Mezngspretje ,Fiir Österreich-Ungarn ganzjährig K 5 — halbjährig K 2-50 Für Amerika: ganzjährig D. 2- — Für das übrige Ausland ganzjährig K 6 • 50 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „IDanbmnappe' eines jeden Monates. am 4. und 19. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hsttscheer Moten in Gottschee Nr. 121. Berichte sind zu senden an die Schriftleitnng des Hottscheer Moten in Gottschee. Anzeigen Qnierate, werden nach Tarif berechnet und voil der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konlo Nt. 842.285. M. 23. Gottschee, am 4. Dezember 1916. Jahrgang XIII. Kaiser franz Josef f. In tiefster Trauer beweint die Monarchie den Tod des Landesvaters. Kaiser Franz Joses ist am 21. November aus dem Leben geschieden. Gott hat ihn von uns berufen, bevor es gelungen ist, in diesem Riesenkampfe den Endsieg zu erringen. Der innigstgeliebte, kindlich verehrte Kaiser, der durch nahezu sieben Jahrzehnte die Geschicke unserer Doppelmonarchie mit weiser Hand und väterlicher Huld gelenkt hat, ist uns für immer entrissen. Der Große, der Erhabene, der Gütige ist von uns gegangen. Der Genius des Vaterlandes neigt in Trauer sein Haupt. Düstere Klage erfüllt alle Länder des Reiches, unermeßliche Trauer vereinigt das Allerhöchste Kaiserhaus mit den Völkern. In den Büchern des ewigen Lebens ist eingetragen, was Kaiser Franz Josef für uns getan, gelitten und geopfert hat, dessen Krone oft zur Dornenkrone wurde. Möge Gott, der in seinem unerforschlichen Ratschlüsse diese schwere Heimsuchung über uns verhängt hat, uns stärken zur Verteidigung des heiligen Vermächtnisses, das uns der tote Kaiser hinterlassen. * Auch Stadt und Land Gottschee hat sich in den letztvergangenen Tagen in tiefe Trauer gehüllt. Überall wehten die schwarzen Fahnen, die nur einen kleinen Teil des großen Leides zeigten, das uns alle erfüllt. Am 29. November wurde die Vertretung der Stadtgemeinde Gottschee zu einer Trauerkundgebung einberufen. Bürgermeister kaiserl. Rat A. Loy hielt an die Versammelten folgende Ansprache: „Sehr geehrte Herren! Kaiser Franz Josef ist nicht mehr. Am 21. November ist Seine Majestät, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, um 9 Uhr abends im Schlosse Schönbrunn sanft im Herrn entschlafen. Wie ein betäubender Donnerschlag traf uns alle die erschütternde Trauerkunde. In ein Meer von Weh und Leid ist die Monarchie, ist unser großes Vaterland getaucht. Noch heute können wir es nicht fasten, daß die Augen, die 68 Jahre hindurch so treu über Österreich wachten, sich für immer geschlossen haben, daß die milden Hände, die durch mehrere Menschenalter unaufhörlich Segen spendeten, erstarrt sind, daß das väterliche Herz, das mit so unendlicher Liebe für alle Völker des weiten Reiches schlug, stille gestanden ist. Jedem von uns ist's, als wäre ihm gewissermaßen das beste Stück seiner selbst genommen. In wenigen Tagen hätten die Völker unseres Reiches, hätte unsere glorreiche Armee im Donner der Schlachten den 68. Jahrestag begangen, an dem Seine Majestät den Thron seiner Ahnen bestieg. Keinem Monarchen ist es bisher beschicken gewesen, eine so lange, lange Reihe von Jahren glorreich das Zepter zu führen. Unser Monarch war der ehrwürdige Patriarch unter den Fürsten des Erdballs. Kaiser und Könige sind während seiner Regierungszeit vom Riesenrade der Weltgeschichte gestürzt, alte, ehrfurchtgebietende Reiche wurden zertrümmert, ja die ganze Welt hat sich vom Grunde aus geändert, alle Staaten haben mehrmals ihre Herrscher gewechselt, nur unser erhabener Kaiser stand als der älteste Souverän Europas und der ganzen Welt ungebrochen da über alle Wirrsale wie eine starke, mächtige Eiche, die allen Stürmen trotzt. Unsere Großväter, unsere Väter und wir selbst sind Zeugen der gewaltigen Umwälzungen in der Geschichte, in der Politik, in Handel, Industrie, Gewerbe und Verkehr, in Kunst und Wissenschaft, in Kultur und Technik, und wir können kaum die verschiedenen Zeitläufte überschauen vom völligen Absolutismus bis zum freiesten Konstitutionalismus auf der Grundlage des allgemeinen Wahlrechtes — Umwälzungen, die unser nun in Gott ruhender Kaiser zur modernen Umgestaltung des Reiches durchgemacht und überwunden. Was Österreich war, was es ist, was es sein wird, das ist das Werk Franz Josef I. Etwas Unaussprechliches, Heiliges lag stets in der erhabenen Person weiland Seiner Majestät, etwas Unantastbares und Ritterliches, etwas schlicht vornehm Heldenhaftes in allem seinen Tun und Lassen. Wie ein Hoherpriester faßte er sein kaiserliches Amt auf als Verwalter des Ewigen im Menschen. Noch kein österreichischer Kaiser hat so lange und so segensvoll regiert, noch kein Herrscher hat die politische, wirt- schaftliche und soziale Entwicklung des Vaterlandes so umfassend, so großzügig, so erfolgreich gefördert. Noch keiner hat aber anderseits so viel Leid und Prüfung schwerster Art ertragen wie Kaiser Franz Josef. Wir alle kennen das Übermaß von Erdenleid, das er, vorbildlich für uns alle, mit beispielloser Seelengröße, mit Gottvertrauen und Standhaftigkeit, mit bewunderungswürdiger Ergebung und milder Gelassenheit ertragen. Die Revolution mordete seinen Bruder, die Anarchie seine Lebensgefährtin, ein finsterer Tod entriß ihm seinen einzigen Sohn, des Reiches Erben. Die furchtbare Bluttat von Sarajevo entfesselte den grausen, ungeheuren Weltbrand. An die sieghaften Sonnentage des Jünglings auf den italienischen Schlachtfeldern im Wehen Radetzkpscher Fahnen schloß sich, nur selten von freundlichen Lichtblicken erhellt, eine Folge harter Schläge, während welcher Geschlechter kamen und gingen und nur der Kaiser blieb und seines hohen Amtes waltete in übermenschlicher Treue. Die Liebe seiner Völker war es, die ihn all das furchtbare Leid ertragen half; die Liebe seiner Völker, die ihn von Jahr zu Jahr immer zärtlicher, immer inniger umhegte, je weißer sein Haupthaar wurde. Inmitten der schweren, der schwersten Heimsuchungen, die den edlen Dulder auf dem Throne trafen, war ihm die Liebe seiner Völker Stab und Stütze. Die Weihe des Schmerzes hat das Band zwischen Kaiser und Volk nur noch fester geknüpft und sicherer als auf einem Felsen ruhte sein Thron auf der unbegrenzten Liebe und Treue seiner Völker, die verehrungsvoll zu ihm ausblickten als dem großen Erneuerer des Staates, dem Hort seiner Macht und Größe, dem Führer auf den Wegen segensreicher Entwicklung. Und dann kam das große Schicksalsjahr 1914! Franz Josef, unser milder Friedenskaiser, der durch seine überragende Weisheit unser Reich und ganz Europa so lange vor blutigen, kriegerischen Verwicklungen bewahrt hatte, sah sich gezwungen, im aufgedrungenen Kampfe zum Schwerte zu greifen, in gerechter Abwehr das Reich zu verteidigen gegen eine Welt von übermächtigen, grimmen Feinden. Da, in der Stunde der Gefahr, in der Schicksalsstunde des Reiches bewährte sich wie noch nie der kaiserliche Wahlspruch: Mit vereinten Kräften! Vergessen war jeder innerer Hader und Streit, wie e i n Mann stand unser von den Feinden bereits totgesagtes Oesterreich auf zum Kampfe wider die Feinde, die es zerstückeln, vernichten wollen. Und während draußen im Felde Österreichs Truppen Wunder der Tapferkeit verrichteten, sahen wir unseren geliebten Kaiser im stillen Schlosse von Schönbrunn sein 68jähriges Lebenswerk krönen, sahen ihn Österreichs Schicksalsstunde mit eisernem Griffe meistern. Alle die jüngeren Könige und Herrscher unserer Feinde verspürten zitternd diesen Griff des Sechsundachtzigjährigen in Schönbrunn. Noch lodert die Kriegsfackel, noch bluten auf den Walstätten unsere Krieger im furchtbaren Ringen um den Bestand, um das Dasein des Vaterlandes. Groß und mächtig wird, so hoffen wir zuversichtlich, unser Vaterland aus diesem Riesenkampfe hervorgehen, kein Edelstein der Krone der Habsburger wird verloren gehen, vielmehr wird voraussichtlich alter, blutgetränkter, ruhmvoller Boden wieder in den rechtmäßigen Besitz unseres Herrscherhauses zurückkehren. Bei der durch Blut und Eisen geschmiedeten Einigkeit nach innen, bei den glänzenden Siegen unserer ruhmreichen Armeen war es unser aller Herzenswunsch: Möge unser geliebter Kaiser noch das gute, erfolgreiche Ende sehen, möge er in diesem ungeheuren Ringen auf Leben und Tod noch den siegreichen, dauerhaften Frieden erleben, möge die große Erlösung Österreichs, die Verankerung und Sicherstellung der Monarchie seinen Augen noch erscheinen, möge noch Glück und Glanz den Abend seines rastlosen, tatenreichen Lebens vergolden! Im Rate der Vorsehung war es anders beschlossen. Das müde Auge des greisen Kaisers sah zwar im Glutscheine des Weltkrieges noch das neue Österreich wie einen Phönix aus der