RNUFUUNN3KT tnr Annst, Wissenschatt und geselliges Leben. Redigier von Franz Hermann von Hermannsthal. ^5 53. Montag am 31. Vctober R843. ^^ ^ Aon dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal em halber Bollen. Der Preis des Blattei ist in Laibach aanzjiihligü» halbiäbria z n. Durch die l. l. ^»st unier «üouverr mit portofreier Zusendun« aanziädrig«, halbiädriy 4 !i. !»oiia uor»u«> beiahlt. Alle l.t. Postämter ncpmen Pränumeralion an. In Laibach pränumerirl man beim Verleger am staan, All. >0l>, im ersten Vtocle, Gedichte von Vineenz Znsner. 4. Der Apfelbaum und die Trauerweide. ^V>e Trauerweide hat der Mai I n schlichtes Grün gehüllt; Der Apfelbaum doch stand dabei Mi t Vlüthen überfüllt. I m Sommer saß in seinem Schooß So macher Schmetterling, Indcß am Weidenzweige bloß Der Th»u wie Thrnnen hing. I m Herbste stand der Apfelbaum Nil Fruchten prangend da, Iudeß ma» a» der Weide tauin Noch gelbe Blattei sah. Der Winter doch hat nicht gefragt. Ob dürftig «der reich? Er fa,» im Sturm dahergejagl» Und machte Beide gleich. 3. Im Vorfrühling. Li» Baum am frischen OuellenranV Prangt schon im grünen Lenzgewand; Die Wellen, die ihn schmeichelnd küssen, Bewirken , daß die Blatter sprießen. Allein entfernt vom Wellensaum Steht tahl und starr ein zweiter Baum, Und halt die Arme aufgehoben, Als hofft' er Hülfe nur »on Oben. Und sieh! noch eh' man ssch's gedacht. Da fällt aus grauer Wolfennacht Em milder Regen träufeld nieder. Und trankt ihm seine trock'nen Glieder. — Stehst du entfernt «o,N Freudenguell, So klag' und murre nicht zu schnell! Was dir die harte Welt benommen. Das kann ja leicht «0» Lben kommen. Das Mährche« von der schöne» und wun­ derbar klingenden Leier. (Beschluß.) .I n dem Hüttchen aber saß ein uraltes Weib, Flachs spinnend auf der Erde, dieses hatte den Kopf in einen Winkel gelehnt, die Füße aber an die Zimmerdecke gesprei­tet, und schrie mit furchtbarer Stimme: »Fu! fu! fu! hatte ich doch niemals noch den Fuß­tritt eines Russen gehört, und jetzt mit einem Male laßt sich ein solcher vernehmen." Hierauf fragte sie den Astrach Carolewitsch'. »Sage mir, du Jüngling, Astrach Carolewusch, warum bist du zu mir gekommen, geschah es mit oder ohne deinen Wil­len ? Hierher kommt kein Vogel geflogen, und neben mei­nem Hüttchen ist noch nie ein Thier gekrochen, noch em Riesenheld vorbeigezogen, wie hat denn dich Gott hierher­gebracht?» — Auf dieses antwortete Astrach Carolewitsch mit Muth und seiner würdig; »O du dummes altes Weib, erst gieb mir, jungem Menschen, etwas zu trinken und zu essen, und alsdann frage wieder.« Die H«e stellte hierauf dem Astrach Carolewitsch Speise und Trank vor, wusch ihn in der Badestube, kämmte ihm den tollkühnen Kopf, und machte ihm ein Lager zu rechte, sodann fragte sie ihn wieder: »Nun sage mir, mein lieber Junge, welch' ein fernes Ziel hast du dir gesteckt, und ist es dein Wille, oder bist du gezwungen, dahin zu ziehen?" Da antwortete ihr Astrach Carolewitsch: »Viel mit Willen, aber doppelt gezwungen, reise ich nach dreimal neun Ländern in das dreimal zehnte Königreich, in das Czarchum des unsterblichen Kascschi, um mir von dort die wunderbar klingende Leier zu holen". »Go, go, go«, brummte das alte Weib, »es wird dir schwer werden, die Leier zu bekommen. Uebrigens ver­richte dein Abendgebet und lege dich schlafen. Der Mor­gen ist wunderwirkender als der Abend.