Mlmcher Leitung. Rr. 235. PränumcratlonSprti«: Im Lomptoir aanzj. st. Il, hall'!, sl. 5,.5>». stiir die Zustellung nit« HauS hall'j.5Ulr. Mit dcrPos, qanzi. fl. I.'., halbj. si. ?..'il>. Frcitaq, l3. Oktober Instltionsgebilhl biO ltt Zeilen: imal «ft li.. 2m.«0lr., »m.l st.; sonst pr.Zlile ini. N l?.,»m.kls., 3m. lU lr. »l. s. w. Insrrllrnestempcl jcdcsm. 30 li. 1883. Amtlicher Theil. sde. k. l. Apostolische Majestät haben mit Aller-hllchster Entschließung vom 27. September d. I. die Rcalabtci zu Lck6r dem Konsistorialrathc der Szath-mlircr Diözese und Lehrer der ungarischen Sprache und Literatur au der Theresianischcn Akademie iu Wien Emcrich Homaly allergnädigst zu verleihen geruht. Nichtamtlicher Theil. Laibach, 13. Oktober. Die Ncise des Grafen Vismarck nach Paris macht deu Politileru uicl zu schaffen, und es wird über dcrcn Ziel und Zweck um so mehr geschrieben, je weniger Positives man dauou weiß. Berliner Blätter, welche den Rtgierungskrciscn nahe stehen, melden, daß über den Verlauf der Ncise des Premiers Mistige Nachrichten eingelaufen sind. bleiben aber die Antwort auf die Frage schuldig, worin diese „Gunst" bestehe. In der That reduziren sich Gismaicks Erfolge in Paris auf cine längere Unterrednng mit Drouyn dc Lhnys, anS welcher man auf ciucn günstigen Empfang des Ministerpräsidenten dm-ch den Kaiser und auf die bessere Gestaltung der Beziehungen zwischen Frankreich und Preußen schließen zu dürfen glaubte. Prcußeu selbst scheint die Kolporlirung solcher Gerüchte ungelegen zu kommen, e^lwa anS Bcsorgniß, seine Popularität in Deutschland vollends einzubüßen? Gleich, ailtig nimmt cö die ÄiSmarct'schc Regierung damit zum Mindesten nicht, denn — wie da« „N. Frdbl." schreibt — sctzt Preußen dem Vorwurfe, französische Hilfe zu suchen, die Verdächtigung enta.ea.eu, daß die Mittel-staaten daS russische Ausland in die deutschen Angele-genhcitcn mischen wollen. Wie glaubwürdig diese Mit» thcilllng ist, möge mcni daraus culnchmc», daß Nliß-land dic Gastcmcr Korivenlio» höchlich gcdillint l)at. So versicherten >ms lueiugstcnö offiziöse Slimmc» iu, Berlin sowohl alc« hier. Daß nun plötzlich Rußland! ^nit den Mittclstaatcn Front gegen die Konvention »na» chen will, ist nicht gut auznnchmcn. Mit allcu diesen patriotischen Bestrebungen erntet der preußische Premier nicht einmal großen Dank, uud i„ Frankreich selbst scheint man eine preußische Allianz von ganz anderem Standpunkte aufzufassen. Wenigstens ^ schreibt der „Siecle": „Wir wissen nicht und maßen „ns nicht an, zn wissen, waS dicser Staatsmann in Frankreich zu thun hat. Wie cS heißt, bietet cr einige Fetzen unserer ehemaligen Nhcinprouinzcn gegen ein Oündniß mit Frankreich an. Or würde uns überlassen,! was uns lange gehört hat, waS die Koalitionen uns entrissen haben und was uns von Rechtswegen noch jetzt gehört. Aber cS versteht sich von selbst, daß wir! vom preußischen Bündniß sprechen, ohne ihm bcizn- trclen." Die Nachrichten aus Italien lauten immer allar-mirendcr, man ist eS dort eben gewohnt, alle Jahre einmal mit den Waffen zu klirren, sei cS anch nur,! um zn fondiren, ob man drüben cmf der Huth ist. Na-! türlich bemüht sich die italienische Regierung, auch nur den Schein der Theilnahme an diesen Agitationen zu vermeiden. Dic letzten Vorgänge, deren Schauplatz München war und die nun auch von den amllichcn Blättern im Wcsenllichcn bestätigt werden, dürsten vielleicht mehr ^ als ein bloßer gelegentlicher Zusammcnlauf eines slan« dalsüchtigcn Haufens gewesen sein, was schon die Wieder-! holung des Exzesses beweist. Ob und welcher politische Hintergruud dabei zu sucheu sei, was von einigen Journalen bereits behanptet wird, darüber sind jedenfalls weitere Aufklärungen abzuwarten. Oesterreich. Wien, 10. Oktober. Eine Deputation der Ru. mäncn des Naßodcr Distriktes hat am 5. d. bei Seiner! l. Hoheit Erzherzog Karl Lndwig in Vertretung Seiner Majestät dcS Kaisers Audienz gehabt. Dcr Führer derselben, Herr Macedon Pop, unterbreitete hierbei im Namen dcr Bevölkerung dcS ehemalige» zweiten ruina-nischcn GrcnzrcgimcntS die Bitte um Zurügabc der so« gcuanntcn rcvindizirtcn Berge. Dic rnmänischc Vc-völlcrnng habe diese Berge in einer Ausdehnung von circa 100.000 Joch scit mehr als hundert Jahren besessen, und cr bitte, daß man über diese Eigenthums- Frage gesetzlich entscheide und die bisherigen politischen Unterhandlungen sistirc. — 10. Oktober. Die Mitglieder dcr Staats-schuldcn-KontrolSkommission haben in den letzten Tugcn wiederholt privative Besprechungen gepflogen. Es scheint bei dcr Mehrzahl derselben die Ansicht zu überwiegen, daß für den Fall, als dic Regierung zu dem Mittel dcr Erncnnnngcn greifen sollte, diese abzulehnen seien, weil daS StaatSgrundgcsctz nur eine rcichSrälhlichc.Kon-trolökommission lcunt. — 11. Oktober. In der zweiten