Illyrischcs Blatt zum Nutzen und Vergnüge». N«, ^». ^Ig d°n26,-N°«°mb.. >«.Z.^ S c ch § D i st lch « n. Gewöhnlicher Sinn. Schweifen und Geduld. ^ <Ä-l,nld nur die widnlcgcn den Narrt!,; 3. Genügsamkeit. zum Glucke; «» Und damit er beglückt, fordert sie wenig von ihm. Fürstengu n st. An der Sonne Licht gedeihen so An des Fürsten Gunst blühet uao reffet .tt >unst 5. Ewiger Besitz-W.5 du an Schätzen erwirbst. ve«ble.bt deinen lauc,rnd^n Erben, , «,«.<.« Was du an Tugend erwirbst, bleibt auch nn Grabe noch dein. 6. Das Glück. Suche nirgends das Glü^ Findest du solches nia.t da, »st " d.nn nng , > dich. Georg Edel. Die Sprache. (Aus dem Wanderer.) « So lange die Menschen bethen und fluchen, so V lange sie loben und schimpfen, predigen und läfteM, ß belehren und vcrläumden, kurz, so lange man spricht, gab eZ noch keinen, der so viele Sprachen verstand» wie Apollonius von Thyana. Dieser außerordentUche, Krcutztopf, von dem ein gleichzeitiger Schriftsteller schreibt, daß er nicht nur dic Kunst besaß, Todte w.e^ der lebendig zu machen, sondern sogar sich selbst wie-der lebendig gemacht habe, hat. nach dem ZeugiUsse de5 nähmlichen Schriftstellers die Sprachen Mcr Thiere verstanden. Es ist sehr zu beklagen, daß uns dieser Tausendkünstler keine Übersetzung von dem Quacken der Frösche oder von den,Gesprächen der Raben, Füchse, Wölfe, Tieger und Hyänen hinterließ, wir würden daraus ersehen, wie sich die Denkart dicstr Bestien von den menschlichen Naben, Füchsen, Wölfen, Tie-gern und Hyancn unterscheide. Wie schr würde end« lich dieser sprachkundige Mann den Almanach verlieb», tcr theatralischer Schafer bereichert haben, hätte er^ uns eine getreue Version von den melancholischen Seufzern des Philax hinterlassen, wenn dieser in einem? Anfalle von verliebter Schwermut!) die HGdc Mon» dcbschcibe anheulet. ^ Andern wir nun auf eine Weile zur Abvoechö: lung den Ton. — Was ist die Sprache? Sie ist daä Vermögen, durch hörbare Laute scme Gesinnungen andern Menschen mitzutheilen. Wie entst«nd sie aber? In Beantwortung dieser Frage sind die Schriftsteller z iga --' nicht einig. Ewige lassen die Sprache durch unmittelbare göttliche Einwirkung entstehen. Sie setzen voraus, daß dem ersten Menschenpaare tie Sprache unmittelbar als ein göttliches Geschenk verlieh, n wurde, und berufen sich auf das ausdrückliche Z ugniß der Schrift, daß nähmlich nach dcr Sündfiuth eine einzige Sprache auf der Wclt war, und daß die Vorsicht bey dem Thurmbaue von Babel die Sprache Ver Noachiden adsi.chtlich verwirrt habe, damit keiner den andern verstände, um sie zu vermögen, ihrer Bestimmung gemäß, die Erde von neuem zu bevölkern. Andere sind der Meinung, die Sprache sey durch innere Empfindungen entstanden: allein dieses läßt sich^lcicht widerlegen, wenn man erwägt, wie wenig Töne nöthig sind, mu die inucrcu EmpfindUna.cn auszudrücken > und daß die Taubgcborncn, obwohl es ih-zicn an inneren Empfindungen nicht gebricht, dennoch außer Scand sind, zu sprächen. Endlich gibt es noch Andere, welche die Sprache durch willkürliche Verabredung entstehen lassen; allein dieß seht schon nothwendig eine Mittheilung der Vor« stcllungcn voraus, ja selbst einen fthr hohen Grad von Cultur, um nur den Plan davon zu entwerfen; auch sind bisher sog^r alle Entwürfe dcr gelehrtesten Männer, eine allgemeine Sprache durch Verabredung zu erfinden, verunglückt, um.wie viel weniger ist eine sol-che Entstchungsart der Sprache in den Zeiten der Roh-yeit und des