterlicher Internirung war das aber schon genügend, uud die genannten Plätze und Straßen wimmelten denn anch von Promcnircndcn, die sich deS herrlichen — TpazicrgangS freuten. Hei-tere Männer-, liebliche Frauen- nnd Mädchen- und fröhliche Kinder-Gesichter sah mau in Menge. Der Montag aber und alle dic folgenden Tage bis heute — wollten wir sie richtig schildcru, so müßten wir voll Mißmuth über die unS angethane Unbilden das ungenannte EtwaS mit einem Thiere in Verbindung bringen, welches durchaus nicht als Muster von Reinlichkeit betrachtet wird und dcsscn Schicksal mit dcm manches berühmten Mannes Achnlichlcit hat — in. dem nämlich erst nach dem Tode die gebührende Anerkennung eintritt. UebrigcnS zeigte cs sich schon in dieser Woche, daß die Zeit für jene Ablagerungen, für welche die Araber leinen Namen haben, vorüber ist. Dic Erde duldet keiu WcißeS mehr. Wir haben nun schon ein gnt Stück Fastenzeit hinter unS, und eS ist jctzt um Vieles leichter, die Folgen und Wirkungen des Faschings zu überblicken. Dieselben mögen für Viclc nicht cbcn erfreulich sein; nachdenklich prüft mancher Familienvater seine Finanzen und kommt schließlich zu dcr Ueberzeugung, daß nur die größtmöglichsten Abstriche und die ausgedehntesten VirementS in den einzelnen Posten ihn in dcn Stand setzen, allcn seinen Verbindlichkeiten nachzukommen. Diese privaten Finanzoperationen Pflegen sich ! meist der Oeffentlichkeit zn entziehen, was man von anderen privaten Angelegenheiten, z. B. Erbfchaften, < nicht sagen kann, sobald sie größere Objekte umfassen. Diese werden von dem klatschsüchtigen Publikum mit einem Eifer besprochen, als ob jeder Einzelne Ansprüche zu erheben hätte. Alle schlimmen Leidenschaften der Menschen, Haß, Neid, Mißgunst, Habsucht, Spott :c. reden da mit, nnd die letzten Verfügungen eines Geschiedenen werben mit größter Lieblosigkeit lritisirt, namentlich wenn für gemeinnützige Anstalten und wohlthätige Stiftungen sehr wenig legirt worden ist. Daß der Charakter manches Testators dabei nicht unangetastet bleibt, ist begreiflich; die öffentliche Meinung ist um so rücksichtsloser in ihren Urtheilen, je weniger sie sich selbst beachtet sah. Obgleich die Fastenzeit einc Zeit deS Ernstes, dcS Insichgchcns sein soll, verlangt dle sündige Menschheit doch nach Unterhaltung. Es ist dieß einmal Bedürfniß der menschlichen Natur, und eine Hculcrei darüber anzustimmen vermögen wir nicht, daS überlassen wir dcm bekannten Feinde nördlicher nnd südlicher Blüthen. Worüber wir unS ctwa beklagen, ist, daß an Fastcnuntcrhaltungeu sehr wenig geboten wird, und selbst die Aüösicht ans einige angcnchmc, gesellige Abende im Easino, welche die Fama nns eröffnete, wird zu Wasser werden. Also auch die ncue Direktion wird nicht mehr thun, als die alte; daS ist sehr bedauerlich, denn cS schlägt unsere Hoffnuugcu aus daS Einziehen cineS neuen lebendigen Geistes iu bi« Gesellschaft nieder. Sonst gab es doch alljährlich eine Unterhaltung zum Besten dcr Kleinlinderbewahr-anstalt; anch die soll heuer ausfallen, wie wir hören. Da nützt cS freilich nichtö mit einem Vorschlage her- HZ z hobcucn