M^^ Zum MuHen nnd NergnÜKen. ---------«^ 28 »------------ Freytag, den iZ. Iulp 1S21. Historisches Tagebuch für K r a i n. M ^ -Iu^y. Wrst Vischofvon PWni, Graf von Rabatta, zu^ La'bach (1716). — 16. Guido Graf von C°tahremberg deutscher Ord. Comthur, nimmt Besitz von der Eommenda Laibach (i7> — 17. Die Königinn 'Anna schenkt ^ucha'!ch all der Umia dem Hcrzogthnme Krain (i5^o). — ig, Vollcndunz,-, der Laibacher Domkirche (1706). "1' K. Frieda ich ,^., übergibt die ungarische Krone zu Wienerisch-Neustadt an die Abgeordneten des K. Mathias ^orvimls (146Z). — 2o< Maria Theresia schenkt der illyrischen Nation besondere Reglements und begünstigt ^^^Errichtung einer illyrischen Hofbuchdruckerey (1771)-----«z. Friede zu 'paffarowitz — (1718). Nungo, P,nt'^ zweyte Reise iM Innern vow M ""»nngo Park's Reise hatte' zwey HHuptabsichten,: ^rweirer!n,g der geographischen Kenntnisse in Hinsicht ^ü'I„n^.„ p^ Afrika, und Erweiterung deS Han-bels. In Hinsicht der, erstern! war bcsondeis der Ni« s" der Gegenstand d«r Nachforschung.. Dieser große ^ ^ß ssie,f,t „ach Ost<:>, währcnd die andern afrikmii-' ^" Flilsse dieser Gegend gerade den entgegengesetzt » Weg öil,schlagen,/ und noch weif; man nicht wo er >^mesn,, oder wb er sich ins Meer ergießt. An der "Ugegengeseizten Küste von Afrika sind höbe G.'birge. .^ baß «in, so großer Fluß l'lchin einem See oder in k Wüste verliere, iit nicht wahrscheinlich. Man uer^ -^t dahev, das; er sich,, nachd^u er eüi^n so gw- ^ «.,he,l von Afrika durchströmt hat, we„.et, ai, die ^kMe zin'ückssicßt, und dort ir-n'-'d ein, '.inter ei, . ^ «lgene<, Nahtnen l^^nüter, Fluß ist..Muügo hatte s«i ^^^s'ch auf demscld^, einzuschiffen, unll bis an '^ Mündung auf ihm zn fahren. y> ^^ Diüsicht deS Ha-^?ls verspricht eine bs^!i?me ^ '^lin^i-aße nut dc.Ä I^ ?-rn von Afrika gvosi, 9l/^.^.^! ^ ^'d dort g.'sße Städte und ^ihl^ciche voir,,-^ ''^ ",'i Nildung die, an der Küftc woh,iel,< den , weit- übertreffen. Europäische Waaren sind allet»^ diesen Wvleern oecannt, aber sie erhalten sie von Ma«W rokko und 'der afriakmfchen Nordküste durch die Mauren sehr theuer und in geringer Menge. Ware man im Alande, ihnen dieselben auf dem Niger oder auf einem andern Flusse zuzuführen, so würde man sie weit billiger liefern können, und Gold, Elfenbein u. a. afriran!,'che Erzeugnisse in Menge dafm erhalten. M T«s' Machstehendesind einige Bruchstücke ausdew/ kürzlich in 5cr Nürnberger Handlungs-Zeitung ange« zeiglen Werke über Mungo Park's Reise (Sonders-hausen bey B. F. Voigt 1621). Mungo Park trat am 27. April i6c>5 die Rei^ fe an, mii 35 europäischen Soldalen, 4 Zimmer« leinen, 4 Seeleuten, mehreren Negern, und den nörhi»Z gen Waaren, die von Eseln getragen wurden. Eini Theil des Gepäcks ging zu Wasser nach Pisania, wurde dorr auf Esel gepackt, die mit großen Figuren bemahlt wurden, damit sie von t>en Eingebohrnen nicht gestohlen werden konnten. Ein ManoinH0>Pviester und Handelsmann, Nahmens Isaacko, der schon grosieRei« sen im Innern gemacht hatte, wurde als Führer angenommen. Andere Neger wurden zum Treibe», der Gsel von Zeit zu Zeil in verschiedenen Ortschaften ge-miechet. ^ M D Am 5. May verließ Part Pisania, kam am 7. .nach Dschindi, am »1. nach Madina, der Hauptstarc des Königreichs Wulli. Die Esel wurden vor den Thoren der Stadt entladen und die Reisenden mußten