Hälfte der vcr-flosseneu Woche befand sich einer dcr hervorragendsten römischen Staatsmänner in Wien. ES ist dies Msgr. Franchi, dessen Neisc nach Deutschland bekanntlich mit den Wcrbnngcn für die päpstliche Armee in Verbindung gebracht wnrde. Diese Angabe erwies sich indeß als völlig unbegründet. Msgr. Franchi hatle überhaupt keine offizielle Sendung für Wien. DaS eigentliche Ziel seiner Reise war Berlin, wo er cine Schlichtung der Differenzen versuchen soll, welche sich zwischen dcr römischen Kurie uud der preußischen Regierung Hinsicht-lich der Besetzung dcr erledigten crzbischöflichcn Stühle von Köln und Posen aufgeworfen haben. Gleichwohl hat dieser hervorragende, dem Papste besonders nahe stehende Prälat, welcher während seines mehrtägigen hiesigen Aufenthaltes der Gast des Nuntius Msgr. Flllchiuclli gcwcsm, selbstverständlich nicht unterlassen können, mit politischen und diplomatischen Sommitälcn in Verlchr zu lretcu. Die Anschammgcn, welche Msgr. Franchi hiedurch gewonnen haben muß, werden hoffent-lich nicht ohne Einfluß bleiben auf die Entschlüsse, die angesichts dcr immer naher rückenden Ausführung der September-Kouvcnlion zu fassen dem römischen Stuhl nicht erlassen bleiben kann. — 10. Oktober. Wie vcrlantct, ist das Zustande-kommen dcr Blasendorser Romancn.Konfcrcnz noch immer nicht unwahlschtinlich, und soll Erzbischof Stcrla-Snlllliu seinen Plan »och nicht fallen gelassen haben. Mclroftolit (l-chaa.»»« führt i» feine», Äntwortschreiblri cnif Slillitin'6 offslic»! Äricf als Gimid der Weigerung, sciilcrseitS auf dessen Borschlag emzligchcn, den Wunsch dcr romcmischcu Nation a», d»rch uom Bolle gewählte Vertreter und nicht durch Notable, welche die Mclro< politcn answählcn, repräscnlirt zu werden. — Wie aber dann, wenn leine Repräsentanten gewählt wcrdcu können? IuuSbruck, l». Oktober. Nach anher gelangten, anS bester Quelle geschöpften Nachrichten liegt es im Plane, für Welschtirol eine Statthaltcreiabthcilung in Tricnt mit Unterordnung derselben nnter dic k. l. Statt-hallcrci in Innsbruck zu lrcircn. So würde deuu deu Wclschtirolcrn ciucr ihrer angelegentlichsten Wünsche erfüllt, nämlich die Errichtung einer eigenen zweiten Instanz für ihre vielen politischen Geschäfte und andererseits würde dadurcl^cben wegen der Unterstellung dieser Behörde nntcr dic ^talthallcrci zu Innsbruck, dic Ein» l hcit und Untheilbarkeit dcS Landes gewahrt und so die richtige Mitte zwischen den beiden extremen Ansichten gefunden, uach welcher eine Parlci die völlige Trennung .von Welsch« und Deulschtirol, die andere aber ein > starres Unterordnen Wclschlirols wünschte. Sollte, woran ^nicht zu zweifeln ist, der nächste Landlag, zu dem die neu gewählte» Vertreter Wclschtirols dem Vernehmen uach insgesammt erscheinen werden — cinc Abtheilung deS LandcsanbschnsseS für Wclschlirol, unlcrgeordnct dem gemeinsamen Landlage, volircn, so würde den billigen Ansprüchen beider Nationalitäten Rechnung getragen uud die schon seit Jahren divcrgircndcn Wünsche und Ansprüche beider LandeSthcile mit Berücksichtigung des rcchlshistorischcn Bewußtseins uud dcr thatsächlichen Verhältnisse befriedigend auSgeglichcu. Prag, «. Ollobcr. Die Nachricht von der be-vorstehenden Ernennung dcS Grafen Clam^Marlinitz zum Statthalter vou Böhmen gibt heute dem „Narod" Vcranlasfung, dic Frage zn erörtern, ob Graf Elam der geeignete Mann für diesen Postm wäre. AuS dem ganzen bisherigen Wirken dcS genannten Grasen, seiner politischen Hallimg, seiner stets bewährten Selbststün-diglcit und wiederholt bewiesenen Unparteilichkeit zieht „Narod" den Schluß, daß Graf Bclcredi den allein geeigneten Mann snr diese so wichtige Stelle in dem Grafen Elam-Martinitz gcfnndcn habe. Für seine Un-Parteilichkeit den Nationalitäten gegenüber spreche in schlagender Wcisc sein Verhallen iu cinzclncn Vereinen,! welche weder rein deutsch, noch rein böhmisch waren,! für seinen Liberalismus (!) der Umstand, daß derselbe gegenwärtig als Vorstand dreier Bezirlsvcrtrctnngcn, in denen die Landgemeinden und Städte daS entschiedene. Uebergewicht haben, fungire, weshalb man seine so sehr verschriene „feudale" Gesinnung keineswegs zu befürch-tcu brauche. „Erwägen wir dieS Alles," Meßt „Na-rod," „betrachten wir den Grafen Elam als einen Sohn jenes Königreiches, dcsfen Heil und Nnhm ihm am Herzen liegt, dessen Geschichte und historische Rechte ihm theuer sind; betrachten wir ihn als einen der Schöpfer des kaiserlichen Diploms und dadurch als den Vertreter eines freien Ausgleiches dcr staatsrechtlichen Fragen zwischen den Randlagen und der Krone, in welchem Sinne er sich der Erste, als daS Regime Schmerling zur Neige ging, im „Vaterland" aussprach; betrachten wir ihn als den selbststandigen, unabhängigen Mann, als politischen Charakter, so müssen wir bekennen, daß wir seine