^ 89. Samstag, 19. April 1890. 109. Jahrgang. ">----- Zeitung. °°Ml,ria n sprei«: Mit P u stv erse n t>u n g : l,an,i«hr l^itm '^ "°" 4. April 1890, betreffend die Wasser« '"'2 die??l"ll", "chunn der l. l. Landesregierung sür Krain tiom lM?, . 5 ^'^'' li ^5«, mit welcher die Verordnung des ^GNs^' Ackevl'llumimsteriums vom 1. März 1890, N',, ' '"^ ^r. .'l4, belrrssend den Vcrlehr mit bewurzelten ^""'. verlautwrt wird. " °er Nedactiun des LandesgrschblatteS für Krain. >!^^bll« am 19. April 1890, Nichtamtlicher Weil. Verhandlungen des Reichsrathes. H - Wien, 17. April, fte» iv""e Tag der Budget-Debatte hat trotz der ?t!ch-e!?-l 6 Abgeurdueten Dr. Gchir g.'g?u den ^keil V'^"' Ausgleich nichts gebracht, was einen Hh,r ss^^hall in dcr Bevölkerung zu sindl'n vcr-"e«E^^ wng sonderbar erscheinen, dass die Berathung ^litisch^ ^llshaltcs mit einer breiten Erörterung reiu l>ls der ^^liell eröffnet wird. Man sollte glaubeu. At nnk°"M ° czechische Ausgleich den Staatshaus« ^llen ?"°e>Ulich belastet oder wenigstens die Hilfs-ü «lim ^^"^i^lshaltes berührt. Allein selbst ^l ^'<, " "^^ Pf"le verfaudte, die er in seinem Elchen ^' "krmochte einen Contact des deutsch-Mj^ "UKleiches mil dem Staatshaushalte nicht ^bei, ^ . ^s ist eben bei uns zur Gewohnheit ge-^ ei,,! A. """ bie Budget. Debatte nebenbei auch ^^Mdou Adress-D^tt.' s^si-nidelt.__________ Wenn man bedenkt, welche Aufgaben eine Regierung in der Gegenwart zu erfüllen hat. wie ihr Augenmerk gelichtet sein muss auf die BMrfuisse des Mo« ments. auf die Wahruug des Bestehenden und auf die Anbahnung von Verbesserungen und Sicherung der Zllkunst, und wenn man weiter sich überzeugt, dafs die Regierung des Grafen Taaffe ihre Aufgaben begreift und dass es dem Ministerpräsidenten während eines zehnjährigen Regiments gelungen ist, diesen Aufgaben in allen wesentlichen Punkten gerecht zu werden, so wird mau eine einseilige feindselige Kritik vom nationalen oder Parteistandftunkte aus gegenüber dem, was die Regiernng leistet und erstrebt, nicht nur ungerecht« fertigt finden, sondern man wird auch die Kurzsichtigkeit derjenigen beklagen, welche das Interesse des Staates zu berathe», das Interesse des Volkes zu ver« treteu haben und dennoch über den engsten Horizont nicht herauszuschauen vermögen. Dr. Grigr war bemüht, zunächst den historischen Standpunkt des böhmischen Staates festzuhalten; er sprach von der Krönnng und hat es nicht vermieden, die Person d?s Monarchen in die Debatte zu ziehen. Wir können dem Redner auf dieses Gebiet nicht folgen, dürfen aber den Wunsch aussprechen, dass die Pflichttreue des Monarchen gegenüber dem Staat uud seine Fürsorge für die wirklicye Wohlfahrt der Völker allen zum Beispiel und Muster dienen sollte. Wäre das der Full, dann wäre eine Verständigung überall leicht zu erzielen. Es ist der Vorzug des Ministeriums Taaffe, Discussionen von rein historischem nnd principiellem Inhalte zu vermeiden und dcn praktischen Bcdürfmsseu der Zeit gerecht zu werden. Der dentsch - czechische Ausqleich liegt im Interesse der Monarchie, aber ganz gcwiss auch im Interesse Böhmens und der beiden Nationalitäten Böhmens. Legt man W^rt auf die Anforderungen des historischen Rechtes, so sollte man doch nicht vergessen, dass die Erhaltung der Lebensinteresseu Böhmens auch eine auf historischem Boden ruhende Forderung ist mid dass die Fordrruugen des historischen Rechtes nur Sinn haben, wenn auch die Lrbensintcressen der Gegenwart hinlänglich geschützt siud. Ucbrigens handelt es sich nicht nm einen Ausgleich zwischeu Böhmen und der Krmic oder zwischeu dem Laude Böhmen und dem Oesammtstaate, sondern nm einen Ausgleich zwischen den beiden Nationalitäten Böhmens, also zunächst um eine innerböhmische Angelegenheit. Der Vorwurf, dass die Opposition zum Ausgleiche herbeigezogen wurde und die dabei unterlaufende Kritik des österreichischen Staates und der österreichischen Politik sprechen nicht zu Gunsten der Grigr'schen Logik. Das liegt ja im Begriffe des Ausgleiches, dass man die Gegner zu versöhnen sucht. Wenn die Beilegung eines Streites einen Wechsel der Ueberzeugungen bedeutet, einen Abfall von festzuhaltenden Principien , dann dürfte man überhanpt niemals Frieden schliche!,. Das Ziel der Taaffe'schen Politik war aber. gleich Anfangs die Herstellung des inneren Friedens. Graf Taaffe ist somit nur auf der Bahn geblleben, die er sich beim Antritte seiner Regierung vorgezeichnet hat. Die Gre'gr'jchen Phantasien, welche an die Politit Friedrichs des Großen anknüpfen, um in Befürchtungen hinsichtlich der Zukuuft zu schwelgen, mögen un-berührt bleiben. Der österreichische Staat hat solche Proben seiner Lebenskraft gegeben, dass man im Parla-menle aufhören sollte, über ähnliche Dinge zu sprechen. Wenn Dr. Vre'gr vermittels Auflösung des böhmischen Landtages eine Art Lussra^ß univ6l-»6! über den deutsch - czechischen Ausgleich verlangt, so würde die Regierung ruhig das Ausgleichswerk dem Urtheile der Bevölkerung unterbreiten können, wenn diese Bevölkerung hinreichend gegen agitatorische Einflüsse und gegen gewisse Schlagworle .geschützt wäre. Es ist leicht zu zerstören, aber schwer zu bauen. Die Regierung will den Frieden stiften, will für die Wohlfahrt Böhmens und des Reiches Sorge tragen und hat die dringenden Aufgaben der Gegenwart und der Zukunft im Auge, die ganze Rebe des Dr. Grigr aber ist ein Beweis, dass er und seine Partei sich auf diesem Standpunkt nicht zu erhallen vermögen. Von deutscher Seite unterzog sich Abg, Ritter von Earner» der durch die'Gewohnheit ihm zu Recht uud Pflicht gewoidenen Rebe, die er bei jeder Budgetdebatte hält. Der Herr Abgeordnete suchte den Veränderungen, die der deutsch-rzechische Ausgleich in den Parteiverhältnissen hervorbringt, gerecht zu werden uud anerkannte den Boden des Ausgleiches. Er erklärte, leine Oppositiou machen zn wollen, konnte aber die Angriffe auf die Regierung und auf die Person des Jenilleton. Meine Ferienreise. ^lih '"seller Friede lag über mir, als ich, den Mt, iz. ""men Schuhen klopfend, dem Pnron zu-ll«t ^ '"" eill brennender Inlitag, und das Qucck-«ÄH h! ^ernwmelcr konnte nnr untcr schweren Höhe erreichen, welche die Hitze Mich M«' aber in mir wars doch, als läntete ">>> 5ch nS"l)lzngsmorgkn. », °Uli,, 1?Hte meme Erholungsreise! Ausgerüstet F silr ^""fort. welchen Erfahrung nnd Raffine-^b>H"^ Reisen erdacht, sah ich einem zwei-bie l>ss ^"Wameel nicht ganz uuähulich. Es schciut »lallte "y cmen freundlichen Eindruck macht.', denn N° > l^""s dem Perron lächelten vor Vergnügen, te^H "Eckten. Angethan war ich mit einem ^ Loden ä"6 ans erstauulich schön gewürfel- 'H^ hochb!>f.?M nagelbsschlagene Schuhe zierteu gklz? viels^""psten Aeine nud um den Leib hatte ^'l,ei, "l Vorkchrnngen für die Vergnügungen l?"6en a?l> «'^"" Beziehung hatte ich alle Vor. ^ verlH,, !>en, um meinen Sommer ungestörter. be^Me i^"^u zu können. Bei einem Feue'ragenten ^.