bis 5 Uhr waitei,, ehe sie bey dem König Zutritt erhalten konnten. Pari! lnachce ih m als Geschenk 2 mit Silber ausgelegte Pi-stolen, »a Thaler, 10 Barren Bernstein (eine Barre ist eine eingebildete Münze, ungefähr einen Gulden wecch) uno eben s? viel Korallen. Er war aber nicht zufrieden, und es mußten noch i5 Thaler und etwas Baft zugel^gr werden. Seine Sohne , Minder und Priester erhielten ebenfalls Geschenke, so daß die ganze Au?gahe IZ7 Barren betrug. Der Köing gab die Erlaubniß zur Weiterreise. Am l3. May machten fie le.) dem Dorfe Kanipe Halt. Die Weiber beschäftigten sich dort die ganze Zeit über damit, das Wasser aus den Brunnen zu schöpfen/ damit die Rasenden seines erhielten, und es von ihnen laufen mußten. Sie hacken gehört, daß dieß in Madina geschehen war, und wollten nun ebenfalls Bernstein und Perlen dafür erhalten. Ihr Plan wurde aber durcy eine l.'l!t vereitelt. Den tH. May, sagt Park in seinem Tagebuch«, blieben wir zu Kassai, ungefähr vier Meilen östlich von Kanipe. Dieses Dorf ist mit Siesekunbe einerle», die Einwohner haben aber seinen Nahmen verändert. Hier hatte einer der Soldaten einige Früchte vom Nict» bäume aufgelesen und aß davon, als der Häuptling des Dorfs voller Wnch gelaufen kam, und sie ihm wegnehmen wollte; da er dieß aber nicht ausführbar fand, sozog er sein Messer/und sagte uns, wir möchcen aufpacken und ans dem Dorfe gehen. Da er sah, daß wir ihn nnr auslachten, so wude er ruhiger; und als ich ihm sagte, oaß wir von einem so sonderbaren Verbothe nichts wüßte», uns mZukunft aber in Acht nehmen wollten, von diesen Früchten zu essen, ss antwortet? er, die Sache an und für sich hab? nichcriel zu bedeuten, wenn es nur kei ne von den Frauen gesehen haben. „Denn, sagte er, dieser Ort wird öfters von Hungersnoch heimgesucht, wegen Mangel an Regen; in diesen Zeiten der Noth ist die Frucht des Nitta unsere einzige Zuflucht, l«ttd darf dann ungestraft gegessen werden; um aber die Weiber und Kinder abzuhalten, diese Aushülfe ohne Noth wegzuessen, so ist einTung auf dieNut's ge- aelVgt. bis Hüngersnotf. eintritt." Das Wort Tu ng wirc gebraucht, um iv^end eiwaö durch Zauberey Verschlossenes an,;:ttcute!,. Der Gambia, den sie c»m folgenden Tage erreich' ten/.wimmelte von K»crodu!en. Pait zahlce i3 auf ein Mahl, die am Ur'er hin lag^» , so »i le drey Flußpferde. Einer der Soldaten siarb an diesem Tage an der fallenden Sucht. In Bady, einer großen Stadt, welche die Rei, senden am 2o. Mai) erreichten, legle der dorli^e Häuptling, F/namba genannt, der Reise Hindernisse in den Weg und ließ dem Führer Isaacko Riuhenst^ei-che geben. Mungo Park ließ die Soldaten sich zmu Angriffe bereit halten, und wollte am andern Tage die Stadt angreifen. Indessen besann sich der Haupt» ling über N<-dern wcchrend des Regens unt« einem Baume standen, klagten über Kopf- und Magenschmerzen Am anderen Tage war wieder ein heftiger Slurin mit Donner und Blitz (Tornado genannt, und zwar ehc di< Zelte aus sesch! g.n'varen. Das Wasser stand drey Zoll hoch auf b" Eri,e. Kaum hatce der Negen drey Minuten ge' "auert, alH viele der Soldaten Erbrechen bekamen, andere u, Schlaf sielen und wi« betrunken schiene,.. Auch ^"N suhil^ wahrend drs Regens grosie Neigung zum ^^>af, und schief, sc>^a!l> er vorüber war, aus del bloßen Erde, obgleich cr sich alle Mühe gab, wach zu