« Astrach Carolewitsch begab sich zur Ruhe. Am Mor­gen erwachte die Alte sehr früh und weckte den Astrach Carolewicsch. »Stehe auf, Astrach Carolewitsch, es ist schon Zeit, daß du dich auf den Weg machst, guter Junge". Alsogleich stand Astrach Carolewitsch auf, wusch und Vl» bekleidete sich, betete sodann zu Gott, nach allen vier Sei­ ten, und nahm Abschied von der Here. Die Hexe aber sprach zu Ast räch Carolewitsch: »Du junger Mensch machst dich nun auf den Weg, warum aber befragst du mich, altes Weib, nicht, auf welche Weise du die wunderbar klingende Leier bekommen konntest?" Astrach Carolewitsch befragte sie nun hierüber und sie antwortete: »Ziehe den Weg mit Gottes Hülfe, und wenn du in das Königreich des unsterblichen Kastschi kommst, so suche es so anzustellen, daß du in der Mitte des TageS hingelangest. Neben den vergoldeten Wohnungen des un­sterblichen Kastschi ist ein grünender Garten, in diesem Garten wird ein blühendes Mädchen lustwandeln, die Toch­ter eines Königs. Springe über die Mauer hinüber und gehe auf sie zu, sie wird über dein Erscheinen eine grosie Freude haben, da sie schon vor sechs Jahren ihrem Vater von dem unsterblichen Kastschi geraubt wurde, der sie seit dieser Zeit wie seine Geliebte hält. Dieses junge Mäd­chen befrage nun, wie du die wunderbar klingende Leier bekommen könntest, und sie wird es dir sagen." Astrach Carolewitsch setzte sich auf sein gutes Pferd und ritt weiter, ich weiß es nicht, ob kurz oder lange, ge­nug, er kam endlich in das Königreich des unsterblichen Kastschi, und zu den vergoldeten Wohnungen desselben, in welchen er die wunderbar klingende Leier spielen hörte. Astrach Carolewitsch wäre beinahe über die Klange derselben in den Boden gewurzelt; denn die Leier pflegte so schön zu spielen, daß Jeder, der sie hörte, darüber in einen, dem Tode ähnlichen Schlaf verfiel. Astrach Carolewitsch ermanntesich jedoch wieder, sprang über die Mauer in den grünenden Garten und sah dorr ein Mädchen, die Tochcer eines Königs, und das Mädchen erschrack gar sehr über sein Erscheinen. Astrach Carolewitsch aber trat zu dem Mädchen und sagte ihm, daß es sich nicht vor ihm zu fürchten habe; wo­rauf er es befragte, wie er doch die wunderbar klingende Leier bekommen könne. Hierauf antwortete ihm die Czarewna Darissa : »Wenn du mich mit dir von diesem Orie fortnimmst, so werde ich es dir sagen, wie du die Leier bekommen kannst.« Astrach Carolewitsch versprach sie mitzunehmen, wenn er durch sie die Leier erhalten würde, und die Czarewna Dariss a sagte, daß er in dem Zimmer verweilen möchte; Sie selbst aber ging zu dem unsterblichen Kascschi und bat ihn mit listigen Ueberredungen, und stellte sich, als ob sie ihn recht herzlich liebte und sprach zu ihm: „Mein bester Freund und theuerster Gefährte, unsterblicher Kas­tschl, habe doch die Güte und sage mir, ist es wirklich an dem, daß du niemals sterben könnest?