LMcher Nr. 43. fi. N, h»Ibj. fi. b «. Für die Huftell»», l,« H«n« yali,. bo lr. Mil ber Post ,»n 1877. ^ Amtliches Theil. ^öchs/er O^^: ?^ltolische ^"estiit haben mit wiener Nü. ^"lchl'eßnng no.n 10. Februar d. I. dem '" AncrlennunV'^ Hausbesitzer Joseph Ferdinand Lang ^" «oldlne N !""" vieljährigen wolthäligen Wirten« !u verleihen .'"l"reuz '«U der Krone allergnüdigst °- P^?^^""^" hat der Wiederwahl des Johann "er uim-A" ^"l'idtnten und des AmbroS Schach-lammer in ^ ^"^cnten der Handels- und Gewerbe, «theilt. " f" das Jahr 1877 die Bestätigung Nichtamtlicher Theil. Wie«, 19. Februar. iil>«r den <^. Ausweis ^ vm7ew.'^3. Rinderpest in den im Reichs, ««nen «andern in der Zeit vom 12. bis » Die Ri..», ^' Februar 1877. "°^°loclv«, >^^ '^ '" ber Hornvieh-Eontumazanstalt ^^nen Ort> .'"» ^^'i"n, dem einzigen verseucht gc-^^lchen: " ^ ^"chSrathe vertretenen ändern, ^ i re i^^^?" d. I. erscheinen somit diese Länder vesterreichijcher Neichsrath. ^Sitzung des Herrenhauses. ,. Der v°m <^ Wien,!9. Februar. ?r"lf. h.t"tt"bgtl>rdnetenh,use angenommene Gesetz. Ullsch Hend die Verzehrungssteuer von ?" '"la"«,, 3 ^" "° Berzehrungssteuer als ge-!> . ^rnttb ^""' "lrb über Anlraa des Hof. abw.?/""n Vu'^ "" ^°lsung der Flnanzlommission, °^ ^' en ^""len von jener des Abgeordnetenhauses U""nnmen. '"V in zweiler und driller Lesung «n. "uT^ 3' Tagesordnung ist der Ge- '«ch ..^" a. ^^ "e «bünderung mehrerer Beftim- ^it«. """«setzbuche« bezuglich des Ehe- ^"^3" Dr. Kajeta. Felder halt den ge- der gewisse Vraut. paare zwingt, behufs Eingehung ein:r Ehe ftch lonfef. stonslos zu erklären, für gefährlich für die Interessen der öffentlichen Moral, und weist darauf hin, um wie viel besser e« wäre, von oorneherein die religiösen Ehe» Hindernisse der Religionsoerschiedenheit aufzuheben. (Bei-fall.) Es wäre nach Ansicht des Redner« nicht ganz ton» sequent, wcnn man das Ehchinoernis der empfangenen HVyeren Weihen und des abgelegten Klostcrgelübdes auf. höbe, das Ehchindernts deS Katholizismus aber bestehen ließe. (Beifall.) Der Fürst-brzbischof von Wien, Dr. Kutschler, glaubt, daß nach Annahme des vorliegenden Oesetzenlwur-fes es leine Ehe mehr in Oesterreich geben werde, von der man mit Sicherheit sagen könne, sie sei unaufiüs-lich. Redner spricht im allgemeinen gegen Mischehen. Eine so innige geistige und körperliche Gemeinschaft wie die Ehe schließe absolut die religiöse Differenz der Ehe» galten aus. Die Durchführung der Staatsgrundgesetze bis in die letzten Konsequenzen sei unlhunlich. Ueberdies vermag es weder die Staats- noch irgend eine andere Gewalt, einen Priester, der einmal die hvheren Weihen glllig erhalten, derselben wieder zu entkleiden. Die Ehe ist die Vasts der bürgerlichen Wolfahrt, und man mag an derselben nicht noch mehr rüllcln, als es bereits geschehen ist. Redner beantragt, daß über den vorliegenden Gejehentwurf zur Tagesordnung übergangen werde. Fürst Friedrich Liechtenstein beantragt die motivierte Tagesordnung: In Erwägung, daß die Re» gierung demnächst einen Entwurf zur Regelung oer Ehe» Gesetzgebung einbringen werde, möge über diesen Gcsetz entwurf zur Tagesordnung übergegangen werden. Sectionschef Konrad Gchmldt weist auf die prinzipielle Gleichheit aller vor dem Gesetze hin, in deren folgerechter Anwendung die den Velcnnern anderer Kon» fessionen gewährten Freiheiten auch auf die Belenner der katholischen Religion Anwendung finden müssen. Ritter von Arneth bekämpft den Antrag des Für» sten Liechtenstein und weist darauf hin, es sei besser, das theilweise Gute zu nehmen, das der vorliegende Ge« setzenlwurf viele, als auf da« Vessere zu warten, da« noch ungewiß sei. Hofrath Prof. Neu mann sagl, es fei nothwendig, daß man endlich einmal den Much habe, das einzig richtige Mittel auch beim Namen zu nennen, dies sei: obligatorische Zivilehe. Eine gründliche Revision der bhe. gesetzglbung chue noch und leine pariiale Aufbesserung. Schluß der Sitzung um 3 Uhr 30 Minuten. Mchste Sitzung morgen. «38. «itznng des Uhgesrd»etenh»nfe». Wien, 20. Februar. Der Minister des Innern, Varon L »sser, übersendet eine Regierungsvorlage, betreffend die Vewilligung eine« Kredites bis zu 500,000 ft. behufs Gewährung unverzinslicher Darlehen an Gemeinden in der Umgebung Wiens zur Förderung dringender Straßen- und Wasserbauten. Es folgt sodann die Berathung der Regierung«, Vorlage, betreffend die Gewährung von Bpezlal-lredilen für St a a t s b a h nb a u t e n. In ber Generaldebatte sprachen die Abgeordneten Dr. Krona -wetter gegen und Dr. Monti sowie der Handelsminister Ritter o. Ehlumecly für die Vorlage. Der Gesetzentwurf wird hierauf in der Spezial-oebatte angei ommen. Abg. Dr. Promber und Genossen interpellieren die Regierung wegen der Ausweisung österreichischer Unterthanen jüdischer Konfession aus Rumämcn. Nächste Sitzung Freitag. Zur Eijellbahuresoim. Die von der Börsclaminer in Wien beschlossene Petition an die Regierung in Angelegenheiten der Eisenbahnreform wurde am 19. d. vom Präsi. blnlen Baron Wodianer dem Ministerpräsidenten überreicht, und wird eine Abschrift derselben auch dcm Finanz» und HandclSminlster übermittelt werden. In der Wiener Handelskammer hat, wir die „N. fr. Pr." vernimmt, desgleichen bereits Kammerrath Altmann für die heule slattfindendr Sitzung der zweiten Section diesbezüglich einen Antrag eingebracht, und wird, allcr WahrschcmUchleit nach, schon oiesertage eine außerordentliche Plenarsitzung der Kammer einberufen werben, welche über die Abfassung einer Pclilion zu beschließen haben wird. Die Petition der Börselammer lautet wie folgt: „Mit freudiger Anerkennung wurden jene Alte der Regierung begrüßt, welche den so arg geschädigten Eisen-bahnlrcdit zu heben bestimmt waren. An die betreffenden Eisenbahnvorlagen wurde dir Hoffnung gelnüpft, daß durch dieselben der allgemeinen Entmuthiguna auf geschäftlichem Gebiete Einhalt geboten wird. Alle an der Entwicklung der ölonomlschcn Verhältnisse des Reiches bethciliglen Kreise waren von jenem Beschlusse des Abgeordnetenhauses, durch welchen das Eingehen in die Feuilleton. trrtss^ das !H"s «uf Anregung und auf Kosten der Welnernlen in ihren In-Nth l 2""achte,l ^ir f„7'^'Nen an.Ä".^ i"r Vertilgung der d.. ^ I»H««°H"N'« wurk «,. MachiUc in, Mär, l>i. ch 5.'"'"'' °n°^"^ V"r„ Maiion dk KMm» 'hll i.'^ »>,f 58°U ' """' Di« V«,.ch ! . ^ ' 5"«'«.w,^ A""l««'' >"d »Ut k?,n di. MUM MMW ?