Ernennung zum Statthalter des Königreiches Böhmen als einen nenen Schritt der Regierung auf der vorgezeichnelen Bahn begrüßen würden. Krakau, 9. Oktober. Die Ergänzungswahlen für den bevorstehenden Landtag drängen alle anderen politischen Ereignisse in den Hintergrund. Als Kandidaten für den Wahlbezirk der Stadt nennt man die Herren Sigmnnd SawczynSki und Franz Trzcciesli, ferner den kürzlich pensionirten Professor der Rechte, Dr. KonczynSki. Die Wahl des letzteren wäre eine Demonstration gegen die allgemein bedauerte Versetzung deSsclbcu iu den Ruhestand. Und in dcr That scheint es, daß dicsc Wahl durchgehen wird. Dcr Großgrundbesitz unseres Kreises wicdcr dürfte seine Stimmen ans den Grafen Eduard Stadnicli vereinigen. Pest, 9. Oktober. Die Frage, welche Gegen» stände iu daS Gebiet der gemeinsamen Angelegenheiten gehören, beantwortet Baron Fiath, Veszpnmer Ober-gespan, wie folgt: Außer dem Haushalte Sr. Majestät dcS gemeinsamen Fürsten 1. die äußere Angelegenheit, d. h. diejenige diplomatische friedliche Thätigkeit, welche die außer« halb der Grenzen der Gesammtmonarchie fallenden Interessen derselben beschützt und befördert; cS sind dieS daS ellropäifche Gleichgewicht, daS Gemeinrecht zwischen den cliropälschcn Nationen und so auch daS auf die Alifrechthlllllina deS Friedens zielende diplomatische Vorgehen und die Friedensschlüsse. 2. Die gemein, same Handcls.Angelcacnhcit,- hiehcr gehören die mit anderen Nationen geschlossenen oder zn schließenden Han-delSverträgc, das Festsetzen dcr Zölle für die Ein- und Ausfuhr, die zur Beförderung dcS Handels dcr Ge< sammlmonarchic nöthigen Bauten von Eisenbahnen und Kanälen, Regulirung der Flüsse, Häfen, die Konsulate, welche im Interesse dcS Handels dcr Gcsammtmonarchie im Auslande wirken. 3. Die Kriegs-Ungclegenhcit, d. h. die Herstellung und Aufrechlhallung jener Macht, welche zur inneren und äußeren Sicherheit der Mon-archie unbedingt nothwendig ist; hichcr gehört die Re-trulirung, daS Baueu von Festungen und Burgen (vü^ll), Ansstattung von Seeschiffen, Fabriken zur Bereitung von Schicßmaterilll, VerpficgungSmagazinc und Militär-Erzichungöhäuser. 4. Die gemeinsame Geld-Angelegen-hcit, d. h. die Feststellung, Herbeischaffung und Konlro-lirung jener Geldsummen, welche für die gemeinsamen Angelegenheiten nothwendig sind. Auf die Frage, wie die gemeinsamen Angelegenheiten behandelt werden, wie die darauf bezüglichen Beschlüsse gebracht werden und auf welche Weise diese vollzogen werden sollen, erwidert dcr Redner: „Darauf ist meine Antwort vorläufig nur kurz, aber entschieden: Gemeinsam, konstitutionell und einheitlich. Dic Behandlung muß eine gemeinsame sein, weil dic Angelegenheit und das Interesse gemeinsam sind; dcr Beschluß muß konstitutionell sein, denn es ist die edle Absicht Sr. Majestät, daß seine Völker jenseits der Leilha konstitutionell regiert werden; die Handhabung und die Vollziehung muß einheitlich sein, weil dies die Gedingung dcr Einheit dcr Monarchie und somit auch ein gemeinsames Interesse ist." — 10. Oktober. Heute Nachts fand eine Katzen-Musik und Feustcreinschlagen im Karolyi'schen Hanfe un Logis des Baumeisters M statt, weil die T„chlerar. beiten für das zn erbauende Landhaus >u Wien ange-fertigt wurden Die Tumultuantcn waren meist Gesellen. Waitzen 9, Oktober. (Dcb.) Eine bedauerliche Wahldcmonstraiion hat gestern hier stattgefunden. Be-lannllich ist in letzterer Zeit auch Herr Baron Hermann Podmaniczky als Kandidat aufgetreten, ohne jedoch, wie es scheint, bei dcr Majorität dcr hiesigen Wählerschaft durchdriugen zn können. Gestern sollte Herr v. Dragfy, von den Ortschaften dcS hiesigen Bezirkes anlangen und wurde von Taufenden der hiesigen Bevölkerung crwar-let. Dcr Zug laugte um halb 0 Uhr Abends an ,md 940 war ein höchst imposanter. Denselben eröffnete ein Bau» dcrinnl uon 200 Berittenen, dem folgten bci 100 Wa-gen, beseht von einer Ehrcndeputatiou dc«> Bezirkes, denen sich die Tausende Männer und Frauen, dic Herrn v. Dragfy vor der Stadt erwartet hatten anschlössen. Der empfang war ein begeisterter, anf den Häuscru wehten Fahnen, ans den Festern flogen Blumen. So gelangte der Zug in schönster Ordnuug bis znm Wirths-Hanse „znm weißen Roß" in Kleiu-Waitzen, wo er plvtz» lich mit einem Stcinregen empfangen wnrde. An eine Abwehr war nicht zn denken, da Diejenigen, welche die Steine schlenderten, sich in die Häuser zurückgezogen hatten. Von Seite unseres OberstuhlrichtcrS Herrn u. Hörl ist sofort eine strenge Untersuchung eingclcit wor-den. Der Schaden an zertrümmerten Fenstern ist sehr beträchtlich, da fast sämmtliche Anhänger der Dragfy. fchcn Partei denselben an ihren Fenstern miterlittcn. Assram, 8. Oktober. Die „Narodne Novine" stellen hcntc ziffcrmäßigc Betrachtungen darüber an, ob bezüglich Kroatiens, oder, bcfscr