Nr. 3W. Plänu mei-atloxsprc!« : In» Hoinptolr ganzj. N. ll, boldj. II. 5.5». stilr die Zustellung in» Hau« Yn!l»j.5<»lr. Mll derPoj1nanzi.sl.15, ya!l>j.s<. 7.5,!). Dollnerstag, l2. September z,n.8<»li., «m. i fl.i souft pr.Züilc im. «ll.,«m.«ll., «,n. n»ls. u. s. w. 3»Ierl!rni!s!eu!ps> iedctm. z«f,. I8S7. Amtlicher Theil. ^c. f. f. Apostolische Majestät haben nut Allcr-""ijter Entschließung von, .".l.August d. I. den gcist umeii .kath und Hauptpsarrcr zum heiligen Kreuz lici ^anerbruuu Ignaz Orvzcn zuin Domherrn dcs La-lnmcr Kathedralcnpitels in Hiarbura, allerguädigst zu "nennen geruht. Sc. l. k. Apostolische Majestät Muhten mit Aller-l>uu),tcr Entschließung vom 25). August d. I. den Gym-nnilaldlrcctor Dr. Heinrich Mittcis zu,n Viccdircclor ^1 ^ l- Thercsianischen Akademie und zum Director ocs Gymnasiums dieser Akademie zn cruenucn und ihin N c,ch;cllig den Titel eines kaiserliche», Rathes taxfrei nllNWädigst zu verleihen. ..... Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-»)ucy,ler Entschließung vom I. Septcn,bcr d. I. dcu Pro« Mr nil, Obergymnasiuiu zu Vinz Dr. Franz Meß-^e r zun, wirklichen Director a,/dcm zu activircnden ^ymnasnlm zn Freistadt allcrgnädigst zu ernennen gcrnht. den ?"^ Ministerium für Cultus und Uuterricht hat ^.^"pplcutcn aiu Obergymnasium zn ^inz Joseph Nichtamtlicher Theil. Die Lage in Ungarn. "l,en'«?" ".?' ^°"." dringt „aus der Feder eines der d . 9l^?^" Mitglieder der Deal.Partei" folgen "MM über die gegenwärtige ^agc: rilckt""-^ "^'" muß constatirt werden, daß die Gc< Ands l/ ' ^'"^mcudc Popularität dcs Ministeriums Tlwtt ^^'^ Grundes entbehren. Gerade diejenigen .M,achcn, die von gegnerischer Scilc als Beweismittel von ^ ' Vchauptuu'g 'ins Feld geführt wcrdcu, zeugen in 3U ^" llnwahrhcit. Es ist richtig, Kossuth wurde s, ^"tzcn uud Escrnatony in Pest gewählt, allein Er< !."^ geschah mit Willen der Ncgiernng nnd nur, weil bcn ? "°^^' i" deutlich sprechen die Zahlen, als daß sei k » werden könnte, die riesige Majorität zn Waitzcn Dict? > ^.' ^ aber die NcgicrnngSpartci dem Ex. cinfn^ ^"'^" Eandidatcn gcgcgcnübcrstelltc, geschah hielt '""" ^"" Gruudc, weil sie cS für übcrfiüssig öff,,' ^ucr großartigen Agitation Thür nnd Thor zn hielt c^l !^' die Wahl Kossuth's für ungefährlich dcrs> ,^' ^^ allerdings verhielten sich die Dinge au-Sicher! '^ ^^ sich dic Dcak-Partei in trügerische untbüt ^ ^^'^ ^"" rührigen Agitation gegenüber factissf^' ^"^^ überrascht und durch eigene? Verschulden nur ?'^^"lM' Daß aber die „i'inkc" aus einem zu M ^ ^" ermöglichten Siege dermaßen Capital schwnck sm s^"^'^^ ^'"ucist am besten, daß sie sich zn '^.'"M, auf andere Weise zn siegen, kuna n!f>. ^ Kossuth's haben die befürchtete Wir- auch war cS uicht Furcht, fiscn-cn , '"'^" bewog, dcu lctztcu der Briefe zu con-Monarchcn s^^^' ^ dein unverletzlichen Namen dcs digung des <. "^'^ Achtung. Wenn auch eine Bclci-den, ^^„^ ^'icrhculscc! durch Kossuth weder jcuem noch ^ durste sii>°^^ ^" Regierung gefährlich sein lonntc, Gerinn tt,) '"ht geduldet werden, jüngsten ^l/. " ^"znl)l derjenigen, die durch d,c womicu ,u,n> "'^"u"cl der „äußersten Linken" gc^ schrankenlos,ül ^'^ ^c Zahl derjenigen, die durch die Anschlüsse , 5"a"ffc der Ultras sich zu desto engerem '"cm saaeii ^ . ^^'"'""l' bewogen fühlten; fast könnte Ucschadet lwl ^'^ Agitation uns mehr genutzt als "achtli^^/^^ '^^ '^ "lmdc keine dcm Ministerium ^ichstaa/',^ ^^ ^"gt hat, so wird dics auch im Neih u d, ^ ..^' ^"" sein. Der October wird die su'den, w, s^37^' so '"l^ch und fest geschlosseu "'"bte bc k - 3 l?'^. ""l""l" l)"t. Der Reichstag ^evomackit!./ "^ seiner nach Wien zn schickenden das Bedürfniß d«zn ä .L""''^" N"dget für das Jahr 1868 ihn W'm W , 7"'' ^' ^"positiouen erselben bei «nd tt ^ ., ! °!'"''^^'"' "glichst ,-asch und nnver-^" Wä7 n s.5s s""b die« "'"n das Gegen-s'e "ich , ..." /"laenjchwcrere Inconseguenz, da n)t ""<' '""'<»> ,ondern nach Anßcn dem Reichs- rathe gegenüber begangen würde. Dieser könnte sich in Znlnnft nnr mißtrauisch und bcdinguugswcisc mil uuga» rischcn Bevollmächtigten in llnterhaudlnngcn einlassen, wenn einmal der Reichstag die Abmachungen seiner Deftutirten hinterher dcsavouirtc. Und zu raschen Abmachungen drängt unS Zweierlei: 1. die Nothwendigkeit, unsere Aufmerksamkeit den inneren Zuständen, eingehenden legislatorischen Arbeiten zu wid^ mcn; sodann die bedrohlichen Wolken, die sich am Horizont der äußeren Politik zeigen. Niemand kann mit Bestimmtheit angeben, wie lnnge wir noch Nuhc uud Muße besitzen werden, um das friedliche gesetzgeberische Werk fortsetzen zu können; niemand kann sagen, in welchem Momcutc der Sclilachiendonncr uus unterbrechen wird. Es ist aber nothwendig, daß das Staats-gebäudc, welches wir so mühsam auf ncncr Grnndlage zu errichten begonnen, vor Ansbruch dcs drohenden Sturmes wcuigstens nothdürftig unter Dach gebracht sei. Die Grnudzügc der Vereinbarung mit Oesterreich zum miudcstcu müssen festgesetzt sein, soll der Krieg nicht alles verwirren und zerstören. Deshalb thut Eile noth, nnd wir werden uns be-eilen. Das Jahr 18«8 soll das Nothdach über dcm dualistischen Oesterreich bereits errichtet finden." Der Entwurf tinrö ncncn Ehcgcsches. Der Abgeordnete Herr Dr. u. Mühlfcld hat dcm confcssioncllcn Ausschüsse des Unterhauses dcu Entwurf eincs ncnen EhcgcsctzeS, mit dessen Ausarbeitung er betraut war, vorgelegt. Derselbe besteht aus 22 Artikclu. Das im ersten Artikel dcs Entwurfes ausgesprochene Gruudprimift desselben ist die dem Beschlusse dcs Abgeordnetenhauses entsprechende Vcslinmmns;, daß von dcm Tage, an welchem das ncnc Gesetz ins Vcbcn treten würde, auch für die Katholiken uur die chcrcchtlichcu Bestimmungen des allgemeinen bürgerlichen Gesetzbuches zn gcltcn hätten uud die seit dem 1. Jänner 185)7 in Wirksamkeit getretenen Ehercchtsgcsctzc für Katholiken außer Kraft gesetzt wcrdcu. Art. lll des Entwurfes hebt die geistlichen Gerichte in Ehesachen ans und gibt dic Entscheidung darüber an die weltlichen Richter znrück. Art. lV besagt, daß ein nur iu den Vorschriften einer Kirche oder Rcligionsgenosscnschaft begründetes Eheverbot kcin Hinderniß für die Giltigkcit der bürgerliche,, Ehe bildet. Art. V bezicht sich m,f Militärchcn und entbindet auch diese der Rücksicht auf geistliche Gesetze. Für Ehm jüdischer Soldaten wird die Bewilligung dcr bctrcffcudcn politischen Behörde als nicht mehr erforderlich erklärt. Art. Vl erklärt, daß dcr Empfang höherer Weihen oder die Ablcgung von Ordcnsgclübdcn keine Ehe mehr nugiltig niachcu. Art. Vll hebt daS Ehchindcrniß dcr Rcligionövcr- schicdcuhcit auf. Art. Vill cuthält die Bcstimmnngcn über das bürgerliche Aufgebot von Brautpaaren durch die Gcmcindc-nnd Bczirksvcrtrctungcu, sowie die Bestimmungen über die bürgerliche Ehe (Eivilchc) vor dcr Gcmcindcucrtrc-tung. Das kirchliche Aufgebot nnd die Trauung iu dcr Kirche bleibt dcm freien Entschlüsse dcö Brautpaares anheimgestellt. Die übrige,, Artikel bczichcu sich zumeist nuf die Vcdiugungcn dcr Ehescheidungen. Dies die allgemeinen Umrisse des Entwurfes zum neuen Gesetze, welches nach dein Vorschlage des Herrn Referenten am 1. Jänner 1808 in Kraft zn treten hätte. Oesterreich. Wie«, 