Nr. 35. Pl«numeration«prei«: Im Vomptolr ganzj. fi. il, halbj. fi. 5 50. Filr bic Zuftellilna in« Hau» halbl- b» lr, Vtit der Post ganzl- st-15, haldl- ft, 7 5«, Dienstag, 13. Februar. Inseltionsgeblli: Für Nelne Ins«a»« b<» zn 4 Zeilen »5 lr., größeie pn Zelle 6 lr,, bli ßf!gen p»r Zell« ll ll. 1883. Amtlicher Theil. An A' k. und l. Apostolische Majestät hab?» mit «ueryöchstes Entschließung vom 2. Jänner d. I. die lwedmke Freiin Dlauhoweski v. Langendorf M ? ^"'^'ftsdame des k. k. adelig.weltlichen Damen^ > lstes Marici Schul in Brunn allergnädigst zu ernen» "kn geruht. ^ , Der Handelkminister hat der Wiederwahl des ^">n Pengg v. Anheim zum Präsidenten und "AA M. Ditl zum Vicepräsidcnten der Handels« n»"!,,^werbekammer in Leoben für das Jahr 1883 die Bestätigung ertheilt. Erkenntnis. Anl^^ k. l. Landesgericht Wien als Presssscricht hat aus "cral, der k. l. Staatsanwaltschaft erkannt, dass I. der Inhalt 2-,,'" der periodischen, in Budapest erscheinenden Druckschrift tan ?"/ ^'^ ^' Wochenblatt für das gesammtc Volk. vom Sonn-schr!l^"n. ^^"5^' 16^' cnlhaltenen ersten Artitels mit der Auf-Au « ""lcacticmäre Arbeit" in der Stelle von ,Dcr Socialismus ^ei '.-.""'^"'"ll"l werden" bis „Auf der Hut. Arbeiter, die dr« ,. ""^'" daS Vergehen nach 8 302 St. G.: II. der Inhalt sliscl,) m " ^lrtifcls mit der Aufschrift ..Die polnische social n°ck «« V""li" in seinem ganzen Umfange die Vergehen st^330? ^ ^2 St.V. begriinde. m,d hat nach 8 4W "usgesproch ^" Weitelverbreitung dieser Druckschrift Nichtamtlicher^he^ Frldl^sHan"^^rH^'" der durchlauchtigste Herr Albrecht hat, wie die den eN, ^ A"""«" mittheilt, das Protectorat über und Um^..^ """'lchen Kriegerverein zu Hermagor fond? k« m U angenommen und dem Unterstützungs' ^^VeseiuL 50 fl. gespendet. Regelung der Fischerei in den Binnengewässern. Wien. 10. Februar. Fj^n, Gesetzentwürfe über die Regelung der Se l?/V '" den Binnengewässern, welchen had.. ' F ^" H^" Ackerbauminister Graf Falken. K d n/>" " Sitzung des Abgeordnetenhauses vom - "t. vorgelegt hat. sind erläuternde Bemerkungen beigegeben, welche die angestrebte Regelung der Fischerei in sehr eingehender Weise beleuchten. Nach einem Riickblicke auf die Vorgeschichte dieses Gegenstandes heißt es in dem Motivenberichte: Die Regierung kann nicht umhin, die definitive Regelung der Verhältnisse der Binnenfischerei als ein dringendes volkswirtschaftliches Postulat zu erklären. Es ist eine notorische Thatsache, das« die volkswirtschaftliche Bedeutung der österreichischen Binnenfischerei weit unter jenem Maße steht, welches sie bei geordneten Verhältnissen und bei genügendem Schutze gegen äußere Beeinträchtigung ein« nehmen könnte, eine Thalsache, welche um so bedauerlicher ist, als es sich bei diesem volkswirtschaftlichen Zweige um die Production eines Nahrungsmittels handelt, von dem die Gewässer Oesterreichs einstens bedeutende Mengen nicht nur zum internen Consum, sondern auch zum Exporte zu liefern imstande waren. Die Gesammtfläche der Sümpfe, Seen, Teiche, Flüsse und Bäche in den österreichischen Ländern beträgt (nach dem stabilen Cataster) 860 003 Joch oder 498 «99 Hektaren. Dass diese G'sammtfläche, wenn sie auch seit der Aufnahme der ih,- zugrunde liegenden Daten in einzelnen Kategorien eine Abnahme erfahren haben mag, ein noch immer sehr beoentendes Feld fiir die Entwicklung der Binnenfischerei darbietet, und dass demnach die erste thatsächliche Voraussehung für die Hebung dieses Productionszweiges in Oesterreich nicht nur nicht fehlt, fondern in weitem Ausmaße und reicher Mannigfaltigkeit gegeben ist, kann nicht be-zweifelt werden. Umso nothwendiger erscheint es im allgemeinen Interesse, die Hemmnisse zu beseitigen, welche der Hebung entgegenstehen, und so den Weg zu eröffnen, auf welchem allmählich die Binnenfischerei zu jener Bedeutung gebracht we^en kann und soll, welche ihr volkswirtschaftlich gebürt. Ueber die Grenzen, welche der Entwurf zwischen Reichs- und Landesgesetzgebung cinhält, bemerkt der Bericht: Die Zuweisung des Fischereirechtes als eines Privatrechtes, die ausnahmsweise Einschränkung der Nechtssphäre des Fischereiberechtigten theils durch Theilungsverbote, theils durch die Bildung von Fischerei« revieren, die rechtlichen Beziehungen des Fischerei» berechtigten zu anderen Berechtigten, sowie die excep« tionelle Competenz der politischen Behörden zur vor« läufigen Austragung gewisser privatrechtlicher Differenzen sind im Entwürfe als Gegenstände der Reichs« gesetzgebung angesehen, da dieselben, wenn sie hier auch in Anwendung auf einen Zweig der Landes« cultur normiert werden, doch einen civilrechtlichen Charakter haben. Alle anderen Verhältnisse der Binnen« fischerei hingegen, welche vorwiegend vom Standpunkte der Landescullur zu beurtheilen und zu regeln sind, wie nicht minder die Bestimmungen für den Fall einer Ablösung von Fischereirechten sind der Landesgesetz« gebung vorbehalten. Was die Ablösung bestehender Fischereirechte betrifft, so müssen wohl dem Zwecke und Umfange nach zwei Kategorien und Ablösungen unterschieden werden. Die eine Kategorie ist jene, welche die Vereinigung größerer Fischerigebiete in Eine Hand (durch Ablösung aller darin bestehenden Fischereirechte) zum Zwecke und Gegenstande hat; die andere hingegen bezweckt nur die Abolierung im Ablösungswege solcher einzelner Rechte, welche der Hebung des Fischbestandes entgegenstehen (Rechte, welche diese Hebung behindernde Fang-mittel oder Vorrichtungen zum Gegenstände haben), oder solcher Fischereiberechtignngen, welche zur Her« stellung von Schonrevieren beseitigt werden müssen. Ueber eine eventuelle Ablösung der ersterwähnten Art, also über die Schaffung größerer Fischereigebiete durch Ablösung der Rechte selbst, sind auf die gestellten Fragen auseinandergehende Gutachten eingelangt. Die Regierung glaubte, diesen verschiedenen Gutachten gegenüber den folgenden Standpunkt einnehmen zu sollen: sie anerkennt die Zulässigkeit einer allgemeinen Ablösung bestehender Fischereirechte, um durch Schaffung größerer, einheitlich zu bewirtschaftender Fifcherei-gebiete die Binnenfischerei im öffentlichen Interesse zu heben; sie ist aber auch weiter der Ansicht, dass unter Anwendung eines ähnlichen Vorganges, wie er schon hinsichtlich der Iagdausübung gesetzlich besteht, die Hebung der Binnenfischerei auch ohne eine umfassende Ablöfung bestehender Rechte sich erzielen ließe und dass das entscheideiche Moment für die Wahl des einen oder des anderen Weges eigentlich in der mit der Ablösung untrennbar verbundenen finanziellen Frage liege. Da es sich aber bei letzterer um die Zuwendung, Vollstreckung oder sonst geartete Inanspruchnahme von Landesmitteln znr Ermöglichung einer allgemeineren Ablösung der Fischereirechte handelt, so komme auch die schließliche Entscheidung über eine allfällige allgemeinere Ablösung der Fischereirechte oder deren Unterlassung den Landesvertretungen zu, und habe dem« gemäß die Negierung in dem vorliegenden reichsgesetz« Zieuilteton. Der Wurzelgräber. rzahlung aus dem oberüstcrrcichischen Volksleben. Von K. U. Kaltenbrunner. (16. Fortsetzung,) ^ e?we^?l?^ ^n seine Fassung zu sammeln, "un vor !? '^"ch' -" «Der dunkle Gegenstand lag wesende 9«?