««« ">" Waff" " ^' Douy zubereiteten, in Wasser aufgelösten Polysulfüre. Wenn aber durch diese Mittel die Reblaus «ugenolicklich vertilgt wird, so ist damit den geschwächten Wcinstöcken noch nicht geholfen und ihre Anwendung sollte überdies alle drei bis vier Monate wiederholt werden, weil es fast unmöglich ist, mit den Insekten zugleich alle Eier unter den Wurzeln zu vertilgen und wenige dieser zurück, gebliebenen genügen, eine neue Kolonie ins Leben zu rufen. In einen, einzigen Falle ist es Herrn Marion geglückt, auf den erstell Wurf — eS war in einem lockeren und nicht tiefen Erdreich — das Uebel zu helien. Im allgemeinen erforderten die einmal von der Reblaus heimgesuchten Welnstöckc eine regelmäßig wiederholte Behandlung, die in Anbetracht der hohen Preise der chemischen Substanzen sowol als der Arbeitslöhne und der Schwierigkeit der Herbeischaffung des Wassers eine schr lustspiclige, wenn in vielen Fällen nicht geradezu unmögliche wird. Nach diesen Erfahrungen handelte es sich zunächst darum, ein Mittel zu finden, wclchrs die bisher angewendeten großen Quantitäten Wasser Überflüssig macht und das auf den Tod der Insellen abzielende Gift ver> schärft. Dieses Problem scheint von einem Weinberg» bcsitzcr, Herrn Allies, der sich schon seit mehreren Iah-ren damit beschäftigt, gelost worden zu sein, und Pro. fcssor Marion stimmt ihm nach wiederholt angestellten Versuchen bei. Er hatte mehreren mit Rebläusen be» deckten Weinstückcn je 200 Gramm Natrium-Sulfo. carbonat nnd 90 Gramm Schwefelkohlenstoff geben lassen, welch letzterer durch ein von Herrn Gastine erfundenes Instrument an die Wurzeln geführt wurde, und eö ergab sich nach einigen Tagen, daß das Insekt hüben und drüben gewichen war, ohne daß sich ein Vortheil zugunsten des Verfahren« mit Natrium-Sulfo« carbonal herausstellte. Daraus muß man schließen, daß 200 Gramm Nalrium-Sulfocarbonat in trockenem Zu. stände nicht mehr Wirkung thun. als 30 Gramm Schwefelkohlenstoff in geeigneter Nnwendung, und daß lein Grund vorhanden ist, das erstere dem letzteren, wel» ches im Anlaufe viel billiger ist und eine sechs mal ge-gerlngere Dosis erfordert, vorzuziehen. Dem Berichte zufolge hat Herr Allies sein Verfahren im Laufe des Jahres 1875 in seinen Weinbergen zu Ruyssalel (bei Aubagne) fünfmal und bis im August 1876 noch dreimal wiederholt, zu welcher Heil die Pflanze ein gesunde« und üppige« Aussehen Hütten und eine reichliche Lese versprachen. Der Schwefellohlenftoff übt in einmaliger Anwendung eine weniger nachhaltige Wir« tung als das Natrium - Sulfocarbonat, aber er ist dem Wachslhume forderlicher al« dieses, besonders wenn ihm mit passendem Dünger nachgeholfen wirb. Das eben erwähnte Instrument zur Messung und Beibringung des Schweftltohlenstosss besteht au« einem Pfahle, der mit Ausnahme der lcllsörmlgen Spitze hohl, oben mit zwei Griffen versehen ist, mit welchen er in den Boden eingerammt wird, und unmittelbar darunter einen mit Schwefelkohlenstoff nngrfüMen, mit einer llcinen hydraulischen Pumpe in Verbindung stchcnden Behälter birgt. Diese jagt einen Theil de« Schwefcllohlcnstoffe« bi« an die uniere, nur zwei Millimeter weite Orffnung des Pfahles, wo er durch einen mittelst der stachen Hand zu übenden Druck auf dem am oberen Ende anaebrachlea Knopf an die Wurzeln getrieben wirb. Die Experimente dcs laufenden Jahres sollen hauptsächlich dieser Erftn-dun« gellen, und die Lyon.Gesellschasl Hal bereits 60,000 Kilogramm Schwcfellohlenstoff bestellt, die sie nicht nur dem Regionalcomilö von Marseille, sondern allen Wein-dauern, die es wünschen, zu herabgesetzten Preisen ver< abfolgen wird. , „ «,, Zum Schlüsse sei noch bemerl,, daß P"fessorV °-ri°n von der oft anempfohlenen Entrindung der We n-stttcke und ihrer Bestreichung mil Petroleum oder Sltln-lohlcncheer abrüth. _^_____„^ 330 Berathung der Gesetzvorlage, betreffend die Dux-Voden vacher Bahn, abgelehnt wurdc, schmerzlich überrascht. Dieser Beschluß ist nur zu sehr geeignet, das traurige Wirrsal auf dem Gebiete unseres Eisenbahnwesens zu vermehren, und erweckt die Besorgnis, daß hiedurch die begonnene Sanierungsaction der Regierung zum Still» stände gelangen tonnte. Diese Besorgnis wird noch durch jene «örtlärung erhöht, welche der Handelsminister in dieser Angelegenheit abgegeben hat. Angesichts der in die weiteslcn Geschäftskreise getragenen Beunruhigung, dann in der Erwägung, daß der österreichische Staats lredit mit dem Eisenbahntredit untrennbar verknüpft ist; in Erwägung, daß auch das AuslauH mit Zuversicht die Sanierung des Eiseilbahnwesens in Oesterreich erwartet; endlich im Bewußtsein, die Anschauung der mit den Fragen des EisenbahnlreoitS genau vertrauten Persönlichkeiten auszujprcchen, stellt die Wiener Börselammer, welche als die legale Vertretung der Wiener Börse in der Lage und berufen ist, der Stimmung des Geldmarktes Ausdruck zu geben, die Bitte, der Ministerrath geruhe, die zur Ordnung unseres Eisenbahnwesens be-gonnene Action mit Entschiedenheit fortzusetzen und jene Richtung nicht zu verlassen, welche die Negierung zum Wole des Reiches in richtiger Erkenntnis der obwaltenden wirthschaftlichen Verhältnisse eingeschlagen hat." Der Pariser Vertrag im englischen Parlamente. Iu der Sitzung deS englischen Unterhauses vom 16. d. M. fühcte die Gladston', che Interpellation wegen der Stellung der Regierung zu den Orientoerträgen und speziell dem Pariser Vertrage von 1856 zu einer so erregten Dlbatle, wie sie selten im englischen Parlamente vorkommt. Der Inlerpellatwn Gladstone's gingen zwei andere, gleichfalls auf die orientalische Frage bezügliche voraus. Dem bekannten radikalen Abgeordneten Sir EharleS Dille erwidert Mr. Bourle, Unterftaatsselrelär des Auswärtigen, die Regierung beabsichtige, auf Fürst Gortschatoffe Rundschreiben an die Großmächte zu ant» worten, das Datum der Entgegnung würde aber vo > dem Gange der Ereignisse abhängen. Er erinnert daran, daß ein Regierungswechsel in Konstantinopel stallgefunden, daß Friedensoerhandlunzen mit Serbien und Montenegro gepflogen würden, und daß bei emer Angelegenheit von europäischem Interesse es wünschenswerlh sci, daß die englische Regierung vor Kundgebung ihrer Absicht von derjenigen o«r anderen Mächte Europa'S Kenntnis er« halte. Dasselbe Regierungsmitglied erklärt dann auf Anfrage Mr. Serjeant Simons, daß der Geschäftsträger in Konstantinopcl die Regierung davon unterrichtet habe, eine der von der Pforte dcn Serben vorgeschlagenen Frieoensbedingungen sei die rechtliche und religiöse Gleich-ftlllung der Juden und der armenischen Christen mit den einheimischen Serben. Die Frage habe der serbischen Gesetzgebung vorgelegt zu werden, doch verliere die eng« lische Regierung leinen Aligenblick, der serbischen Nation ihre Anschauung über die Angelegenheit darzulegen. Unter lebhaftem