gesagt, dcS drcieiniaen Königreiches, der Föderalismus oder der Dualismus wohlfeiler zn stehen komme. DaS Rcsnltat fällt natür» lich im Sinne der Anschauungen des Blattes, nämlich für die administrative Selbststä'ndigkcit Kroatiens und gegen die Real-Union mit Ungarn auS. „Narodne No» vine" beweisen, daß die drei neuen seit 1861. eingeführten Obcrbchörden (Hofkanzlei, Septemviraltafcl nnd Statthaltercirath) zusammen nur 157.314 fl., also nicht einmal volle sechs Pcrzent bcS Ertrages der direkten Steuer» in Anspruch nehmen, daß also von der Real« Union, abgesehen von allen anderweitigen Nachtheilen derfelbcn, keine Herabsetzung der Steuern zu erwarten und eine solche viclmchr nnr dadurch zu erzicleu sei, wenn Alle dahin wirken, daß die sehnlichst gewünschte Versöhnung uud Verständignng mit allen Ländern des weiten Reiches, und nicht mit Ungarn allein, zu Stande komme. Gospic, 3. Oktober. Vorgestern hatte sich beim Obersten v. Simic der durch 16 Jahre theils hier zu Lande, theils in Dalmatien uud der europäischen Türkei sich aufhaltende Näubcrhauptmauu Slundaric mit zwei seiner Gefährten eingcfnnden, um die uon Sr. Majestät dem Kaiser gewährte Amnestie zu benutzen und um Gnade zn bitten. Stnndaric' Gcsichlszüge sind gutmüthiger Natur, er ist ungcfähr 40 Jahre alt, uou mittlerer Statur, mit eingefallenen Wangen, kleinem Schnurbart, langen Haaren und schwächlichem Körperbau. Er trägt eine rothe türkische Mütze mit Silber-münzen besetzt und als Distinltiouszeichen seiner Auto» rität als Häuptling der Bande eine goldene Borte darauf. Seiuc Kleidung besieht auS cincr blauen Tuch» jacke, einer roth verzierten Weste mit großen Silberlnö' pfen, blancn, weilen bis an die Knie reichenden Beinkleidern, nach Att der BoSlliakcn, Sttiimpfc mid Opanke»; ihm fast ähnlich sind seine Begleiter gekleidet, Man lief die drei Räuber in daS Poslkaffcchaus und bcwir-thete sie mit Wciu. Slundaric dankte nnd sprach: Meine Herren nnd geehrte Gesellschaft! Ich bin ge-kommen, um von der allerhöchsten Gnade des Kaisers Gebrauch zu macheu — ich werde mich in Alles fügen; doch, wenu ich nicht mehr sein werde, wird die Straße nach Dalmaticn stets unsicher sein. Als die Gesell« schaft im Gespräche beisammcnsaß, ereignete sich der sonderbare Fall, daß der Scharfrichter Mayer aus Zara, der kürzlich die Hinrichtung eine« Verbrechers hier vor-genommen hatte, eintrat und sich als solcher dem Sknn-daric lind Gefährten vorstellte. Die Begegnung brachte sichtbar bci Letzteren eine höchst nnangenehmc Ucberra' schlmg hervor, welche aber bald verschwand, als der Scharfrichter sein volles GlaS au jene der Erstaunten anstieß uud laut aussprach: Er danke Gott, daß er durch die a. h. Gnade nicht bestimmt sei, mit ihnen in nähere Berührung kommen zu müssen. Scharfrichter und Räuber leerten zusammen die Gläser. Ausland. München,9. Oktober. Dem „NiunbergerKorrcsp." wird aus München geschrieben: „Seit dem vergange» nen Abend bis jetzt ist dic Umgcbnng der Westcndhallc der Schauplatz argcr Ruhestörungen gewesen. Ein junger Mensch hatte anf der Festwiese durch exzessives Benehmen seine Verhaftung veranlaßt. Da er Widerstand leistete, mußte der Gendarm Gewalt brauchen. Ein Theil des Publikums nahm sofort Partei gegen den Gcndar-men, und als derselbe, um größeres Aufsehen zu ver-meiden, sich mit seinem Arrestanten in eine Droschke setzte, regnete es zahllose Steinwürfc auf dieselbe, so daß der Kutscher, für sich und sein Eigcuthum furch-tcnd, sich weigerte, seine Fahrgaste weiter zu fahren. Kaum hatte der Gendarm den Wagen verlassen, als mit Stöcken auf ihn geschlagen und mit Steinen gc-worsen wurde. Der Gendarm machte, um sich g-gen die Schläge zu vctthcidigen, von seiner Waffe Gebrauch. Ein 14jährigcr Junge wurde verwundet, uud nun stieg die Wulh der Leute auf's Höchste, und dcr Geudarm, dem dcr Arrestant schon längst entkommen, mnßtc vor den Hunderten, dic ihn verfolgten, eiligst fliehen. Er fluchtete in die Westendhalle; seine Verfolger wollten ihm nach, aber schnell genug wurden dic Thore vor der Menge gcschlosscu, die jedoch fortgesetzt versuchte, in daS Haus einzudringen. Eine schnell herbeigerufene Pa- trouille von dcr Scudlingcrthor-Wachc wnrde mit Schreien uud Pfcifeu empfangen. Immer mehr schwoll die Menge, welche drohend dic Herausgabe des Gcudarmcn forderten, dcr in Ziviltleidern bereits auö dein Hause entkommen war. Eine Abtheilung Infanterie von der Haupt-wache wurde nicht bcsfcr cmpfaugcu, als die Patrouille; auch ucu uou da herbeigezogene Vcrstärkuugcu vermoch-tcu uicht die Mcugc zu zerstreuen, noch boten sie gc-nügcuden Schutz gegen die gedrohten Angriffe auf daS Haus. Von allen Sciten rückte Militär heran: itüras-sicre, Artillerie und Infanterie. Der Stadtkommandant selbst, dcr Polizcidircltor und der Regierungspräsident uon Obcrbaiern