« .Freilich sterbe ich niemals", antwortete ihr der un­sterbliche Kastschi. »Aber sag' mir«, fuhr die Czarewna Darissa fort, »wo ist denn dein Tod und hast du auch einen Tod?« »Wohl habe ich einen Tod«, antwortete der unsterb­ liche Kastschi. »Er ist in dem Reisigbündel, welches in dem Wasserfalle liegt». Die Czarewna Darissa ging sogleich zu dem Was­serfalle, nahm den Reisigbündel und warf ihn in das Feuer. Der Reisigbündel verbrannte, aber der unsterbliche Kastschi blieb dennoch am Leben. Hierauf fragte ihn die Czarewna wieder, indem sie zu ihm sprach: »Mein vielgeliebter Freund, gewiß liebst du mich nicht, weil du mir nicht die Wahrheit sagst, wo sich dein Tod befindet. Ich bin ja keine listige Betrügerin und liebe dich wie meine Seele;" und indem sie also sprach, um­armte sie ihn, küßte ihn scheinheilig und bat ihn abermals, ihr doch zu sagen, wo sein Tod wäre. Hierauf sagte der unsterbliche Kastschi lachend zu ihr: »Ist es denn nöthig, daß du es gerade wissen mußt, wo mein Tod ist? Uebrigcns liebe ich dich und will es dir sagen." »Auf dem großen Felde stehen drei grüne Eichen, und unter den Wurzeln der größten Eiche ist ein Wurm, und wer diesen Wurm findet und zerdrückt, wird mit ihm zu­gleich auch mich tödten". Als die Czarewna dieses vernommen hatte, ging sie zu Astrach Carolewitsch und sagte zu ihm, daß er auf das große Feld gehen sollte, um dort drei Eichen aufzusu­chen, und unter der größten Eiche würde er einen Wurm finden, den er zerdrücken soll. Astrach Carolewitsch ging sogleich auf das große Feld und suchte vom Morgen bis zum Abend; mit großer Mühe fand er endlich die drei grünen Eichen, grub uncer der größten den Wurm aus und erdrückte ihn. Sodann be­gab er sich wieder zu der Czarewna Darissa und fragte sie, ob der unsterbliche Kastschi noch lebe, er habe den Wurm erdrückt. Sie antwortete, daß der Kastschi noch immer lebe Da sagte Astrach Carolewitsch: »So begib dich nochmali zu ihm, und suche es ihm mit List herauszulocken, wo siH sein Tod befindet, da er dich sonst immer wieder betrüget wird". Hierauf lief die Czarewna Darissa zu dem unsterb üchen Kastschi und sprach zu ihm mit thränenden Au gen: »Gewiß, gewiß, du liebst mich nicht, weil du mi> nicht die Wahrheit sagst, wo sich dein Tod befindet, unt mich immer betrügest, wie eine Närrin". Sodann umarmte und küßte sie ihn wieder hjnterli stiger Weise, und fragte ihn, wo doch sein Tod sei. Nun erst sagte ihr der unsterbliche Kastschi die Wahrheit mit diesen Worten: »Mein Tod ist weit vor hier, und es ist schwer denselben aufzufinden. Er befinde! sich auf dem Wellmeere. Auf diesem Meere ist eine I n sel, welche Bujan genannt wird, und auf dieser Insel ist eine starke grüne Eiche, unter dieser Eiche befindet sich eine eiserne Truhe eingegraben, in dieser Truhe ist ein Kästchen und in diesem ist ein Hase verschlossen. I n die. sem Hasen befindet sich eine Ente und diese hat in sich ein Ei , und wenn dieses Ei von Jemand zerdrückt wird,, so sterbe auch ich in derselben Minute'. 