Beifalle seitens der liberalen erhebt sich darauf Mr. Gladstone, um wegen der Depesche an Sir H. Elliot vam 5. September 1876 zu interpellieren. Ehe er auf sein eigentliches Thema eingeht, wünscht er noch feierlich ole Wahrheit einer in einem nordbritischen Blatte erschienenen Wundergeschichte, »ie sie deren die Orientkrisis zutage zu fördern pflegt, zu dementieren. Ein geistvoller Politiler hat nämlich das Vorhandensein eines Komplotts von vier Mähern zum Sturze des Sultans und Ersetzung desselben durch d:n Herzog von Edinburg aufgespürt. Als diese vier Ver-schwürer wurden genannt: 1. Fürst BiSmarck; 2. der Kaiser von Rahland; 3. Lord Beaconsfielo und 4. Ml. Gladstone. — Das Wesentlichste der Erörterung dec Depesche läuft auf die Frage hinaus, ob mit dem A lSdrucke „erniedrigende Lage" (immiliatmL iiositiou) die Lage eines Staates gemeint sei, der durch einen Vertrag zur Kriegserlläcung für einen bestimmt vorgesehenen Fall verpflichtet sei, durch den Stand der öffentlichen Meinung im Lande indeß an der Erfüllung dieses Versprechens verhindert werde; ob ferner die Regierung im September der Ansicht gewesen, sie sei verpflichtet, für die Türkei in den Krieg zu ziehen, wenn Rußland sie angreife; ob nun aber die Regierung sich dieser Verpflichtung infolge deS Bruches der Reformoersprechungen oer Türlei nicht ledig erachte, und schließlich, ob die Regierung sich nicht jetzt für frei hatte, so zu handeln, wie politische Weis' helt, Gerechtigkeit und Menschlichkeit es anzurathen scheinen? Der Kriegsminister Mr. Gathorne.Hardy erwidert, die Regierung glaube nicht ihrer durch die Verträge von 1856 und 1871 übernommenen Verpflichtungen ledig zu sein. Er erachte die Türkei Europa und Europa der Türlei gegenüber für gebunden. Er leugne, daß die Türlel ihr Recht verwirkt habe. In dem Vertrage von 1856 sei zwar nichts enthalte», waS England zwinge, für die Türlei in den Krieg zu ziehen, aber er glaube, es sei gerechtfertigt gewesen, die Kon« ferenz unter der bestimmten Voraussetzung zu beschicken, daß die Unverletzlichkeit und Unabhängigkeit der Türkei als leitende Gcunosätze festgehalten würden. Alles, waS die Rczierung gethan, fei gewesen, die moralische Macht des Lande« jenem Zwecke dienstbar zu machen. Auf der Konferenz Hütten die englischen Bevollmächtigte» geltend gemacht, England sei durch die Verträge von 1856 und 1871 gebunden, sei aber nicht zu» Anwendung materiellen Zwanges gegen die Türlei verpflichtet. Solches sei be« ständig die Meinung der Regierung gewesen, und sie sei bereit, daran festzuhalten. Es folgt nun unter Betheiligung einer großen An. zahl von Rednern beider Parteien eine lebhafte Debatle. Die Liberalen machen der Regierung hauptsächlich den Vorwurf, eine unklare und schwankende Politik befolgt zu haben, und beharren dabei, daß die Pariser Verträge England durchaus nicht binden. Mr. Courtney be. streitet, daß England der Türkei gegenüber durch den Pariser Vertrag sich zu irgend etwas verpflichtet habe; nur den VertragSmächten sei eS verpflichtet. Als ein. facheS und offenstes Verfuhren empfiehlt er den Erlaß einer Erklärung an diese Vertragsmächte, daß England fürderhin sich durch den Vertrag nicht mehr gebunden halle. — Während einer Rede Mr. Grant Duffs, der den Wunsch anSspricht, die englische Botschaft möge zur Erlangung besserer Informationen in Zukunft mit zuverlässigen Agenten versehen werden, wird ein erfolgloser Versuch gemacht, das Haus auszuzählen. Die Angriffe der Opposition werden durch Redner von der konservativen Seite mit Zinsen zurückgegeben. So sucht Mr. Wyndham durch Anführungen auS den Rrden weitergehender Liberaler das Vorhandensein einer antitürlischen Kriegspartei in England nachzuweisen und meint, selbe habe das Hochruf?« weniger an Eisenbahnstationen umherstrolchenden Personen für die Meinungsäußerung der Nation genommen. Ihm antwortend, bestreitet Mr. Evelyn Ashley, daß die Opposition Krieg wünsche. Alles, was sie begehre, sei, daß England, da die Türkei uhne Zwang nicht nachgeben wolle, moralische Gewalt gegen sie anwende, um Rußlands Kriegserklärung zu verhüten. Einen heftigen Angriff auf Gladstone macht Mr. Chaplin, der ihn auffordert, llar und bestimmt seine Politik darzulegen und dann die Meinung des Hauses darüber zu erfragen. Als Mr. Chaplin dann hinzufügt, das sei dasjenige, was ihm (Gladstone) als Ehrenmann zu thun übrig bleibe, wird Mr. Chaplin auf Ansuchen Gladstone's seitens deS Sprechers eine Rüge ertheilt. Mr. Chaplin verbessert sich und beantragt, um Gladstone die Gelegenheit zur Darstellung seiner von ihm gewünschten Politik in einer zweiten Rede zu geben, die Vertagung des Hauses. Unter großer Erregung des Hauses nimmt zum zweiten male Gladstone das Wort. Mit Leidenschaft und scharfem Sarlasmus weist er den Vorwurf zurück, als ob er aus Furchtsamkeit seine Politik nicht darlegen wolle. Er fühle sich durchaus nicht bewogen, dem Fragesteller seinen Feldzugsplan zu enthüllen. Wenn ihm vorgeworfen werde, durch seine Broschüre und sein Reden habe er die antitürlische Bewegung eingeleitet und allein genährt, so erweise man ihm damit zu viel Ehre. Und wenn nun Mr. Chaplin glaube, seine Broschüre habe solche ungeheure Wirkung gehabt, weshalb habe er nicht eine Gegenbroschüre geschrieben? Zum Beweise, daß nicht er selbst, sondern die Nation den Anstoß zu der Bewegung gegeben, führt Gladstone eine zehn Tage vor Erscheinen ftincr Broschüre, am 22. August, von Lord Derliy nach Konstantinopel telegrafierte Depesche an, in welcher es heißt: alle Simpatie für die Türken sei in England vollständig vernichtet worden. Der Schütztanzler Sir Stafford Northcote besteht darauf, daß das Auftreten Gladstone's in solch schwerer Krisis zur Verwicklung der Situation viel beigetragen habe. Unverständlich sei, wie er es jetzt ablehnen tonne, seine Politil darzustellen. Die Debatte wurde hierauf bis Freitag vertagt. Kaiser Wilhelm über die preußische Armee. Die „Vossische Zeitung" ist in den Stand gesetzt, die Anrede, welche der deutsche Kaiser am 9. dieses Monats an seinen Enkel, den Prinzen Wilhelm von Preußen, bei dessen Eintritt in das 1. Garderegiment zu Fuß gehalten, ihrem Wortlaute nach mitzutheilen. Die Rede lautete: „Ich hätte gewünscht, meinen Enkel, der heute in das öffentliche und Dienstleben tritt, dem Offizierscorps des 1. Garderegiments selbst vorstellen zu können, wie ich eS 1849 mit meinem Sohne thun konnte; aber in dieser Jahreszeit muß ich mir bei Bewegung im Freien Schonung auferlegen. Daher habe ich Sie, die nunmeh-rigen Vorgesetzten meines Enkels, berufen. Ihnen denselben bei Beginn dieses