hielten die Sache für wichtig genug, um persönlich zu erscheinen. Värm, Schreien, Pfcifcn, Drohnugcu, selbst thätliche Angriffe auf einzelne Sol' daten dauertcu mehrere Stunden. Die Aufforderug, dcu Platz zu rümcu, wurde verlesen — nmsonst! Reiter sprengten nntcr die Menge — vergeblich! Die Leute wichen pfeifend und schimpfend zurück, um im nächsten Angcu» blicke wieder zu kommen nnd das alte Spiel zn beginnen. Da — gegen 10 Uhr — ließ dcr Stadttommandant mit gefälltem Bajonette den Platz fäubcrn, uud die Sache schien endlich beigelegt zu sein, so daß daS Militär gegen halb 11 Uhr abziehen konnte. Kanm aber wareu die Soldatcu vcrschwuudcu, als die Meugc ucucr-diugS gegen dic vcrschlosscueu Thüren stürzte und um Heransgabe des Gendarmen schrie und ein paar Gendarmen durchprügelte. Wieder kam das Militär, zahlreicher als zuvor. Einer Ansprache des RcgicruiigSprü-siedenten lind erneuten Aufforderung zur Ruhe und den Platz zu verlassen wurde nicht Folge geleistet, das Schrcicu und Pfeifen dauerte fort. Endlich fchicn dem Kommandanten die lange bcwicfenc Gcdnld zn reißen nud es wurden mehrere Angriffe befohlen (Nachts 12 Uhr) und mit fcharfcu Waffcu cingchaucu. Sehr viclc Ver-hafluugcn wurden vorgenommen und zahlreiche Vcr-wunbungen solleu vorgekommen sciu. Noch um 1 Uhr Nachts, wo wir dieses schreiben, ist Militär vor dcr Wcstcndhalle aufgestellt. Frankfurt, 8. Oktober. Die Nachricht dcr „N. Fraukf. Ztg." über die biSmarckisch.uapolcouischc Kom> bination dcr Annexion SchleSwig.HolslcinS an Prcnßen uud dcr Annexion Belgiens an Frankreich kaun ich im Wesentliche» bestätige». Ob diese Idee schon in frühere Zeit zurückreicht, lasse ich dahingestellt. Jetzt aber ist sie dcr Inhalt dcr Vcrhaudlungeu vou Paris und Biarritz. Dcr erste Att dcr Äiömarck'schen AnnexionS-Politik war Gastein, uud dcr Aktschluß war offcubar ciu günstiger. Nnr in Paris war die Aufnahme eine entschieden ungünstige. Die bekannte Drouyn de Lhnys» schc Note gegen Gastein hatte lediglich dic Bedeutung, BiSmarck daran zn mahnen, daß er scine Pläne, ohne einen Preis an Frankreich zu zahlen, uicht werde durch« führet! lönueu; ja, die Stärke ihrer Ausdrücke kündigte eine Preiserhöhung au. Graf Bismarck verhandelt uuu über diesen erhöhten Preis; der PrciS heißt Bcl» gien, vielleicht nicht ganz Belgien, aber doch so viel Belgien, daß dcr Rest uur uoch ein Anhängsel für Hollaud bleibt. So abcnlcucrlich diese Kombination klingt, so ist doch in der Diplomatie kein Zweifel an dcr Richtigkeit dieser Nachricht. Mr persönlich kommt sie uon verläßlichster Seite zn. (N. Fr. Pr.) MieSbaden, 4. Oktober. Dic Ständcuersamm-lung strich hcutc uach lebhaftem Zanke mit dcr Regie-rnngslominission einen Theil dcr Kosten dcr BundeS» tagSgesandlschaft, die sämmtlichen Kosten dcr Gesandt-schuften für Berlin und Wicn, einen Theil dcr Kosten für dcn Pariser GeschäflSträgcrpostcn, so wie nebenbei auch eine kleine Gehaltszulage für dcn Inspektor dcs naturhistorischcn Vereins. Daß cS dabei an anzüglichen Bemerkungen über dcn Werth dcr diplomatischen Vcr. tretnng Nassau'S nicht fehlte, läßt sich dcnkcn. Eine schärfere Diskussion veranlaßte ferner ein Ausschußan» trag, „die Rcgicruug zu ersncheu, den zu Guusleu der „„Nassauischeu LandcSzcitnng"" eingeführten Inscraten-zwang uud die an die Staats« und Gemeindebehörden ergangcne Verfügung, wonach diese dies Blatt zu halten gezwungen sind, wieder znnickznziehcn." Die fortschritt-liche Majorität genehmigte natürlich trotz der Einwen-düngen dcs Rcgicruugblommissärs auch dicseu Antrag. Wie der „Pr." aus Florenz, 6. Oktober, ge> meldet wird, schreibt dcr früher hochlonserualiuc Graf Pouza di San Martiuo jetzt mazzinist'sche Programme, an denen die demokratische Partei natürlich großes Vcr-gnügeu hat. Sie hofft, durch dic Allianz mit dem picmontesifchcn Adel ministerfähig zu werden. 5-»e weih ganz wohl, daß weder EriSpi. noch Morbml, noch Nicotera vorderhand Aussicht haben, blos auS Elemcu-ten der AttionSpartci ein Ministerium zu bildc^ ES versteht sich von selbst, daß bcidc Theile ihre Hintergedanken haben. Die Allianz ist zu unnatürlich, als daß sie von lauger Dauer sein könnte; d,e Piemontesen wollen die Garibaldiancr, diese die Picmonlescn für ihre Zwecke brauchn. Würde dic AltionSpartel wirklich dahin gelangen, einige Plätze im Kabinett einzunehmen, so hätte sie mchtS Eiligeres zu thun, als den Grafen Pouza nnd die übrigen Turincr Herren abzuschütteln. PariS, 10. Oktober. Iauicot will das Versah, ren g>gen seine „Gazette dc France" vor den Staatsrath dringen. Die Pariser Freimaurerloge „der Große Orient" will cine Gegenschrift gegcn die Päpstliche Allo-kutiou herausgeben unter den Auspizien dcS 85jcihrigeu Vieucts. — Die Errichtung cincS ErzbiSthums in Algier uud uon Biöthümeru iu Orau und Konstanline bestätigt sich. Ein