^chloss«,Vb und Gut gegen Wasser und Feuer, ^l " für <5l ^ ich zwei Centner Eisen mit Pan-Nann ., Men und Fenster gckanft; mit dem V'". lw '"^ Rayons hatte ich ein Abkommen ^e! !'5^e^,I''"ch er seine Wachsamkeit auf meine >,»j"'chch ^ "sireckeil werde; bei der Versicherung«. '' dcr «w "' hatte ich schließlich mein Leben «utastrophia. meine Knochen sichergestellt. Ich wäre gewiss nie darauf verfallen, wäre nicht drei Tage vor meiner Reise ein respl'ctabler Herr bei mir erschienen, welcher mich frug. ob ich eine Sommerreise zu machen gedenke? «Gewiss,» sagte ich, «ich muss ja doch. Es ist das äs r^usui-.. Was soll ich denn im September den Leuten auf die stereotype Frage antworten? Der Fremde schültrlte das blasse Haupt und forschte weiter: «Und haben Sie sich bereits gegen Unfall versichert?» — «Gegen Unfall?» — «Gegen Unfall.» antwortete der blasse Fremdling. «Man kann überfahren, überritten, zermalmt werden. Brücken können eiüstürzen nnd Schiffe sinken, Tunnels stub schon ge-borsten und Dampfkesseln geplatzt. Der Tod ist m tausendfältiger Form immer um uus, und Gottes Rath« schlüssc sind unerforschlich. . .» Mir wich alles Blut aus dem Autlih. «Um Got° teswilleu» .. . stammelte ich. Der Fremde aber wurde bleich uud bleicher, faltete die Hände, eö ware» lange, schmale Kn!l'6^ri56 6y,^ pompox sliM!w'63-Hä'ude, und blickte in frommer Ergebung gegen Himmel. Als er dcn Mund öffnete, glaubte ich. er müsse uun einen Lcichmconduct-Psalm beginnen, und uuwillkürlich hub ich zu sina/n an: «6-l. «um I.a-xa-w, quoriäum. . .» Da schaute mich der Mann tief ergnfjen an. und seufzte: «Noch nicht, mein H^rr. Aber kommen kann das. Ein Eisenbahn-Zusammenstoß ist das wenigste, was Ihnen widerfahren kann — und wie bald ,st ein Bem gebrochen! Sehen Si->. mein Hl>rr: Auf der Arlberg. bah», da schwingt sich eine Elscnbahubrück' über emcn 300 Meter tiefen Abgrund; Sie find auf der Brucle; über Ihnen der Tod. neben Ihnen der Tod uud unter Ihuen der Tod. Die Brücke erzittert und seufzt uuter der dröhnenden Last des Zuges, uud Ihr Hrrz steht stille. Wie. wmn das Verhängnis... lassen Sie lmch den Gedanken nicht zu Ende spinnen!» Mir stand das Herz schon jetzt stille. Ruhig und gelassen, doch immer mehr in einen raschsn geschäftlichen Ton verlaufend, fuhr der Unheimliche fort: «Man kann den Hals brechen, die Arme brechen, man kann Hände, Rippen uud Füße brechen. Hier wurde er immer rascher: Brechen kann man Nasen, Zähne, Beine, Schädel, Rückenwirbel. Sie können verbrüht, zerschmettert, verunstaltet werden, ein Auge verlieren uud ein Ohr; blind, taub und stumm können Sie wer-den, mein Herr,» schrie er mit einer gewissen Begeisterung, «alles können Sie werben, mein Herr!» «K—l cum l^xkl-o, (jU0n6am pausioi-tz—s—6 !» schrie ich aus der Tiefe meiner Seele auf. Der grase-liche Fremde aber nahm nun eine Miene an, wie wenn nach mächtigem Gewitter ein Stück blauen Himmels sich austhut und ein Strom gnadenvoller Sonnenstrahlen das Herz des zerknirschten Sünders trifft. «Die ,Katastrophia/ sagte er, «sichert Sie gegen das alles. Falls Sie ein Bein verlieren ober einen Arm. die Iatastrophia, zahlt« bar. Sie gibt Ihnen 10,000 fl. für Ihr rechtes Bein. 5000 fl. für Ihren linken Arm, u»d sollten Sie deu Hals brechen, zahlt sie Ihnen mit Wonne 24.000 fl., mein Herr! Sie sehen also. mein Herr, dass es heutzutage ungeheures Glück ist zu verunglücken!» Als ich den Züg betrat, war ich somit nach allen Richtungen bombenfest und wasserdicht und mit Vorsichtsmahregeln bis an die Zähne bewaffint. Es gieng auch al!>s glatt und vergnüglich vonstatlen. Noch ehe wir in Steinbrück anlangten, hatte ich bereits sammt« liches Gepäck untergebracht, mich mit Conducteuren und Mitreiseudrn ausgesöhnt, einige balancierende Koffer, in die der Teufel gefahren war, zur Ruhe bestimmt, eiuer Mama geholfen, das süße Kind zu einem stillen Manne zu machen, kurzum, es gieng alles famos. Alb ich mich aber hinter Steinbrück einigermaßen erschöpft Laibacher Zeitung Nr. 89. 714 19. April 1890^ Grafen Taaffe nicht vermeiden. Die Macht der Ge« wohlcheit mag das entschuldigen. Sonst lobt das Werk den Meister; Herr von Carneri war bemüht, den Be« weis zu liefern, dass dieses Sprichwort anf den Grafen Taaffe und seine Politik keine Anwendung finden darf. Trotz des gewohnheitsmäßigen Beifalls, den Herr Car» neri bei seiner Partei fand, wird seine Rede einen nachhaltigen Eindruck nicht hervorzubringen vermögen; obgleich Carneri den Ausgleich anerkennt, hat er dennoch nicht den Muth, den Thatsachen gelecht zu werden. Der Abg. Weber berührte im Einklänge mit seinem Berufe die religiöse Erziehung des Volkes. Der Abge» ordnete Häjek vertheidigte vom czechischen Standpunkte aus die Ausgleichs-Politik gegen die Angriffe des Doc< tors Gre'gr. Der Redner blieb streng auf dem sachlichen Standpunkte und zeigte sich als ein gründlicher Kenner der Verhältnisse seines Landes. Mlt Recht sagte er, dass man den Ausgleich verurtheilt, ohne ihn zu kennen. Er setzte auseinander, dass die von Dr. Gr^gr ausgesprochenen Befürchtungen ohne thatsächliche Grundlage seien und dass der Ausgleich die Interessen des czechischen Volkes nicht verletzen werde. Zum Schlüsse fand der Redner lief empfundene Worte zur Vertheidigung der czechischen Patrioten, die ihr ganzes Leben dem Dienste des Landes weihten und die rücksichtslos in ihrer Ehre angegriffen, geschmäht und beschimpft wer» den. Der Redner geißelte diese Undankbarkeit, wie sie es verdient. So war denn der erste Tag der Budgetdebatte eigentlich eine Ausgleichsdebatte, eine Discussion über die Zweckmäßigkeit und den Wert des Ausgleiches. Die Parteien, welche auf einem positiven Standpunkte stehen und für eine ernste Auffassung der Staatsinteressen empfänglich sind, haben sich für d?n Ausgleich ausgesprochen. Gegen den Ausgleich stehen diejenigen Minoritäten, welche durch die Bezeichnung extreme Parteien hinlänglich charakterisiert sind und welche den Ausgleich zwischeu ihren Partei«Idealen einerseits und dem Staatsinteresse und dem praktischen Interesse über-Haupt anderseits in sich selber nicht zu finden vermögen. Unbewusst, von einem inneren Widersprüche belastet, müssen sie Widerspruch gegen alles Positive erheben. Im Nbgeordnetenhause wurde heute die Generaldebatte über den Staatsvoranschlag fortgesetzt. Die Verhandlung wurde durch eine Rede des Herrn Türk eröffnet, welcher, gleichwie gestern Herr Gre'gr, gegen den böhmischen Ausgleich eiferte. Die Extremen von rechts und links reichen sich eben brüderlich die Hände. Abgeordneter Turk polemisierte zunächst gegen den Abgeordneten von Carneri und wies dessen Vorwurf, dass die Antisemiten an den Excessen in Neulerchenfeld die Schuld tragen, zurück. Redner klagte über die Verfolgung, unter der seine Partei sowohl von Seite der Behörden als der deutsch«liberalen Presse zu leiden habe. Der Ausgleich sei nur ein Separatfrieden, den die deutsch«böhmische» Führer mit der Regierung geschlosseu haben und durch den sie die Solidarität mit den Deutschen in den übrigen Ländern zerrissen und die Laqe derselben gefährdet haben. Das deutsche Volk in Oesterreich wolle aber von einer Herrschaft des Herrn von Plener und der Deutschliberalen nichts wissen, denn dieselben verstehen den nationalen Gedanken nicht und sind nicht imstande, das deutsche Volk national zu erziehen. Was die Czechen