9. September. lDic Reform dcr Rcal-schnlcn) wird mm uou Seite dcr 'Regierung selbst cucraisch iu Augriff genommen. Eln Erlaß dcs Mini-stcriumS für CultuS und Uutcrricht, welcher socbcu an die betreffenden Dircctioncu zur Versendung kommt, ordnet namhafte uud höchst entsprechende Veräudernugen in dem bisher giltigcn Vchrplauc der Realschulen an; sie bestehen im wesentlichen in Folgendem: Die sogenannte,, praktischen Fächer, die Baukunst ,m drtttcn Jahrgange und dic Ma chinculehrc in, sechsten Jahrgange, entfallen gänzlich; statt dcr ersteren soll nun im geometrischen Zeichenunterrichte ..construetivcs Vanzcichucn" gelehrt wcrdcu; Physik" wird aus dcr ersten Classe entfernt, als zu schwierig für das lindliche Alter dieser Schüler, nnd nunmehr aus der ersten uud zweiten in die zweite und dritte Elasse verlegt; dafür wird dcm naturgeschicht. lichen Unterrichte in jener je eine wöchentliche Stunde zugelegt; auch daS Zeichnen wird in der übergroßen bis hcrigen Stundenzahl etwas beschränkt; ebenso die Chemie von 0 Stunden auf Z in dcr dritten Classt herabgesetzt, hingegen wird die Stundenzahl für den geographisch, historischen Unterricht vermehrt, ,»i, auch für'den bio. graphifchcn Geschichtsunterricht als erste Mehrstufe dieses Faches in dcr Untcrrcalschnlc Raum zu gewinnen. In dcr Obcrrcalschnle findet eine zweckmäßigere Vertheilima dcs Unterrichtes in dcr Mathematik statt, indem in der bisher damit überbürdeten vierten Elassc die neun wöchent. lichen ^chrslundcn auf sieben vermindert werden und dafür auf die fcchstc Elassc nunmehr statt drei Stunden Mathematik deren fünf entfallen: die Chemie wird bei gleicher Stundenzahl (fechs) in die vierte nnd fünfte Elafsc zusammengedrängt; die Kalligraphie nuf eine Stunde beschränkt nnd auch die darstellende Geometrie und Physik in ihrer bisherigen großen Stundenzahl ver» mindert. Und endlich, was wir für das Wichtigste Hal' ten, neben der Unterrichtssprache ist in Hinknnft als obli. gates Fach eine zweite moderne Sprache durch alle sechs Jahrgänge in dcr entsprechenden Zahl von drei wöchentlichen Unterrichtsstunden zn lehren. Dak es dcm Mini stcrinm mit dcr schleunigsten energischen Durchführung dieser wohlthätigen Rcsormcn voller Er.,st ist, beweist der Umstand, daß laut des ebcucrwähntcn Ministerial-crlasscs dieser modificirlc Vchrplan mit Beginn dcs Schuljahres 1809 (d. h. mit October 1808) bc«i Erllärung Schi n o< lcrs.) In Wiener Blättern begegnen wir einer Erllä' rnng dcs Herrn Ncichsrnthsabgeordneten I. A. Schindler über seine Audienz bci Sr. Majestät dcm Kaiser der Franzosen. Die „Wiener Abendpost" nimmt leinen An» stand, das Schriftstück als cincn authentischen Beitrag zur Beurtheilung dcr vielbesprochenen Affaire, wie folgt, zu veröffentlichen. Herr Schindler schreibt.- „Ein Theil der Wiener Tagcsprcssc liebt es, von Zeit zu Zeit stur. mische Angriffe gegen mich zu orgnnistreu, welche bald meine politische Befähigung, bald die Tüchtigkeit meiner Gcsinnuug in Zweifel stellen sollen. Nachdem ich auf meiner politischen Laufbahn die Tragweite solcher An-griffe wiederholt erprobt habe, so habe ich sie alle nnd mithin auch den letzten derselben, dessen Ausgangspunkt die an mich crgangcnc Einladung zn einer Audienz beim Kaiser Napolcou in Salzburg abgcbcu mußte, ohne be« sondere Beachtung anStobcn nnd auch die Muße eines gegenwärtigen schönen Sommcranfcnthaltes mir nicht trüben lassen, nnd es erübrigt mir nur, den zahlreichen und berühmten Federn, welche sich mit meiner Audienz beim Kaiser dcr Franzosen so eifrig beschäftigten, für die wohlwollende Bchandluug mciucr Person den aceia-nctcn Dank auszusprcchcu. Ich würde auch keiue Ver-anlassung habcn, über alles, was in dcr Wiener Taaes-prcssc und ihren Ausläufer», in den verschiedenen König, reichen und Ländern in dcr berührten Richtung vorgebracht worden ist, ciu Wort weiter zu verliere,, wenn nicht die bestimmten Behauptungen einiger Blätter: ich hätte mich direct und indirect nm jene Audienz beim Kaiser Napoleon beworben, und — die betreffenden Be» richte über letztere in Wiener Journalen rührten von mir hcr (cinc Corrcspondcnz nennt sie gar autotelegra^ Phisch!), eine Eutgegnuug von meiner Seite unerläßlich machten. Und so erkläre ich denn auf das bestimmteste nnd ohne von irgend einer Seite eine Dcmcnliruna. befürchten zn müssen, daß ich cinc Audienz beim Kaiser Napoleon wedcr verlangt, noch mich in irgend einer Weise direct oder indirect, um cinc solche beworben habe --^ Die Quelle dcr bezüglichen Berichte in den Ionrn'alen kann ich nur iu Mittheilungen suchen, welche ich Per soucn, die nut mir seit Jahren in den besten N^ips^,« gen stehen, in, freundschaftlichen Gespräche imd ' I mündlich gemacht habe, als man am Taae n^ ^ "" wähnten Audicuz mich von allen Seite?nn 3 //. 7' barmte. So wird es auch crtM H >„s ^"^ nauigkcit dcr Journalberichtc in 5, ' ^ die Ge. chcs zu wünschen nbria ästt n. ^'"" Stellen man-dcs Kaiscrs,'die sich m ^'m" ^"7 ^"''"du"l,en öffentlichnng fanden, zu iermT^"'^ "'°l""' ^'" "iemandcm mitgcth il bai, , /' «ch dieselben gewiß Inhalt .Da ich mir den Wort für Wm-l . ^ "" den, Kaiser der Franzosen ich n ich geam^ "" lMen wnßte, so weiß tn2e a/r ^ .1 bc" Ionrnalberichtcn, welche m.r fliich-, f^ . ^Makterisirtc Umrisse desselben i„ von nnr lm,cr Welsc beeinflußter Form brachten, von jeder 1408 Verletzung der durch dic Situation gebotenen Discretion vollkommen frei und glaube durch die gegenwärtige Erklärung nach Möglichkeit zur Beruhigung aller jeuer beigetragen zu haben, deren Gemüth durch die mir ge. wordene Einladung zu einer Audienz beim Kaiser Napoleon so wie dnrch den Verlauf derselben eine Beunruhigung erlitten haben löuntc. Salzburg, am 6. Sep. tember 1867. Alexander Julius Schindler, ReichsrathS-abgcordneter. — 10. September. (Zum Ausgleich.) Während die ungarische Ausgleichs-Deputation gestern die Regierungsvorlage über die Staatsschuld in Verhandlung zu nehmen begonnen hat, wird die reichöräthlichc Deputa« tion heute die Replik der ungarischen Deputation in Berathung ziehen. Die Andeutungen, die heute über dieses Schriftstück gemacht werden, gipfeln darin, daß die ungarische Dcputatiou sich geneigt zeigt, in der Ziffer der Quote noch ein Zugeständniß zu machen, und daß sie sich auch bereit erklärt, über die Staatsschuld zu verhandeln, sobald ihr darüber von der Regierung eine Vorlage gemacht wird. Die ungarische Deputation versichert, Ungarn werde sein Wort einlösen, werde über daS Maß seiner Pflichten hinaus Lasten übernehmen, und die Deputation sei bereit, das Uebcrcinkommen sowohl hinsichtlich der Quote, als auch hinsichtlich der Staatsschuld in Einem Schlußprotokollc festzustellen, so daß also sachlich die gleichzeitige Lösung der beiden Fragen zu erreichen wäre. — (Preußisches Ultimatum au den König von Hannover.) Vor einigen Tagen sind, wie Berliner Blatter melden, die letzten Vorschläge, cine Art Ultimatum, der preußischen Ncgicruug au den König von Hannover gerichtet worden mit dem Bemerken, daß die Regierung nach dem I.October, wo bei Regelung der Angelegenheit die Landcsvertrctung concurrire» muß, nicht mehr in der Lage sein würde, dem