LMcherGMum. Nr. 113. Vrllnum «ratio »«l>l«i<: Im ?omptostl zu escomplieren oder Effecten statutengemäß zu ! ^chntn. ohne hinsichtlich der dafür ausgegebenen Noten« , ^Men an dcn im Absähe 2 des § 14 der Ganlslatutcn ^lseh vom 18. März 1872. R. G. Vl. Nr. 31) fest. ätzten Belrag gebunden zu sein. Diese Verordnung tritt mit dem Tage der Kund« "'chung in Wirksamkeit. . Vtit dem Vollzuge derselben ist der Flnanzminister "auftragt Wien. am 13. Mai 1873. ,. Franz Joseph m. p. ^.^sperg m. p. iiasszr in. p. Vauhans w. p. ss.^M ayr N. p. Glaser w. p. Ungerm. p. ^Un,«cly m. p. Pretis m. p. Horst m. p. Ziemialkowsli m. p. >., " Wegen lmvollstllüdigcn Abdrucke« in der „Wr. ^lg." '""hol». Nichtamtlicher Theil. Zur Behebung der Börselllrisis. Die in den amtlichen Theilen der .Wiener" und Mbacher Zeitung" publicierle Verordnung, durch welche ^ tz 14 der Statuten dcr österreichischen Nationalbanl 'h'n abgeändert wird, daß die Nationalbanl bei ihrem Klumpte, und ^ombardgeschäfle hinsichtlich der hiebel ."^tgebenen Notensummen nicht weilcr an den im zwei« ^ Absatzc des obigen Paragraphen scstaesehlen Betrag Kundtu ist. hat an der wiener Ginse augenblicklich große l.^'gunq und in den Journalen fast unaetheille Ve- ""«ung hervorgerufen. .Da«, ^Fremdenblatt" schreibt: Fs müssen zwin-h's.. Erwägungen gewesen sein, welche daS Ministerillm UH ^ Vli«f ^' ^^"" aber bemächliyl sich seiner nicht selten ein grauln, das ihn unf.ihig macht, sich selbst zu helfen, düllia ^ ^"^^ übermiißi!, angespannte Credit droht los ^,'ä" Erschwindln, die Reaction wird eben so maß. "ichttt" bie vorausgeganaene Ueberspecullltion und ver. o^I "'lht blos die faulen Werthe, sondern gefährdet bleibt !. l Schöpfungen. Vei einer solchen Sachlage licht m^" "'^^ anderes übrig, als durch außcrordcnt-^llrll ^^" einzugreifen, um dem bedrohten Geld« ytNtl, cv^"' nefahrdeten Handel, der ins Mitleid gczo. l>»z Industrie zu helfen. Wenn das Mislrauen stch biluskr , H^e gesteigert hat. daß sebst creditfähiae Zollen >!- "' ^"" fi"de>, und Zahlungseinstellunqcn l»tn Hj °" nicht durch wirtliche Verluste, sondern durch lieyt ?"Ull °" Vertrauen herbciqcsühll weidru. dann dlls ^'ne Störung des wirthschnfllichm Organismus dtt,'^" wit dem Aufgebote aller Mittel beglgnel wer-^'ttun ^°^^ Erwägungen rechtfertigen die Sn«pcn< ^ ,, Vermehrung der Notenmengs, welche die Va. »tyl^^trdings Schwankungen aussetzt und das nahe ^ite ^ A"! der HersteUuna geordneter Verhältnisse in vtrne rüst. hatte die Rezieruno, keine freie Wahl. Es wurde das scheinbar kleinere Uebel gewählt, um das weitaus größere, dcn Auöbruch cincr Krisc, die auf unsere hoffnungsvoll sich enlwickcllidc Industrie verheerend wir-tcn würde, zu ft.rhüten. Nur muß auch dafür gesorgt werden, daß die durch die Nolhlagc gerechtfertigte Maßregel nicht länger in Wirksamkeit bleibe, als die Noth« lagc dauert. Die laiscrliltic Verordnung hat ,>ur provisorische Gesetzeskraft und muß omi nächsten RcichSralhe vorgelegt wcrdcn. Wir gebcn aber der Ermattung Aus' druck, daß die Suspendicruna, der Ganlalte schon früher außer Wirksamkeit treten wird, sobald normale Verhältnisse wiederkehren. Die Hilfc, die durch die Suspcnbic-rung der Ganlalle gewählt wird, soll nicht die ,^ort<-schung der ungesunden Spcrulalion ermöallchrn, sie soll nicht dazu bcittagcn, das Spiel zu begünstigen und den fictioen Werthen, die in drr mit ciner Katastrophe schließenden Epoche geschaffen wurden, daS Lekcn zu retten. Die Krise soll wie ein Gewitter die Luft reinigen, die solide Arbeit wieder zu Ehrcn bringen. Die Hilfe ist nur dcn lebensfähigen Elementen zugedacht, die momen-tan unter dem allgemeinen, durch d« Reaction erzeugten Mistrauen mit dem, was jedenfalls dem Verderben entgegengeht, zusammenzubrechen drohen." Die „N. fr. Pr." schreibt: ..Der Staat hat in die unheilvollen Verhältnisse unseres OcldplatzcS rcttcnd cin< gegriffen, so weit es irgend seine Kräsle erlaubten, so weit cs die Rücksicht auf die Bcoüllcrung des Reichcs gestattete. Selbst die Suspension der Banlalle hat er verfüql. nicht aus Vorliebe für die Vörsc. sondern um die Schädigungen abzuwenden, welche allen Vollellassen drohen." Die ..Presse" äußert sich, wie folgt: ..Absicht und Zweck dcr Vorkehrungen, welche seitcr,s dcr Staatsgewalt qctrosscn wurden, ist, tiner Handllelrisis voizudluuen „no die Stockungen zu beseitigen, welche d'.e Katastrophe an dcr wiener Vörse aun m den gesunden, nalu'wüct> sigen Verkehr und Erwerb lzlbracht. Was lebcnelräslic und wurzelfrst ist, soll vor dem Sturme geschirmt unt erhallen lilriben. Der yanz uußeiacwtidnlichc materitll« Nusscdwung, de» Oesterreich in den letzten Jahren <>e> nommen, soll nicht lllllerbrochcn, der Zufluß dcr Säst« ihm nicht momentan unterbunden »ueidcn, das ist Zw»ck und Ziel der getroffenen Vorlehrungen, und in blcs?m Zinnc sie zn ergreifen, ist die Regierung nicht nur bc^ rechligt, dazu war sic vespflichttt. 