betreffe, so seien beide, Alt-und Iungczechen, gutnational, nur seien die Iungczechen feuriger, und die Altczechen seien bedächtigere, langsamere Gäule. (Heiterkeit.) Der heftige Kampf der Czechen gegen die Deutschen stamme von ihrer Furcht vor dem deutschen Reich nnd vor der Germanisation; ihr Ziel gehe dahin, das ganze Land Böhmen für die czechische Nation zu sichern. Redner besprach die Politik im allgemeinen und findet, dass die absolutistische vormärzliche Periode Vortheile gegenüber der constitu« tioncllen Aera besessen habe. Man denke nur an dl> Begünstigung der Juden, an die Privilegien des Groß« grundbesitzes, an das Festhalten am indirecten Wahl« rechte bei den Landgemeinden u. s. w. Redner klagte über das Einschreiten des Unterrichtsministers gegen die dcutschnationalen Volksschullehrer und schloss mit den Worten i «Deutsch wollen wir srin, wir wollen es wagen!» (Beifall bei den Antisemiten, Zischen links.) Abg. Dr. Gregorec erklärte es alö ein Ver» dienst der Regierung, den deutsch'böhmischeu Ausgleich angebahnt zu haben, und er wünscht nur, dass die Principien des Ausgleichs auch auf die übrigen gemischtsprachigen Länder Anwendung finden würden, damit überall der nationale Friede einkehre. Redner beklagte den Mangel an Schulen für die slovenische Bevölkerung sowie die mangelhafte Vertretung derselben in den Landesausschüssen von Sleiermark und Kärnten. Für diese Länder existiere der Artikel 19 des Staatsgrundgesetzes gar nicht, und es lodere der nationale Streit in hellen Flammen. Es herrsche eine systematische Niederhaltung der slovenischen Elemente. In Graz sei ein Verein gegründet worden, dessen Zweck darin bestehe, verschuldeten slovenischen Bauern ihren Grundbesitz abzukaufen und dort Deutsche anzusiedeln. Es sei misslich, die Ausführung der Staatsgrundgesetze eiuzig der Regierung und dem Verordnungswege zu überlassen, denn es fehle nicht an Stimmen, welche den geringsten Schritt der Regierung zu Gunsten eines sla> vischen Volksstammes als Ausfluss eines odiosen Handels bezeichnen. Um den nationalen Frieden herbeizuführen, sei der Artikel 19 der Verfassung durch ein Reichsgesetz durchzuführen, und für jeden Volksstamm sollte ein Organ geschaffen werden, welches befugt wäre, die Parität der Nationalitäten zu wahren. Mit dem Principe der Germanisierung des slovenischen Volkistammes müsse entschieden gebrochen werden, denn Oesterreich habe nicht den Beruf, ein slavisches Massengrab aufzuwerfen, um dariu 20 Millionen Slaven zu begraben, sondern es habe den Beruf, allen Volksstämmen ihr Recht zu gewähren. Wenn dies geschehe, dann werden erst die Völker aufathmen, und es werde der Allerhöchste Wahlspruch: Viridu« uniUs! zur Geltung kommen. (Beifall rechts.) Abg. Dr. Menger polemisierte gegen den Abgeordneten Türk, der selbst am meisten gegen die So« lidarität der Deutschen in Oesterreich wirke und es nicht verstehe, bei seinen Angriffen auf andere den nöthigen Anstand zu wahren. Sich gegen den Abgeordneten Dr. Glsgr wendend, bemerkte Redner, dass derselbe sehr .'nttäuscht sein würde, wenn das! genannte böhmische Staatsrkcht plötzlich activ'«" !° den lönne. Anf das Budget selbst eingehend, "M Redner zunächst die Vrantweinsteuer. Das W des Jahres 1889 habe dargethan, dass die ^> aus d^r Brantweinsteuer hinter dem VoransaMi ^ 32 Millionen weit zurückgeblieben sri und nur ^ lionen betragen habe. Auch bei der Prnserhöh^ ^ Tabaks habe sich dasselbe gezeigt. namenM,. Zurückbleiben des eingangs um 1.200,000 st ^ und ähnliche Erfahrungen follte man bei dem ^ k von 1890 in Rücksicht' ziehen und man würde " zu anderen Resultaten kommen, als in dem volge'U^ Budget. Würde man dies thun, so würde siV^ Berechnung des Redners ein Deficit von 6'/< UM ergeben. Auf den Ausgleich übergehend, bemerktes dass derselbe den Deutschen Vortheile bicte, d" " in gleichem Maße anch den Czrchcn zugute loi" , Jedenfalls aber müsste entweder das ganze ^."^ erneuert oder es müsste doch wenigstens ^ ^'^ czechischer Landsmann Minister auch ein dentM ^ trauensmaim ins Cabinet alifqenomnuu werdrn. li"! ^ dies nicht, so würde dies Misstrauen erwecke". ^ Redner warne daher, dass es nicht zu spat (Beifall links.) ^ Abg. Dr. Ri eg er constalierte, dass '""U^ neter Dr. Gttgr sich in seiueu Ausführung"' ^^ nismäßig zurückhaltend ausgesprochen habe, "'A ^n dass er diese Mäßigung auch in den des Landtages beibehalten werde. Man wM ^ Mäßigung, 'w lche sich Dr. Gre'gr auferlegte. '"0^ nicht Schwefel und Pech redete, umsomehc aner , ^ als er dadurch freiwillig einen oratorischen ^!> ^ ^ opfert hlibe. Wenn Dr. Gre'gr die Frage auswm^,, die Partei des Dr. Rieger noch an dem ^1" ^l Staalsrechte festhalte, so müsse er erklären, d"! ^ der Fall sei, könne aber dem Abg. Dr. M w^ allerwenigsten das Recht zugestehen, dies zu bA' ^ nachdem dieser noch vor ganz kurzer Zeit das ^^eK Staatsrecht in die Rumpelkammer verwiesen ,^„ wollte. Es stehe also diesem Abgeordneten am we ^ das Recht zu. die Pflicht zu mahnen. Es freue ihn. dass 5^/^ neter Dr. Gre'gr inbetreff des StaatsreäM «^ habe; ihm seien aber 99 Gerechte lieber als "> ^ Bekehrter, dessen Ueberzeugunqstreue nian ^l ^ abwarten müsse. Der Ausgleich sei noch "lG ^^l Es sei eben von Vertretern beider Völker der v ^ Versuch gemacht worden, den Modus zu l" F^ der allgemein gewünschte Frieden im ^ande F herzustellen wäre. Man müsse dabei bedenke»," ^,l der Feststellung des principiellen Standpunkte» ^c Festsetzung der Formel in Gesetzesform noch em ^, Weg sei. Abg. Dr. Gre'gr könne gegen alles ° ,^ was in diesen Ausgleichsverhandlungen lwrm'er ^ aber er dürfe uicht prätendieren, der einz'ge " O des böhmischen Volkes zu sein. In der von °^^ geordneten Dr. Gre'gr gebrauchten Phrase, der .^ F sei nur ein Ausgleich zwischen Dr. Rieger '"" M^ Plener, liege eine Beleidigung aller der ^^iMio^' vorzüglichen Männer, welche an dem Ausgl mitgearbeitet. in einen Sitz fallen lassen wollte, da war leider leiner mehr zu haben, und so machte ich denn bis Wien die mannigfaltigsten Versuche darüber, welches Bein ich für eine glückliche Katastrophe leichter entbehren würde. In Wien wurden die Waggons gewechselt. Leider stellte es sich hier heraus, dass mein Reisegesellschafter. Freund Cornelius, an Armen und Beinen gelähmt war, infolge welches höchst bedauerlichen Uebelstandes, welchen er bis dahin verschwiegen hatte, ich von da an weitere fünf grohmächtige Koffer zu verantworten hatte. Ich kann nicht sagen, dass sich meine Beweglichkeit dadurch um ein Beträchtliches gehoben hätte, oder dass ich in den Passagieren der von mir heimgesuchten Waggons besonders lebhafte Sympathien wachgerufen hätte, überdies hatte ich manchen harten Strauß mit dem Eisenbahnervolke zu bestehen, die hier lieber unerwähnt blnben. Auch wir zogen die große Heerstraße hinauf, auf welcher sich jährlich die Völkerwanderungen gegen die österreichischen Alpen ergießen. Das Gesimse, das Salz-kammrrgut. Aussee. Ischl und die Salzkammergut-Secn, Man befährt die Länder am besten im Aussichtswagen. Wohl vermochte ich niemals ein Gefühl trauriger Depression zu unterdrücken, so oft ich im besagten Waggon