für ihn neuen Lebensabschnittes vorzustellen. Ihre Aufgabe wird es sein, ihn im Dienst und zu den Aufgaben des Soldaten zu erziehen, (Sich zum Enkel wendend:) Aus der Geschichte weißt du, wie alle Könige Preußens, neben ihren andern Re-gentenpflichten, stets eines ihrer Hauptaugenmerke auf das Heer gerichtet haben. Schon der Große Kurfürst hat durch persönlichen Heldcnmuth seinen Scharen ein unübertroffenes Beispiel gegeben, Friedrich 1. wußte sehr wol, daß, als er sich die Krone auf das Haupt setzte, er diesen lühnen Schritt zu vertheidigen genöthigt sein könne. Er wußte aber auch, daß seine schon erprobten Truppen ihm dieS ermöglichen würden. Friedrich Wil- Helm I. hat in der Garnison, welche du nun bez4 und die man gern die Wiege der preußischen »w nennt, den festen Grund zu ihrer Organisation dm die strenge Disziplin gelegt, welche er Offizieren " Soldaten einprägte, ohne welche leine Arm« "M lann, und dieser sein Geist lebt heute noch in ihr! . Friedrich der Große übernahm, mit seinem angeb"" Feldherrntalente, diese festgegliederten Truppen al« «e seiner Armee, mit der er die Kriege führte unl> ' Schlachten schlug, die ihn unsterblich gemacht. F"eM Wilhelm II. mußte zuerst einer veränderten »" ! begegnen, welcher gegenüber das Heer doch nicht "^ Lorbern auS dem Kampfe hervorging. Mein !0"" licher Vater begegnete dem gleichen Feinde, u"° ' schwere« Geschick traf Vaterland und Heer. «lber°° Alte, Unhaltbare beseitigend, reorganisierte er die» und gründete sie auf Vaterlandsliebe und EM"^ So erreichte er mit ihr Erfolge, welche auf ewige H in den Annalen der preußischen Armee verzeichnet 1»^ Mein schwer geprüfter Bruder, König Friedrich «> Helm IV., sah mit Genugthuung auf seine AM", ^ in schweren, schmerzlichen Tagen fest zu ihm st"^ er zeitgemäß fortbildete uud die neue Lorbecn PU,. tonnte. So fand ich die Armee. Wenn eS je eine M rung von erst lurzer Dauer gegeben, deren Ges^^s, lich durch die Vorsehung gnädig gelenkt wurden, ° es die der letzten Jahre. Und wieder ist eS dii «" die durch ihren unerschütterlichen Muth und ihre» dauer Preußen auf die Höhe gestellt hat, auf del e ^ steht. Das Gardecorp«, welchem du schon angeM , mit ihm das Regiment, in welche« du jetzt «"" haben in hervorleuchtender Weise zu diesen "hw"" Erfolgen beigetragen. Die Zeichen, die ich auf «« Brust trage, sind der öffentliche Ausdruck n«!"^, auSlöschlichen Dankbarkeit und meiner nie cndei'dcn erlennung für die Hingebung, mlt welcher dlt " ^, Sieg auf Eieg erfochten Hal. Deine Iugn'd ist >",,. Zeit gefalle.,, und du hast in deinem Valer e!n ^, des Porbild der Kriegs- und Sch'.achlenleitung. ^ z„ den dir aber in den DiensteSverhÜltnifsen, in w^ nun tritlst, manche dem Anscheine nach unbc^" , Dinge entgegentreten, die dir oitlleicht auffallen o ^ aber du wirst auch lernen, daß im Dienste ni"" ,ü ist und daß jeder Stein, der zum Aufbau einer ^. gehört, richtig geformt sein muß, wenn der S"" M< gen und fest sein soll. (Zu den Vorgesetzten ge^ ^! So übergebe ich Ihnen nun meinen Enkel, "^m militärische Erziehung zu leiten, ein jeder nach > ,^ Standpunkts, und wird dies zunächst die Aufgab ^. Kompagnie Chef« sein, damit er einst ein würdM,^ komme der Ahnen meine« Hauses werde. (^M , EM gewendet:) Nun gehe und thue deine S^ wie sie dir gelehrt werden wird. Gott mit dir!__^ Eine russische Stimme gegen den s^. Der „Oolos" bringt einen höchst bemel^ then Artikel, welcher die Krlegsparlei, und "»" ^„l einen jüngst erschienenen Brand-Artikel des v^l Meschtschersl. aufs schärfste angreift und "l" ^ lös heißt in dem Artikel deS „Oolos" : Md" ^ sich Kriegsgeschrei, und lauter als vordem "!« ,hF kriegerischen Aufrufe! Von neuem werden die s' fl>' Argumente des Militarismus in Gang gesetzt, " »ß cher, unverschämter als je werden die Thal!«" ^ des Beweises willen entstellt, daß der Krieg "" llch, daß er nothwendig sei. ^r O" e Früher, vor zwei, drei Monaten, wurde d" ^ nach Krieg wenigstens durch die hohe, humane < M Hilfe für den unterdrückten Nächsten maskiert, )'^ü der Krieg als Nothwendigkeit, angeblich iw ^B Rußlands selbst gepredigt: ..Rußland braucht " A", zur Reinigung seiner Luft, zur Erlösung von >" ^,. den, zur Erneuerung seiner verdorbenen ^v-^B^ Früher wurde die Frage des Krieges in A"" ^ e setzt mit dcn BoSnialen und Herzegowiner", ^ ^ ^ Bulgaren; jetzt wird sie in Beziehung 9^ ^ provocieren Rußland zum Kriege nut ..«" '^^ ^ indem sie behaupten, „Mann für M»"" ^lle" ^. Voll sich unter das Banner dieses Krieg" ' hF ..Mann für Mann werde alle« zum "" ^ was es besitzt.« Ooh°lt ""^ Belgrad, und was folgte? Sie muß-t»as en.s^?^!" ""^ °uf den Plätzen erstarren, w° sie di' errN "^ Wort des russischen Kaisers aus Liva-lürlischw »,i^"^!^ "lrd sich auch in einem russisch, warden wmn' ^^erholen: die russischen Truppen "°pcl nelwkn? ! .''^ ^^"'^ ben Weg nach Konstantins di^« . ^"' bulch ein übereinstimmende« Wort, Nom ttsä>"!l "" ^^°", Wien, Paris, Berlin und daran wir,n^" "'^' aufgehallen werden. Kann man M ^it " "°^ zweifeln? Kann man in gegenwärti-"»ndes °..s^^'^" Augenblick wirtlich noch auf je' Nach e^ s°" ^'t""d rechnen? " " ' ' te" bauvls<^'^">^^e" werden aus all' den genann-'chreib"/.« ' 5"^"'^ Antworte« auf da« Rund-Gerden ,'ick "'>>''che>, Kanzlers eintreffen, und dann gcmvärlill ^- °^"^ ^'fel überzeugen, daß wir ge-"b« V^' '" ^ ^°^"' "'Europa Feinde -Umstiinden 1^ .^^"' Ist " möglich, unter solchen aber e« ist « ^" ^ ^" beginnen? Natürlich nicht; " der Unaem!^ "/""°^'^' »""« ^«ßland noch länger °"'zc russi ch'K'^ '" ^ten, welche so schwer auf daS Der m "' zurückwirkt." "stuna auf n.^" f""ert zum Schlüsse zur Ab-^"ltcu ^.', . ^"^' ^' ^'"schluß, den Frieden zu Nriea:/. ,.,? von mehr Klugheit und Mutt,, als den schon lmn e ^''- 6s ist das eine von der Newa her ""cn wir a/ ^^°"^ Stimme der Besonnenheit, und ^", als . ? ' ,^^ Stimme umsomehr Gewicht beizu^ ,.N. All« Iw " "'^ ^tersburgcr Korrespondenz der l"Mc„ läßt "' "'"" ""^ verwandten Grundton er- Politische Uebersicht. Ges. «n""ch, 21. Februar. l" ^rljcd, i^."'^ ^""hcn der Klub der Linken und des österreichischen «bgeordne- k^lei i>, Ä>... s Gesammllonscrenz der Verfassung«. ^°"i«"'n Ä3^^°^ der BHnlfragc. Für heule ist die ^"""n der'l, >' der Regierung und den Vertrauens- ^°U"lle., I>. «/" Häuser des RcichSralhS in Aussicht 3^gtor^,^"^uensmänncrl, der einzelnen Klubs ^ "ich. t...^ d,e Handelsverträge zwischen Italien, ""5 ver^n^^llz und Oesterreich um weitere sechs v°m°^Uen?'