5er ssinanzminisler hat rechtzeilig und umfassend im Augenblicke der Gefahr seine Pflicht erfüllt." Das „Neue ssrcmdenblalt" spricbl sich folgender» maßen aus: „Die Regierung hat gehandelt, wie sie han-dcln mußle, sie konnte nicht »uhig zusehen, daß Tag um Tag die Enlwcrthung weitere Fortschritte mache, sie mußte sich sagen, daß, wenn dic Hände müssig in den Schoß gelegt werden, eine Handelskrisis, vielleicht eine sociale Krisis im Anzuac sci. Dcr Regierung muß Dank gezollt werden für die beschleunigte Durchführung des Nothwendigen. Die ungarisch: Regierung hat sich taktvoll benommen, sie gab nach kurzer Erwägung ihre Zustim^ mung zu dem Vorschlage des cieleilhanischen Ministerium« und ssllärte. von ihrem Slandpuolle gegen den beabsich« liglcn Schritt lcinc Einwendung erheben zu wollen." „Die nahe Gefahr — schreibt das Fi. Wr. Tag-blalt" — warf ihre Schatten alif alle ttcbenstseise, und die Sprache dcs stärksten Pessimismus würde nur ein unvollständigcs Bild der fi verhaften Unruhe geben, mclche sich dcr Gemüther tnuiächligl hatte. Da mit einem Schlaac, in drin Augcnl'lickc, wo dic Suspension der Gantaltc als suil iicoam^!' villlindigl wurde, trat ein förmlicher Wcllcrumschla« ein. Man athmete auf; man war überzeugt, bit Gcjahr sci beschmmen und der auS' dauernde Kumpf gegen die Culamillit werde nicht ohnc E'folg bseiben. Die M^lamorphosc vollzoq sich so schnell, daß da« Publicum sich von dem jähen Wechsel gar nicht Rechenschaft zu geben vermochtc. Zwar sind — und man beachte das wohl — fictioe Wriihe nicht in reelle Werthe verwandelt, und was dic Mulms in sich trägt, soll und muß der Zerstörung verfallen. Aber es ist ftülsorge getroffen , daß solvente Institnlc nicht zahlunasunfahia werden, daß die Ehrlichkeit nicht zum Bantcrolle ye° zwuna,?n wird, daß d,e Fabriken nicht gesperrt werden, daß der Arbeiter nicht brotlos werde. Alle Schichten der Gesellschaft wären von dcr ökonomischen Krise ersaßt und ins Elend hineing« stoßen worden. DaS zu verhüten, ist der Hweck der a/lroffencn Anordnung, welcher daS Parlament erst nachträglich srinc Bewilligung zu er» theilen hat. und die Gewißheit dessen, daß die Gcfahr auch wirtlich beseitigt ist, hat eben eine so wohlthuende Wirkung erzeugt, noch bevor die Naul von dcn ihr er» theilten Vollmachten überhaupt Gebrauch gemacht hat." Wir lesen in der „Morgenpost": «Wir nehmen leinen Anstand, dcr seitens der Regierung veifügten Su»-p:nsion dcS 8 14 der Gantalte unsere vollste Villiaung zu gewähren; der Entschluß der Regierung wird allge» meine Anerkennung finden, und muß man sich freuen, daß die ungarische Regierung leine Einwendung erhoben hat. Handelte es sich blos um die Vörse und die Vörse« spicier, so wäre dic Su?pcndiernng der Vanlalle unae-itchtsellikt, aber cine Fortdauer der Völscnlrise müßte unbedingt zu cincr allgemeinen Handcletrise. zu zahlreichen Falliments, der Einstellung von Fabriken, de» Sluckcn der ^öhne und der Enlwrrlhnng alles Vrund-elglnthumö führen." Die ..VlxstMzcituna." berichtet: ..Im Hinblick aus die Suspension der Ganlaltc fanden sofort sehr be-neutcndc Käufe bei ansehnlicher Eursaufbesserung stall. Man darf, ohne sich eines Optimismus schuldig zu machen, von einer cntschiedcncn Wendung zum Vessereo im ganzen und allgemeinen sprechen." Ein Theil der ungarischen Glätter bekämpft die gegen die Maßnahme der Regierung gerichtete Opposition. Dcr ..P. Lloyd" sagt: .Die oppositionellen Organe tadeln die Haltung dcr Regierung, allein sie sagen uns nicht, wic dic Sache bcfscr gemacht werden ttnnle. Wenn sie diesen Nolaß benutzen, um darUber Klage zu führen, daß die Vanlfrage noch immer nicht geregelt sei, so sagen sie damit nichts neues; wir selbst haben unserer Unzufriedenheit übcr tue Verschleppung dieser wichtigen Angelegenheit zu wiederholten malen lebhaften Ausdruck gegeben; allein in dicscm Augenblicke von einer radica-len Lösung der Gaülfrage in ungarischem Sinne zu sptecbcn, ist, wie auch Varon Paul Scnnycy in der gtsttiycu Consennz tnffeiid vemeille. jcdlnsaUs entweder zu spät oder zu früh; die ^üsnng hülle entweder vor Eintritt der Krisis erfolgen sollen, oder sie muß bl» nacd Ablauf dclselbcn vertagt werden. Heule Handell ls sich um die Heilung eme« aculen und s«hr bedenklich gcwoidc»cn U'vcls, und für dcn Moment isl bles die einige Aufgabe, welche uns zu beschaffen hat. Wenn ..Hon" in slmrm hrulnien Äitllcl die Behauptung aus-stlllt, daß durch dic Suepe,sion der Vanlukte der Werth der Vanlliolcn noch weilcr sti.lcn düifle, so wollen w^r dem nicht geradezu w,dersp>eclien, obwohl die »ant nach dem Prinzip der Drlllelbrckung no<<) I2s) Mlllionen Noten emit,ieren kbnnte; allein wenn dasselbe Vlott beifügt: ..wir brauchen zwar Geldzeichen, aber enlner- ch,schen, wenn auch ,mr inbirecl z» unterstützen, ohi,e dabn die ugene rechtliche Stellung llufzu^tbei«. dann lohnlc es sich sichtlich der Mühe uvi» lag aanz gewiß auch in unseicm eigenen Intereste. lsill dem vorgeschlagen M'llcl der Abhilfe MlndestenS einen Peisuch zu wagen. Ob derselbe allen daran llel«üj,ften Er-Wallungen entsprechen werde? wer wäre im slande. hierüber im voraus abzuurtheilen.' - - aber daß d,e Moh'egel nael, manchen Scilcn hin sich vorlheilhasl erweisln könnte, jft denn doch nicht in «blcdr zu stellen; sie wirb lvtnill. sten« manche grundlose »ngst btseitigen, manches «. schulterte Vertrauen wieder befestigen. Nehmen wir nun aber dcn entgegenaesttzlen ^all. den Fall. daß die »e« schränlung der Notcneun,>n sorlbcstcht, d«,ß daun lelbN das sol'dcsl? Instilul gcf,cn die beste