Asche steigen, der allgeliebte Vater des Vaterlandes erlebte noch die wunderbare Kraftentfaltung des Reiches, die Verjüngung der altehrwürdigen Monarchie in dem furchtbaren Weltbrande, aber es war ihm nicht vergönnt, die Wiederkehr des ersehnten ehren- vollen Friedens zu sehen, Zeuge zu sein des Triumphes der gerechten Sache. Kaiser Franz Josef ist tot, aber er lebt fort in unseren Herzen, er lebt fort in seinen Taten jetzt und immerdar! Im Schlachtendonner hat der tote Kaiser für immer Abschied genommen von seinen Völkern, seine edle, verklärte Seele wird als Schutzgeist walten über seinem Hause, über seinem Reiche. Im Schlachtendonner hat der junge Kaiser Karl I. den Thron der Habsburger bestiegen, um welchen sich in dieser schweren Schicksalsstunde fester denn je die Völker Österreich-Ungarns scharen. Als ruhmgekrönter Sieger in den Schlachten gegen den tückischen Erbfeind im Süden und gegen die übermächtigen Heerscharen Rußlands im Norden hat sich unser junger Kaiser den aufrechten Bestand seines Reiches selbst erkämpft, selbst erstritten. Begeistert jubelt ihm die Armee zu, tiefbewegten Herzens, jedoch starken Sinnes leisten ihm die Völker Österreich-Ungarns in angestammter Ergebenheit den Schwur der Treue. Und so wollen in dieser tiefernsten Stunde auch wir das feierliche Gelöbnis erneuern, heute und alle Zeit treu einzustehen für unfern Kaiser, für den Glanz der Krone, für den Bestand und die Sicherheit des Reiches, für den Ruhm und die Größe des Vaterlandes. Heil unserem jungenKaiser! Gott schütze ihn, Gott segne ihn, des neuen Österreichs frohe Hoffnung!" * In seinem am 22. November eröffneten Testamente hat weiland Kaiser Franz Josef folgende Abschiedsworte an seine Völker und an die Armee und Flotte gerichtet: „Meinen geliebten Völkern sage Ich vollen Dank für die treue Liebe, welche sie Mir und Meinem Hause in glücklichen Tagen wie in bedrängten Zeiten betätigten. Das Bewußtsein dieser Anhänglichkeit tat Meinem Herzen wohl und stärkte mich in der Erfüllung schwerer Regentenpflichten. Mögen sie dieselben patriotischen Gesinnungen Meinem Regierungsnachfolger bewahren!" — „Auch Meiner Armee und Flotte gedenke Ich mit den Gefühlen gerührten Dankes für ihre Tapferkeit und treue Ergebenheit. Ihre Siege erfüllten mich mit freudigem Stolz, unverschuldetes Mißgeschick mit schmerzlicher Trauer. Der vortreffliche Geist, welcher Armee und Flotte sowie Meine beiden Landwehren von jeher beseelte, bürgt Mir dafür, daß Mein Regierungsnachfolger nicht minder auf sie zählen darf als Ich." * Kaiser Franz Josef ist gestorben, aber er ist nicht tot, er lebt fort in unseren dankbaren Herzen, er lebt fort in seinen segensreichen Werken, in den edlen Früchten seines 68 jährigen unermüdlichen Herrscherschaffens. Ehre und Ruhm dem Angedenken des unvergeßlichen Landesvaters! — Vertrauensvoll und in angestammter Treue huldigen die Völker Österreichs nunmehr dem neuen Herrscher, Kaiser Karl I., der durch Gottes Gnade berufen ist, die Geschicke des altehrwürdigen Habsburger Reiches zu lenken. Die Trauerfeier in Gottfchee. Die tiesschmerzliche Kunde von dem Hinscheiden des allverehrten, gütigen Monarchen langte in Gottschee am 22. November um 8 Uhr morgens ein. Obwohl die Herzen schon seit mehreren Tagen gezittert hatten, hatte doch niemand den schließlich so raschen Eintritt der Katastrophe erwartet. Die Trauernachricht, die sich sofort wie ein Lauffeuer in der Stadt verbreitete, erregte überall größte Bestürzung. Gruppen bildeten sich und besprachen erschüttert das schmerzliche Ereignis. Die Augen so manches feuchteten sich. In kürzester Zeit wehten von allen öffentlichen und den meisten Privatgebäuden schwarze Trauerfahnen. Der Unterricht in den Schulen wurde an diesem Tage geschlossen. Das Geläute der großen Glocke verkündete von 10 bis 11 Uhr der Bevölkerung den Tod des innigst-geliebten Kaisers Franz Josef 1. Vom 22. bis zum 30. November, dem Tage der Beisetzung, stand Gottschee vollständig im Zeichen tiefster Trauer; es wehten überall von den Häusern Trauerfahnen. Das hiesige Militär wurde auf den Namen Seiner k. und k. Majestät des Kaisers und Apostolischen Königs Karl in feierlicher Weise vereidet. Hiebei wurde von den betreffenden Kommandanten in kurzen Ansprachen auf die Bedeutsamkeit des zu leistenden Eides hingewiesen. Die Soldaten legten den Eid in ihrer Mutteyprache ab. Sonntag, den 26. November, wurde beim Gottesdienste den versammelten Andächtigen der Heimgang Seiner Majestät mit folgenden Worten von der Kanzel zur Kenntnis gebracht: „Die Völker Oesterreichs stehen trauernd an der Bahre weiland ihres erlauchten Kaisers Franz Josef I. 68 Jahre hielt Kaiser Franz Josef das-Zepter der kaiserlichen Macht in seiner Hand. Er war ein milder Regent, ein gerechter Herrscher, ein väterlicher Gebieter. Darum weinen wir, weil derjenige auf der Totenbahre liegt, ohne den wir uns Österreich nicht vorstellen können. Wir erfüllen die Psticht kindlicher Dankbarkeit, wenn wir für den innigstgeliebten, kindlich verehrten Kaiser beten." Hierauf wurde der von Seiner Eminenz dem Kardinal-Fürsterzbischof Freiherrn von Skrbensky erlassene Hirtenbrief der an der Bahre des Kaisers Franz Josef I. zu Wien versammelten Oberhirten der Diözesen von Österreich verlesen. Gemäß Verordnung des fürstbischöflichen Ordinariates wurde am 27., 28. und 29. November in allen Kirchen eine halbe Stunde zu Mittag mit allen Glocken geläutet. Mittwoch, den 29. November fand um 9 Uhr vormittags m der Stadtpfarrkirche, die eine Kaiser Franz Josefs-Jubiläumskirche ist, ein feierlicher Trauergottesdienst für weiland seine Majestät Kaiser Franz Josef I. statt. Das Gotteshaus trug großen, majestätischen Trauerschmuck. Die vier mächtigen Marmorsäulen, auf denen der steinerne Baldachin des Hochaltars ruht, und der Architrav des Baldachins waren schwarz verkleidet, ebenso war das Chorgestühl im Presbyterium und die Chorschranke mit ihren sechs Marmorsäulen und dem Lichterrechen schwarz verhüllt. Die Tumba war, der Trauer entsprechend, mit Blattpflanzen umgeben, die für die Beamten und Offiziere bestimmten ersten Reihen der Bänke waren mit einem schwarzen Tuche bedeckt. Hochwürden Herr Dechant und Stadtpsarrer Ferdinand Erker zelebrierte unter geistlicher Assistenz das Traueramt, dem die Herren Beamten und Offiziere, die Stadtgemeindevertretung, die Schulen, das Militär und eine große Anzahl Andächtiger beiwohnten. Die Schuljugend erschien mit florumhüllter Fahne, viele Schulkinder trugen den Trauerflor am Arme, die Mädchen schwarze Schleifen im Haare. Die wehmütig-feierlichen Weisen des Försterschen Requiems, die von den Sängern und Sängerinnen in trefflicher, ausdrucks- und wirkungsvoller Weise unter Leitung des Chormeisters, Herrn Lehrers Fr. Kaucky, tadellos zu Gehör gebracht wurden, entsprachen der trauervollen Stimmung. Am Schluffe des Gottesdienstes wurde nach der absolutio ad tumbam das ergreifende Miserere von Palestrina gesungen. Nach dem Trauergottesdienste versammelten sich die Mitglieder der Vertretung der Stadtgemeinde Gotischer in Beisein des Herrn Bezirkshauptmannes O. Merk zu einer feierlichen Trauersitzung, in welcher der Bürgermeister Herr kaiserl. Rat A. Loy vor der mit Trauerflor und Blattpflanzen geschmückten Büste des verewigten Herrschers dem in Gott ruhenden Monarchen einen tiefempfundenen Nachruf hielt, der stehend angehört wurde. Wir bringen den Wortlaut der eindrucksvollen Gedenkrede an leitender Stelle. Am Schluffe derselben richtete der Herr Bürgermeister an den Chef der politischen Behörde die Bitte, er möge den Ausdruck der tiefsten Trauer der Stadtgemeinde anläßlich des Heimganges weiland Seiner Majestät Franz Josef I. und das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue und unwandelbarer Ergebenheit und Anhänglichkeit an den neuen Herrscher Kaiser Karl I. an die Stufen des allerhöchsten Thrones gelangen lasten. Hierauf erschien Hochw. Herr Dechant Ferdinand Erker mit einer Abordnung der Geistlichkeit beim Chef der politischen Behörde, um namens des Dekanatsklerus dem tiefsten Schmerze und der großen Trauer der Geistlichkeit des Dekanates Gottschee über den Heimgang Kaiser Franz Josef I., der der katholischen Kirche in Oesterreich ein mächtiger Hort war, Ausdruck zu verleihen und hieran die Bitte zu knüpfen, das Gelöbnis unverbrüchlicher Treue und Ergebenheit gegen Seine Majestät Kaiser Karl allerhöchstenorts zur Kenntnis zu bringen. In ähnlicher Weise brachten auch Abordnungen der Lehrkörper des Slaatsgymnasiums, der Fachschule, der Volksschule und die freiw. Feuerwehr die Gefühle tiefster Trauer und Loyalität zum Ausdrucke. Während des Trauergottesdienstes und der Trauersitzung