bleiben. Am n. Iuny waren 12 Soldaten trank. ^'^ erschwerren den Marsch sehr, da sie oft niedeifie-^ll'u„d mit Mühe fortzubringen warcn. Am i^j. ^uny war Park selb«! sehr tra.'ik und hatre heftiges Fic« ^^» mehrere der Soldaten waren wahnsinnig. T ie ^i'igebohl'nen stahlen an dirsem Tage 7 Pinolcn, 2 "lanc^i und einen Schnaprsack; doch wurden diege^ bohlen«« Pistolen und der Mamelsack wieder zurückgebracht. )lm 17. mußten einige Kranke in einem Dorfe ^^lckgelafsen werden. Man bezahlte für sie, t«»ld die ^'luwohnei,' machten sich anheischig/ sie, wenn sie ge-<>nen einige Weiße durch, die ganz unfähig waren, l^'rstaüd ^u thu,,, und große Reichchümer harten, le Karawane plündecn. Park sagt hierüber nachirehen-' Die Einwohner sammelten sich unter einem Bau, ^e a,n Eingänge des Dorfes, wo ich den Duti und ^aacko in heftigem Wortwechsel begriffen fand. Nach ^'"rsache fragend, unterrichtete mich Isaacko, die uuvohner h-Beginnen vergeblich sey, und dez Duti bar mich, den Leuten zu sagen, sie möchten mit' den Eseln föner ziehen. Da ich nicht »rußte, ob nicht vielleicht einige Kranke genöthigt seyn könnten, auf diesem Wege zurückzugehen, so hielt ich es für rärh-lich, in Freundschaft ron hier ;u scheiden. Ich gab daher dem Tnn vier Barren Bernstein, und sagte ihm, wir kämen nicht, um Krieg zu fuhren ; doch wcurr uns irgend Jemand angriffe, so würdcn wir nn? h«i auf dcn letzten Mann veriheidigen. (Di e F 0 risctzung f 0 lgtj, D Volks'Sagcn 'y. W In der Provinz Kram findet man eine gewisse Gegend, unter deren Bewohner» sich die alte deutsche Biederkeit noch ziemlich unverfälscht erhalten hat. Sie sind schlichte, ehrliche Leute, scheinen sich wenig oder gar nicht um die sogenannte große Welt zu bekümmern, lel^'n mit dem Luxus unbekannt, mehreinheils bioßvrl, den PvcducN'nihrcS Lautes, und sind schwer zu bereden, den Ori, zu verlassen, wo sie gebehrcn sind, für ivelchen sie eine eben so große Vorliebe haben, ols die Schweitzer für ihr liebes A'otcrl^d Da sie also bloß unter sich leben, so darf man auch bey ihnen keine Cultur, noch ricl weniger aber die Gesch nnoigke^c su he l, o-e ma ! b?y Leuten, an» triffr, die sich im Umgänge mir Menschen aller Na« tionen gebildet haben. Man halt sie daher insgemein für sehr einfältige Leute, läßt ihnen aber dagegen die Gerechtigkeit widerfahre», und gibt zu: daß an kei> nem Orre in der Welt die Ehrlichkeit und Gastfreyheit mehr zu Hause sey,als eben hier; Tugenden, die hier sehr reichlicher Ersatz für dcn Mangel au Lebensart und sogenannten guten Ton scheinen.« In dieser Gea/no trifft man ein Schloß an, vo» welchem die Bewohner der Gegend und die nächste» *) So willkommen dem illynschen Blatte dieser Artie kel seyi, wird, so bittet man jedoch, zwischen Volks-Sagen m'd ^puck- od r G.-istergeschchren wohl zu uuterichcidcn. Die, letzteren ,lnd gern Erdichtungen erhitzte P.'.