Sicherheit ki der Nationalbanl lein Gelb m«hr finde, lveil.Pas Wafimu« s00 der Notenemission erreicht ift, baß in Vorausficht dieser Möglichkeit den verschiedenen Instituten Summen, welche noch Wochen oder Monate lang dem Verkehr dienen könn« ten. au« bloßer Angst um die Zukunft entzogen und einfach in den Kasten gesperrt werden, daß die Institute infolge desstn auch ihrerseits die Creditaewährung zu beschranken oder gänzlich einzustellen genöthigt werden — wohin würden wir da binnen kürzester Zeit kommen?" Der „Ungarische Lloyb" schreibt: ..Unpraktisch und unpolitisch ift die heutige Haltung unserer Op« position vom Anfang bis zum Ende. Die Linke sieht nur die bank'politische Seite der von der öfter« reichischen Regierung an die unsrige gerichteten Aufforderung; für alles andere, für die hochbedeutsamen voltswirthschaftlichen und allgemeinen politischen Inter« essen, die mit diesem Schritte des österreichischen Ministeriums verbunden sind, hat sie weder Auge noch Sinn. Und auch vom Standpunkt unsrer bisher be» folgten Bankpolilik läßt sich der von unserer Negierung gethane Schritt rechtfertigen. Wir fragen: Haben wir auch nur ein Atom unser« Recht« auf die selbständige Entwicklung unser« Finanzwesens aufgegeben, wenn wir unter Berufung auf den einschlägigen Paragraphen des Zoll« und Handelsbündnisse« und unter ausdrücklicher Wahrung unsers bisherigen Standpunktes die öfter« relchische Regierung nicht behindern, da« zu thun, was sie unter den obwaltenden Umständen als da« allein Richtige und Zwecktntsprechende erkennt? Und die Frage von einer andern Seite gefaßt: Haben wir bessere Ehan« «n für eine günstige Lösung der Vantfrage. die schließlich denn doch nur bei Uebereinstimmung beider Regie» rungen erfolgen kann, wenn wir da« österreichische Cabinet in einer derartig brennenden Angelegenheit im Stich lassen? Glaubt die Linke, daß wir uns bereit« nicht nur vom wiener, sondern vom gesammteu europäischen Geldmärkte emancipieren können und daß die Selbständigkeit unser« Finanzwesen« darin besteht, daß »ir un« auf den Isolierfchemel sehen und in selbftän« diger Isoliertheit »it Kind und Kegel zugrunde gehen?" Das Klostergesetz. Der italienische Minister de« Aeußern. Vi«« conti-Venosta. hat in der am 10. d. stattgefundenen Sitzung der italienischen Kammer den Standtpunlt der italienischen Regierung in der sogenannten Klosteraesetz« frage betreffend die Ordensgeneralatshäuser vertheidigt. Die ministerielle Rede enthält folgende bedeutungsvolle Stellen: «Unsere nationale Erhebung hat dem Papstthum seine weltliche Macht gelostet, aber die geistliche ist un« berührt davon geblieben Die Kalholilcn verlangen mit allem Recht, daß der Papst als Oderhaupt der tatholi« schen Kirche der Willkür keiner Regierung preisgegeben wird. Dagegen hat jede Nation das Recht, die Vezie« hungen zwischen Staat und Kirche so zu ordnen, wie es lhr am geeignetsten scheint; dasselbe Recht nimmt auch Italien in Anspruch. Wir erkennen gern an. daß der Papst, als Ober-Haupt der katholischen Kirche, in der Ausübung seiner Rechte als Souverän derselben frei fein muß. Wir verlangen aber auch Respect für die Gesetze und die Institutionen de« Königreiches Italien. Wir haben die Verpflichtung übernommen, dem Papstthum eine Stellung zu bereiten, in welcher alle seine religiösen Attribute im Verkehre mit der katholischen Welt respectiert werden und in welcher es seine Regi:rung über die katholische Kirche frei ausüben kann. Dieser Verpflichtung müssen und wollen wir nachkommen, sie schließt aber nicht aus, daß, ehe wir weitere Schritte auf dem bisher verfolgten Wege thun, »ir erst abwarten, welche Früchte die bisher ge- thanen tragen werden, und noch weniger beeinträchtigt fie unser Recht und unsere Pflicht, die Gesetze und die liberalen Institutionen des Lande« den Angriffen der kle» ricalen Reaction gegenüber hochzuhalten. Dieser Gesetzentwurf berührt die Frage der Regulierung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche ganz und gar nicht, und wir behalten darin dieselbe Freiheit wie alle anderen Maaten. Abgesehen von dieser schwierigen Aufgabe, die wir mit allen anderen Staaten gemein haben, bleibt uns eine ganze specielle Schwierigkeit zu überwinden; wir haben den souveränen Papst in unserem Lande. Die Schweiz. Deutschland. Frankreich, Belgien und alle anderen Staaten sind in dieser Beziehung besser daran. Die Residenz des Papstes in Rom und die Unabhängigkeit, welche wir ihm in der Ausübung seines Regimentes scher die katholische Christenheit lassen müssen, bildeten gerade die Hauplschwie« rigkeiten der Vereinigung Roms mit dem übrigen Ita« lien. Da wir jetzt ein Gesetz auf Rom anwenden wollen, welche« alle Institutionen berühr', die wir hier am Sitze des Papstthums vorgefunden haben, so müssen wir uns fragen, ob auch welche darunter sind, die sich auf die geistliche Gewalt des Papstes beziehen und die ihm zur Ausübung derselben unentbehrlich sind. Da treffen wir auf die Generalate der geistlichen Orden. Wir finden die Klofterorden in allen Religionen; wir erkennen sie zwar nicht mehr ciollrechtlich an, lönncn aber auch nicht bestreiten, daß dem Papfte als Ehlf der katholischen Kirche das Regiment über dieselben zusteht, und