^' T" und mit Entsetzen sah ich die verlesn ?.' ""2 Menschen." zeitig aus. ' "°le" Magdalena und Thella gleich. «Die Nuapn >>» ^°n den Raun^. , unglücklichen Mannes waren Entstellung schon ausgehackt, und die !st grässllch _!. «öfters mit gebrochenen Gliedern O doch ans >> "^ "us seinem Gewände erkannte h'er gewesen ,...^ ^^ ienen Reisenden, der zuerst gen jst.« ' uno, ohne Führer, allein hinauf gegan- U"teH NV"^ Mensch hat es theuer gebüßt!" 57 ..Ohne^is^^" und schrecklich!" sagte Lukas. Nebel ve irrt «^ ^?/ " sich "«f dem Weg und im Dtaadll '^ "°" der Höhe herabgestürzt." gethan?" "° >"gte: "Was hast du denn hernach >rlelbe?^ern!^^^.^" ^ antwortete Lulas - mit 5i dem hinauf zu steigen und ?bkr hätten dens^ ^rgws z« agm. Wir zwei ^»Mn lönn/n 1^ "^ ^'per nicht von der Stelle fangen bw"' b" 'ch "ach kurzer Berathung herab Mit sichtlicher Angst bemerkte Magdalena: „Weil eS nun schon der Schaffner oben weiß, so darfst du wegen der schweren Verantwortung keinen Tag ver-säumen, sondern musst gleich bei Gericht die Anzeige machen!" „Das will ich auch!" erwiderte Lukas, — „aber für heute ists schon zu spät, denn ich muss deshalb gar nach Ischl gehen, wohin wir mit dem Gerichts' bezirk gehören." Lange noch besprach die Familie das grausige Ereignis, und konnte sich von ihrem Schrecken nicht erholen. Später gieng Lnkas in das Gasthaus hinüber und erzählte es dem Wirte, der von der gleichen Be« stürzung ergriffen ward. — Er dachte sogleich an die unglückliche Frau, die noch nichts davon weiß, dass sie ihren Mann auf eine fo entsetzliche Art verloren habe! — „Wie wird sie dieser Donnerschlag treffen! Und doch muss man es ihr ohne Verzug melden. Unter diesen Umständen ist sie gewiss noch in Salz-bürg, und gleich heute noch schreibe ich ihr eimge Zeilen, mit denen ich einen eigenen Boten absende. Da mir Name und Stand bekannt sind, so wird sie in den Gasthöfen zu Salzburg wohl zu erfragen und aufzufinden sein." Noch am Abend verbreitete sich die Kunde im ganzen Orte, und wiewohl schon etwas spät war, so kam doch Kieslehner noch in das Häuschen des Wurzelgräbers, um dort das Nähere zu erfahren und vielleicht auch die unbestimmte Empfindung los zu werden, die ihn wegrn seines künftigen Schwiegervaters überkommen hatte. „Ihr werdet jetzt — sagte er beim Fortgehen zu Lukas — viel mit den Gerichten zu thun kriegen!" Thekla hatte es gehört, und es schien ihr in seinem Tone etwas zu liegen, was sie sich in lind-licher Unerfahrenheit als eine Verletzung von Achtung und Vertrauen auslegte. Mit den spitzigen Worten: „Was kann denn der Vater dafür?" wies sie ihn zurecht und drehte ihm den Rücken, ohne ihm „gute Nacht" zu sagen. Kieslehner gieng verstimmt aus dem Hause, und Thekla bekam dafür von der Mutter einen fcharfen Verweis, mit dem Auftrage, ihre Unbedachtfamkeit bei Kieslehner sobald als möglich wieder gutzumachen. Die kleine Scene warf den ersten Schalten des Kommenden. 11. Gerichtliches Einschreiten. Auf der Straße nach Salzburg schritt am nächsten Morgen der Bote des Wirtes, und in entgegengesetzter Richtung gieng Lukas gedankenvoll auf der Straße nach Ischl. — Von dem mehrstündigen Wege ermüdet, hielt er kurze Rast und begab sich sodann unverweilt zu dem Bezirksgerichte, wo er sich mit seiner Anzeige meldete. Vor den betreffenden Beamten geführt, machte er über die Auffindung der Leiche des Fremden genau jene Aussagen, wie er sie seiner Familie erzählt hatte. Es wurde ein gerichtliches Protokoll aufgenom« men, alles, was er angab, niedergeschrieben und ihm sodann bedeutet, dass er die weiteren Weisungen abzuwarten habe. Das Gericht ordnete unverzüglich eine Commission ab, bestehend aus zwei Gerichtsbeamten und dem öffentlichen Gerichtsarzte, in Begleitung eines Dieners, und Lukas musste sich anschließen, um die Commlsswn aus den Ort des Thatbestandes zu führen. Gegen Abend langte dieselbe in Sanct Wolfgang an. wo Lukas für heute entlassen, jedoch auf morgen früh 4 Uhr bestellt, und hienach der Wirt wegen Bei. stellung der erforderlichen Träger zu den diessälligen Beralhschlaauügcn lmgszoaen wurde. (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 35 293 13. Februar 1883. lichen Enlwurfe zunächst für den Fall der Unterlassung einer solchen allgemeineren Ablösung vorzudcnken. Was die zweiterwähnte Kategorie von Ablösungen betrifft, werden Vorschriften' hierüber für jene Länder nothwendig fein, wo eben der Hebung der Fischerei hinderliche Fischerei-Berechtigungen bestehen oder wo, wie z. B. in Böhmen im Interesse der Lachs-zncht, die Anlegung von Schonrevieren beabsichtigt werden sollte Allein weder hierüber noch inbetreff der vorerwähnten eventuellen allgemeineren Ablösung von Fischereirechten bedarf es einer concreten Bestimmung im vorliegenden EntWurfe des Neichsgefetzes, weil es durch eine bereits längere Uebung der gesetzgebenden Factoren anerkannt ist, dass die Ablösuugsnormen je nach ihrem Zwecke reichs- oder landesgesetzlich, also insbesondere zu Landescnlturzwecken landesgrsetzlich zu erlassen sind. Wenn schließlich bei Abfafsung des vorliegenden Entwurfes gleichwie jenes aus dem Jahre 1874 die Küsten-(Meer-) Fischerei als Gegenstand eines besonderen Gesetzes betrachtet wurde, so waren hiefür die bereits zu jenem früheren Entwürfe angegebenen Motive maßgebend. Die Grundsätze nämlich für ein Küstenfischereigesetz sind der Natur der Sache und der historischen Entwicklung des Küstenfischereirechtes nach sehr verschieden von jenen, nach denen die Binnenfischerei geregelt werden soll. Es kommen bei der Küstenfischerei auch solche internationale und nautische Rücksichten in Betracht, welche für die Binnenfischerei in einer gleichen Art keineswegs bestehen. Es ist ferner hinsichtlich der Regelung der Küstenfischerei, insofern dieselbe von der Seeverwaltung abhängt, das dnrch Artikel VI des Zoll- und Handelsbündnisses gebotene Einvernehmen mit Ungarn zu pflegen, während ein solches Einvernehmen inbetreff der Binnenfischerei nicht stipu-liert ist und sich eventuell auch nur rücksichtlich der Technik der Bewirtschaftung gemeinsamer Gewässers empfehlen und anstreben ließe. Auch wären jene Theile eines Fischereigesetzes, welche die Küstenfischerei behandeln würden, für den weitaus überwiegenden Geltungsbereich des Gesetzes ganz gegenstandslos und würden daher thatsächlich für alle diefe Reichstheile als überflüssiger Ballast des Gesetzes erscheinen. Es sei übrigens bei diesem Anlasse ausdrücklich betont, dass auch die Reform der inbetreff der Küstenfischerei geltenden älteren Vorschriften von den betheiligten Centralstellen in Verhandlung genommen ist, und dass es voraussichtlich unter der Voraussetzung der baldigen Erzielung des Einvernehmens mit der kön. ungarischen Negierung in nicht ferner Zeit möglich sein wird, auch die Neuregelung der Küstenfischerei der verfassungmäßigen Verhandlung zuzuführen. Neichsrath. 264. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 10. Februar. Se. Excellenz der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet die Sitzung um 11 Uhr 20 Minuten. Die Gallerie und die Logen sind dicht befetzt, sämmtliche Eintrittskarten sind vergriffen. Im Hause herrscht lebhafte Converfation unter den Abgeordneten, die sich in dichten Gruppen um die Ministerbank ge« schart haben. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taäffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr v.Ziemialkowski, Graf Falkenhayn, Dr. Freih. v. PraZäk, Dr. Freih. v. Conrad - Eybesfeld, Dr. Ritter von Dunajewski und Freih. v. Pino. Zur Vertheilung gelangen: die Zuschrift des Herrn Finanzministers, betreffend den Nachtrags-credit von 192170 fl. für die Durchführung der Ergebnisse der Reclamations-Entscheidungen in den Operate» der Grundsteuer-Regulierung, dann die Regierungsvorlage, betreffend die Fischerei in den Binnengewässern. Die Zuschrift des Herrn Finanzministers wurde an den Budgetausschuss gewiesen, der bekanntlich in seiner gestrigen Sitzung den diesfalls angesprochenen Nachtragscredit bereits genehmigt hat. Die Regierungsvorlage, betreffend die Fischerei in den Binnengewässern, wird in der nächsten Sitzung zur ersten Lesung gelangen. Abg. Dr. Ritter von Raczynsky und Genossen überreichen eine Novelle zum Grundbuchsgesetze, betreffend die Erweiterung der grnndbücherlichen Anmerkungen, und beantragen die Zuweisung dieses Gegen-' standes an den Iustizausschuss. (Wird der geschäftsordnungsmäßigen Behandlung unterzogen werden.) Das Wort nimmt ! Se. Excellenz Handelsminister Freiherr von Pino: In der Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 8ten d. M. haben die Abgeordneten Alfred Prinz Liechten-stein und Genossen an das Gesammtministerium eine Interpellation anlässlich der Klage des Dr. Kaminski (vertreten durch Dr. Wolski) gegen den Bauunternehmer Baron Schwarz puncw Zahlung einer Provision von 625000 fl. nach der Richtung gestellt: 1.) Ob die Negierung entschlossen ist, die in der mehrbesprochenen Klageschrift erörterten Vorgänge zum Gegenstande der eingehendsten Untersuchung zu machen, und bereit ist, deren Resultat dem Abgeordnetenhaus!' vollinhaltlich mitzutheilen? 2.) Welche Gründe die Regierung bestimmt haben, den Eisenbahnbau, um den 'es sich hier handelte, an eine Generalunternehmung zu übergeben, anstatt denselben entweder in eigener Regie durchzuführen oder durch Streckenunternehmer durchführen zu lassen? Was zunächst den zweiten Punkt der Interpella-l tion anbelangt, so erlaube ich mir, dem hohen Hause die Gründe, welche die Negierung nach reiflichster und eingehendster Erwägung schließlich znr Vergebung des Baues gegen eine Pauschalsumme veranlassten, in Folgendem darzulegeu: Wie bekannt, hat das Gesetz vom 28. Dezember 1881, R. G. Vl. Nr. 150, die Baukosten mit einer Summe limitiert, welche in der Folge, und zwar in jenem Zeitpunkte, wo der Fortschritt der Detail-projectierung und des Detail - Kostenvoranschlages be« reits einen genauen und verlässlichen Ueberblick der Baukosten gestattete, den gewiegten und bewährten Staatsbau-Organen die Befürchtung aufdrängte, dass die Mittel zur Bestreitung der Bauhcrstellungen und Ausrüstungserfordernisse nicht ausreichen könnten, wenn die Kosten der Tracierung und Projektierung sowie der Bauleitung und Bauüberwachung, insbesondere aber auch die Auslagen für die Herstellung eiserner Brücken, ins Auge gefafst würden, welch letztere die Regierung mit Rücksicht auf die den zu baueuden Bahnlinien innewohnende Bedeutung ernstlich in Aussicht zu nehmen veranlasst war. Die Wichtigkeit der Linien musste ferner auch den lebhaften Wunsch erzeugen, den Bau derselben möglichst rasch zu vollenden. Unter diesen Umständen hat sich die Negierung verpflichtet gefühlt, in Erwägung zu ziehen, ob obige Ziele ohne die sonst unvermeidliche höhere Belastung des Staatsschatzes nicht auf einem anderen als dem in letzter Zeit eingehaltenen Wege, insbefondere auf jenem der panschalweiseu Vergebung eines Theiles der Arbeiten erreicht werden könnten. Für die Annahme dieser Modalität sprach der Umstand, dass ein Generaluuternehmer die Gewähr hiesür schon dadurch zu bieten vermöchte, dass derselbe unbeirrt von Nebenunternehmern seine Baudispositionen in größerem Maßstabe und plangemäßer zu entfalten >in der Lage ist. Es war sohin, nachdem auch die Staatsbau-Organe nicht dafür einzutreten vcrmoch'en, bafs beide obenerwähnten Zeitpunkte bei einer Vergebung an Streckenunternehmer sicher zu erreichen waren, zu erwarten, dass diese Ziele durch die Vergebung an eine Generalunternehmung erreicht werden könnten. Von diesen Betrachtungen geleitet, beschäftigte sich die Regierung ernstlich mit letzterer Vergebungsart, und sah sich hierin auch dadurch bestärkt, dass im gegebenen Falle jene Uebelstände, welche bisher den meisten Vergebungen an Generalunternehmer anhafteten, vermieden werden könnten. Diese Uebelstände bestanden darin, dass zur Zeit der Vergebung in der Regel ein unfertiges oder doch nur approximatives, in großen Umrissen ausgearbeitetes Project der Vau-vergebung zugrunde gelegt wurde, so dass sich zum Nachtheile des Bauherru der Vauwerber über das Maß der zu übernehmenden Leistungen selten vollkommen klar zu werden vermochte, daher auch eine ernste Verlustchance in seine Berechnuug einzuziehen genöthigt, andererseits aber auch der Bauherr der Möglichkeit unliebsamer Streitigkeiten und der Gefahr einer unreellen Bauführung ausgesetzt war. Im vorliegenden Falle traf dies alles nicht zu, da vielmehr zur Zeit der Offertausfchreibung das Bauproject in feinen Einzelheiten fchon so weit ausgefertigt war, dass beide Theile das Vaugeschäft klar überblicken konnten. Ein weiterer Umstand, welcher die Generalunternehmungen früherer Zeit mit Recht in Misscredit brachte, war die übliche Vcrquickung des eigentlichen Baugeschäftes mit der Geldbeschaffung. Auch dieses Moment fällt beim gegenstandlichen Bahnbaue gänzlich hinweg. Die Negierung konnte sohin den Versuch machen, zur Vergebung des Baues der galizischen Transversalbahn im Pauschale zu schreiten, wobei sie sich jedoch vorbehielt, wenn dle eingangs erwähnten Ziele, wie: die Herstellung von Eisenbrücken innerhalb des Negierungs-Kostenanschlages und eine entsprechende Abkürzung des gesetzlichen Bautermines, bei dieser Vergebungsart nicht erreicht werden sollten, zu der bisher beim Staatscisenbahn-Baue mit Erfolg angewendeten Bauvergebung nach Losen und Einheitspreisen zu schreiten. Um ferner aus der Pauschal-vcrgebung alle Unklarheiten und alles auszuscheiden, was den Erfolg des Bangefchäftes zum Nachtheile der Staatsverwaltung gestalten konnte, wurde einerseits von der Ausschreibung die Beschaffung der Fahr« belriebsmittel und der Bahnausrüstnngs-Gegenstände ausgenommen, andererseits wurden aber auch die in die Ausschreibung einbezogcnen Hochbauten nicht pauschaliert, sondern für dieselben nach den einzelnen Gattungen der Hochbau-Objecte Einheitspreise aus' gesetzt, so dass die Pauschalvergebung schließlich die Grundeinlösung, den Unter- und Oberbau umfasste. Thatsächlich hat nun der Erfolg der Offertaus-schreibung die Erwartung der Regierung vollkommen gerechtfertigt, da eine Anzahl von im Eisenbahnbaue bereits bewährter und sehr leistungsfähiger Unterneh' mer als Offerenten auftrat. Unter diefen war das Consortium Schwarz der billigste Offerent, indem defscn auf die Annahme der Herstellung hölzerner Brücke» gegründetes Anbot hinter dem unter der gleichen Annahme aufgestellten Regierungs-Kostenanschlage um ein Bedeutendes zurückblieb. Ferner wurde die Regierung durch die Annahme dieses Offertes auch in die Lage versetzt, von dem gleichzeitigen Alternativanbote nachträglich Gebrauch zu machen, wodurch die Herstellung eiserner Brücken sichergestellt wurde, ohne die Summe des