mich immer bloß mit dem Hintertheil jener Natur^ wunder begnügen musste, die da hinter dem Zuge abschließen, und ich konnte mich des unbehaglichen Ne-wussiseins nicht erwehren, dass wir dahinten die österreichischen Schönheiten in bereits abgebrauchtem Zustande sozusagen aus letzter Hand zu koste» kriegen. In Aussee sah ich den ersten Schneeberg meines Lebens. Wi»> habe ich mich auf diesen Anblick gefreut, trainiert und gestählt! Dass ich nicht erschrecke ob dei grandiosen Elementarereignisses, das sich vor dem Beschauer plötzlich und unvermittelt in den Himmel hebt, unten grün und nadelbewachsen. dann in sattem Wiesengrün erstrahlend, endlich in mächtigen Dolomiten erstarrend und schließlich weit, weit, unendlich hoch oben, dass die Halswirbel schmerzhaft erknacken, der ewige leuchtende Schnee und das mächtige, funkelnde, glitzernde Eis ... Ein freuudlicher Autochthone führte uns den nächsten Morgen dahin. Drei Stunden bergauf, dann zwei Stuuden bergab, dann wieder eine Stunde bergauf, und endlich in einem Kahn auf den Altausfeer See. Zwei Schiffer führten das Vehikel, das rechts etwas gebrochen war, links etwas ohne Rücklehne stand, unten etwas Wasser einließ, sonst aber ein ganz uuangeneh-mer Aufenthalt war. Wir waren noch nicht hundert Meter im Wasser, als der ältere Kahnsührer, einer der liebenswürdigsten Caufeure, die mir auf meinen Schiffahrten widerfahren sind, zu erzählen anhub, dcr See wäre mindestens einige Meilen tief und ziemlich nervösen Charakters; «dort . . . sehen die Herrschaften? dort ist vor zwei Wochen ein Schiff mit fünf Insassen umgekippt; dort, dort links . . . sehen die Herrschaften? ... dort sind vor vier Wochen drei Fremde ersoffm; schen Sie längs des Ufers die vielen Marter« täfelchen?» Der Weg ist in der That zur besonderen Erbauung und Erholung der Fremden nut zahllosen «Partezetteln» geschmückt — dort sind «allrweil» die Leute ertrunken. Ich muss sagen, dass ich noch mein Lebtag leinen so blutdürstigen See gesehen habe, als wie diesen Ausseer. Man ist schließlich Mensch und hat seine Verpflichtungeu. Zwar brauche ich für meine Person leine Furcht zu habeu, ich konnte mich durch Schwimmen retten, aber es waren Frauen mit im Fahrzeug, und wie, wenn sich diese an einen an» klammern? . . . «Das Schiff da,» fuhr unser Charon fort, «ist ___ ^ ei"" vorgestern auch beinahe umgekippt. Es ^ „nb ^ d'rin erhoben, das Dim, fangt zu wackeln a", ^ M ein Golteswunder. dass keiner ersoffen lst-,''^O^ folchen Allotrien waren wir mittlerweile ul ^ des Sees angelangt, und zwar in 5'? Alos, ! Stimmung. Die Männer räusperteu M) ^aiB Frauen waren erdfahl geworden, nnd el» I Zähneklappern gieng durch die Reihen. ^nfilh^ In diesem Moment schrie der jüngeres , P «Halloh! der Dachstein!» Ah. dieser Dach'' ^ ^ große, mächtig? Dachstein mit dem Karls-^''^„l^. dem ewigen Schnee! Der Stolz des SalM . ^ e" «Also endlich! Wo ist denn der Dachst"»/''^ ^ Stimme im Kahne. «Dort rechts hinten: '^ v" dort zwischen den zwei Buben auf der " ^ schimmernde Weiß?» ,z. ll< Richtig sah ich's. Mein Nachbar. " ^ ebensl) kmzsicht'gsr. als neugieriger Doctor ^ e aber sah die Portion Gefrorenes nicht. ^ Mü . «Bub» dort auf der Anhöhe hatte sich "'ä' ^c e> den groheu Dachstein hingestellt, s" .^lt^F Weile eine complete Dachstein-Finsternis v" «. P^, In diesen, Momente erhob sich der "^ M , im Kahne. Er wollte nicht umsonst h"'' Mt „ gefahren sein. lim sich zum Schlüsse d'^ deu großmächtigcn Dachsttin von dem "!!>"' ^ ^.l Iuugen verstellen zu lassen, uud da er § M mit hatte, so wollte er dem Gletscher ^ rücken. sch<„el Jetzt gieng's los. Der Kah" h"b , ' B ", die Frauen zu schreien an, Kinder ttelM ^^ fluchten, ich aber zerrte an dem tollluy"',,^lel'^,H steiger aus Leibeskräfte!!. Es war /"' « M^ Moment, und au einem Haare hieug's. "^^e" ^ die Gletscher des Dachsteines ihre VernM ___________________________________________715 19. April 1890. ... ^ncr will nun die Argumentation des Abgeord-ein .. ^r selbst in Augenschein nehmen. Wie "rother Faden habe sich durch seine ganzen Ans-?"5" der Gedanke gezogen, die Deutschen jubeln ^ den Ausgleich, also haben sich die Böhmen d?, m lassen und haben verloren. Wie müsste aber aM, ? ^ aussehen, wenn er dem Abg. Dr. Gregr und '?^ Da müssten die Deutschm jammern, y,..,"" solcher Ausgleich wäre eben einfach nicht z^i m ^""" """' ehrlich eine Verständigung zwischen eh»« ^"""' herbeiznfiihren wünsche, so könne dies aen i /'! .Elchen, wenn bride Theile zu Concessionen lt r ^'"^' ^°ls aber durch die von Seite der Vcr-llm^ls^ böhmischen Volkes den Deutschen gemachten verä?'"""' b" Ehre des böhmischen Volles etwas niem« ü ?"^"' ^'' dürfe niemand behaupten, könne a»s? benmsen. Der Abg. Dr. Orcgr habe sich auch Hol«? ü Standpunkt des Propheten gestellt und als böbmil? Ausgleiches alles mögliche Unheil für das wn°« ^ ""hergesagt. Von vornherein müsse l°lli<5 ^" abweisen, dass all das U»hcil auch mit selb! « ^""ssheit eintreten müsse. Das Volk nehme ^ , °n der Wahrung seiner Interessen theil und habe der c>?' welche für dieselben eintreten. So lange dies lnrchtm n«'.^ das prophezeite Unheil nicht zu be-Wkck ^" ^chem Geisterspuk könne man Kinder silr il '^ " ">cht Männer, welche den Muth haben, auch ^f? einzutreten. Die Iungczechen verlangten z Ah^^' .""cd den Wiener Conferenzen alle böhmischen Nemu^!' . 'h" Mandate niederlegen und durch die ll'lsal?'.. ^ ^k um seine Meinung über dm NeteVn/-fragen. Das hieße aber. dass der Adgemd. dass di s ^ Abstimmung seine Wähler befragen solle, ^scheide "az A^/""de für die Bedenklichkeit des Ausgleiches die Di«.?"l ins Feld abführt, dass die Regierung gleich "Ä'°" ^^ den in Schwebe befindlichen Aus' steh^ "H zulasse. In diesen, Punkte muss ich ge-^ttdrinm ^ ""^ sehr unangenehm war, uns das T)'scMm? ?es Schweigens aufzuerlegen, anstatt in die t'oiial '«' ""Zutreten. Abg. Dr. Grögr habe die na-The>lu„"N,zung der Bezirke :c. eine administrative ^il danm/l - ^"^ genannt, allein gerade das G.gen« ^Staat'/'^^- ^"ch bezüglich dessen, was über dir Etaa K ^"?^ ^sagt wurde, müsse er erklären, dass lunge», ^. ^ überhaupt bei den Ausgleichsuerhand-der Berathung gewesen sei. ^lchsvun^^ d«e Sprachenverordnung durch die Ausv ^Auz?)'°'"" ausdrücklich bestätigt. Alles, wa» !'istration ^ "'^alte, sei darauf gerichtet, die Admi° !" entsvs^,^""^s Böhmen in nationaler Bcziehuug "e Ei^.??? Weise zu gestalten, keineswegs aber l^eln de. y? />' '" 3^^ ^" ^llen. Wie schon ^" wieder^s. ^H"lek darauf hingewiesen, seien bis. binden a>.« ^°" Ausscheidungen von einzelnen Ge-b"»n böbm?! "Nltorialen und sprachlichen Gründen ? jelNll!.d/n " ^""dtage genehmigt worden, ohne dass Mg Hob« emgefallen wäre. deshalb von einer Zerrei» "."e ebe l '^ -^" sprechen. Die Linh.it des Landes 5eichz m'''°wen>g durch die übrigen Punkte der Aus-?!""'"lslra< ""^/'"' "' 3^age gestellt werden. Eine Mg. „^ ^ Theilung Vöhnlens halte er für unzu->^>l daz c> . ""iste sich einem derartigen Beschlusse ^stelle,, resse ^^ weiches und der Krone ent- 3?"fe!" ?"Meichsconferenzen habe man auch vor- Mtuiert li? '^ das böhmische Staatsrecht nicht ^^sordln,.. !.' ^" sei zu bedenken, dass auf der ^"den sei ^- , Conferenzen wohl die Frage ge- " ssttv s!