er führt cs vermittels der Generalate. Es würde fich niemand verwundert haben, wenn ein Artikel des Garantiegesetzes Vorsorge für sie getroffen hätte; denn sie gehören zu den Attributen de« Papstthum«, weil sie die Verbindung mit den geistlichen Orden der ganzen katholischen Welt herstellen. Es muß daher ein Weg ausfindig gemacht werden, um diese Verbindung auch nach der Unterdrü» ckung der religiösen Körperschaften in der Stadt und Provinz Rom aufrechtzuhalten, und diesen schlägt der Gesetzentwurf vor. Er fchafit die Generalate nicht, sondern er findet sie als eine jahrhundertalte Einrichtung vor, die er nicht! aus dem Wege schafen kann. Es weist ihnen leine neuen Subsiftenzmittel an, sondern er läßt ihnen nur, was sie seit Jahrhunderten besessen haben und was ihnen unentbehrlich ist. Das schließt aber nicht au«, baß auch in Rom das Ziel der italienischen Gesetzgebung, Unterdrückung der todten Hand, erreicht wird. — Hierauf wendete fich der Minister zur äußeren Politik und zeigte daß es sich in Italien um ganz andere Dinge handelt al« in Deutschland, und daß der große Staatsmann nicht dem Papstthum als solchem den Krieg macht, son, dern daß er es nur in seine Grenzen zurückweist. Auch die italienische Regierung behält sich für die Regelung der Beziehungen zwischen Staat und Kirche freie Hand und wird die Rechte des Staates ebenso entschieden zu bewahren verstehen wie die Reich«regierung. „Die öffent« liche Meinung", fährt er fort, „ist un« günstig, alle europäischen Eabinete billigen unsere Politik, und der beste Beweis dafür ist, daß leine der auswärtigen Mächte einen Druck auf die italienische Regierung auszuüben versucht hat. Man verlangt die Vorlage von Docu-menten, und ich freue mich darauf erwidern zu lönnen, daß ich leine vorlegen kann, weil die europäischen Mächte im vollen Vertrauen, daß «ir unserem Versprechen, die geistliche Gewalt des Oberhaupte« der katholischen Kirche zu respectieren, gewissenhaft nachkommen würden, uns keine Document« haben zukommen lassen. E« hat daher lein Notenwechsel, sondern nur ein vertraulicher münd« licher Ideenaustausch stattgefunden. Man darf sich aber deshalb nicht der Illusion hin- geben, daß wie auf einen Zauberschlag alle BesorgB um den hl. Vater aufaehört hätten, und es wird b»^ uoch immer die beste Politil bleibet,, „achdem die »^ liche Gewalt des Papste« unterdrückt worden ist. die M liche in leiner Weise zu beschränken. Wir müssen dM ein Gesetz zustande zu bringen suchen, welches des M ste« Rechte nicht weniger im Auge hat wie die «« Königreiches; sonst würde man uns vorwerfen, daß w unsere Gewalt misbrauchen. Dieser Eindruck würde oll' ben und in der Zukunft schlechte Früchte tragen. ^" Frage würde eine offene bleiben, während es unser ^' teresse ist. fie zu schließen. Die italienischen Klerical" befolgen eine mehr auswärtige als innere Politil. ^ Innern sind fie wegen ihres anti-nationalen Gestrebt ohnmächtig, und auf dem Felde der äußern PoUlit lM" wir fie immer mit Erfolg bekämpft, so oft s,< im ^« men der Religion das Wort griffen haben. Slt »^ schen nichts sehnlicher, als daß ein Gesetz zustand« lowM' das auch nur scheinbar der geistlichen Gewalt de«^ ftes zu nahe tritt, damit sie eine internationale 3"« daraus machen lönnen. Da« müssen wir aber zu ° hüten suchen. Die Fcage der Oeneralate ift Übrig" gar nicht so wichtig, wie man fie darzustellen sucht, u der Geldpunlt ist erst recht unbedeutend, sowohl fül ^ Papst wie für die Regierung. Hauptsache ist. daß" Wort halten und eine Politll nicht aufgeben, ourchH wir so großes für Italien schon erreicht haben. M. Ihre Entschließungen der Sache des Vaterlandes, der Civilisation im allgemeinen zum Heile gereW^ Ueber den Krieg mit den Mantis ^ an der Goldlüste Nfrila« referiert ein Correspondent ^ ..Liverpool Courier" nachstehendes: ..Die aanze nM>" Bevölkerung von Cape Coast Castle — schreibt ec ü' anderem — ist mit den Waffen in der Hand nach' Kritllsschauplatze ausgezogen, der etwa 26 Meilen der Küste entfernt ist. Dann kommen noch die s2" , lichen unter britischem Protectorate stehenden Sl«°^ der Fanti. die alle unter ihren eigenen Hüup^l kämpfen. Obschon diese Hilfevölker nun zwar nw ! allerbesten Krieger sind, so werden fie dach dul°> ^ ' erdrückende Uebermacht, fie zählen einige 50.000 !"' bare Männer, schwer in die Wagschale fallen. ^, Die Kerntruppe besteht aus 500 Mann l""^,, Stämmen der Houssa und Fanti, sowie einigen eu^ schen Truppen und Freiwilligen, die gehörig aus«^ sind und unter dem Oberfehle eines Lieutenants H^hl von 3. westindischen Infanterieregiment stehen. ^^ durch Nusbildung als durch Bewaffnung si^, / Truppen den Aschantikriegern, die in einer Sts"« ^ 19.l)00 Mann heranrücken, weit Überlegen. D" ^. geht dahin, diese Inoastonsarmee im Halbmond ^j/ nehmen und einzuschließen, wobei es übrigens he'^«e Vorsicht operieren, denn die Aschanlis sind untls^Mec. Kämpfer und haben einen höchst entschlossenen ^ t>it Sehr zu ihrem Nachtheil fällt der Umsta"^ ^ Wagschale, daß es ihnen an Munition, vorziV^ B an Blei gebricht, so daß sie genöthigt sind, ^l»«" Kieselsleinen zu behelfen, wo hingegen die ein^Mst Hilfsvöller der Ansiedler reichlich mit Knea^^t" versehen worden sind. Viel