Könige so günstige Bedingungen resp. Vorschläge machen zu tonnen. In hannovcr'schen Kreisen glaubt man, König Georg werde auf nichts eingehen, so lange man von ihm eine formelle Vcrzichtleistnug auf die Krone Hannovers fordert. Lemberg, ?. September. (Die nationale Feier in Zolkicw.) Am 12. d. M. geht in der Stadt Zolticw eine großartige nationale Feier vor sich. An diesem Tage wird nämlich daselbst die renovirte Kirche neu eingeweiht, welche berühmt ist durch die Künigs-gräbcr, die sie beherbergt, und unter denen sich namentlich das Grabmal deS Königs Johann Sobieski befindet, der Wicn von den Türken befreite und so Oesterreich und die Civilisation dcS damaligen christlichen Europa's von dem Pandalismus der Türkcuhordcn befreit hnt. Von Nah' und Ferne werdcn zu dieser Feier die Gäste zusammenströmen, und auch ciuc Deputation der Stadt Wicn, welche eingedenk ist der Verdienste, die sich der Polcnkönig um sie erworben hat, wird in Zolkiew erwartet und gcwiß einen herzlichen Empfang finden. Unser Gemciudcrath hat in seiner letzten Mittwochsitzung den einstimmigen Beschluß gefaßt, durch eine Deputation bei der Zolkiewcr Feier zu assistiren. (Deb.) Pest, 8. September. (Vom Reichstag. — Vorbereitende Thätigkeit im Iinanzmi-sterium. — Honvcdangclegcnheit.) Ueber den Termin, wann der Reichstag wieder zusammentreten soll, erfährt das „Epti Las", daß dies zwischen den 2(1. und 25. d. M. geschehen dürfte. — Wie die „Pester Eorr." mitzutheilen weiß, läßt der ungarische Finanzministcr alle reformbedürftigen Zweige der Finanzgesctzgebung einer gründlichen Umarbeitung unterziehen. Es werdcn Gesetzentwürfe über die Vcrzchrungsstcuer von Spirituoscn, Wein, Vicr, Zucker und Fleisch, über die Salzstcucr, das Tabalmonopol, das Lottogefäll, über alle Arten der directcn Besteuerung, über Stempel, Taxen und sonstige Gebühren, kurz über alle Zweige der Finanzwirthschaft, ausgearbeitet. Diese Entwürfe sollen, bevor sie dem Reichstage unterbreitet werden, zuvor noch durch eigens zu berufende Enqucte»Commissionen geprüft werden und noch im Laufe des Monates October vollständig zur Vorlage bereit gemacht werdcn. — Das amtliche Organ der ungarischen Regierung bringt zur Kenntniß, daß die laut Verfügung deS Ministerpräsidiums eingesetzte Com-mission zur sofortigen Hilfeleistung an nothlcidendc vor-malige HonvedS nur authentisch motivirtc Gcsnche be« rücksichtigcn könne, und fordert zugleich die Betreffenden auf, ihre Gesuche durch Honvedlegitimationcn über ihre Vergangenheit, durch behördliche Zeugnisse über Familien-nnd Vermögensverhältnisse, resp. hilfsbedürftigen Stand, und endlich die Honvedwitwen durch Ehcdocumente zu unterstützen. Die also versehenen Eingaben sind im La»' desvcrtheidigungsministerium beim Ministcrialsecretär Franz Asch ermann einzureichen, bei welchem auch die mangelhaften unter den bisher eingereichten Eingaben behufs der Completirung abzuholen sind. — (Wahlexcesse in Ungarn.) Ueber den Exceß, der sich an die Unghvarer Abgeoronctenwahl knüpfte, berichtet „Pcsti Naplo": ..Die Abstimmung begann am 31. August Vormittags 10 Uhr und währte ohne Unterbrechung bis in die Nachmittagsstunden dc« 1. September. Gegen 2 Uhr brachte die Mocsary'sche Partei solche Individuen auf den Wahlplatz. die theils schon gestimmt hatten, theils nicht stimmberechtigt waren, ja es wurden selbst Individuen hineingeschickt, die unter falschem Namen anstatt solcher Wähler stimmen sollten, die nicht erschienen waren. Der wachsamen Aufmerksamkeit der Wahlcommission gelang es jedoch, diese Leute zu entlarven uud dem Mißbrauche wenigstens theilwcisc zu steuern. Gegen 4 Uhr hörte der Andrang der Wähler auf, uud da sich durch 10 Minuten niemand mehr zum Abstimmen meldete, wurde die Wahl für geschlossen erklärt. Beim Zusammenzählen der Stimmen ergab es sich, daß Koloman Kando 814, Geiza Mocsary aber ! 750 Stimmen erhalten hatte, und wurde demzufolge Kando als der mit einer Majorität von 64 Stimmen ' gewählte Abgeordnete des Unghvarcr Bezirkes prrxlamirt. Nach Unterfertigung des Wahlprotololls konnte man mm hoffen, sich nach einem ZZstündigcn Kainpfe der Ruhe hingebcll zu können. Es sollte jedoch anders kommen. Schon während der Abstimmung waren an den zweiten Viccgcspan, an den Candidate»! und an den WahlpräseS anonyme Drohbriefe eingelaufen, bei der Proclamirung des Wahlrcsultates aber wurden aus der Mitte des verwegenen Volkshaufeus Steine gegen das ComitatshauS geschleudert, und als das Militär die vor dem Eomitatshausc zusammengeströmte provocirende uud drohende Volksmenge zum Auscinan-, dergchen aufforderte uud den Platz mit hinlänglicher 'Rücksichtnahme zu leeren begann, wurde das Militär ! selbst angegriffen, und zwar mit Stöcken, Steinen, ja nach der Aussage glaubwürdiger Individuen selbst mit Schüssen. Das angegriffene Militär feuerte in Folge dessen mehrmals auf die Volksmenge und fielen nun mehrere Opfer. Die Zahl der Todten und Verwuu« deten wird auf 10 angegeben. Drei Soldaten sind ebenfalls fchwer verwundet." Hon hat aus den Briefen seiner Corresponocnten blos die Thatsachen zusammen gestellt und sagt: „Am Wahltag wurden die Wähler der einen Partei in dcn Hof deö Eomitatshauscs eingelassen, die der andern aber daraus ausgcschlosscu. Das Votircn wurde partciweisc gestattet, und die vom Eomitatshause ausgeschlossenen Wähler brachten zwei Tage und zwei Nächte (?) unter freiem Himmel zu. Abends um 0 Uhr las der Präses nicht aus dem Pro-totoll , sondern von einem Bogen Papier das Wahl' resultat vor, wonach die später votireudc Partei mit 750 gegen 8l5 Stimmen in der Minorität geblieben war. Hierauf erklärte die in der Minorität gebliebene Partei mit Geschrei, daß noch Votautcn zurück seicn: einer unserer Berichterstatter fügt hinzu, daß sie mit Steinen nach dcm Äalcon des Comitatshauses warf. Nun stürzte sich das aus dcm Thor des EomitatShauses herausstürmende Militär mit gefälltem Vajouuct auf das Voll und gab dreimal — nach anderen Berichten viermal -Feuer auf dic Masse der Wähler uud Zuschauer. Fünf' blieben auf dcr Stelle todt, mehrere wurdcn to'dtlich verwundet nud des anderen Tages lagen ucun Lcichcu cnif dcr Bahre. Daß Blut geflossen ist, muß tief beklagt werdcn, doch sollten wenigstens die Führer der Volts« masscn und die Epigonen gewisser Agitatoren aus dcm traurigen Vorfalle dic bchcrzigcnswerthc Lehre zichcn, daß der Appcll an dic Leidenschaftlichkeit der Voltsmassen für niemanden gute Früchte trägt. Die Anwendung von Stöcken und Steinen trägt keinesfalls dazu bei, das Volk zu der Ueberzeugung zu bringen, daß das politi« schc Stimmrecht das höchste, edelste Recht jedes Staatsbürgers ist." Ienssss, 4. September. (Seltene Feier.) Wir haben wieder einen Freudcutag zu verzeichnen, der, wir wünschen es herzlich, oft noch sich wiederholen möge. Am 5. September fiel dcr Vicrundneunzigstc Geburtstag Sr. Excellenz unseres vielgeliebten und hochverehrten Herrn Diöcesan«Bischofs Emerich Baron Ozcgvvic de Vela. Zn Ehren und znr Feier des Tages wurde am Vorabende desselben in dcr bischöflichen Residenz von hiesigen Dilettanten ein Salon-Concert ausgeführt, bci welchem sich die Elite der Stadt eingefunden hat. Durch