> c?'^ 'lch beide Nationalitäten in Böhmen ^ aber ^"3?" ""! leichtesten verständig.« können. Mcz. c^. °le Restüuieruug des böhmischen Staats- ^Mühre,, ,^""' er und seine Genossen rbensowmig Wüsche N.?,""^' ""e sie es vermocht haben, das 3 es ni^ i" """ politischen Reife zu erheben. n U- Dr W? lilelch allen leeren Phrasen nachlaufe. n Ü. ^rgebs^ ^e allgemeine politische Betrachtun- k? unt,rs,?. ^ sie begründet gewesen, könne er ss^^aM.?"' "ber er möchte darauf verweisen, dass ?" unterli ' verschiedenen Strömungen und Ein- " "Nd VZ^ ^'' ""es habe sich in den natio- .'"' Ned/e ^^''^"bällnissen " neuerer Zeit ge- ln?' che S.'", selcht die Hoffnung aus. dass das >i^H°atsrcch auch anerkannt werde, sobald die e. halb ds.t?"' '"elche innerhalb des Reiches ilnd d ^knsteb^' ""' ^^ Anerkennung des Staatsrechtes H?' roe ck' ^lchwuudrn sein werden. Die Forde< er ""wHn^.Dr. Gttgr stellt, seim nachdem t^'"b kine m^I'^'pe eben erst dann durchzuführen, bis iik. dir M^?e, die Majorität erlangt haben, und H.>dliche «M chre Wünsche zu decretieren. Un-^l 3 «uf die Z?'?e l'sse" ^ «icht mit großen t>° ^triot ^'^' lch'eben. und dies verfuche auch l'F. Gleite m'! faktischer Politiker. Wer sein Volk Hl"den, z °^er Kraft g'gen ein unübcrwind. '^ anzustürmmen. der habe etz verschuldet,» wenn dieser Ansturm zur Zersplitterung der Waffen des Volkes führe. Es sei nicht vernünftig und nicht patriotisch, va daraus zu spielen. Es sei gefährlich und unvernünftig, wenn ein Volk seine Kräfte über« schätze. Das Volk müsse das richtige Selbstvertrauen besitzen und den richtigen Augenblick zur Erreichung seiner Ziele wählen. Abg. Dr. Orögr habe behauptet, dass der Aus« gleich niemanden befriedigt habe. Es genüge nicht, die Massen in Bewegung zu sehen und Wünsche in ihnen wachzurufen, die man nicht befriedigen könne. Das sei nicht patriotisch. Redner hofft, dass auch das böhmische Staatsrecht seine Anerkennung finden werde, aber das dürfe nicht gegen die Deutschen in Böhmen geschehen, welche ja ein Drittheil der Bevölkerung dieses Kron> landes bilden. Er hoffe aber, es werde gelingen in Uebereinstimmung mit den Deutschen. Wenn man behaupte, er und seine Genossen hätten zur Schaffung des Ausgleiches kein Mandat gehabt, so müsse er ent« gegnen, dass nach seiner Ueberzeugung jeder Aba/ord« Nlte die Pflicht habe. dort mit aller seiner Kraft einzutreten, wo er seinem Vaterlande nützlich sein zu können glaubt. Ich glaube — fährt Redner fort — ich hätte sehr arg gefehlt gegen das Interesse meines Volkes, wenn ich die gebotene Gelegenheit zu eiuem Ausgleiche vou der Hand gewiesen hätte. Aber nicht allein im Interesse des Landes, sondern auch im Interesse des Reiches ist der Ansgleich eine Nothwendigkeit. Es ist ja allgemein anerkannt — und alle patriotischen und gut österreichischen Kreise haben den Ausgleich mit Befriedigung aufgenommen — dass wir unsere Zukunft in diesem Reiche begründen wollen, folglich auch dafür einstehen muffen, dass alles geschehe, was zur Festigung der Machtstellung dieses R^ichls nothwendig ist. (Beifall rechts.) Meine Herreu! Mehr als ein halbes Jahrhundert habe ich gewirkt für die culturelle Entwicklung meines Volkes. (Lebhafter Beifall.) Ob mit Erfolg, das mögen meine Wähler entscheiden, aber das kann ich sagen, dass ich nicht nach Reichthümern gestrebt habe. Ich habe meine Dienste meinem Volke in uneigennütziger Weise gewidmet. Es ist möglich, dass ich in dem oder jenem geirrt habe. aber gewiss, ich glaube das behaupten zu können, war mein Bestreben immer dahin gerichtet, dem Volke nach meinem besten Wissen und Können zu dienen. Ich prätendiere dabei nicht, der Meinung meines ganzen Volkes zu entsprechen, aber ich vertrete meine Ueberzeugung, so wie ich glaube, das« sie auch meinem Volke diene. In diesem Sinne will ich auch weiter wirken, so lange mir mein Voll sein Vertrauen schenkt. (Lebhafter Beifall rechts.) Wenn es mir sein Vertrauen entzieht, werde ich ohne Bedauern von dem politischen Schauplatze scheiden, in dem festen Bewusstsein, jederzeit und überall meine Pflicht erfüllt zu habeu. (Beifall rechts.) Jene, die nach mir die Verantwortung übernehmen und tragen, mögen es ebenso gewissenhaft thun wie ich. (Lebhafter Beifall rechts. Redner wird beglückwünscht.) Der Abg, Dr. Steinwender hat mit dem Abg. Dr. von D tauscht. Der Präsident ertheilte dem Abg. Dr. von Derschatta das Wort. (Allgemeine Schlussrufe wcrdeu hörbar.) Abg. Dr. Stnnwendcr beantragte den Schluss der Sitzung, welcher Antrag angenommen wurde. Der Präsident machte einige Vorschläge wegen Erleichterung der Ein'.eichnung der Redner für die Specialdebatte über das Budget. — Die nächste Sitzung findet morgen 11 Uhr vormittags statt. Politische Ueverficht. (Aus dem Reichsrathe.) Man telegraphiert uns unterm Gestrigen aus Wien: In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses legte die Regierung einen Gesetzentwurf, betreffend die Bezüge der der be« waffneten Macht ungehörigen Supplenten au den Staats-Mittelschulen mit Bezug' auf deren Verpflichtung für die active Kriegödienstlciftung, vor. Hierauf folgte die Fortsetzung der Budgetdebatte. Finanzminister Dr. Ritter von Dunajewzli erklärte, es sei begründete Aussicht vorhanden, dass bei der Brantnmnsteuer der Ansatz dls Präliminars erreicht wird; die B'hauptung. dass das Biantweinstenergesetz die Kartoffeln entwerte, ent-spreche nicht den Thatsachen; nicht das Gesetz, sondern der niedrige Spirituspreis veranlasste einige Brennereien. Arbeiter nicht aufzimchnm,. Uebrigens beweisen viele Gesuch? um Strafnachlass, wie groß die Menge nicht ordnungsgemäß angemeldeter Vorräthe sein muss. Die Art der Präliminierung des Budgets entspreche jener in anderen Ländern. Der Ertrag dcs Tabaks sei nicht so regelmäßig wie bä andereu Steuern, dc»n der Consum sci kein sü stetiger, wie dies bei anderen Con-sumartikelu drr Fall ist. Dennoch ist im allgemeinen sine steigende Tendenz wahrzunehmen, was auch die Quartalausweise da,thun. Nur das Sinken des Con« sums im December 1889 von dem bisherigen Durchschnitt von 300.000 fl. auf ein Plus von bloß 50.000 fl. sei auffalleud, al^r durch die Influenza erklärbar. Es sei eine glückliche Lag« des Staates im Verhältnis zu anderen, dass er imstande ist, die wüuschenswerten Investitionen aus den laufenden Einnahmen zu bestreiten, ohne zu befonderen Creditoperationen schreiten zu müssen. Die Zahlung der alten Tilgungsrente wäre wünschenswert, sie könnte aber erst erfolgen bei einem constanten Ueberschuss; ein solcher aber könnte nur erzielt werden durch Vermehrung der Ersparungen oder durch Zunahme der Einnahmen; beides aber hat seine Grenze. Durch das Ergebnis des Jahres 1889 sei eine ausreichende Deckung aller Bedürfniss? vorhanden, und zwar ohne Schwächung der Bestände, womit das Haus wohl zufrieden fein kann. (Beifall rechts.) Der Minister weist ferner ziffermäßig nach. dass die Erträge der Zuckersteuer im letzten Quartal sehr günstig seien. (Zo llbeirath.) Die Reichenberger Handels« tammer hat die Institution des Zollbeirathes mit dem