Bcschnldignugcn. — Hcntc wurde cm Ausschuß vou 11 Mitgliedern zur Informatiou übcr die dcm Kongreß mitgcthciltcu Forderungen dcr Romanen gewählt. — Die Organisirnng dcr Pfarrgcmciudcu ist beendet, die Schulvcrfaffung bis zuiu 16. Para graph rcdigirt. (farlowitz, 9. März. Dcr Anfang dcr hen« tigcu Kongrcßsitznng war wcgcu des militärischen Protestes stürmisch. — (5arnojcvi<: und Miletl'6 haben die Sitznng verlassen. Das Auditorium wurde aus dem Saalc eutsernt. Prag, 7. März. „Mrodui Listy" erklären iu ihrer Nummer vom 7. März d. I. gegenüber dem Gerüchte, es sei übcr dieses Blatt die Suspension verhängt worden, daß ihnen bis zum gegenwärtigen Augenblicke keine die Snspcnsion betreffende gcricht» lichte Mittheilung geworden sei. Ausland. Bukarest, 8. März. Nächste» Freitag wird die Rcgicruug der Dcputirtcukammcr das Ciscubahu-gcsetz uorlcgcu. Am 16. d. M. wird dic dicßjährigc Session dcr Kammer geschlossen. Das gcsammtc Ricl> tcrlollcgium des Kriminalappcllhofcs von Iassy, sowie dcö Tribilnalö r>on Niamts wurde abgesetzt. Turin, 8. Mär,;. Iu dcr heutigen Kammer^ sitznng fand die Berathung übcr dic Abschaffung dcr Todesstrafe Statt. Dcr Instizministci sprach sich zu Gunsten dcr Abschaffnug aus, hält abcr dcu gcgcn-wärtigcn Zeitpunkt uicht für opportun und die Frage für nicht hinreichend erwogen. Die öffentliche Sicher« heit bictc keine dcr Abschaffung günstigcu Verhält« nissc dar. - Dcr picnwntcsischc General Pinclli. berüchtigt dnrch das Nicdcrbrcnucu ganzer Ortschaften, in denen „Verdächtige" wohnten, durch massenhafte Fnsiladcn imd ähnliche im Neapolitanischen verübte Thaten, ist am 5. d. M. in Bologna nach kurzer Krankheit gestorben. Lokal- und VrovinM-Nllchrichlen. «aibach, I I. März. Herr Oberstlieutenant Z a ch vom mexikanischen Freiwilligcnlorps ist heute Nachts bereits vou hier nach Trieft abgereist. Der Dampfer „Vrasilian" nmdschon nächster Tage in Trieft erwartet und dürfte die iimschiffung des letzten Transports Freiwilliger gegen den 22. d. M. erfolgen. . 7^ Hlute Nachmittage s, Uhr findet im Baron Zo,Sschcn Hanse am Rann dcr Gcwcrlcntaa dcr Gewerlschaft Knapon.^c Stntt. — Hcnte Adend findet dic Mouatel'clsaminlnng des historischen Vereins im gewöhnlichen lokale Statt, wozu auch Nichtmitglicder Zutritt haben, und allwo Vortrüge übcr Geschichte nnd ihre Ncbcnzweige will» lommen sind; das Programm der angemeldeten Vortrüge verspricht Interessantes. — Dic nächste Gcsangsprobc dcS MänucrchorS der Philharmonischcu Gesellschaft findet am kommen« dcu Dinstag Statt. vorzutreten, den wir in j»0t,w Hatten. Nir wollten nämlich proponircn, eine Soiree mit einem reichhaltigen Programme von Musik« und Gesangspiceen, Deklamationen, ernsten und humoristischen Vortrügen, Spicl :c. zu veranstalten, und das Erträgnis; des Eintritts oder einer freiwilligen Sammlung dcn Nothlcidcndcn in Inncr-Krain znkommen zu lassen: denn wir halten dafür, es sei Pflicht eiucr Gesellschaft, wie daS Ca» sino ist, in dieser Beziehuug etwas zn thun. Unlcr den erwähnten Umstlindcu aber dürfte schwerlich etwas zu veranstalten sein, und die schöne Anfgabc, sin Wohlthätigkcitszweckc zu wirken, verbleibt