die in gewählter Toilette zahlreich erschienenen Damen und durch die Anwesenheit Sr. Excellenz deS Herrn Staatsrathe« Baron Metcll Ozegovic de Äcla, der dcn greisen Kirchenfürstcn, seinen verehrten Onkel, um diese Zeit jährlich zu besuchen pflegt, wurde die Feier nur noch gehoben. Gespielt wurdeu mehrere gewühlte Picceu, uuter welchen daö Lied „Mornari" von Galac, gesungen von Frl. Pauline Vrena, und die Elcgic für Cello, von Meisterhand gespielt, sehr gefallen haben, uud nachdem hierauf mit einigen Erfrischungen scrvirt wurde, schied die Versammlung, Sr. Excellenz dcm greisen, geliebten und hochgeachteten Kirchenfürstcn die aufrichtigsten Glückwünsche zu seinem Geburtsfestc darbringend. Möge dcr Allmächtige Seine Excellenz zum Glücke und Troste seiner Diöcesanen noch lange in gutem Wohlsein erhalten! ^ ^ (Agr. Ztg,) Ausland. Paris. (Die candiotische Frage.) Dcr „Avenir National" schreibt: „Unseren Briefen auS Con-stantinopcl zufolge widersetzt die türkische Regierung sich immer hartnäckiger den von der Diplomatie zu Gunsten der Candioten formulirten Forderungen. Es geschah besonders auf den Rath Omcr Pascha's, daß dcr Vorschlag einer internationalen Enquete entschieden zurückgewiesen wurde. Die Vertreter der Westmächte zeigen wenig Energie, aber derjenige Rußlands, der General Ignatieff, hat die Instruction erhalten, seine Anstrengungen zu Gunsten der Griechen zu verdoppeln. Er hatte häufige Unterredungen mit seinem College» von den Vereinigten Staaten, und sie sind übereingekommen, dcm türkischen Cabinet sehr ausführliche und identische Notcn zu über- 'reichen. Diese Noten gehen, wie uus bereits telegraphisch gemeldet wurde, so weit, dic Möglichkeit ciner Intervention der Vereinigten Flotten von Rußland und , Nordamerika durchblicken zn lassen. Man glaubt iudeß nicht, daß dcr Czar, diese Drohungen in einer nahen Zukunft ausführen dürfte. Man weiß iu Con-stantinopcl rccht gut, daß alle materiellen Kräfte Ruf; lands durch die Vollendung des Eisenbahnnetzes w Anspruch genommen sind, welches binnen vicr oder fims Jahren alle Provinzen dieses wcitcn Reiches verbunden habcn wird. Daun wird dic Beförderung von Hundert' taufenden von Menschen dic Sache weniger Tage sei», uud dann wird man auch ernstlich mit dcm Nachfolger ^Peter's dcs Großcu rechncu miisscn. Bis dahin abcr wird dcr Czar wahrscheinlich kcincn Kricg unternehme», und seine Schritte bci dcr Pforte haben, wic man glaubt, nur ocu Zweck, dic orientalische Frage in dcr Schwebe zu erhalten nnd gewissermaßen jcdcr Verjährung dcr Aii' sprüchc Nußlands auf das morgcnländischc Reich vorzu' beugen." Letzterer Meinung scheint man auch in Paris zu sein, wcnigstciis schreibt man dcr „K. Z." von dort: „Rußland bcstcht, so uicl zuvcrläßlich verlautet, jetzt nach der Rcise Fuad Pascha's in die Krim nicht mehr >iuf Eröffnung dcr internationalen Untersuchung in Kreta. Dagegen hat sich dic Pforte bereit erklärt, dic Stellung dcr Inscl äußerlich so günstig nls möglich zu gestalten, so daß man in diplomatischen Kreisen sich nuf Hcrstcl' lung einer völligen Autonomie Candias Rcchmmg macht." Haffesneuigkeiten. — (Auflösung des Militär.Polizeiwach-corps.) Von Seile dcs Kriegsminislenums soll der Beschluß gefaßt woiden sein, die Militär-Polizeiwache, welche gegenwärtig nur mehr in Trieft und Wien den Sicherheitsdienst innerhalb des Weichbildes der Städte vnsü'ht, ganz auszulösen, da die Besorgung deö Sicherheitsdienstes auch in diesen beiden Städten a»s die Gemeinden stldst übergchen soll, sobald einige noch schwebende Differenzen ausgeglichen sei,'» werden. — (Das Abschieds fest des ersten allgemeinen österreichischen Lehrertaa.es) wurde am V. b. in Dreher's Vierhalle auf der Bandstraße in Wien in der ammirtcstcn Wrise begangen. Nahezu 8<)0 Lehrer halle» sich, lhcilweise mit ihren Frauen und Töchtern, im großen Saale, der gedrängt voll war, cingesunden. Im Garte», wo der Zutritt auch dem fremdeil Publicnm gestattet a/we» sen, spielte eine MilitärcciUc-Ue und im Saale producnle sich der Lehicr-Sängerchor „Schudertbund." Mil drn meist heiteren Chören wechselten viele Solovorlrägc dcr Mitglieder und Gäste. Die Stimmung schien endlich ganz wie geschas-sen süi — Toaste. Der „Freihcitsstürmcr" — wie ih» der Senior dcr Lehrer, Director Köhler, nannte — Herr Pape aus Äielil; sagte: Ich habe die freudige Hoffnung, wir gehen mit anderen Gedanken und Gesinnungen weg, als wir gctomme». Wir sind als einzelne Lehrer gctommcn und gshcn als eine Armee dcr Intelligenz u»d voll Begei' sterung. — Auf unsere feste und treue Ueberzeugung, aus die Zukunft der Lehrerwelt, die eine bessere und gesegnetere sein möge, bringe ich ein „Hoch." Gegen Mitternacht trennte man sich „auf Wiedersehen." — (Ein Schreiben des h. Vaters.) „Iv0l Tllnuja" bringt an der Spitze seiner Nummer vom 7. d. den lateinischen Teil und die ungarische Ucbersetzung ci»es von Sr. Heiligkeit dem Papste eigenhändig unterzeichneten Schreiben« an den Redacteur dcs „I, T."^ Anton Lonlay, in welchem Se. Heiligkeit dcn Verdiensten Lonlay's um de» h. Stuhl Anerkennung zollt und ihn zur Ausdauer in seinl« Kämpfen für die katholische Kirche mahnt. — (Die Kirchen guter.) In maßgebenden Kreisen benle man ernstlich darnn, die Kirchengüter zur Entlastt»^ der Staatsschuldenlast zu verwenden, mcldcl der „P. Lloud," und das „Wr. Tagbl." glaubt vollkommen gut unterrichlet zu sein, wenn eS die Richtigkeit dcr Nachricht aufrecht erlM, die Dcmenti'« könnten sich höchstens auf dic Modalitäten beziehen, unter welchen die Kirchengütcr verwendet wcrve" sollen. In Finanz» und Vörsenlreisen ist aber hierüber, w>e der „W. G. V." behauptet, nichts bekannt. Cin Corrcspo"' dent der ..A. A. Z." aus Wicn berichtet, bah man in "" nächststchenden Kreisen des Reichskanzlers dcn Inhalt diesec Meldung vollständig und auf das entschiedenste in Abreve stellt. -- (Zum internationalen statistische" Congreh), der demnächst in Floren, zusammentreten wild/ begibt sich von Wien Dr. Glatter, der Director des staM"' schen Bureau's des GcmeinderatheS. — Die l. l. p"^' Südbahn-Gcsellschaft hat auf allen ihren Linien den M^ gliedern des internationalen statistischen Congresses, "ne' 50percentigen Nachlas, bewilligt. Gleiche Begünstigung g^l ßen die Mitglieder des Congresses auf sämmtliche" °^' italienischen Bahnen, und eine Ermäßigung von 40 P"" auf dcn süditalienischen Bahnen in der Zeit vom 22. ^ tember bis 13. October d. I. , ^ — (Die Generalversammlung der .la^„ lischen Vereine Deutschlands), welche " ersten vier Tagen dieser Woche in Innsbruck abgM ^ wird, hat eine überaus glotze Menge Thrilnchmer «n ^ Hauptstadt Tirols gesuhlt. Sonntags Abends fa"° ^ ^ feierliche Begrüßung der fremden Gäste stall. ^ ' ;„ Reitschule, in welcher die Verhandlungen stattfinden, »" 1409 e'ne freundliche Fchhalle umgewandelt, welche von acht grohen GaZeandelabern beleuchtet wird. Die Decorirung der Halle >st nach der Schilderung des T. V." folgende: Auf mallem rothem Grunde prangt strahle'numqeben das Crucifix Dar-üb Sr. Maj.slät de? Kaisers. Auf der entgegen-gesihleu Seite über der Frauentribünc hängt der oslerrei-ch'jä,c Adler. Gegenüber dem Oingange steht unter