Negierungs-Kostenanschlages für die ausgeschriebenen Arbeiten und Leistungen zu erreichen, geschweige denn zu überschreiten. Es ist dies nämlich dadurch ermöglicht worden, dass gegen nachträgliche Zugestehung zulässiger, fill den Bauunternehmer wesentlicher, die Solidität des Baues aber keineswegs beeinträchtigender Erleichterun/ gen an den Bestimmungen des Bedingnisheftes für die Schienenliefrrung und an den Vauau2führungs»Vor-schriften für die Hochbauten der Ersteher in einen nach den genauen Berechnungen der staatlichen VaU-organe den vollen Weit der gewährten Erleichterungen repräsentierenden Preisnachlass willigte. Schließlich war auch die wünschenswerte Abkürzung des Vautermines erlangt, da das Erstehercott-sortium einen durchschnittlichen Vollendungstermin offerierte, welcher reichlich innerhalb des gesetzlich vorgezeichneten Termines fällt. Rücksichtlich drs ersten Punktes der Interpellation habe ich die Ehre Folgendes zu erwidern: Obgleich die Regierung die Ueberzeugung festhält, dass die aus dem erwähnten Anlasse entstandenen Verdächtigungen ihrer Organe ganz und grundlos sind, so hat sie dennoch im Interesse eben dieser Organe und in der Absicht, über das Vorgehen bei Vergebung des Baues der galizischen Transversalbahn die volle Klarheit ilN ganzen und in allen Einzelheiten zu verbreiten, die eingehendsten Erhebungen rücksichtlich der in jener Klageschrift erörterten Vorgänge bereits eingeleitet. Ich habe eine aus bisher der bezüglichen Angelegenheit vollkommen ferngestandenen Beamten zU^ sammengesetzte Commission zur eindringlichsten Erhebung des Gebarens der .localen Vaulcitungsorgane in dieser Angelegenheit an Ort und Stelle entsendet. Insoweit das Handelsministerium, die GeneralinsvectioN der österreichischen Eisenbahnen und die Direction für Staatseisenbahnbauten bei der in Rede stehenden A><" gelegenheit berührt erscheinen, werden die eingehendsten Erhebungen des Gegenstandes gepflogen. Sollten diese Erhebungen in irgend einer Richtung ein Verschulden oder eine Ueberschreitung der Befugnisse von Seite öffentlicher Organe zutage fördern, so wird die Negie^ rung nicht zögern, die volle Strenge des Gesetzes geg^ die Betreffenden walten zu lassen. Das Resultat wirv dem hohen Hause mitgetheilt werden. Endlich hat der Herr Leiter des Iustizministe' riums mit Erlass vom 7. Februar d. I. von del k. k. Staatsanwaltschaft in Wien Bericht abverlaM Der k. k. Staatsanwalt in Wien hat mit Bericht uol" 9. Februar angezeigt, dass er sich bezüglich dieser Angelegenheit veranlasst gesehen hat, die VornalM strafgerichtlicher Vorerhebungen durch ^" Untersuchungsrichter des k. k. Landesgerichtes Wieu "' Strafsachen in Antrag zu bringen. Es folgt die erste Lefung des Antrages KoPP ""^ Genoffen wegen Einsetzung einer parlamentarisch^ Untersuchungscommission. .., Abg. Dr. Kopp wirft einen Rückblick auf t" Geschichte der Transversalbahn und führt dann a^' dass es sich bei der Mandatsniederlegung der Aw Kaminski und Wolski und der Gründe, welche dieses veranlasst, nicht bloß um Würde und Ansehen A" Polenclubs, sondern um die drs ganzen Hauses h^' ^,' Der Antrag auf Einsetzung einer Untersuchungscow Mission sei nicht gegen bestimmte Personen gerichl«' sondern ziele nur auf vollständige Klarlegung der ^ hältuisse ab; auch müsse man auf die hocherregte M> liche Meinung, auf die geradezu unerhörte Spra^ der ausländischen Blätter Rücksicht nehmen.. ^'" politische Waffe gegen eine Partei oder Fraction " schmieden, daran denke Redner und feine Partei MH ' das Mittel der Grneralverdächtiaung und Pa"V ch Verleumdung (große Heiterkeit) widerstrebe ihnen. ^"^ handle es sich um das Prestige der Negierung, , über jeden Verdacht erhaben sein müsse. Redner p^ misiert sodann gegen die Beantwortung der,3" , pellation und schließt, indem er erklärt, dass das ^ lament thun müsse, was es thun könne, um w^'H stens sagen zu können, es habe seine Schulo'U gethan. (Beifall links.) Se. Excellenz Ministerpräsident und Leiter des 3""' steriums des Innern Graf Taaffe: Hohes Haus! In der welche uns heute beschäftigt, die unter dem ^^chen minski-Angelegenheit hier im hohen Hause veip ^-wird, hat die Regierung alles gethan, was u)> ..zgell. lich war, um eine Klarstellung zustande zu "> Laibacher Zeitung Nr. 35 299 13. Februar 1883. T>le Negierung wird alle ihr zugebote stehenden Mittel «wenden, um die Erhebungen so rasch als möglich Mt nur einzuleiten, sondern auch zu finalisieren. Mavo! rechts.) Sollte das hohe Haus glauben, sich «Uch seinerseits mit dieser selben Angelegenheit mittelst "nes Ausschusses beschäftigen zu sollen, so wird die "Merung gewiss keinen Anstand nehmen, alle parlamentarischen Behelfe diesem Ausschusse zugebote zu MUen. (Beifall rechts.) Nachdem ich jedoch glaube, «us den Worten des geehrten Herrn Vorredners entnommen zu haben, dass, wenigstens nach seiner Ansicht uno der Ansicht seiner Gesinnungsgenossen, diese Unter-lUHungscommission ihre Spitze gegen die Regierung over gegen einzelne Mitglieder derselben wende, so ^u>» 'ch mir die Bemerkung erlauben, dass, wenn man m dieser Richtung gegen die Regierung als solche "°er gegen ein einzelnes Mitglied derselben vorzu-Ayen für nöthig erachtet, die Verfassung uns andere «emmmungrn an die Hand gibt, das ist: Anklage ""° Itaatsgerichtshof. (Sehr richtig! rechts.) Wird K« Anllagk von dem hohen Hause erhoben und die ^>uye vor den Staatsgerichtshof gebracht, so wird i?in ü!" die Regierung als solche, sondern jedes ein» r^c "litglied derselben sich zu vertheidigen und zu IWertlgen wissen. (Beifall rechts.) Gegen alle De-Ml« und Insinuationen, welche heute vorgebracht sind, ""l ich selbstverständlich im Momente nicht in der ^ sprechen zu können; ich kann sie nur im all-Ukmemen zurückweisen, indem ich mir vorbehalte, seiner-fan ^ einzelnen derselben zurückzukommen. (Bei- . Abg. Dr. R. v. Grocholski erklärt sich durch "'e Interpellationsbeantwortung vollständig befriedigt uno wendet sich gegen Dr. Koftp. mit dem er nicht u°er d»e Rechte einer parlamentarischen Untersuchungs-d?^ Polemisieren wolle. Er befürchte allerdings, us das Ergebnis einer solchen EnquLte nicht geeig. ^ Wn werde, den Verdächtigungen Einhalt zn thun. d„ ?. ""^ er darüber nicht streiten, ob der Antrag ury Einleitung ^r strafgerichtlichen Untersuchung u^genstandslos geworden fei. Er habe das Wort nur "M genommen, um seine Partei daaegen zu vcrwah< sen. als ob sie durch ihre Abstimmung für den An-. "« "»endwle ein Mifstrauen gegen die Regierung "Up"chen wolle. Die Polen werden für die Einfetzuna handle ,.^^'°" ^'""nen, weil es sich um ihre Ehre aen ljUnd da müssen alle anderen Rücksichten schwei-8 ne W a ^'.^^ i ^ wünscht, dass der eingeschla-denen ^s^?" ^' ^^e wenig der Nusschuss zur zutaa aV^" Ursachen der Krise, vom Jahre 1873 l°ssuna V,^ "^ ^^ Nothwendigste sei die Er-lchUchlick ^ ^?"l"patibilitätsgesetzes. Er verlangt Ausschusses Dchentlichkeit für die Berathungen des ft'tution?ll^°wi^"9l hält den Antrag für incon-l" für das m) ??." l)" Ministerpräsident angedeutet, "Mpetente ssnr..^ ' """: der Staatsgerichtshof das der Kritik, w l2v «" H^use stehe nur das Recht A warnt vor >, "" ein Misstrauens-Votum zu. Drittes un>, ^- ^" Konsequenzen des beantragten l"U rechts) ° aeg.en ^n Antrag stimmen. (Bei- die AuMbr^'"ch der Antragsteller Dr. Kopp auf repliciert, wird der Antrag nahezu b'e Minister) "^" ^fur denselben stimmten auch Zchahlar-Ma!!