dcr Phil-harmonischen Gesellschaft nnd dcr 0iwviü<^ allein. Erstcrc wird, wie wir hören, nächste Woche ein Eon-ccrt im Redouteu-Saalc, letztere am Ostermontage eine große Ij08cM im Theater geben. Von unserem Theater läßt sich nicht vicl sagen, !n ''^"^t" sich so hin, wie ein klassischer Wiener .ll.sdnlck lmttct. Trotzdem Fräulein Kübler wieder mnwlllt nnd m einigen Rollen, wie z. V. in dcm Schwanke Dn- wie mir" sehr lebhaft applaudnt »vurdc; trotzdem dcr Gast aus Agram Fr. Norvtg. zapfte sich als ganz tüchtige Sängerin bewährt, trotzdem daS Rcpcrlo.r ueisucht, interessant zn wcrdcn und unlcr Anderem auch das hicr lange nicht acgc. ^nc Singspiel „Ehonchon" brachte, so ist doch der Besuch mehr als schwach und dürfte nur dann wieder "" Frequenz gewinnen, wenn der Gymuasliker M ccr -Nnrt^ mit seiucn drcssirten Huudcn hicrhcr kommt, ^, wie wir hörcn, nächste Woche geschehen soll. /Mi, wird sich zeigen, das: unser Theater zn florircn "WM, weun es — auf den Hund komm,, d. h. '""'., die Hnnbc kommen! — Nächsten Freitag veranstaltet die philharmo-lischc Gesellschaft ein Concert zum Bcstcu dcr Noth-lcideudcn in Innerlrain. — Dic Herren im FinanzanSschuß scheiucn lauter Fremde zu sein, sagte kürzlich hicr Jemand, als er cinen SitznngSbcricht gelesen hatte. Wie so? frug ein Anderer, cS sind doch lauter Ocstrcichcr? Oder waS; „Abstreicher" sind'S, lautete die Antwort. — Die steierischen Aerzte haben eine Petition an das StaatSministerillm geleitet, dasselbe wolle die Bildung einer Kamincr, bestehend aus sämmtlichen ausübenden Doktoren dcr Heillunde, in Slcicrmart, analog dcn Kammern dcr Advokaten, Notare :c,, go sctzlich anordnen, und dieser Kammer in Bclüclsich-tigung der eigenthümlichen Verhältnisse dcr SanitätS« pflege insbesondere dic Erstattung von Gcsctzvor-schlagen, Abgabe von Gnlachtcn, sowohl über Auf' trag odcr Ausncheu der bctrcffcudeu Behörden, als anch übcr Anregung inncilMb dcr Kammer, znwciscu. Dicsc Peliliou ist nicht nur von dcu Mitgliedern dcS Vereins dcr steierischen Aerzte, sondern anch von dcn Professoren dcr Grazer medizinischen Fakultät, mit AuSuahmc cincs Einzigen, unterzeichnet. (SchlllßvrrlMdluugcil dlim k. lt.LlttldeöM'ichlc.) In dcr nächsten Woche finden bci dciu hiesigen l. l. Bundesgerichte folgcudc Schlußvcrhandlungcn Statt: Am 15. März: 1. Friedrich banger — wegen Ver« gehen der Ehrcnbelcidigung; 2. Maria Kodela — wegen Vcrgchcn gegen die Sicherheit dcS LcbcnS; 3. Friedrich Kropa — wegen Dicbslahl. Am 10. März: 1. Johann Jane/i«-. — wegen schwerer körperlicher Beschädigung; 2. Maria Logcr -- wcgcu Bcr-gchcn gegcn dic Sicherheit dcS LebeuS; Z. AudreaS Ic8 — wegen Dicbstahl; 4. AndrcaS Svcte — wegcn Maieslätsbclcidigung. Am 17. März: 1. Franz Hribar, Valcntin Flis und Anton Kul>r — wegcu schwerer körperlicher Bcschädiguug; 2. Anton Leben — wegen öffentlicher Gcwallll)üligtcil; .'5. Ursula Sterlc — wcgeu Diebstahl; 4. Ferdinand 5Sognitz — wegcn Dicbstahl. Concert. Das gcslcru Abeud im Nedouiencloh»l würden. 