einem goldgestickten Valdachin die Statue der unbefleckten Lmpfängnih. Oberhalb des Einganges hängt das Vildmh des Herzens ^u, umflattert von der Spingcscr Fahne. An beiden ^ettenwü',^!, sind noch die Wappen der Märkte und Städte "rols u.ld der österreichischen Kronländer angebracht. Den ^'^ang der Halle ziert ein einfacher Fichtcntranz. — (Das Präsidium der Ka t h olil c n-V e r-'"Mmluug) in Innsbruck besteht aus folgenden Herren: -ldvocat Lingrns aus Aachen, Aaron Slillsried, Cajus Graf ^lullbcrg: Lbren-Pläsidcntcn: Freiherr v. Andlaw, Sieg-Halt Muller, Hosralh Haszlwanter. "- (Ein interessanter Fund.) Nei den Lrd-arbeiten cines Durchstiches der Nudolssbahn wurde vor einigen Tagen zu Kraubalh, knapp am Murflusse, der Zahn eines vorweltlichen Thieres auS dem Scholler gegraben. De, selbe hat einen Durchmesser von 3" und eine Länge uon 4'/2". Unterirdische Mauern wurden do,t wiederholt aufgefunden und auch die Msenbabnarbeitcr sind auf Grundmauern ge< stoben, so dah c« nach dem Berichterstatter der „Tgspst." »mmer wahrscheinlicher wird, daß an der Stelle des jchia/u Klaubath einst die Niimerstadt „Sabatinca" gestanden habe. -- (Cholera.) In Tuest vom 9. bis 10. d.M. ^ Ertranlungen in der Stadt, 3 in den Vorstädten, 2 falben, ^ >n Behandlung. — In Dalmalicn sind nach einem "ulletin aus Zara vom II. d, unter der Civilbcvoltcrung 7, "'A Militär 1 Choleiairaülcr '" Behandlung. ^" (Aus der ganzen preuß. Monarchie) 2M von den Lehrern line Petition an den König, welche Erlangt, daß ein zcitgemähes Unterrichtsgesch für die nächste ^ndtagssession, aber namentlich ,in VoMchnlootationsgesch z'N' Vorlage kommen müä'le. N'.« 1 ^"letzuug des Briefgeheimnisses i" Hleußen.) H^ ,.N. Fr. Pr." schreibt: Obwohl daö ^ efgehc.mniß durch die Verfassung gewährleistet ist und die ^schlagnahmc von P,i.fen auf der Post »nr in Folge einer uchtetlMn ^nlschcidu.g staüsinden da.s, werden dock an ' ^^»" linscrer inaction gerichtete Aricfe, wie wir uon "er Seite erfahren, s,it ,i„iger Zeit auf der Verlin.Oder^ "gcr ^""e mit Beschlag belegt. Die freimüthigen A.uw "ngen unserer Berichterstatter 'mögen den Zorn der Gewal- ^en ln Berlin erregt hadcn, und da soll die Äenchtcrstav ""^. an unser Alali nun unschädlich gemacht werden. Das ^ "" ärgere Wirthschaft als im Napcleomschen Frankreich, ril^ m^" .Wandalismus" sich snnerzeit die nalional^libe- ^ q, "" so giftig Äußerten: sie hätten nun hinreichen» ''' "nlaft, vor ihrer eigenen Thür zu lehren. . ^ (GeneralPrim einPreuße.) Das Brauns- T^g," itleisblatt gibt die seltsame aber bestimmt austretende -^Mhcilung, das; der vielgenannte spanische General Prim lein ^bler Catalonicr sd, wie es die Handbücher wissen wollen, son- l'ln ein guter Preuße aus Tangennünde, Namens Prüß, der l>tt dem ersten Garde-Uhlanen^lcgiment in Potsdam stand, ""d von dort dcsertirt ist. . "" (Die Generalversammlung deiSpiel» " " ^ Acti 0 näle in Wiesbaden) lehnte die Regie» ,-.^a,^°lschläge einstimmig ab u>',d beschloß mit 341 gegen Le^l ^" ^'° Nicdcrsehung einer (lomnussion von sieben um?' ^'^ ^^^" Vertragsänderung mit der Regierung "handeln und uüthigenfalls linslimmig dionärcu macht, gehen einfach dahin: Gestattung des für K? ^ ^'" ^^" ^''"^"a "°" ^ ^'"'"' ^"^"' .. 'T'^dü lichte Cholera furcht und Aber. C ° ) ^^'" bieder einmal in Sild-Italicn zu bluligcn WM?' .^''")>t. I„ Ardore, Bezirk Gerace, in Calabrien, nur N , ^"bltetuug in den dort ciugcrüelten Soldaten gegen ül'?" "" ^bolela erblicken: sie bewaffnete sich wurden mehrere derselben, nebst dcm sie Auch aeap, ^lsicier, fielen der Vollöwulh zum Opfer, auftreten ^Uonalgarde glaubte der P0bcl feindlich Schuk ,1, !" ^^^"' """ 'br Commandant wurde durch einen Meet« ^^cstreclt. Schlichlich wurde die Caserne in Brand e!naerü<,l '^"' '^ b"i .ine bedeutendere Truppenmacht U UN dle ^ohl t)^ Nuhe wieder hergesttllt haben wird. die c> l, ^^'c a niscke Schuld.) In Paris bereiten Petiti von mezicanischcu Schuldverschreibungen eine Iraie 'l "" ^"' ^"^" "°^ '" welcher sie bitten, daß die 3t i" Cnlschädignng unter den ersten Vorlagen der Kurv "^ ^^ ^^ "^^' 6ch"lon vor den gesellgcbcnden pcr gebracht werde. Sie machen geltend, daß 300,000 ^oun l" '" ^'Undcnschast gezogen sind. Mehrere finanzielle "e fordern zur Untcrzeichnuug dieser Petition aus. e>wl!s^ ^.'" Mittel gegen die Cholera.) Lin sciÜ m ^^k'^'^"^" "iühlt, daß, als die Cholera auf selb,, l, c " ""saMochen und dreißig Menschen von der- l-ranu '^" """"' " l" ""'' ^"'^ C'ngebung von ge. UNd ^ ^ ^""" bade. Dieses Mittel'ist in England ^,l!nd>en m.t sehr gutem Cls.lge angnvandt worden. T e ,s/r""^."" 6"" K°.l zu Pulver und nehme einen "rlollll voll davon in cin wenig Wasser oder Milch. Wenn es nöthig ist, so wiederhole m.in dieses zwei oder drei mal, bis der Kranke genesen ist. — (I nsecte n-Vert ilgu n g.) Ein in Frankreich bewunderungswürdig organisilter Dienst ist die Ausrottung von Maikäfern und gnvisscr Würmer mittelst Prämienuer-llmlm'g. C'i" einziges Departement der NorMlindic zahlte vom Seplember v. I. bis C'ndc August 37.000 Francs für die Einbringung jenes Ungeziefers im Gewichte von 370.000 Kilogrammes, womit 74 ßm'>,d<,!inwagen, jeder zu fünf Tonnen, zn belasten wäre», uny w,!<, ungefähr I6L Millie nen Individuen darstellt. Nichtsdestoweniger schäht man in jenem Departement den von drn Larven der Maikäfer effccliv angerichteten Schaden auf mihr als 25» Millionen Francs, und stellt man für da« nächste Jahr das Erscheinen eines ungewöhnlich starten Käfcrschwarmcs in Aussicht. Locales. — (Ueber den Brand in Landstraß) uer< nimmt man, daß von den abgebrannten 26 Häusern kaum 7 versichert waren. Alle Verrathe an Lebensrnitteln für Menschen und Vieh verbrannten. Bei der ohnehin bekannten Armuth dieses Ortes ist die Noth daher groß und es ergeht daher an mildthätige Herzen die Bitte, nach Mög» lichleit sür die Armen beizusteuern. Die Nedaclion über» nimmt gern j'de Gabe und wird für ihre Besürdll»irthschllsNiches. Das norischc Pferd. Von I. Schellmayr. Bci mmmi schr lMsigcn Emulsionen in strain schc ich^ wic clcnd noch nnscrc Pferdezucht delrieben wird, und was fiir Alnhrcn dicsc als Resultate liefert. ^ Es geschieht lü^r hiefi,r auch uon lciucr Seite ctwaö Gründe lichee. Krain, das so viele und großartige Pferdcweiden desitzt^ und wo nichts iui Wege steht, eine rationelle Pferdezucht zu betreiben, Kram, das einen reichlichen Absatz besonders nach Italien haben könnte, steht wie gelähmt für jede Neuerung da. Die Riesenschritte, l niit welchen der Stand der heutigen Agricultnr vorau-eilt, sind stanncuMerth, und wehe Jenen, die zurück-bleiben. Es ist erbärmlich anzusehen, welcher Bcspan-nnug, welches Geschirres nnd Ocrüthes so Mancher sich hier bedient, um das Stückchen Laud, r>5U dein er doch einzig und allein abhnucit, zn bestellen. Der Äaucr ums; eine gnte, ausdauernde, kräftige Bespannung habcu, die cbcn nicht viel mehr Futter nnd Stall brancht, wie seine jetzige schlechte. Z. A. iu unseren ^«achbarftrovinzcn Kärntcn uud Stcicrmarl ackert cin Knecht allein mit ein Paar Pferden in 12 Arbeitsstunden des Tages 2 bis 2'/2 Joch, 8 bis 10" tief, commoo auf, — uud eggt mit ciucr Egge, die drei mal so