^ ^ Bezirksvertretung Rakonitz, >lchen aus A l«s7^"^'""^ung unverzinslicher "" Nntraa ^ O^°" Elementarschäden wird nach "N'tz der m/^ Referenten «rasen Clam-Mar- "" ^tragsN^^g^eten'"^^'''^" ^""''""' ^gtleistuNuV'^' ^treffend die weiteren Bei-^n ohm Na^ ^""d Etfch.Regulierungen, wer-^"ommen °"° '" gelter und dritter Lesung an- ^'Niwprä^enw? w"^ ^"°I" interpellieren den ^rastdenten, wann er die Anfrage wegen der Licenzentziehung für zwei Wiener Blätter zu beantworten gedenke. Nächste Sitzung den 13. d. M. Vom Ausland. In Dänemark herrscht seit kurzem eln Sturm der Entrüstung gegen Preußen. Den Anlass dazu hat eine Verfügung des Landrathes von Hadersleben gegeben, kraft deren die Abkömmlinge dänischer Einwohner in der Provinz Schleswig, insofern sie das 20. Lebensjahr erreicht haben, entweder in den preußischen Staatsverband eintreten oder aber das preu« ßische Territorium verlassen sollen. Preußen will es nicht länger dulden, dass militärpflichtige junge Leute, deren Eltern infolge der früheren Vergünstigungen die dänische Nationalität beibehalten haben, ein Vorrecht vor der übrigen militärpflichligen Einwohnerschaft haben, indem sie sich als Dänen auf preußischem Gebiete den Pflichten der preußischen Staatsangehörigen entziehen, nichtsdestoweniger aber die Rechte und Wohlthaten derselben gleich diesen genießen. Wie es heißt, hat nun die dänische Regierung, die den deutschen Staatsangehörigen in Dänemark bisher eine gleiche Ausnahmestellung in Hinsicht der Militärpflicht einräumte, gegen dieses Vorgehen Vorstellungen erheben lassen. Eine Hauptvorlage für das am 15. d. M. zusammentretende englische Parlament wird die von der Negierung zur Reform der Londoner Gemeindeverwaltung eiuzubringende Bill sein. Es verlautet darüber, dass der künftige städtische Gemeinderath aus etwa 240 Mitgliedern bestehen soll. London, das bis jetzt bekanntlich keine gemeinsame städtische Vertretung besitzt, würde in 20 Bezirke mit je sechs Gemeinde-raths-Mitgliedern eingetheilt. Alle bisher von der City-Körperschaft und von dem hauptstädtischen Amte für öffentliche Arbeiten ausgeübten Vefugnisfe würden an diese neue Vertretung übergehen. Den außerdem einzuführenden Äezirks-Gemeind'eräthen verblieben Befugnisse mehr örtlicher Art. Der Lord-Mayor oder Oberbürgermeister würde von den 240 Mitgliedern des städtischen Gemeinderathes erwählt. Letzterer Punkt soll indessen in der Bill noch nicht feststehen; möglicherweise würde die Wahl des Lord-Mayors der Gesammtheit der steuerzahleuden Bürger übertragen. Bekanntlich hat die City gegenwärtig ihre eigene Polizei. Der übrige, viel größere Theil von London steht dagegen unter einer von der Regierung geleiteten Po-lizeiverwaltung. Es heißt nun^ das Cabinet wolle künftig die gesummte Polizei der Hauptstadt den Regierungsbehörden, beziehungsweise dem Minister des Innern unterstellen. Dagegen würde sich die entschieden liberale Partei wahrscheinlich mit Entschiedenheit erheben. Alle Städte des Reiches, Dublin und das außerhalb der City befindliche London ausgenommen, besitzen nämlich die Oberaufsicht über ihre Polizei. Aus Berlin wird unterm 9. Februar gemeldet: Gestern empfiengen Ihre k. und k. Hoheiten der Kronprinz Friedrich Wilhelm und die Kronprinzessin Victoria die Abordnung von vierzehn preußischen Residenzstädten, welche das Geschenk derselben zur Silberhochzeit, eine glänzende, künstlerisch vollendete Speisesaaleinrichtung, überreich, ten. An der Spitze der Deputation stand der Oberbürgermeister von Berlin, Herr v. Forckenbeck. Dieser drückte in seiner Ansprache den Dank der Städte aus, denen nicht nur der ritterliche Geist des hohen Paares zu Glanz und Ruhm verholfen habe, sondern die auch erstarkt seien durch die Pflege, welche die kronprinzlichen Herrschaften unausgesetzt der Kunst und der Wissenschaft angedeihen ließen. In diefer Pflege sei das edle Reis des heimischen Gewerbebetriebes, das Kunstgewerbe, erstarkt. Von der Leistungsfähigkeit dieser echt bürgerlichen Kunst, welche berufen sei, die Gegensätze zu versöhnen, solle die Zimmereinrichtung Kunde geben, welche unter der Führung des Kunstgewerbemuseums hergestellt sei. Berlin bringe außerdem in dem Bewusstsein, dass lediglich Werke der Wohlthätigkeit dem Geiste des hohen Paares entsprächen, N200 Mark zur Errichtung eines Hauses für Krankenpflegerinnen dar. Der Kronprinz dankte fehr herzlich in feinem und der Kronprinzessin Namen für die ihnen dargebrachte Festgabe. Er empfinde den engen Zusammenhang mit dem Leben Berlins immer als ein wertvolles Pfand allseitigen Gedeihens. Unvergesslich sei ihnen beiden der Empfang, den sie vor 25 Jahren von den Grenzen des Landes bis Berlin — wo am 8. Februar ihr Einzug erfolgte — gefunden hätten. Das Gefühl des Vertrauens sei bei ihnen während all der Jahre dasselbe geblieben. Er freue sich, von nun an täglich den Beweis vor sich zu sehen, wie unsere Kunst erstarke, er freue sich vor allem, dask an diesem Tage auch der Armen und Bedürftigen gedacht werde. Nichts könne ihn und feine Gemahlin glücklicher machen als der Gedanke, dass die Erinnerung des hohen Festtages unlöslich verbunden bleibe mit einem Werke, welches vielen Generationen in der Nolh zum Heile und zum Segen gereichen solle. Bei der Tafel brachte der Krön« Prinz einen Toast auf den Kaiser, als den Beschützer der deutschen Städte, aus. Aus Rom schreibt man der «Pol. Corr." unterm 7. Februar: Inbetreff der Note Lord Grauvilles in der eqyptischen Frage findet in diesem Augenblicke ein Meinungsaustausch zwischen dm Cabinetten von Berlin, Wien, Petersburg und Rom statt, dessen Resultat sich heute schon mit Sicherheit dahin kennzeichnen lässt, dass die englischen Organisationsvorschläge seitens der vier genannten Cabinette im Principe angenommen sind. Eine collective Beantwortung jener Note wird nicht erfolgen, sondern es wird den einzelnen Mächten überlassen bleiben, die ihnen etwa nothwendig dünkenden Gegenvorschläge zu machen. Es hat aber den Anschein, dass Gegenvorschläge factisch von keiner dieser Seiten ausgehen werden. Der Umstand, dass jede Macht für sich ihre Antwort ertheilen wird, schließt aber keineswegs aus, dass eine volle Uebereinstimmung der Ansichten zwischen den vier Mächten erzielt worden wäre. Im Principe sind dieselben, wie schon bemerkt, über die zu ertheilende Antwort vollkommen einverstanden. (Es ist uns seither telegraphisch aus Rom angezeigt worden, dass die italienische Negierung ihre Befriedigung über die Note Lord Granvilles dem englischen Cabinette ii, mündlichem Wege hat zur Kenntnis bringen lassen. Anm. d. Red. d. „Pol. Corr.") Zwischen Italien, Deutschland und Spanien finden gegenwärtig Unterhandlungen wegen des Abschlusses eines neuen Handelsvertrages statt, welche einen befriedigenden Verlauf nehmen und baldigen Abschluss in nahe Aussicht stellen. Der Finanzminister Magliani neigt der Ansicht zu, stets neue Verträge abzuschließen, sich gegenseitig die Clausel der meist begünstigsten Mächte zuzugestehen, und er gedenkt, der Kammer die neuen Verträge auf dieser Basis vorzulegen. Mit Belgien und der Schweiz sind die eingeleiteten Unterhandlungen über die Generalien noch nicht hinaus, doch nimmt man an, dass auch mit diesen Mächten