waren die Geschäfte gesperrt. An der k. k. Fachschule und an den Volksschulen fanden im Laufe des Vormittags würdige Trauerkundgebungen statt. Donnerstag den 30. November, am Tage der Beisetzung der Leiche des Kaisers, wurde am Staatsgymnasium eine Trauerfeierlichkeit veranstaltet. Die Schüler des Gymnasiums wohnten einem Trauergottesdienste bei. Hierauf folgte die Trauerfeier in der Schule. Der Tag war ebenso wie der vorhergehende schulfrei. Nachmittags wurde von 2 Uhr an mit allen Glocken geläutet. Die Kaufläden waren von 2 Uhr nachmittags an geschlossen. Es war dies der letzte Abschiedsgruß an den verblichenen großen Kaiser, an unseren unvergeßlichen guten Vater, dessen Andenken nicht nur in der Geschichte, sondern auch in unseren Herzen unauslöschlich fortleben wird. Seinem Nachfolger Kaiser Karl I. aber geloben wir im Vereine mit allen Völkern der Monarchie, daß unser ganzes Wirken der Erhaltung, Festigung und Mehrung des heiligen Erbes gewidmet sein soll. Austria erit in orbe ultima! Kaiser Karl an seine Uölkcr. An Weine Molker! Tiefbewegt und erschüttert stehe Ich und Mein Haus, stehen Meine treuen Völker an der Bahre des edlen Herrschers, dessen Händen nahezu sieben Jahrzehnte die Geschicke der Monarchie anvertraut waren. Durch die Gnade des Allmächtigen, die ihn in frühen Jünglingsjahren aus den Thron berufen hatte, ward ihm auch die Kraft verliehen, unbeirrt und ungebrochen durch schwerstes menschliches Leid, bis ins hohe Greisenalter nur den Pflichten zu leben, die sein hehres Herrscheramt und die heiße Liebe zu seinen Völkern ihm vorschrieben. ■ Seine Weisheit, Einsicht und väterliche Fürsorge haben die dauernden Grundlagen friedlichen Zusammenlebens und freier Entwicklung geschaffen und aus schweren Wirren und Gefahren, durch böse und durch gute Tage, Österreich-Ungarn durch eine lange und gesegnete Zeit des Friedens auf die Höhe der Macht geführt, auf der es heute im Verein mit treuen Verbündeten den Kampf gegen Feinde ringsherum besteht. Sein Werk gilt es fortzufetzen und zu vollenden. In sturmbewegter Zeit besteige Ich den ehrwürdigen Thron meiner Vorfahren, den Mein erlauchter Ohm Mir in unvermindertem Glanze hinterläßt. Noch ist das Ziel nicht erreicht, noch ist der Wahn der Femde nicht gebrochen, die meinen, im fortgesetzten Ansturm Meine Monarchie und ihre Verbündeten niederzuringen, ja zertrümmern zu können. „„„ . , Ich weiß Mich eins mit Meinen Völkern tn dem unbeugsamen Entschluß, deu Kampf durchzukämpfen, bis der Friede errungen ist, der den Bestand Meiner Monarchie sichert und die festen Grundlagen ihrer ungestörten Entwicklung verbürgt. In stolzer Zuversicht vertraue Ich daraus, daß Meine heldenmütige Wehrmacht, gestützt auf die aufopfernde Vaterlandsliebe Meiner Völker und in treuer Waffenbrüderschaft mit den verbün- beten Heeren, auch weiterhin alle Angriffe der Feinde mit Gottes gnädigem Beistand abwehren und den siegreichen Abschluß des Krieges herbeiführen wird. Ebenso unerschütterlich ist Mein Vertrauen, daß Meine Monarchie, bereu Machtstellung in ber altverbrieften, in Not mib Gefahr neubesiegelten untrennbaren Sch-cksalsgemeinschast ihrer betbetx Staaten wurzelt, nach innen unb nach außen gestählt und gekrästigt aus dem Kriege hervorgehen wird; baß Meine Völker, bie sich, getragen von dem Gedanken ber Zusammengehörigkeit unb von tiefer Vaterlanbs-ließe, heute mit opferfreudiger Entschlossenheit zur Abwehr der äußeren Feinde vereinen, auch zum Werke der friedlichen Erneuerung und Verjüngung Zusammenwirken werben, um bie beiben Staaten ber Monarchie mit ben angeglieberten Ländern Bosnien und Herzegowina, einer Zeit der inneren Blüte, des Aufschwunges unb der Erstarkung zuzuführen. Indem Ich des Himmels Gnade und Segen auf Mich und Mein Haus wie auf Meine geliebten Völker herabflehe, gelobe Ich vor dem Allmächtigen, das Gut, das Meine Ahnen Mir hinterlassen haben, getreulich zu verwalten. Ich will alles tun, um die Schrecknisse und Opfer des Krieges in ehester Frist zu bannen, die schwervermißten Segnungen des Friedens Meinen Völkern zurückzugewinnen, sobald es die Ehre unserer Waffen, die Lebensbedingnngen Meiner Staaten und ihrer treuen Verbünbeten unb ber Trotz unstrer Feinde gestatten werben. Meinen Völkern will Ich ein gerechter unb liebevoller Fürst fein. Ich will ihre verfassungsmäßigen Freiheiten unb sonstigen Gerechtsame hochhatten unb bie Rechtsgleichheit für alle forgfam hüten. Mein unablässiges Bemühen wirb es sein, bas sittliche unb geistige Wohl Meiner Völker zu sörbern, Freiheit unb Ordnung in Meinen Staaten zu beschirmen, allen erwerbstätigen Gliedern ber Gesellschaft bie Früchte reblicher Arbeit zu sichern. Als kostbares Erbe Meines Vorfahren übernehme Ich die Anhänglichkeit und das innige Vertrauen, bas Volk unb Krone umschließt. Dieses Vermächtnis soll Mir die Kraft verleihen, den Pflichten Meines hohen unb schweren Herrscheramtes gerecht zu werben. Durchdrungen von dem Glauben an die unvermchtbare Lebenskraft Österreich-Ungarns, Beseelt von inniger Liebe zu Meinen Völkern, will Ich Mein Leben und Meine ganze Kraft in den Dienst dieser hohen Ausgabe stellen. Karl m. p. Koeröer m. p. * Mit heißen Segenswünschen begrüßt Österreich-Ungarn des großen Kaisers jugendlichen Nachfolger, der sich. inmitten seiner Soldaten im Schlachtendonner die unbegrenzte Liebe und Verehrung der gesamten Wehrmacht gewann, bein ebenso wie seiner erlauchten Gemahlin, ber Kaiserin Zita, bei ihrer Herzensgüte unb Menschen-sreunblichkeit bie Herzen aller Untertanen entgegenschlagen. Möge es Kaiser Karl I. mit Gottes Hilfe beschieden sein, nach Errin-gung eines glorreichen Friedens bie Monarchie mit jugenblicher Kraft einer neuen, glücklichen Zukunft entgegenzuführen. Heil unserem Kaiser, an beffen Thron wir hulbigenb das Gelöbnis der Treue und Anhänglichkeit in tiefster Ehrfurcht und Ergebenheit itteberlegen! Gott schütze, Gott schirme unb begnabe unseren jungen Kaiser I Der Kaiser an die Wehrmacht. Kaiser Karl I. hat solgenben Armee- unb Flotten Befehl erlassen: Soldaten! Euer oberster Kriegsherr, Mein erhabener Großoheim Kaiser und König Franz Josef I., der durch Jahrzehnte Euch, Eure Großväter und Väter mit Liebe und Fürsorge geleitet, wie ein Vater für Euch gesorgt hat, ist zu Gott heimgegangen. Stets ein leuchtendes VorBild soldatischer Pflichttreue haben weiland Seine Majestät bis zur äußersten Anspannung seine Weisheit, sein ganzes Sein dem Wohle des Vaterlandes geweiht; solange die Kraft standhielt, war fein Gedenken bei Euch, seinen geliebten, braven Kriegslenten. Soldaten I Die harten, aber ruhmvollen Tage dieses Riesenkampfes habe Ich Bisnun mit Euch burchlebt. In großer Zeit, aus Eurer Mitte trete Ich jetzt als oberster Kriegsherr an die Spitze Meiner kampferprobten Armee und Flotte, in dem unerschütterlichen GlauBen an unser heiliges Recht und an den Sieg, ben wir mit Gottes Hilfe im Vereine mit unseren treuen Verbünbeten unserer gerechten Sache erkämpfen werben. Der Geist bes erlauchten Verblichenen wird um Euch sein, Euch anspornen zu weiteren heldenhaften Kämpfen, auf daß es uns vergönnt fei, an feiner Bahre den Siegeskranz niederzulegen, als Zeichen unserer treuen Dankbarkeit für all die Liebe und Fürsorge, die sein edles Herz unausgesetzt schlagen ließ für seine treue Wehrmacht. Wien, am 22. November 1916. Kfltf Dem jungen Kaiser! Dein Stern steigt auf aus blui'gem Morgen — Heil junger Kaiser, junger Held! Des Reiches Glück, des Reiches Sorgen Sind auf Dein blankes Schwert gestellt! Auf Deiner Stirn des Glaubens Zeichen, In Deiner Hand das Recht als Schwert, Wie Rudolf laß das Kreuz Dir reichen — Dann bist Du recht gekrönt, bewehrt! Holst wie Dein Ahn vom Kreuzesstamme Die Kraft und ehrst das Sakrament, Dann stirbt an dieser Wehr die Flamme Voll Haß und Gier, die höllisch brennt. Des Reiches Schutzfrau wird Dir reichen Den Siegeskranz, und sonnengleich Steigt auf das herrlichste der Zeichen — Ein nengebornes Österreich. Franz Sichert. Gottfcheer, zeichnet die fünfte Kriegsanleihe! Mehr als zwei Jahre stehen unsere tapferen Soldaten im Felbe, in ihren vordersten Reihen die Söhne unserer engeren Heimat, auf die wir mit Bewunderung, mit berechtigtem Stolze unb mit dankerfüllter Liebe Blicken. Unvergleichliche Ruhmestaten haben sie vollbracht, Kriegsauszeichnungen in überrafchenb großer Anzahl haben sie sich erworben. Fast Übermenschliches haben unsere Söhne unb Stüber im Felbe währenb der langen Dauer des Krieges geleistet. Damit aber all diese großen Opfer nicht vergeßlich seien, obliegt uns im Hiuterlanbe nun abermals die geBieterifche Pflicht, dem Staate bie erforberltchen Mittel zu leihen, um bis zum siegreichen Friebeu