groß nnd schwer ist, wie die hierländige, täglich mit einem Pferd 4 Joch (auf halbe Egge, d. i. anf ganze Eggenbreite 8 Joch) ordenl. lich und sanber zu. Hier bei Mauchen muß nalürUch zum Ackern cin Mensch da sein, der das Pferd anf einer Seite nnd ein anderer, der die Kuh auf der cmdcru Seite führt, ein dritter, der dcu Pflug hält, nud cm mcrtcr, der zuschaut, ob der Pflug richtlg geht; — beim Eggen einer, der das Pferd führt, uud cmcr, der die spuckkasteugrohe Egge hinten am Stricke in die .höhe hebt Es ist wirtlich lächerlich, cme solche Wlrthfchast anznschcn Während anderswo Einer genügt, muß hier die gauze'Familie ausrücken, nm dcu 3lcker wic ciuc Schccrmaus anf 2 bis 3" Tiefe Durchzuwühlen. Da muß sich uatürlich das vergilbte Sprichwort bcwähreu, ..was der (schlechte) Pflug ncwiuut, frißt das (unwis-cndc) G'sind " Die erste Vcdmgung eines Mu Arbcl. tcrs ist, ein'gutes Werkzeug zu habcu, uud so ist cS natürlich auch bei dcm ^andmnnnc; daß zn den guten Merwcrkzeugen anch ciuc lM kräftige Bcspamutng achört ist selbst einlcnchtcud. Iu Dcutschlaud, Böhmen, Mährcu Oesterreich ^',, nud wo überhaupt mit dem Zcitgciste oorgcschritte.t wird, haben nud sucheu tue ?audwirlhe ciuc starke, ausdauernde Zugkraft z" "hatten. Allgemein anerkannt als ein tüchtiges Ackcrro^ ,,t das norischc uud das piuz 8 a >l c r Pferd. Das uorischc Pferd wäre fur Kram schon deshalb annlcnwfcblcu weil die Bezugsquellen nicht weit von ms lind daher der Auschaffuugspreis auch uicht ä7s' t' Aus jah elauger Selbstersahruug nud Äcob- chttn erla ^ ich n,ir über das norische Pferd Folgen- cs u uführen: Das norische oder schwere o er,te.eri,chc ^.apferd, welches sich jetzt cm^er feinem ^ta.nmlande, dcr öber teier.uarl, auch in dcu angrenzenden Bezirken Kärutens eiugebürgert hat, ist wohl noch so rcm m ciner Race erhalten geblieben, w,e eö in dem em,ligcn Noricum auactroffen wurde. Aus d^cr Zeit fuhrt cö auch im, ' ia u u. Es ist das schwerste Zugpferd der ^ttrr!Moüarchie, erreicht durchschnittlich 10 bis 17 Fanst s-iöhc nud ist iu jeder Hmstcht der pinzgaucr Race, * In dirser Veziehnng müssm wir doch auf die jährliche Pferdc-PlAmiciiucrlhcilmlg verweisen. Dic Ncd. welche aus irgend ciner Kreuzung mit der nonschen Race hervorgegangen ist, vorzuziehen. Das norische Pferd enthält in Physiognomie, Structnr, Temperament ein Gemisch des arabischen uud burgunder Pscrdcs. Das norischc Pferd hat einen kleinern Kopf als das burgundcr Pferd nnd nicht den Schlcgclkovf der pinzqancr Race. Sein Hals ist laug und sehr breit, so daß die Bvcite im Durchschnitte 36 bis 4l) Wiener Zoll erreicht; der Wicdcrrist ist hoch, der Rumpf cylmdrisch geformt, d!e Kruppe auffällig breit nnd mnSculös, das Krcnz sehr breit (24 bis 2C>" von einem Ballen zum andern), die Füße sind kräftig, doch nichts weniger als plnmp; Fcs. scln uud Kroubciu siud kurz und mehr fein; der Huf gut geformt, für Stciugcbirgc zähe, ausdauernd und nicht flach; Mnhnc und Schweif sind auffallend start behaart. Die Farbe ist in allen Nuancen vertreten; die gesuchteste ist die braune. (In meinem Aufsätze iu der Leipziger „Illustr. Forst- nnd Laudwirth..Zcitung" Nr.lN pro 1tt()5 befindet sich auch die gelungene Zeichnung dieses Pferdes.) Dicsc Pferdcracc verrichtet im steilen, uuwc^ samcu Gebirge, sowie auch im Flachland bei schwerer Arbeit ihre Dienste besser als das bnrguudcr Pserd, uud ist auch kräftiger wic dieses. Bemerkenswert!) ist es, daß je höher im Gebirge (3-bis 4000 Fuß hoch) dieses Pferd gezüchtet wird, es desto mnthigcr und kräftiger wird. Iu Obcrstcicrmart, Bezirk Stainz. werden die besten Pferde dicscs Schlages gezüchtet. Alljährlich werden auf den in Stainz abgehaltenen Pfcrdcmärlten massenhaft Fohlen von '/^ Jahr aufwärts um einen Spottpreis angckanft uud ins Ausland, besonders Vaiern und Italien verführt. Die Italiener kaufen uud verlaufen dicsc Pferde unter dcm Namcu „Burgundo." Neueste Post. Wien, 10. September. Die Wiederaufnahme der Plenarsitzungen des Abg cord n ct en H a n scs ist de-finitlv ans den ^3. d. M. bestimmt worden. Der Prä-sidcnt dcS Abgeordnetenhauses Dr. Gislra ist hier augclommcn. Im Abgeordnetenhause werden Vorbcrci-tungcn für ciuc W i utcrscssi ou gctrosfcn. Wicu, 10. September. Die „Debatte" schreibt: Die ungarische Deputation hat in ihrer gestrigen Sitzung den Bortrag des Herrn v. ^ 0 n y a Y entgegengenommen, doch war damit, wic wir hören, noch niä/i eine schriftliche Vorlage verbunden. Der ungarische Fmcmzministcr hat sich gewissermaßen nur die Ueberzeugung geholt, daß die Ideen, welche die GrnudlM der zwischen den beiden Ministerien bezüglich der Staat5schuldcnfran.e zn treffen' den Vereinbarung bilden sollen, die Unterstützung der Deputation finden werden. — Heute BormiltagS confc rirtcu die Minister Bcust, Bcckc, Andrassy nnd ^onyay in der Wohnung des Reichskanzlers. Um 12 Uhr fand unter Borsitz Sr. Majestät cin vereinigter Mmislcrrath statt, welcher bis 2 Uhr dauerte. Die beiden Finanzmiuistcr werden nun die getroffenen Vereinbarungen zn formulircn habcu. Dic „Deb." schreibt: „Gutem Pernchmcn nach haben Frankreich nnd England eine der Argumentation, wenn anch nicht dein Wortlaute nach übereinstimmende Note nach Athen gerichtet, welche dic hellenische Negic-ruug in hinreichend deutlichen Worten an ihre Pflicht der Neutralität erinnert lind ihr erklärt, jcdc Ab« wcichuug von diesem dem Königreich Griechenland durch die Verträge vorgeschriebenen Wege, jcdc Störung dcö «ilik!^ schild wurde demselben bei einem der in Mexico ctablir« ten Bankhäuser der Ercdit auf 12.000 Pfuud Sterling eröffnet. Die beiden östcrr. Kriegsschiffe, Schrauben-fregattc „Novara" und Dampfer „Elisabeth," liegen be-rcitS auf der Rhcdc von Sacrifieios vor Veracruz vor Anker, nnd wird, nach günstigem Resultat der Verhand-lnngen wegen Auslieferung dcS Leichnams Kaisers Maximilian von Mexico, nachdem nun von Tegctthoss dieS-falls die Unterhandlungen in der Hanptstadt des Reiches selbst mit Inarcz persönlich angeknüpft worden sind, dic Ucbcrführuug von Qucrctaro uud Einschiffung dcö Lcich-nains anf der Fregatte „Novara" stattfinden. Freiherr v. ^ a g 0 ist aus Mexico am 10. d. in Wien angekommen uud dem Vernehmen nach bald nack seiner Ankunft von Sr. Majestät dem Kaiser cmpfcmacn worden._________________ ' Telegramme. Pcst, 10. September. Priln Eai-l ^<... n> ., . wird dieser Tage anf ciner Iuwti^ sre sc "!)7""" dutui, einer Grcnzmauthstation u n ^ ' 'uva^ passes, eintreffen. l" des ikothcnthnrin- Verlin. 10. September ^..- ^ - > netc dcu R ^i .s, « < '>l>.m^i. ^,^. ^ ^ nig cröff - . ,.