die eigentlichen Negociationen schon in den nächsten Tagen werden beginnen können. Da die Regierung für die parlamentarische Behandlung derselben die Dringlichkeit verlangen wird, hofft man, die neuen Handelsverträge in der nächsten Zeit vollständig zu erledigen. Der Finanzminister hat alle Vorkehrungen getroffen, damit die vollständige Aufhebung des Zwangs-curses und die Aufnahme der Barzahlungen schon mit 1. April d. I. erfolgen können. Die Beamten des Staatsschatzministeriums haben bereits die nöthigen Anweisungen erhalten, alles für diesen Zeitpunkt vorzubereiten, und der Finanzminister ist entschlossen, alle noch bestehenden Hindernisse zu beseitigen und die Zahlungen in Gold jedenfalls zum erwähnten Termine aufzunehmen. Der mit der Regelung der Ersatzansprüche der italienischen Staatsangehörigen in Egypten betraute Apftellationsrath in Turin und ehemalige Nichter beim italienischen Consulate in Alexandrien, Commandeur Cavalli, ist gestern abends nach Alexandria abgereist, um an Ort und Stelle die nothwendigen Vorkehrungen zu treffen. Der Ministerpräsident Depretis, welcher von einem leichten Unwohlsein befallen worden war, ist wieder vollständig hergestellt und hat bereits der letzten Sitzung der Kammer beigewohnt. In der Kammer wird die Discnssion des Budgets vor leeren Bänken fortgesetzt, und die Gefahr, die Veschlussunfähigkeit der Kammer constatieren zu müssen, rückt «änlich näher. Es ist bereits der Antrag gestellt worden, die Sitzungen der Kammer für einige Tage zu unterbrechen; doch wurde derselbe vorläufig noch abgelehnt. Tagesneuigkeiten. — (Hofttach richt.) Am lO. d.M. fand um 6 Uhr ein Diner bei Sr. Majestät dem Kaiser statt. Zu diesem sind erschienen: Ihre Excellenzen Oberst-tüchenmeister Graf Kinsky. Generaladjutant FZM. Frei-Herr v. Mondel, FML. Graf Pejacsevich, FML. Freiherr v. Vlasits und FML, Freiherr v. Salis; FML. Graf Graevenitz, die Generalmajore Edler v. Gerlich und v. Wurmb, Contre-Admiral Nauta, die Oberste v. Rei-mann, v. Kinuart und Oesterreich, Linienschiffscavitän Lang, die Oberste Freiherr v. Pfeiffer. Freiherr v, Albori, Lustig. Streit. Freiherr v. Splnette. Ritter v, Pohl und Smalawski; dann der deutsche Militär.Attache Oberstlieutenant Graf Wedel, der großbritcmmsche Militiir-Attachc Oberst Primrose, der serbische Militär-Attache Olierst Pcmtelitch, der serbische Oberlieutenant Kurtouitch. der schwedische Lieutenant Nybleus und der FlüaeladMant Sr. Majestät vom Dienste Major Ritter v, Ploenmes. - (Personalnachrichten.) Se. Excellenz der Herr erste Präsident des Obersten Gerlchtshoses Dr. Anton Ritter v, Schmerling ist uon seinem Unwohl-sein vollständig wieder hergestellt. — Bei Sr. Excellenz den- erkrankten Herrn Grafen Georg Feste tics hat sich eine Abnahme der Kräfte eingestellt. Laibachcr Zeitung Nr. 35 30tt 13. Februar 1883. — (Votivtafel.) Als Se, Majestät der Kaiser im November 1869 die heiligen Orte in Palästina be suchten, widmeten Allerhochstdersel.be, wie das „Vaterland" mittheilt, unter anderem auch einen bedeutenden Betrag zur Herstellung der alten baufälligen Katharmen-Kirche in Jerusalem. Diese Kirche wurde seither neu aufgebaut und erhält jetzt eine Votivtafel von schwalzem belgischen Marmor, deren lateinische Inschrift in deutscher Uebersehung folgendermaßen lautet: „Im Jahre l882 wurde die Kirche zu Ehren der heil. Jungfrau und Märtyrin Katharina, die längst zu klein, mit Schmutz bedeckt, durch Alter zerfallend, einzustürzen drohte, von Grund aus neu hergestellt, ausgeschmückt, vergrößert für die Frümmigkeit der Besucher, besonders durch die Freigebigkeit Sr, Majestät des Kaisers Franz Josef I,. der im Jahre 1869 im Monate November die heiligen Orte in Palästina mit großer Andacht besuchte — als Frater Guido von Cortona Custos (Wächter) des heiligen Lan« des war — glücklich vollendet und dem Nitus gemäß feierlich eingeweiht dem Gottesdienste übergeben am 17. August." Diese Votivtafel ist soeben an ihren Be< stimmungsort nach Jerusalem abgegangen. — (Geheimbund,) In der Nacht vom vorigen Montag anf Dienstag hat sich. wie das ..Pruger Abend« blatt" berichtet, der 18 Jahre alte Handschuhmacher-lehrlnlg Wenzel Dreßler an einem Baume nächst der Besitzung „Naismonka" bei Hzkov erhängt. Mittwoch langte von demselben ein ans der Post aufgegebener, an seinen Vater, einen Handschuhmacher in Prag, adressierter Brief an, in welchem Wenzel Dreßler seinen Eltern mittheilte, dass er Mitglied eines Geheimbunoeö sei und von demselben den Auftrag erhalten habe, den Herrn Hofrath und Polizeidirector Ritter v. Stejskal zu er« morden. Da er sich jedoch hiezu nicht entschließen konnte und nun selbst die Ermordung seitens der Mituerschwor-nen befürchtete, habe er keinen anderen Ausweg gekannt, als sich selbst daS Leben zu nehmen. Die k. t. Polizei« Direction stellte unverweilt die umfassendsten Nachforschungen an, um dieser Verbrecherbande auf die Spur zu kommen. Sechs Verhaftungen sind bereits vorgenommen worden. — (Conservierte Spargel.) Die „Neue Illustrierte Zeitung" bringt neben andern fachlichen und sachlichen „Correspondenzen der Redaction" auch nachstehende Antwort: „Wiener Hausfrau": Wozu denn ins ferne Frankreich schweifen? Sie bekommen die bestcu conservierten Spargel bei Eisler und Eomp. in Wien, Freiung. Gewiss eine löbliche Förderung der heimatlichen Arbeit. — (Zur Saison.) Wo sowohl Leidende als Gesunde ans Zimmer gebunden sind. ist Bittners Coniferen. Sprit (Reichenau. Niederöstcrreich) ein nothwendiger Artikel; dieser bringt zerstäubt den Herr-lichen Waldgeruch in das Zimmer, reinigt infolge des OzongehalteS die Luft vollkommen und schützt daher vor Infectionskrankheiten. — Vermöge seiner balsamisch-har. zigen Bestandtheile ist Bittners Coniferen-Sprit ein anerkanntes Heilmittel bei Krankheiten der Respirations-Organe und des Nervensystemes. Locales. — (Allerhöchste Spende.) Se. Majestät der Kaiser haben der Gemeinde Ubelsko zur Bestreitung der Schulbau-Auslagen eine Unterstützung von 200 fl. aus Allerhöchster Privatcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. — (Kaiserin Elisabeth-Kinderspital.) Am 15. d. M, um 3 Uhr nachmittags findet im städti-schen Rathssaale die Generalversammlung der Gründer und Wohlthäter (nach 83 6 und 8 der Statuten) des Kaiserin Ellsabeth'Kinderspitales in Laibach statt. Die Tagesordnung lautet: 1) Genehmigung der Rechnung pro 1882; 2) Präliminare pro 1883; 3.) Wahlen: a.) eines Obmannes, d) eines Cassiers, o) dreier Ver< waltungsräthe, ä) des Secretärs. e) zweier Nechnungs-revidenten; 4.) Wahl von Schutzfrauen; 5.) Verlängerung des Vertrages mit den barmherzigen Schwestern. — (Das Leichenbegängnis) des t. t. Ober« lieutenants i. N. Herrn Ios6 hat gestern nachmittags 3 Uhr stattgefunden und wohnten demselben Se, Excellenz der Herr FML. Eugen Müller. Herr GM. Groller von Mildensee. Herr Oberst Fux. Stabs- nnd Oberosftciere der Garnison und des Ruhestandes, die freiwillige Feuerwehr unter Commando ihres Haupt< manns Herrn Doberlet und zahlreiche andere Leidtragende bei. Der Conduct war vom vaterländifchen k. k. 17. Infanterieregimente mit der Musikkapelle. Schvne Kränze schmückten den Sarg. und zn Seiten desselben schritten mit Windlichtern Unterofficiere vom Infanterie-Regimente Nr. 17 und Mitglieder der Feuetwehr, deren Ehrenmitglied und großer