Ausdrucke der rückhaltlosesten Anerkennung begrüßt und nur in Bezug auf die an die Zollbehörden zu erlassende Instruction einige Modifications an dem Regierung«« entwürfe in Anregung gebracht. Ueber die von der Kammer geäußerten Wünsche ist, wie wir hören, zwischen dem Handels» und Finanzministerium ein Meinungsaustausch eingeleitet, und dürfte diesen Wünschen nach Thunlichkcit entsprochen werden. Nach Austragung dieser Angelegenheit wird das Statut für den Zollbeirath sowie für die Instruction«« an die Zollbehörden drr ungarischen Regierung mitgetheilt werden. Sobald letztere diese Entwürfe zur Kenntnis genommen haben wird, soll an die Handelskammern die Einladung zur Vornahme der Nominierungen für den Zoll-beirath ergehen. (Zur Arbeiter-Bewegung.) Nachdem sowohl die englischen als auch die deutschen Arbeiter die Arbeitseinstellung am 1. Mai perhorrescieren, glaubt man erwarten zu können, dass auch die österreichischen und ungarischen Arbeiter da« gleiche thun werdm. (Oberösterreichischer Landtag.) Wie das «Linzer Volksblatt» mittheilt, begibt sich heute der Landeshauptmann Abt Achleuthner mit den Landes-Ausschussmitgliedern Baron Hayden und Zehetmayr nach Wien, um beim Ministerpräsidenten die Genehmigung der beschlossenen außerordentlichen Landtagssession anzusuchen. (Die königlichen Tafeln in Ungarn.) Der Gesetzentwurf über die Organisation der königlichen Tafeln und Oberstaatsanwaltschasten, den der ungarische Iustizminister Szilagyi dem Abgeordneten-Hause unterbreitet hat. bestimmt die Errichtung von königlichen Tafeln und Obcrstaatsanwaltschaften in folgenden eilf Städten: Budapest, Debreczin, Raab, Kaschau, Klansenburg, Maros-Vasarhely. Großwardein, Fünfkirchen. Prefsburg, Szegebin und Temesoar. (Der Reichskanzler von Cavrivi) gab im preußischen Nbgeordnetenhause eine Erklärung ab, betreffend die Stellung der Regierung zu den Zeitungen, welche nach dem eingetretenen Wechsel im Mini-sterpräsidium lebhaft erwogen worden sei. Herr von Caprivi sagte, seit srimm Eintritt in die Reichskanzlei sei aus derselben kein Wort in die Presse gekommen; inbetreff des Auslandes will der Kanzler eine Ausnahme gemacht wissen. (Frankreich.) Der Präsident der französischen Republik, Herr Carnot. ist vorgestern, nachdem er sich in Aix aufgehalten hat, in Marfeille eingetroffen. In beiden Städten wurde ihm ein begeisterter Empfang zutheil. Dem Staatschef ist der Handelsminister Jules Roche nach dem Süden vorausgeeilt. (Das italienifche Geschwader) ist vor-gestern vormittags auf der kleinen Rhede von Toulon eingetroffen und wechselte mit dem französischen Geschwader Salutschüsse. Admiral Looera und der Schiffsstab besuchten das französische Geschwader. Der Besuch wurde erwidert. Gestern nachmittags landete Lovera nnd besuchte die See- und Militärbehörden. (Bewaffnete Expedition am Shire-Flusse.) Nach einer Meldung des Rmtrr'schen An-reaus aus Mozambique haben die Portugiesen eine große bewaffnete Expedition mit Geschützen den Shire-Fluss hinauf geschickt; ein Angriff auf Mponda soll beabsichtigt sein. Tagesneuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie der «Bote für Tirol und Vorarlberg» mittheilt, der Kirchen-Verwaltung von Prade di Canal S.»Vor^ zur Her» stellung des Chordaches der dortigen Curatiekirche 100 st. zu spenden geruht. — (Neise der Erzherzogin Valerie.) Aus Wiesbaden meldet man: Erzherzogin Marie Valerie reist nach Potsdam zum Vesuche ihrer dort verweilenden Tante, der Griifi,, Trani; zugleich wird die Erzherzogin dem oeulschen Kaiserpaare einen Besuch abstatten. — (Ein unerhörtes Ereignis) mach», wie man der «Kreuzzeitung» aus Macon telegraphiert, dort außerordentliche Sensation. Ein aMsser Debarnot Xaibllcher Zeitung Nr. 89. 716 19. April 1890. hatte erfahren, dass zwei seiner Kinder bei einem Krämer Sardinenbüchsen gestohlen hatten und dass die Polizei Nachforschungen hielt. Hierauf hieß er die beiden Kinder sich im Canal du Centre ertränken; die Kinder folgten dem Befehl. Dann erschlug er seine Frau, er» tränlte auch sein drittes Kind und brachte sich endlich selbst um. — (Stanley.) Nach einer telegraphischen Meldung aus Brüssel übernimmt Stanley den Posten eines englischen Commissars in Ostafrita und begibt sich Ende Juni nach Mombassa. — (Eine Polizeidirection in Brand gesteckt.) Nach einer aus St. Petersburg eingetroffenen Meldung wurde das Gebäude der Polizeidirection in Oranienbaum bei St. Petersburg in der Nacht zum 9. d. M. in Brand gesteckt, wobei 8 Polizisten und zwei Kinder den Tod fanden und mehr als 40 Polizisten und Beamte schwere Brandwunden erlitten. — (Gegen die Vielweiberei.) Das cana-dische Haus der Gemeinen genehmigte am 10. d. M. die Vorlage für die Unterdrückung der Vielweiberei. Die Strafe für das Verbrechen wurde auf 5 Jahre Ge» fängnis festgesetzt. Die Vorlage sowie die strenge Strafe wurden nöthig gemacht durch die Thatsache, dass Mormonen massenhaft nach Canada auswandern, um der Strenge der amerikanischen Gesetze gegen die Vielweiberei in Utah zu entgehen. — (Auch eine Antiquität.) In Syralus ist, wie von dort berichtet wirb, ein Schwan im Alter von 300 Jahren verendet. Auf welche Weise das Alter des Schwanes constatiert werden lonnte, wird allerdings nicht hinzugefügt, dagegen gemeldet, dass ein Engländer das verendete Thier um den Preis von 50 Francs er» standen hat... Auch eine Antiquität! — (Großer Brand.) Die Stadt Neusandec in Galizien ist vorgestern gänzlich abgebrannt. Der Schaden beträgt eine halbe Million Gulden. — (Todesurtheil.) Vom l. k. Schwurgerichte in Brunn wurde der fünfzigjährige Ziegelschläger Jakob Psota aus Diwak wegen des Verbrechens des Gatten« mordes nach dem Wahrspruche der Geschwornen zum Tode durch den Strang verurtheilt. — (Vorsichtig.) Barbele: «Muatter, koch am Gatter heut Mittag Spähla und Sauerkraut.» — Mutter: «Worum denn?» — Rickale: «Ja, woischt, ich möcht ihn gern unter'm Essa froga, ob i da Knotzafepp hei- ______________________________ Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Gemeinderathswahlen in Laibach.) Bei den gestern vorgenommenen Ergänzung-?wahlen für den Laibacher Gemeinderath wurden im ersten Wahl« lörper gewählt die Herren: Dr. Ritter von Bleiwei« -Trstenisli mit 256 Stimmen, Vaso Petricic mit 240, Franz Tercel mit 184 und Johann Knez jun. mit 182 Stimmen. Am Wahlacte hatten sich 299 Wähler betheiligt. Auf die von der conservatioen Partei aufgestellten Candidate« Karl Pollak und Andreas Kalan entfielen 112, beziehungsweise 101 Stimmen. — (Ernennungen.) Das Präsidium der l. l. Finanzdirection für Kram hat den Steueramtscontrolor Herrn Adolf Petsche zum Steuereinnehmer in der neunten Rangsclasse, den Steueramtsadjuncten Herrn Franz Raunikar zum Steueramtscontrolor in der zehnten Rangsclasse und den Steueramtspraltilanten Herrn Johann Rißmaul zum Steueramtsadjuncten in der elften Rangsclasse ernannt. — (Localbahn Laibach»Stein.) Vorgestern hat sich in der Kanzlei des Notars Dr. I. C. Seidl in Wien die Nctien.Oesellschaft «Localbahn Laibach'Stein» constituiert. Das Gesellschafts-Capital ist mit dem Be« trage von 906.700 st,, zerlegt in 9067 Stück auf den