2RR Die Czarewna hörte diese Werte, lief zu Astrach Carolewitsch und erzählte ihm Alles. Astrach Carolewicsch setzte sich sogleich auf sein gutes Pferd und ritt zum Weltmeere, und als er dahingelommen, sah er einen Fischer in einem Kahn und sagte zu ihm: „Bringe mich auf die Insel Bujan". Der Fischer sagte hierauf: „Hospotin, setze dich zu mir in den Kahn», und als Astrach Carolewitsch sich zu ihm in den Kahn gesetzt hatte, schiffte er ihn nach der In ­sel Bujan. Astrach Carolewitsch fand wirklich die»grüne Eiche, und grub unter derselben eine eiserne Truhe heraus. Diese Truhe zerschlug er, öffnete das Kästchen und nahm aus demselben den Hasen, welchen er in zwei Theile riß, kaum aber hatte er ihn zerrissen, so flog aus demsel­ben eine wilde, graue Ente heraus, und erhob sich in die Luft, als sie sich aber zum Meere niederließ, entfiel ihr das Ei und versank im Meere. Als dieses Astrach Carolewitsch erblickte, wurde er sehr traurig darüber und befahl dem Fischer, ein feines Netz, so tief als möglich, in das Meer zu werfen. Der Fischer warf sogleich das Netz aus und zog einen Hecht von ungeheurer Große heraus. Astrach Carolewitsch befahl, den Hecht zu zertheilen, und fand wirtlich in ihm das Ei, welches die Ente in das Meer fallen gelassen. Astrach Carolewicsch nahm das Ei, setzte sich wieder in den Kahn und gebor, ihn nach dem Ufer zu bringen, und als er dahin gekommen, gab er dem Fischer Geld, setzte sich wieder auf sein Pferd, und ritt zur Czarewna Darissa. Kaum hatte er sie angetroffen und ihr gesagt, daß er das Ei erhalten habe, so sprach die Czarewna Da­rissa zu ihm: „Jetzt sei nicht bange und folge mir zum Kastschi. Als aber der Kasischi den Astrach Caro­lewicsch ansichcig wurde, sprang er sogleich auf, um ihn zu erschlagen. Astrach Carolewitsch aber nahm sogleich das Ei und drückce es ein wenig, da fing der Kastschi an zu schreien und aus vollem Halse zu heulen, und sagte darauf zu der Czarewna Darissa: „Sieh, aus Liebe zu dir sagte ich dir, wo sich mein Tod befindet, und du lohnest mich auf diese Weise dafür». Hierauf riß er sein Schwert von der Wand herab, um die Czarewna Darissa in Stücke zu zerhauen, aber in demselben Augenblicke zerdrückte Astrach Carolewitsch das Ei vollends, und der Kastschi fiel wie ein Holzstrunk zur Erde und starb. Czarewna Darissa führte hierauf Astrach Carole­ witsch in das Gemach, in welchem sich die wunderbar bin­ dende Leier befand, und als sie dahin gekommen, sprach sie zu ihm: „Nun bist du in dem Besitze her wunderbar klingenden Leier, nimm sie und bringe mich dafür in meine geliebte Vaterstadt". Astrach Carolewicsch nahm die Leier unter den Arm, und diese begann überaus lieblich und wunderbar zu spie­len. Astrach verwunderte sich gar höchlich, nicht nur daß die Leier von selbst spiele, sondern auch, daß die Leier so herrlich verziert sei, denn sie war vom schönsten Kry­ stalle und die Saiten von purem Golde. Astrach Carolewitsch verwunderte sich und erfreute sich sehr lange darüber, indem er sie betrachtete, sodann verließ er die Gemächer, setzte sich mit der Czarewna Da­rissa auf sein gutes Pferd und ritt weiter. Er brachte zuerst die Czarewna zu ihren Eltern, wel­chen er dieselbe übergab, sodann begab er sich zu Afor, dem König von Aegypten, seinem Schwiegervater, und über­reichte seiner Braut, der schönen Czarewna Ossida, die schöne, wunderbar klingende Leier. Hierauf legten sie die Leier auf einen Tisch, welche