'Auch die andcrcu )lu!nmeril des reichhaltigen inter« essaulen Programms wurden init wohlverdientem Applans ansgcnommcn. Dcr Eonccttgtl'cr, sowohl als lüchligcr Musiker und Komponist, als auch als ausgezeichneter Säuger bckannt nnd beliebt, sang eine Arie anS „Paulus" vou Mendelssohn, dann zwci Lieder: „Trockene Blumen" von Schubert und „I):l-i-iic»'-, letzteres von ihm selbst lmnponilt, und zum Schlnß „die beiden Grenadiere" vou Schumann, mit tiefem Vcrftündniß und schönem Ausdruck. Frau Mosetiö, einst ein so beliebtes Milglicd der Phil« harmonschen Gesellschaft, sang nach jahielaugem Fern« scin wieder einmal ein Ned von Schubert mil Be« aleitung der Klarinette (Herr Meißl) nud deS Forle« pianos, betitelt „dcr Hirt auf dcm Felsen"; ferner .,1'i-txi äni-mi", cin ^icd von A. Nedvcd, nnd „das Veilchen" von Mozart, ihre weiche sumvalh'ische Stimme, verbunden mit dcm gcschunu-rvollcn Vor« trage, entzückte nicht wcnig. Von dcu beiden Sätzen ans dcm Mozart'schen „Quintett", gespielt von dcn Herren Zappe, Ealuo, Nedved, Tschit und Zöhrcr wnrdc daS Adagio am besten gespielt nnd gefiel anch am meisten. Für die schönste und gclun« gcnste Picce dcS ganzen Absuds nbcr halten wir das von den bcidcu Fräulciu Eleonore Glanlschuig uud Auna Schncklc vorgetragene Duo für zwci Forle« piano „Homage ü Händel" vou MoschcleS, welche reizende Komposition höchst korrclt, fcin nnd elegant gcspklt nnd anch vom Publikum mit lcbhaflcm Bci. sallc aufgenommen wurde. Im Ganzen war cS cin angcnchmcr, genußreicher Abend, den uns dcr Eon< ccrlgcbcr ucrschafftc, dcr sich freilich noch angenehmer gcstaltct hüttc, wcnu H-rr Hcller nicht dcn nuglück^ lichcu Einfall gehabt hatte, zn ertranken. Vesscntlichc Zprcchhalll. Löblicher Magistrat! Geduld — die Hoffnung, daß cs gewiß „Ein. mal" bcsscr wcrdcu wird, nnd vor Allcm bescheidene Nücksichlsnahmc auf den Gcmrindcsäckcl, hnbcn uns den ganzen Herbst und Winter mit bewundernSwer-them Glcichmnthe die Berezina vor Fischer'S Gast« und Fischer's uub Nouncr'S Kaffeehaus überschreiten lasscu; nie haben wir eine Klage laut werden lassen. Wäre es daher jetzt, wo daS Frühjahr der Verezina alltäglich ein breiteres Bett anweiset, unbillig — wenn wir die Bitte stellten, den Fluß-Uebcrgängen vor besagten Objekten eine kleine Portion Schotter znznwenden? Laibach, 10. März 1865. Mehrere Kaffee- und Gasthaus Lesuchcr. Neueste Nachrichten und Telegramme. Original - Telegramm. (Aufgegeben 8 Uhr 30 Miuuten Vormittags, augc. kommen ." Uhr 50 Minuten Nachmittags.) Wien, «O. März. Das Abgeordnetenhaus hat die Regierungsvorlage, betreffend die Zlednktion des Hilberanlehens pro 15tt4, unverändert angenommen. Die österreichische Antwort wurde in Berlin gut aufgenommen. (?) Mornn liegt im Sterben. Trieft, 9. März. Gestern überreichte eine De« pntation dcm Statthalter cine von 700 Kaufleuten, Nhcdern, Industriellen nnd Grnndbesitzern nnterzcich, nctc Petition an Se. Majestät den Kaiser, in welcher nm Bcschlcnnignng der projcltirten Hafenbauteu und des BaucS ciner definitiven Eisenbahnstation gebeten wird. Prag, 9. März. (N. Fr. Pr.) Das Ober-landesgcricht vcrurtheilte in dem Preßprozesse gegen dcn Redakteur dcS „TagcSbotcu", Laudtags-Abgeord« nctcn Kuh, wcgcn Beleidigung eines Mitgliedes des kaiserlichen