Wohlthäter der Verstorbene gewesen. — (Vorträge des landwirtschaftlichen Wanderlehrers.) In diesem Monate hält der landwirtschaftliche Wanderlehrer Herr Kram er Vorträge in Nassensuh (am 18) und in Untcridria (am 25) — (Gemeindewahl,) Bei der am 21. v. M. stattgefnndcnen Neuwahl der Gemeindevertretung der Ortsgemeinde Lota, Bezirk Tschernembl, wurden Johann Blut von Loka zum Gemeindevorsteher, Johann Weiß Von Loka und Jakob Mißica von Tschudnoselo zu Gemeinderäthen gewählt. — (Landschaftliches Theater.) DaS gestern stattgehabte Benefiz des Herrn Albert Paulmann verfetzte das ofterettenfreundliche Publicum in die an» genehme Lage, wieder eiinnal Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt" zu Gehör zu bekomme». DasHaus war sehr gut besucht und die Vorstellung eine recht gelungene. Namentlich lösten der Benefiziant. der beifälligst empfan« gen wurde, als „Pluto", Frl. v. Waguer, die superb aussah, als „Euridice". Frl. Atzger (Cupido). Frau Wall Hof (Juno). Frl. Weutz (Diana), Frl. Wille (öffentliche Meinung). Hrrr Ewa ld (Jupiter) ihre Auf. gaben zur vollsten Zufriedenheit und fanden vielen Bei» fall. Eine „sehr saubere" Venus war Frl. Germain, besonders charakteristisch in der Maske waren die Herren Horwitz (Mars) und Hopp (Styx), welch letzterer seine Strophen vom „Prinzen von Arcadien" mit vollendeter Drastik in Mimik und Gesang zum Vortrage brachte. Herr Oswald bewegte sich als „Orpheus" mit viel Lebe» und Humor, Orchesterdirector Herr Müller spielte die Violmpartie des „Orpheus" mit Meisterschaft und erntete wohlverdienten reichlichen Applaus. —C8. — (Literatur.*) Die Türken vor Wien im Jahre 1683. Ein österreichisches Gedenkbuch von Karl Toifel. (Mit vielen Abbildungen ^Schlachten-bildern, Plänen, Kriegsscenen, Städte-Ansichten und Porträts. Vollständig in beiläufig 20 bis 25 Lieferungen 3. 30 kr.) Im Herbste d. I. wird ein bedeutungsvoller Gedä'chtnistag Oesterreichs, wird die Erinnerung an die heldenmüthige Haltung Wiens wäh' rend der Belagerung durch die Türken und an den großartigen, für die Erhaltung der europäischen Cnltur entscheidenden Sieg über die mächtig vordringenden osmanischen Gegner im ganzen Reiche festlich begangen werden. Diefes Werk hat den Zweck, den weltgeschicht. lichen Moment, dessen Gedächtnis gefeiert werden foll, durch eine ausführliche, wahrheitsgetreue, aus den Quellen geschöpfte Darstellung in das Vollbewusstsein der Gegenwart zu rufen. Der Kenner der Geschichte insbesondere wird eine Fülle neuer Daten in derselben finden. In allen Lesern aber wird durch die Schlichtheit und Treue, durch welche die Geschichte der denkwürdigsten Tage Oesterreichs in diesem Buche gleichsam selbst zu Worte kommt, das patriotische Gefühl lebhaft befriedigt werden. In dieser Richtung wie in mancher anderen wird die Darstellung durch eine Fülle großer Illustrationen uuter« stützt, welche, seltenen historischen Werten entnommen, den zeitgeschichtlichen Charakter an sich tragen und volle Anschaulichkeit herbeiführen. Der ersten Lieferung werden sich in rascher Folge die übrigen anreihen, so dass im Sommer dieses Jahres das Werk vollständig vorliegen wird. — (Seidels kleines Armee-Schema.) Dil« location und Einthellung des k. l. Heeres, der k. k. Kriegsmarine, der k. l. Landwehr und der k, ung. Land» wehr. Nr. 11. Jänner 1883. Wien. L. W. Seidel und Sohn. Preis 50 kr. (mit Porto 55 kr.) Das am Schlüsse des Jahres 1882 verlautbarte Avancement sowie die im Verordnungsblatte veröffentlichten neuen organischen Bestimmungen, Welche auf die Aenderungen im Heerwesen Bezug haben, machten eine Neu«Ausgabe diefes Haud« büchleins nothwendig, damit die Abonnenten und die Abnehmer die neuesten Veränderungen in praktischer Weise zusammengestellt finden. Die Corps- und Infan-terie-TruppeN'Divisions°Commanden sind neu geordnet; — die Cavallerie-Brigaden übersichtlich zusammengestellt uud siud alle jene Daten, welche wünschenswert erscheinen, aufgenommen. Bei den neuerrichteten Regimentern sind die Stammregimenter, aus deren 5. Bataillonen dieselben zusammengesetzt wurden, ersichtlich gemacht, auch sind die organischen Aenderungen in den Genie-Direc« tionen, Artillerie-Zeugsdepots und Verpstegs.Magazinen berücksichtigt, so dass daS Büchlein einen verlässlichen Ueberblick über die gegenwärtige Organisation gewährt, und die zahlreichen Abnehmer gewiss zufrieden stellen wird. * Alles in dieser Nubril Angezeigte ist zu beziehen durch die hiesiae Buchhandlung Jg. v. Kleinmayr ck Fed. Bambcra. Neueste Post. Original'Telegramme dkr „Laib. Zeitung." Berlin, 12. Februar. Gerilchtweise verlautet, dass der Kriegsminister Kamccke zurücktreten werde. Paris, 12. Februar. Der Senat lehnte den Ne-gierungsentwurf des Prätendentcngesetzrs und einen anderen Gegenantrag ab und nahm mit 165 gegen 127 Stimmen den Antrag Waddingtons an, nach wel« chem Prinzen, die sich eines Prätmdentenactes oder ewer die Staatssicherheit gefährdenden Manifestation schuldig machen, mit Verbannung bestraft werden. Petersburg, 12. Februar. Der römisch-katholische Metropolit Fialkowsti ist gestorben. Wien, 12. Februar. (Wiener Abendpost.) Seilie Majestät der Kaiser haben heute Audienzen zu ertheilen geruht und hatte unter anderen Herr Landesprä-sident Winkler die Ehre empfangen zu werden. Wien, 12. Februar. Die Finanz. Commis-sion des Herrenhauses hat heute dm Gesetz- entwurf, betreffend die Stempel- und Gebiiren-befreiungen bei Ablösung der auf Realitäten haftenden Geldgiebigkeiten und Naturalleistungen für KnclM, Pfarren und deren Organe in Krain in Berathung gezogen und den Beschluss gefasst, die Annahme desselben nach den Anträgen des Abgeord« netcnhauses dem Plenum in Vorschlag zu bringen. Die juridische Commission des Herrenhauses wild am nächsten Samstag die Berathung über das Anfechtunqsgefetz fortsetzen. Im Abgeordneten ha use haben heute mittags der Vudget-, der Gewerbe- und der Eisenbahn-ausschuss Berathungen abgehalten. Der Budgetaus-fchuss brachte die Verhandlung über das Postgefälle und das Telegraphenwesen zum Abschlüsse. In der nächsten Sitzung dieses Ausschusses soll bereits ^das Finanzgeseh zur Berathung gelangen. — Der Gewerbe-ausschuss nahm die Gutachten der Experten über die Institution der Gewerbe-Inspectoren entgegen. -" Der Sitzung des Eisenbahn-Ausschusses gieng eine Besprechung der Mitglieder desselben voran, in welcher die Bestimmungen des Artikels 9 über den Ball der böhmisch-mährischen Transversalbahn erörtert wurden. Dieser Artikel enthält nämlich Bestimmungen für jene Strecken, auf denen diefe Bahn bereits bestehende Bahnen kreuzen wird. Da sich lebhafte Opposition gegen die zugunsten der neuen Bahn zu schaffenden Servitute erhob, wurde in der später stattgefundenen Sitzung beschlossen, über diesen Gegenstand die Meinung der Regierung zu vernehmen und den heute im Budget ' T^ÜTMg. 742.72 4. 0.8 NW. schwach bewölkt „^ 12. 2 „ N. 742.92 ^. 3.6 windstill bewölkt "' 9 ., Ab. 741.67 ^-2.4 windstill bewölkt ^ Anhaltend trübe. Das Tagcsmittel der Temperatur -t- ' um 2.7° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: P. v. Nad i^^zsss Eingesendet. ., Sokna.r2 Satin morvbMoux l^ Scidc) 1 fi. 15 kr. per Meter bis 8 st. ^ ^„ 16 verschied. Qual.) versendet in einzelnen Noben u^w " „,,e-Stücken zollfrei ins haus das Scidcnfabril-Dcpot v"«^^ loste" berg. (tö'nial. Hofl.). Zürich. Muster umgehend, ,^'g^ 10 tr. Porto nach der Schweiz. (^" 301 Course an der Wiener sörse vom 13. Februar 1883. lM« de« Mc^en ComMatte) Gelb lwaie Staats-Nnlehe». ki^e......."