Kolonisatiousdcirct stchl bevor. >Guc-rilla's, fordert Freiwillige jeder Nationalität znm Eintritt in sein Korpö auf, Eö werden nur kräftige, gesunde Lcnic von 18 bis lzö Jahren „mit gntcn Antclcdcnticn" angenommen. Die Fußgänger erhalten 30, die Reiter 40 Piaster monatlich. Eine ähnliche Ansfordcrnug läßt von Mexiko aus das französische Generalkommando zum Eintritt in die Fremdenlegion ergehen. — Um jeder möglichen Ruhestörung in der Hanplstadt Mexiko nnd dcrcn Umgcbnng vorzubeugen, "werden die EadrcS der lais. mexikanischen Munizipalgarde erweitert. Dieselbe wild künftighin ans vier Kompagnien Infanterie zn jc 110 und zwei Schwadronen zn jc 120 Mann bestehen. In der Hauptstadt selbst bleibt eine Kompagnie und eine Schwadron in ständiger Garnison; die übrige Mannschaft wird im Thale von Mexiko vertheilt. Hagesnemgkeiten. Sc. Majestät der Kaiser hat in der letzten Andieuz vor seiner Abreise nach Ischl eine alte 74 Jahre zäh. leudc Tirolcriu empfangen, welche um Freilassung ihrcs wegen schwerer körperlicher Verletzung zn 0 Monaten Kerker vcrnrthcilten SohucS bat. Sie erzählte, daß sie bei allcn Instanzen den Antrag gestellt habe, sich für ihren Sohn einsperren zn lassen, jedoch abgewiesen wurde. Sc. Majestät beschenkte sie mit 100 fl., bcdcnlctc ihr jedoch, daß ihre Bitte nicht berücksichtigt werden könne. — Dem Vernehmen nach soll nächstens das neue P ensio nö - No rmalc für Zivil-Staats' beamte, welches im Vergleiche mit dem jetzt bestehen, den bei Weitem günstiger ist, pnblizirt werden. Der in Ruhestand tretende Beamte soll nach jedem zurück« aelcgtcn 7. Dienstjahrc ein Fünftel seines MiuilätS-Gehaltes als Pension nnd nach dem zurückgelegten .^ü. Dicustjahrc dcn ganzen Aklivitäls - Gehalt alö Pension erhallen. — In letzterer Zeit hat die k, l. Finanz.Landcs-Dircktion an verschiedene Bewerber am Wiener Platze Konzessionen znm Bezüge von großen Quantitäten ausländischer Zigarren zum freien Verkaufe im Inlaudc ertheilt nnd bereitet zn diesem Behufe ein großartiges Transito-Lagcr in dcn Lokalitäten des k. k. Hanptzoll-amtcö vor. Auch ist zur Bequemlichkeit der betreffenden Bewerber propouirt, denselben zn gestatten, daß sie ihr Lager sofort in ihrc PrmcUwoliinmncn argen Hintcrlc-nnna cincr dcslimmtc» ssmition aiisnchmcn dilrfcn. Dicsc licuc Einrichtung wird gewiß vielfachen ?lnllm,n finden, da cö bekannt ist, welche Schwierigkeiten biö jctzt dem Bczngc anöländischer Zigarren im Wege standen. — Seit vorgestern Nachmittags läuft die Wien bereits in ihrem neu gebauten Flußbette. BiS Samstag wurden auch die Anschüttungen am rcchlscitigcn Ufer der Schwarzcnbcrgbrückc vollendet und es steht nun der Eröffnung dicscr Brücke, mit Ausnahme dcr Pflastcrnng der ncn crösfuctcn Straßen gegen das Palais Schwär-zcubcrg, lciu Hinderniß mehr im Wege, Samstag wurden in dcr Tiefe des neuen Flußbettes nebst mehreren Mnnzcn auch zwei Slciuc aufgcfuuden, die von cincin alten monnmcntalcn Ban herzurühren scheinen. — Ferdinand Ritter u. Scyfricd, dcr ehemalige Herausgeber des „Wanderer," ist am 10. d. in Wien gestorben. — Ein Präger Blatt meldet, daß die böhmischen Landcöliehördcn von der Regierung darüber belehrt wnr> den, wie eine öffentliche Feier dcs 20. Oktober gerade in diesem Momente dnrchauS uicht angemessen wäre. — Dcr „Debatte" wird aus Prag gemeldet, daß die Gerüchte von der bevorstehenden Ernennung des Herrn Grafen Elamd Heraldik Hcrr Hclbling Ritter v. Hirzcnfeld im 08. LcbcnS-jahre verschieden. — Aus Venedig, 4. Oktober, wird geschrieben: In dcr vorigen Nacht hatten wir hier mehrere Fcuers-brünstc, von denen jene auf St. Rocco im Hanse dcs Kassiers dcr hiesigen Armcndircltiou eine höchst v-rdcr, benbnngcndc hütlc werden können, da sich in der W°b. nung desselben mehr als 100.000 sl. in Gold Silber und Obligationen befanden. Als die Gefahr' bcrci S am höch,ten war drang der Polizcifeldw be Scar", bello mit einigen seiner Leute in das Kassalimn^ ,i>, sprengte die Schränke und Kisten, n ^ und Geldc-wcrlh befand, auf,'und trug^S ^ür Sack au d.c Gasse herab, trotzdem daß bereis dc U^ bl'den brannte nnd an verschiedenen Stellen scho ,. sank. D.e Fran des Abbrändlers (dieser s'lbst wär eben von Venedig abwesend gewesen) siel wiederholt iu Ohnmacht nnd wußte, als sie alles gcrctlet sah nickt wie sie dcn braven Soldaten danken sollte Malbericht und Korrespondenzen. Drin „N. Fr. Vl." zufolge wird uon der Direktion dcr Nationalbanl das in Kram gelegene Staatsgut i? a ct sammt Alliiienzicn zum Verlaufe im Mqc dcr öffentlichen Versteigerung mit dem NnSrnsöpreise vou 71.500 fl. anSgcboteu. — Heute Morgens <; Uhr wurde Plötzlich die sämmtliche hiesige Garnison allarinirt. stellte sich sofort mit voller Marsch-riistung am Bahnhöfe auf nnb wurde daselbst von Sr. tais. Hoheit dem Slatiou d. M. Schnee gefallen und heute (am 5.) trägt der Umo Schneesloclm herbei. Dcr heurige Wein wird schon star! abgesetzt der Prci5 richtet sich nach der Qualität, zu 5 bis 7 fl. der Eouzo 5 00 Maß, eigentlich so lauge er noch Most ist, d.i. di? Martini, s>2 Maß, „m^>»> "'"«" genannt. Die? wird so genau beobachttt, daß, sobald am Abende uor Martini da? i,'ichl anqslimdcl wird, wenn man cmch schon mit dem Anfüllen w da? Geschirr des Käufer? liegonnen hätte, der Üonzo nnr mehr >, Widerspruch tritt. Ver Sachverhall ist im We° ss»llich<» düssr.