^l ^Ut Schlufsc des crftcn Reichstages dcS uord oeul,chcn Bundes konnte Ich die Zuversicht cmssprcchcn, 1410 daß die Volksucrtvctungei! der cmzclncn Blindeöstaaten dem, was der Reichstag in Gemeinschaft mit den Regie» nmgcn geschaffen hatte, ihre verfassungsmäßige Anerkennung nicht versagen würden. Es gereicht Mir znr gro« ßen Genugthuung, Mich in dieser Zuversicht nicht getäuscht zu haben. In allen Vundcsstaatcn ist die Verfassung des norddeutschen Bundes auf verfassungsmäßigem Wege Gesetz geworden. Der Bundcsrath hat seine Thätigkeit begonnen, und sonnt kann Ich heute in Meinem und Meiner hohen Verbündeten Namen mit freudiger Zuversicht den ersten, auf Grund der Bundesverfassung versammelten Reichstag willkommen heißen. Für die Ordnung der nationalen Beziehungen des Bundes zu den süddeutschen Staaten ist unmittelbar nach Pcrkündnng der Bundesverfassung ein wichtiger Schritt geschehen. Die deutsche Gesinnung der verbündeten Regierungen bat für den Zollverein eine neue, den veränderten Verhältnissen entsprechende Grnndlage geschaffen nnd dessen Fortdauer gesichert. Der deshalb abgeschlossen, von dem Oundcsrathe genehmigte Vertrag wird Ihnen vorgelegt werden. Der Hanshaltsetat des Bundes wird einen hervorragenden Gegenstand Ihrer Vcrathuugen bilden, die sorgfältige Beschränkung der Ausgaben auf den nothwendigen Bedarf wird es gestatten, beinahe drei Vicrthcilc desselben dnrch die eigenen Einnahmen des Bundes zu bestreuen, nnd die vorsichtige Veranschlagung dieser Einnahmen leistet dafür Gewähr, daß die im Etat vorgesehenen Beiträge der einzelnen Bnndcsstaatcn zur Dck-kung der Gcsammtausgabc vollständig genügen werden. Dem Bnndcsrathc sind Gesetzentwürfe vorgelegt und verheißen, welche den Zweck haben, auf den verschiedenen Gebieten der Äundcsgcsctzgcbnng das zn ordnen, dessen Ordnung der Augenblick erfordert nnd die Zeit gestattet. Ein Gesetz über die Freizügigkeit soll die weitere Entwickelung des dnrch die Verfassung bcgrüudcten gemeinsamen Indigenats anbahnen. Ein Gesetz über die Verpflichtung zum Kriegsdienste soll dieses gemeinsame Indigenat für das Heer zur Gcl-lung bringen nnd zugleich die Bestimmungen übersichtlich znsammenfasscn, welche in der Verfassung theils sclbst-stündig, theils durch Hiuwcisuug auf die Gesetzgebung Preußens über die Dienstpflicht getroffen find. Ein Gc-'ctz über das Paßwcscn ist dazu bestimmt, veraltete Bc-schräntnngcn des Verkehrs ans dem Wege zu räumen und die Grnndlage zn einer dem nationalen Interesse entsprechenden Vereinbarung zwischen dem Bnndc nnd den süddeutschen Staaten zu bilden. Eine Maß« und Ocwichtsordnnng hat die Aufgabe, das Maß- nnd Gc» wichtswcsen des Bundes übereinstimmend und in einer für den internationalen Verkehr förderlichen Weise zu regeln. Die Eigenschaft der Post als cincS Bundcsin-stitutes macht gesetzliche Anordnungen über das Postwe« sen und den Portotarif nothwendig. Die Errichtung von Gundesconsnlaten erfordert die gesetzliche Feststellung der mit Ausübung dieses AmtcS verbnudcnen Rechte und Pflichten. Die Einheit der Handelsmarine bedarf einer Grundlage dnrch ein Gesetz über die Nationalität der Kauffahrteischiffe. Ich hoffe, daß diese Gesetze, welche einen ersten, aber entschiedenen Schritt znm Ausbau der Bundesverfassung bezeichnen, Ihre nnd des Vundcsrathcs Zustimmung finden werden. Die Ueberzeugung, daß die große Ausgabe des Bundes nur zn lösen ist, wenn durch allseitiges Entgegenkommen die besonderen mit den allgemeinen und nationalen Interessen vermittelt werden, hat die Berathungen geleitet, ans welchen die Bundesverfassung hervorgegangen ist. Sie hat in den Verhandlungen des Bnndcsrathcs von neuem ihren Ausdruck gefunden nnd sie wird, wie Ich zuversichtlich erwarte, auch die Grund' lagc Ihrer Berathungen bilden. In diesem Sinne, geehrte Herreu, legen Sie Hand an den Ausbau des durch die Bundesverfassung begrün' dctcn Werkes. Es ist eine Arbeit des Friedens, zu wcl» chcr Sie berufen sind, und Ich vertraue, daß unter Gottes Segen das Vaterland sich der Früchte Ihrer Arbeit im Frieden erfreuen werde." Bei der Eröffnung deS Reichstages wnrdc der König mit dreifachem „Hoch" empfangen. Der König verlas die vom Bundeskanzler Grafen Bismarck ihm überreichte Thronrede, welche die Versammlung schweigend aufuahm. Graf Bismarck erklärte sodann im Namen des Norddeutschen Bundes anf allerhöchsten Prüfidial-Befchl den Reichstag als eröffnet, v. Friesen brachte ein dreifaches Hoch auf den König aus. Nachmittags um ^ Uhr findet die erste Plenarsitzung statt. — Die erst.' Plenarsitzung des Reichstages wurde um halb ^ Uhr dnrch deu Alters-Präsidenten Frankeubcrg eröffnet; derselbe weist in der Eröffnungsrede darauf hin, daß durch die Bundesverfassung ein Boden für die nationale Entwicklung Deutschlands gewonnen wnrdc. Sache des Reichstages sei es, diesen Boden auszubauen. Darauf folgte die Verlosung der Mitglieder in die Abtheilungen. Die nächste Sitzung ist wahrscheinlich übermorgen. -Berlin, 10. September. Die „Kreuzzcitung" de» meutirt die Existenz ciucr preußischen, au Holland go richteten Note, welche die Schleifung der Festung Luxemburg urgirt; die „Krcuzzeilung" dcmcutirt gleichfalls die Abberufung des Botschafters Grafen v. d. Goltz nnd versichert, das von der „Sitnatiou" veröffentlichte Altianz-project fei eine Mystification. — Der König geht am 1K. September nach Baden und Anfangs October nach Hohcnzollcrn. — Die „Kreuzzcituug" meldet endlich die definitive Annahme des Berliner Gcsandtschnftspostcus durch deu Grafen Hegnenberg'Dur. — Major Fabre-Dufour wurde zum hicsigcu württembcrgischen Militär-bevollmächtigtcn ernannt. Berlin, 10. September, (Ueber Paris.) Es bildet sich ein Comite' für eine im Jahre IK72 hier zu veranstaltende Wcltau s stc l l u ng. Augsburg, 10. September. Der „Augöburgcr Mg. Ztg." (Abeudblatl) wird aus München geschrieben: Eine kürzlich ausgegebene Verordnung des Ministeriums des Innern theilt mit, daß unter Uebereinstimmung dcö Gesammtmiuisteriums die „Vaicrische Zeitung" aufzu« hören und an ihre Stelle die „Süddeutsche Presse" zu treten habe. Ein Inscratenzwaug besteht für die „Süddeutsche Presse" nicht, allein daS Ministerium wünsche sehr, daß die „Süddeutsche Presse" durch Einscudung von Inseraten unterstützt werde. Selbstverständlich müsse vou der Veröffentlichung dieser Verordnung in Intclli-genzblüttern Umgang genommen wcrdcu. - Ein anderer Münchener Eorrcspondcnt hofft, daß Fürst Hohcnlohe wahrscheinlich schon dem nächsten Landtage ein Gesetz bezüglich der Reorganisation der Rcichsrathskammcrn vorlegen werde. — Cabinctschcf Lutz soll znm Justiz« minister ernannt worden sein. Genf, 9. September. Der Friedcnscougrcß hat sich um 2 Uhr versammelt. Garibaldi wnrdc zum Ehrcu< Präsidenten, der Vcruer Staatsrath Iolisaint zum wirk-licheu Präsidenten, Varni znm Viccpräsidenten ernannt. — Garibaldi hat den Fall dcs Papstthums ausgesprochen. Genf, 10. September. Nach der gestern erfolgten Eonstituirung dcS FriedcnscongrcsscS hielt Viccpräsideut Barni die Begrüßungsrede. Der Dcputirte von Basel sprach für den Frieden durch den Frieden; das Interesse uud die Unabhängigkeit der Schweiz bcdingcu die Vcr» meidung aller feindlichen Absichten gegen die fremden Regierungen. Fazy schlägt vor, daß zuerst über dcu Artikel Z, betreffend die praktische Organisation des Eongrcsses, berathen werde. Barni ftrotcstirt gegen die Zumnthung nnfriedlichcr Absichten. Garibaldi beantragt 12 Znsatzartikcl, worunter einer, nach welchem das Papstthum als verfallen zu erklären sei. (Beifall.) — Zum zweiten Vicepräsidcntcn wurde Edgar Quinet gewählt. Paris, 9. September, Abends. Mehrere Journale mclocu, General Prim wäre in Genf oder in Genua angekommen. Madrid, 9. September. Nach Verlauf einer neuen Frist wird das Militärgcsctz strenge gehandhabl werden. Veracruz, 13. August. Lopez ist nicht gestorben. Marqncz befehligt eine kleine Streitmacht im Territorium von Veracruz. Telegraphische Wcchsrlcuurse vom I I. September. 