uncultivirten Zustandes denkbar? Wirhabcn jetzt nur gehört, wie die Sprache nicht entstand; wir wollen nun auch hören, wie sie nacl.r-lich entstanden seyn mußte. Die ersten Sprachcrfindcr warcn ganz einfache, rohe und sinnliche Menschen; sie hatten z-^ae Fähig« teiten unD Anlagen, aber diese mußten crst entwickelte und zwar durch die Fortschritte der Spraye entwickelt werden. Die Bildung der Sprache ist dayer eine Dar^ stellung von dcr Entwickelung der Vernunft sclbst, pnd die ersten, rohen Bestandtheile dcr Sprache, die Grund- oder Wurzellautc sind die einzige noch - bnge Urlunde von der stufenweise« Entwickelung des mensch« lichen Geistes, So wie alle unsere Kenntnisse von äußeren Sinne» ihren Ursprung nehmen, ging auch die Sprache vo» Gegenständen aus, welche auf das Organ des Gehörs wirken konnten, denn nur das konnte hörbar ausge-drückt werden, was man hörbar empfand; und so lange mau nur dunkel empfand, blieb der erste Ausl druck dcr Empfindung bloß ein thierischer Schall. Die erste Sprache war also nichts andere?, als eine unvollkommene Nachahmung der tönenden Natur, eine Art rohen Gesanges, wo der Mensch den empfundenen. Naturlauten in ihrer Höhe und Tiefe nachtöntc, un> durch Mienen uud Gebcrden die Deutlichkeit zu unter-stützen suchte. Daher kömmt eö, daß die Gehörlosen, Taubgebornen keine Sprache haben, wcil sie nicht hörbar empfinden; und daher kömmt cö, daß Kinder unv Wilde alle Thiere nach dem .Tone ihrer Stimme nennen, weil dicsc fich ihnen unter solchen hörbaren Merkmahlen darstellen. Da jedoch die Art dcr Empfindung nach Verschiedenheit dcr Organisation, und die Organisation nach Verschiedenheit dcs Clima's vcrschicdan ist, so mußte auch diese Nachahmung der tönenden Natnr in vcrschie; denn Himmelsgegenden verschieden fcyn, und darin licgcdie c'.ste Ursache von der Verschiedenheit der Sprache unter den Menschcn. Indeß ist doch diese Verschiß dcnheit nicht so groß, daß man darin d^u eigentliche» Ursprung dcr Sprache, nähmlich die Nachahmung der tönenden Natar, erkcnncn sollte. So nennt z. V. dcn Donncr dcr Slaue Hrom oder Gromb, dcr Niederdeutsche Grummet, der Skandinavier Horr, dcr Schwabe T h>o r n , dcr Hochdeutsche D o n n e r, der Lateiner Tonitru. — Wer über dicscn wichtigen Gcg.astand ctwas Vollständiges finden will, der lese Ad^ümgs Lehrgebäude der deutschen Sprache N.,H. — Wir wollen jetzt zur abermahligen Abwechslung wie-dcr den Ton ändern, denn ü^cr die Sprachc läßt sich noch >m aadern Sinne sprechen. Dcr spanische Arzt und Schriftsteller Huart, dessen Machwert ich einst früher in einer lateinischen Über' schung gelesen habe, hat eine große Ähnlichkeit mit dem Apollonius von Thyana; cr schreibt vor, welche lgl Gattungen von Spe.sen e'u Vater genießen solle, wenn er in seinem Kinde einen Künstler oder Gelehrten, « Virtuosen, Helden, Dichter, Staatsmann, Philosophen s u. d. gl. erzeugen wlll; er geht noch weiter, und sagt 5 sogar mit einer gebissen Arr von Überzeugung, daß ', derjenige, der gewöhnlich nur vonMchlspeisen sich nährt, , ein dummes, einfältigem Kind erzeugen werde. Man w«rde sicher nichts verlieren, wenn man Tau,end gegen Ems wetten möchte, daßderVaeer dieses Schnf^ ^ st.ilers sich nu. m.t dem Vwde von Hafermehl gefutter ' t'ade. - Dieser nähmliche schriftstellensche Bajazzo sagt von der Sprache:>,Die spanWe Sprache ist ma^ ,sch, die englische teuftisch, dic latente gele rr.e ^ franzosische galant, d. slavische barban ch, d. tta licuische harmonisch