- (^iüizif Iägsr l^attcn liiifii aligfschusssüsn Fuc^s lüil ^llll!cllass>l»n cidlr ^lliftciftniidsf^illni der Ge>l'si)rr i« em frrindcs Inadgi-l'tst yiiiliü l'nflils,! i,,,d l>isr mil llist drS (9nl!!dria,riilyi!i!irl'i« drii lodlrl, Fiich« a„c«li^ilil'r!i. Sil- »vurdrli verllagl und rom ei-smi Richter zu eiiiigi-n Thalern Orldsirnse n. s. w. verurlhüilt. Auf eingelegte Appellation ist zu Mliuster frcisplechrud erlannl: „weil der Fuchs uicht Zcitnug bestätigt daS Vorhandensein der prcußisch.russi« schcn Intimität, Dic stattgcfnndcnc Annähcruug bezwecke angeblich die Prüfung militärifcher Vcrbcsscrnngcn und Erfindungen. Alwna, 11. Oltobcr. (N. Fr. Pr.) May wird vorläufig aus Gesundheitsrücksichten dcn Rcdattionsge-schüftcn fernbleiben. Wie verlautet, wird May nach Hamburg übersiedeln. 2s ist wahrscheinlich, daß wider hn von dcr preußischen Staatsanwaltschaft eine neue Anklage erhoben werden wird. Bei der Verhandlung in Pcrlcberg halte die Staatsanwaltschaft gegen May zweijährige Zuchthausstrafe beantragt. FlenSburss, 11. Oktober. Die hiesige „Nordd. Ztg." meldet: Der Vorstand de« hiesigen schleSwig-holsteinifchen VcreincS erklärte, als von ihm seitens dcr Behörde die Mitteilung dcr Statuten gefordert wurde, er habe sämmtliche Papiere des Vereines verbrannt. Hierauf erklärte dcr Polizcimeisler, daß eine solche Handlung nothwendig dcn Verdacht hervorrufe, daß der Verein wirklich unerlaubte Zwecke verfolge. Florenz, 11. Oktober. (Frdblt.) Die Großfürstin Marie Alexandra von Nußland ist hier eingetroffen und wird dcn Winter in dcm Palais Dcmidoff zubrin» gen. Verläßliche Berichte stellen die Anerkennung Ita-licnS von Scitcn der noch rückständigen ZollvcrcinSre» gicruugcn in nahe Aussicht. 3lo»n, W. Oltobcr. Das „Giornale di Noma" ist ermächtigt, zu erklären, der Papst habe in dcr letzten Ulloluliou, so wie immer, nach der Eingebung seines Gewisses mit voller Unabhängigkeit gesprochen. Seine Ausdrücke scicn durch keinerlei Einfluß verstärkt oder modifizirt worden. Niemand habe ein Vclo einzulegen gewagt, welches nicht beachtet worden wäre. Diese Erklärung antworte jenen Journalen, welche die Ehre des h. Stuhles nnd deS Oberhauptes dcr französischen Nation verletzten, indem sie schrieben, die französische Regierung habe dcn Abdruck einiger uuf daS Erichen' bcgilngiiiß dcS Marschal/« Magnail bezüglichen Ausdrillte dcr päpstlichen Llllolution verhindert. Paris, II. Oktober. Der „Monitenr" meldet ans Biarritz, 10.: Die porlllgicsischen Majestäten sind nach Bordeaux abgereist. Der Kaiser und die Kaiserin begleiteten dicsclbcn znm Bahnhöfe. Dcr Kaiser wird morgen Abends in Paris eintreffen. Die Eholcrafälle mehren sich in Paris. Nachrichten aus Mexiko melden, daß der von den Iuaristcn geschlagene General Mcjia in MatamoroS umlagert ist. Brüssel, 11. Oktober. (N. Fr. Pr.) Der Pariser Korrespondent dcr „Independancc" meldet, daß dcr be-vorstehende Besuch dcs Prinzen von Wales in Eom-fticgne offiziell angemeldet fci. DaS englische Kabinet hege in Bezug auf Schleswig.Holstein ciue cnlschieden auti,prcußische Gesiunung und verlange jedenfalls Nord-SchlcSwig für Dänemark, ^ord Pagct habe dies in Kopenhagen dcm dänischen Kabinet eröffnet. New. York, At). September. Die Konvention von Süd«Carolina Hal die SezcssionSakte annullirt und dic Abschaffung der Sklaverei ausgesprochen. Die Konvention von Alabama hat die Schuld dcr Konfödcrirtcn verworfen. Die Ernte in Baumwolle nnd Zcrealien ist in Mississippi fehlgeschlagen. Die Negierung fordert Jedermann anf, Klagen über die durch Ncbcllculorsaren oder Plünderungen erlittenen Verluste behufs Mittheilung derselben an die englische Regierung anzubringen. Theater. Heute Freitag d e n 13, O lto l, e r : Unsere Alliirten. l'nstspiel in v'"dstlli dichter Hclill . 12 2 3l 32^ >I2.. S.srhrschwgroßtl), bew, ^'.. ^Ml m.. 3^.' 1«.: S,slhr,chw. Ncbel 'Kegen Nacl, dem Molssenntvsi nm ^ n>ir iye,lwf,st NnSl)titfNln<, Später Negm. Nachmittag nm HM .j Uhr GtwUtrr aus T. Mtt ziemlich starlsu «"ssen dnrch 1'/ Slnndc. Zwischen 7 und « Uhr Wetterleuchten am südlichen und westlichrn Horizont '.'irbel^ reciln. Regsnfcnchtc Lust.______________ Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Klcinmayr se Fedor Bamberg in Laibach. 942 Telegraphische Effekten- und Wechlel-Hurle an der f. k. öffentlichen Vörse in Wien. Den 12, Oktober. 