^ung der Grundbuchsreclificalion in oi«l^' ^epteln. ^ laoonien hat nach dem Gesetze V^ bereit« begonnen, und wurde st' °,.c " trlllss," ^'"dcsregierung eine Durchführung«. Uin°>. ^« lleins.. ^°" wacher der „Obzor" sagt, daß 3, ^ un7 Details Rücksicht nimmt, jede Frage «ber ^llishn K..°°" ^^ Schablone absehend, nur '"°eV^ Diese schwierige, Mr Vtn. und U ü?° ^beit erfordert natürlich auch ^7^0^"" ftnd hiefür im Budget für da« laufende z«rV^H''^'ft" woroen, während der Ne-Owv !^gun» s ^"'^ "°lh vom Vorjahre 20,000 fl. ^«7 die ganze -i"lln ^'l welcher ^r?< 3°^"" ^ ^«^ zu fuhren, ^'undbuchV vV ^'" iedes VezirtSgericht mit !!°rbm preußi 1^" Umwirb. T«»° - Der w ^Z' "bgcordnelc v. Oeriach ist ge-^r w/" «erlln ^^"^ ^ann war vor ein paar «re^I ^°" 1«l i '^"" und schwer verletzt worden. u"H '"^"w»^l4 her Ritter des eisernen Ull«d ? ,""d jahrelang''''"' ^' ^'""der der „Kreuz. . D^^isU Ub^ '" hervorragendsten Mit. f r a n, . ^ruchtc ?l,' ^ °"""enhc»uses. Der m^° lischt M ,.s7"^^nde Veränderungen im ^uncti°n "'uNnistcr I ^"'"'" ^ exdlich verstummt. ?'^' welche 'ein^^.'"'"l F°"rich°n, hat seine von dem "Stur' '''''der wurden, am 5 D2^ge.Nen Du ^7"' "" ""oe endlich auch ^Mis^te "der das Gel^ ^^"'c'^'^t. Gelegentlich 'r l bt,I bes Aeußern "ll."? ^"^' "e Stellung de« ^t der ^n Angrf^ w «^^"""« Gegenstand pirierie "?"p«>" ein ^f ^ ' ^lltlerweile veröffmt. ^ i.s°^' welch"t>i^"" "°" ^^iers selbst in. den stärksten Argwohn hegt, nichts wissen. Das Blatt hofft gerade durch eine Politik der Mißbilligung von Rußlands Vorgehen Günstige« für den Frieden und crmahnt die liberale Opposition Englands ernstlich, ihren Einfluß nicht ferner den Bestrebungen der russischen Politik dienstbar zu machen. Im italienischen Parlamente interpellierte Visionti Benosta das Ministerium über die Vorlage der diplomatischen Dokumente in der Orientfrage sowie darüber, ob die Negierung über ihre Stellung in der Orientfragc Auskunft geben wolle. Der Ministerpräsident erwiderte, daß die gewünschten Dokumente bereits in Druck gelegt seien und zum Beginne der nächsten Woche zur Verthcilung gelangen werden. Visconti Venosta zog hierauf seine Interpellation zurück und behielt sich die Prüfung der Dokumente vor, von denen er hofft, daß ste in genügender Zahl erscheinen werden, um die Haltung der Regierung in dieser Frage, welche ernste italienische Interessen berühren, indem es sich möglicherweise um eine Aenderung der Verhältnisse im Mittelmcere handle, erkennen zu können. In der portugiesischen Abgeordnetenkammer stellte am 15. d. M. der Abgeordnete Teriora de Va«. concellos die am 10. d. M. angekündigte Interpellation über die Anschuldigungen de« Afrika-Reisenden Cameron wider die portugiesischen Kolonialbchorden in Wesl-Afrila, daß dieselben den SKaoenlMdel beförderten. Der Redner bemerkte, daß er die englische Regierung keineswegs für derlei Beschuldigungen verantwortlich mache, aber doch dcr Ansicht sei, daß Portugal, welches so viel zur Ab. schaffung der Sklaverei beigetragen, öffentlich gegen dieselben protestieren müsse. Der Kolonialminister war mit der letzten Bemerkung vollständig einverstanden, so sehr er die von Cameron der Wissenschaft geleisteten Dienste anerkannte. Er versprach, der Kammer Beweise dafür vorzulegen, daß auch die englische Regierung die von Portugal bei der Abschaffung der Sklaverei geleisteten Dienste anerkannt habe. Mehre« andere Redner protestierten gegen den von dem englischen Lieutenant Joung vor der Handelskammer der Capstadt wider po>tuglesische Kolonialbeamte erhobenen Vorwurf der Corruption. Die rumänische Kammer votierte das Budget de« Ministerium« de« Innern. DaS Budget für das Justizministerium wurde in Betracht gezogen. Die Kom« mission zur Verfolgung der ehemalige:« Minister theilte mit, daß fie die Vorarbeiten zur Anklage beendet habe. Die Kammer bewilligte hierauf 5000 Francs, um den Anllagebcricht in Druck zu legen. Die Gerüchte über die bevorstehende Demission des russischen StaalstanzlerS Gortschaloff tauchen in Petersburg wieder auf, und zwar mit größerer Bestimmtheit als früher. Doch werden jetzt nicht Walujess und Schuwaloff, sondern der Generaladjutant Graf Adlcrbera und Fürst Orloff, Botschafter in Paris, als Kanzler Kandidaten genannt. Ueber die Erkrankung desSultanSAbdulHa-mid kursieren die mannigfachsten Gerüchte. Die wenig, sten wollen an einen natürlichen Grund und an den Zufall glauben, daß in so kurzem Zeitraum schon der dritte Sultan einer Geistesverwirrung verfallen sei. Große« Mißtrauen herrscht gegen Mahmud Damno Pascha. Auch der Partei Iussuss Izzedin traut man da« ilergste zu. Dem ..Golo«" wird aus Konstantinopel berichtet, daß in den dortigen Vollsjchichlcn Angst, in Regierungslreiscn die größte Confusion herrsche. Der Sultan zeige AnMe hereinbrechenden Wahnsinn«; er spiele mit Puppen und zeichne menschliche Figuren auf Hühnereier, in der Hoffnung, Menschen darau« hervorgehen zu lassen. Der serbische Delegierte Kristiö überreichte am 20. d. dem Großvezier sein Beglaubigungsschreiben und einen eigenhändigen Brief dts Fürsten Milan, worin er den Wunsch ausspricht, daß die Fricdensunterhandlungen zu einem glücklichen Ende geführt werden mvgen. Die montenegrinischen Delegierten werden für den tommenorn Freitag in Konstantinooel erwartet. Die Pforte zeigt sich sehr versöhnlich, und hofft man auf den Friedensschluß. In der nor damerilani schcn Union ist, nachdem das gemischte Comit6 die Wahlen in Louisiana zugunsten der Republikaner verisici'it hat, der Sieg des rcpublilanischcn Kandidaten. Gouverneur Hay?s, that. sächlich als entschieden zu betrachten. — Der Präsident verfügte die gerichtliche Verfolgung des Journal« „Capitol" wegen' Aufreizung zur Revolution und zur Er-morduug HaycS', falls derselbe Präsident würde. ____ Kagesneuigkeiim. — (Vtsuch dt« «siscrpaarl» im Osfi-zitr«lizchler.Infli