durchzuhalten. Standhaft und treu haben Bisher bie Gottscheer, wie vor betn Feinbe, so auch daheim ihre Pflicht im Kriege erfüllt. Mögen sie auch jetzt wieder ihre Liebe zu Kaiser und Reich und zu ihrem Heimatlanbe, das von ber tapferen Wacht am Jsonzo so treu unb heldenmütig beschützt wird, Beweisen unb mit allen Kräften Beitragen zum Siege der fünften Kriegsanleihe. Laßt uns auch Bei dieser Gelegenheit zeigen, daß wir das Andenken unseres verewigten unvergeßlichen, großen Kaisers Hochhalten, laßt uns unserem neuen jungen Kaiser Treue und Anhang- lichkeit nicht nur mit Worten geloben, sondern durch die patriotische Tat beweisen. Stadt und Land Gottschee sowie die auswärts wohnenden Gottscheer haben bei den ersten vier Kriegsanleihen ihre patriotische Gesinnung in schönster Weise betätigt. Auf die ersten vier Kriegsanleihen sind in Stadt und Land Gottschee gegen vier Millionen Kronen gezeichnet worden, samt den Zeichnungen der auswärtigen Gottscheer in den verschiedenen Städten Österreich-Ungarns dürften die Zeichnungen eine Höhe von etwa fünf Millionen Kronen erreichen. Der patriotische Geist der Gottscheer hat sich also aufs glänzendste gezeigt und wird sich, so hoffen wir zuversichtlich, auch bei der fünften Kriegsanleihe abermals wieder glänzend bewähren. Die großen Vorteile, welche die fünfte Kriegsanleihe bietet, haben wir bereits in einem früheren Aufrufe ausführlich dargelegt. Wer Kriegsanleihe zeichnet, bringt kein wirtschaftliches Opfer, sondern erwirbt eine sichere Kapitalsanlage mit günstiger Verzinsung. Mit der fünften Kriegsanleihe macht man also ein gutes Geschäft, da die Zinsen — über 6 % — höher sind, als sie irgend eine andere Kapitalsanlage bietet. Es besteht kein Zweifel, daß die Kriegsanleihe die sicherste Vermögensanlage darstellt, da das ganze Reich, das gesamte Volksvermögen für sie haftet und der Staat unter allen Umständen in der Lage ist, seine Verpflichtungen gegenüber den Anleihegläubigern in vollem Umfange zu erfüllen. Es wird erwartet, daß diesmal auch die Landwirte an der Zeichnung allgemein und ohne Ausnahme sich beteiligen. Hat ja doch der Krieg gerade der Landwirtschaft höhere Erträgnisse gebracht und größere Einnahmen verschafft. Deswegen schreibt der Äckerbauminister in einem an die landwirtschaftliche Bevölkerung gerichteten Aufrufe: „Es läßt sich nicht leugnen, daß die Kriegswirtschaft auch dem Landwirte Einnahmen brachte, welche es ihm ermöglichen, in höhere in Maße, als es sonst der Fall gewesen wäre, sich an der Zeichnung der Kriegsanleihe zu beteiligen, und es ist eine patriotische Pflicht, die im Kriege erworbenen Mittel dem Staate in möglichst hohem Maße zur Verfügung zu stellen." Der Aufruf schließt mit einem warmen Appell an die großen und kleinen Landwirte, sich in der stunde der Gefahr freudigen Herzens in die vordersten Reihen jener zu stellen, die dem Vaterlande geben, was es notwendig braucht. Um jedermann die Möglichkeit zu geben, sich an der Kriegsanleihe zu beteiligen, gelangen diesmal für die kleinen Anmeldungen auch Stücke zu 50 K zur Ausgabe, so daß sich auch schwächer Bemittelte beteiligen können. Landsleute! Die fünfte österreichische Kriegsanleihe soll zu einem neuen finanziellen Siege werden. Nach den militärischen Erfolgen gilt es nun, auch unsere finanziellen Kräfte von neuem zu erweisen. Jeder prüfe seine Mittel und gebe dem Vaterlande nach seinen Kräften! Auch die kleinste Zeichnung ist wichtig für den erstrebten Erfolg, denn nur durch das Zusammenwirken aller können die gewaltigen Mittel aufgebracht werden, deren es zur Fortsetzung des Krieges, zur Erkämpfung des ersehnten ehrenvollen Friedens bedarf. Niemand glaube, die Zeichnung deshalb unterlassen zu dürfen, weil er bereits frühere Kriegsanleihen erworben hat. Auch unsere Krieger ziehen, wenn die Pflicht sie ruft, immer von neuem wieder in den Kampf. Auf den Schlachtfeldern haben unsere Heere in den letzten Monaten dem an allen Fronten angesetzten, wvhlvorbereiteten Ansturm unserer Feinde erfolgreich Widerstand geleistet, über das Vertragsbrüchige Rumänien haben sie durch wuchtige Schläge herrliche Siege errungen. Weite Gebiete feindlicher Länder halten wir als wertvolles Unterpfand unentwindbar in Händen. Aber auch die finanzielle Kriegsrüstung wird und darf nicht versagen, denn wir alle wollen durchhalten bis zum siegreichen Frieden. Darum Gottscheer, zeichnet die fünfte Kriegsanleihe! Die Zeichnung wird Samstag, den 16. Dezember 1916, um 12 Uhr mittags geschlossen. Aus Stabt und Land. Gottschee. (Beförderung.) Der Kaiser hat dem mit Warlegebühr beurlaubten, auf Mobilitätsdauer aktivierten Obersten Herrn Viktor Tscherne den Titel und Charakter eines Generalmajors- verliehen. — (Beförderung.) Der Oberleutnant Herr Johann Ditz wurde zum Hauptmann i. d. Res. ernannt. — (Postalisch es.) Die Postoffiziantin Fräulein Olga Fischer in Gottschee wurde nach Triest versetzt. — (Verleihung des Großkreuzes) des Maria The-resieN'Ordens an Feldmarschall Erzherzog Friedrich. Der Kaiser hat dem Armee-Oberkommandanten Feldmarschall Erzh. Friedrich das Großkreuz des Maria Theresien-Ordens verliehen. Feldinarschall Erzherzog Friedrich ist somit der erste inländische Feldherr, der diese hohe Auszeichnung im Weltkriege erhielt, und der einzige unter ihnen, der sie nunmehr besitzt. — (Erzherzog Eugen — Feldmarschall.) Kaiser Karl hat den Generalobersten Herrn Erzherzog Eugen in vollster dankbarer Anerkennung seiner als Führer einer Heeresfront vor dem Feinde geleisteten hervorragenden Dienste zum Feldmarschall ernannt. Diese Ernennung hat insbesondere in den Alpen- und Karstländern überall freudigsten Widerhall gefunden. Wir hoffen zuversichtlich, daß die unter der kraftvollen Führung ihres erlauchten Feldmarschalls stehenden kampfbegeisterten Truppen den vollen Sieg über unseren Erbfeind erringen werden. — (Feldmarschall Conrad v. Hötzendorf.) Kaiser Karl I. hat den verdienstvollen Chef des Generalstabes, Generalobersten Conrad Freiherrn von Hötzendorf, zum Feldmarschall ernannt. — (Kriegsauszeichnungen.). Die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klaffe wurde dem Leutnant i. d. Res. Herrn Franz Kresse des IR 17 verliehen. Dem Hauptmanm Herrn Franz Fink wurde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung ausgesprochen. Dem Oberleutnant Herrn Leopold Ritter von Höffern zu Saalfeld des Feldhaubitzregiments Nr. 24 wurde neuerlich die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. Dem Leutnant i. d. Res. Herrn Alois Zurl wurde die allerhöchste belobende Anerkennung bekanntgegeben. — '(Von der Novemberbeförderung.) Zu Landsturmleutnanten wurden ernannt die Landsturmfähnriche Herren Heliodor Kreuz mayer und Max T s ch i n k e l. — (Kriegsauszeichnungen.) Zum zweitenmal wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse verliehen dem Zugsführer Martin Pitzel, IR 17; die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. KI. wurde dem Zugsführer Otto Hiris, FHR 28, verliehen, dem Landsturminfanteristen Josef Stiene, IR 17, die Bronzene Tapferkeitsmedaille. Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen: dem Reservezugsführer Wilhelm Haas, FKR 7, dem Vormeister Adolf Schneider, FKR 7, dem Kanonier Heinrich Siegl, FKR 7. Zum zweitenmale wurde die Bronzene Tapferkeilsmedaille verliehen dem Vormeister Ferd. Neu mann, FKR 7. Zum zweitenmale wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe dem Reservekorporal, Titularzngsführer Karl Schuster, IR 17, verliehen. Die Bronzene Tapferkeitsinedaille würbe verliehen: dem Landsturmgefr. Alois Sbaschnik, IR 17; den Landsturminfanteristen Johann Lackner, IR 17, Matthias Hutter, IR 17, Heinrich Wolf, IR 17, Matthias Tscherne, IR 17, und Alois Purre, IR 17; ferner dem Landsturm-Unterjäger Ferdinand sürge, FJB 7, und dem Patrouillcführer Johann Eppich, FJB 7. Dem Rechnungs-unteroffizier Ludwig Tfchinkel wurde das Eiserne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen. (Zweite I Kriegsauszeichnung.) — (Auszeichnungen vom Roten Kreuze.) Seine k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Franz Salvator hat in Anerkennung besonderer Verdienste um die militärische Sanitätspflege im Kriege u.a. ausgezeichnet: mit der silbernen Ehrenmedaille vom Roten Kreuze mit der Kriegsdekoration Fräulein Valerie von Für er in Gottschee und Frau Albertine König in Mendorf; mit der bronzenen Ehrenmedaille Fräulein Franziska Ranzinger in Töplitz bei Sagor. — (Kriegsauszeichnung im Rekonvaleszentenheim.) Dem Landsturm-Zugsführer Johann Köstner aus Hohenegg, LstJR 27, wurde am 28. November im hiesigen Rekonvaleszentenheim die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klasse überreicht. Wegen der