Ueberbringer lautender Nctien k. 100 fl. festgesetzt und besteht aus 3000 Stück Prioritäts»Actien Ut. ^, 2667 Stück Prioritäts.Actien lit. L und 3400 Stück Stamm« Actien, von welch letzteren 2000 Stück von der Staats» Verwaltung und 700 Stück von dem Lande Krain über« nommen werden. Die constituierende Generalversammlung, welcher als landesfürstlicher Commissar der Ministerial« concipist im Handelsministerium Pr. August Weeber anwohnte, wurde von dem Vicepräsidenten der Alpinen Montangesellschast Oberbergralh August Schu chart ge< leitet. Derselbe constatierle, dass das gesummte Gesell« schaftscapital gezeichnet und, mit Ausnahme der vom Staate und vom Lande Krain übernommenen Aclien, auch in der Versammlung vertreten sei, worauf zur Wahl des Vorstandes geschritten wurde. In denselben wurden ge« wählt die Herren Oberbergrath August Schu chart; Eduard Palm er, General>Director»Stellvertreter der Alpinen Montangesellschast; Moriz Orel, Director derselben Gesellschaft; Commercialrath Bernhard Wehler, Oberingenieur Alois Praschniler aus Stein und Hof« und Gerichtsadvocat Dr. Arnold Beck. Als Ver« treter des Landes Krain wurde von Seite des krainifchen Landesausschusses der Landeshauptmann Dr. Josef P o -llular in den Vorstand entsendet. Die Regierung hat sich die Nominierung ihres Vertreters im Vorstände vor« behalten. Bei der unmittelbar nach der Generaloersamm« lung erfolgten Constituierung des Vorstandes wurde Herr August Schuchart zu dessen Obmann gewählt und überdies ein Executivcomit^, bestehend aus den Herren Aug. Schuchart, E. Palmer und Dr. Beck, eingesetzt. — (Zur Vauthätigkeit.) An der Abtragung der Ruine des landschaftlichen Theaters wird rüstig gearbeitet. Ihre Stelle wird bekanntlich die Tonhalle der philharmonischen Gesellschaft einnehmen, zu welcher Baumeister Treo die Pläne geliefert hat. Die Tonhalle wird einen großen und einen kleinen Concertsaal, neun Lehr-zimmer und die Dienerwohnung enthalten. In dem Erdgeschosse werden sich zwei zur Vermietung bestimmte Schaugewölbe und eine Restaurationsküche befinden; von letzterer wird jedoch nur dann Gebrauch gemacht werden, wenn Bälle, Concerte und dergleichen stattfinden. Den Bau führt die Krainische Baugesellschaft um 52.000 Gulden auf; in diese Bausumme sind jedoch die Kosten für Gas- und Wasserleitung und innere Einrichtung nicht eingeschlossen. — (Deutsches Sängerbundesfest in Wien.) Der Festausschuss des allgemeinen vierten deutschen Sängerbundesfestes in Wien wird anlässlich des im August d. I. in Wien stattfindenden Nationalfestes eine Festzeitung erscheinen lassen. Diese wird mindestens zehn reich illustrierte Nummern, jede drei Bogen Groß-Quart. umfassen und am 1. Mai, 1. Juni, 1. Juli, 1. August und dann während der Festtage vom 15. bis 19. August täglich erscheinen. Nach Abschluss des Festes werden noch zwei oder drei Nummern folgen. Die Festzeitung wird außer den portischen und Prosabeiträgen ernsten und hei» teren Inhaltes unserer hervorragendsten Dichter und Schriftsteller zunächst eine historische Darstellung des Werdens, Gestaltens und Verlaufes des großen Sängerfestes vom Coburger Sängertage an bis zur Abtragung der Festhalle bringen und über alle Gesangsaufführungen und sonstigen Veranstaltungen berichten. Die Illustrationen werden neben der Darstellung aller Festbauten und des Festplatzes auch photografthische Aufnahmen, Moment-darstellilngen von Festzügen, von jeder bedeutenderen Fest< Handlung, die Porträts der hervorragenden Leiter des deutschen Sängerbundes und des Wiener Festausschusses, Handschristen und Porträts bedeutender Componisten u. s.w. bringen. Per genaue Prospect erliegt in der Handlung des Herrn Ka ringer zur Einsicht auf. —r. — (Vom Zirknitzer See.) Per weltberühmte Zirknitzer Zee hatte im abgelaufenen Winter ein ganz anderes Aussehen als sonst. Da es auf dem Karste von der Weihnachtszeit an bis Ende März keine nennenswerten Niederschläge gab und infolge dessen in mehreren Gegenden auch Wassermangel, wie Mitten im Sommer, herrscht, nahm, wie man der «Tagespost» meldet, auch der See eine sommerliche Physiognomie an. Erst die letzten Regengüsse haben ihn wieder zum Anschwellen gebracht, so zwar, dass er erst jetzt sein Bett vollkommen ausfüllt und jenes Aussehen angenommen hat, welches als das winterliche zu bezeichnen ist. — (Aus Krainburg.) Der Verein «liralno äruätvo» in Krainburg veranstaltet am 4. Mai mit der Vereinsfahne und dem Sängerchore an der Spitze einen Ausflug nach Oberkrain, und zwar nach Vigaun. Die Abfahrt dahin erfolgt mit dem Mittagszuge, die Rückkehr nach Krainburg mit dem Abend» zuge. In Vigaun findet im Garten des Herrn Iansa eine Unterhaltung mit Gesang, Musik und Tanz statt. — (Musilalisch-declamatorische Akademie in Rudolfs wert.) In Rudolfswert findet am 23. d. M. eine musikalisch - declamatorische Akademie zum Besten des dortigen Studenten°Unterstützungsvereines statt, welche von den Gymnasialschülern unter der Lei' tung ihres Gesanglehrers Herrn P. Hugolin Sattner und der freundlichen Mitwirkung mehrerer Herren im Saale des «Narodni Dom» veranstaltet wird. Ansang um halb 8 Uhr abends. — (Promenade-Concert.) Morgen mittags findet in der Sternallee ein Promenade-Concert, ausgeführt von der Kapelle des 17. Infanterie.Regimentes. statt. Programm: 1.) «Immer schneidig», Marsch von Mtaschet. 2) Ouvertüre zur Oper «Die Felsenmiihle» von R'ißiger. 3.) «Wo Lust und Freude wohnen>, Walzer von Strauß. 4.) Phantasie au« der Oper «Othello» von Verdi. 5.) «Husarenritt», Galopp von Spindler. 6) Scene und Duett aus der Oper .L'Ebreo» von Apolloni. 7-) «Herzigen Gruß viel tausendmal», Lied von Abt. 8.) «Auf, zur Sängerwarte», Marsch von Ernst. — Das für vorgestern nachmittags in Aussicht genommene Promenade Concert musste der ungünstigen Witterung wegen unterbleiben, und bleibt dasselbe Programm für nächsten Donnerstag aufrecht. — (Die lrainische Ballgesellschaft) wird zwischen dem Postgebäude und dem Hotel «Stadt Wien» ein zweistöckiges Haus aufführen. Im Parterre» räume soll ein großer Gasthaussalon hergestellt, der gegenwärtige Salon im Hofe aber zu anderen Zwecken verwendet werden. — (Deutscher Schulverein.) Die Laibacher Herren-Ortsgruppe des deutschen Schulvereines begeht anlässlich des 10jährigen Bestandes des deutschen Schul-oereines ihre diesjährige Hauptversammlung in festlicher Weise Samstag am 26. d. M. um 8 Uhr abends in der Casino - Glashalle. — (Somali-Karawane.) Mit dem Ll^ dampfer «Imperator» ist vorgestern eine Somalis rawane, bestehend aus 28 Personen, mit 8 PM.^ 5 Kameelen, einigen Löwen und Tigern aus ^n. Trieft angekommen und im Laufe des Tages mil Südbahn nach Nreslau weitergereist. .