Hauses denselben zu vier Wochen Kerker, am ersten uud dritten Freitage mit Eiu;clhaft ver« schärft, nnd 300 st. Strafe. Nant, dcr Redakteur der fuspcnbirteu „Swoboda", wurde wcgcn „ungesetzlicher Verlautbarung" zu 14 Tagen strengen Arrest und 60 fl. KantionSvcrlnst vcrnrthcilt. Frankfurt, a. M., 9. März. Freiherr v. Kü« bcck rcist Morgen in Folge einer von seiner Regierung au ihu ergaugcucn Berufung nach Wien. Paris, 9. März. Da» znlcht anSgegcbene Bnl-lctin übcr das Befinden dcs Herzogs v. Morny be« sagt, daß die Schwäche zunimmt. Paris, 9. März. (Pr.) Die Regierung hat zu Tonlon cinc brasilianische Panzcrfrlgatte mit Beschlag bclcacn lassen, „m ihre Neutralität zn lonftatircn. Vom „l.'eben (5asar'S" sind 13.000 (3fen,plase bestellt; da dic Anflage nnr aof 7000 lifemplarc bemessen war, so «st eine zweite bcrcitS erforderlich Konstantinopel, ^. März. H-rr v. Lcsseps >,t h.er angekommen. Die Kommission bcziialich der moldowallachischcn Klöster tritt nächstens wieder zu« sammcn. Einc zweite Konfcrenzsihnua betreffs Couza'S wmdc wegen Unpäßlichkeit des französischen Gesand. cn verschoben. <5me Konmnssion ans Ingeni urcn bestehend wurde behufs Befestigung der tärl^ch.p " chen Grenzen eingesetzt. Das Gesuch ciner ranzo . schen Gc,cllschaft um dic Konzession zum Baue c er Eisenbahn von Avlona nach Adrianopcl mit ^wcia« bahnen nach Barna und EnoS wurde prinzipiell bewilligt. Die Gerüchte von Ausständen in Syrien sind unbegründet. Die französischen Ansprüche auf dic In« sei Karack wurden zurückgewiesen. Aus Suchumlalc wird gemeldet: Der Erbfürst von Abchasien, Mihad Bey, ,,t gefangen nach Petersburg abgeführt worden Athen, 4 Mürz. Dcr Minister deS Innern ist ans Eorsu zurückgekehrt; es heißt, er habe bci der jo-Nischen Bank ein Auleheu von einer Million Drach. inen cffektuirt. Die Opposition gegen dcn Grafen Sponncl danell fort. Dcr Assisenhof fällte 20 To« dc^nrthcilc. Die ^lote dcr Großmächte iu Äetrcfs der griechischen Staatsschuld verursachte hirr große Nic« dcrgcschlageuheit. Die Post aus dem Pcloftonues wurde abermals geplaudert. Theater. Heute Samstag - Zum Vortheile der Sängerin ?ydia Call, ano: Flotte Vursche. Komische Operette in 1 Akt, von S. Braun. Musil vom Kapellmeister Franz von Suppl'. Vorher: Feuer in der Mädchenschule. Lustspiel in 1 Alt, nach dcm Französischen, von Ad. Neinickc. Morgen Sonntag: Nagerl und Handschnh, oder -Schicksale der Familie Vtaxenpfutsch Parodie ciucs schr oft parodirlen Stoffes mit Gc'smm nud Tanz, in 3 Allcn, von I. Nestroy. Musi, n^ « Kapellmeister Adolf Müller Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. K'leinmayr. Druck und Verlag vou Ignaz v. Kleinmayr st Fedor Bam^g^^iVack ' (460-2) TBTJT -B M Kundmachn ng der VersicheniDfifsbank „HUNGARIA in Pressburg. Die Yersicherungsbank „HUNGARIA" bringt hiermit zur öffentlichen Kenntiiiss, dass sie die (General-Agentschaft, und resp. dte Adlllillistl'iltioil für Nieder- und Ober-Österreich, Salzburg, Tirol, Vorarlberg, Steiermark, KÜ I'll teil und Itl'ftill dem Bankhause KENDLER $ COMP. in Wien übertragen hat. Pre»»l»..r8-. j am . Bärget9' Mil Bmi£ auf vorst<*hon