Landestrauer wurde hiebei von einer Feier Umgang genommen. — (Fünfte Kriegsanleihe.) Se. Durchlaucht Fürst Karl Auersperg hat auf die fünfte Kriegsanleihe den Betrag von 424.000 Kronen gezeichnet, auf die bisherigen Kriegsanleihen zusammen 1,100.000 Kronen. — (Todesfall.) Am 30. November starb in Laibach Frau Therese Ranzinger, Hausbesitzerin, Witwe nach dem verstorbenen Kaufmann und Gemeinderat Herrn Daniel Ranzinger, nach kurzem, schwerem Leiden im 66. Lebensjahre. Die Verblichene hatte sich vor wenigen Tagen nach Laibach begeben, nm sich operieren zu lassen. Die Operation wurde im Josefinum mit Erfolg vorgenommen, ein paar Tage darauf schied Frau Ranzinger infolge einer Lungenentzündung aus dem Leben. Die Leiche wurde nach Gotlfchee überführt und am 2. Dezember auf dem städtischen Friedhose zur ewigen Ruhe bestattet. Die große Teilnahme der Bevölkerung am Leichenbegängnisse war ein Beweis der ungeteilten Werlschätzung, deren sich die Verstorbene erfreute. Sie ruhe in Frieden. — (Die Abnahme der ab zu liefernden G'locken) in der Stadtpfarrkirche und den Filialkirchen der Pfarre Gotlfchee wird demnächst erfolgen. Das hohe Weihnachlsfest werden sie uns nicht mehr einläuten. — (Mehrmals verwundet und zweimal ausgezeichnet.) Der Gendarmerie-Bezirkswachtmeister Herr Ferdinand Gerd in aus Gotlfchee hat an den Kämpfen an allen unseren Fronten teilgenommen. Er wurde fünfmal verwundet und einmal durch eine Gasbombe vergiftet. Während damals mehrere feiner Kameraden durch das giftige Gas getötet wurden, kam er glücklicherweise mit dem Leben davon und hatte nur mehrere Tage mit starken Üblichfeiten zu kämpfen. Beim Sturme auf den Lovcen erwarb er sich die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Klaffe, in den Do-lomitenkämpfen (Monte Sief) errang er in Anerkennung seiner uu-erfchrockenen, schneidigen Tapferkeit die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Klaffe. Im vergangenen August wurde er zum Bezirkswacht-meister befördert. — (Todesfall.) Am 25. November ist tu Luttenberg Herr Max Höntgmcinn, Kaufmann und Realitätenbesitzer, nach längerem Leiden und Empfang der heil. Sterbesakramente im 49. Lebensjahre gestorben. Der Verstorbene war ein langjähriges, verdientes Mitglied der Vertretung der Stadtgemeinde Luttenberg, Bürgermeisterstellvertreter und Direktionsmitglied der Sparkasse in Luttenberg. — (FZM. Hugo Milde Ritter v. Helsensteiu f.) In Preßburg ist am 20. November der Feldzeugmeister d. R. Hugo Milde Ritter v. Helfenstein, Inhaber des Infanterieregiments Nr. 17, gestorben. — (Erdbeben?) In der Nacht vom 20. auf den 21. November, etwa um Mitternacht, wollen hier einzelne Personen ein leises Erdbeben verspürt haben. Auch in Laibach erfolgten in der ermähnten Nacht auf der Erdbebenwarte mäßig starke Aufzeichnungen eines Ortsbebens. — (Spende für den Kriegsfchnladler.) Herr Ferd. Kren, Rentmeister in Jauerbnrg, hat für den Gottscheer Kriegs-schnladler 30 K gespendet. — Im ganzen sind für den Kriegs-schuladler bisher rund 7500 K eingekommen. —■ (Vortrag an der k. k. Fachschule über die fünfte Kriegsanleihe.) Freitag, den 8. Dezember 1916, vormittags um 7a 11 Uhr wird im großen Zeichenfaale der hiesigen k. k. Fachschule ein allgemein zugänglicher Vortrag vom k. k. Prof. Herrn Wilh. Heine über die fünfte österreichischeKriegs-anleihe abgehalten werden. Alle Bevölkerungsschichten werden hiezu höflichst eingeladen. Es wird gesprochen werden über: 1.) Die wichtigsten handelsknndlichen Begriffe (Kredit, Banken, Obligationen, Nominalwert, Kurswert usw.); 2.) die Kriegskosten; 3.) die Deckung der Kriegskosten; 4.) die Quellen der Kriegsfinanzierung (Österreichs volkswirtschaftliche Kraft); 5.) unsere Volkswirtschaft im Kriege; 6.) die fünfte österreichische Kriegsanleihe und ihre Bedingungen; 7.) wie zeichne ich auf die fünfte Kriegsanleihe? 8.) die Rentabilität der fünfte» Kriegsanleihe (mehrere praktische Beispiele werden kaufmännisch rechnerisch durchgeführt). — (Aus denVerlu st liste n.) Aus der Verlustliste Nr. 451: Hauptmanu Adolf Stampfl, LJR 26, zug. dem LJR 3, Laibach, tot (20. Mai 1916); Alois Tom« c, LJR 4. Gotlfchee, Bez., kriegsgef. in Omsk. Ans der Verlustliste Nr. 458: Jäger Josef Schober, FJB 7, 2. Komp., kriegsgef.; LdstKan. Matth. König, Feldhaub-Rgt. Nr. 6, 2. Batt., tot; LdstJnf. Ferdinand Eppich, LJR 5, 4. Komp., verw. Ans der Verlustliste Nr. 479: Ins. Joh. Brinskele, LIR 27, 3. Komp., kriegsgef. in Ruß!.; Inf. Johann Fink, LJR 27, 3. Komp., kriegsgef. in Rußl.; Inf. Heinrich Lobe, LJR 27, 1. Komp., kriegsgef. in Rußl.; LdstJnf. Josef Mauser, LJR 27, 3. Komp., kriegsgef. in Rußl.; Inf. Tragtierführer Wilh. Meditz, LJR 27. MGÄ 2/27, kriegsgef. in Rußl.; Inf. Matthias Michitfch, LJR 27, 7. Komp., kriegsgef. in Rußl.; Inf. Josef S amide, LJR 27, 3. Komp., kriegsgef. in Rußl.; LvstJns. Johann Stur m, LJR 27, 3. Komp., kriegsgef. in Rußl. Ans der Verlust- liste Nr. 488: LdstJnf. Michael Fink, IR 17, verw. Aus der Verlustliste Nr. 486: LdstJnf. Matthias Melc (Melz?), IR 55, 1. EK., tot; LdstJnf. Augustin Samida, IR 55, 2. Komp., tot. Aus der Verlustliste Nc. 451: Karl Kočevar, IR 17, Gotlfchee, Bez., tot; Gefr. Josef Mausser, LJR 27, 5. Komp., verw.; Ins. Johann Sturm, LJR 27, 10. Komp,, verw.; Inf. Anton Rogale, LJR 27, 10. Komp., tot. — (Todesfall.) Am 30. v. M. starb hier nach langem, schwerem Leiden Frau Margareta Zagorjan, gewesene Gastwirtsund Kaufmannswitwe, im 61. Lebensjahre. Sie ruhe in Frieden I — (Generaloberst v. Bvro e viL) murde Heuer von allen Gemeinden des Gerichlsbezirkes Oberlaibach zum Ehrenbürger ernannt. Bei der Überreichung des Diplomes am 11. November 1916 durch den Bürgermeister Tršar sagte der Generaloberst, er sei stolz, Soldaten, wie es die krainischen sind, zu befehligen; dies feien Krieger, wie es ihresgleichen in derWelt nicht mehr gebe. „Daher sage ich, daß wir bis zum letzten Blutstropfen kämpfen werden, damit derJtaliener nie in als ins schöne Krainer Land ein bricht." — (Die Zivildienftpflicht im Deutschen Reiche.) Der halbamtliche „Berliner Lokalauzeiger" gibt bei der Ankündigung der deutschen Arbeitspflichtvorlage folgende sehr bemerkenswerte Begründung: „Das große Organisationstalent der Deutschen ist überall, auch von unseren erbittertsten Gegnern, gerühmt und als unübertrefflich hingestellt worden. Mit Recht. Trotzdem ist uns in der Erkenntnis, daß der ganze heutige Krieg in erster Reihe eine Frage der Arbeitskräfte ist, und in der Zusammenfassung aller Arbeitskräfte England zuvorgekommen. Das ivollen wir anerkennen und daraus wollen wir jetzt lernen. Vermöge seiner gewaltigen Leistungen auf diesem Gebiete ist unser gefährlichster Feind in die Lage gekommen, ungeheure Mittel gegen uns einzusetzen. Das lehrt vor allem die Schlacht an der Somme. Wenn es uns doch geglückt ist, dort seine Absichten zu durchkreuzen, wenn sein Bemühen, den Durchbruch zu erzwingen, vergeblich geblieben ist, so danken wir dies der wunderbaren, alle Begriffe übersteigenden Tapferkeit und Standhaftigkeit unserer herrlichen Truppen. Wir werden den Dank, den wir ihnen schulden, zunächst dadurch abstatten, daß wir sie ebenso reich und ebenso seinen. Weg g tionsta V erbe Titel I Landes rate«, tätsbuc Büchlei banptei der be' fere gn wie K wahrste Reichen ländisch großer iingsla nicht zt bewahr um die des St Stiftung schule Luschi fleißige und N Ansprn schee z Joses sind 6i Studie' recht f: Platz d für St tionžre und ei und fe und ne je 400 auf w die zui Prüfen erste u Max i Genuss huugsr der vo theolog ftiftung aus F Ossilni tations Dokt! für 33ei jcheer, Gotisch recht st, sünfzeh Platz j Itcher ft if tune dien ti ebenso gut mit Waffen und Munition ausstatien wie England die seinen. Und wenn wir, um dieses Ziel zu erreichen, den gleichen Weg gehen, den England gegangen ist, so wird sich unser Organisationstalent erneut darin zeigen, daß wir ihn besser abstecken." — (Wie schützt mandieKartoffelvorrätevordem Verderben und vor übergroßen Verlusten?) Unter diesem Titel hat Artur Mahner, Inspektor der deutschen Sektion des Landeskulturrates für Böhmen, im Selbstverläge des Landeskulturrates, Kommissionsverlag I. G. Salve, k. u. k. Hos- und Uuiversi-tätsbuchhandiung in Prag, Kleiner Ring 12, ein sehr gutes kleines Büchlein (38 Seiten, Preis 1 K) veröffentlicht. Mit der Kartoffel-baupternte stellt sich, wie im Vorjahre, die brennende Frage nach der besten Art der Kartoffelaufbewahrung ein. Die Kartoffel, unsere große Helferin im Kriege, ist leider nicht so leicht aufzubewahren, wie Körnerfrüchte oder Mehl. Die Kartoffel ist jetzt Brot im wahrsten Sinne des Wortes und dieses Brot der Armen und der Reichen vor Verderben zu schützen, ist nicht nur