läna:r als einige/v ^. wird fich voraussichtlich der Kampf nicht hinM"'«M dem die Regenzeit bald beide Parteien aus dem schlagen wird." Politische Uebersicht. «aibach, 1«. Mal. .,« heF Das ungarische Budget für 1674''' ^ gebruckt und besteht au« einem einzigen «feuilleton. Pas vergrabene Testament. Lrzählnng von Ed. Wagner. (Fortsehnn«.) .Seltsam," murmelte Miß Deane, al« Hugo Chan« do« einen Augenblick inne hielt; dann fuhr dieser fort: „Jene« Kind. zum Manne herangewachsen, hatte kürzlich das Geheimnis feines Bebens zu lösen unter« nommen. Er ging nach Wilchefter, wohin ihn die Spur de« Griefe« führte; er kam zu Lord Leonhard Evremond und entdeckte, daß dieser zwar nicht der Mann sein lonnte, welcher ihn in Mr«. Kroß Obhut lieh, daß er aber Kenntnis davon hatte. — Jenes Kind »ar ich!" ..Siel" rief Miß Deane erstaunt. „Ja!" erwiderte Hugo. ,Und nun lassen Sie mich über meine Nachforschungen in Wilchefter berichten." Er erzählte von seinem Besuche zu Verwick'Hall. von dem Portrait, von der Unterredung mit Lord Ger« wick und von Lord Leonharbs Bemerkungen, dann von seinem Besuch bei Mr. Hadd und dem Geistlichen und jchUehlich von Lord Leonhard« Besuch bei ihm in dem Vafthof. Miß Deane lauschte mit zunehmender Spannung nnd Aufregung. „»uf nuin«n> Weg« Hieher," schloß Hugo, ver« weilte ich kurze Zeit in London, um mir einige Ueberreste von Kleidungsstücken zu verschaffen, die meine Pflegemutter wie Heiligthümer von jener Zeit her, als ich zu ihr kam, aufbewahrt hatte. Hier sind sie." Er zog aus feiner Vrusttasche ein kleines Palet, welches er langsam auflöste und entfaltete. Ein kleine«, reich gestickte« Kleid, nun aber durch die Länge der Zeit gelb geworden, fiel auf seine Knie. Miß Deane sprang vorwärt«, griff es auf und betrachtete es gierig von allen Seiten. „Das war meines Kindes Kleid. Ich stickte es nach einem selbst erfundenen Muster. Was haben Sie mehr?" Hugo überreichte ihr ein silbernes Halsband und ein eben solche« Armband von orientalischer Arbeit. „Paget laufte diese« für das Kind." sagte Miß Deane. .Sehen Sie, hier find des Knaben Initialen. ?. L., Paget Coremond, nach seinem Vater genannt. Ich legte diese Schmucksachen selbst um meines Kindes Hal« und Arm. — das letzte, was ich an ihm that. ehe es von mir ging. Und diese Sachen waren also die Ihrigen?" -Ja, fie gehörten mir." Die Dame legte das Kleid und den Schmuck auf den Kamintepplch. „Ich weiß ein sichereres Zeichen," murmelte sie, indem ste an Hugos Seite trat und das Haar ein wenig au« seinem Nacken strich. Da, tief in da« Fleisch ein-geprägt, war ein kleiner, rother Fleck, vielleicht durch einen Unfall entstanden oder ein Geburtsmal. H stl^ Einen Augenblick blieb Miß Deane sprachlos fle war kaum fähig, die Wahrheit zu bea"'!«". , ^ Dann aber, als ihr wilder Blick dem ^ "^ gegnete, schwand plötzlich jeder Zweifel und '" schaftlicher Zärtlichkeit fchloß sie ihn in ihre «" est^ „Mein Sohn! Mein Sohn!" rief sie." „ ihc seinem Kopf an ihren Busen drückend, ""^te. °" Thränen auf seine Locken herabfielen, «^^.^eltl" wärest todt. und habe so lange um dick s"r» ^g° Sie küßte ihn stürmisch und zärtlich, erwiderte ihre Lieblosungen mit Herzlich""- .^ fgft e „Meine liebe Mutter." flüsterte b".a° !" ^< stickler Stimme. ..wir gehören nun für '"" OtM' an. E« ist für mich etwas beseligende« »" jemandem anzuhören." ^.r?" l^c „Du lommst also vollkommen frel z« ^ M seine Mutter lächelnd. „Du gehörst meman« "^" o. trr0the.'°. "^> .Noch nicht." erwiderte Huao errolyc ^^ dir später ein Bekenntnis zu n"^"'-." du «nd '" auch sonst noch lieben mögen, wir ol . müssen uns hinfort stets ^ b^em ^„, , „Ich kann mein große« "^ a«lH„„< Pgft^ enthält. ^^ gegen 1873 " «ndcrung erfahren haben, und ist jeder solchen Post 5ktt"" ^"^e Motivierung beigeglben. Der zweite ">eu bringt dann da« vollständige Vudget für 1874 yt>l weitern Commenlar. — Mchstertage wird die ^« Session de« unaarischen Rei chStageS aeschlossen u« am folgenden Tage sofort die zweite Session eiöff< "tl derden. . Der Gesetzentwurf betreffend die Feststellung des Zutschen ReichShaushaltSetatS für 1874, "cher Ende voriger Woche dem Bundeerathe vorgelebt 5^ ' ^"^^ ^'^ Einnahmen und Ausgaben in gleicher ^e «it 140.284,424 Thalern aus. Der Reichskanzler >« ermächtigt, Schatzanweisungen auszugeben, und zwar " vorübergehenden V^rstüllung des ordentlichen Gettiebs- 'M der Rcichshaupllassc bis zu 8, behufs Oeschassung >«ts VetricbsfondeS zur Durchführung der Münzleform "jum Betrage von 50 Millionen. Diese Schatzan« 7'sungen müssen bis längstens 30. Juni 1875 aus den Mnften des Reiches sammt Verzinsung eingelöst sein. .^ Ausgabe der Schahanweisungen ist durch die Reichs» ^ zu bewlrlen. Die Zinscn der Schahanweisungen Mren binnen nier Jahren, die verschieoenen Kapi- Miträgc binnen 30 Jahren nach Eintritt des in jeder i ^hanweisung auszudrückenden FülligtellSterminS. «. Der preußische EulluSministcr hat, um eine ^lbesstrung des Einkommens des katholische Kle. ^s bewirten zu können, die LandeSräthe und sonstigen Mrden angewiesen, von der katholischen Geistlichkeit ^ ^U «ine summarische Mbersicht ihrcS IahreseinloM' "^ einzufordern. — Von den Abgeordneten Pelersen .