> — (Von der Post.) Wegen eines FelsaWW bei Sagor ist der heute 6 Uhr früh fällige Coun"M bis Schluss der Redaction in Laibach nicht eii'getM^ Wie man uns mittheilt, ist ein Unglücksfall M i verzeichnen. Neueste Post. Original-Telegramme der «Laibacher M Wien, 18. April, abends. (Fortsetzung aus ^ «Politischeu Uebersicht, der heutigen Nummer.) Fl"°7. minister Dr. Ritter von Dlmajewski. in seiner ^» fortfahrend, wies darauf hin/dass Oesterreich «M^ Staaten gegenüber in der glücklichen Lage se>, ^ außerordentlichen Auslagen, wie Eisenbahnbanten " Rüstungserfordernifse, ohne Creditop<:rationen deae" ^ können. Der Minister wiederlegte die Angriffe alls Buda/t und wies auf die steigende Tendenz der ^ trägnisse der Brantweinsteuer und des Tabakmon^ hin. In Besprechung der politischen Situation be" der Finanzminister die Mäßigung. Ruhe und willfahren, eventuell deu I.Mai freizugeben.'»' ^ liert an das gesunde Urlheil der Arbeiter. D" ^< droht schließlich volle Gesetzesstrenge gegen le" schreitung an. f^te"' Graz, 18. April. Die TiMrgehllfen e" ^ sofort wieder die Arbeit aufnehme» zu wollen, ^ ein sechsqliedriges. aus Meistern und Gchllse" ' ^ denoes Comity zur Verathuna ihrer.Ford"N"9 W< gesetzt wird. Heilte abends findet diesfall« jprechung in der Tischlergenosscnschaft statt. .^F Tcscheu, 18 April. Die Streikbeweg''"^ F Friedet, die Hüttenwerke in Karlshütte. Va!^ ^ Fricdland. Auch in der Petroleum-Raffinerie ' B berg ist der Streik ausgebrochen. Zwei Alra^F Infanterie und Caualle'tie ans Krakall unv^ sD sind unterwegs. Dem hiesigen Kreisa/riM I stL Rädelsführer aus Mährisch-Osirau und 1" " ^,l >>" win eingeliefert worden. Alles in allrm < Ostrauer Kohlenrevier gegen 30,000 Arbeit". „ b^ Budapest, 18. April'. I>, den Verha"d"H ^ Abgeorduetc »Hauses tritt demnächst "'" A^Y ^, während welcher Ministcrpräsideut Graf ^/ ^F^„ FinanMinister Mtcrle sich zu den in A"^,'s.F des gemeinsamen Vlldgits stattfindenden g" Conferenzen nach Wien begeben. ^r ^ Marseille, 18. April. Beim Vankette " ^4, nicipalität coustatierte Carnot das IutcreM 6 s. ^ an den socialen Fragm. Frankreich ""Me.' D!,, auf diesen Platz, welchen es durch das einz^ >"'' der Freiheit auf diesem Gebiete errungen. ^^ schaftliche Weltkampf bedürfe der E"'^!" „ »B^ trioten. welche den Interessen des Laubes ole^st,!/ Belgrad, 18. April. Das Amtsblatt v^c" > die Ernennung des serbischen Gesandten l>' ^ ^ tronjevic. zum' Gesandten m Petersburg ">' P^ schnug des serbischen Gesandten Siunc .^ bürg nach Wien. , ^s ^,! Ncwyorl, 18. April. Eine DeM hob Janeiro meldet: Die brasilianische NegM"^, ^ Religionsunterricht an den staatlichen Sa)" ^^ibacher Zeitung 3tr. 89. 717 19. April 1890. Angekommene Fremde. Am 17. April. 9^^ Men. Müller, üüwy, Gold, Zalnt, Kochler, Fischer, s^l .<.' ^^'"'anu, Gcrstl, Beyermann, Engel, Kaufleute und U'"lh Salzer, Wieu. — Ritter wu Paller, Statthalterei< llll^'... w^"'^ Kaufmann, Graz. - Eiscuzaps, Inaim. -Ade 5 b' ^ ^^^' Installateur, Agram. - Sper, N^^faut. Suukup und Vlochman, Kaufleute; Staglc und ^ach, Wjs„ ^ Dr. Pavlic.'k, Prag. - Schulz, Nudolfs« c...s'^ Music s. ssrau. Klagcnfurt. — Bauman. Graz. — "UUri, Proßnih. — Schmidl. Prag. - Vida. Fischer und b°dä '^ ^ !^"l"' '^"s-. Nlisenhcim. — Habcrf,!d, Don" la«? ^ Schlrsiua/r, Kairsm,. Temcsvar. — Larisch, Fabri« ""'. Iagcrndorf. ^^^ll'riichcr Hof. Hcsark Anna. Iallic und Kunip. W.^dbahnhllf. Cosulich, Capitäns-Witwe. ssinme. - Vranca. b°Wndle?^A ^ ^""^'' Postexpeditor, Trieft. - Hartman, Vttstorbene. U! c>^5>" 17' Nvril. Iofef Vovl, Schuhmacher Lehrling, 6? H'' ^drr 3. Tuberculose. — Maria Cerar, Stadtarme, ^' ""ls'ädterstraße 7, Wasferfucht. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. z Rß! h^ ^ «<. >^l«! ZV >U,M^ 725-3 11 6 ! SW. schwach 5cwollt "!^^ 18. 2 . N. 725 >8 15 6 !,SW. schwach bewüllt ! ^"" 9 . Ab. 727 7 10 8 ^ TW, ichwach bcwüllt '"^" Wechselnde Bewölkung, öfter Regen. Das Tagesmiltrl der Wärme 12-7", um 34° über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Naglic. Was man im Frühjahr thun soll. Alle, welche an dickem Vlut und infolge desseu an Hautansschlag, Blutandrang nach Kopf und Vrus», Herzklopfen, Schwindelanfällen, Miidigtrit ?c. leiden, sollten nicht versäumen, durch eine Früh' jahrs'Neiniguugscur, welche nur wenige Kreuzer pro Tag lostet, ihren Körper frisch und gesund zu erhalten. Man nehm,' das hierzu beste Mittel: Apotheker Nichard Vrandls Schweizer-Pillen, erhältlich k, Schachtel 70 kr. in den Apotheken, und achte acnan auf den Namenszug und den Vornamen Richard Vrandtö. (577) Fettleibigkeit, übermäßige Körperfülle galten früher als strotzende Gcfundheit, Heute bekämpft man diefc als krankhafte Störungen der Körpenrnahlung, begleitet von Athemnoth, Beklemmungen, Schlafsucht, Hämorrhoioen und Neigung zum Schlagflnsse, mi! sicherstem Erfolge durch den Gebrauch von lais. Rath Dr. Schindler.Barnay's Marienbaber Reductionspillen. Vorrälhig in den Apotheken. (869) Verdauungsstörungen, Mag katarrh, Dyspepsie, Appetitlosigkeit, Sodbrennen etc. sowie die Katarrhe der Luftwege, Vers leimung, Husten, Heiserkeit sind diejenigen TCrankheilen, in welchen (1127) 2 nach den Aussprüchen medicinischer Autoritäten mit besonderern Erfolge angewendet wird. * Sle-a-te ^5 "en 19. April 1890 in der Kasino-Glashalle Kneipe. T," Pünktll°k halb 9 Uhr abends. der ft 6esc"üstlichen Theile Hesprechung fürten Traoh* und der Sommer- 'lieilnf) " 71 (ßas Turnen der drillen Ab-6 erneut aus diesem Grunde.) ^2-a Der Turnrath. ^N^lll»NNUNl1' ^°' ^" Portion DMllNNlttllMl. Pulver, welche mir Herr Popp aus Heide in Holstein zur Heilung meines Magruleidms zusandte, hade ich noch zwei Puluerchen übrig, und ich muss schon jch! die Wahrheit gestehen, dass mir geholsen ist. Ich bin, wie es scheint, ganz gesund, der Stuhl erfolgt regelmäßig, und alle übrigen lästigen Vefchwerden haben sich ganz verloren. Odvorci, Slavonien, Post Libinij, 27. Febr. 1887. (4292) 4-4 Mato Zdjclareviö, Uehrrr. Als Zeuge: Vccerin, Pfarrer. Verdauungslcidendc erhalten Prospecte und eine belehrende Vroschüre franco nnd gratis von I. I. ss. Popp in Hcidr (Holstein). Erster Laibacher Beamten -Gonsum -Verein ^_______registrierte Genossenschaft mit beschränkter Haftung. Einladung ^- «lai 1890 nachmittags 3 Uhr in der Glashalle der Schreinerschen Bierhalle, Petersstrasse statliindcnden orflentliclien Generalversammluno |i y mit nachstellender Tagesordnung: 1 ]¦ **¦) fjen^hU"^ ^eS ^itzungsprotokolles der letzten Generalversammlung. KLl "Cr bis "j,l!.Kunß des Rechnungsabschlusses der II. Geschäftsperiode, d. i. vom hvveisun» M- üeceinl>«»% 1HHSJ (Bilanz. Gewinn- und Verluslberechnung, Geldverkehrs- C»eiei. !l^e atl^ Vcrtlieilung des Reingewinnes (Dotierung des Reservefondes, Divi-4.) GriiJnf.^CH ^'cnerstcH"nt!sf°ndcs, Honorierung von Functionären). >r>) An/" ^70 "')Cl (^° sriltl-ntJ>r>"Kent'c Anlegung disponibler Cassabestände. (i) Alir-il^e IUI* Abänderung statuarischer Bestimmungen (§ 28, lit. c). , 7.) n' illIl«f; Antrüge. ^'ssuhf^M1'1 an Stelle der 'n1 Jahre 1890 ausscheidenden Mitglieder des Vorstandes ¦ "-nratheK. Ja'ba<-1> im April 1890. Hodiachtend ^--^__^ Der Vereinsvorstand. Zentscher Schulverein ^»».^^ Ortsgruppe K^nidnch.__________ lich x^'l', ^rtsgrnppc Laibach des deutschen Schulvereines veranstaltet anläse ^yn,nhrigen Bestandes des T>e,, der Vertreter für die diesjährige Hmiplvcrsamui uug. schufst'/,/lllfalli^ Anträge, welche bis Dienstag den 22. d. M. dem Auö° ""zuulcldcn sind. Laibach am 1i». April I«W. >^ Der Ausschuss. 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