    l<:bjutllnten FML. Varon Mondel und der Obcrsth,'fmeil1erin Gräfin f« gcsNhllell, schlichten Worten dem Kaiser den Dank für da« Pracht, volle Weihnachl«geschtnl ^silberne« ltßbtsteck mit dem «llcrbMft'!, NamenSzuge jilr alle ZäMge), drr Kaiserin »d^r l,en Danl iur da» ,li s° ersolgleichrr Weise inaugurierte Prolellornt au«!psachen und hiemil oie Bitte vereinigten, den zahlreichen Offijiel«w»,fcn nuch in Hmluusl dm lais.ilichtn Schuh nicht zn entziehe«. Da« Kaislrpoar schien von diesen zum Herzen sprechenden bnnles' wolle« sichtlich ergriffen lind sicherte seine Huld in tröstlicher Weise zu. Auf die Besichtigung der Schulzimmer folgte jene der Schlafzimmer, wo Ihr? Müjeftä'.en die Zusriedenhc't «dec die vorhulidlllt Otdüuug uuo Reinlichlett ebenso wie Ubcr recht pral» tische Einrichtungen «m«drü«lten, und endlich jene der ilbrigen Räumlichkeiten Wahrend die Kalsenu ihr Augenmeil der Küche und der Speisekammer zuwcllbcll, begab sich der Kaifec iu de« Neubau und zeigte dabei silr die zum Wole de« Inftüut« ge, planten «ltnderuugen das regste Interesse. Die Zöglinge oer, sammelten sich mittlerweile spalierartig vor dem Aulgunge, um das Kaiscrpaar zum Abschiede ehrsurcht«voll zu begrüßen. Heide Majestäten verließen da« Institut erfl, nachdem sie nochmal» cimge freundliche und wolwolleube Worte a» einzelne Zilglinge grltchlel halten. Der Kaiser und die Kaiserin sprachen sich über d:n Zu« stlllld de« Institut« sehr befriedigt au«. — (Der lilerurische Nachlllß Mosenlhal«) befiehl au« zwei Novellen, einem ganz und einem zur Hälfte volllndelen Opcrntcflc und :inigen biografischen Aufsätzen ilber hervorragende Mustlcr der E^geuwllit. — (Die lhelllerschweren Zeiten.) Die prelären Zeitverhaltnisse, welche auf den Thealerdefuch von nachlhemgem Eiusiuß sind, haben die Mitglieder de» Theater« an der Wleu zu einem freiwilligen Verzicht aus rillen Theil ihrer hohen GuyM veranlaßt, welche, durch iu den „guten Zeilen" abgeschlossene Lonlracle ihnen gesichelt, den veränderten Zritverhältnifseu nicht mehr entsprechen. Die betreffende Zuschnst 0c« Persona!» an D>« rcltor Oteiuer lautet: „Die Mitglieder Ihre« Institut« halten ,» fllr ihre Pftichl, Ihnen, hochverehrter Heir Direllor, in «i,vtl,achl der gegenwärtigen M'ßlichei! Zcilverhällüiss,, welchr nicht oh„s Rliclwirlung auf die geschästlicheu Ilil.llffeil öer Theater l,rbl,e. lm> sind, eincn tleinen Thcil »hre« Danlct» sllr Ihre aligeftrengle ulid ansopseru^e Thäligleit sowie dle vielen und großen Opfer, welche Sie zur Erhaltung Ihrer Gesellschaft i« der uneigennützig ste» Weise bereit« gebracht, dadurch aozulragtn, daß sie ,,i Ho«. nu«sicht des schwachen Geschäftsgänge» während der Sommer« sailoii, und zn.ar vom l.März bis l. September h. I., fl,lwll. lig aus ein Picllel lhrcr Gagc und eiu Drille! ch:e» Splelhon,. rar« verzichte«. Mit dcr Bitte, die« al» schwachen Vewn» unse» rer trr»eu Nnhllnglichieit an Sie, verehrter Herr Direlior, welche wir unter allen Umssände» oeivohren wcrde«, zu belrachle», «ich-nlli sich" u. s. w. Direllor Steiner Hal dlefc «llüffuung duulend eulgegengsnommen und den Mitgliedern erllärl, sie bei einer gllu-fiigcn Wrndung des Ocschäslögange« jllr den Lntgang ihrer Ve« zlige entschädigen zu wollen. — (Beethovens Flügel.) Nu« Zürich schreibt eln Herr Walsoli Smith der Londoner „Daily New«": „Es oüljle viele Ihrer Leser inleiessieleu, baß die unternehmende Musit. iljeilagSfirma der Vebrilder Hug in Zürich in den Vesitz des Pianofortes Ludwig v. Beethovens gelangt ist. Es ist das In» strument, das er in Wien zu benllheli pflegte, und dem Name»«, schilde an der Vordeiseite zusolge war der Verfertig« desselben ssourad Vraf zu Wien. Durch die Freundlichleit der Herren Hug habe ich soeben eine Prüfung, deö Flügels sowie der Schriftstücke, welche die Echtheit der Nellquie bezeugen, vorgenommen. Etl ist ein altmodisches, großes, durchwegs viersailiges Instrument und der Vaß ist oreisailig. Die drei liesften Naßnolen haben eine dlinne Decke von Kupfeidraht. DaS Piano hat drei Pedale. Da« Instrument trägt die Merlmale sehr starker Abnützung; die Tasten, besonders die im Mittelihlil des TaftenbretteS, sind durch übermäßigen Gebrauch auögehühlt. Den Dokumenten zufolge besaß Vcelhooen einen großen englischen Flügel, aber infolge der eigenthümlichen Natur seiner Taubheit und des Umflandes, baß die Tö»e dieses Instrumentes sich etwas untermischten, ermangelte er, sie zu unterscheiden, und darum baute Herr Konrad Gras i« Wien dieses große viersaitige Instrument eigens für ihn. H.aS' selbe soll ihm, wie es heißt, Vefriedigung gewährt haben — a»f alle Fälle belllltzte er eS viS zu seine» Tode, worauf Hraf es wieder zurücknahm und später an eine Familie Namens Wimer in Wien verlauste. Fräulein Nimer heiratete und nahm den Namen Widmer an. Sie behielt das Instrument bis vor ganz lurzem, woraus es in den Vesitz der Herren H«g u. Cempagme in Zürich überging." fokales. — (Personalst» i:t» de« lrainischen spar-tassevirein«.) Dem biesertage erschienenen Iahre«bertchle be« lrainijchen Sparlasseverein« zufolge besteht letzterer gegenwärtig an« 5 Ehren- und 44 wiillichcn Mitgliedern; erstere sind: Se. Viccllenz Statthalter Eduard Freiherr v. Vach, Herr Nnton Samussa, Sr. Eiccllenz l!ande«chef Johann Freiherr v. Schloißnigg, Fürstbischof Dr. Varth. Widmer und du» löbliche Ofsizielscorp« dc« l. l. Iusantericregiment» Freiherr v. Kühn Nr. ,7. — Die Administration be, Sparlassevereins be. steht au« nachfolgenden Herren: Präsident Viuzenz Seun.g. Präsident-Stellvertreler Alex. Dreo. - K nr» t oren : A"dre°« Valitfch. Franz tav. Sonvan. Wmzel V.edry und Dr Ioftl Suppan. Direl.oren: Leopold Mrger Pr.M"« Hud° ver.7«. I°s.f Kordin, Iof.f '«ckmann. «lr.hur Müh^n, 3«ftf v. Rodange, Dr. ««b.rl °. Schrey m.d 3»«« Seemann. 382 3techt «cons« lent: Dr. Franz Suppanlschilsch. — Der Veamtenftand besteht »u«: 1 Diltltor, 1 Vuchhaller, 1 Kassier, 2 Abjunlten, 3 Offizialen und 3 Kanzliften; ferner: I Pfllnderverwahrer, 1 Pfänderadjunlten, 1 Pretiosen« unb 1 «LfiellenschUher sowie 3 «mtsdienern. — (Unsere P » ir «.) In der 53. Sitzung de« österrei« chischcn Herrenhauses vom 20. d. M wurde bekanntlich die von der Kommission eingebrachte Ehegesetz.Novelle mit 57 gegen 32 Stimmen abgelehnt. Filr den vom Fllrfi'Lrzbischofe von Wien, Dr. Kulschler, gestellten, jedoch abgelehnten Antrag auf Uebergang zur einfachen Tagesordnung stimmte von den aus Krai« anwesenden Mitgliedern de« Herrenhauses der Herr Fllrssbifchof von Laibach, Dr. Ehrysofiomu« Pogakar, gegen denselben Herr Otto Freiherr von Äpfaltrern. «etreffs des hier«uf zur Abstimmung gelangten und angenommenen Antrages de« Fltrfteu Friedrich zu Liechtenstein: „In der zuversichtlichen Erwartung, daß die hohe Regierung in naher Zukunft ein »oll« ständige« bürgerliches Ehegeseh einbringen werde, wolle das hohe Haus beschließen, über den dermaligen, von der Kommission be» antragten Gesetzentwurf zur Tagesordnung Überzugehen," stimmte der Herr Fürstbischof mit Ja, dagegm Herr Otto Freiherr von «pfaltrern sowie Se. Excellenz Herr Josef Graf Auersperg (dessen Name im crst angegebenen Abstimmungsresullate nicht angeführt erscheint mit Nein. ^ (Zur Frage der Gerichtsvermehrung in ?»i« bach.) Es ist belannt, daß da« städtisch-d elegierte Ve» zirlsgericht in Laibach seil Jahren an einer exorbitanten Geschäftsüberbllrdung leidet, die dasselbe trotz angestrengtester Arbeit feiner Konzepts» unb Kanzleibcamten unmöglich in jener coulllnten Weise zu bewältigen imstande ist, die im Interesse einer schnellen Justiz wUnschenswerth wäre. Dieser Umstand mag denn auch dem Oberlandesgerichte in Graz neuerding« die Erwägung der Frage nahegelegt haben, ob sich nicht eine Zweitheiluug des fiädtisch-delegierten Bezirksgerichtes in ein sllr die Stadt und Land lompel:nlcs Gericht empfehle. Diesertage kam nämlich in Erlediguug des vom erstgenannten Gerichte über dos Jahr 1876 vorgelegten Geschäftsberichte«, der im Zivile allem mehr als 28,000 Nummern uud Überdies circa 1800 Straffälle in weiteren 5000 Nummern ausweist, seitens des Oberlandesgericht«. Präsidiums in Graz an da» hi:sige Lanbesgericht der Auftrag, die erwähnte Frage emem Studium zu unterziehen und died««« bezüglich zweckoienlichen Erhebungen zu pfleg?