^° Genossen wurde der Antrag eingebracht, der deut, ^t Neichsta« wollc beschließen, den Reichskanzler auf-u , "' btm Reichstage baldmöglichst einen Entwurf A'lNlm Gesetze über den Schutz der Fabrik- und aren zeichen vorzulegen. ^ Die ,Ngence tzavaS" versichert, daß die franzost., HU Minister Goulard und Jules Simon «hle btle " gegeben haben, daß aber Präsident Thiers ^. Annahme vor dem Widerzusammentritte die Na« Versammlung abgelehnt habe. len » " officielle Depesche vom 13. d. über oie Weh» f. " Spanien sagt: Die Wahlen gingen mit voll» ywtnener Ruhe und absoluter Freiheit vor sich. Die lll, k "a. hat sich jedcr Einflußnahme enthalten. Die «sthturl Vtehihtlt der Gewühlten ist republikanisch und wna .' ^ °!°^" sind aber besonnene Freunde der Ord. l ^°d .lüi ^^""«i»''Nlr friedlicher Lösungen. Außerdem ! ^i^s "^ konservative und eine gewisse Anzahl von Wck, " ^^^^' Ueberal ist Ordnung, Disciplin ^ >^l ln der Armee und Vertrauen in den Otmülhcrn. h."^mpo" meldet üder den carlistischen Aufstand: lllit ^, ^n ^ohen, ihre militärischen Operationen hii« ^^len Energie aufzunehmen, und General Elio h, " die Grenze überschrillen, um sich an die Spitze Ktlz ^6"ilen zu s^l, und Dorregaray abzulösen, z>ff^r sich nach dem Maestrazzo wenden soll. Dic l^''ere kritisieren, ohne ein Vlatt vor den Mund zu 9i°u ' den hochmüthigen Ton, mit dem sie General dein « '" Pampclona empfing. Der Eonfiict zwischen Pi», ^'l.Gouverneur von Naoarra und dem Muinci« ^tr^ ^r Hauptstadt der Provinz wird läßlich ernster, sll, ^""Verneur soll selbst eine Geldstrafe von zweitau, dtl/'uros für jeden Tag Verspätung festgesetzt haben, H,3,' der Munilipallalh sich bei der Zahlung der zwei »illi " zuschulden kommen ließe, die er selbst frei-tzy. U und aus eigenem Antriebe angeboten hatte.— Die «en "^ bleiben oft ganze Wochen lang ohne Nachrlch-yy ^e von der anderen und greifen die Insurgenten ' bb,ne sich untereinander zu verständigen und die ha."Ich erhielt sie durch Lord Leonhard Evlemonds l>» welcher nicht weit von Glensan auf mich schoß." b««nsd ^onhard! ^^ fttrchtet, daß du deine Rechte tittin ^' ""^ "'^^ ""^" Zusammentreffen ver-i" N »^^ '^ b"" Feind, und wir müssen vorsichtig dltd a ^"' ""' seiner Rache zu entkommen. Er lvy ^ n!e ertragen, den zweiten Platz einzunehmen, °lle« ,, ^"9t den ersten behauptete. LS ist mir nun fiy, "ar. Dein Vater gab dich in MrS. Kroß' Auf. t>llr«' fm,s " vom Fieber befallen war oder dasselbe ll'ner o ' ^^ erzählte seinem «ruder alles während Vl^^nlheit, und Lord Leonhard hatte nicht den tt l^/ btlne Existenz gänzlich zu ignorieren, weshalb ^lchtt 3 ^^^' letzte sich aber in den Gefitz deiner lliuht V' "^ """ gellend machen müssen. Du ^s l°« !?" ^t" Namen und Titel tragen, und ^ondn^ du. sobald wir die Scheine, die ich in Lord ""ds Hand vermuthe, besitzen." ^d 5. ? °uch du mußt deinen rechtmäßigen Namen tlyy.^'kl führen und deine dir zukommende Stellung bll>tt,llung mußte am 1/13. Mai Isniyschir erreichen, welches von Khlwa 60 Weist entfernt ist. — Nuch der Meldung eines PlivÄlbrlefcS raslelc die K a sal inst» « b th e i« lung einige Tage in Irltborg und baute in dem Zeiträume von 72 Stunden ein Fort zur Sicherung der Straße auf. Das Fort wurde mit einigen Geschützen versehen. Am 25. März (alten Styles) wurde das Fort von einer Garnison bezogen. AuSgesandle Kundschafter sagen aus, duß die Khlwcfen sich in Klytsch am Dau» lara-See verschanzen. Die Avantgarde der Khiwesen lüclle nach Meinbulal den Rufsm entaeoen.__________ Kagesnemgkeiten. — (Graf Anlon Majlath), ehemaliger Staats-minister, Geheimralh, l. l. Kämmerer, lönlgl. ungaiischer Schatzmeister, Riller der goldenen Vließes und de« Groß« l«uzeS deS StephaneordenS, ftarb am 14. d. in Wien. — (Der l. k. hofrath Herr Fiedler), Sec-lionschef im Unlerrichlsministcrium, lam am 14. d. in Görz an und inspirierte die Mittelschulen. — (Herr Michael KoSjel), l. t. jubilierler OberlandeSgerichlSralh in Graz, starb am 15. d. lm 85len Lebensjahre. — ^ollegialischer AuSslng.) Die Veamten deS grazer ObellandeOgenchteS, deS Landesgerichtes und der Bezirksgerichte unternehmen am 18. Mai em«n gemeinschaft' lichen Ausflug nach DeulschlandSbcrg. — (Se. Heiligkeit der Papst) wurde am 12. d. abends lodlgesagt; er war von einer länger dauern« den Ohnmacht besaUen worden, und die Aerzte befürchteten in der Thal, das Bewuhlsein weide nicht wieder zurlicl«! lehren. An seinem U1. Geburtslage empfing er leine ossi« ciellen Glückwünsche. Außer seiner nächsten Umgebung sah er an diesem Tage auf eine lur^e Zeit nur den SlaalS-secrettir Nnlonelli, der, selbst leidend, die Vesuche deS diplomatischen Corps empfing und dessen Glückwunsch« zu« Gc-buttSlage deS Papstes entgegennahm. — (Zur Weltausstellung.) Die »internalio» nale Weltausstellungszeitung" belichtet: „Von der General» direction werden, wie wir eben hören, alle Anstrengungen gemacht, binnen wenigen Tagen auch den weniger bemittelten Personen zu ermöglichen, im WeltauSstellungSraume um den Preis von 40 Kreuzern zu Mittag speisen zu lönnen. Wie wir weiter vernehmen, soll sich auch schon ein Restaurant gefunden haben, welcher sich bereit erllärt, diesem Wunsche der Veneraldireclion zu genügen; wir begrüßen diese Nachricht mit um so größerer Befriedigung, da gerade