sogleich äußerst lieblich und anmuthig zu spielen anfing. Am nächsten Tage darauf vermählce sich Astrach Ca­rolewitsch mit der schönen Czarewna Ossida, blieb noch eine kurze Zeit in Aegypten und begab sich sodann in sein Vaterland zurück. Als der König, sein Vacer, und die Czaritza, seine Mutter, ihren vielgeliebten Sohn wiedersahen, freuten sich Beide herzlich darüber. Nicht lange darauf aber starb nach Gottes Willen der Czar Fedron , und Astrach Carolewitsch erhielt die Krone seines Vacers und theilte mit seiner vielgeliebten Gemahlin, der schönen Czarewna Ossida, die Herrschaft. Beide lebten von nun an in der größten Eintracht und im besten Wohlbefinden, welches bis zu ihrem Tode währte, womit sich auch dieses Mährchen schließt. Neues aus der Monarchie. Ein furchtbarer Sturm. Am 2». September abends wuchere in und um Ofen ein furchtbarer Sturm. I n der Scadc wurden mehre Häuser zertrümmert, viele mit Wein be'ladene Wagen um gerissen und zertrümmert und eine bedeutende Anzahl Men. schen getödiet. I n der Umgegend wüthete das Element Noch heftiger. D,e Weinreden wurden sammt den daran hängenden Früchten aus dem Boden gerissen, viele Bau­ernhäuser zerstört, und eine Unzahl von Pferden und auch viele Menschen gecödtet. Aus dem Feldlager von N-ttos rissen sich an hundert Pferde los und liefen davon; viele Zelte wurden eingerissen, und die Soldaten standen an manchen Stellen bis über die Schenkel im Wasser. Gegen das Luftverpestung p rivilegium der Seifensiedereien. Unter obigem Titel lesen wir im „Ungar« Folgendes­„Nachdem die Chemie die Mittel an die Hand gegeben hat, jeden üblen Geruch beim Feitschmelzen zu beseitigen, so ist es gewiß nur ein billiges Verlangen, daß das Pri­vilegium der Seifensieder und Lichczieher, die Luft ihrer Umgebung zur großen Belästigung der Nachbarn und der Vorübergehenden periodisch mit unerträglichem Gestank zu erfüllen, eine angemessene Beschränkung erfahre. Am mei­sten sind d,e Hauseigenchümer im Umkreise solcher Anstal­ten inceressirt dabei, auf Abhülfe zu dringen. Aber es wird dessen nicht bedürfen: für den um die Verschönerung und Veredlung des Lebens in der Hauptstadt so hochver­dienten würdigen und löblichen Magistrat wird sicherlich die leiseste Erinnerung an die Mittel, ,cne Lufcuerpestung zu verhüten, hinreichen, um derselben ein Ende zu ma­chen«. Und nun folgt die Angabe der gedachten Minel, statt deren wir hier den Wunsch folgen lassen, daß dieses 2t3 »ostfriesländische Epigramm«, obgleich es inir gegen einen Gassengestank gerichtet ist, einen schnelleren und bes­ seren Erfolg haben möge, als unsere gegen einen ganzen Provinzgestank gerichteten Worte der Beschwerde.^) Ein Zweikampf. Allgemeines Aufsehen und Bedauern erregt in Klau­ senburg ein Duell, das am 13. September zwischen zwei Individuen aus den höhern Ständen vorgefallen ist und leider die unglücklichsten Folgen nach sich gezogen hat. Der Herausforderer, ein junger Caualier, wurde von der Ku­ gel seines Gegners in die Brust getroffen; im Todeskampfe raffte er aber noch seine letzte Kraft zusammen und zielte mit solch einer krampfhaften Festigkeit uud Sicherheit auf die Stirne seines Gegners, eines hochgestellten