°5 7«1« 1,54«""° ' /......7b 85 7K-50 I8«33 ^° ^t°atslose . «50 ft, ilk »ß 119 .. lK ^° „. , Wnfttl ioa ' 137-1,8- l««!3 6l°"<"°l« . . 10« „ 170 7b 171'-""«-«enttnschelne . per St. «?— 3»-— ^e!l?^^?"""°' st«nerfrei . 98 « 8« «l°n. N°tenr«nte, fteuerftel . s» « 9» « U°», «olblentc «°/, . . . .iiu.n li8.76 » N«»,5 " .... 8S-7L 8«'8b ' 6taat«»Obl. (Ung. Oftb.) 110— lin 2° , «jr«^-" ^ . vom 1.187« 84 — 94 2s. > » «eg,.Lole 4°/^ ,yyst . ^, ^ ^,^ ""(M«"^'Obligationen ^°gaU,H.......l««-i07- ü°/«mähi l3> ' '.....2^^ 95 ,6 Velb Ware b°/» Temesval-Vanater . . »7 70 98 üb 5°/<> ungarische......»8ü/<> iou 50 ic>z — Oeft.-ung. Van! vnl. L°/<> . , ioc> 45 ico'«o bto. „ s? 8c 98 — dto. „ 4°/o . . »2Sc 9H-8K Ung. aUg.Vobencredil'Actienges, in Pest in 34I. verl. ?'/,°/l> - ibi 5o ILü »5 Prioritäts > Obligationen (slii 100 fl.1. Llisabeth.Weftbahn I. Vmission 9880 «9'— Ferdiüaubs.Nolbbahil i« Silb. 10475 105 50 Franz-Ioscf-Äahn.....loi, «ali,ische Karl»Ludwig»Vabn /,»/, . . V«5« ,«?b Oesterr. N«rdweftbahn .... il>0 «u I00l»l< Sirbenbürger.......9130 91>6L Oeld Ware Staatsvahn 1. Emission . . . 178 75 — — Güdbahn i» »«/,......184 — 134 »5 „ ^5°/»......11850 118 85 Ung.'galiz, Nahn.....915? »175 Diverse Lose (per Glück). Lreditlose 10« fl...... 17c 5° 171 — LlarY'Lose 40 fi....... __.__ ggz5 4°/, Denan-Damvfsch. 100 fl. ><;? 75 il>8 bc l>ail'ncher Prämien.Anlehen 20 ft. 2352 z»4 — Osener Lose 40 ss...... 89>».------- Palssh.Lose 40 fl...... LL'50 3« 75 Rothen Kreuz, ost. Ges. v. l0 fl. 12 25 i2<75 Nubol<'l!ost i«ft...... 2050 __ — Saw'Lose 40 ft...... 5i'__ ^z.. St.»Genoi8> 211 — «li!--Crbt,'Aust. s. Hand u. G. i«o st. z»? yc. 287 90 Lrbt,»Nnft., «Na. Ung. LU0 fl, , 285 ll5 285-75 Depositcnb,. Alla, li»o fi. . . . 2lu — Li!<-5l. Lscompte-Gcs., Nieberöst, 500 fl. 875 — 885 — HVpotdelcnb.,öst. 8U0fl. 25°/«2. «a_ 62-— Länberbanl öst. i!U0ft.G. 50°/,I. __.__ __— Oeftcrr.°Una. Nanl.....»z5 — 8^7 — Umonbanl luu fl......1^. „ n<.25 Verlehrsbant NNa. 140 fl. . . i4g-__ itg^l, Geld Ware Nctien von Transport» Unternehmungen (per Etllcl). Mbrecht«Vahn »»0 fl. Silber . — — — — Nlfölb'Fiuman.Gahnllonfl.Tllb. 1»? ?5 inü 25 Nusfig.'Tepl. Visenb. zo0fl.«M, 5LL — 575 — Vöhm. Nordbahn 150 fl. . . . 1?« — i?4 — , Westbayn zaa fl. . . , «8l> — l»i — Nuschtlehraber Visb. 500 fl. LM. 828 — U2l> — (Ut, N) 200 fl. .------------------ Donau ' Dampfschiffahrt» Ges. Ocsterr. 500 fl. CM.....598 — «l!^ — DraU'Lis.<«at..Db..Z.)2aa/730 2735 sfranj'Iosef'Vahn »00 fi. Silb, 193 50 194' -Fünfliichen-Narcser«is,»0Nfl.S. L«5 50 »21 — Valz.Karl'i!udwig«Ä.20!)ff. LM. zo»-— »00-25 Vraz.»öfiacher E..V, ^ouft. ö,W. »l>5 — 227 — Kahlcnbera «Lisenb, 200 fl. . . ,,<; 5« 38 — KaschaU'Oderb. »iisenb. »00st. S. 143-75 l44'»5 ^cmherss»(lzrnow,-Iafsy «tisen- bahn-Gcscll. ü00 fl. 0, W. . . 1U7'5N 1«3— Llovb,öst.«unz,, Trieft 5N0fl.H^. «62 — Wt — vesterr. Norbwestb, 2NN ft. Gilb. 2b3'7b 20i 25 dto. (Ut. ll) 200 ft. Silber . 2«i — 221 5: Prag.Durei »0ar« SUdbahn 300 fl. Silver . . . 141-76 l^2 25 Sub.Norbd, Vcrb,,V. Loass.CM, 149 25 149 75 Thciß.Vahn ü00 fl. ö. W. . . 248-— «8 5<» Tramway.Ges.,wr. I70ft. ö.W. «21 — 2zi i» Nr., neue 70 fl. . . ->-— —— Tran«port.Ges:llschast 100 N. . 102 — 1U4-— Turnan-Kralup 205 fl. ö. w. , —-- —'— Ung..gali,.ite^"^^ "^ der ersten n.ld z.vciten NH ^'^^-^"' "s mit der Anfschrift: "i iwbn7n^ ^mo^om« beginnend mit en.^s.^ ' d""" die au der vierten Seite «aa^/^^u praväniätv^ V 6l.ä«i 7araä M't ,icrud !^ ^^?"^3lM". beginnend l'°! r " Zeitschrift .. 81c,v«ll«lci ^liroä" 8§ Iß ,V,^"" 1883 bestätiget nud gemäß drr Drz?mbe. 1«^ ^^ Pressgcsei^cs vom 17ten d gendcs verordnet: Nachdem in letzterer Zelt wiederholt llauen. seuchcnkranlc Schwcintransporte aus verschie» denen Gegenden ,Galiziens auf den Wiener Vorstcnviehmarkt gebracht wurden und hicdurch die nunmehr in Niederlisterrcich im Erlöschen begriffene Maul- u, Klauenseuche der Rinder nufs neue Verbreitung finden lann, so wird auf Grund der Bestimmungen des § 20 Punlt 2 des allge< «leinen Thicrscuchcngesetzcs voiu 29. Fcbrnar 1880. N, G. Al. Nr. 35. uud des 8 2« Puult 11 Alinea 2 der Vollzugsvcrordmma. hic^u an' geordnet, dass bis auf weiteres aus Gali.zicu lommende Vorstenvichtransporte ausschließlich nur am Bahnhöfe zu St. Marx in Wieu, soust aber in kciucr audcren in Nicderöstcrrcich be» findlichcu Vahustation ausgeladen werden dürfen. Von dem St. Marxcr Bahnhofe sind die Schweine nnf den Wiener Vorstenvichmarlt zn bringen, wo sie abgesondert von den Thieren anderer Provenienz aufgestellt werden und von dort aus die nicht offenbar llauenscuchelrankcn Schweine iu Wagen, die uach jedesmaligem Gebrauche zu desinficicrcn sind, nur zur Schlachtung in die zum Wiener Polizeirayon gehörigen Orte gebracht werden können. (5in Abtrieb vder Abtransport galizischer Schweine iu andere Orte Niederösterrcichs ist unbedingt verboten. Die mit Gesundheitspässen versehenen Trans-Porte von Schweinen ungarischer Provenienz unterliegen dermalen einer Verlrhrsbeschränkuug nicht. — Dies wird hiemit zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Laibach am 31. Jänner 1883. K. k. Landesregierung für Krain (653—1) KunämaHunll- Nr 862. Vom l f. Bezirksgerichte Loitsch wird be» lannt gemacht, dass, falls gegen die Nichtigkeit der zur Anlegung eines neuen Grundbuches für die Cataftralgemeinde iu Läse gspflogcneu Erhebungen verfassten Vesihbogen, welche nebst den berichtigten Verzeichnissen der Liegenschaften, der Cupie der Catastralmappe und den Erhcbuugsprololollen hicrgcrichts zur allgemeinen Einsicht aufliegen, Einwendnngcn erhoben werden sollten, weitere Erhebungen am 20. Februar 1883, vormittags um 8 Uhr, in der Gerichtslauzlel werden eingeleitet werden. Zugleich wird den Interessenten bekannt gegeben, dass die Uebertragung der uach 8 118 des allgemeinen Gruudbuchsgesctzes amortisicr-barcn Privatsorderungm in die neuen Grund-buchscinlagcn unterbleiben kann, wenn der Verpflichtete uoch vor der Verfassung dieser Grundbuchseinlagen darum ansucht. K. k. Bezirksgericht Loitsch, am 11. Fe« bruar 1883. (614-3) ZlunämaHun«. Nr. 1277. Der nach ß 388 der Strafprocessordnung vom 23. Mai 1873 von den zu einer Freihcits- strafe Verurthcilten für die Vollstreckung des Strafurtheiles zu leistende Ersah wird für das Jahr 1883 per Kopf uud Tag festgesetzt wie folgt: bei den Gerichtshöfen ill Krain auf . 31 kr. bei den k. k. Bezirksgerichten im Spren» gel des Laudesgerichtcs Laibach auf 46 „ nud im Sprengel des Kreisgerichteö Nudolfswcrt auf........39 „ Graz am 31. Jänner 1883. Vom l. k. Oberlandesgerichts-Priisidium. (663-1) Kunämacnnng. Nr. 940. Vom k. t. Bezirksgerichte Wippach werden die Localerhebnngrn zum Zwecke der Anlegung eines neuen Grundbuches für dic Catastralgemeinde Kouk auf den 16. Februar 1883 und die darauf folgenden Tage, jedesmal um 8 Uhr früh, hiergcrichts mit dem angeordnet, dass bei denselben alle jene Personen, welche an der Ermittlung der Bcsitzverhältnissc ein rechtliches Interesse haben, erscheinen uud alles zur Wahruug ihrer Rechte Geeignete vorbrin-gen können. K. l. Bezirksgericht Wippach, am 10. Februar 1883. ^"'> G ö i c t. "°,