eine ernste vaterländische Pflicht des Landwirtes und der verantwortlichen Verwalter großer Kartoffellager in den Städten, Kriegsgefangenen- und Flüchtlingslagern, sondern auch ein Selbsterhaltungsgebvt für jedermann, nicht zuletzt für die Hausfrau. Alle, die Kartoffeln verlustlos aufbewahren wollen, werden in dem Büchlein gute Ratschläge finden, um die Kartoffeln- heuriger Ernte vor allzugroßen Verlusten zu schützen. — (Stip e n die n a u s s chreibung.) Mit dem 1. Semester des Studienjahres 1916/17 gelangen u. a. nachstehende Studentenstiftungen zur Ausschreibung: A. Der erste Platz der von der Volksschule'weiter auf keine Studienabteilung beschränkten Andreas Luscherschen Studentenstiftung jährlicher K 8320, auf welche fleißige und gutgesittete Studierende aus den Ortschaften Stockeudorf und Ncffeltat, bei Abgang solcher aber aus dem Dekanate Gottschee Anspruch haben. Das Präsentationsrecht steht dem Pfarrer in Gottschee zu. — Die auf keine Studienabteilung beschränkte Georg Josef Peerzsche Studentenstistung jährlicher 93 K. Zum Genüsse find berufen a) Studierende aus des Stifters Verwandtschaft, b) Studierende aus dem „Herzogtums Gottschee". Das Präsentationsrecht steht dem jeweiligen Pfarrer in Gotlschee zu. — Der zweite Platz der L o r e n z R a ts ch ky scheu Studentenstistung jährlicher 153 K für Studierende aus des Stifters Verwandtschaft. Das Präsentationsrecht steht dem Pfarrer in Fara bei Kostel zu. — Der zweite und elfte Platz jährlicher je 100 K der ersten, der fünfte, vierzehnte und sechzehnte Platz jährlicher je 200 K der zweiten und der achte und neunte, eventuell auch der sechste und siebente^ Platz jährlicher je 400 K der dritten Johann Sta mp fischen Studentenstistung, auf welche Studierende, deren Muttersprache die deutsche ist und die zugleich Gottscheer Landeskinder sind, Anspruch haben. Das Präsentationsrecht steht der Stadtgemeinde Gottschee zu. — Der erste und zweite Platz der auf die Gymnasialstudien beschränkten Max Wiederw oh Ischen Studentenstistung jährlicher 145 K. Zum Genüsse sind in Krain geborene Studierende berufen. Das Verleihungsrecht steht der k. k.'Landesregierung zu. — B. Der zweite Platz der von der 4. Volksschulklasse augefangen auf die Gymnasial- und theologischen Studien beschränkten Anton Jakataschen Studenten-stiftung jährlicher 139 K. Zum Genüsse sind berufen Studierende aus Fara bei Kostel, sodann solche aus den Pfarren Banjaloka, Offilnitz und allen Pfarren des Dekanates Semitsch. Das Präsentationsrecht steht dem Pfarrer in Fara zu. — Der vierte Platz jährlicher 400 K der auf die Mittelschulen in Krain beschränkten Doktor Josef Ritter von Regnardschen Sludentenstiftung für Verwandte des Stifters, bei Abgang von Verwandten für Gottscheer, d. i. Studierende, die im Gebiete des ehemaligen Herzogtums Gottschee geboren sind, und für Krainer überhaupt. Das Verleihungsrecht steht der k. k. Landesregierung in Laibach zu. — Der vierte, fünfte, fünfzehnte, sechzehnte, achtzehnte, neunzehnte und dreiundzwanzigste Platz jährlicher je 100 K der ersten und der fünfzehnte Platz jährlicher 200 K der zweiten Johann Stampflschen Studentenstiftung. — Die unter A ausgeschriebenen, derzeit erledigten Stipendien werden vorläufig nur auf die Dauer des Studien- jahres 1916/17 verliehen werden. Die unter B ausgeschriebenen Stiftplätze, welche auf Grund der mit dem I. Semester 1915/16 erfolaten Konkursausschreibung vorläufig nur für das Schuljahr 1915/16 verliehen, bezw. weiter verliehe.: wurden, werden nur in dem Falle neu verliehen werden, wenn sich gleich oder vorzugsweise anspruchsberechtigte Bewerber melden, welche den Nachweis erbringen, daß sie zur Zeit der letzten Ausschreibung (21. November 1915) in aktiver Militärdienstleistung gestanden sind und aus diesem Grunde um die damals erledigten Stiftplätze nicht innerhalb des Bewerbungstermines Einschreiten konnten. — Die Gesuche sind bis längstens 10. Dezember 1916 einzureichen. Anspruchsberechtigte Bewerber, die sich in militärisch er Dieustleistun g befinden, können ihre Bewerbung persönlich (im Wege ihres Vorgesetzten Truppenkommandos) oder burchjßertreter (Eltern, Vormünder) anmelden; in beiden Fällen ist die Studienanstalt, die sie vor ihrer Einberufung zur aktiven Militärdienstleistung zuletzt besucht haben, und der Truppenkörper, bei dem sie den Militärdienst ableisten, anzugeben. Bei Bewerbungen um eines der unter B ausgeschriebenen Stipendien ist auch die Bestätigung des Vorgesetzten Truppenkommandos, daß sich der Bewerber im November 1915 in aktiver militärischer Dienstleistung befunden hat, beizuschließen. Ferner haben Bewerber, die eine belobte militärische Dienstleistung vor dem Feinde aufzuweisen haben, oder verwundet worden sind, oder deren Väter den Heldentod erlitten haben, diese Umstände im Gesuche ausdrücklich zu erwähnen und, wenn tunlich, dokumentarisch nachzuweisen. — (Erkrankung von Kindern durch Fettmangel.) Aus Niederösterreich wird uns geschrieben, daß man in Wien den Kindern Lebertran gibt, damit ihnen die nährwertearme, vielfach auch fettlose Kost nicht schade. — Der Professor der Kinderheilkunde an der tschechischen Universität in Prag Dr. Svehla hat im Laufe der letzten Zeit viele Kinder behandelt, ohne anfänglich zu erkennen, was ihnen fehle und wo er die Ursache der Erkrankung suchen solle. Endlich fand er, daß das Leiden der Kinder durch den Mangel an Fetten verursacht wurde. Ein in dieser Richtung eingeleitetes Heilverfahren mit Lebertran hatte in allen Fällen eine günstige Wirkung. Die abgemagerten Kinder begannen wieder zu erstarken und frische Lebenstriebe zu äußern. — Es ist leider nur zu fürchten, daß der vorhandene Vorrat an Lebertran bald aufgebraucht sein wird. — (Auf z u m F r i e d e n s k r e u z!) Der Heilige Vater meint es gut mit uns. Was er tun kann, um den Frieden zu beschleunigen, das tut er. Aus diesem Grunde hat er auch ein religiös-patriotisches Unternehmen, genannt „Friedenskreuz", väterlich gesegnet, als ihm der Plan dazu vvrgelegt wurde. Das Friedenskreuz ist eine freie Vereinigung von Katholiken beiderlei Geschlechtes, welche sich zur Hauptaufgabe machen, vom Heiligen Geiste, dem eigentlichen Friedensspender, den Frieden zu erbitten und nach Erhörung dafür zeitlebens zu danken. Ferner, der gefallenen Helden im Gebete besonders zu gedenken. Zu diesem Zwecke erscheint jährlich im Herbst eine Gedenkschrift, welche die Mitglieder aufs neue dazu aneifert und von den Föderern verbreitet werden soll. Die neue (zweite I) Gedenkschrift für 1917 bietet herrliche Abhandlungen aus der Feder eines warmen priesterlichen Soldatensreundes, welche zumeist von den Soldaten hundertmal gelesen zu werden verdienen. Sollte doch jeder Soldat, wie jeder Patriot, Mitglied des Friedenskreuzes sein. — Damen als Förderinnen gesucht. Der Preis der schön ausgestatteten Gedenkschrift in Taschenformat beträgt bloß 30 Heller, bezw. Pfennige; 3 Exemplare mit Porto 1 K in Österreich. Lieferung nur gegen Vorauszahlung per Postanweisung oder in Briefmarken. Bestelladresse : Friedenskreuz, Schwaz, Tirol. — (Von unserem heimischen Landwehrinfanterieregiment.) Der Herr Landespräsident hat anläßlich der neunten Offensive der Italiener dem Herrn Kommandanten des k. k. Landwehrinfanterieregiments Nr. 27 zu der glänzenden und heldenmütigen Haltung des vielbewährten heimischen Regiments Glück- und Segenswünsche übersendet, worauf der Herr Regimentekommandant nachstehendes Antwortschreiben an den Herrn Landespräsidenten gelangen ließ: „Euer Hochgeboren I Ich gestatte mir, meinen tiefgefühlten Dank für die Anerkennung auszusprechen, die Euer Hochgeboren mir und dem wahrhaft braven Regiment zum Ausdruck gebracht haben. Es waren schwere Kämpfe der achten und neunten Karstschlacht, die die braven Kramer mit kräftiger Ausdauer und Standhaftigkeit unter zahlreichen Beweisen von Mut und Tapferkeit durchsochten haben. Der Glückwunsch des Chess des Heimatlandes des Regiments hat uns besonders wohlgetan. Genehmigen mir, hochgeborener Graf, den Ausdruck persönlicher Hochschätzung und vorzüglicher Hochachtung, in der ich verharre..." — (Kaiser Franz Josef über seinen Nachfolger.) Die ungarische Akademie der Wissenschaften hielt kürzlich eine Trauersitzung ab. Der Präsident der Akademie Geheimer Rat Albert v. Berzeviczky sagte in seiner Trauerrede: Erst vor einigen Monaten geschah es, daß, als ich nach langer Zeit abermals vor den Kaiser treten durfte, der Ausdruck der Freude über sein des Alters spottendes gesundes, schier blühendes Aussehen und der leider unerfüllt gebliebenen Hoffnung sich meinen Lippen entrang, daß die Vorsehung ihn in diesen stürmischen schweren Zeiten noch lange auf