wir schon in den ersten Tagen nach der Elöff, nung darauf hingewiesen haben, wie nöthig es wäre, wie einst in Paris und London auch hier im WeltauSstellungS. räume fUr die Arbeiter Kosthallen zu errichten; mil der oben angedeuteten Maßregel wäre dazu eben ein vielversprechender Anfang gemacht." — (Zur BörscnlrisiS.) Am 14. d. beschloß die lärntner handelelammer wegen deS infolge der Bölfcn-lrisiS am Geldmallte eingetretenen fühlbaren Gelbmangels die Nationalbanl um eme außerordentliche Dotation der llagenfurter Banlfiliale i« Betrage von 200.000 si. zu bitten. — (Tod infolge Duells.) Am 9. d. erlag in Lilli der HandlungSlehrling Emanuel Sluvel, welcher bei einem Duell mit feinem Kameraden einen Kugelschuß in dte Stirne erhallen halte, seiner Wunde. — (Altjung fern-Verein.) In Prag soll sich ein Verein unter dem Titel „Altjungjern.sslub" gebildet haben, der sich nicht nur gesellige Anregung und zugleich die gegenseitige Unterstützung zu honnelcm Erwerbe zur Aufgabe gestellt hat, sondern nebstdei auch beabsichtigt, Mittel und Wege zu schuften, um — unter die Haube zu kommen. — (Zum Duell in Preußen.) DaS preußische Kriegsministerium hat den MilitiirbchÜiden eine Cabinets, orb«, datiert vom 24. April 1873, zugehen lassen, wonach alle ältern Bestimmungen über Bestrafung von Offizieren wegen ZweilampfeS aufgehoben und die« Pergehen nur nach dem z 112 des RelchS'EttafgcfetzbucheS allein zur Nbur, lheilung gelangen soll. (Der § 112 droht Gefängnis bis zu zwei Jahren an. Locales. 2luS dem TanitätSberichte de« laibacher Stadt» physikateS für den Vlonat April »87» entnehmen wir folgendes: 1. Meteorologische«. Da« Monalmittel der Temperatur betrug-s- 8 18*6., die höchste Temperatur im Monate war »4- 18 3"0. den 16. d., die geringste — 0 2"6 den 1. d. In den ersten 4 lagen diese« Monal«, dann vom 7. bis 9. die Nächte sehr luhl, von Reif begleitet, das TageSmitlel der Wärme blieb an diesen Tage« unter dem Normale. Von der Mille deS MonalS n»h« die Temperatur rasch zu, bis am 24. ein starler Rückschlag der Kälte mit bedeutenden Schneesällen eintrat, Infolqe dessen sank das Tagesmillel der Temperatur bis auf 9 2^l3. . unter dem Normale. Die Ebene wulde von der Schneedecke erst am 28. befreit; auf den höheren Bergen der Umgebung war bis Ende deS MonalS noch Schnee vorhanden. Ob» ^wohl die Temperatur unter den Gefrierpunkt fanl, schadete ! dieselbe der Vegetation nicht, wohl aber den Odstbilumen und der ersten Hrut der Singvögel. — Der mittlere Barometerstand war 732.01 Millimeter, der höchste nämlich 739 47 Millimeter den 9, um 10 Uhr abend«, der liefste 721 01 Millimeter den 7. um 6 Uhr morgen«. Der mittlere Dunstdruck betrug 6'51 Millimeter, jew Maximum 10 6 Millimeter, fein Minimum 3 9 Vllllimeler, daS Maximum der Feuchtigkeit 28 pCt. war a« 2. April. — Ganz heitere Tage gab eS 4, lhcilweife bewölkte 13, ganz Nude 13; der Niederschlug deS MonaleS beträgt ^l90 31 Millimeter. — T« gab 13 Regenlage, 3 Tage «U Reaen und Schnee und 1 Schneelag. SlarleS Gewitter au« West am 25., Donner bei heftigem Schneegestöber. I» Anfang und Ende de« MonalS herrschend der Ostwind; in der Mitte beS MonalS Sudweft. II. Morbililiit. Der Krankenstand vergrößerte sich noch gegen den Vormonat. Der KrankheilScharaller w« der enlzUndlich - katarrhalische, häufiges Vorkommen von miasmllllsch'contagiöser Krankheit, wie Scharlachfriesel, von welchem über 20 Fälle im Monate April zur Behandlung lamen und welcher häufig mit Äachendiphlherili« einherging, dann vereinzelt Masern und Varicellen, echte Vlatlern, ei» Paar Fälle am Morgrunde und 8 Fälle i» Clvlllpillll, in der Stadt und den Vorstädten ein einziger Fall. Außerdem lamen hie und da Entzündung der Lunge, Bronchien der Pleura, de« Rachens und Verschlimmerungen der Tuber-culose und marasllscher Zustände, letzterer ziemlich hüufig vor. III. Mortalität. des littaier Bezirkes. Im ganzen erscheinen am 12. Mai l. I. nachstehende Orte verseucht: In Galizien: In Horozanla des podhajcer Bezirkes. In Krain: In Iavornica l des gurlfelder und in Gurlfeld und Gmajna des liltaier Bezirkes. In Dalmalien: In Kovac und Braic des catta» rer Bezirkes. In Kroatien ist die Rinderpest iu Obrez des ^ groß-goricaer Bezirkes im agramer Comilate erloschen, dagegen in demselben Bezirke zu Iagodno und Velilagorica sowie zu Sz. Martin, Zadvorslo im Meierhofe Hrlilevo im samoborer Nezirle des agramer Eomitates ausgebrochen. Verseucht geblieben find die im vorigen Ausweise ange» führten kroatischen Orte mit Ausnahme des oben erwähnten Obrez. Aus der Militärgrenzc ist im obigen Ieitraume eine Aenderuung im dortigen Staude der Rinderpest nicht bekannt geworden. — Die Rinderpest ist in Karlstadt, ! Kroatien, ausgebrochen. Seil dem Beginn der Rinder« ! seuche in den Bezirken Gorica, Stubica, Sissel und Po« ! lnpslo des agramer Comitates, und zwar in den Orten Dugoselo, Sissel, Obrez. Granöari, Novi Tite, Larina, Iagodev, Lipovce, St. Martin. Zadvorslo, Hrljöevo, Ja-lovlje, Gr.-Gorica, Balagovi Duuri, Iaruije und Mraclin, i sind im ganzen 374 Stück «trankt, von welchen 30 Stück genesen, 132 umgeftanben und 212 Stuck der Keule unter» ^ zogen worden sind. ^! .........^........ ! Eingesendet. Iur Nachricht. ^ Der lraiuische Lehreruerein unternimmt Sanntag ! den 18. Mai (jedoch nur del günstigem Wetter) zur Feier der Sanclionierung der lrainischen kandesschulgesche und zur Ialnr«. ! feier de« freiheitlichen ReichSschulqeseyeS cine Maifahrt nach Polit, ! wo jenlgen Herren und Damen, die sich darau zu bethciligen wi!n ' schen, wollen sich wegen Ermäßigung de« Fahrpreise? zur Hälfte bei einem der Herren Lehrer der l. l. Uebung«- oder der zweit?,, städtischen Vollsschule melden. Laibach. am 16. Mai 1873. ^ Der Obmann des trainischen Lehrerverein«: L. V. Gariboldi. Dreschmaschinen. -. Wie fehr ein, gute Dreschmaschine fur den kleinere» und lleinsten Landwirlh ein Vebllrfni« geworden ist, und welch allgemeinen Anklang eine als zweckmäßig erprobte Maschine dieser Galtung findet, dasilr mag folgendes al« Veweis dienen Die Firma H»«^«i NV«U Inn. in Frankfurt am Main, Teilerstraße Nr. 2, lieferte im voriqcn Jahre Ichlzehnhundett Weil'sche Hani-Drefch- Maschinen, Mfhundeltvitrzig Meipftldige Vöpel- Dreschmaschinen, Hunderhehn einpfcrdige Vüpel-Drrschmaschinen, das sind zusammen nahezu zwei und ein halb tausend <5r.emplare oder fünfzig Htüct wöchentlich. ^,'and-Wirthe, welche sich sllr diese Maschinen interessieren, belieben sich an obige Firma direcl zu wenden oder an Ilo^l« HM«»l>Iun. in Wien, Franzensbrückenstraße Hl. Neueste Post. (Original'Telettramme der „ztaibacherIeituna.") ^ Wien. > 7. Mai. Die heutige „Wiener Ieitung" veröffentlicht die Gesetze über daS Va« aatell- und Vtahnverfahren, Ticherstellunss der Vezüsse aus Lohnverhältnissen, über Erwerbs und WirthschaftSssenosseuschaften nebst diesbezüglicher Vlinisterialverordnung. Pest. ,ft Mai. Der „Pester «loy? meldet: Graf Paar geht an Stelle des ve» storbenen Kübeck nach 3lom. die diesfallige Zustimmung der Curie ist bereits eingetroff" Peft. 15. Mai. Der larlsburger Katholilel" Eongreß wurde geschlossen. Derselbe bittet die RegiellM in einer Adresse, sie möge das katholische Kirchen»«' mögen einer Verwaltungscommission übergeben. Berlin, 15. Mai. Der ..StaatSllnzeiger* si"' bliciert die vom Könige sanctionierten vier lirchlW Gesetze. « PeterSbur« . 15. Mai. Der ..Russische Inn^l meldet, daß in Khiwa eme all«emeine BlillsbewaW"» angeordnet »urdc. Die Aufgebotenen werden mit M den und Waffen nach der Umgegend von Kungral» be' ordert, von wo sie nach der Gcfestiguna von Dsch»^' Kala auf die Urgumurum.G:birgc sich begeben sollen- Telegraphischer Wechselkurs vom 16. Mai. ,_HU Pllvier-Rentt 66 <>0. - Sill>cr-«ente 7150. - ^ Vtll»t«-Nnlehen 96 75. Vanl.Nctien 940. — «lrcbit-»^ 288. — London lll. — Silber 11025. - «. l. >«^ Dueatw. — Napoleonsd'or «96. Verstorbene. Den 9. Mai. Margaietba Tanlo, Arbeiterin. ^0I..sH lpital. Abzehrung, — MichaelTmole, ssleilchergescUk. A4JH. jpital. Typhus. — Karolina Klobutar. l. l. Sirafhanöverw«^ Witwe, 68 I.. Stadt Nr. 27.'l. und Anton gois Freiherr »>" stein, 64 I., Stadt Nr. 174, beide an der allgemeinen lt'ttllN". Gregor Sever. Oebstler, 50 I., (livilspital, HelzentzM^ — Martin Mavrit, Arbeiter, 46 I., Civillpital, ^'nngeMH, Den 10. Mai. Geora Mwsel, Taglühnrr. 71 I, "' spital. llrschijpfung der Kriifte. ^ Den 1l. Mai. Ioftf Voltezar. Arbeiter. 62 I.. ^7 lvital, Lungensucht. — Maria Flegar. Hutmachersgaltin, 4' «livilspital. htltisches ssirber. ^ Den «2. Mai. Dem Ignaz Valentiniii. VantbeaMtt^,, Kind. männlicben Geschlechts, ii Minuten, nothgetauft. St,^, Vorstadt Nr. 49, Nasserlopf. - Martin Strejali, »rbeiler, ">> Civilspital, Lungensucht. .^, Den i:^. Mai. Kaspar Maschet. l, l. Pens. MMH > 7!) I., PolanauorNadl N^. j<0. kungenlähmung. — Maria <,.. Realililtenbeschersgaltin. 53 I.. Hradshlynorstadt Nr. 35. «" ^ zufällig erlittener Verletzung. - Josef Vutti, InflituM" 72 I.. Hradehlyvntsiadt Nr. 25, chronischer Durchfall ^, ! Den 14. Mai, Johann Mobart, l. l. Amlsdienel»> i 4 I., 8 Mon., Stadt, Nr. 1W, Vlutzeisetzung. ^ Den 15 Mai. Mariin V?rh°t,c. «lbciter. 63 I.!lz, spilal. Lungenfucht. Maria Vulara, «rbeiter««eib, °" Cioilspital, Vrustwassersucht, ^^ Angekommene Fremde. «lm 15. Mai. ^ »»<«» »<»«>! HV««n. Ernst Sirca. Sachsenfeld. — 3 ^ banlschitsch. Hllftein. — Vurghart, Kfm., N,en. — Z°b^ dorf. n. Gullmllunsthal, Privatier, und Veutlowsl«, IP »»»«> ««es»«». Hirschler und Osch, Kfm,. Wien. -^ß»' und Seesser. Graz. — Schoh, Vrllnn. — Ielouschel >"" milie, Wipftach. «^>i>' »»>,«^ v»n Ve»t«^^^le»«. Pec sammt Frau. 7^> bürg. — Kuns'i. Lehrer. St, Georgen. — Hatlinger' Familie. Handelsagent. Trieft. ^ll^' «»«»'»«'«»^t^. Johanna Lilar fammt TUchtcrn, s. 734.Z0 4-13» ^ W. mäfzig z.Hillftcbe"- ^ Unangenehmer, austrocknender Westwind anhalllV'^l)b selnde Vewüllung. Da« TagesMltlel der Wärme ->- l4 v » iiber dem Normale. ^ ^^»e7 «erantroortlicber Nedacteur: I«n«»z v. 5'/,"/. W.- 84.- «z. Priorität«obligat,»nen. Held Ware «lif.-Nefib. in S. ver,. (I. Vm.) -.- —.-Herd.-«ordbahn in Silber verz. 102.— 103-ffr, I«s -«atm ^ ^ . 99«) iW.b0 «.«..Lndw..«. i. S. ver,. l. «». 101.50 102.--0«ft«lr. «ordwtftbah« . 99 - 101.— Siebenb. Vahn in Silber vel». H6- ,gl.^ Staa»«b.«.8'/,kb ^ ' «« 93.^' ^'7l> «. MUnzdulaten ^ 95 ^ " " ßg -«apoleonsd'or . ? " 68 - ? " ^ " P«uß.«°ssen,chewe 1. 6» -^, , Silber l10- ^..aatio""' ! «rainische ^ Privawoner»»«: »"° ' ,