Mannes und Familienvaters, daß dieser, rödtlich getroffen, nieder­ sank und augenblicklich verschied. Die Ursachen dieses un­ glückseligen Zweikampfez werden verschieden angegeben, und eS walten, wie es in der »agramer Zeitung" heißt, zu viele zarte Rücksichten dabei ob, als daß man sich in nähere Details darüber einlassen könnte. Auswärtige Neuigkeiten. (Verkauf eines Kindes.) I n Manchester wurde eine Frau, Namens Elise Green, vor Gericht geführt, die beschuldigt wurde, ihr Kind um 25 Franken verkauft zu haben. Zur Entschuldigung gab sie an, daß das Elend sie zu diesem Schritte getrieben habe. Sie wurde zu ein­monatlicher Gefängnißstrafe verurcheilc. — (Der Magistrat zu Dresden) hat aus Anlaß der Mehltheuerung die Einfuhr des Brotes in die Stadt freigegeben, und zwar nicht nur den concesstonirten Land^ bäckern, sondern Jedem, der sich damit befassen will. Das Broc siel hierauf sogleich im Preise. — Eine ähnliche Maß­regel wäre auch bei uns sehr heilsam, denn das schand­bare Erzeugnis unserer Stadibäcker könnte mit dem treff.­lichen Broce nicht fern gelegener Orte die Concurrenz nicht aushalten, und sie müßten sich bessern, Was schon längst der laut und allgemein, aber vergeblich ausgesprochene Wunsch ist. — (Außerordentliche Kälte.) Wie Galignani's °Messenger" berichtet, herrschte in den letzten Tagen zu Tournay in Südfrankreich eine so grimmige Kälte, w,e sich die ältesten Leute selbst in den strengsten Wintern ei­ner ähnlichen nicht zu erinnern wissen. Die Schwalben, welche diese Gegend sonst erst um e,nen Monat später zu verlassen pflegen, fielen codt zur Erde nieder. — (Seestück.) I n den 14 Monaten vom i . Novem­ber 1840 bis 31. December 1841 sind zu Grunde gegan­gen: 38 Dreimaster, 4? Barkschiffe, 130 Briggs, 248 Schooner, 21 ^loops und 5 Dampfschiffe, zusammen 51? Schisse. Darunter waren 84 englische Schiffe, nämlich 22 Dreimaster, 18 Barkschiffe, 41 Briggs, 15 Schooner. Die Anzahl der dabei umgekommenen Menschen beträgt 850. Nicht inbegriffen in obiger Zahl sind 28 Schiffe, die ver­schollen, und wahrscheinlich mit Mann und Maus unter­gegangen sind. — ^) Liehe die Nummern 3. 24 und 27 des laufenden Jahrganges die« ses Blaues. Theater in Laibach. (Schluß des vierten Briefes,) Mab. Hensel als Parlhenia Hot ihr Möglichstes geleistet. M»d. Hensel ist für das Fach der noiuen Liebhaberinen eine ausgezeichnete Acquisilion, und wer die Verschiedenheit ihres Rollenfaches von dem dir tragischen Liebhaberin zu würdigen weiß, wird ihr die Anerkennung nicht versagen, daß mehre Momente ihrer Darstellung sehr gelungen ge­nannt werden müssen, so das schöne Lied »was Liebe sei", so die Seen«, wie sie Ingomarn sein Schwert zurückstellt, in welcher ihr Leuer sie beinahe zu schnell fortriß. Nie Nebenrollen trugen das ihrige zum Gelingen des Ganzen bei, und »der Sohn der Wildniß« wird gewiß noch mehre »olle und zufriedene Hauser liefern. ' Am »5. Oktober: »Ein Sonderling in Wien», von Bäuerle , eines jener komilchen Productc, die l°benswer!h einen bedeutungvollcrn Zweck haben, als nur durch Burleskes die Lachmuskcln zu reizen, hat besonders den Herren Tomasell i und Cola s Gelegenheit gegeben, die glücklichen Witze