und die deut'chc grob. -W^ev . le Sprachen mag wohl dieser Man« verstanden ha^n, ,ls dlcscs Urtheil aus seinem Gänsekiele floß i Gott «.lle ihm seine gelehrten Ketzereycn vergeben, nnt welchen er sich zum eompettnten N.chter auswarft. Ich bin überzeugt, er hatte die deutsche Sprache sicher mcht arod genannt, wenn er die süßen Herzergießungen und die vielen untertänigsten und gehorsamsten Dle^ .cr gehört hätte, mit welchen selbst die größten Feinde und'rohcsten Menschen, besonders an chren Nadmenv- einander anlügen. (Der Beschluß folgt.) Neues Verfahren, Kerzen zu fabnziren. (Vo« I. ^Vl.j^ in England.) Die von Hrn. >VIni<- angewandten Lichtcrsormen können von Kupfer, Zinn ooer jedwedem andern Me-t.U und den gewöhnuchen Formen und Ausmaln ,eyn. Da aber lh« mwe.digcu Se.tcn vollkommen glatr scyn müssen, so muß man sie eben so. w.e d.< N°h«n der Perspektive, auf dcr Ziehbank !cr^n. Il>r ove'^v , (3nd. lst nut emem Hutart'gen Deckel versehen, m wel' chcm zum Durchgange des Docktes ein Loch eu'geboyr ist; das untere Ende ist mit eincm stachen, cmen ^ou hohen Deckel, in dessen M'ttelpunltc glc^'falls cu: 6«>ch gebohrt ist, bekleidet Ist nun die Form solcher Gestalt vorgerichtet, s» verstopft man mit ein^m Pfropft das Loch des Hutes, stürzt sie um, und gießt nnn durch oie Öffnung de« « Dackels einc Quantität W^hlreth, (3p^rlna <ünoU> 3 Wächs, Unschlitt, oder ein Gemetlge aus allen diesen. Materien hinein, so, daß es hinreicht, um den drit^ teuTheil ihres Inhaltes auszufüllen. Während darin da5 Unfchlitt noch im flüssigen Zustande ist, legt man die Form auf einen gut gecbrin Tisch, und rollt sie entweder mit der Hand oder mit Anwendung einer Ma- ^ schine so lange vor und rückwärts, bis die enthaltene Materie Festigkeit erlangt, und sich an d^e innern Se^ tcnwände angelegt hat. Man erhält auf diese Art einen bohlen Talgzylinder der vollkommen glatt ist, und genan die Größe und Länge der Form hat, in welche man den Docht bringt, und auf die gewohnliche Art mit Talg ausfüllt.? Man könnte sich auch irdener oder gläserner Formen bedienen, aber der Erfinder giebt den gestreckten Mctallröhren den Vorzug, die übcchnupt viel regcl-massiger sind, und einen gleichern Durchmesser haben. Er versichert, daß die auf diese Art zubereiteten Kerzen den Wachslichtern vollkommen ähnlich sind, und ein eben so schönes Licht geben, keines puhcns bedürfen und "von außen vollkommen polirt aussehen, so wie auch von dem unangenehmen, den ordinären Ker-. zen eigenthümlichen Geruch befreiet sind. Ihr Preis ist etwas hchcr, jedoch gcnnger als jener der Wachs, lt-rzen. — Der Erfinder erhielt dafür den^-Dezem-bcr ittiä cm Patent. ^ Neue Methode, gute Zeichenstifte ((^I^ons) ' zu verfertigen. i Man verschafft sich eine Kohle von sehr feinem 5 Korne, stigt sie in Stücke von derjenigen Form und ö Grösse,, die man den ZeichenMfcen geben will; legt : sonach diese Stücke in eine irdene Pfanne, dic mi: ge- -t schnwlzcncn Wach» gefüllt ist, und läßt sie darin über ll emcm gelinden Feuer etwa eine halbe Stunde lang n stehen., Nach dieser Zeit nimmt man sie heraus, un> laßt sie abkühlen: sie sind da.ui »um Gebrauche fertig HN2 Will man der Kohle eine größere Härte geben, so muß man dem Wachst Harz hinzufügen; sollen da-Zegcn die Stifte sehr weich werden, so seht man dem Wachse etwas Butter oder Talg hinzu. Die mit. die-fec schwarzen Kreide gemachten Zeichnungen lassen sich «nf dem Papiere nicht verwischen oder abreiben, wie das mit unvorbereiteter Kohle oder der gewöhnlichen schwarzen Kreide der Fall ist. Leztere, oder auch die Nothsliste, können jedoch auf gleiche Art behandelt, und dadurch verbessert werden», eines giftigen Schlangenbisses.. Ein Knabe zu Philadelphia trat im, August iL'iö, im Garten auf eine Schlange, und wurde an drey verschiedenen Stellen gebissen. Sie war von der Art,, die man im englischen ^>ilat oder, «un^eri«.