dem Throne unseres Vaterlandes erhalten werde. Er mit einer gütigen Gebärde sprach also zu mir: „Ich bitte Sie, ich bin ein sehr alter Mann und kann nicht mehr lange leben. Aber seien Sie beruhigt, mein Nachfolger ist ein wackerer, vorzüglicher junger Mann. Ich habe meine Freude an ihm. Man darf alles Vertrauen zu ihm haben." — (DerEmpfangderSterbesakramentedurchden Kaiser.) Bei vollem Bewußtsein und mit der innigsten Andacht hat der Kaiser am 21. November Vormittag beim k. u. k. Burgpfarrer Prälaten Dr. Seydl die heilige Beichte abgelegt und dann die heilige Kommunion empfangen. Der Kaiser hatte selbst, obwohl er das volle Vertrauen hatte, wieder zu genesen, den Wunsch ausgesprochen, die heiligen Sakramente,zu empfangen. Montag nachmittags halte sich bereits der Apostolische Nunzius in Schönbrunn eingefunden, um von der Uebersendung des päpstlichen Segens für den kranken Monarchen durch Papst Benedikt XV. Mitteilung zu machen. Am Abend des Dienstags spendete der k. u. k. Burgpfarrer dem Kaiser die letzte Oeluug und verrichtete bei dem Sterbenden die Gebete der kirchlichen „Commendatio animae“. — (Das päpstliche Organ über den Tod desKai-sers.) Der „Osservatore Romano", das Organ des Hl. Stuhles, rühmt die tiefreligiösen Gefühle des Kaisers und Königs Franz Josef, der seinen starken christlichen Glauben jederzeit edel und vorbildlich auch öffentlich kundgetan habe, namentlich während des Wiener eucharistischen Kongresses habe es sich der Kaiser nicht nehmen lassen, trotz des Unwetters vor allem Volk dem päpstlichen Legaten souveräne Ehren und der heiligen Eucharistie die größte Ehrfurcht zu erweisen. Der Monarch habe unentwegt den christlichen Souveränen und Prinzen ein edles Beispiel als ergebener, anhänglicher Sohn der Kirche und des römischen Papstes gegeben. Das Blatt schließt: Indem wir uns vor seinem Grabe neigen, wo ihm in Ewigkeit jener Friede lächeln möge, den die Welt nicht geben kann, nie vollständig gegeben hat und von dem heute jede Idee geschwunden zu sein-scheint, beten wir, daß die erhabene Regierung seines Nachfolgers für die ihr Untertanen Völker und die ganze Menschheit eine Ära des Friedens und Gedeihens erstehen sehen möge. — (Ein Zuschlag von 30 Prozent im Eisenbahnverkehr.) Zur Deckung des Zinsensondes für die Kriegsanleihe wird ein 30 prozentiger Zuschlag im Personen- und Güterverkehr der Eisenbahnen eingehoben werden, dessen Erträgnis auf 327 V* Millionen im Jahre geschätzt wird. Dieser Zuschlag wird vom Jänner 1917 an eingehoben werden. — (Neue 50Kronen- und Einkronen-Noten.) Die neuen 50 Kronennoten werben am 18. Dezember, die neuen Ein-kronennoten am 21. Dezember in Verkehr gebracht werden. Die Zweikronennoten werden im Jänner 1917 eingezogen und durch aus widerstandsfähigerem Material hergestellte Noten ersetzt werden. — (Ausschreibung eines Stift platze s.) Bei der Domdechant Urban Jerinschen Stiftung für arme Schullehrers- witwen und .Waisen ist ein Stiftplatz jährlicher,110 K zu besetzen. Auf den Genuß dieser Stiftung, deren Verleihung dem k. k. Landesschulrate für Kram zusteht, haben arme und wohlgesittete Witwen und Waisen, deren Gatten, bezw. Väter als Volksschullehrer in Krain gedient haben, Anspruch. Gesuche sind bis zum 20. Dezember 1916 bei der k. k. Landesregierung einzubringen. — (Münzen mit dem Bild Kaiser Karls.) Schon in der nächsten Zeit werden neue Münzen mit dem Bildnis Kaiser Karls geprägt werden. Die Vorarbeiten sind bereits im Zuge. Selbstverständlich wird das gegenwärtige Münzgeld noch längere Zeit im Verkehr sein. Auch die neuen Orden und Postwertzeichen werden bald das Bildnis des neuen Kaisers tragen. — (Der Weg zum Frieden.) Nach Berichten schweizerischer Blätter wird in römischen politischen Kreisen bemerkt, daß der spanische Gesandte in der letzten Zeit zahlreiche Unterredungen mit dem Papste hatte. Im Vatikan verlautet, daß derzeit zwischen Papst Benedikt, König Alfons und Präsident Wilson zur Herbeiführung eines Friedens ein Gedankenaustausch im Gange sei. — (Der Kronprinz Inhaber des krainischen Infanterie-Regiments Nr. 17.) Kaiser Karl hat den Kronprinzen Franz Joses Otto zum Oberstiuhaber unseres heimatlichen Infanterie-Regiments Nr. 17 ernannt und damit dieses altehrwürdige tapfere Regiment, dem auch die Söhne unserer engeren Heimat an--gehören, besonders ausgezeichnet. Und sie verdienen es, die braven Siebzehner, deren Regiment auf eine fast 250 jährige ruhmvolle Vergangenheit zurückblickt. Errichtet im Jahre 1674, hat das Regiment von da an an so ziemlich allen Kriegen, die das Hans Habsburg bis in die jüngste Gegenwart zu führen hatte, ruhmvollen Anteil genommen und sich allzeit tapfer und treu gehalten. Die größten Anforderungen traten an unser heimisches Regiment aber in diesem schwersten Kriege aller Zeiten heran, wo es seine siegreiche Fahne sowohl gegen die Russen, als auch gegen unsere Erbfeinde, die Italiener, entfaltete. Zu wiederholteninalen hat der Generalstabsbericht dieses ausgezeichnete Regiment wegen seiner besonderen heldenhaften, tapferen und todesmutigen Haltung öffentlich hervorgehoben, und belobt. Seine Ruhmestaten hat nun Kaiser Karl abermals au§-zeichnend gewürdigt, indem er seinen erstgeborenen Sohn zu dessen Inhaber ernannte. — (Versorgung mit Fett.) Die Landeskommission zur Regelung des Viehverkehres in Krain hat zwecks Versorgung mit Fett jener Insassen der Stadtgemeinde Gottschee, die für ihren Bedarf selbst keine Schweine halten, ein Kontingent von 40 Schweinen pro Monat festgesetzt. Dieses Kontingent wird der Gemeinde von der Krainischen Landesstelle für Schlachtviehbeschaffung in Laibach so lange geliefert, als die Saison für Schweine in Krain dauern wirb, bezw. solange in Krain noch Schweine zu bekommen sein werben. Die Schweine werben burch ben Vertrauensmann ber genannten Landesstelle Herrn Johann Koscher in Gottschee geliefert werden. Die Gemeinde übernimmt die Verantwortung dafür, daß jene Insassen in der Gemeinde, welche eigene Schweine nicht halten und angewiesen sind, Fett anzukaufen, auch wirklich damit versorgt werden. Die Verteilung von Fett und Schweinefleisch ist lediglich Sache der Gemeinde. Aus dem angewiesenen Kontingent sind auch Gastwirte zu versorgen. Die vom genannten Vertrauensmann gelieferten Schweine sind an einer öffentlichen Wage zu Übernehmen, wohin dieselben von den betreffenden Besitzern per Wagen zuzustellen sind. Vor dem Wägen müssen die Schweine durch zwölf Stunden futterlos stehen, sonst wird ein entsprechendes Quantum vom Lebendgewicht in Abzug gebracht. Die Beschaffungskosten für Schweine sind jedesmal über vorgelegte Faktura direkt an die Landesstelle für Schlachtviehbeschaffung zu begleichen. Der Beschaffungspreis wird nach Maßgabe der jedesmaligen Konjunktur angesetzt und darf die bestehenden Höchstpreise nicht übersteigen. Die fakturierte Summe ist bar ohne Abzug zu bezahlen. Sollte die Faktura binnen drei Tagen nichi geebnet werden, dann werden 6% Verzugszinsen gerechnet. Die Gemeinde ist verpflichtet, die von der Landesstelle für Schlachtviehbeschaffung gelieferten Schweine nicht an Insassen abzugeben, die bereits mit Fett versorgt sind oder eigene Schweine besitzen. Hiebei sind die Verfügungen der Regierung hinsichtlich der Versorgung mit Fett sowie hinsichtlich der Fettkarten genau zu beobachten. — Wer also berechtigt ist, durch die genannte Landesstelle ein Schwein zu kaufen, hat sich an Herrn I. Koscher zu wenden. — (Die unsagbar rohen Äußerungen) italienischer Zeitungen anläßlich des Heimganges Seiner Majestät haben hier allgemein die größte Empörung und Entrüstung ausgelöst. Wie uns von der Jsonzofront her mitgeteilt wird, denken die kriegs- s gefangenen Russen doch ganz anders als viele Rohlinge in Italien. Als das traurige Ereignis dort bekannt wurde, traten den Soldaten die Tränen in die Augen; auch die russischen Kriegsgefangenen waren traurig und einer von ihnen sagte: Diesen Kaiser mußte jeder gerne haben. — (Die Neutralen über den Sieg der Mittelmächte.) Offiziere der neutralen Staaten sind hauptsächlich darüber geteilter Meinung, ob der Krieg unentschieden bleiben oder mit einem Sieg der Mittelmächte enden wird, wenn er um ein oder zwei weitere Jahre verlängert wird. Es gibt nicht einen, der da glaubte, daß die Mittelmächte erdrückt werden können. Wenn das englische Volk die Wahrheit kennte, würde es wenig Neigung haben, den Krieg fortznsetzen. — (Der Vormarsch in Rumänien) schreitet günstig vorwärts. Das eroberte Gebiet ist der fruchtbarste Teil Rumäniens, vielleicht sogar ganz Europas. Ungeheure Getreidemengen, ferner die in den eroberten rumänischen Landesteilen ganz besonders gut geratene Maisernte, reiche Viehbestände