üNasten, leichtgläiü'gnu Volte in müßigen Stliu^l'!' aufgeblüi^cu, und »lsy keine Vvlts« S a Z c il, M Nachbarn sehr viel zu erzählen wissen. Es heißt Kotfche, liegt auf einem sehr hohen und ringsum mit Klippen umgebenen Berge, und gehört dem Fürsten von Auers« perg. Es fällt jedem Vorüberreisenden stark m die Au« gen, und soll vor dem ein sehr resoectables Gebäude gewesen seyn. Allein der Zahn der Zeit hat so mächtig daran genagt, daß man >etzt nicht ohne Lebensgefahr in Hen oberen Stock hinauf steigen; kann. Es isti ganz verfallen; das Erdgeschoß, aber gibt noch jetzt einer armen Iägerfämilie Dach und Fach/ der es seit langen Zeiten von dem Fürsten von Auersperg, als ein, eigenthümlicher Sitz, angewiesen worden ist, und von. deren Vorfahren einem. man. nachstehende, Sage, «r« Mt. Der Mann, von dem hler die Rede ist, war ein! Vater von zwey Kindern, und eben der, dem man dieses Schloß zuerst zum Besitz einräumte. Ihm war sehr wohlbekannt, was man von seiner nunmehrigen Wohnung aNes-für abentheuerliche Dinge erzählte, und er hatte mehr gls ein Mahl selbst die, Lichter im oberw Stockwerke brennen^ sehen, die viele Vorbeyreisende und Vovbeygehende zu gewissen Zeiten bemerkt haben wollten: allein dieß hielt ihn, als einen herzhaften Mann, nicht ah, das großmüthige, Anerbiethen des Fürsten tankbar anzunehmen». Er bezog, trotz den Einwendungen seines furchtsamern Weibes, seine neue Wohnung, und es schien einige Zeit, als ob die körperlosen Bewohnee dieses öde«! Schlosses durch ihn, aus ihrem Besitz verdrangt worden waren, so wenig ließen sie von ihrer Eristenz etwas spüren. 'Allein kaum waren einige Wochen v wenn er auf immer von diesen la? siigen Gästen befreytzu seyn glaubte. Er lag «inst an einem hellen und schwilhlen Mit^ tage unter der, vor dem Schlosse stehenden Eiche, um, in dem Schatten derselben ein wenig zu ruhen,, und hatte schon halb und halb di« müden Augenlieder geschlossen, als er den ältesten seiner beyden Knaben, Hit er schlafend in der Stube verlassen hatte, auf sich zugeführt bringen sah, ohne jedoch den Führer desselben bemerken zu können.. Dieß siel ihm auf; allein« seine BefremdunZ gmg halo in die äußerst? P-estärzung über; denn der Knibe, der fünf Jahre alt war, und die linke Hand immer i,n der Richtung hielt, als wenn er von jem.ind g«:fäh,rt würde, eilte schnellen Schrit-teS vor ih,l, vorbey, und ger^de^ einem-Abgrunde'zu, wo er nicht ohne Lebensgefahr einen Sprung hinab? wagen konnte. Der äußerst erschrockene Vater- bedachte sich da,' her nicht lange, sondern spraüg- non seinem^ Lager und suckre,, von Vaterliebe gedrungen,. den Knaben aus dieser augenscheinlichen Gefahr zu retten. Erfaß" te ihn rasch beym! rechten Arm«, und bemühete sich/ dessen linke Hand dem unsichtbaren Führer zu- ent«i«> ßen. Er bemerkte dabey deutlich, daß eins eiskalte Hand die seines Kindes (das sich ganz'une'schrocken dabey, benahm) sehr fest hielt, und durchaus nicht, loslassen-wollte; endlich'aber gelang es ihm doch,, den KnabeN seinem Führer zu entreißen. Als er, ihn zurück in die Stube geführt h^tte , fragte er ihn, wer ihn von hier abgehohlt/, und nach dem Felsen- gefühlt habe? Knabe.. Ein alter Mann.. Vater. Wie sah er denn aus 5 Knabe. Er hatte einen lanqew Bart,, große rothe Augen und ein ledernes Kappchen auf dem Kopfe» Vater.. Undsein Anzug ? hast, du de^i nicht, bemerkt? Knabe, O ja Vater!, Vater. Nun, was hatte er für einen Rock an? Knabe. Keinen, er hatte nur ein schwarzes Jäckchen und große, l^nge, schwarze Hosen an., Vater. Und fürchtetest du dich denn incht vor ihm ? Knabe. Nein/ er war gar freundlich gegen mich/ und' versorach mir recht, viele schöbe Sachen ,, we<»" ich, mit ihm. ginge,. (Die Fortsetzung folgt). Ausicftng des R ä th se l s m Nr.. 2?, K r e u tz. Gedruckt hey IgnazAloys Edlen ». Kleinmayr.