«!^ (vielleicht unsere Fcuerschlange, <:c>!ukc)r o^t-rze»), nennt.. Nur cmc Stelle blutete. Der Knabe wurde blaß und gleich tödtlich krank. Ein zufällig gegenwärtiger Herr erinnerte sich, gelesen zu haben> daß nmn den tollen Hunds-biß mit jungen Hühnchen geheilt habe, die man auf die Wunde gehalten. Sogleich machte.- man von diesem Mittel Gebranch, fing ein Hühnchen^ rupfte ihm, die Federn an der Brust aus und hictt es auf die Wuw dc; nach drey Minuten starb es.. Man. höhlte ein j^veites; es erkrankte in sechs Minuten, und schien dem Tode nahe zu seyn. Man. holte ein drittes, und es. that keine Wirkung mchr auf dasselbe. Her Knabe war den ganzen folgenden Tag uo.ch unwoh'l, ist aber, völlig genesen. » — ^ff M a n n i g f a l t r g e s. Es hatte ein Mensch drey Freunde. Zween der-Alben liebte er sehr; der dritte war ihm gleichgültig. Eines Tages wurde er vor Gericht geladen, und, sei-«er Unschuld ungeachtet, heftig angeklagt. Wer von euch, sagte er zu seinen Freunden/ will mich begleiten, und für mich zeugen? Ich hin schwer beschuldigt, unk heftig ist der König gegen mich aufgebracht. Der erste Freund entschuldigte sich, er könnte ihn, seiner Geschäfte wegFn, nicht begleiten. Der andere-begleitete ihn, bis zur Pforte dcö Ge ichtshefes, kehrte dann aber aus Furcht vor des Königs Zorn zurück. Nur der dritte, auf den er am wenigsten gezählt hatte, trat mit ihm vor Gericht, bekräftigte seine Unschuld so freudig und so unerschrocken, dasi der Nchcer shn frey sprach, nnd- mit Geschenken überhäufte. — Es hat der Mensch drey Freunde in der Welt. Wie de-nehmen sie, sich gegen ihn in seiner Todesstunde? — Sein Geld, das er für, seinen besten Freund gehalten hatte,, verla'sic ichw zuerst. Seine Anverwandten und Freunde, begleiten ihn bis., zum. Gnade, und kehrend«» rauf nach Haus> zurück.. Auf seinen dritten Freund, seiüe guten Handlungen hat er am wenigsten gehol-ten;. und doch begleiten ihn diese allein hts vor.den Thron des obersten Richters, ja sie gehen vor ihm her, zeugen für ihn, und gewahren ihm Gerechtigkeit und Gnade. — Eine Dame, auf, deren, Gesicht und Haaren der erlebte fünfzigste Winter sich dc-utlich zeigte, pflegte immer im )d)senkleide der Jugend zu. prangen-,, und suchte daher gewöhnlich in Gesellschaften das Gespräch auf das Alter zu leiten, um das süße Gegentheil dessen zu hören, was ihre 12. Spiegel iyr täglich dreißig nal ungalant vorhielten. Bey einer Tafel, wo sich auH ihr Sohn, Rittmeister eine5 Husarenregiments, einge» funden hatte, wußte sie. dem Gespräche wieder die bekannte Wendung zu geben, und ir..gte einen neben ihr , sitzenden jungen Mann, für wie alt er sie wohl halte. Die der bekannten Leidenschaft zusagende Antwort war: Ich werde mich nicht irren, wenn ich an Euer Gnaden den 2c>. Sommer zahle. Die gute Dame wollte,, ihren Nachbar ganz wohlgefällig anblickend, eben versichern, daß ihr Taufschein gerade das Nämliche sage, als ihr 54 jähriger Sohn ihr den Teint durch die Won^erhöhte: Was hab ich verschuldet, daß Euer GnlUcn mich ans Ihrer Familie ausstcßen w^> len?!