5'/. Motalliqnc« ««60 I860« Nnleih« 5515 5°/. Nat.-Anleh 70.5.0 Vilber . . . 105.85 Bankaktien . 778— London . . 108,70 Kreditaltieii . 1«j9,:l0 K. t. Dnlaten l>.23 fremden-Ilnzeige vom 11. Oktober. T t a d t N5 i e n. Die Herren: Suppancich, Conslllatsbeam: tcr, von Alexandrien. — Pollat, uon Wien. — Holl, von Nch. — Rechetti, Asscturanzgesell-fchafler, uon Pest. — Qnectc, Inwclier, von Trieft. — Rcyer Gut^pächt,r, von Ponovitsch. Elephant. Die Herren: Dr. Braun, l. l. Professor, und Nutz, uon Wien. — Sverljnga, Geschäftsreisender, von Graz. — Schober, Neligionsleh-rer, von Gör;. - Ieraj, von Sccbach. — Tonic, Lehrer, von Plcmma. — Scrjun, Uhrmacher, von Idria. — Uriic, von Qbertuchein. — Bell'i, Privat, uon Stein. Frau Schober, von Radmannsdorf. Mohren. Die Herren: Stampfer, Sildbahnbeamter, von Wnchern. — Tchef, Handelsmann, von Littai. (207^—1) Nr. 4977. Dritte crcfutive Feilbietung. Von rem k. k. Vrziiköamie Feistrih als Gericht wird luemit bekannt gemacht: Es sei über Auslichtn der Anton Znioer« äi^'scheu lHilirn von FeiNrit) turch den Vormund Herrn Leopold Augustin t Bescheid uom 6. Sep< lcml'cr 1859, Z. 3969. am 29. Noucn». ber 1859 l'cslimmt gewesene, sohiu sislirte drille crclutive Nealseilbitlung unter vori< gem Anhange auf den 4. November l. I. mit Vlidehalt dcö Olles nnd der Stnnde sl'n.^mniMllo angeordnet. K. k. Vezirksamt Ftissrih, am 10. Sep. tembcr l,865. (2065—1) Nr. 2398. Grekutive Feilbietullg. Von dem k. l. Vezilksamte Nassenfnß als Gericht wird hiemil llelannt gemacht: Es sei über das Ansnchen dcr IosefRn. perschilsch'schen Erben Aloisla nuo Maria > Rupcrschitsch von St. Ruprecht geqen Josef j Nugel von ssroisenbach wegen schuldiger 198 fi. 92 lr. o. W. c.«. o. in die enlutwe öffentliche Versteigerung der dem Zeptern gebörigen. im Gruudbuche der Herrschaft Kroiscndach - Urb.-Nr. 50 vorkonlmendcn Hubrealiläl, im gerichtlich erhobenen Schäßungswerthe von 400 ft. ö. W . gewilliget und zur Vornahme dersewcu die Feilbietnngs » Tagsatzungen auf den 8. November und 9. Dezembel 1865 und 8. Jänner 1866. jedesmal Vormittags um s Uhr, in dieser Amtskanzlei mit dem Anhange bestimmt worden, daß dic feilznbietenden Realitäten uur bei der letzten Feilbietung auch unter dem Schähungstvellhe an den Meistbieten, deu hintangegeben werden. Das Schayungsprotokoll. der Grund-buchöcrtrakt und die Lizltationsbedmgnisse können bei diesem Gerichte in den gewöhn« lichen Amlsstunden eingesehen werden. K. k, Bezirksamt Nassenfnß als Ge< richt, am 10. Juli 1865. (2068—3) Hr. 1946. Dritte Feilbietung. Mit Vezug auf das Edikt vom 19ten Juni l. I, Z. 1323, wird btlannt ge. macht, daß ant 16. Oktober l. )., Vormittags 9 Mr. in dieser Amtskanz« !»i zur dritten erekutiven Feilbictung der Ncalität des Karl Donsak in Vlldliavas geschritten werden wird. K. k. Vezilksamt Natschach als Gericht, am 14. September 1865. ,Iy70—2) Nr. 4513. Edikt. Mit Vezng auf daö dlesgeiichlliche Edikt vom 30. Mai 1865, Z. 2418, wird bekannt gemacht, daß in der Erekntions« fache des Mathias Koban vonObcrfeld gegen den minderjährigen Johann Pc!ron6i^ von Langenfeld ,iw. 31 ft. 50 kr. über Ansnchen des Erekutionsfnhres die lrekn« live Feilbietunq der dem Letzteren gehö« rigen Realitäten anf den 2 7. Oktober. 2 4 November und 2 2. Dezember 1865, früh 9 Uhr. mit dem vorigen Anhange übertragen und dem unbekannt wo befindlichen Tabnlarglänbiger Johann Fur-lan uon Coll. iioren; Scm>6 von Lan. gtnfelo als <.'nrlU»i- unbach Nr. 209 wünscht zwei Normalschnler ans gnten Häusern in die gänzliche Verpftegnng zu übernehmen. Witte Nummern zum gewinnbringenden Dltospielc weist meine gcHeime, eigenthümliche Me< lhode an. Anf franlille Ai'frcigsu lhcilc ich alles Nähere, wie Vcdingnngen :c. nnt. Mc>nc Adresse „fnr Briefe" ist: Ingenieur ^lll<5. U<»l ««»«>»»««« ^lede Tckiachtcl der von mir erzeugte,» Teidlitz-Pulver und jedem die einzelne PulverdosiS umschließenden Papier ist meine amtlich deponiere Hchutzmarke aufacdrückt. belanutm Va^r7now!°n^ ^ "r.n M..,,; wic dcm. viele Ta..s.udo an« allen Thci.ou d« ^os.n .^ liegcnde Dm'lsc,,l?n^schreibcn die br.aillirtm Nachm. m',m d^ . n, d d f ^^hadN^lt r ^st°p ^ ,^^^ daulichlcit nud Sodbrennen, ferner .^ ^"Mp'^^^rcn^ ^^ ^, ^^ ^ Hyst^i^ Hypochon- Kopfschmcrzen, Vlutcongc^loncn. gi^chta^ii^ ^^ ^^ angewendet werden und dic nachhaltigsten Hcilresnltllte lieferten. Ni'ederlaae "w Laibach bciHerrn WM»«.,'» ^«^<'«'. Apotheker ,zum goldenen Hirschen." Görz: ^)N2«ri. " " " «yurkfeld- ^i^/ /z,7mc/^. Gottschee: ./<).?. ^>en. Krainburg: ^b.«c/^^ Apotheker. Neustadtl: />""». /li22«il und ^Fe/' Hermann. Mippach: >l?tt. /)t7,e^l>. Durch obige Firma ist cmch zu b^ichcn daö ^. ^. ^-^ ^ ^. ^^ ^ Eckte Dorsch Leberthran Qel. 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