«. — (Laibacher Vollslllche.) Dem zu gründenden «Nollslllche-Verein" in Laib ach sind ferner« al« Mitglieder beigetltten die Frauen: Marie Vocl und Therese Schreyer; die Herren: Perschc, Crnst Milhleisen, Adolf Linhart, Josef Vlei-weiß, M. Rüßmann, G. Ltrcher, Klein und Kovai, Albert Ramm und Johann Giontini. — (Venefiz. Borstellung.) Zum Besten des Kran« lensonde« der hiesigen freiwilligen Feuerwehr wird morgen die Rcprise von Goßmanns „Feenhiinde" gegeben. — (Deutsches Theater in Trieft.) So wie im vorigen Jahre kam Direktor Swoboda auch heuer wieder mit einer deutschen G.'sellschaft zu kurzem Gastspiele in« Har -monietheater nach Trieft. Diesmal ist e« Fräulcin Gall-meyer, die derselbe als besondere Zugkraft mitbrmgt, und glaubt die „Tr. Ztg." daher, ersterem für die heurige Stagione ein gute« Horoskop stellen zu können. — (Tröstliche« für Saint O eno i« - L osbesiher.j Neueren Nachrichte« zufolge soll ein Arrangement im Zuge sein, wodurch die Inhaber dieser Lose bezüglich «hrcr Ansprüche für die Zulunfl sichergestellt »no die Ziehungen uild Nusbezahluiigm der Gewinste weiterhin anftandslo« vorgenommen werden. Um hiefür dir nüthigeu Fond« zu brschaffen, sollen mehrere Ottttr. auf welche da« Anlehen fundiert ist, namentlich in Milhrcn gelegene Herr« lchaftrn, verlauft weiden. An Käufern soll es nicht fehlen, unter denselben wnd auch Fürst Liechtenstein genannt. Der Hof« uud Gerichtsadvolat Dr. Haberler ist mit der Realisierung des Ver» laufe« der mährischen, dem Grafen Taint Genoi« gehörigen Gll-ter betraut worden. — (Schadenfeuer.) Am 12. d. M. nachmittag« um 2 Uhr brach in der Scheuer de» Grundbesitzer« Johann Stefe von Gorenje bei Krain bur g Feuer au«, welche« »icht nur dieses Wlithschaftsgebäuoe und das Wohnhaus be« genannten Grundbesitzer«, sondern auch das Hau« des Vesitzers Blasiu« Pofauz, einäscherte. Die abgebrannten Gebäude de« Johann Stefe waren im Velrage von 300 fl. asslluriert, das Hau« de« Vlasiu« Pofauz war dagegen nicht versichert. Die Entstehung«« msache de« Feuer« wurde mcht eruiert. — (Steckbrieflich verfolgt werden:) Georg Zonta, aus Lipica, Gemeinde Jauchen im Nezirle Lack, 16 Jahre alt, zuletzt beim Handelsmanne Herrn Iohanu Hart< mann in Laibach bebienfiet, wegen Diebfiahl«verdachte« (Landesgericht Laibach); — Georg Molk vulgo Kiloviev, 39 Jahre alt, verehelichter Taglühncr und Facchin au« Hrib, Vc-zirl Oberlaibach gebürtig, ausgedienter und verwundeter Militär, wegen Verbrechen« de« Diebftahle« (Landesgericht Laibach). Conftitutisneller Verein in Laibach. Die für den 15. d.M. angesagt gewesene 62. Monats-, zugleich Jahresversammlung findet heute Donnerstag den 23. d. Vt. im Klubzimmer der Kasino-Reftauration (halb 8 Uhr abends) statt, wozu hiemit die P. T. Mitglieder eingeladen werden. Tagezuränung: 1. Ansprache de« Veremy.Obmanns. 2. Geschäfts- und Kassebericht (Wahl der Revisoren). 3. Nericht des Schulpfennig.llomilö». 4. Neuwahl de« Ausschusses. 5. Vesprechung über die bevorstehenden Gemeinderath«wahleu. 6. Ueber die Beziehungen Oesterreichs zur orientalischen Frage.__________________ Einladung. Alle jene P. T. Herren unb Damen, welche bereit« den Vei. tritt zu dem zu gründenden „ V o l l« l ll ch e > V e rei n " an-gemeldet haben, sowie jeue, die gesonnen sind, demselben beizn-treten oder silrderlich beizuftehen, werden zu einer am 25. d. 2,i. nachmittag« um 3 Uhr in den unteren Lokalitäten der alten Schießstätte stattfindenden Vorbesprechung wegen Feststellung der Statuten diese« Verein« höflichst eingeladen. Neueste Post. (Original-Telegramme der „Naib. Zeltung.") Wien, 21. Februar. In der Versammlung des Klubs der Linken setzte Obmann Herbst den Stand dcr Ausgleichsverhandlungen auf Grund des von der Regierung den Vertrauensmännern gegebenen Erftcs<5s auseinander und fügte hinzu, daß er der Partei die Freiheit ihres Votums bezüglich der Banlalte wahrte. Wenn der die Zusammensetzung des Generalrathes betreffende Punkt die Zustimmung der Partei erlangt, so habe dieses nur zur Folge, daß die Regierung die nöthigen Vorlagen mit der ungarischen Regierung vereinbart. In der Debatte machte sich vorwiegend die Anschauung geltend, daß eine größere Zahl von Detailfragen noch unauf« geklärt sei. Schließlich wurde beschlossen, morgen eine Versammlung der verfassungstreuen Klubs abzuhalten und hiezu auch die Minister behnfS Ertheilung detail-lierter Aufklärungen einzuladen. Im Fortschrittsllub wurde über die Debatte Geheimhaltung beschlossen. Wien, 21. Februar. Die „Politische Korrespondenz" meldet: Heute um 2 Uhr fand im Bureau dts Ministers des Innern die angekündigte Parteikonferenz statt, an welcher sich M tglieder beider Reichsrathehäuser belheiligten. Nachdem der Ministerpräsident die Versammlung begrüßt hatte, gab der Minister des Innern eine pragmatische Darstellung des Gange« der ganzen Aus» gleichSoerhandlungen, worauf der Finanzminister den Stand der Bantfrage, insbesondere den Punkt betreffs Zusammensetzung des GeneralratheS detailliert auseinandersetzte. Schließlich formulierte der Finanzminister fol< gende, von der Regierung an die Partei gestellte Frage: D:r definitive Abschluß der Vereinbarungen über die Nanlfrage und damit über die gesammten Aus« gleichZvorlagen hängt davon ab, ob die Partei ihre Zu« slimmung zu folgender Zllsammensetz^lng des General, rathes der Bank gibt: Der Generalrath besteht auS dem Gouverneur, zwei Vizegouverneuren und zwölf General, rächen; der Gouverneur wird auf gemeinsamen Vor. schlag beider Regierungen, die Vizegouverneure werden auf Vorschlag deS betreffenden FinanzmmlsterS vom Kaiser ernannt; die Gmeralrälhe werden von der Generalversammlung gewählt, und zwar acht nach freiem Ermessen der Versammlung, je zwei aus dem Terno» vorschlage der Directlonen in Wien und Budapest. Nachdem der Minister mehrere von den