5perc. Mctalliqueö5?.6,',>. — f.pcrc. Metallenes mit Mai: nnd Nouembcr-Zinsm 59.30. —fiperc. National Nnlehcu 66.60. — Bank' actien 685, — Crcdttncticn 183,5)0. - 1860er 3iüalSa»!et>>.'!, 8>l 8N. — Silber 121.2.i. - London 123.75. — K. t. Ducal?!! 5.90. Keschästs-Zeitung. Ergebnisse der Ver;elir,i>lsssstellcr im Jahre >8«> Dcwon einfallen anf die Branntweinsteuer 2,239 227 fl,, auf die Wem-.- nnd Moslsteucr 181,971 fl., auf die Bicrstencr 864 352 fl, anf die Fleischsteuer 19.165 st,, auf die Zuclerftcuer 1,2!llig-keit, (wozu wohl auch die Nähe an Trieft beiträgt), gesncht si»t>. Steierische gepresjle, sog. c.cstreiftc oder gerippte Narghill,',« sind sehr beliebt. Ordinäres Hoh glaö aus Steiermarl, dann in ueucttr Zeit Campen-Cylinder, werden fast »nr mehr uuu dort bezogen, Petroleumlampen sind uahczn allgemeines Bedllcfuift geworde» uud der Absatz greift auch nach dem Innern dnrch. Das Wiener Fal'ricat behauptet nahezu ausschließlich das Feld. Spiritus der Firma Girardelli und Musatti in Trieft wird wegen seiner farli-losen Reinheit nnd Ocruchlosigleil gesucht und sa'st an?schlief;!ich uon dort bezogen. Der Verbrauch aber. welcher in de» lchtcü zwei Jahren si!r die lHr;c!lgn!ig des Aral ftarl zugenommen halle, scheint sich wieder zu vermindern. Oesterreichisches Lisen fäng> au, sich Bahn zn brechen. Das gräflich Thnrn'sche Weil in Kla-grnfnri Hal dnrch einen seiner Reisenden hier im vorigen Jahre Bestellungen ansgcuummcn. Das Trucksystem in Oesterreich. Der „Berliner Börsenzeilnug" schreibt man ans Wien, das; die Arbeiten dcrNu' dolphöbahn nnr äusterst langsam sortschreiten. Das genauntt Blatt fährt dann weiter fort: „Während iu anderen Staaten da« Tructsy stein, die aufgedrungene Hutrichlnug eines Theils des Lohnes in gelieferten, meist zn hoch angeschlagenen Waaren, mil strengen Strafen belegt ist, ist dieses System hier bei den Eisen bahnbanten feiten« der Snbuuternehmer in vollster Blilthe. diese bezahlen ihre Arbciler nicht in (!l>eld, sondern nnr in Marse», wofür sie ihre ^cbeuömittel ans de» Magazinen der Subunler uehiner nnd zn hohe», »„billige» Preisen erhalten, beziehentlich eutuehincn miisseu. Bisher hat sich noch lein riuzigeü Wiener Blatt der aus diese Weise schmählich übervorlheillen. ohnehin so, armen Arbeiter angenommen," (Sollle diefe Mittheilung a»f Wahrheit beruhen, so ist wohl zn erwarten, daß die einfache M'l-theilniig genügt, um unsere Behörden zur Abschaffung eiue^ solchen Unfuges zn veranlassen.) Uaibach, 1l. September. Auf dem heutigen Marllr siuo er« schienen: 16 >)Lagcu mit Getreide, 12 Wagen lind 1 Schiffe (^ Klafter) mit Holz. DnrchschnittS-Preisl. fl.! lr. st. lr. fi. fr. sl. tt. We!z?n pr. Metzen 5) 10> ,'. 12 Butter pr. Pfund - 4(i"-^ Korn ,. .^ 10 .'l.'j« Eier pr. Stillt -iz--- Gerste „ ii 5)0 -j — Milch pr. Maß - 1<) ^ Hafer ,. I 5>0 I s7 Rindfleisch pr. Psd, - iN --" Halbfrncht ,. ------4— Kalbfleisch „ —2^—,^ Heiden „ 2 60 ü 8 Schweinefleisch,, -22-^ Hirse „ ii 5><) 3- Schüpscufleisch „ —^2—- Kutnnltz „ - — !!7l> Hähndcl pr. Stllct —^j0 --^ Erdäpfel „ 1^0------- Tauben „ ...> 1'j --- linsen „ 4------------' Heu pr. Zentner — slO -^ Erbsen „ 4>>0—! Stroh „ — 50 ^-^ Fisolen „ 4 5O__— Holz, Hart., pr,Klft.-------? ^ Rind^schmalz Pfd. —42—^— — weiche«, „ -!.- 5 ^ ^chweineschmal; „ ^^44 —^— Weiu, rother, pr. Kpcrt, frisch. „—3>j!__,__ Eimer ,.„.12^ — geräuchert „ —4»)—^— — weijjcr „ __ — 13,-^ Flleteorologische Hi'.of,achlullssen lll Laitiach. ^'«'Ü. Mg. 32,170 -pl i.u windstill di!uu bcw, ^ zz. 11.!2 „ N. 327.43 ^-U;.^ O, schwach ditun blw, «,^c» II«., Ab. 32?.«!. .j.l'j.x O. s. schwach dünn bew. , ,. Nach l^ Uhr Morgens ausgiebiger Regenguß. Tagllber d>»' Wollen hoch ziehend, gelockert. Verantwortlicher Ncdactcur: Igllaz U. Kleinmaur- ^öl!küUkl!ü)I' Wien, 10. September. Die Börse war geschäftöloö. Die Comse blieben nach jeder Nichtnng hin ziemlich unverändert. Geld flüssig. Oeffentliche Schuld. z. dcs Staates (fnr 100 fl) Geld Waare In v. W. zu 5pEt. filr 100 fl. 52.25 52 40 In österr, Währung steuerfrei 58,30 55.40 ", Eteueraul. in ö. W. v. I. 1864 zu üpEt. ruckzahlbar . 8",4<> ^8.»!0 Silber-Anlchtn vou 18'>4 . . 73.— ?<.-Silberaul. 1865 (Frcs.) rückzahlb. w 37 Jahr. ^u 5 pEt. 100 fl. 7'^-- 80.- Nat.'Anl. mit Iän.'LouP. zu 5°.^ 66.70 <>6 80 « ,. Npr.-Toup. „ 5 „ (^.80 66.90 Metallique«...... 5 „ 5,7.75 57.85 delta mit Mai-Conft. „ 5> „ 5><,,^s) f>9.50 detto.....„ 4>^ 4<<25 49.50 Mit Verlos, v. 1.1839 . . . 1^9.50 149._. „ ^ ^ « 1854 . , . 7Z.25 7I.75 „ » „ 1^60 zu 500 fl. ^.— ft.-.,20 ^ „ „ „ 1860 „ I»X) „ 89.2.'^ «9,5» „ „ „ 1864,. 100 „ ?«.?() 76 l>0 Como-Rentensch. zu 42 I.. »uzt. 20-- w5t, N der Kwnlilndcr (für 100 fl.) Gr.-Eutl.-Oblig. 3U.derüstencich . . 3" 5"/« "'- W.-.- Obtriisterreich . ^ b „ 89.50 90.- Geld Waare Salzburg .... zu 5'/, 86.— 87.— Böhmen . . . 7 „ 5 „ 8ft.50 89.50 Mähren .... „ 5 „ 56,- 5?.— Schlesien .... „ 5 „ 87.— 88... Steicrmarl ... „ 5 „ 89.50 90.- Ungarn.....„ 5 „ 69.50 69.70 Tcmescr - Banal . . „ 5 „ 67. . 67.f>0 Eroaticn und Slavonien „ 5 „ 68,5,0 69.— Galizicu .... „ 5 „ 65.75 66.75 Viebenbilrgeu . . . „ 5 „ 63.25 64. - Blllovina .... „ 5 „ Ü4.... 65.— Uug. m. d. V.-C, 1867 „ 5 „ 66. - 66.50 Tem.B.m.d.V.-C. 1867 „ 5 „ 65.^0 66.-- Actien (Pr. Stltcl). Nationalbaul (ohue Dividende) 688.— 690,— K.Ferd.-Nordb.zu1000fl.E,M. 1707.- 1710,- Kredit-Anstalt zu 200 fl, 0. W, 183.50 183.'.0 N.ü,Escom.-Ges.zli500ft.ö.W. 607.— 610.— B.-E.-G.zu20hfl.2M,o.500ssr. 239,40 239,^0 Kais. Clis. Bahn zu 200 si. CM. 140.5<» 1-41.- SUd,-uordd,Vcr.-A.200 „ ,. 124.75 125.— SUd,St.-,l.-ven.u.z,-i.E.200fi. 187.75 188.- Tal.Karl-Lud.-V.z.200fl.0 Ocst.Dou.-Dllmpffch,-Ges.^H 480.- ^82,- Oesterreich. ^!loyd in Trieft Z H 175.— 1X0.— Wicn.Dampfm.-Actg,500fl,o',W. 4<^0.— 430.— Pcfter Kettenbrücke .... 380.— 386.— Anglo - Austria - Bank zu 2(>>) sl. 105.- 105.50 i!cmbcrgcr Ccruowitzcr Acticn . 1?<.— 174.50 Pfandbriefe (fllr 100 fl.) National- ^ bank auf Z-verlosbar zu 5°/« 97.25 97.50 (5. M. 1 Natioualb. auf ü. N vcrloSb. 5 „ 92.-10 92,»>l, Uug. Bod.-Creb.-Nust. zu 5'/, „ ''0.-- !'0.25 Allg. iist. Vodeu-Ercdit-Anstall vcrloübar zu 5°/. iu Silber 105.— 106,— Domaiucu-, 5perc. in Silber . 108.— 108 25 Uose (pr. Stück.) Cred-A.f.Hli.G.z.100fl.ö.W. 127.-- 127.50 Don.-Dmpfsch.-G.z.100fl.CM, 8^.75 86.75 Sladtgem. Ofen „ 40 „ „ Waldsteiu „20..... 18 50 ^ Keglrvich „ 10 „ „ . 12.- ^,„ Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 12.- ^" Wechsel. (3 M°«°tl') Augsburg filr 100 fl siidd. W. l02.8« 1^^ Frankfurt a. M, 100 fl. dctto 103. - ^"'.^. Hamburg, für 100 Mark Banlo 91,- "',,<» London filr 10 Pf. Sterling . 123,75 ^' ",,> Paris für 100 Franks . . . 49.-- ' (5o,,rs der (yeldsorten K. Miluz-Ducaten 5 st. 90 lr. 5 fl. - ' ^. Napoleousd'or . . 9 „ 8« ,, -' " l! „ Russ, Imperiall! .10 „ 5 „ 1" " ^z, VcrcinSthalcr . . 1 „ ^li., ' " 75 „ Silber . . 121 „ 50 „1" " Krainische Gruudeutlauuug« - Obligatio"", vatnot.rung: 87 Geld, 93 M«"'