usw. fielen unbeschädigt in die Hände der Sieger. Die Hauptstadt Bukarest ist bedroht, Rumänien geht seinem verdienten Schicksal entgegen. Wir stehen vor einer großen Schlacht, die die Schlacht bei Bukarest genannt werden g und das Schicksal Rumäniens besiegeln wird. — (Zuwendungen des Kaisers Franz Josef für Kriegsfürsorgezwecke.) Im Testamente des Kaisers Franz Josef sind große Summen für Kriegsfürsorgezwecke bestimmt. — (Der Reichsrat) wird Mitte Jänner zu einer Tagung einberufen werden. Das Abgeordnetenhaus soll um diese Zeit vorläufig nur zwei Sitzungen abhalten. Die erste soll der Konstituierung des Hauses und die andere der Entgegennahme des Gelöbnisses Kaiser Karl I. dienen. Die nächste ordentliche Tagung des Reichsrates wird dann im März beginnen. — (Unsere Wiedereroberungen auf dem Karst.) Der „Tagesanzeiger" meldet: Auf dem Karst haben die letzten österreichischen Vorstöße den einen Teil der in den Kämpfen vom 1. bis 6. v. verlorenen Höhenstellungen östlich von Görz wieder zurückgewonnen. Die Flankierung des von den Italienern südlich des Wippachflusses eroberten Höhenzuges ist dadurch noch ausgeprägter geworden. — (Ein Trauerabzeichen.) Das Kriegshilfsbureau bringt, damit jedermann die Möglichkeit geboten werde, seinem Schmerze um den verblichenen Monarchen auch äußerlich Ausdruck zu geben, ein eigenes Trauerabzeichen in Verkehr, dessen Erträgnis der Kriegswitwen- und Waisenfürsorge gewidmet wird. Ferner leitet der I . k. k. österreichische Militär-Witwen- und Waisenfonds, dessen Protektor der verblichene Monarch gewesen ist, eine eigene Sammlung unter dem Motto „Dem Andenken Sr. Majestät" ein. — (Preis der Fisolen.) Wie das „Gr. Volksbl." mitteilt, hat die Statthalterei in Steiermark den Verkaufspreis für | das Kilogramm Bohnen von 89 Heller auf 58 Heller herabgesetzt. Diese erfreuliche Maßregel wurde damit begründet, daß jetzt nur einheimische Ware auf dem Markte sei, während früher rumänische Bohnen zu hohen Preisen eingeführt wurden. — (Die hohen Lederpreise und die Fleischhauer.) In der Versammlung der Grazer Großschlächter am 21. November ^ l. I. erklärte der Grvßschlächter Schlagholz u. a., die hohen Leder-preise würden vielfach den Fleischhauern angedichtet. In Wirklichkeit stehe die Bezahlung der Häute in gar keinen Einklang mit dem heutigen Viehpreise, indem doch der Preis der Haut naturgemäß mitgerechnet werden müsse. Heute werde dem Fleischhauer die Haut um kaum ein Drittel des Friedenspreises höher bezahlt. Er sei dafür, daß die Fleischhauer die gewonnenen Häute im Wege der Großschlächterei selbst sammeln und sie gesetzmäßig dem Kriegsministerium zur Verfügung stellen sollen. Wenigstens erführe man, was die gewissen morgenländischen Zwischenhändler für Gewinne erzielen, die ja die Genossenschaftsmitglieder auch selber einstecken könnten. Witterdorf. (Staatsprüfung.) Herr Leutnant d. Res. Jurist Franz Perz aus Koflern hat die zweite Staatsprüfung an der Hochschule in Graz mit gutem Erfolge und das Rigorosum mit Auszeichnung aus allen Fächern abgelegt. Wafer«. (Kriegsauszeichnung.) Dem von hier stammenden Rechnungsunteroffizier Herrn Ludwig Tschin kel, der bereits einmal eine Kriegsauszeichnung erhalten hat, ist nunmehr als zweite Kriegsauszeichnung das Eiserne Verdienstkreuz mit der Krone am Bande der Tapferkeitsmedaille verliehen worden. Köentak. (Genossenschaftliches.) Der Spar- und Darlehenskassenverein in Ebental gibt hiemit bekannt, daß er sich gezwungen sieht, die Einlagen vom 1. Jänner 1917 an mit 4 Prozent zu verzinsen. Der Vorstand. Wefsettak. (Beförderung.) Der Landsturmfähnrich Herr Max T s ch i n k e l, LJR 27, Lehrer in Nesseltal, ist zum Landsturmleutnant mit dem Range vom 1. August 1916 ernannt morden. chöttenitz. (Verwundet) wurde der Zugsf. Josef Primosch Nr. 67, an der südwestlichen Kriegsfront. — (Sammelergebnis an den Opfertagen.) An Spenden K 48'90, Erlös aus verkauften Kriegsabzeichen (60 Stück) 12 K, zusammen K 60‘90. — (Die Brennessel- und Brombeerb lätter-Samm-lung) ergab 63 kg; und zwar Brennesseln 40 kg, Brombeerblätter (zweite Sammlung) 23 kg (erste gegen 40 kg), somit im ganzen ungefähr 100 kg, welche durch die hiesige Schuljugend unter der Leitung der Lehrerin Frl. G. Koršič gesammelt wurden, ein Beweis, daß Fleiß und reger Sammeleifer trotz geringer Schülerzahl Nennenswertes zu leisten imstande ist. — (Vom Kriege.) Johann Primosch Nr. 61 hatte sich gerade einige Wochen vor Kriegsausbruch, nämlich am 1. Juli 1914, verehelicht, rückte dann zur Festungsartillerie nach Pola ein, wo er durch I V2 Jahre blieb. Von dort erhielt er Befehl zum Abmarsch an die Front, wo er vor kurzem den Heldentod für das Vaterland durch ein Sprengstück fand. Ehre seinem Andenken! — (Trauung.) In Brooklyn wurde am 24. September l. I. Kletus Stampfl mit Franziska K rake r aus Reintal getraut. WoroöiH. (Das Requiem) für weiland Kaiser Franz Josef I. wurde am 28. v. M. abgehalten. Die Schuljugend samt Lehrkörper, die Gemeindevertretungen von Morobitz und Tiefenbach und eine andächtige Volksmenge waren anwesend. Nach dem Requiem wurde auf dem Dorfplatze zur Erinnerung an den Weltkrieg, an das Ableben Kaisers Franz Josef und an den Regierungsantritt Kaiser Karl I. eine Eiche gesetzt. Vom Herrn Pfarrer Alois Perz und Herrn Oberlehrer Hans Loser wurden diesbezügliche Ansprachen gehalten. Schwarzenbach. (Zwangsversteigerung.) Beim k. k. Bezirksgericht in Gottschee gelangt am 5. Jänner 1917 vormittags 9 Uhr das Haus Nr. 1 in Schwarzenbach, Grundb. Einl. 50 ad Sürgern samt Grundstücken im Gesamlfiächenausmaße von mehr als 3 ha, bewertet auf K 5332'54, zur Zwangsversteigerung. Das geringste Gebot beträgt 3555 K. Mnterskrill. (Weihnachtsspenden der Schule.) Die Schulkinder haben unter Anleitung der Lehrerin Fräulein Maria Erker 26 Stück Liebesgaben als Weihnachtsspende für die Soldaten im Felde verfertigt und abgeschickt. Wösek. (St er besä Ile.) Am 23. Oktober Matthias Lackner in Niedermösel 7, 70 Jahre alt; am 10. November Peter Neumann, Lodenfabrikant in Obermösel 40, 76 Jahre alt; am 12. November Johann Stalzer in Niedermösel 2, 70 Jahre alt. Bei einmaliger Einschaltung kostet die niergefpaltene Kleindrmfseile ober tren Baum 10 Beller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes ^cfar wird eine zehuprozer tige, bei solchen durch bas ganze Iabr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Einschaltung zu erlegen. — Ls wird HSflichst ersucht, bei Bestellungen non de» in unserem Blatte angezeigten jirmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Die Unterzeichneten geben, vom tiefsten Schmerze ergriffen, allen verwandten, Freunden und Bekannten die traurige Nachricht, daß ihre liebe, gute Mutter, Schwiegermutter und Großmutter, " Cbtrm Ranzinger, g«». Uerdcrkr Kaufmannswitwe mtd Hausbesitzerin am 29. November um 9 Uhr abends, nach (Empfang der heil. Sterbesakramente, in ihrem 65. Lebensjahre in Laibach gestorben ist. . „ Das Leichenbegängnis findet Samstag den 2. Dezember um 5 Uhr nachmittags m Gottfchee vom Bahnhofe aus statt. Die heil. Seelenmesse wird in der Stadtpfarrkirche in Gottfchee gelesen werden. Kranzspenden werden dankend abgelehnt. e, am 30. November 1916. * _ , Die Familien: Umymger, Sreli, Nam. Verein der Deutschen a.6ottschee in Wien. ■■= Zitz: i., Himmeipfortgaste tlr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten find und Landsleute ihren Beitritt annielden können. Zusammenkunft: Jeden Donnerstag im Aereinslokale „Zum roten Igel", I., Alvrechtsplatz Ar. 2. Sparkasse der Stadt Gottschee. Ausweis f. d. Monat Aovcmöer 1916. Hinlagen: ^loind (Fnde Oktober 1916 K 6,936.416 34 Reichhaltiges Lager der besten und billigsten Tahrräder und Nähmaschinen für Familie und Gewerbe. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. 6,935.416-34 201.583-30 75.392-03 7,061.607-61 525.166-84 3.800'— 19.198-73 4,073.005-86 62.730- lohann lax $ Sohn * Eaibach (Uienerstrasse Nr. 15. Stand Ende Oktober 1916 (Eingelegt von 268 Parteien „ Behoben von 186 Parteien „ Stand (Ende November 1916 „ Allgem. Reservefond Stand (Ende 1915 „ KqpotheKar-Darlehen: zugezählt . . „ rückgezahlt . . „ Stand Ende November 1916 „ Wechsel-Darlehen: Stand (Ende November 1916 „ Fällige Zinsenscheine der österr. Kriegsanleihen werden als Garfahtung angenommen. si * für (Einlagen 41/a °/o ohne Rbzug der Rentensteuer, für Hypotheken im Bezirke Gottfchee 61k°/o, für Hypotheken in anderen Bezirken 5 8A %, für Wechsel 6 x/a °/o. am 80. November 1916. Die Direktion. Abonnieret und leset den Gottscheer Boten! 6 Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. - berausfleber und Verlefler Iofef Evvick- Buchdruclerei Iofef Pavlicek in Gottfchee.