anwesenden Mitgliedern des Reichsrathes gestellte Anfragen beantwortete, schloß der Ministerpräsident die Sitzung mit dem Ausdrucke des Dankes an die Versammlung. Moskau, 19. Februar. (N. Wr. Tgbl.)MH beginnt der Prozeß gegen die Theilnehmer des ,M. der rothen Vuben." Die Zahl der Angeklagten M 47, darunter Offiziere, Veamte, Kaufleute, auch "Hl" Frauen. Auch ein Fürst Dolgoruloff befindet si« "« den Angeklagten. Dieselben werden aller erdenM" Verbrechen angellagt. Unter anderem sollen sie auch ^ rere Personen lebendig begraben haben. Die »«M Alte sind noch nicht bekannt. Das Publikum wir!"" gegen Karten zugelassen, aber seit 8 Tagen leine m ausgegeben. ^ Velgrad, 20. Februar. (N. Wr. TA) A Regierungstelegrammen aus Stamoul wurden dll " schen Vertreter mit außerordentlichen Ehren Astern" Großoezier empfangen. Heute findet die erste Km"" mit Savfet Pascha statt. Die türkische Regierung °"> die Grenzregulierung an der Drina und dem 3°^. gestehen, um einen schnellen Friedensschluß zu «li« ' Man glaubt in den hiesigen offiziellen Kreisen ^ eher an den Frieden, als die türkische Regierung au _ rückständigen Tribut verzichtete, die Zahlung des 2"°^ für die Zntunft allerdings verlangt, aber ""gen» finanziellen Perlegenhellen Serbiens bis zur M"" dieser Verlegenheiten Kredit gewährt. ^ Glurgiewo,20. Februar. (N. Wr. TM.) ^ brieflich hierher gelangten Meldungen wird in »^^ tinopcl dic Beförderung von Telegrammen über Gesundheitszustand Abdul HamidS verweigert. ^ daselbst kein Geheimnis, daß sein Uebel ebenso uM'^ sei und ihn ebenso regierungSunfühig mache, n»e . Murads. Mahmud Damat Pascha, der Chef d" V > Partei, ist derzeit förmlich Regent. Eohem P"W M minder als die Minister sind vollständig von dtlN ^ flusse beherrscht, der vom Palais aus auf sie a"^ wird. Man fürchtet eine allgemeine Erhebung 9" alle Würdenträger. Telegrafischer Wechselkurs »am 21. Februar, H^' Papier - Nlute 62 95. — Silber - Rente 67 90. ^ »^» Rente 74 10 - 1860er Staate-Nnlehen 110 25. — «°" ßMl U38- -. - Kredit-Nclien 150 10. — ilondon 123 50. ^.gs? 119 40. — «. t. Mllnz-Dulaten 5 87'/,. - Napoleon«»" - l'Xi Ncichsmarl 6060. 'Angekommene Fremde Am 21. Februar. .zM Hotel Stadt Wien. Spielmann, Jung, «fite.; «.""'">»" Elosmami llnd «rem, Wien. — Degischer, FabrilaM, ^ zale. — Uibaniit, Gutsbesitzer, Höftein. — Zwen>>, Kausmannsgattin, Fichtenwald. ^ ^ Hotel Europa. Fritsch, «auunternehmer, und StaNI^M rer, Tnfail. — Susnil und Dolinset, St. Martin. ^c>»' Pfarrer, Wisel. — Nurja, sammt Frau, «rainburg. ^ ger, Handelspartner, Graz. ^5°"' Hotel Olefant. Kaufmann, Ezalaturn. - Iento, sa^zM' ter imd Bladika, Altai. — Mral, Idria. — 6^'^, FUnftirchen. — Knafliö, St. Martin. — Vinna", ^ P"' Kolooiat. — Ebenspanger, Handelsmann, Schlaniing gyel, Hfm,, Kanischa. Kaiser von Defterreich. Podtrajsel, Vonobiz, ^. ,„i. Stadt «aibach. Ponholzcr, Winller. — «rettner, 3'""' Mohren. Hevwig. Villach. — Gortun, Winterfeld^^^ Theater. ^ Heule: Zum Vortheile de, Kapellmeister« Edgar Kro"''ßB lustige» Weiber von Windsor, «om'sch/l' «B« Oper m 3 Allen mit Tanz. nach Vhalespeare'« E"? M^ Lustspiel von Dr. S. H. Moscnlhal. Musil vonOtl°^ Meteorologische Beobachtungen inHib - .i « n . -- g ' ^ W lZ « U K 7 U, Mg. 7iÄ.8l' ^0^ ?W7?aswllch^bewöllt l^ 2l. 2„N. 719.,^ 4-4.z SW.schwach be<' »"> i) „ Ali. 722.« ^. 2.« SW, schwach bew"" ^ ^ Morgen« und vormittag« trübe, abwechselnd ^I^e«^ mittags einzelne Sonneublicke; abend« dllster. D^ ^ der Wärme ^- 2 6", um 3 0» Über dem Normale^^ ^, Verantwortlicher Redacteur: OttomarV«" ^- ^_________________________ ^,«^" lN^vs/>«l,4vi<4^ Wien. 20. Februar. (1 Uhr.) Dle Vorse concentrierte ihre Aufmerlfamleit auf die Actie der ungarischen Nredilbanl, welche beträchtlich stieg. Im übrig«» « ^ <)l)ls(Nl)(l.l^l. schäft belanglos bei leinesweg« ungünstiger Tendenz. ^. ^-^ «eld >lv«lt Papierrente........s« 95 6320 Silberrente........68 05 68 15 Goldrente.........741b 7425 L°s«. 1889........«84- 28450 , 1854........10b — 106 - . I860........11050 Hl - ^ I860 Mnsley .... 118- 118 50 , 1864........184 75 13b — Una. P:llmieu»Uul......7225 7250 llrelil.^..........168'- 162 50 Nnbo'.<«.L.........1850 14 — Vrilm'tnaulehen der Vtadt Wien »4- 94 50 2)^nau°Ueßulieruug«'Lost . . 108— 103 20 Nomäuen Pfoadbriese .... 144 — 145 — Olsterreichische Schatzscheine. . 99 25 89 50 Ung. AttknbahnoNrl.....9875 99 — Ung. Schatzbon« vom I. 1874 96-— ÄK50 Unlehen d. Stadtgemnnde Nlen in B. V.........Vb 75 36 — Grnndentlaftn»gs-Vbl»««tt b0 101 i>0 Niederöfterreich.......10075 101 25 Oalizien..........84-l5 84 7o O«lb W«e SiebenbUrge».......7140 7180 Xemeser Vanat......717b 72 2b Ungarn..........7825 7875 Actien von N«nleu. »el» «<« «n,lo.»sterr. V«l.....7425 7450 Kreditanstalt........149 — 149 20 Depositenbank.......127— 128 - Kreditanstalt, ungar.....121 121 50 ««compte.Nnftall......«70— 680 — Nmionulbaut.......836 — 888 — Oesserr. Baulgesellschaft ... 19» — 133 - Uninnbaul ........53— H8-50 Vlitehrstianl .......79— 7950 Wiener Banlverein <.....55 — b? — Actien v,n Transport-Unternehmungen. Gelb V«« Mftlb«Vahn........g^ ^. Iß hs, 3.^°^?^O'5'"'l«llfch»ft 845- 347-Elisabeth.Weftdahn ..... 132 50 182 75 FerdMllnd«,Norl>bahn . . . 1810-1815 - «elb war« Franz - Joseph - Vahn .... 118— 11825 Oalizische «tarl.Ludwig.vahn . 210 75 211 25 Kaschau-Oberberger Vahn . . 85 — 8550 rcmbera-Cjernowitzer Vahn . 116— 116 50 Lloyd.Gesellsch. ....... 331 - 338 - Oefterr. «ordweftbahn .... 11» 50 114 — Rudolf««Vahn.......10650 10750 Otaatsbahu........»41 - 241 bli Sllbbahn.........7V— 782b Theiß-Vahn........160 50 162 . Ungar.-gallz. Verbindungebahn 80 — 8050 Ungarlsche Nordoftbahn ... 91 bl) 9250 Wiener Tramway.Oesellsch. . —- ^ -.__ Pfandbriefe. «lllg. ilft. Vodeulredil»nft. (i.Golb) 105 — 105 50 „ « ^ (i.V.-V.) 8925 89 50 Nationalbanl........96 60 96 70 Ung.VodenlredillInftilutlV.««.) 86 75 H7 — PriorltätK ebligationen. Elisabeth««. I. «m.....8O8o 91 - Ferd.-Nordb. in Silber . . . 10550 106 — Franz-Ioseph-Vahn.....90-75 gi - ,ai so V Val. Karl.endwialV., 1.««> ^50 3" Oeflerr, N°rb»e»,Vahn > London, lange Sicht . . » ' zllZb Pari« .......... Geldsorten. ^ ^ Dukaten . . . . bsi.9" ". ^'^'/.' Napoleon«b'or . . 9 „ 8? " ^ ^ Deutsche Reich«- ^^ 6<1" <0 " banlnoten . . . 60 ^ sb " UZ -" Gilbergnldw. . 118«b0 - ^ «r«»nische Vrlmbwtlaftna««^« >^„ Privatnotierml«: «eld 90-^, " 74' ^ Nachtrag: Um 1 Uhr 30 Minuten notieren: Papierrente 62 9^ bi« 63 23 «ilberrente 68 05 bi« «3-20. «oldrenie 74 l) bi, 74 «5. «redit 149 - di« 143'il,. A^s' 74 w. «°ud« 1«i60 bis l23 8b. ««pole««, 9 96'/. hi« V ii?'/.. SUb« N2-60 bi, 113 80.