des Sliickes zu benützen, um uns einen heitern Abend zu «erschaffe». Die ganze Gesellschaft war dabei wacker thätig, und da das Stück ein gro­ßes Personale erfordert, hat Hr. Th o m e ei» kleines unbedeutendes stöll» chen übernommen, um zum Gelingen des Ganzen beizutragen, was dank­bare Anerkennung verdient. An, l7. «Maria von Medicis", gelungene Wiederholung einer guten Piece. Am 18. »die Versöhnung», Schauspiel in 3 Acten von Frau von W eiß e n thurn. Hr. Et ruber, für erste Vater cngagirt, feierte heute als Herr von Wittburg sein erstes Debüt. Er hat Tüchtiges geleistet, und es dürfte zu seiner Acquisilion zu gratuli» ren sei». Daß die Vorstellung gelungen war, dafür zeugen die vielen Thro­nen , die vergossen wurden, und die Strenge, mit der die Aufmerksam­keit des Publicum« die Erhaltung der Slille >m Auditorium überwachte. Am lg. »Elias, Regenwurm", am 20. »die beiden Brillen" und »der gerade Weg der beste". In, ersteren waren Hr. Thomö und N»!>. Hensel, in letzterem Hr. Colas trefflich. Am 22. »das Epigramm" «o,> Kotze bue. Hr. T Home als Hauptmann Klinker, Mod. H e n sei als Caroline, Hr. Ströbe r und Dlle. Gängle r als Kanzlcidirector Löwe und dessen Gattin, Hr. Nanini , Doctor Busch, waren ausgezeichnet, Hr. kolos , Kommerraih Hippellanz, lieferte eine höchst drollige Maske, und das Publicum verließ sehr befriedigt das Haus. Am 20. ward »der Sohn der Wildniß" wiederholt. Das Haus war »oll, die Vorstellung gelungen, der Beifall noch rauschender, »ls bei der ersten Vorstellung. Sie entnehmen aus meiner Erzählung, daß Hr. Lbel l sei„e Zu­sage, ein gute« Nepcn«,r. getreu und auf Kosten der Kasse erfüllt, dem, ich will Ihnen unter dem Siegel der Verschwiegenheit vertrauen, die be­ste» Einnahme n liefern immer die Possen. und wenn sie »eu sind, oh„e Rücklicht auf Qualität . Es ist daher doppelt lobenswert!), wenn er von dieser Ersahen,!!, »ur massigen Gebrauch macht. Auch gegen die Abon­nenten ist Hr, Ebell Mann von Wort, den »Sohn der Wiloniß" ausge» nominen, wurden seit Eröffnung des Abonuemenls alle Vorstellungen im Abonnement gegeben. Daß Hr. Ebel l übrigens weder Kosten noch Mühe stüeut, das Publicum zu befriedigen, davon giebt er uns in diese,» Augen­blicke einen neue» Beweis, da er nach Wie» reist, um unsere zahle,ich« Gesellschaft noch in c,n Paar Fächern zu verstärken. Ich witsche seine» Bemühungen dort und hier glückliches Gedeihen! Auf baldes Wiedersehe,!. Ihr K. Laibach am 24. Lciobcr 1842. Theater Nepertoir. Am 31. October «Wahn und Wahnsinn". — «. November »der alle Musiker", Posse. — 2. «Müller und sei» Kind». — 3. »Der Schwätzer". — 5. »Die Perlenschnur», Schaujpiel in 3 Acten, Vencfice der Dlle. Gang' ler . — ü. »Gut Waldcgg". Pränumeration - Anzeige. Mt,t 1. November beginnt der ll, Semester des v. Jahrganges dieser Zeitschrift. Die Redacnon und der Verlag geben sich demnach die Ehre, die I». 'l'. Herren Abonnenten ^ur gefälligen Erneuerung der Pränumeration, so wie überhaupt zur Pränumeration, mit dem Ersuchen einzuladen, die Bestellungen bald machen zu wollen, damit darnach die Austage des Blaues bestimmt werden tonne. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph VlaSnik.